Saxifraga cernua L.

Nickender Steinbrech

Art ISFS: 372600 Checklist: 1041660 Saxifragaceae Saxifraga Saxifraga cernua L.

Zusammenfassung

Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): Stängel 5-20 cm hoch, unverzweigt, meist einblütig, an der Spitze nickend , unten rötlich, oben drüsig, mit zahlreichen, nach oben einfacher und kleiner werdenden Blättern, z.T. mit Brutzwiebeln in den Blattwinkeln. Grundständige Blätter 5-7lappig oder -spaltig , mit breit gerundeten Abschnitten, kahl, mit kraus behaarten Stielen und Brutzwiebeln. Kronblätter weiss , 5-9 mm lang.

Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 7

Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Feuchte Felsen, Lägerstellen / subalpin-alpin / VS (Nordkette), GR (Unterengadin, Samnaun)

Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Arktisch-alpin

Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 3 + 44-41 + 2.h.2n=36

Status

Status IUCN: Verletzlich

Nationale Priorität: 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 3 - Hoch Erhalten/ Fördern Gefährdungen Zerstörung des Lebensraums (Baumassnahmen für Freizeitaktivitäten) Verbiss, Tritt, Sammeln Fehlende populationsbiologische und autökologische Kenntnisse Kleine, isolierte Vorkommen

Ökologie

Lebensform Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015

4.4.1 - Kalkreiches Schneetälchen (Arabidion caerulae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt Charakterart Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F feucht Lichtzahl L hell Salzzeichen --
Reaktionszahl R neutral bis basisch (pH 5.5-8.5) Temperaturzahl T unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
Nährstoffzahl N nährstoffreich Kontinentalitätszahl K subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017): Saxifraga cernua L.

Volksname Deutscher Name: Nickender Steinbrech, Arktischer Knöllchen-Steinbrech Nom français: Saxifrage penchée Nome italiano: Sassifraga incurvata

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
= Saxifraga cernua L. Checklist 2017 372600
= Saxifraga cernua L. Flora Helvetica 2001 906
= Saxifraga cernua L. Flora Helvetica 2012 302
= Saxifraga cernua L. Flora Helvetica 2018 302
= Saxifraga cernua L. Index synonymique 1996 372600
= Saxifraga cernua L. Landolt 1977 1509
= Saxifraga cernua L. Landolt 1991 1267
= Saxifraga cernua L. SISF/ISFS 2 372600
= Saxifraga cernua L. Welten & Sutter 1982 652

= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017) <Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN: Verletzlich

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: D2

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) --
Alpennordflanke (NA) vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) D
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) verletzlich (Vulnerable) D
Westliche Zentralalpen (WA) stark gefährdet (Endangered) D

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 2 - Hohe nationale Priorität Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf Internationale Verantwortung 3 - Hoch Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GR Vollständig geschützt (01.12.2012)
VD Vollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz --
VS Vollständig geschützt (01.01.2018)

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Zerstörung des Lebensraums (Baumassnahmen für Freizeitaktivitäten) Detailkartierung und Schutzkonzept in Skigebieten erstellen Keine Felsblöcke mit aktuellen oder potentiellen Fundorten entfernen oder sprengen Verbiss, Tritt, Sammeln Fundstellen mechanisch schützen, gegebenenfalls einzäunen (Vorsicht: Konkurrenzvegetation) Infotafeln betreffend Besucherlenkung und Schutz der Pflanzen Fehlende populationsbiologische und autökologische Kenntnisse Anspornen von wissenschaftlichen Arbeiten (Bachelor, Master) zur besseren Kenntnis der Art, zum Bespiel zum Thema "assisted migration" Sinnvoll wäre das Ausprobieren einer Ex Situ-Vermehrung (Alpengärten) und Ansiedlung in geeigneten, höheren Lagen Kleine, isolierte Vorkommen Schutz aller Fundorte (Mikroreservate) Bestandeskontrollen alle 5 Jahre Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Brutzwiebeln) und Wiederansiedlung an ursprünglichen Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen (es gibt keine genetische Variabilität zwischen den Lokalitäten)