Carex microglochin Wahlenb.

Spitzen-Segge

Art ISFS: 90200 Checklist: 1010030 Cyperaceae Carex Carex microglochin Wahlenb.

Bestimmungsschlüssel

Zusammenfassung

Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): 5-20 cm hoch. Stängel steif aufrecht, stumpf 3kantig, glatt. Blätter borstenförmig, kürzer als der Stängel. Blütenstand eine endständige, ca. 1 cm lange Ähre, unten mit 5-12 weiblichen, oben mit 3-6 männlichen Blüten. Narben 3. Fruchtschläuche zuerst aufrecht, später rückwärts gerichtet, 4-5 mm lang. Deckspelzen braun, früh abfallend. Neben den 3 Narben ragt eine Borste 1-2 mm aus dem Fruchtschlauch hervor (nur bei dieser C. -Art).

Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 6-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Alluvionen von Gletscherbächen, Moorwiesen / (montan-)subalpin-alpin / VS, TI, GR

Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Arktisch-alpin

Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 4fw41-51 + 4.g.2n=(56)58

Status

Status IUCN: Verletzlich

Nationale Priorität: 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 2 - Mittel Erhalten/ Fördern Gefährdungen Kleine, isolierte Vorkommen Änderung der Hydrologie, Entwässerung Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit, Pistenplanierungen, Bodenbearbeitung)

Ökologie

Lebensform Geophyt

Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015

2.2.5 - Schwemmufervegetation alpiner Wildbäche (Caricion bicolori-atrofuscae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt Charakterart Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F sehr feucht; im Bereich von fliessendem Bodenwasser; Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen) Lichtzahl L sehr hell Salzzeichen --
Reaktionszahl R neutral bis basisch (pH 5.5-8.5) Temperaturzahl T unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
Nährstoffzahl N sehr nährstoffarm Kontinentalitätszahl K subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 2 - Schwerpunktlebensraum
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017): Carex microglochin Wahlenb.

Volksname Deutscher Name: Spitzen-Segge, Grannen-Segge, Kleinhakige Segge Nom français: Laîche à petite arête Nome italiano: Carice appuntita

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
= Carex microglochin Wahlenb. Checklist 2017 90200
= Carex microglochin Wahlenb. Flora Helvetica 2001 2511
= Carex microglochin Wahlenb. Flora Helvetica 2012 2687
= Carex microglochin Wahlenb. Flora Helvetica 2018 2687
= Carex microglochin Wahlenb. Index synonymique 1996 90200
= Carex microglochin Wahlenb. Landolt 1977 455
= Carex microglochin Wahlenb. Landolt 1991 399
= Carex microglochin Wahlenb. SISF/ISFS 2 90200
= Carex microglochin Wahlenb. Welten & Sutter 1982 2511

= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017) <Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN: Verletzlich

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: A3c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) --
Alpennordflanke (NA) ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
Alpensüdflanke (SA) stark gefährdet (Endangered) A3c
Östliche Zentralalpen (EA) verletzlich (Vulnerable) A3c
Westliche Zentralalpen (WA) verletzlich (Vulnerable) A3c

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf Internationale Verantwortung 2 - Mittel Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

Kein internationaler, nationaler oder kantonaler Schutz

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Kleine, isolierte Vorkommen Schutz aller Fundstellen dieser wertvollen Relikart (Mikroreservate, Schutzgebiete) Regelmässige Bestandeskontrollen (PopCount oder Mission Überwachen von Infoflora) Im Notfall Verpflanzung von Populationen (assisted migration) Änderung der Hydrologie, Entwässerung Keine Veränderungen der Hydrologie in der Umgebung insbesondere durch Massnahmen im Rahmen des Tourismus (Skibetrieb, Seen/Leitungen für Beschneiung) Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit, Pistenplanierungen, Bodenbearbeitung) Schonung und Schutzpriorität bei Vorhaben für den Tourismus Kartierung der Vorkommen im Bereich von Skigebieten (alle Caricion-bicolori atrofusca Standorte, z.B. Engadin) Ex situ Material Close