Short_title: Melusine Word_count: 40218 #11# DAs abenteürlich bůch beweÿset vns von einer frawen genandt Melusina die do ein merfaÿm vnd darzů ein geborne künigin vnd auß dem berg Awalon kommen ist der selb berg leýt in franckreÿch. Vnd ward dise Merfaÿm alle samstag von dem nabel hin vnder ein grosser langer würm dann sÿ ein halbe gespenste was Es seind auch von ir kommen gar grosse ma:echtige geschla:echt von künigen vnd fürsten Grauen freÿen Ritter vnd knecht Der aller nachkommen noch heẅt den tag Künig Fürsten Grauen freÿen Ritter vnd knecht ernampt seind Da beÿ man wol bru:efen mag vnd versteen das dise materÿ durch ir expergentz beweist das dise hÿstorÿ war vnd gerecht an ir selbs also ist. SEÿt das der groß natürlich meyster Aristotiles spricht an dem anfang vnd vorrede seines ersten bůchs Methauisice. Ein ÿeglicher mensch begeret von natur vil zů wissen darumb so hab ich Thüring von Ringgeltingen von Bern auß üchtland ein zemal selczame vnd auch gar wunderliche fremde hÿstorýen funden in franczosischer sprach vnd wa:elscher zungen Die aber ich zů eren vnd zů dienste des Edlen wolgebornen herren Marggrauen Rudolffs von hochberg herren zů Ro:etteln vnd zů Susemberg meines gena:edigen herren zů teütscher zungen gemacht vnd translatiert hab nach meinem besten vermügen Vnd ob ich den sin der materÿ nit gancz nach dem wa:elschen bůch geseczt hab so han ich doch #12# die substancz der materÿ so best vnd ich kund begriffen vnd das ist von einer frawen genannt Melusina die ein merfeýin gewesen vnd noch ist das sÿ nit nach ganczer menschlicher natur ein weýb gewesen ist sunder sÿ hat von gottes wunder ein andere gar fremde vnd selczame außzeÿchnung gehebt Vnd wie das seÿ das ir wandel sich ettwas einem fast grossen gottes wunder oder gespenst geleichet so hat sÿ doch natürliche vnd eeliche kinder gelassen wol sýben süne die doch groß ma:echtig Künig fürsten herren vnd Graffen vnd türe Ritter gewesen vnd ir nachkommen noch seind auff disen heẅtigen tag Es seÿ in Franckreich in Cÿpern in Armenia in Beham in Engelland Jn Nordwegen Jn Holland Jn Teútschen landen vnd anderswo vnd hier vmb menglich es dester billicher gelauben sol vnd mag wann auch Dauid in dem psalter spricht zů latein Mirabilis deus in operibus suis Vnd das ist so vil in teütsch gesprochen Got ist wunderlich in seinen wercken Das beweÿset sich gar eýgenlich an diser fremden figur vnd hÿstorÿen Wie aber sich die genant Melusina erzeÿgte am ersten darnach wannen vnd von welchem geschla:echt sÿ gewesen seÿ vnd wie ir můter Presina auch ein merfeÿin vnd doch ein künigin gewesen ist werdent ir alles hernach ho:eren auff das kürczest Wann auch solich scho:en vnd fremd hÿstorÿ vast lieplich vnd lustlich zů lesen vnd zů ho:eren seind vnd den leütten zů sagen zů preÿsen seind wann als die ros vnder allen blůmen gepreýset würt also ist auch kunst vnd abenteẅr über alle andere zeÿtliche ding lieb zů haben. #13# Wie her Johanns von Partenach seinem Caplon beualch dises bůch in franczo:esischer sprach ze machen vnd zů translatieren. ES ist gewesen vor zeÿtten ein graff von Poitiers in franckreich der was herre zů Partenach vnd der begerte von einem seinem Caplon das er jm auß aller seiner vordren Cronicken wolt zů samen lesen wie oder durch was leüttes das schloß oder stat Lusinÿen in franckreich gelegen angehaben gebawen vnd gestifftet wa:er vnd von was geschla:echt der graff von seinen vordren wa:er vnd hieß jm mit reÿmen ein bůch machen der selb fand bu:echer in franckreichischer sprach die selben gemachet waren auß der latein vnd warden funden in dem schloß zů Mabragenie Vnd ein bůch was in franczo:esischer sprach gemacht das ward funden zů Partenach Vnd auß den dreÿen bu:echern dises bůch das ich in wa:elscher zungen fand zů samen gelesen ist vnd ist der sÿn der hÿstorÿen zů teütsch also #14# Nach der zeÿtt des künigs von franckreich genant Othonÿe do was zů Poitier in dem künigkreich von franckreich ein Edler graffe wol ernampt der was genennet Emmerich vnd was ein wolgelerter herr besunder in der kunst Astronomÿa das er sich des himels lauffes vnd künfftiger ding vil wiste zů berichten der selb was auch an gůtt gar reÿch vnd hett mit jagen grosse kürczweÿl er ha:ette nun einen sun vnd ein tochter die er gar lieb hett vnd hieß der sun Bertram aber die tochter hieß Blantschette vnd was ein scho:ene zuchtige vnd hüpsche junckfraw Nun was in dem lannde zů Poitiers vil grosser wa:eld vnd ho:elczer besunder hieß ein wald der kürps forst in dem selben forst was gesessen ein graff der was genannt der Graff vom forst vnd er was an zeytlichem gůt arm vnd was auch beladen mit vil kindern Er was aber ein weÿser redlicher here vnd der gar weÿßlich vnd mit gůter ordnung lebt vnd sich erlichen hin zoch mit lüczel gůtz darumb er wol ernampt was vnd von menglichem geeret vnd wolgehalten ward Der selb was nun auch des selben stammes vnd geschla:echtz des vorgenannten graffen von poitiers vnd seines schiltes vnd helms Wann er was sein rechter o:ehem Nun betrachtet der vorgenannt graff Emerich von Poitier das sein o:ehem der graff vom Forst arm wa:er vnd mit vil kindern beladen was vnd gedacht er wolt jm seiner kinder eins teÿls entladen vnd jm ettwas zů statten kommen das er sein zeÿtliche narung dester baß gehaben mo:echt vnd ander seine kinder dester baß mo:echt beratten. #15# Hie nach halten sÿ die hochzeyt vnd siczen alle zů tisch vnd trincken vnd essen mit einander gar freüntlich. DEr graff von Poitiers hieß darauff zů poitiers ein gar grosse hochzeit machen vnd seinen vettern den Graffen vom forst darzů beru:effen Wan er sich des also mit seinen lehen mannen zů tůn beratten hett Vnd auff die selb hochzeit kam nun der genant Graff vom forst vnd mit jm dreÿ seiner süne gar mit weidelicher zucht vnd ordnung Auff diser hochzeit der graff von Poitiers genant Graff Emrich den selben graffen vom forst vnd sein süne eret nach dem vnd jm ze tůn gepůrt vnd jm auch von natürlicher liebe angehort vnd von freüntschafft müglich was Vnd begunde die jüngling seines vettern des Graffen vom forst süne ansehen vnd beschawen Vnder den dreÿen der jüngste Reÿmund genannt jm ze mal gefa:ellig was darumb er zů seinem vettern dem Graffen vom forst sprach Lieber vetter jch sich wol das ir mit kindern vast beladen seÿt nun beger ich von eẅch das ir mir eẅer süne #16# einen gebent den sol vnd will ich ziehen als mein eÿgen kind vnd in versorgen des ir mir gancz wol vertrawen mügent Da antwurt jm sein vetter vnd sprach Lieber herre vnd vetter welchen ir da haben wo:ellent vnder den dreÿen der seÿ eẅer Also vordret er den jüngsten genannt Reÿmund der jm auch aller basest gehagte Des dancket jm der Graff vom forst gar gu:etlich vnd gab jm den Reýmund den jüngsten seinen sun der auch ze mal gar ein adellicher jüngling vnd vast wolgestalt was. Wie graff Emrich Reÿmundum seines vettern des grafen vom Forst jüngsten sun behielt vnd wie der graff vom forst vnd sein ander zwen sün von jm schieden vnd vrlaub namen vnd hin ritten. ALs nun dýe hochzeit auff dreÿ tag gewesen was do nam der Graff vom Forst vrlaub von seinem vettern vnd fůr widerumb zů hauß vnd schied der vatter vnd die sün von Reÿmund des geleichen er von jnen ettwas betru:ebt [was] Doch hett in der genannt graff Emmerich gar lieb für ander sein diener wann er jm auch diente fleissigclicher dann ander sein #17# diener darzů er auch sein geborner freünd was darumb er in eret vnd fürhielt das er von allem seinem hoffgesinde vnd freünden vnd günnern geeret ward. Eines mals do graff Emrich nach seiner gewonheit auff einem geia:egte was do die seinen jagten ein wildes schweÿn vnd rait jm Reÿmund nach vnd eylte das schweÿn vor den hunden hin vnd zoch das ganncz geia:egte nach darumb [das] der vorgenannt graff dem geia:egte schnells nach eÿlte auff seinen schaden vnd vngewin Vnd eÿlte jm auch Reÿmund gar schnelle nach vmb das das er seinen vettern nicht verlu:er in dem wald vnd hieß dises der walde von Columpier vnd es was so spat am tag das sÿ beý des mones scheÿn ritten in dem wald vnd eÿlten dem geia:egte nach vnd erschlůg das schweÿn gar vil hund zů tod vnd hetten in all sein diener verloren das keiner seiner diener nit wiste wo er was außgenomen Reÿmund der was beÿ jm Vnd also wie wol graff Emrich mer dann mit zweÿnczig mannen auff das geia:egte gezogen was da hetten sÿ in doch all verloren Do sprach Reÿmund zů jm Herr wir seÿen nun nachtes von allem volck kummen vnd wir haben die hund des geia:egtes vnd mengklich verloren vnsers volcks vnd gepu:ert vns nit wider hindersich zů reýtten gegen der nacht wann wir das geia:egte noch vnser volck nit finden künnen Aber ich rat das wir ettwo hie zů dem na:echsten achten wo wir dise nacht herberg mügen haben Der graff antwurt vnd sprach zů jm Du redest recht vnd rattest wol wann die steren stend vnd scheinet der mon gar helle. Also viengen sÿ an zů reýtten über zwerchs durch das holcz vnd funden zů letst nach vil #18# arbeýt einen scho:enen weg Do sprach Reÿmund Herre ich versich mich das diser wege gee gen Poitiers Der Graff sprach es mag villeicht also sein. Reÿmund sprach hin wider wir süllen eÿlen villeicht so vinden wir ettlichen vnsers volcks die den weg baß künnen denn wir so kummen wir auch nit als spat man lasset vns zů Poitiers eÿn Der Graffe sprach Jch volg geren deinem ratt. Wie graff Emerich vnd Reymund das geia:egte verloren hetten vnd beÿ dem monscheÿn in dem wald irre vnd wegloß ritten vnd das graff Emerich an dem gestierne wunder sach vnd do er das dem Reÿmund zeÿgte vnd sagte. DO sÿ nun ritten vnd der Graff das gestiern des himels vnd der planeten begunde achten wann er ein gůtter Astronomus was vnd ettwas künfftiger ding sich wiste zů berichten so sicht er vnder ander sternen einen steren do er den ersach erseüffczet er ser tieff vnd sprach Ach got wie ist #19# dein wunder so groß vnd so manigualtig oder wie mag die natur an ir selbs ein so:eliche gestalt haben das sÿ einen man la:est werden der von seinem übel tůn vnd seiner missetatt sol in grossen vnd zeittlichen eren erho:echt werden wann es doch vnzimlich ist das von übel tůn ÿemant sol auffkommen gelobt oder geeret warden Reÿmund lieber o:ehem kum herzů jch zeige dir groß wunder vnd fremde abenteẅr der geleich du nie vernomen hast Reÿmund der was ein gu:etiger jüngling der fragt seinen herren vnd vettern was das wa:er. Antwurt jm der Graff Emrich vnd sprach Da sich ich ob auff dise stund ÿeczund einer seinen herren to:ettet er wurd gewerlicher herr vnd wurd ma:echtiger vnd gelückhafftiger reÿcher vnd gewaltiger denn keiner seiner freünd oder beÿsa:essen ýe ward Reÿmund der schweÿg vnd redt nit ein wort vnd fand ein feẅrlin das hetten die hirten in dem holcz gelassen er stůnd ab von dem roß vnd klaubet kleins holcz zů samen vnd machte ein feẅr wann es was kalt Der Graff vorgenannt stůnd ab jm zů schaden vnd wermten sich beýd beÿ dem feẅr in dem da horten sÿ beÿd durch das holcz ettwas her brechen Reÿmund der begreiff schnelle sein schwert des geleichen der graff seinen spieß so kumpt dort her ein groß schweÿn klepffen mit seinen zenen vnd scho:emet veintlich Reÿmund schraÿ den graffen an seinen herren vnd sprach O herr behaltent eẅer leben vnd steÿgent schnell auff einen baum Der Graff antwurt vnd sprach So:elichs ist mir nie fürgehebt noch widerfaren vnd sol mir auch ob got will nymmer fürgehebt noch verwisen werden das ich durch eines schweÿns willen so scha:entlich fliehe Das was Reýmund vast leÿde Der graff zuckte den spieß vnd lieff #20# das schweÿn an vnd gab jm einen stich vnd traff es nit recht das jm das schweÿn den spieß abschlůg vnd auch in auff die erden nider warff Reÿmund der zucht seines herren spieß vnd wolt das schweýn treffen von grossem vngefell so fa:elt er das jm der stich abwýschet vnd stieß den spieß seinem herren vnd vettern tÿeff in seinen leÿb Er erzückte wider vnd stach das schweýn zů recht vnd falte es da mit kert er sich vmb vnd kam zů seinem herren vnd vettern den fand er ÿecz so schnell in tods no:etten ligen vnd verscheiden. Wie Reÿmund seinen vettern vnd sein selbs vngeuelle ser klagte vmb das das er seinen vettern erto:edt hett. REÿmund do der sach das groß vngefelle das jm zů handen gangen was bedarff man nit fragen ob er nit groß klag #21# volbra:echt Ja solich ru:effen vnd ja:emerlich vnd bitter klagen das es in nit so vil kund duncken vnd sprach Ach gelück wie hastu mich so gar mit jammer mit ellend herczlaid vnd vngefelle beladen Niemant sol sich an dich lassen wann du vil laids vnd iamers kanst zůfu:egen dem du es ganst vnd kanst machen auß dem armen einen reÿchen auß dem reÿchen einen armen dem einen hilffest auff dem andern nider einem bist du su:eß dem andren bitter Ach gelück was hastu mich jungen armen toren gezigen wann du hast mich an leib vnd an sel an eren vnd an gůtt verderbt vnd mich in grosse no:ett vnd ellend vnd arbeÿt bracht Ach wolt got das ich nun auch sterben solt vnd mit meinem liebsten herren vnd vettern begraben werden das wa:er mir ein grosse auffenthaltung wann ich zeitliches trostes gancz beraubt bin vnd sein můß die weÿl vnd ich in sel vnd in leben bin ich mag auß argkwan nymmer kommen dann das man mich darfür halten würt ich hab den stich an meinem aller liepsten herren vnd vettern mit willen getan vnd in ermo:erdet vnd erbarms got von himel das ich ÿe geboren ward vnd verflůcht seÿ die stund in der ich empfangen ward oder ÿe an die welt kam wann ich dise getat gegen gott nymmer kan noch mag gebu:essen Vnd also traib er so:eliche klag mer dann auff ein stund Reÿmund saß wider auff sein roß in so grossem jamer leÿden vnd betru:ebnuß mit grossem geschreÿ in ia:emerlicher klag vnd wand sein hend kla:eglich vnd ließ sein pfa:erde geen on fu:eren vnd on weÿsen das er den za:em nit ru:erte vor grossem leid vnd jamer den er an seinem herczen trůg. #22# Wie Reÿmund also irres reÿttende in grosser klag zů dem turst brunn kam vnd Melusina da zů jm kam vnd in tro:este vnd jm alles sagt das jm widerfaren oder zůkünfftig was. REÿmond kam in diser grossen klag zů einem brunnen genant der turst brunn beÿ dem selben brunne stůnden gar dreÿ scho:en junckfrawen hochgeboren von adelicher gestalt die er nun von leÿd vnd iamer gancz hett übersehen vnd ir nit acht gehebt hett Vnder den die scho:enste vnd die jüngst zů jm gieng vnd sprach Jch hab nie kein edelman so vnzüchtig gesehen das er für frawen bild hin ritt oder gieng vnd nichtz mit inen redte noch inen kein ere erbutte Reÿmond der antwurt ir allzeyt nichtz vnd traib sein klag sta:eticlich für sich biß sÿ in beÿ dem za:em gefieng vnd zů jm sprach Sicherlich du beweÿsest nit das du von adel oder eren erboren seÿest darumb das du also schweigend für reÿten woltest. Da Reýmond die schon junckfraw ersach erschrack er vnd west nit ob er lebendig oder tod was #23# oder ob das ein gespenst oder fraw wa:er Also sach die junckfraw wol das er to:etlich gestalt was vor leid vnd von schrecken vnd das er sich entfarbte on vnderlaß Da fieng sÿ aber an vnd schuldiget in grosser vntreẅe vnd vnzuchte das er nit mit ir redte Da begund er die vnsa:eglichen scho:enheit ires leÿbs fast sere beschawen vnd er sprang schnell von seinem pfa:erde auff die erden vnd sprach Ach aller scho:enste junckfrawe ich begere mit vleÿß an eẅer adeliche tugend das ir mir mein grosse vnzucht verzeÿhen wo:ellent wann sicherlich ich in semlichem leÿde vnd iamer gewesen bin von eines grossen ia:emerlichen vngefels wegen so mir gar kürczlich widerfaren ist das ich nit kund wissen ob ich tod oder lebendig was wann ich was also von mir selbs kommen das ich nit weste was ich tett oder wo ich was vnd eẅer noch niemantz nicht achtet Doch so bitt ich eẅer genad demu:eticlichen das ir mir es wo:ellent verzeÿhen ich will eẅch auch geren darumb zů bůsse steen. Die iunckfraw antwurt gar gu:eticlich vnd sprach Reÿmond lieber freünd dein nott vnd klag seind mir leýd in treẅen. Da Reÿmond hort das sÿ in mit dem namen nampte das nam in ser wunder vnd sprach Ach edle vnd scho:ene junckfraw mich kan nit verwundern das ir meinen namen wissent wann mich bedunckt nit das ich eẅch ÿe bekant hab doch so sich ich wol ein vnsa:eglich scho:en angesicht von leÿb vnd gestalt vnd groß zuchte an eẅch vnd sagt mir mein hercze vnd můt jch still in meinem grossen kumer vnd herczleid noch einen trost von eüch empfahen dar durch mir mein grosser kumer ettwas gemindert vnd geleichtert werde Die iunckfraw sprach Reÿmond ich weiß dein no:ett vnd klag gancz vnd das vngefell. #24# so dir in diser stund an deinem herren vnd vettern widerfaren ist mit dem schweÿn vnd das du in vnd das schweÿn beÿde erto:ett hast Doch wider allen deinen danck sunder von vngefell vnd ist das du meiner lere wilt folgen vnd nachkommen so sol dir gůttes vnd eren gelückes vnd sa:elden nymmer gepresten sunder du solt gelückhafftiger ma:echtiger vnd reicher werden dann keÿner deiner freünd oder vordren ýe wurden. Reýmond gewan trost vnd frewd an der scho:enen junckfrawen so [mit] freüntlichen worten Die junckfraw hůb widerumb an vnd sprach zů Reÿmond Lieber Reÿmond was dir dein vetter vnd herr geweÿßsaget hat das můß an dir geschehen vnd volbracht werden mit dem willen vnd hilff gottes der alle ding vermag Do nun Reÿmond hort das sÿ von gott redte da gewan er besundern trost zů ir vnd gedacht in seinem herczen Nun mag ich ettwas trostes haben das die junckfraw kein gespenste noch keins vngelaubens sunder von Christenlichem blůt kommen vnd nicht vngelaubig seÿ vnd sprach zů ir Scho:ene adelliche junckfrawe ich will mein hercz vnd gemůt richten eẅch zů hu:eren vnd eẅern ganczen willen zů volbringen aber ich mag noch kan mir selbs nit enziehen jch můß mit vrlaub eẅer genad fragen wie das kumpt das ir meinen namen mügent wissen vnd wie eẅch auch fürkommen müge sein oder kund getan das groß leÿd vnd vngefell das mir zů handen gangen vnd widerfaren ist damit ich doch ob man mir der warheit nicht gestatten wolt meinen leib verwürcket hett vnd ich auch nit sach da mir das groß vngefell widerfůr Vnd die junckfrawe tro:este in vnd sprach zů jm Reÿmond verzag nicht dein gelücke vnd #25# sa:elde vnd eren das will sich erheben Wann dir dein herre vnd vetter das vor gesaget hat vnd nach got so bin ich die durch dÿe du dises alles erhollen machst Doch so zweýfel auch nit das ich nit von gottes genaden vnd warlichen ein gůt Cristen mensch seÿ wann ich gelaub alles das das ein gůt cristen mensch sol halten oder gelauben Das gott von einer keüschen magt geboren ist vnd für vns arm sünder gelitten hab got vnd mensch auch erstanden zů himeln gefaren vnd alle artikel des Cristen gelaubens kunde sÿ jm gar ordenlich erzelen Vnd sprach aber da zů jm Reýmond du wirst gar weiß vnd zů so:ellichen eren kommen das keiner deines geschla:echts nÿe ho:eher kam Reÿmond begund grossen trost empfahen vnd wider zů seinen sÿnnen vnd zů seiner farbe kommen vnd also antwurt er vnd sprach Aller liebste scho:ene adelliche junckfrawe ich bin bereÿt alles das das ir mir ratent zů tun vnd zů erfüllen nach ganczer liebe vnd gůttes vermügen Die junckfraw sprach Reÿmond so solt du mir zů dem ersten schweren beÿ gott vnd seinem leichnam das du mich zů einem eelichen gemahel nemen vnd an keinem samstag mir nymmer nachfragen noch mich ersůchen wo:ellest durch dich selbs noch niemant anderem günnen gehellen verschaffen noch dich lassen auffweÿsen das du mich des ymmer ersůchest wo ich seÿ was ich tu:e oder was ich schaft sunder mich den ganczen tag des samstags freÿ vnd vnbekümert lassen wo:ellest So will ich dir hin wider schweren vnd auch geloben das ich der selben vnd alle mein zeÿtt vnd tage besunder auff den selben tag an keÿn end kommen will das dir scha:emlich scha:edlich vnd vnerlich seÿ Dises alles gelobet #26# vnd schwůr ir Reymund aber ob er es hielt oder nicht werdent ir hernach ho:eren wann er seinen eÿde vnd treẅe an ir brach darumb jm grosses leýd jamer vnd kumer zů viele Die junckfraw sprach zu jm Reÿmund sich ist das du mir nit laistest noch haltest das du mir gelopt vnd geschworen hast so solt du mich warlich verlieren vnd mich nymmer mer gesehen vnd wirt darnach dir an deinen kinden vnd erben vast mißgeen vnd werdent abnemen an leüt an land an eren vnd an gůtt. Reÿmund schwůr ir aber zů dem andren mal er wolt sich selbs dar jnne nymmer übersehen sunder sein treẅe vnd gelüpte an ir getreẅlich halten Das er ir aber darnach nicht leiste dar durch verlore er sein scho:ene vnd aller liebste frawen die jm so vnsa:eglichen lieb was als ir hernach ho:eren mügent Die junckfraw sprach zů Reÿmund Nun solt du hin reÿtten gen Poitiers vnd ob man dich fraget wo dein herre seÿ magst du antwurten jch hab in jn dem holcz verloren des geleich werden vil der andren der mererteÿl sagen Darumb wirt man in sůchen vnd in ze letst vinden vnd wirt in mit grosser klag gen Poitiers fu:eren vnd mit neẅer klag vnd betru:ebnuß begraben besunder die frawe vnd ire kind werden grossen jamer vnd herczleide haben vnd ander frawen vnd mann werden mit jnen groß mitleÿden haben darinne du sÿ trosten solt vnd jnen freüntlichen dienen in irem grossen iamer vnd herczleide Darnach so er dann bestattet ist so werden die edlen all kommen vnd ire lehen vor irem herren bekennen vnd empfahen vnd denn so soltu in bitten das er vmb die getreẅen dienste die du dem Graffen von poitiers so na:echst abgangen seÿ getan hast ein gab geben wo:elle als hie an diser stat vnd #27# beý disem brunnen da wir ýeczund seÿen na:emlich so vil erdtreichs veldes vnd holczes als in ein hirschen hautt beschliessen oder damit vmbfahen mügest So:elichs wirt er dir nit versagen sunder dir das verlangen lassen vnd das günnen So soltu ÿe gedencken auff die stund vnd on verziehen das dir darumb des selben tags gůtt versiglet brieff werden darinn begriffen seÿ was die gab oder warumb sÿ dir seÿ gegeben vnd den tag vnd das iar mit rechtem datum darinn geschriben Vnd wenn die gab also geben verbriefft vnd versigelt wirt so soltu dich denn ein klein enthalten vnd dannen geen so wirdest du denn als bald vinden einen man der ein hirß haut fail tregt den selben laß dir nicht von handen kummen du kauffest dann die selbig hirß hautt die koste was sÿ wo:elle Darauß soltu lassen schneÿden gar einen schmalen riemen vnd so dünne als er denn gesein mag vnd solt in von ganczer hautt ze ring vmb lassen schneÿden vnd tů es denn zesamen an ein büschel vnd heiß dir denn dein gabe außrichten ob disem brunnen beÿ disen starcken felsen vnd ziehent denn den riemen herumb Vnd zeÿgte jm wo hin er in ziehen solt Vnd hieß in also weg reýtten vnd auff einen benampten tag wider zů ir an die stat kummen. #28# Wie Reÿmund von der junckfrawen Melusina schied vnd vrlaub von ir nam vnd hin weg ritt. REÿmund nam vrlaub von seinem gemahell Melusina vnd raitt hin gen poitiers vnd verhieß ir zů leÿsten alles das das sÿ jm zů tůn geratten hett Er tett es auch nach irem ratt vnd kam gen Poitiers am morgen fru:e vnd da er hin ein kam do sprachen sÿ alle Reÿmund wie kumpt das das du on deinen herren kummest wo ist er hin kummen oder ist er ÿemant bekummen Reÿmund antwurt inen vnd sprach Sicher ich hab in sider na:echt abendes nie gesehen wann er entritt mir in dem walde dem geia:egte nach das ich in nie mocht ereÿlen vnd han in also verloren vnd darnach nit mer gesehen Also fragt man in nit fürbaß vnd niemantz hett sich versehen das dem Reÿmund so:elicher handel zů handen gangen oder widerfaren wa:er wiewol er dardurch gar schwa:ermu:etig was vnd gar dick erseüffczet doch so hielt er sich dar jnne gar weyßlich vnd nach ratte seines gemahel als jm die denn das ze tůn geratten het wie vor stett Nun kamen #29# des benanten graffen diener all ab von dem geia:egte einer vor der ander nach biß an zwen seiner diener Jr keiner kund aber nicht gesagen noch wissen an welchem ende der graff am abent zů leczte gewesen oder beliben wa:ere Dar durch sich nun grosse klag zů hoff erhůb jn sunders von der gra:effin vnd iren kindern von den hůb sich mit weÿnen vnd schreÿen groß iamer vnd klagen Vnd so sÿ also in diser klag waren do kamen die letsten zwen diener auch vnd trůgen den graffen also toten vnd hetten mit jm grosse arbait gehebt vnd erzalten wo sÿ in beÿ dem schweÿn toten funden hetten Aller erst da hůb sich noch gro:essere ja:emerliche klag das das z:uo mal ein ia:emerliche sach was Besunder verstůnd dÿe gra:effin vnd ire kind aller erste die rechten warheit Vnd also ward der Graff kostlich vnd erlich mit grossem jamer aller der seinen zů der begrebnuß bereÿt Vnd klagten in edel vnd gemeÿn jung vnd alt mann vnd frawen geÿstlich vnd weltlich auß der massen kla:eglich vnd ser Vnd ward des morgens also bestattet gar erlich von allen den seinen die man darzů erlangen mocht Besunder tett Reÿmund so:eliche grosse klage das jm dar durch vil eren zůgelegt wurden vnd in auch mengklich dester baß hielt. #30# Wie Reýmund von seinem herren vnd vettern zů lehen empfieng so vil ertreichs beÿ dem turstbrunne als er in ein hirschen hautt beschliessen vnd vmbfahen mocht. DO nun diser Graff also bestattet was do kamen die edlen all zů seinem sun graff Bertram vnd bekanten vnd empfiengen ire lehen als denn das gewonlich ist vor einem neẅen herren ze tůn Reÿmund dratt auch herfür vnd tett sein gepett als er dann von Melusina seinem gemahel zů tůn vnderweÿset was vnd sprach also Gena:ediger herre jch bitt eẅer genad als vmb die getreẅen dienste die ich dem graffen Emrich meinem herren vnd vettern sa:eligen mein tag getan hab das ir mir geben wo:elent beÿ dem turst brunnen so vil velses ertreichs vnd lands an a:eckern vnd wisen als ich in ein hirsch haut müge beschliessen oder damit vmbfahen Vnd ich begere nit mer vmb vnd für all mein dienste vnd mich duncket mein bett seÿ so bettlich vnd vnkostlich das ir mir es nicht süllent versagen Der herr antwurt jm gar gu:etiklich vnd sprach Jch will dich deiner bett geweren vnd dir die nit #31# versagen es werd denn mir von meinen ra:etten vnd mannen vast widerratten Die herren all gemeinlich sprachen. Herr ir süllent dem Reÿmund das nit versagen wann er so:elichs vnd gro:essers vmb vnsern herren eẅern vatter sa:eligen vnd vmb eẅer genade wol verschuldet hat Der graff Bertram gab jm die gab nach seinem begeren vnd willen. Also batt in Reÿmund gar fleÿssiklich das er jm darumb ein besorgnuß ta:ett vnd ga:eb Also ließ er jm ze stund einen brieff machen der auch gar meÿsterlich gestellet ward das ir ÿeglichen bedaucht hienge sein insigel auch nit daran es wa:er nichts vnd waren all willig Vnd da nun der brieff also wolgestellet vnd versigelt ward mit des graffen meren jnsigel mit sampt der andern herren vnd Ritter jnsigel vnd das datum des iares vnd tags schon ward auch darinn geseczt mit den gezeügen Des morgens da fand Reÿmund einen man vnd der trůg feýl ein hirß haut gar schon vnd wol gega:erwet die kauffte er zů stund vnd ließ jm darauß gar schmale vnd dünne riemlin schneÿden so vil vnd er darauß gemachen kund Vnd kam da wider zů dem Graffen vnd begeret das man jm seiner gabe freüntlich vnd tugentlich wolt auß richten Der graff ordnet auff dem stucke sein botten vnd ettlich seiner ra:ette darzů die mit Reymunden ritten zů dem turst brunnen jm seiner gabe außrichtung ze tůn Vnd do sÿ nun zů dem turst brunnen kamen vnd sÿ sahen das Reÿmund die hirß haut so schmal vnd klein in riemen weiß geschnitten ha:et das nam sÿ alle gar ser wunder vnd wisten nit was inen darinne fürzenemen ze tůn oder ze lassen wa:er wann sÿ bedaucht es wolt gar vil weÿtte an holcz an velsen an felde vnd an lannd begreÿffen Auff stund da kamen ir zwen vnerkant #32# mann vnd namen die geschnitten hirß haut vnd wunden sÿ zů samen zů einer buschellen die da gar groß ward vnd die steckten einen pfal auff ein ort in die erden vnd bunden das ein ortt des langen hirß riemen an den pfal vnd vmbzugen da den velß vnd den vorgenanten turst brunnen vnd gar ein michle weÿte des tals darunder auff den bach hin der da floß Vnd ha:etten also ze stund ein gar grosse weÿtte beschlagen vnd begriffen das die botten die dahin gesandt waren sich des nit versehen hetten das man kaum den halben teýl so vil vnd als weÿtt damit ymmer hett mügen begreÿffen. Wie Reýmund der gabe außgeweÿset warde vnd des lehen. DOch was jm geredt vnd geben ward hielten sÿ jm benu:eglich vnd ritten in karthuse da beÿ gelegen vnd kamen wider #33# gen Poitiers vnd erzalten das irem herren vnd allem volcke wie zwen vnerkant mann die riemen gezogen hetten vnd an die pfal gehefftet vnd das es so grosse weÿt begriffen hett Der Graff sprach diß ist ein fro:emde sach es mag wol ein gespenst sein wann ich hab vil vnd dick geho:ert sagen das etwas fremder wunder vnd abenteẅr dick beý dem brunnen gesehen seÿen worden Des geleich mo:echt Reÿmund auch ettwas fremdes da widerfaren sein oder noch widerfaren doch wo:elle gott das es gůt vnd sein gelück seÿ wann ich des vnd alles gůtes meinem freünd vnd o:ehaim Reÿmund wol günnen wolt als ich auch bekenn das billich sein. Reÿmund kam in dem selben vnd was gar wolgemůt vnd dancket dem graffen gar fleÿssiklich seiner gab vnd sprach Jch weiß nit was mir von diser gab entsteen mag aber ich hoff mir sülle vil gůttes auch gelück vnd sa:elden dauon ersteen Reymund stůnd des morgens fru:e auff vnd rait wider zů dem vorgenanten turst brunnen da fand er aber sein frawen vorgenante die in schon vnd wol empfieng vnd sprach zů jm Reÿmund biß mir wilkummen wann du weÿs vnd vernünfftig bist wann alles des das ich dich vnderweÿset han nicht vergessen sunder das nach meinem willen gancz volbracht hast jn massen das du sein noch gro:esser ere gewinnest Also giengen sÿ in ein Cappell da sach Reÿmund so vil scho:enes volcks frawen Ritter vnd knecht prelatten priester vnd manigerleÿ erlichs volcks reÿchlich bekleÿdet des begund Reÿmund ser wundern was oder welherleÿ volcks dises wa:er vnd darumb mocht er sich nit verhalten er fragte sein frawen vnd sprach Wer oder von wanne ist dises volck alles Do antwurt jm die fraw vnd sprach Es sol dich nit wunder nemen wann sÿ seind alle dein Vnd kerte sich damit vmb zů dem volck vnd gebott jnen allen das sÿ dem Reymund gehorsam vnd vnderta:enig wa:eren als irem rechten herren vnd gebietter Das ta:etten s:y zů stund vnd erbuten jm grosse ere. #34# Wie Reÿmund der iunckfraw Melusina hofgesinde beschawet in der Cappel das jm gar wolgefiel vnd wie jm groß ere von in erbotten ward. REÿmund gedacht heimlich das ist ein fremde gehorsamkeit vnd wo:elle mir verleýhen die gottes krafft das es ein gůtt end gewinne Die frawe sach das er in grossen geda:encken was vnd in einem starcken verwundern als dann das nicht vnbillich was vnd an jm selbs wol zů gedencken darumb hůb sÿ an vnd sprach zů jm Reÿmund ich will dir sagen du kanst noch magest meinen statt noch wesen eÿgentlich nicht erkennen biß das du mich zů einem eelichen weÿb gemachet hast. Reÿmund sprach darnach zů ir Frawe ich bin bereÿt zů allen zeÿtten allein eẅern willen ze tůn vnd auch zů erfüllen Die frawe antwurte jm vnd sprach zů jm Lieber Reýmund neÿn es můß ein andere gestalt haben vnd můß erlichen zů geen vnd du můst arbeÿt haben vnd leütt zů deiner vnd meiner hochzeÿt mit dir bringen die da wissen hochzeÿt nach eren helffen zů halten vnd auß ze richten Vnd gedenck noch zweÿffel nit #35# das die die mit dir her kummen nit gepresten haben noch gewinnen an keinen sachen der man zů hochzeÿtten bedarff wann rattes vnd kost genůg ist Vnd gedenck das du mit den deinen die du mit dir bringen wilt on fa:elen vnd auffzüg auff den montag ÿecz künfftig fru:e zů messe zeÿt hie seÿest Reÿmund kert vmb vnd raitt wider gen Poitiers schnelle zů seinem herren vnd gru:este in vnd sprach Gena:ediger herre jch bin eẅer diener vnd eẅern genaden gewonet in massen das mich nicht bedunckt billich sein das ich eẅch kein meiner heimlicheit verhaben vnd verschweÿgen sülle vnd fu:eg eẅch zů wissen das ich mir ein frawen zů der ee genomen hab die ein ma:ehtige edle frawe ist vnd sol vnd will nun auff den montag ÿecz künftig hochzeÿt haben beÿ dem brunnen genant der turstbrunn vnd darumb bitt ich eẅch gar diemu:etiklich das eẅer genad selbs vnd perso:enlich da beý mir sein vnd mir so:elliche ere tůn wo:elle des geleichen mein gena:edige fraw eẅer můtter Do antwurt jm der graff vnd sprach Lieber o:eheim Reýmund ich will dir gern zů eren vnd auch zů liebe dar kummen vnd dir deiner bett nicht versagen ich hoff auch das mein fraw vnd můtter des geleichen auch tu:e Doch eins můß ich dich ÿe fragen Wer oder von wannen ist die frawe die du da nimest Acht das du nit mißfarest von welcher gegnet oder was geschla:echtes Auch sag mir ob sÿ vast wol vnd hochgeboren seÿ wann ich ýe dir zů lieb darzů kommen will Reÿmund antwurt vnd sprach Herre es mag nit gesein das ir icht vernement wer oder von wannen sÿ seÿ oder was ir wesen seÿ lassent eẅch damit benu:egen das ir sÿ vnd iren statt vnd gestalt gesehen mügent Der graff antwurt vnd sprach Mich verwundert #36# nicht klein lieber o:eheim das du ein weÿb nÿmest vnd nit wissen magst wer sÿ ist noch irer freünd kein kuntschafft hast Reýmund sprach Herr in der warheit sÿ ist also wolgestalt vnd mit preÿß mit scho:ene vnd lo:eblichen sitten gezieret als ob sy eines künigs tochter wa:er vnd ein scho:ener weÿb ward kaum ýe gesehen Jch hab auch nit gefraget ob sÿ keines herczogen oder Marggraffen tochter seÿ Vnd sÿ ist gancz nach meinem geuallen vnd ich will sÿ auch haben. So der graff dise wort erhort da beduncket in das der marckt mer dann halber getroffen vnd gemachet wa:er vnd ließ fürbaß sein fragen sein vnd sprach Jch will dir ÿe selbs kummen vnd mit mir mein frawe vnd můter vnd der meinen vil mit vns Des danckte jm Reÿmund mit vleÿß Am montag darnach am morgen fru:e machet sich der graff auff mit seiner frawen vnd můtter vnd mit allem seinem hofgesinde auch mit andren den seinen dem genanten seinem o:eheim zů eren mit vil Rittern vnd knechten vnd besorgt doch ettwas das er vnd die seinen beÿ dem brunnen nit volkummenlich herberg mo:echten haben doch schwige er vnd fragte nicht fürbaß Es was aber ein to:erliche sorg als ir hernach wol ho:eren werdent Sÿ schieden von Poitiers erlich vnd ritten gen dem walde auff von Columbier durch das do:erfflin vnd den wald auff gegen den velssen. do sahen sÿ vnder den velssen in den baumen vnd auch in den scho:enen bo:edmen gar vil scho:ener gezelten auff gerichtet vnd beÿ dem brunnen hierumb vnd allenthalben in dem walde grossen rauch auff geen vnd vil volcks darbeÿ wandlen o:efen bachen kuchel vnd ko:ech vnd volckes on zal vil Sÿ gedachten alle dises mag ein gespenste sein Jn dem so ritten dort her gegen jnen beý sechczig Rittern jung gerade vnd stolcz wolgeritten vnd wol gewappnet vnd empfiengen den graffen vnd die gra:effin #37# vast erlich vnd fu:egten sich zu Reÿmund irem herren vnd ta:etten jm besunder ere für ander geste die da waren vnd gru:esten sÿ vnd empfiengen mengklich jung vnd alt ÿeden man nach seinem stand vnd geleicher weÿß als ob sÿ all ir tag beÿ jnen wa:eren gewesen. Wie Graff Bertram vnd auch die gra:effin sein můter von Reÿmund vnd Melusina vnd von allem irem volcke gar erlichen empfangen. wurden. ALSO danckten sÿ von Melusina wegen dem Graffen vnd sprachen Vnser frawe Melusina hat vns gar vast beuohlen das wir eẅch gůtt herberg geben Der Graff antwurt vnd sprach Jch sich ein vast gůtte ordnung Vnd also gab man jm vast gůtte herberg vnd scho:ene gezelt Seine pfa:erde wurden wol gestellet das sÿ hetten baren vnd roffen die schon in die gezelt gemacht waren Es kamen auch gar vil scho:ener frawen vnd junckfrawen die die gra:effin vnd all die iren auch schon vnd lieblichen empfiengen vnd verwunderten auch sere der #38# adellichen bereÿtschafft die sÿ sahen des sÿ sich nymmer versehen hetten so adelliche zůrichtung die da was vnd niemant anderswo an so:elichem enden ze finden gesehen hett Reymund zoch mit dem Graffen in sein herberg Vnd also was nun die Cappel gar reÿchlich vnd mit kostlichen kleineten auß der massen wol zůgericht vnd man leüttet darnach angencz zů der messe vnd Melusinam die braut fůrt man zů der Cappel Vnd also was nun Melusina auß der massen scho:en vnd geleichet sich baß einem scho:enen engel denn einem to:ettlichen menschen vnd da beý auch vnsa:eglich kostlich vnd wol zůgericht mit kleÿdern kleýneten vnd allen sachen Vnd also gieng ir der Graff von Poitiers engegen vnd empfieng sÿ nach allen eren schon vnd wol Des geleichen die scho:en junckfrawe Melusina empfieng in mit scham vnd lo:eblicher gebarde vnd giengen zů der messe mit gar manigerleÿ gedo:enes von su:essem seÿtten spil auch pfeÿffen busaunen flotieren tabernierern des da on zal vil was vnd auch auß der massen kunstreich vnd lieblich das alle die da mit dem graffen dar kummen waren sprachen Das ist ein vnsa:egliche scho:ene hochzeit der geleichen wir alle nie gesehen noch vernomen haben Vnd was auch nit ein wunder ob sÿ dise hochzeitt ettwas fremd duncket wann an so:elichen enden als kostlich hochzeÿt vngewonlich seind zů haben #39# Wie fraw Melusina vnd Reÿmund zů samen beÿ der Cappell von dem bischoff verma:ehelt wurden. DA wurden sÿ auch beÿ der Cappellen vnd nach der messe lo:eblich zesamen verma:ehelt Vnd der Graff fůrt da die braut von der Cappell hin gen dem gezelte zů einer seÿtten vnd ein fürst oder herr auß der gegent zů der andern seÿtten Vnd da was es zeÿt das man wasser an die hende nam vnd ward die braut zů tische geseczt vnd mit ir der graff darnach die Gra:effin Darnach ein ma:echtiger herr auß dem lannd. der auch zů eren vnd wirdikeit darzů geseczet ward der Graff Bertram vnd alle die seinen die sahen ein so:eliche gůtte ordnung das sÿ eÿgentlichen meinten achte zů haben wie dise hochzeit außgericht wurde das sÿ sich auch ein ander mal darnach mo:echten gerichten. #40# Wie sÿ zů tische sassen vnd Reÿmund diente selbs zů tische vnd mit jm die ritter. REÿmund der diente zů tische mit den Rittern die edlen vnd die dienstleütt trůgen aber dÿe spÿs zů dem tische Vnd was vnsa:eglich vil koste vnd rattes on zal da besúnder was da gar vil vnd manigerleÿ weÿn von Damens vnd von rotschel von Tonars von Bÿane Claret Roßmarin vnd Ypprocas weÿn von Torins von teütschen vnd gar von menigen ennden Jn allen gezelten was weins vnd kostes überlast vnd was der wein auß der massen gůtt vnd die kost wol vnd reÿchlich bereýtt Nach dem ÿmbis als man gaß hůb sich ein scho:enes stechen vnd kamen auff die ban die kunden vnd auch die geste vast scho:en vnd reÿchlich bezeüget die scho:enen frawen hetten ir auffsehen auff sÿ all wann vast wol da gestochen ward #41# Wie sÿ stachen vnd das in sunderheÿt Reÿmund gar adellich vnd wol stach. REÿmund der stach in sunderheit ritterlich vnd wol vnd das werte biß auff die vesper zeýt Vnd nach der vesper belegte man die tische vnd assen zů nacht vnd mit vil kurczweýl ward das nachtmal vertriben des geleichen mit hübschen worten nie mer geho:ert ward Darnach ward der tancze angehaben der weret auff ein zeyt vnd eben lang zů leczte da sÿ bedaucht das es zeÿt wa:er kamen Melusinen volck vnd hiessen die braut besunder kommen vnd fůrtten die in ir gezelte das selbe von seÿden kostlich vnd auß der massen reÿchlich mit manigerleÿ vogelen gesticket was Vnd ir bette was auch reichlich zů gerüstet vnd mit liligen wol bedecket daran leget man die braut Reÿmund kam auch vnd legt sich zů ir zum leczten do kam ein bischoff der sÿ auff dem bette gesegnet vnd scho:en antiffen versickel vnd Collecten #42# las Vnd nam da vrlaub der Graff von poitiers vnd die gra:effin sein můter vnd frawe vnd schieden dannen vnd mengklich sůchte sein herberg wann es eben spat was Ettlich beliben auch wachen vnd die langen nacht tanczen vnd springen Ettlich beliben auch wachen vnd singen scho:ene lieder vnd gedicht es wa:er von hoffliedern oder anderm gesannge. Wie Reÿmund vnd Melusina zů samen wurden gelegt vnd sÿ der bischoff gesegnet mit vil gůtten gebetten. NVn laß ich dises alles sten wie Melusina vnd Reÿmund zů einander wurden gelegt wann es ist oben vor diser figur begriffen vnd sag eẅch hie wie sÿ ein wesen zů samen hetten Sÿ hůb an vnd sprach zů dem Reÿmund Liebster freünd vnd gemahel gelück hat vns zesamen gefu:eget in maß das wir nun eeliche gemahel seÿn vnd süllen seÿn vnd beleÿben vncz vns der tod scheÿdet Vnd ich sten in deinem willen vnd gebotte doch also das du mir haltest das das du mir gelopt #43# vnd geschworen hast Wann ich weÿs auch wol da du kamest zů dem graffen von poitiers deinem herren vnd vettern vnd du in batest ze kommen vnd in also lůdest zů deiner hochzeyt mit seinen herren Rittern vnd knechten vnd du jm sagtest das du mich zů einem weÿb genomen ha:ettest da fragt er dich gar vast wer oder von wannen oder was geschla:echtes ich da wa:ere Aber du gabest jm gar ein gůtte antwurt Vnd darumb so wiß vnd hab keinen zweÿfel daran nit denn ob du mir haltest das so du mir gelopt vnd versprochen vnd geschworen hast das dir denn gůtz gelücks sa:elden vnd eren nymmer gepristet noch auch gepresten sol sunder das du als ein gelückhafftiger sa:eliger man werden solt vnd vast mer dann keiner deines geschla:echtes vnd vordren ÿe ward übersihest du aber dein gelüpt eÿd vnd ere so wirdest du groß no:ett vnd arbait leÿden vnd kumer gewinnen vnd also vmb dein leüt vnd land des merern teÿls kommen vnd mich darzů verlieren vnd nit mer finden noch mein wider bekummen. Reýmund gelobt ir in ir hand vnd schwůr ir aber teẅer vnd hoch das er sein gelüpte vnd eÿde an ir getreẅlich vnd sta:et halten wolt vnd dar wider nymmer getůn wolte Also sprach sÿ aber Lieber Reÿmund ob du das tůst so bist du zů einer gůtten stund geboren Vnd das ich nun die materi zum kürczesten mache so lebten die zweÿ so freüntlich zesamen das Melusina der selben nacht eins suns schwanger ward Der selb ward genampt Vriens vnd der kam zů grossen eren als ir hernach wol ho:eren werdent Dise hochzeÿt werte fünffzehen tag vnd lebten in grossen freẅden vnd kurczweÿl Vnd nach den fünffzehen tagen da begabet Melusina die frawen die auff ir hochzeÿt waren kommen mengklich die Gra:effin vnd alle die frawen die mit ir dar kummen waren gar reýchlich das mengklich sprach Ach got was mag dises wunder sein Reÿmund ist gar reychlich zů der kummen. Zů leczte da man dannen scheÿden solt vnd wolt tett Melusina auff einen helffenbainin schreÿn darinne gar zemal kostliche vnd schoene kleÿnet waren vnd gab da darauß der #44# Gra:effin ein kostlich kleÿnet von berlin von golde vnd edlem gestein gemachet des geleÿch nie gesehen ward. Wie Graff Bertram vnd sein fraw vnd můtter vnd all geste vrlaub namen vnd von dannen schieden. DEr graff Bertram vnd die seinen schieden von dannen gar zemal erlich vnd namen vor vrlaub von Melusina vnd schieden dannen Do beleýtet sÿ Reÿmund biß für den wald mit vil erlichen leüten die mit jm ritten Nun hett der vorgenannt Graff den Reýmund seinen vettern gar auß der massen geren gefraget wer Melusina oder von wannen sÿ gewesen wa:er da besorget er Reÿmunden daran zů erzürnen vnd ließ es also anstan vnd saget jm gancz nichts dauon vnd dancket jm Reÿmund vnd auch der gra:effin vast der eren die sÿ jm getan ha:etten vnd das sÿ also zů seiner hochzeÿt kummen waren vnd schieden von einander. Da nun dise fremd vnd abenteẅrlich hochzeÿt ein ende nam aller erst da hůb sich wunder vnd abenteẅer als ir ho:eren werdent vnd ward ein so:eliches gebawe angefangen des geleichen vor vnd hernach nie mer gesehen geho:ert noch vernomen ist worden. #45# Wie Melusina das schloß Lusinÿen gar erlich vnd kostlich zů bawen anfieng. REÿmund kam widerumb zů der Melusina and kust die lieplich vnd sprach Aller liebster gemahel wie wo:ellen wir nun fürbaß vnser zeÿt vertreiben Melusina antwurt vnd sprach Jch hoff das vns got sülle versehen mit allem dem des wir dann bedürffen Jndert acht tagen kamen ir werckleütt menigerleÿ hantwercks die fiengen an vnd falten das holcz alles nider das ÿnderthalb den pfa:elen mit dem hirß riemen begriffen was Vnd schlůgen das zů kleinen trümern außgenomen das das dann zů bawholcz gůtt vnd nücz was vnd machten vmb den hohen velß gar tieff veÿntlich gra:eben Vnd tichtet diß alles melusina vnd bezalte ire werckleütt alle tag mit bereÿtem gelt darumb sÿ auch dester williger waren ire werck zů volbringen Sÿ machten gar ein tieffes vnd starckes fundament vnd saczten die ersten gesacz auff den hertten velsen Jn kurczer zeÿt ha:etten sÿ gar groß ma:echtig türn vnd da beÿ gar ein auß der massen hohe starcke rinckmawr geseczt Vnd machten zweÿ gar starcke vnd gůtte #46# schloß ob dem vndersten schloß vnd darumb gar einen hohen zwingolff vast gůtt vnd starck Vnd do die lanczleüt sahen das so ein vnsa:eglich groß starcks werck an dem schloß in so kurczer zeÿt volbracht was des kunden sÿ sich nit verwundern. Als nun das schloß zů aller were starck vnd veste zůgericht was do nampte es Melusina ze teÿl nach irem tauffnamen vnd sprach Diß schloß sol vnd můß Lusinia geheissen vnd genennet werden den selben namen noch vil volcks auff ertreich in irer losung vnd geschreÿ jn streÿten vnd gefa:echten brauchen vnd u:eben vnd besunder die künig von Cÿppern noch all zeÿt ir geschreÿ vnd losung haben Lusinÿen von sachen wegen als ir hernach ho:eren werdent. Wie Lusinÿen das schloß nun schon erbawen was vnd Melusina gebar Vriens jren ersten sun. DO nun das schloß mit türnen ringkmaurcn zwingolffen vnd gra:eben auß bereÿtt ward vnd auß der massen starck #47# gemachet vnd aller mengklich da verwundret der grossen gebeẅe vnd wercks Do na:echnet die zeÿt das Melusina nun eines kindes solt niderkummen vnd genesen do genaß sÿ eines sunes den nampte sÿ Vriens der darnach zů grossen eren kam als ir hernach ho:eren werdent Doch was sein angesicht nit scho:en sunder einer selczamer form vnd gestalt wann er was gar kurcz vnd vast breÿt vnd flach vnder seinen augen Vnd was jm das ein aug rott vnd das ander gru:en Er ha:ett auch einen grossen weÿten mund vnd lange vnd grosse oren Aber von leÿb vnd bainen von armen vnd fu:essen aller gescho:epfte was er gar gerad vnd wolgeschickt vnd adelich gestalt Darnach ließ sÿ das schloß mit allem ingebeẅe außbereÿtten die ga:eng die a:ercker vnd alles in tach zů samen gezogen Vnd besaczte das mit leüten speys vnd gezeüge in massen das es nit zů gewinnen noch zů stürmen was wann es waren die gra:eben vast vnsa:eglich tieff vnd die mauren vnd die türn hoch vnd starck vnd die tor waren mit überschüczen vnd einem starcken schloßturn gemachet Vnd hieß heÿdnisch speher darein legen die dann des turnes vnd schlosses tag wachter waren vnd die zůkummenden geste verkündeten. Wie Melusina gewan vnd gebar den andern sunn den sÿ nampt Gedes MElusina gewan des selben iars noch einen sun der ward genant Gedes der hett ein inbrünstige ro:ett an seinem angesicht die so gar rott was das es von ro:ette widerschin Doch was er sunst zemal scho:en vnd von leÿb wolgeschickt Darnach #48# bawet sÿ aber ein schloß genant Melles Darnach bawet sÿ aber eins genant Fauentt darnach den turn zů Mauent darnach Merfend. Do die alle volbracht wurden da bawet sÿ von andacht wegen in der ere der reinen magt vnd můtter gottes gar ein scho:enes closter das genamet ist Malliers Zů leczte da bawte sÿ das schloß vnd die stat Partenach genannt. Wie Melusina dreÿ süne nach einander gewan vnd gebar jn dreÿen jaren vnd die all vngeschickt waren vnder dem antlücz vnd sunst volkummen. NAch dem als nun die oben geschriben ding geschahen gewan sÿ einen sun der gar auß der massen ein scho:enes kind was außgenomen das jm das ein aug vmb ein kleins ho:eher stůnd denn das ander der selb was genant Gÿott des selben iares bawet Melusina ein schloß genant Alarotschelle Vnd darnach zů Sonÿtes machet sÿ gar ein scho:ene burg #49# darnach gewan sÿ einen sun genant Anthoni der selb bracht auff die welt einen leowen griff an seinem backen diser was auch rauch von hare vnd hett lang vnd scharff negel an seinen fingern vnd was so graussamlich gestalt das kein man in sach er mu:est in fürchten vnd der selb volbracht darnach zů Lüczelburg groß sachen vnd getatt an dem selben ende Vnd erzoch die fraw vorgenant ire kind schon vnd lieblich biß das sÿ erwachssen waren. Vnd da es nun got wolt fürbaß fu:egen da gewan sÿ aber einen sun der selb hett nit mer dann ein aug vnd das stůnd jm in der mitte seiner stirnen der ward genant Reÿnhart Doch sach er vil baß mit dem einen augen dann hette er zweÿ gehebt Vnd da er manns erwachssen was volbracht er gar groß tatt als ir hernach ho:eren werdent. Wie Melusina gebar Geffroÿ mit dem zan vnd darnach aber in zweÿn iaren zwen sün gewan die waren auch vngeschickt. #50# DArnach da bracht sÿ aber einen sun der ward genant Gefroÿ mit dem zan der hett einen zan der jm als ein eber zan verr ausser dem mund gieng Der selb was auß der massen starck vnd wolmügent seins leÿbs Vnd fremder wunderlicher vnd wilder sÿnnen ward vnd noch vil mer denn keiner seiner bru:eder volbrachte Als ir das nachmals alles wol ho:eren werdent wann er das Closter von Malliers das sein frawe vnd můtter Melusina kostlich vnd ritterlich gebawen hett verprant zů aschen vnd darzů hundert münich vnd auch seinen brůder darinne verderbte dar durch sein vatter Reÿmund so grimmig vnd also zornig ward das er gen Melusinen seinen gemahel mit worten beschuldet das er vmb sein scho:en frawen vnd liebsten gemahel kam vnd sein statt vnd wesen damit hin gieng vnd als sein zeÿtlich gelück ein ende nam als ir hernach ho:eren werdent. Melusina gewan den sibenden sun genannt Freÿmund der von leÿb vnd gestalt gar scho:en was aber er hett auff der nasen einen harigen flecken der was geleich als ob es wolff har wa:er vnd wolffs haut Der ward gar weÿs vnd vernünfftig Er verdarb aber also junger als ir vernemen werdent Nit lang darnach gewan sÿ den achtenden sun der selb hett dreü augen der eins jm an der stirnen stůnd der selb ward Horibel genant diser was vnd ward bo:eser sitten vnd alles sein gemůt vnd hercz stůnd nur auff arges Darnach gewan sÿ aber einen sun genannt Dietrich der gar ein türer ritter ward Zum leczten gewan sý den zehenden sun den nampt sÿ Reÿmund der warde Graff jm forst Nun laß ich das alles sein vnd kum wider an den eltesten sun Vriens genampt der selb was nun erwachssen vnd manlichen gestalt worden vnd stůnd jm sein hercz vnd můtt vnd begird nach hohen eren mit krieg zů erwerben der nam ein merschiff zů laretschelle vnd ließ jm das zů richten das selb was genant ein galleen Vnd bestellet zů #51# seiner fart vil volckes besunder der besten auß seines vatters vnd seiner frawen vnd můtter lande Nun begert sein jünger brůder Gÿott genant mit jm ze faren wie wol er vast junger was denn Vriens da wolt in doch Vriens lieber haben vnd mit jm außfu:eren denn keinen andern seiner bru:eder Melusina vernam iren vnderstand erlich zů sein vnd freẅet sich ires fürnemens vnd hett hoffnung das es in gelücklich vnd nach eren solte geen vnd begabte sÿ mit gold vnd silber reÿchlich Sÿ stiessen von lande vnd wurffen iren segel mit freẅden auff vnd in kurczen zeÿtten kamen sÿ ze land in dem künigkreych von Cÿppern. Wie Vriens vnd sein brůder Gÿott über mere kamen gen Cÿppern vnd da mit den heÿden stritten vnd der vil nider legten. DA selbs funden sÿ ir ritterliche abenteẅer wann der künig von Cÿppern in seiner stat Famagossa von dem ma:echtigen heÿdnischen künig dem Soldan mer dann mit hundert tausent heÿden belegte was Nun was also grosser hunger da in #52# der stat Famagossa das sich der künig noch niemant versach denn das sÿ den heÿden vnderta:enig vnd von dem cristen gelauben getrenget mu:esten werden das doch ein grosser iamer gewesen wa:er dauor nun die krafft gottes was der die seinen in iren no:etten nit lassen will. Vriens der vernam die ma:er gar bald vnd richte sich gen der stat hin genannt Famagossa vnd warff da sein banier auff das dann von seÿden reÿchlich gemachet was vnd leÿchte schon Die heÿden wurden der geste zůkunfft gewar vnd des geleichen vernomen die in der stat waren das ein fremdes volck ka:eme die kunden noch nit wissen ob es cristen oder heÿden wa:eren Do aber der soldan mit seinem volck der Cristen so manlich vnd ritterlich zůkunfft von den schiffen an das lande kommen befand da begund er sein volck zesamen samlen da vermeýnte der künig von Cÿppern die heÿden wolten ein fluchte nemen von der Cristen zůkunfft wegen der hieß sich in der stat mengklich zů streÿtt bereÿtten vnd warff sein panier auff vnd hieß den trummetter fro:elich auff blasen vnd die tor entschliessen vnd zoch hin gegen den heÿden vnd ließ die scho:en Hermina sein tochter in der stat Da hůb sich da ein veÿntlicher streýt wann die heÿden als vor stett mit grosser macht da lagen vnd wurden gar vil frümer Cristen erschlagen vnd ser verwundet Besunder ward der künig von Cyppern leÿder von einem heÿden mit einem vergifften geschoß sere verwundet vnd in masse das er befand nit mit dem leben daruon ze kommen Vnd můsten von stercke vnd grossem druck der heÿden die Cÿpprionen in die stat mit gewerter hand abziehen das doch nit on schaden ergieng Grosse klag die hůb sich von der totten vnd wunden wegen vnd besunder von des künigs wegen Die vorgenannt Hermin des künigs tochter dÿe volbracht grosse #53# klag vnd iamer on zal vmb iren liebsten herren vnd vatter wann sÿ von den arczeten vnd sunst wol verstůnd das seines lebens nit mer sein mocht sunder das er sterben vnd von diser zeÿt scheÿden můst vnd der wunden nit wider kummen mocht Nun lassen wir dise materi des künigs vnd seiner tochter beleÿben vnd ansten vnd sagen von Vriens dem edlen vnd türen mann der kam mit seinem brůder Gÿot vnd mit irem volck vnd griffen die heÿden an mit ritterlicher hand Vnd besunder Vriens u:ebet vnd volbracht da grosse manheit vnd türe ritterschafft wann er also vil heÿden erschlůg vnd verwundet mit seiner hand das sý grossen schrecken dauon empfiengen Sein brůder Gÿott spart sich auch nit wann er gar manlichen streÿt vnd auch vil der heÿden erschlůg vnd verwundet Also nach vil arbeýtten da begunden die heýden einen andern blacz zů streÿtten sůchen den funden sÿ gar bald vnd fiengen auff beÿden seÿtten mit einander an widerumb zů streÿten also sere das es ein wunder was das sÿ es alles volbringen mochten. #54# Wie Vriens vnd Gÿott den küng Soldan in dem leger vor der grossen stat in Cÿppern erschlůgen. DEr Soldan von Babiloni der ma:echtig heÿdnisch künig strit auch ritterlichen vnd bracht einen Cristen vmb Das ersach Vriens vnd drang auff in vnd gab jm einen veÿntlichen schlag mit seinem schwert das er jm sein haupt biß auff die zen zerspielt da viel der heÿdnisch künig nider tot auff den sannd Da erschracken die heÿden zemal sere vnd gaben die flucht Aber Vriens vnd Gÿott eýlten in gar starck nach vnd to:etteten vnd erschlůgen der heÿden on zal vnd on erbarmen vnsa:eglich vil Do nun der streÿt ergangen was da herberget Vriens vnd sein brůder Gÿott vnd ir volck alles in die gezelte der heýden. vnd namen da ir růwe auff die groß arbeÿt die sÿ dann gehebt hetten. #55# Wie Vriens vnd Gÿott zů dem künig von Cÿppern kamen der lag auff einem bette hart vnd übel verwundet biß auff den tod. DEr künig enbott Vriens durch seine ma:echtigen lanczherren vnd ettlicher seiner ra:et das er herauff zu jm kummen wo:elt in die stat vnd in seinen hoff vnd nit in argem versteen wo:elt das er nit selbs zů jm ka:eme wann er wa:er gar übel verwundet vnd dauon seines leÿbs in grosser kranckheÿt la:ege. Vriens antwurt vnd sprach zů dem botten das er geren zů dem künig kummen vnd seine wort vernemen wo:elt Vriens vnd gÿott giengen ze stund auff zů des künigs hoff Do ward Vriens von dem Cÿpprionischen volcke gar sere beschawet von der fremde wegen seines angesichtes vnd sprachen alle Kein so manlichs noch so fremdes angesichte haben wir nie gesehen vnd gesegneten sich vor wunder vnd sprachen Er hat wol die gestalt vil lands vnd leẅt zů überkummen vnd zů überwinden Sÿ kamen in des künigs balast vnd funden den künig auff einem bette ligen groß geschwollen vnd onma:echtig #56# von der wunden des vergifften geschoß Da gru:este Vriens den künig gar züchtiklich vnd klagte in gar sere vmb sein kranckheit Der künig sprach Lieber freünd du hast mir gar adellich vnd schon gedienet vnd mit deiner ritterlichen hand gar groß ere eriaget vnd mir vnd der ganczen Cristenheit gedienet in massen das du des billich lob breyß vnd ere haben solt durch die gancz welt vnd dein nachkommen durch dich gebreýset vnd wolgehalten süllen werden Doch eins begere ich von dir ze wissen wer oder von wannen du lands oder wie du genannt seÿest Antwurt Vriens Herre Vriens bin ich genant von Lusinÿen geboren vnd hile meinen namen vnd sag in auch geren Der künig antwurt vnd sprach Von deinem geschla:echte hab ich vil vernommen vnd acht das du meines willen seÿest vnd mir zů geuallen tůn wo:ellest darumb ich dich bitt so will ich dir ere vnd gůttes vil zůfu:egen Besunder so ist mein tochter Hermina ein einigs kind vnd fallet mein reých nun gar bald an sÿ wann meines leben nit mer ist wann ich bin von einem vergifften geschoß also hart verwundet das ich mit dem leben nit daruon kummen kan noch mag vnd ich wird bald ende geben vnd nit lang fürbaß leben vnd bedarff mein reÿch mit einem ku:enen ritter versehen warden wann es den heýden gar nahet gelegen ist darumb bitt vnd begere ich an dich das du mein tochter vnd mein reÿch zůsamen nemen wo:ellest wann ich auff dise zeÿt keinen so teüren Ritter nit waiß als dich mit dem mein tochter vnd mein volck baß dann mit dir versorget wa:er. Vriens der erschrack vor freüden vnd antwurt doch gar weÿßlich vnd dancket dem künig der grossen eren die er jm vnuerdient tett wann er bekannte einer so hochgebornen adellichen vnd scho:enen junckfrawen an gepurt an leÿb vnd an gůtt vngemessen sein Doch ob sein genad so:elichs on schimpff in ernste vermeinen wo:elt so wo:elt #57# er seinen genaden gehorsam sein vnd die scho:en junckfrawen nemmen die nun in grosser betru:eptnuß was von ires herren vnd vatter der künigs kranckheit wegen Der künig ward der antwurt von Vriens gar von herczen fro vnd sprach Nun lob ich gott von himel das ich noch vor meinem tod mein tochter vnd mein reÿch nach meinem geuallen versorgen mag vnd gebott zestund das man all sein diener vnd auch die tochter hieß kummen vnd sprach zů den seinen Sehent ich hab mein reÿch mit werlicher hannd gegen den heÿden vncz her beschirmet Aber ich bin nun in massen verwundet worden von einem vergifften geschoß das ich befinde das mein leben gar bald sol vnd můß ein ende haben Nun seÿt ir eines teüren ritters zů einem herren vast nottürfftig wann ir den vngelaubigen besunder den heÿden gar wolgelegen seÿt vnd vallet mein reÿch angendes an mein tochter Hermÿn vnd bitt eẅch vnd beger auch das ir mein tochter nun beÿ dem ersten empfahent vnd eẅer lehen bekennent vnd ir huldint vnd schwerent als eẅer frawen Das teten sÿ gar bald wie wol sÿ des künigs kranckheit sere betru:ebet waren Do das nun geschach do sprach aber der künig Sehent nun ist es nit müglich das ain frawe ein so:elichs künigkreich müg beschirmen so waiß ich auff dise stund keinn so teüren ritter als Vriens von Lusinýen der vns von der heýden fra:euel vnd grosser not mit seiner ritterlichen hand erlo:eset hat vnd den Soldan der so ma:echtig was vnd sein volck mit jm erschlagen hat Darumb ich gedacht hab jm mein tochter vnd ainiges kind Herminam zů zema:echlen vnd jm das reÿch angendes zů zefu:egen Darumb bitt ich eẅch vmb alle die treẅ die ich eüch ÿe beweÿset hab das ir in bitten wo:ellent das er sich meiner tochter vnd meines künigkreÿchs vnderwinden wo:elle Jch hoff das ir denn mit der hilff #58# gottes vor den heÿden die weÿl er lebt wol genesen mügent. Die lands herren tetten das gar gerne vnd mit grosser begir baten sÿ Vriens das er sich der gar scho:enen junckfrawen Hermina verma:echlen liesse so wolten sÿ jm auff stund schweren vnd in zů einem künig lassen kro:enen. Vriens antwurt vnd sprach das er dem künig vnd jnen gern tůn wo:elte nach irem willen Das sagten sÿ dem künig gar bald Der künig besante Vriens vnd sprach zů jm vor allen den seinen Nun ho:ere lieber Vriens des deinen begere noch will ich nit sunder ich gib dir zů Hermÿnen meiner lieben vnd einigen tochter mein ganczes künigkreÿch zů hauß steẅre. Des freẅet sich alles volck von Cyppern wann Vriens jnen allen wolgefiel. Vriens antwurt vnd sprach zů dem küng Gena:ediger herr Gott seÿ eẅer gedanck vnd wa:er eẅern lebens kein hoffnung so wolt ich dise gab nicht von eẅch empfahen noch nemmen Zestund wurden sÿ zůsamen verma:ehelt beÿ des künigs angesicht vor der messe die da selbst vor dem künig gehaben ward. #59# Wie Vriens vnd des künigs von Cÿppern tochter Hermÿn genant zůsamen verma:ehelt wurden vnd wie der künig in dem gar bald starb. NVn als bald der priester das Sacramentt auffgehůb da verschiede der künig von Cÿppern vnd gab sein sele auff do ward die hochzeÿt schlechtiklich vnd zum teýl mit laÿd vnd #60# mit jamer begangen vnd der künig ward gar herlich bestattet Aber tanczen vnd saittenspil ward da vermiden Sunst ward die hochzeÿt erlich genůg gehabt nach gestalt der sachen Do nun der tag vergieng vnd nacht ward da legte man die scho:en junckfrawen Herminam nider vnd auch zů ir den Vriens iren gemahel die lebten so lieblich die selb nacht mit einander das Hermina schwanger ward eines sunes der ward genant Greýffe diser greÿff ward so manlich vnd auch so ku:en das er in einem lande Premýe genant vil landes vnd leüt vnd grosse herschafft gewan Den Palas zů Colarß der vast starck was gewan er Vnd die jnsel in dem mere da der groß schacz was vnd der guldin wider das Jason vor[genannt] gewunnen hett durch Medeam diß alles gewan er auch als ir dann hernach wol ho:eren werdent Auch gewan er das fürstentum von Moren lannd Darnach die stat genannt Tappe die vast gůtt was die gewan er mit sturms krafft vnd er stackte da sein panier auff. Nun lassen wir das alles vmb kürcze willen beleyben vnd kummen wider an Vriens der ward nun lo:eblich vnd auch erlich zů künig in Cÿppern gekro:enet Nun was der künig von Armenÿe seines gemahels Hermÿna rechter vetter wann er des künigs von Cÿppern der dauor na:echst mit tod abgangen was ires vatters vnd seines schwehers rechter leÿblicher brůder gewesen was der selbe künig ward nun sere vnd auß der massen kranck vnd můst durch die kranckheit sich scheÿden von diser welt vnd von allen seinen zeÿtlichen gu:ettern da geschach groß klagen vnd weÿnen vmb in Darnach ward er nach grossen eren bestattet als dann billich was Do er nun bestattet was da hett er auch geleich als sein brůder ein scho:ene tochter die hieß Florÿe die was auch ein ainiges kind vnd noch vnbesorget vnd vnuersehen mit einem gemahel Do giengen die lands herren zůsamen ze rat vnd #61# betrachteten sich da was jnen ze tůn wa:ere das sÿ mit der vorgenanten tochter ains wurden das sÿ ein treffliche botschafft zů dem künig von Cÿppern ta:etten vnd in liessen bitten Seÿt das die na:echsten zwen künig von Cÿppern vnd von armenÿe bru:eder wa:eren gewesen das er denn seinen brůder Gÿott zů jnen schickte vnd das er da die scho:en junckfrawen vnd künigin florýe wo:elte zů einem gemahel nemmen so wo:elten sÿ jm schweren vnd hulden Des bedacht sich Vriens mit den seinen die rietten jm alle er so:elte seinen brůder dar schicken vnd sich des nichcz hinderziehen Das tett er also Vnd fůr Gÿott dahin gar schnell vnd kam gen Armenÿe da die scho:en Florÿe was Do er zů lannd stieß da rait man jm engegen vnd man empfieng in gar schon vnd kro:enet jn zů künig mit grossen eren. #62# Wie Gÿott gen Armenÿe kam vnd zů einem künig gekro:enet ward vnd jm Florýe des künigs tochter zůgema:ehelt ward mit grossen freẅden vnd auch eren als dann da zimlich was. DJe zweÿ künigkreich von Cÿppern vnd von Armenÿe stůnden also in zweyer bru:eder henden Vnd mich beduncket das die zwen bu:eder in kurczer zeÿtt in groß ere vnd sa:elde geuallen wa:eren vnd gelück ir nit vergessen hett sý in ir tafelen zů seczen Diß zwen künig Regnierten gar gewaltiklich vnd tetten dem heydnischen volck starcken widerstand vnd auch grossen schaden Vnd kamen auch dem wirdigen orden sant Johanns zů Rodis gar vil zestatten in iren no:eten vnd anligendem kumer Die vorgenanten zwen bru:eder macheten vil scho:ener süne die beÿ irem leben erwůchssen vnd den heÿden grossen schaden vnd abbruch tetten vnd teüre ritter wurden Vnd nach der va:etter abgang sich vast schon vnd wol hielten vnd all ir veÿnd sere vnder sich truckten Diß laß ich nun also beleÿben vnd kere wider an iren vatter Reÿmund vnd an Melusina ir můtter die edlen vnd die aller eren wirdig waren. #63# Wie Reÿmunden vnd der Melusina seinem gemahel potschafft gen Lusinÿen kam von iren zweÿen sünen Vriens vnd Gÿott das sý baid zu:u künigen gekro:enet wa:eren worden. REÿmunden vnd Melusina seinem gemahel kamen botschafft von baiden iren sünen vnd verstůnden die grossen sa:elde vnd ere die jnen widerfaren was vnd das sÿ groß ma:echtig künig gekro:enet wa:eren des empfiengen sÿ ze mal groß freẅd vnd tetten doch als die weÿsen tůnd vnd nach grosser vernunfft die jn got verlihen hett vnd bekanten das in gott groß gelücke zůgefu:eget hett vnd sÿ das nicht von in selbs hetten vnd das vndanckberkait ein můtter aller schanden ist Darumb do danckten sÿ got mit herczen vnd mit munde vnd betteten anda:echtigclich vil psalmen auß dem psalter Vnd bawet Melusina ein scho:ene kirchen genant z:uo vnser lieben frawen Portenaw vnd vil ander kirchen vnd Cappellen got vnd vnser lieben frawen zů lob vnd zů ere Vnd sÿ verheýratten da iren sun Gedeon vnd gaben jm des graffen tochter von der marck Aber Reÿnhart ir sun der da nit mer dann ein aug hett der selb ward gar frisch groß vnd #64# starck der selb vnd Anthonius sein brůder schieden sich auch von lusinÿen das sÿ nach eren vnd nach der ritterschafft werben wolten da zugen sÿ mit starckem volck gen Britanien vnd do dannen gen Lüczelburg das selb hett der künig von Elsaß [jnn vnd] mit starcker macht belegen vnd mit sorg besessen vnd ha:ett es auch on zweýffel überhaupt gewunnen wa:er jnen nit hilff kummen Der künig von elsaß was von art vnd gepurt ein künig von Behem vnd was herczog in Elsaß zů der selben zeÿt vnd wann er von gepurt ein künig was hieß man jn den künig von Elsaß Wie aber sein name hieß vand ich nit in der wa:elschen hÿstori Nun wiste mengklich wol das das alles was durch einen můtwillen vnd gewalt den der künig u:ebte von wegen der junckfrawen von Lüczelburg. die ein armer waisen was vnd weder hilff noch trost von niemant hett die was des herczogen verlassne vnd ainige tochter gewesen die wolt der künig von elsaß ÿe zů weyb haben oder aber ÿe das schloß mit gewalt gewinnen oder zwingen Zestund do die zwen gebru:eder von lusinÿen dise ma:ere verstůnden do sandten sÿ auff stund ir absagung dem genanten künig von Elsaß gar erlich beÿ iren eÿgen herolten vnd wurffen ir panier auff vnd zugen gegen dem leger do sahen sÿ gar vil panier vnd volcks mit langen messern vnd hellenparten Vnd macheten also die bru:eder von lusinÿen ir ordnung vnd zugen auff ir veÿnd mit ritterlichem můtt vnd vnuerzagt vnd griffen sÿ manlichen an des geleÿchen die Elsasser die genanten herren von Lusinÿen vnd ir volck genant die Porteninger hinwider vmb vnd ward der streÿt vnd gefa:echt auß der massen starck vnd hielten sich die porteninger gar ritterlichen vnd schrieren allwegen lusinÿen das was ir kreÿ vnd schlůgen der Elsasser vnd des volcks von dem Reÿn gar vil danider. #65# Wie die Porteninger vnd die Elsasser mit einander stritten vnd der künig von Elsaß ward gefangen vnd dauon do ward sein volck siglaß vnd flüchtig. DO hielten sich die zwen gebru:eder gar zemal ritterlich vnd volbrachten grosse getat mit irem ritterlichen můt vnd starckem gefa:echte das von in beÿden geschach Da hůb sich ein groß erschrecken von dem Reinischen volck vnd begunden sere siglaß werden Aber die Porteninger begunden sich ires sigs vnd gelückes gar sere tro:esten vnd růfften vnd schrieren manlich aneinander an Anthoni von lusinÿen kam an den künig von Elsaß vnd facht mit jm so starck vnd also ritterlich das der künig sich jm gefangen gab vnd bott jm sein schwertt williklich wann ob er das nit bald getan hett vnd sich jm nit gefangen hett geben so wa:er er von des Anthoni ritterlicher hand todt gelegen also empfieng in Anthonius zů genaden. Do nun die Elsasser vnd auch die Reÿnischen leẅt iren herren vnd künig gefangen vernamen vnd in nit mer sehen mochten do namen sÿ die flucht vnd fluhen starck Die Porteninger eÿlten jnen nach vnd also tett #66# inen Reÿnhart von lusinÿen gar grossen schaden wann er gar starck vnd manlich was vnd sich wol berichten kunde Do nun die sach vnd das nacheýlen alles ergangen was vnd der streÿt gancz ein ende genomen hett do schickten die zwen bru:eder den künig von Elsaß iren gefangen gen lüczelburg in die stat vnd liessen in durch sechs ir ritter presentieren vnd antwurten der hochgebornen Edlen fürstin vnd junckfrawen die des fürstentums vnd der stat zů lüczelburg ein einiges erb was. Wie der gefangen künig von Elsaß geantwurtet ward der herczogin vnd tochter geborn von Lüczelburg vnd der ir vil kumers getan ha:ett vnd sÿ in doch den zweyen bru:edern von Lusinÿen gar williklich schanckt. DO die scho:en junckfrawe ein so erliche presencz sach vnd sÿ ir den künig antwurten. also gefangen. der ir so manigen grossen kumer vnnuerschuldet zůgefu:eget het Do sprach sÿ #67# zů den Rittern die ir antwurten den künig Lieben freünd wer seind die Edlen herren die mir armen waisen so grose hilff vnd ere durch ir teẅre ritterschafft vnuerdient getan haben vnd mir in meinen schwären no:eten so gar getreẅlich zů hilf kommen seind vnd iren ritterlichen orden an mir so freüntlich beweÿset haben vnd mich armen waisen von grossem freuel vnd no:etten miltiklich erlo:eset haben. Do antwurt ein alter Ritter vnd sprach zů ir Hochgeborne furstin vnd genadige junckfraue eüch sol ir namen vnd herkommen wol kunt vnd nit verschwigen werden Sÿ seind der kind von Lusinÿen auß franckreich vnd zwen gebrüder vnd heisset der ein Anthoni der ander Reýnhart. Vnd ist auch ir losung vnd geschreÿ in dem velde Lusinÿen. Die junckfraw antwurt gar züchtiklich vnd sprach Jch lob vnd danck got vnd seiner lieben můter der grossen erbarmnus vnd genade die sÿ mir zů trost her gesant haben. Nun wol hin seid das ich durch sÿ sighafft vnd meiner veind #68# gewaltig bin worden so wil ich nun fürbaß alle meine gescha:efft vnd sachen mit irem willen vnd ratt beschliessen. Vnd was ich hab vnd mir got gegeben hat sol jnen gancz vnderta:enig sein vnd in irem willen vnd gebott williklichen sten. Die Junckfraw begert vnd schüff das sÿ den baiden gebrüdern in der stat gůtte herberg vnd gemach mit allem iren volck beschaiden so:elten ob das gesein mo:echt oder doch zům minsten allen herren Ritterrn vnd knechten ob sÿ nit all da sein mo:echten Die Ritter kamen zestund in das künigs gezelte da die zwen brüder ine zeherberg sein wolten vnd sagten inen wie sÿ von der fürstin so schon empfangen vnd wol gelassen wa:eren was sÿ inen geantwurt ha:ett Zestund schickte die fürstin ir treffenliche botschafft in die gezelte darinne vil grosses reichtumbs gewunen vnd funden was das sÿ doch in selbs gar nichs behielten besunder irem volck fro:elichen mitteÿlten die botten von Lüczelburg retten ir bottschafft gar weÿßlich vnd erlich vnd grůsten sÿ vnd enpfiengen sÿ von der scho:enen Junckfrawen des herczogen tochter wegen von Luczelburg batten sÿ in die stat mit einem teÿl ires volcks ze kommen vnd das sÿ herberg von besser růwe wegen da nemmen wo:elten Die gebru:eder antwurten das sÿ geren selbs wo:elten kommen in die stat mit fünff hundert Rittern ires volckes da herberg zů nemmen Zestund wurden fu:erer oder vorreÿter für gesant mit ratt vnd willen der jn der herberg zů ordnieren Die zwen bru:eder macheten sich auff den weg vnd ritten in die Stat mit der vorgenanten zal ires volcks die wurden mit su:essem geto:en vil saittenspils gar wol vnd auß der massen fro:elichen von allem volcke empfangen die jnen vleÿssiklich danck sagten irer ritterlichen erlo:esung Vnd kamen zwen lanczherren die #69# namen die zwen bru:eder vnd fůrten sÿ in die burg vnd veste da sÿ die gar scho:en vnd hochgeboren fürstin nach allen eren mit vil scho:enen frawen vnd junckfrawen Graffen Freÿen Rittern vnd knechten gar schon empfienge Das mal was nun bereÿt vnd man goß wasser an die hende Die geste wurden all geseczet besunder der künig von Elsaß der gefangen was zů obrest Darnach Anthoni vnd Reinhart von Lusinÿen an das mittel des tisches Darnach dreÿ geboren lanczherren auch von fremden gesten Auch ward die herczogin den zweÿen herren von lusinÿen engegen geseczt zů tische da selbst es nun nach fürstlichen eren reÿchlich zůgericht was Sÿ assen vnd lebten alle mit freẅden außgenommen der gefangen künig von Elsaß der seiner grossen verluste leütt vnd gůttes nit rings mocht vergessen Nach dem essen ward der tisch auff gehaben vnd gott seiner genaden gedancket Do hůb der künig von Elsaß an vnd sprach zů den herren von Lusinÿen Lieben freünd eẅer gefangen bin ich auff heẅt worden vnd begere das ir on auffzüg ein scha:eczung ordnen wo:ellent die mir vermüglich vnd leÿdlich seý So:elliches ich vmb ewer frümkeÿt mit andern meinen freünden vnd günnern zů allen zeÿtten begere zů verdienen. Anthonius von lusinýen antwurt vnd sprach zů dem künig Frommer Ritter ir seÿt vnser gefangen nit wann ob wir der Edlen fürstin vnd junckfrawen dienste oder freüntschafft beweÿset haben derselben aber ir vil kummer vnd trangs zůgefu:eget habt So ist billich vnd vnser baider will vnd meÿnung das eẅer leben vnd scha:eczung stet vnd nüczlich steen sülle in irer hannd vnd gewalt on mengklichs intragen. Von diser antwurt erschrack der künig vnd gefiele jm ze massen nit vast #70# wol wann er besorgte der fürstin vngenad vast sere wann er ir vil kummers vnuerschuldet getan vnd zů gefu:eget hett Die fürstin antwurt schnell vnd gancz vnbedacht wann sÿ weÿß vnd volkummen was vnd sprach züchtiklich Lieben vnd getreẅen freünd ich danck eẅch fleýssiklich aller der eren die ir mir tůt vnd der freüntlichen vnd getreẅen hilff die ir mir getan vnd erzeýget habent des ich eẅch nymmer kan noch mag gedancken Darumb ich mich des gefangen nicht an nÿm noch der mein sol sein Seÿd ir mich mit eẅer adellichen vnd manlichen ritterschafft auff disen tag von grosser no:ett erlo:eset habent darumb gib ich sein scha:eczung vnd erlo:esung eüch gancz in eẅer genad on intrag Do die zwen bru:eder Reÿnhart vnd Anthonius horten der fürstin weÿse antwurt sprachen sÿ baid ainhelliclich zů der fürstin Gena:edige hochgeborne fürstin vnd junckfrawe seÿd das nun eẅer fürstliche genade will das die scha:eczung des gefangen künigs zů vns stee so sprechen wir jne ÿecz angendes aller schaczung gancz freÿ ledig quit vnd los Doch also das er für eẅer fürstliche genad auff seine knie falle vnd eẅch bitt das ir jm seinen gewalt vnd trang das er eẅch vnbillich vnd vnuerschuldet zůgefu:egt hat [jm] gena:ediklich verzeÿhen wo:ellent vnd sol eẅch darzů geloben vnd schweren beÿ seinen künigclichen eren vnd auch gewisse bürgschafft vnd sicherheÿt geben das er eẅch vnd die eẅren hinfür in künfftigen zeÿtten nymmer mer bekümern noch schaden zůfu:egen wo:ell auch das niemant verhengen noch vergünnen in keinem weg Die fürstin antwurt vnd sprach Aller liebsten was ir darinne geordnet vnd angesehen habent auch das eẅer wille vnd geuallen ist das sol auch mein geuallen vnd ganczer will sein. Der künig ward diser rede zemal fro vnd viel nider auff seine knÿe gegen der fürstin vnd bat sÿ der genaden wie denn dauon geredt vnd auch verlassen ward. #71# Wie der künig von Elsaß die hochgeboren fürstin vnd junckfraw Cristinam von Lüczelburg der genaden butt Als das auch zimlichen vnd muglichen ze tůn was. DO nun der künig an die fürstin genad sůchte vnd sÿ mit eýden gelüpten vnd bürgschafft in besigelten brieffen ze mal wol versichret hette Do stůnd er auff vnd gedacht in jm selber Nun seind doch diß herren von Lusinÿen so:elich from Ritter an dir gewesen das sÿ aller eren wol wirdig seind Er betrachtet auch das er jnen vil gůttes treẅ vnd freüntschafft verbunden wa:ere angesehen die freüntschafft die sÿ jm beweÿset hetten Vnd als Boecius sprichet de disciplina scolarium Das vndanckberkeit der gro:esten laster eins seÿ darumb so hůb er an vor allem volck offennlich vnd auch den herren von Lusinÿen zů eren vnd zů danck vnd sprach zestund vor in allen Wolt got das ein so:elicher manlicher Ritter als die zwen bru:eder von Lusinýen seind vnser beysaß vnd herr dises fürstentums sein solt das bedaucht mich nun disem lannd vnd allen vmbsa:essen ein michel gelücke vnd ein #72# grosse ere sein Vnd wo:elt auch darzů in gůtten treẅen ratten das die scho:en Fürstin vnd ir lannczherren sich weÿßlich beda:echten vnd so ku:en vnd manlich Ritter als denn die zwen gebru:eder seind nit rings můtz verachteten Sunder darnach gedencken wolten das wir zwischen der fürstin vnd Anthonien ein freüntschafft vnd eelich gemahelschafft machen mo:echten so waiß ich nicht das sÿ ÿndert eines so manlichen Ritters bekommen noch baß nach nücze vnd ere beratten werden mo:echte Vnd bitt eẅch lieber Anthoni das ir hierzů wo:ellent ho:eren vnd eẅern willen darzů geben. Die lannczherren all von Lüczelburg vnd auch ettlich der fürstin ra:ett vnd freünde vnd ir liebsten diener redten mit ainhelligem můtt das dises ein weÿser redlicher antrag wa:ere vnd der künig ha:ett gar weÿßlich vnd wol geredet vnd bedaucht sÿ alle sein ze tůn das die fürstin sich die nacht vncz des morgens fru:e mit iren ra:etten bedachte vnd ein gu:etige antwurt darauff zů geben geneÿgt sein wo:elte darumb sÿ ire genad diemu:etiklich bitten wolten Die junckfrawe vnd die fürstin die genant was Cristina die bedacht sich nun die nacht vnd beschickte des morgens fru:e ir freünd vnd ir ra:ette vnd vnderredt sich mit jnen gar weÿßlich vnd begert an sÿ mit treẅen ir ze ratten was darinne baß ze tůn dann ze lassen wa:ere Die rietten alle gemeÿnklich vnd ainhelliklich vnd sprachen sÿ so:elt des künigs anschlag vnd weÿsen ratt volgen wann sÿ eines manlichen vnd frommen Ritters ze mal wol nottürfftig wa:er des geleýchen auch ir landtschafft so ha:et sÿ in auch ÿeczund eben funden von gottes geschickte Vnd besunder so hetten sÿ ir so grosse freüntschafft vnd auch manliche hilff in iren no:eten beweÿset mit irer ku:enen ritterschafft das sÿ jnen verbunden wa:ere vil gůttes #73# vnd treẅe ze tůn Die edel fürstin hett sich nun lang bedacht doch zum letsten volget sÿ nach dem ratt der vorgenanten lanntzherren vnd Ra:ett vnd ließ sich zů Anthoni von Lusinÿen zů weÿbe verma:echlen also wurden sÿ zusamen gegeben mit gar grossen freẅden. Wie Anthoni vnd junckfraw Cristina zůsamen verma:ehelt wurden vnd die hochzeÿt mit tannczen springen hoffieren vnd stechen fro:elich volbracht ward. DO sÿ nun zesamen wurden verma:ehelt do ward die hochzeÿt mit grossen eren vnd freẅden angehaben Vnd da ritterlichen gestochen vnd getanczet vnd vil kürczweÿl getriben Der künig von Elsaß stach zemal wol vnd wertte dise hochzeýt acht tag Vnd nach den acht tagen do wolten sÿ von hof scheÿden vnd vrlaub vordren so kumpt ein bott von Behem gar schnelle geritten vnd fragte nach dem künig von Elsaß Also ward er bald zehof eingelassen vnd bracht dem künig brieff. #74# Wie dem künig von Elsaß botschafft brieff kamen das die Türcken seinen brůder den künig von Behem in der stat zů Prag mit grosser macht belegen hetten. ALs nun der künig von Elsaß die brieff auff tett vnd gelesen hett do erschrack er gar sere vnd erseüffczet vnd sagt jnen allen das jm sein brůder der künig von Behem bottschafft getan vnd jm geschriben hett das der groß ma:echtig keÿser auß der Türckey in jn der Stat zů Prag gar mit grosser macht vnd starckem volck hett belegen vnd besessen vnd er von niemant kein entschüczung noch hilff wiste ze haben dann von jm Vnd das er in bru:ederlicher treẅ ermante vnd vmb hilff also angeru:efft hette Darumb batt der künig von Elsaß auff stund die zwen gebru:eder gar mit grossem ernste vnd demu:etiklich das sÿ vmb der ganczen cristenheÿt vnd vmb seines brůders vnd seiner dienst willen auch ires teẅren namens willen wo:elten darzů ir steẅer vnd hilffe tůn das das heÿdnisch vnd Türckisch volck vom lande zů Behem geschlagen vnd das also sein brůder damit entschüttet wurde. Do antwurt jm Anthoni vnd sprach Lieber herre seÿt #75# vnerschrocken wann mein brůder Reinhart sol dar faren mit eẅch vnd mit mangem manlichen Ritter Vnd sol darzů tůn mit des hilffe der alle ding vermag das die heýden von dannen geschlagen vnd vertriben werden als ich zů gott hoff Also süllent ir eẅch auch mit eẅer macht samlen vnd auch vns wider her ein na:emliche botschafft tůn wenn ir geschickt seÿt denn so zeücht mein brůder starck mit eẅch Do dancket jm der künig fleissiklich vnd sprach Jst das es vns denn belinget als ich zů gott hoff so hat mein brůder auch ein ainige tochter die jm vast lieb ist so versprich ich eẅch beÿ meinen eren das ich die Reinharten zů einem eelichen gemahel geben vnd auch schaffen will das er nach meines brůders tod ob er es erlebt ma:echtiger vnd gewaltiger künig zů Behem wirt Wann mein brůder sunst nit mer kind hat. Reinhart vnd Anthoni danckten jm seines gůtten willen vnd aller freüntschafft die er jnen beweÿst vnd willen ze tůn hett Vnd erbuten sich bald jm hilfflich zů sein vnd beÿstand ze tůn durch ganczer Cristenheÿt auch sein vnd seines brůders des künigs von Behem ritterlicher ere willen Anthoni was auch der rede vnd des gehaiß an seines brůders stat gar fro vnd riett dem künig gar schnelle zů reÿten an den Reýn vnd gen Elsaß sich nach volck ze werben vnd ze stellen vnd das er jnen ÿndert fünffzehen tagen herwider gewisse bottschafft tůn mo:echte Des künigs volck was nit verr da dannen er besamlet sich so ma:echtig vnd er das vermocht vnd bracht ein michel grosses volck zesamen Auch so versprach jm Anthoni der herczog von lüczelburg mit sein selbs leÿb vnd personlich jm beholffen sein vnd die sachen ze vndersteen Des dancket jm der künig von ganczem herczen. NAch den worten vnd ratt der zweÿer gebru:eder von lusinÿen schied der künig von dannen vnd besamlet alles sein volck vnd alle sein macht so schnelle vnd er mocht vnd #76# schickt da ein herliche bottschafft den herren gen lüczelburg Da zwischen heten sich die zwen gebru:eder von Lusinýen gesamlet mit den iren vnd mit andern besunder mit allen den die auß dem fürstentum zů Lüczelburg streÿtbar waren vnd vil der Porteninger vnd empfiengen die potschafft gar herlich vnd mit grossen freẅden vnd tetten den gesten groß ere vnd berůfften ir volck zesamen vnd liessen machen ein kostlich male Vnd do das mal mit freẅden vergieng da bereÿtteten sich baid bru:eder schnelle zů vnd hiessen alles ir volck sich beraitten die streÿtbar waren Als sÿ das auch vor bestelt hetten also das die zwen bru:eder beý dreÿssig tausent mannen zůsamen brachten Vnd als nun Anthoni vnd Reinhartt die zwen bru:eder auff siczen vnd also von der scho:enen fürstin Cristina vrlaub nemmen wolten da wunscht sÿ inen vil gelücks auff ir fart vnd sprach zů irem gemahel Anthoni liebster gemahel mein noch hab ich ain bett an eẅch ze tůn Anthoni antwurt ir freüntlich vnd sprach Es wa:er nicht müglich das ich eẅch kein billichs bette versagen so:elt Do sprach sÿ So bitt ich eẅch treẅlichen vnd mit ganczem vleyß Seÿd sich das gefu:egt hat das wir zůsammen verma:ehelt vnd ir mein herr vnd fürst hie worden seÿt das ir denn mir zů lieb vnd zů eren meines herren sa:eligen vnd vatters des erbe ir seÿt Schilt helm vnd wappen klaid fu:eren vnd eẅch vnd eẅrem Stamen das behalten wo:ellent noch sunst kein ander wappen noch blasonÿerung an eẅch nemmen wo:ellent Vnd auff das antwurt Anthoni vnd sprach zů ir Aller liepster gemahel meines vatters vnd aller meiner vordren wappen gepürt mir nit ze lassen Aber ich han ein warzaichen an dise welt bracht mit dem leowen griff den ich an meinem backen han darumb mich manigs mensch zů wunder vnd selczamkeit beschawet hat deßhalb so will ich auff meinem helm zů einer losunge fu:eren vnd auch haben einen leowen vnd vmb so vil will ich eẅch zů willen sein seÿder das ir in eẅrem wappen auch fu:erent den leowen Do #77# dancket jm die herczogin vnd sprach Eẅer vnd mein wappen fu:erent ir billich beÿde wann nicht vnderschaides daran ist Anthoni nam das wappen vnd nam also vrlaub von seiner haußfrawen Cristina der herczogin Vnd sassen auff vnd zugen mit starcker macht über den Reÿn in teütsche lannd durch alle gegnet on alle hindernuß Do kam dem künig von Elsaß botschafft wie die zwen gebru:eder vorgenannt kommen wa:eren mit grosser macht Des ward der selbe künig sere fro vnd hett jnen bestelt vorhin in den stetten vnd schlo:essern scho:en gezelt die nun auffgeschlagen waren darinne sÿ dann herberg mo:echten haben Vnd sÿ wurden auch von mengklichem schon vnd wirdiklichen empfangen Wann all stett vnd schlo:esser waren inen auffgetan Do zugen sÿ mit erlichem schalle biß zů des Künigs volck Da empfieng sÿ der künig von Elsaß auß der massen herlichen vnd darzů alles ir volck ward wol vnd schon empfangen mit grossen eren vnd freẅden Darnach mit kurczem ratt wurden die herren mit einander ains vnd zugen durch teütsche lannde biß gen Behem Nun bekriegte der Türckisch keÿser das gancz Behemer lannd mit starcker macht Nun kam der Türckisch keÿser ains mals mit starcker macht vnd eben in der zeÿt als die zwen bru:eder von Lusinÿen mit dem künig von Elsaß begunden na:ehen Vnd da rannt der gemelt Türckisch kayser mit offnem bannier für dÿe kostlich statt Prag da zů scharmüczlen Do das ersach künig Fridrich von Behem da ließ er sich wappnen vnd zoch hin mit verbundnem helme schilt vnd wappen kleýd vnd hieß jm die thor auff schliessen vnd zoch hinauß auff die Türcken mit vil seiner leüt Edler vnd vnedler vnd scharmüczlet mit jn gar manlich vnd erschlůg ir vil Doch was die macht des keÿsers besunder der schlauen so groß das jm die Behem beÿ der harr nit widerstand getůn mochten sunder sÿ zugen ab mit werlicher hannd Der künig wolt #78# nun selbs nit abziehen vnd hielt sich gar erlich vnd facht gar ritterlich vnd erto:ettet gar mengen heyden Aber zum leczten mocht er nit mer wann er ward mit einer schuczglennen geschossen durch seinen leyb das er to:etlich wund was vnd des leÿder sterben můst Do die Behem sahen das ir herr tod was do klagten sÿ in gar kla:eglichen Aber als die heýden vnd Türcken sahen das der künig von Behem vmbkommen vnd erschlagen was da tetten sÿ erst den Cristen ze mal wee vnd auch grossen schaden mit starckem gefa:echte vnd freẅten sich auß der massen sere ires siges vnd der Behemer verlust Dise freẅde inen aber bald darnach in leýde verkert ward Wann die genad gottes die seinen nit verlasset wann das gar schier gerochen ward den Heÿden zů grossem schaden als ir dann hernach noch wol ho:eren werdent Als dann gewo:enlich diser welt freẅd lust vnd můtte mit leÿde vnd jamer ein ende nÿmpt Vnd also eýlten die Türcken vnd Schlauen den Behemern nach biß an die porten der Stat vnd erschlůgen da vil manlicher ritter vnd knecht vnd vil des gemainen volcks vnd wundeten ir on zal Also kam ein geschreÿ in die stat für des künigs tochter Eßglantina genant wie der künig leýder ir herre vnd vatter vmbkommen vnd erschlagen wa:ere Des ward des selben künigs tochter vnd alles ir volck auß der massen sere betru:ebt Vnd also fůrt die selb Edel vnd hochgeboren künigin ein vnsa:egliche grosse klag vmb iren lieben vnd getreẅen herren vnd vatter als dann das billich was Wann sÿ besorgte sich gar sere vor der grossen machte der Türcken Schlauen vnd heÿden die mit gar grossem volck die stat zů Prag vmbgeben hetten wann die Türcken hetten vnsa:egliche freẅd das der Edel hochgeboren künig vnd herre also vmbkommen vnd erschlagen was Vnd sÿ macheten auff stund gar nahet beÿ der porten der statt ein grosses feẅr vnd wurffen des edlen künigs leÿchnam auff das holcz vnd verbrenneten in vor der Behemer angesichte. #79# Wie die Türcken die stat Prag stürmeten vnd den erschlagen künig von Behem verbranten. DJe Behemer gewunnen grosses laid vnd jamer Aber sÿ mochten das damit nit gewenden der künig von Elsaß ires herren sa:eliger bruder vnd der herr von Lüczelburg vnd mit jm Reinhart von lusinýen begunden nun sere na:ehen der stat vnd dem leger vor Prag Eßglantine die betru:ebt junckfraw vnd künigin klagte got von hÿmel ir grosses herczlaide vnd vngemach vnd sprach mit betru:ebtem vnd auch traurigem můtt Ach ich arme vnd ellende waisin was trostes mag ich nun gewinnen so ich weder vatter noch můter mer han Vnd ich nun mein künigkreÿche sich durch dÿe heÿden vnd Türcken vnd auch Schlauen so gar zersto:eren vnd so gancz zů verderbnuß bringen Ach got vnd můssen villeÿcht ich vnd die meinen von Cristenlichem gelauben getrengt werden vnd an den heÿdnischen gelauben vallen Vnd ich darzů von niemant trostes noch entschüttung warttende bin So:elicher klage volbracht sý on zal vil wann die heÿden ÿecz der stat mit starckem sturm vnd mit grosser macht begunden widersteen vnd hetten groß begier vnd hoffnung die Stat zů gewinnen vnd mit gewalt zů überkummen Als auch beschehen wa:ere ob es got nit gewendet hette #80# der dann die seinen nit la:et vnd alle ding vermag Jn diser no:ett so kumpt ein heÿmlicher bot hinein gen Prage in die stat der schraÿ überlaut Jch bring gůtt ma:ere seÿt alle fro:elich vnd danckent got dem herren von herczen vnd auch mit dem munde vnd seÿt manlich vnd vnerschrocken wann eẅch kumpt grosse hilff vnd auch entschüttung Der künig von Elsaß vnd der herczog von Lüczelburg auch Reinhart sein brůder von Lusinÿen ziehen do:ert her mit einer auß der massen grossen macht vnd wo:ellen eẅch ze hilff kommen mit vil volckes der ain teÿl ist genant Porteninger Do nun die lanntzherren vnd alles volck die obgeschriben ma:er horten da wurden sÿ ze mal fro vnd empfiengen widerumb ein hercz Vnd also sagt jnen der bott wie es vor lüczelburg ergangen was vnd wie der künig von Elsaß ledig wurd Vnd wie Anthoni von lusinÿen herr zů Lüczelburg worden was Des wurden sÿ nun alle fro vnd ordneten auff dem stuck vast starck weren auff die mauren Vnd hielten sich so manlich vnd auch so trostlich das sich das heÿdnisch volck auch die Türcken vnd die Schlauen des verwunderten vnd sprachen on zweÿffel seind die Behemer so in gar kurczer zeÿt nach dem vnd sÿ sigloß worden seind also werlich worden vnd sich so manlich halten das bedeüttet das jnen hilff ist kummen oder erschüttung zůgesagt vnd verkündet ist Auff stund do kam auß iren gezelten der heÿden einer gar schnelle vnd auch auß der massen bald gerannt vnd der růfft mit lauter stymme zů den heÿden Türcken vnd Schlauen vnd sprach Lieben herren kerent hin schnelle zů eẅren gezelten vnd lassent eẅer stürmen vnd scharmüczeln sein wann es kummen do:ert her auß dermassen vil hauffen von Cristenlichem volck die dise Stat vnd auch alle die darinne seind entschütten [vnd verderben] wo:ellen vnd werden gar bald kommen eýlende Die heÿden erschracken ab disen ma:eren vnd liessen von allem vechten vnd stürmen #81# vnd zugen hindersich gegen iren gezelten gar schnelle vnd hiessen ir trometter auff blasen vnd machten ir ordnung zů vechten vnd wider die Cristen zů streÿten Aber die Cristen hetten ire ordnung nun schon gemacht vnd bliesen ir trometter auch auff vnd kamen also in scho:ener ordnung vnd begierlichem můtt auff das heydnisch volck vnd tetten iren angriff gar ze mal manlich vnd also sere das die heÿden daran auß der massen sere erschracken doch werten sÿ sich veyntlich vnd auch manlich Vnd ward da ze mal gar menger schilt durch rennt vnd vil helme zerschroten Vnd besunder Reinhart von Lusinÿen der ein starcker ritter vnd vnuerzagt was der schlůg der heÿden gar vil ze tod vnd verwundet ir on zal vnd zerspielt gar manchem seinen helme mit seiner manlichen ritterlichen hand. Wie die Porteninger vnd die Elsasser mit den Türcken Heÿden vnd Schlauen vor der stat Prag stritten vnd der Türckisch keÿser von Reinharten vnd vil der Türcken Heÿden vnd Schlauen mit jm erschlagen wurden vnd auch vast vil verwundet. #82# REinhart der volbracht da manliche vnd auch gar grosse ritterschafft vnd begunden dýe heÿden von seiner vnd seines brůders Anthoni grosser ku:enheÿt vnd ires volcks manlicher u:ebung gar sere niderfallen vnd also sigloß werden das die Cristen begunden aneinander sere anru:effen vnd sich gar manlich halten Dises ersach der Türckisch keýser der begund vor zorn gar ser wu:etten darumb das er sach die seinen also vast vndergeen vnd er richte seinen schilt zů der were vnd zuckte sein schwert vnd schlůg einen Cristen also sere vnd hartt das er todt auff die erden viel Diß ersach Reinhart der schlůg in sein pfa:ert gar mit freÿem vnd manlichem můtt vnd erzuckte sein schwert widerumb auß dem pfa:ert wann er das vast verwundet hett vnd gab dem Türckischen keÿser einen so vngefu:egen treffenlichen schlag das er jm seinen helm zerschriett vnd auch darzů jm seinen kopff zerspielt biß auff die zen das er todt nider von seinem pfa:ert můst vallen Do nun das heÿdnisch volck ires herren tod empfunden do wurden sÿ gancz sigloß vnd namen die flucht mit gar grossem mercklichem schaden wann die Cristen jnen gar sere zů hielten vnd nach eÿlten vnd auch ir vil erschlůgen vnd verwundeten ir on zal. Reinhart hett gar grosse arbeÿt vnd begier die heÿden vmb zů bringen. Anthoni hielt sich auch gar ritterlichen in dem streÿt Aber der künig von Elsaß was auch manlich vnd strait Ritterlichen vnd tett grossen schaden Do nun der streÿt ein ende gewan vnd die sachen ergangen waren vnd das heÿdnisch volck sere dar nider gelegte vnd sigloß worden was vnd der künig von Elsaß verstůnd das der keyser auß der Türckey seinen brůder sa:eligen den künig von Behem ha:ett lassen brennen nach seinem tode do ließ er samlen groß hauffen holcz vnd das alles auff ein ennde zůsamen tragen vnd den selben Türckischen keÿser auch also todten vnd auch darzů all heyden darauff legen vnd verbrennen lassen. #83# Wie der künig von Elsaß den Türckischen keÿser also toten vnd sunst mit jm vil ander Türcken Heÿden vnd schlauen verbrennen ließ vnd darnach das veld raumpte. DO nun das alles geschach da zugen die zwen brüder Anthoni vnd Reýnhart zů samen vnd namen selb herberg in den geczelten die da der heÿden gewesen waren Aber der künig von Elsaß der zoch gen Prag in die Stat vnd kam z:o seiner Niftel dÿe dann seines brůders tochter was mer denn mit hundert Rittern Die fürstin vnd künigin gieng jm engegen vnd enpfieng in gar erlich vnd nach gelegenhait der sachen wann sÿ vmb iren herren vnd vatter vast bekümert vnd auch traurig was Aber er ward recht gerochen als ir dann her nach wol ho:eren werdent. #84# Wie die fúrstin vnd künigin Denn künig von Elsaß in Der Statt zů Prag engegen gieng vnd in gar erlich vnd scho:en enpfieng vnd einleÿtet DEr künig troste sÿ vnd sprach zů ir Liebe Nifftel. gehab dich wol wann ob dir dein Vater abgangen ist vnd dir dein lande ettwas verirret ist worden das ist nun von den genaden #85# vnd der hilff des alma:echtigen gottes erlichen vnd woll gerochen wann als dein Vater mein brůder saliger von dem Türckischen keÿser nach seinem tod verbrennet ist worden zů geleicher weis so hab ich in vnd die seinen auch verbrenet vnd sÿ seind ires soldes beczalt vnd biß fro:elich der eren die dir zehanden gegangen seind Die fürstin vnd künigin antwurt gar zůchtiklich vnd sprach zů im Ach liebster herre vnd veter so můß doch mein hercz ymmer traurig sein vmb meinen aller liebsten herren vnd vatter Der künig antwurt vnd sprach Nun was er doch mein brůder vnd ich můß in faren lassen des geleichen můstu auch thůn vnd sunst süllen wir got für sein sele getreẅlichen bitten vnd sein begrebnuß begen mit ernste. Wie des künigs von Behem begrebnuß begangen wart DO wart ein ko:estlich scho:ene begrebnuß geordinieret vnd begangen. vnd waren die zwen gepru:eder von lusinien auch do beÿ. Auch beschaute das behemsche volck die zwen #86# gepru:eder gar ser vnd sprachen. das Anthoni den leobengriff mit gepurt an die welt hett gepracht das wer gar ein wünderliche geschicht. also bedaucht sÿ das Reinhart auch eben wunderlichen geschicket were Do sprachen sÿ also das er wol geleichete einem gar manlichen ritter dem wol müglich sein mo:echt vil zů überkommen vnd vil landes vnd leüt vnder seinen gewalt zůbringen Nach dem vnd die begrebnusse vast erlich vnd reÿlich begangen was Do beschickte der künig von Elsaß allen adel auß behem vnd redet mit inen vnd sprach also lieben freünd es ist not das ir acht habent welcher nun künig werde vnd das reÿch von behem regier vnd eẅer naturlicher herr sein so:el Seÿt das doch nit zÿmlich ist das ein weiplich pild sich des vnderstee. vnd aber mein průder dem got parmherczig seÿ keinen sun dann ein einige tochter gelassen hat vnd hat kein gestalt das ir kein zeit on einen ku:enig beleibent oder sein súllent Die herren antwurten gar schnelle darzů vnd sprachen Genediger herr die sach steet zů eẅer frümkeÿt das jr vns hilfflich seÿt das wir mit einem frommen herren versehen denn wir bekennen ob vnser genedige fraw abstürb das ir dann selbs der werent der vns versehen so:elt darumb so piten wir eẅer genad demu:etigklichen Seÿt das die tochter vnd junckfraw vnd künigin Esglantine zů iren iaren vnd tagen kommen vnd manbar worden ist. das ir dann vns helffet einen erkiesen der ir gemeß vnd dem künigkreich nüczlich vnd erlich seÿ. vnd das die benannt hochgeporne fu:erstin vnd künigin on außzüg also versorget werd des wir iren genaden gern helffen wo:ellen souerr wir das mit leib vnd gůt vermügen. Der künig antwurt vnd sprach. es ist ÿe nun zeit das mein můme versorget vnd einem mann verma:ehelt. vnd das reÿch mit einem künig versehen werde. das nichcz neẅes kumers eüch oder ir #87# darein valle vnd ich wo:elt gern eẅres willens vnd meÿnung vnderrichtet seÿn vnd ob ir keinen wolgepornen man westent ÿndert zů vinden der ir vnd eüch bedeẅcht gemeß vnd zimlich zůsein die herren alle sprachen gemeingklich zů im widerumb. Herre wir seczen das zů eẅrer genaden weißheit vnd frümkeÿt. Der kunig antwurt in widerumb vnd sprach aber. so weiß ich einen frümen tugentreichen man der aller eren gemeß vnd wirdig ist vnd darzů von fürsten geschlecht geporn ist. Darumb nach meiner verstentnusse meiner můmen der iungen künigin Esglantine zů einem gemahel vnd eüch auch zů einem künig vnd herren gemeß vnd geleich ist. Die landes herren fürsten ritter vnd knecht sprachen zů dem hochgepornen künig Genediger fu:erst vnd herr eẅer künigkliche genad wo:elle vns denselben zů erkennen geben Der künig antwurt in vnd sprach. Wissent er ist einer vnder den zweÿen gepru:ederen von lusinien geporn die eüch so von verren landen herzů zů trost vnd hilff geczogen seÿn vnd eẅch vor dem tu:erckischen volck erlo:eset vnd beschirmet haben vnd desselben namen. der ist genant Reÿnhart. #88# Wie die künigin Esglantine von behem reÿharten vermehelt wart als im der künig von Elsaß versprochen hett DEr künig růffte gar pald Reÿnharten von lusinien vnd sprach komment her ir manlicher vnd küner ritter jch wil eüch halten was ich eẅch versprochen hab. jch hab nit vergessen was ich eüch verheÿssen hab. Seÿ es sach gerate das die stat prag entschütet werd mit gotes vnd eẅer hilff so wo:ell ich eüch mein můmen zů einem eelichen gemahel geben vnd eüch zů einem herren nach meines průders tod vnd künig zů behem machen So stu:end mir nit wol an das ich eẅch nit so:elt meine wort halten vnd leÿsten Vnd darumb so gib ich eẅch mein můmen Esglantine zů einem eelichen gemahel vnd zů dem sacrament der heiligen Ee vnd zů eesteẅr das künigkreÿch von behem Darumb so nement die iunckfrawen Esglantine vnd vnderziehent eüch des künigkreichs zů beschirmen. Do Anthoni der edel herzog von Lüczelburg dise red horte. do danckte er von seines průders vnd von sein selbs wegen dem künig gar fleÿßigklichen #89# vnd sprach herre Reinhart so:el die iunckfrawen Esglantina nemen vnd sich des reÿchs vndersteen mit der hilff gotes vnd eẅer vnd ander seiner freünd zů beschirmen dann er auch ein kriegßman vnd wol geschickt ist zů streitparn sachen. Reÿnhart der danckte auch dem künig. vnd erpot sich dem künig demu:etigklichen gehorsam zůseÿn. alle landes herren vnd gancz behemer landt lobten got vnd danckten dem künig. Vnd bedaucht sÿ alle das reÿnhart wol geschicket vnd so manlich wer das er das künigkreÿch wider die vngelaubigen wol so:elte beschirmen Der künig ließ die scho:enen iunckfrawen sein můmen Eßglantine zů richten vnd bereiten mit ko:estenlichen kleidern vnd andern dingen als dann einer künigin wol geczam vnd gepu:eret. deßgeleichen thett auch reÿnhart vnd bereitet sich zů als dann auch einem künig gepüret mit ko:estenlichen kleÿdern mit geschmeÿde vnd anderm darzů geho:erende Die hochczeÿt wardt fu:ergenommen vnd auffgeschlagen nach der gestalt der sachen vnd abgang des künigs von behem erlich begangen. vnd wurden die zweÿ verma:ehelt mit einander gar lo:eblichen vnd erlichen zu dem sacrament der heiligen Ee. #90# Wie die hochczeÿt volbracht wardt on tanczen vmb des küniges todes willen. doch wart auff der hochczeit gestochen vnd hielt sich reÿnhart gar ritterlichen. Es werte die hochczeit funffczehen tag vnd es wart do vast wol gestochen. doch Reÿnhart der neẅe künig gewan die ere vnd stach gar ritterlichen vnd thett das peste das gemein volck sprach sa:elig seÿ vnser neẅer künig vnd herre Dann er ist als wir hoffen zů einer gelückhafftigen stund herkommen. vnd hat vns got durch sein genad wol versehen. vnd er ward auch als vns die welischen hÿstori sagen gar ein manlicher fu:erst. dann er gewan in Frießlant ottenpleg. do dannen gewan er das künigkreich von der Tennmarck vnd regieret das künigkreich gewaltigklichen mit vil zeitlichs gelückes vnd eren Diß lassen wir also beleiben vnd sagen fu:erbaß von Anthoni dem herczogen vnd fu:ersten von Lüczenburg vnd do nun dise hochczeit ein end nam Do zog der künig von Elsaß vorgenant durch Lüczenburg wider heÿm gen Elsaß. doch schickete er sein volck den nechsten weg wider heÿm #91# Anthoni der beleib aber zů lüczenburg beÿ seinem lieben gemahel die er erst genommen hett von der wurden im zwen sün geporen. Der ein sun wart genant Bertram Der ander Loÿeis. diser entschutte Dardanie vnd pauet zů dem ersten Yuoÿ Diser macht auch die prucken ob mens zů Masiers. vnd er thett vil gůter vnd grosser tat durch sein küne ritterliche manheit. Anthoni der fu:erst von Lüczenburg krieget den mechtigen grafen von Friburg vnd zoch darnach gen o:esterreich vnd beczwang vnder seinen gewallt groß lant vnd leẅt Bertram sein elter sun der was nun gewachssen zů einem mann vnd dem gab der benant künig von Elsaß sein tochter vnd er hett kein ander kind. dadurch derselb Bertram nach seinem tod künig zů Elsaß wart. vnd also wurden dise zwen gepru:eder Bertram vnd Loÿers so bekante manliche ritter. das man gar verr vnd weit in fremden landen preiß lob vnd ere von in sagt Nun lassen wir das beleiben vnd sagen aber fu:erbaß von reÿmund vnd melusina Reÿmund beczwang mit seiner ritterlichen hant gar vil landes besunder gewan er das lant auff der einen seÿten alles piß an Britonia Nun wart geffroÿ mit dem zan starck manlich vnd vast groß. vnd also erschullen die mer in dem lande Garande wie ein greüsenlicher vngeheürer vollant wer der wer so ein starcker riß das in niemandt bedürfft besteen der kriegete nun das selbe landt vnd alle gegnet do selbest piß an die rotschelle die Melusina gepauet hett. vnd verwüßtet vnd verheret derselb riß die lant die darumb waren so gar das grosse klag darumb wart. vnd erschal sein leÿmůt durch alle lant Do nun Geffroÿ mit dem zan dise mer verstůnd Do sprach er vnd schwůr er wo:elt ÿe denselben risen besteen vnd mit der hilff gotes überwinden. des erschrack reÿmund sein vater gar ser. vnd besorgt der riß wer im zů starck wann er auß der massen groß vnd starck #92# was. darumb reÿmund gedacht wie er Geffroÿ behalten vnd im seinen willen prechen mo:echt Geffroÿ der was so manlich das im sein fu:ernemen nÿemandt benemen kund. vnd den rit in das lant Garande zů dem risen vnderwegen wo:elt lassen. dann das er sich zů stund an zůruste vnd reÿt pald vnd eýlende von dem lande mit allen seinen dienern in das landt Garande zů dem vngeheẅren risen vnd vollant der dem lande vnd der gegnet so grossen schaden thett vnd hoffete den preiß vnd den sig an im zů gewynnen. Wie Geffroÿ von dem lande schid. vnd sein průder Fraÿmund do zwischen ein münch ward zů Malliers in dem Closter als ir hernach ho:eren werdent. Nun lassen wir dises besteen vnd sagen fu:erbaß von Melusina. Nun was Fraÿmund Melusina jungster sun darczů was er weÿß vnd wol gelert. vnd wandelt zemal ser in das closter zů Malliers vnd gewan inprünstige grosse lieb zů dem selbigen #93# closter. so verr das er in andacht vnd demu:etikeÿt kam das er in dem selben closter ein münch werden vnd ein geistlich leben fu:eren wolt. Vnd pracht das mit grosser pite an seinen herren vnd vater auch an sein frawen vnd můter Melusina Der vater antwurt vnd sprach zů im. fraÿmund du sihest das Anthoni vnd alle deine pru:eder nach eren werben vnd küne vnd manlich ritter seÿn vnd lob ere vnd preiß an manchen enden erworben haben vnd so:elt ich dann allererst einen pfaffen machen oder einen münch das thů ich ÿe nit gern Jch wil dich lassen zů ritter schlahen. vnd wil auch das du nach eren vnd vmb werde ritterschafft werbest also auch dein pru:eder. Freÿmund antwurt seinem vater vnd sprach. Ritter wil ich nymmer mer werden noch nymmer keinen harnasch gefu:eren. dann ich wil got piten fu:er eüch vnd mein frawen vnd fu:er meine prüder. Vnd ich pit eüch demu:etigklich vnd vmb gotes willen das ir mich wo:ellent lassen geÿstlich werden dann mir in dise zeit nichcz liebers ist noch mich so wol erfreüen mag als das ich geÿstlich werd vnd ein münch seÿ in dem closter zů malliers. do ich mit gotes hilff mein leben wil enden vnd got dem almechtigen dienen Reÿmund sahe sein grosse begier die fraÿmund hett geÿstlich zů werden vnd schickte einen poten zů melusina der ir sagt fraÿmundes grosse begierde vnd das er ÿe zů malliers ein münch werden wo:elt vnd ob ir das geuiel das so:elt sÿ in wissen lassen Melusina entpot im hinwider das er dar jnnen thett was in gůt bedeücht vnd was er dar jnnen thett das so:elt vnd wo:elt ir gancz geuellig sein. Reÿmund růfft seinem sun Fraÿmund vnd sprach. Fraÿmund ich hett zů deiner můter gesant iren willen zuuernemen Ob ir geuellig wer das du ein munch zů Maliers würdest. Oder weltlichen stat [du] an dich nemest. Vnd nach eren vnd ritterschafft würbest also auch deine pru:eder gethan haben. also hat sÿ das gancz zů mir geseczt. Nun pru:eff vnd acht was dir das liebste müg seÿn. ob du zů Malliers lieber ein münch werdest do sÿ gar ein strenge vnd herte regel halten. oder das du zů Marmostier ein münich #94# werdest. das do gar ein scho:enes closter ist. oder zů goczburg. oder ob du zů potiers lieber ein thumherre sein wo:ellest. oder zů Thuris in Thoranie zů sant Martin ein thumherre. So pin ich gegen vnserm allerheÿligsten vater dem Pabst wol verdient. vnd hoffen dir wol ein bistum zů erwerben es seÿ zů Pariß zů Beama oder zů Arras Fraÿmund der antwurt vnd sprach. Lieber herre Jch beger nichcz anders dann zů Malliers ein münch zů werden Also veruolget der vater seinen willen vnd macht in zů einem münich vnd ließ in den orden an vnd profeß thůn des freüten sich die münch zemal ser. Das inen aber darnach zů grossem kumer vnd herczenleÿde geriet also ir darnach wol ho:eren werdent Nun was Melusina vnd auch reÿmund bede zů Vouent vnd es wolt Melusina reÿmundes gemahel ire kleider an den lůfft hencken. Do kam ein pot geriten der pracht reÿmunden die potschafft vnd brieff vnd die gůten mer das anthoni vnd reÿnhart ire sün also gestritten hetten vor lüczenburg vnd darnach vor Prag vnd wie anthoni herczog vnd fürst zů lüczenburg. Vnd aber reÿnhart gekro:enter künig zů Behem worden wer der mer wart er außdermassen fro. vnd růfft seinem gemahel Melusina lachende vnd mit freẅden. vnd sagt ir die gůten mer Melusina wart der mer von herczen fro vnd danckten beÿde got von herczen vnd mit mund seiner genaden das er inen so grosses gelück vnd seld hette zůgefu:eget. das dreÿ ire sün also zů hohen eren kommen weren vnd zů künig gekro:enet vnd der vierde sun ein fu:erst vnd der fu:enffte sun so nahe beÿ in ein mu:ench worden was do durch sÿ hofften er so:elt got fu:er sy alle piten das aber nit lang werete. sunder ein kleglich ende gewan als ir ho:eren werdent Auch was der fünffte sun wol beraten vnd darumb sÿ dann got lobten vmb das er in ere vnd gůt zů fu:eget vnd begerten von got. das ir ander vnberotener sun auch #95# mo:echt nach so:elchen eren beraten werden Dise mer erschullen durch alles lant des sich menigklich freüte vnd hett menigklich freüd mit reÿmund vnd Melusina Nun laß ich dÿß alles sein vnd můß nun anfahen zů sagen von dem ende so dise freüd nam wann gewo:enlich die gelückselikeit dises iamertales nymmt mit leiden vnd mit kumer ein ende in diser zeit dann ob das nit beschicht so ist es doch ein gewißheit der ewigen verdamnuß also vns das beczeichet der lerer sanctus Augustinus. der do spricht Successus humane prosperitatis est verum indicium eterne damnacionis Das spricht zů teẅtsch also. das die gelückselikeÿt diser welt ist ein gewises zeichen der ewigen verdamnuß. also wir auch das lesen jn einem scho:enen exempel von dem heÿligen lerer sant Augustin der wolt ein nacht in ciner herberg beleiben als er von rom reit in eines wirtes hauß der sein schůlgesel gewesen was. den fraget er wie es im gieng Do antwurt im der wirt vnd sprach. es gieng im vast gelücklich vnd wol vnd reÿchete an zeitlichem gůt. vnd na:em vast zů Do růffet sant Augustin seiner diener einen vnd sagt im heimlichen. Gee pald vnd leg vns die setel auff dann wir wo:ellen pald fliehen das vns der gotes zoren nit hie begreiff Do sant Augustin nit verr von dem hause auff die strassen kam do gieng das hauß oder die herberg dar jnnen sant Augustin das nachtmal gessen hett an vnd verpran. vnd verdarb der wirt vnd alles sein hawßgesinde weib vnd kind knechtt vnd meýde Vnd man sicht noch heẅt zů tagen die grůben desselbigen hawß Nun komm ich wider an die histori. vnd es fu:eget sich auff einen samstag das reÿmund Melusina aber verloren hette als auch ander samstag. doch hett er sy darumb nie ersůcht noch nachgefraget vnd sein gelüb vnd eide gehalten. dann er auch nie nichcz dann gůtes vnd keines argen gedacht #96# vnd in der zeÿt do was eben der grafe vom vorst reÿmundes vater mit tod abgangen darumb so kam seÿn průder der elter der dozůmal grafe was gen lusinien zů seinem průder der in gar scho:en vnd erlich entpfieng vnd diß was zů einer hochczeit das die grafen vnd landesherren zů irem herren vnd reÿmund geriten waren Do sprach der graf vom vorst zů seinem průder. lieber průder heisset eẅren gemahel herfu:er zů iren vnd eẅren gesten kommen. vnd sÿ entpfahen vnd in ere thůn. als ir wol gepu:ert Reÿmund antwurt vnd sprach lieber průder lassent eüch nit belangen auff morn so:elt ir sÿ sehen. also wart nun das mal geben vnd erlich volbracht. vnd nach dem mal do nam der graff vom vorst seinen průder vnd fůrt in besunder vnd sprach reÿmund lieber průder jch besorg ir seÿt beczaubert vnd das ist ein gancz lantmer vnd spricht menigklich ir seÿdt nit wol bedacht das ir nit süllent noch getürrent eẅrem gemahel nachfragen wo sÿ oder wie sÿ sich halte an dem samstag vnd ist ein fremde sach das ir nit süllent wissen was ir gewerb thůn oder ir lassen seÿ vnd ich můß es eüch sagen ir habt sein grosse vnere vnd vil nachrede dann ettliche meinen sÿ treib bu:ebreÿ vnd hab ander leẅt lieber dann eüch Ettliche sprechen es seÿ ein gespenst vnd ein vngeheẅr wesen vmb sÿ. Diß sag ich eüch als meinem lieben průder Vnd rat eüch das ir gedenckent zůwissen was ir gewerb seÿ das ir nit zů einem toren gemacht werdent vnd ir von ir nit geeffet werdent reÿmund do der dise red hort do wardt er von zoren rot vnd darnach pleich geuar vnd kerte sich an mer wort von seinem průder in gar grosser grymmikeÿt vnd in hertem zoren. Vnd gieng gar schnell vnd nam sein schwert vnd lieff an ein kamern darein er vor nie kommen was. die er Melusina seiner lieben haußfrauen vnd gemahel zů irer heÿmlikeÿt #97# gepaut hett. vnd kam an ein eÿsene tu:er. do stůnd er vnd gedacht was im zůthůn wer vnd nach seines průders worten do kam im in seinen sin vnd gedacht das sein weib gegen ime vngetreẅlichen fu:ere vnd bu:ebereÿ schand vnd laster trib vnd villeicht ÿeczundt an so:elchen vnerlichen enden wer. des sÿ laster vnd vnere hette vnd also zoch er sein schwert auß seiner scheiden vnd sůcht ob er ÿndert mo:echt ein loch vinden dodurch er seines gemahels handel vnd gewerb mo:echt gesehen vnd befinden. dardurch er dann der warheÿt jnnen wu:erd vnd auß zweiffel kommen mo:echt Vnd er macht mit seinem schwerte ein loch durch die tu:ere Ach wie grosses übel angst vnd not machet er im selbest do dann er verlor dardurch alle sein freüd vnd lust diser zeit als ir hernach wol ho:eren werdent Reÿmund sahe nun durch das loch hinein vnd sahe das sein weib vnd gemahel in einem pad nacket saß vnd sÿ was von dem nabel auff auß dermassen vnd vnaußsprechlich ein scho:en weiplich pilde von leÿb vnd von angesicht vnseglichen scho:en Aber von dem nabel hinab do was sy ein grosser langer veÿntlicher vnd vngeheẅrer wurmes schwancz von ploer lasur mit weisser silberin varbe. vnd darunder silberin tro:epfflin gesprenget vnder eÿnander. als dann ein schlang gemeingklich gestalt ist. #98# Wie Reÿmund Melusina im pad sahe vnd er zů mal übel erschrack. vnd in grossem zorn seinen průder von im schickte wann er im arges von Melusina seinem gemahel sagt. das er aber nit erfunden hette. Reÿmund do der dise greüsenliche vnd fremde gescho:eff an seinem gemahel gesahe do wardt er gar ser bekümert vnd von allem seinem gemu:et betru:ebet vnd erschrack ser von diser gesicht. vnd stůnd also von vorcht in grossen sorgen das im der schweiß von not außgieng. doch besan er sich vnd vermacht diß lo:echlin so er mit dem schwert gemacht hett wider mit einem tu:echlin vnd wachs vnd versach sich nit das es sein gemahel befunden hett was er getan hett. vnd kerte do stillschweÿgende von dannen in grossem zoren vnd grymmikeÿt über seinen průder. vnd er besigelte nun diß loch wol das nÿemant hinein gesehen mo:echte. vnd kam do wider zů seinem průder in grossem zorn vnd grymmikeÿt Do in der průder sahe kommen do bedaucht in wol Reÿmund wer vast zornig. vnd versach sich er hett sein weib melusina an ettwas vnerlicher getat vnd an vngetreẅen sachen funden #99# vnd also hůb er an vnd sprach. průder ich versahe mich wol zestund vnd das eüch eẅer gemahel abgetretten vnd eüch nit treẅ geleistet hett. Reÿmund sprach jr liegent durch eẅer maul vnd zene ir seÿt ein schemlicher man jr seÿt zů einer vnsa:eligen stund in mein hauß kommen vnd sagent mir von meinem gemahel nit arges. dann sÿ ist frumm vnd aller schand vnschuldig. vnd gedenckent das ir eüch schnell hebent vnd eüch von hinnen machent dann so:elt ir eüch kein weil hie fu:erbaß enthalten es mu:est eüch den leib kosten. Vnsa:elig seÿ die stund dar jnnen ir herkommen seÿt dann ir habt geschaffet das ich ein sach gethan hab die mir wol mo:echt alle meine tag zů schaden kommen. eÿlent pald von meinen augen vnd komment nit mer widerumb zů mir die weil wir bede leben Reÿmund der was so gar erzürnet das menigklich wol sahe vnd merckte das er vast von im selbs kommen was von zorn. Der grafe sein průder der sahe seinen zorn vnd erschrack auß der massen ser vnd reit schnell seinen weg wider heÿm vnd was im leit vnd jamert in vast. darumb das er seinen průder so gar erzürnet hett vnd sein huld verloren hett. dann es dem grafen vom vorst zů vnheil geriet vnd kam des vmb sein leben als ir wol ho:eren werdent. Also was nun Reÿmund in grossem iamer vnd herczen leÿde vnd besan sich des do er melusina zů dem ersten nam. wie er ir so teẅr vnd hoch gelobet vnd geschworn hett das er sÿ an keinem samstag nymmer wo:elt sůchen noch niemant gehellen zůthůn vnd wo er das prech vnd ir sein gelüb nit hielt das er sÿ verlür vnd nymmermer gesehen wu:erd. vnd aber so er an ir also prüchig was worden vnd er sich besunder versahe das sÿ wol weste das er an der eÿsenin tu:er gewesen was vnd sy wol gesehen hett wann sÿ im war kont sagen Die wort so der #100# grafe von Poÿtiers mit im geredet hett. do im Reÿmund sagt das er Melusina gemahelt hett vnd also sich reÿmund diser sachen alle begund eÿgentlichen bedencken vnd besinnen. do begund er gar ÿnnigklichen zů erseüffczen vnd hett in seinem herczen grossen iamer vnd herczenleit vnd klagte seinen grossen kumer herczenlichen ser vnd begund sprechen. Ach der ellenden stund das ich armer man ÿe geporn wardt Sol ich nun durch mein vntreẅ verlieren die die alle mein freüd vnd mein auffenthalt mein kürczweile mein trost vnd mein zůuersicht ist. vnd vor leide vnd iamer zoch er sich auß vnd legt sich an ein pedt vnd weinet pitterlichen vnd sprach. Ach Melusina so:el ich dich verlieren. so wil ich doch durch die wu:este varen vnd mich gancz von der Welt ziehen vnd ein einsidel werden vnd mich der welt gancz nit mer vnderziehen das treÿb er den ganczen tag. vnd darzů auch die nacht on auffho:erung vncz des andern tages der do was der Suntag vnd wendet sich nun hin nun her nun auff den pauch nun auff den rucken nun stůnd er auff nun leget er sich wider nider vnd fůrt also ein klegliche weise das alle die seinen in grossem kumer waren. doch so west nÿemant was im geprach Jn dem so kommt Melusina vnd entschloß mit irem schlu:essel die kamer auff vnd gieng hineyn zů reÿmund vnd schloß wider zů vnd zoch sich auch nacket auß vnd leget sich zů reÿmund an seÿn pedt vnd kust vnd vmbfieng in gar tugentlich. Sÿ befand aber das er gar kalt worden vnd von leid vnd vnmůt vngesunt worden dann er entdecket was Sÿ sprach zů im reÿmund aller liebster herre vnd gemahel wie gehabet ir eüch oder wie ist eüch seÿt ir plo:ede oder was gepricht eüch vo:erchtent oder besorgent ir eẅch. seÿt ir kranck so lassent mich das wissen so wil ich mit der hilff gotes eüch erneren Do dise red reÿmund erhorte do #101# wart er fro vnd gedacht. sÿ enweÿs villeicht nicht vmb die vntreẅ so du ir bewisen hast. Aber sÿ wuste es alles wol wiewol sÿ nit deß geleich dem thett. Doch thett sÿ es darumb das sÿ verstůnd das er noch keinem menschen nichcz dauon gesaget. vnd die sach im selbes behalten vnd vmb die sach grosse reẅ hett doch west sÿ es alles als ir hernach ho:eren werdent Reÿmund sprach mich ist ein hicz angestossen Als mir das ettwo mer beschehen ist. vnd ist nun die hicz zů einem frost worden. Sÿ antwurt im vnd sprach Lieber herre das lassent eüch gancz nichcz bekümern. dann ir súllent des pald genesen mit der hilff gotes Sÿ vmbfieng vnd hielß vnd kust in gar liplich. des freẅet er sich gancz vnd wart pald gesunt Nun laß ich diß besteen vnd sag fu:erbaß wie es Geffroÿ mit dem risen ergieng in dem land Garande. Er reit hin vnd her vnd fraget menigklichen wo der riß wer dann er wolt in mit streit besteen also wart im der riß geczeiget Dann er hett wonung auff einem grossen starcken schloß. vnd was der riß genant Gedeon ein grosser veintlicher vollandt. Geffroÿ der stůnd ab von dem roß vnd leget seinen harnasch gering an vnd hett einen grossen stehelin kolben den hencket er an seinen satelpogen vnd gurte sein schwert vmb sich vnd nam sein glene in sein hant vnd saczt seinen helm auff vnd nam seinen schilt fu:er sich der mit golde ko:estlich was geczieret. vnd reÿt so ritterlich vnd wolgemůt gegen dem veÿgen das menigklich wol verstůnde das er den risen nit vast besorget er gesegnete alle die seinen die in großem trauren do beliben vnd in reiten lassen můsten. Sÿ vernommen wol von allen landes herren vnd volck Das diß ein sorgklicher rise was #102# darumb sÿ alle in grossem kummer waren. vnd ettliche der seinen ser weinten Geffroÿ der tro:estet die seinen vnd sprach. habent keinen vnmůt dann mit der hilff gotes so:el vnd wil ich den risen nÿderlegen vnd fro:elich sighafft vnd mit gůtem můt wil ich wider zů eüch kommen die seinen die sprachen. das verleÿ eüch vnd vns die go:etliche krafft geffroÿ der reÿt gegen dem risen fro:elich vnd mit manlichem můt. Vnd do lag das schloß hoch auff eÿnem perge darauff der wu:eterich was. Do reÿt Geffroy piß auff die prucken vnd schreÿ von heller stymm vnd sprach wer pistu du schemlicher po:eser wicht der mir mein lant so lang vnd vil verwu:estet hat Vnd mir vnd den meinen souil grosses kummers erczeiget vnd zů gefu:eget hat vnd ich wil von hinnen nit scheýden noch kommen. Jch hab mich dann mit der hilff gotes an dir gerochen vnd dich überwunden. Der riße was zů o:eberst in dem schlosse. der redet herab an einem venster vnd stieß sein haubt herauß das was gro:esser dann eines grossen rindes haubt Do er geffroÿ mit dem zan ersahe do schaczet er in vernichte vnd verachtet in gancz vnd nam in groß wunder das er einig kam fu:er sein schloß in zů sůchen doch thett er schnell seinen harnasch an vnd trat herauß fu:er das schloß vnd pracht mit im ein stehlin sensen vnd pracht dreÿ groß eisenin stangen vnd dreÿ ha:emer in seÿnem půsen. derselbe riß was funffczehen schůch lang vnd verwunderte geffroÿ vast seiner grossen lenge. Aber er was vnuerzagt vnd vorcht sich nit vnd schreÿ in manlichen an. Der riß gedeon sprach wer oder von wannen pist du geffroÿ antwurt vnd sprach Jch pin geffroÿ mit dem zan vnd were dich dann du můst dein leben hie lassen Gedeon der riß antwurt vnd sprach. Du vnseliger mensch Jch schlahe dich eines streichs zů tod vnd erparmet mich dein wann du ein iunger man vnd vast gering vnd getetig pist vnd reit wider hinweg vnbeku:emert #103# geffroÿ der sprach. du solt dich meins iungen lebens gancz nit erparmen. Erparm dich aber deins lebens dann es so:el pald ein ende haben von meinem schwert das do scharff vnd wol geschliffen ist Der rede achtet gedeon der riß gar lüczel geffroÿ der schreÿ in aber an vnd sprach. Nun were dich so lieb dir dein leben seÿ vnd damit reit geffroÿ hindersich vnd schlůg sein glene vnder die do vast starck vnd groß was vnd rantt auff den risen was das pferdt erlauffen mocht vnd traff in auff seÿn prust das er in gancz auff die erden stach vnd velte vnd viel der rise so vngestümlichen nÿder das das ertreich erpidmet. Der riß stůnt pald wider auff vnd was gar ser erczürnet. darumb das er geuallen was von eines ritter einigem stoß. Der riß zuckt sein stelin stangen vnd schlůg gegen geffroÿ der ÿeczundt anderweit begierlichen auff in rennet. vnd erlambte im sein pferdt vnd schlůg im bede vordere pein ab. dann er linck was das das pferdt zů der erden viel. geffroÿ der sprang von seinem pferde gering vnd zucket sein schwert vnd lieff den risen an vnd gab im so einen manlichen schlag das dem risen die sensen auß der hant vil Do zuckte der riß die stelin stangen vnd schlůg geffroÿ so starck auff seinen helm das goffroÿ von dem don vnd schall des schlags schier erdaubet was Geffroÿ der manlich ritter stieß sein schwert wider in die scheÿden vnd sprang zů seinem pferde gering. vnd zuckte seinen stelin kolben von dem satelpogen vnd schlůg damit dem risen sein stelin stangen von der hant. der riß gedeon zucket der ha:emer einen so er in dem půsen trůg vnd warf von ganczer sterck zů geffroÿ. vnd warff im damit seinen kolben auß der hant der riße půcket sich nach dem kolben. geffroÿ zuckte sein schwert wider vnd schlůg dem risen die hant vnd einen arm ab von seinem leibe Der riß erschrack des schlags gar ser vnd zuckt sein stangen vnd schlůg aber zů geffroÿ mit der einen hant. do weich im geffroÿ auß dem streich vnd also viel er nider #104# auff ein knie. do schlůg in geffroÿ mit dem schwert auff das ander pein das er auf die erden viel Der riß schreÿ veintlich vnd růffet seine go:et an. das sÿ im zů hilff kemen Geffroÿ der zuckte aber einen schlag vnd schlůg dem risen auff seinen helm einen so starcken schlag das er dem risen den helm vnd den ko:epff zerspielt das er schnelles todes starb. Also erto:etet geffroÿ den vngefu:egen risen auff dem plan. Wie Geffroÿ den risen von Garande erschlůg zů tod vnd er do des risen horen pließ vnd das die seinen kamen. Geffroÿ lo:eset im die riemen auff vnd schlůg im das haubt von seinem leib. vnd pließ do sein horn Do kamen die seinen vnder das schloß in die matten do der riß zů geffroÿ ein getretten was. vnd do sÿ Geffroÿ gesundt vnd wol mügende funden wurden sÿ auß dermassen fro vnd do sÿ den grossen vngeheẅren man sahen das er tod was. Do begunden sÿ ser wundern vnd frageten in wie er in überwunden hett. darzů antwurt er vnd sprach Jr mo:echtent halt wol gedencken #105# wie ich in überwunden hab. dann ich kont oder mocht im nit entweichen do er von ersten an mich kam. vnd darumb so můst ich mein leben retten vnd hab in mit der hilff gotes überwunden als ir dann mit eẅren augen selbs wol sehent Sÿ danckten got von ganczem herczen gar ser vnd giengen [wider] in die vesten die gar groß vnd starck was vnd erschullen die mer in allen landen. vnd es wart zů mal grosse freẅd vnder allem volck das der riß tod was vnd auch das geffroÿ den sig gewunen hett. Zůstund schickten geffroÿs diener einen poten gen Vouent. vnd schriben reÿmunden die grosse vnd ritterliche tat Do nun reÿmund die mer vernam. do wart er zemal fro deßgleichen auch Melusina die gab dem poten ein reiches potenprot Reÿmund der schreib geffroÿ einen brieff beÿ demselben poten vnd vnder anderm schreib er im das fraÿmund seyn průder in dem closter zů Malliers ein münch vnd geÿstlich besta:ettet vnd angelegt worden wer. Diß schreÿben im aber mißriet. Dann er des vmb leib ere vnd gůt. vnd auch vmb seinen allerliebsten gemahel Melüsina kam. als ir das hernach wol ho:eren werdent. Nun was geffroÿ in dem lande Garande. do im iunck vnd alt vnd menigklich groß ere thett von seiner manlichen ritterschafft wegen. So kommt her geriten ein pot. der im von fremden landen potschafft pracht vnd einen brieff dar jnn er verstůnd. das in dem lande Norheme das do leit in dem künigkreich Norwegen do wer gar ein grosser vngeheẅrer riß der alles lant vnd ire vmbsessen verherete vnd menigklich bekriegete. vnd es paten die landes herren alle Geffroÿ. das er vmb gotes willen vnd durch sein manliche ritterschafft wo:elt so wol thůn vnd in jn iren anligenden sachen zů hilff kommen. so wolten sÿ im hulden vnd fu:er einen natürlichen herren halten. Do nun Geffroÿ die potschafft in dem brieff vnd auch auß dem mund des poten vernommen hett Do #106# antwurt er dem poten vnd sprach Sag in das ich durch keins gůcz willen noch vmb lant noch vmb leüt zů überkommen die sach nit thůn will sunder von parmherczikeit wegen das die leüt nit also verheret vnd verderbt werden die doch frumme leüt sein Darumb so wil ich meinen leib vnd mein leben daran seczen vnd mit der hilff gotes den risen besteen vnd sÿ der grossen beschwerung entladen vnd rustet sich geffroÿ also gancz zů vnd wolt schnell vnd on auffzuck gen Norheme landt varen vnd den risen besteen wann im sein hercz sÿnn vnd můt auff ho:ehen preiß. auch wittiben vnd weÿsen zůbeschirmen stůnd vnd darczů alle vngelaubige zůuertreiben begerende was. vnd als er in solcher vnmůß was vnd sich zůgerichtet vnd auff das mer wil siczen. Wie Geffroÿ potschafft kam. das sein průder fraÿmund ein münch zů Malliers worden were darumb er gar gymmig vnd vast zornig was. vnd wie er auch der vrsachenhalben das Closter allenthalben beschloß vnd die münchen dar jnnen verprennet als ir hernach eÿgentlicher vnderrichtet vnd ho:eren werdent. #107# Also kommt im ein pot mit einem brieffe von seÿnem vater geriten Vnd es hett im Reÿmund seÿn vater geschriben das er vnd Melusina sein liebe můter vnd fraw gesundt vnd von den genaden des almechtigen gotes wol mügende weren Auch das sÿ von seinem lieben průder vil gelücks vnd eren vernemen vnd also auch so wer Fraÿmund sein průder in einen geÿstlichen orden kommen vnd gangen. vnd wer ein münch worden zů Malliers in dem closter. vnd begeret also Reÿmund sein vater an seinem schreÿben auch von im zů wissen was sein fu:ernemen vnd meÿnung were fu:erbaß zů thůn oder ob er kürczlichen willen hette widerumb heÿm zů lande zů keren oder nit. Do nun geffroÿ verstůnd das fraÿmund sein průder in ein geÿstlich leben gangen vnd ein münch worden was do wart er von zoren pleich vnd grymmig vnd schaumete als ein wildes schwein Darumb alle die do beÿ im waren můsten von vorcht wegen schweigen vnd getorst nÿemandt nichcz mit im gereden Also hůb er an vnd sprach gar zornigklichen. die schemlichen po:esen münch von Malliers die haben mir meinen průder gezaubert vnd mit verleckerten worten hinderkommen vnd hindergangen. das er ritterlichen orden verschmecht hat vnd ein münch worden ist. das so:el im nymmermer wol erschiessen. vnd ich wil angendes das closter vnd alle münch in dem closter darumb verderben vnd verprennen. Der pot von Norheme lande der sein also wartete. do er seinen grymmen zoren ersahe vnd auch verstůnde. das er so ein groß übel vor im hette zů volbringen als er auch leider thett. als ir hernach ho:eren werdent. Do begund sich derselbe pot ser vo:echten. Also hůb geffroÿ an vnd sprach zů dem poten Pot du so:elt nit von hynnen scheÿden dann nÿm war du so:elt mein hie warten piß ich herwiderumb komm das auch als ich hoff gar in kürcz geschehen so:el. Dann ich pald herwider an diß end #108# zůkommen vnd mit dir gen Norhemen lande zů varen. den risen besteen vnd den leüten zů hilff kommen willen hab Der pot hat in so zornig gesehen das er nit anders getorst gesprechen dann herr ich wil eẅer hie erwarten vnd von hinnen nicht scheiden Jr seÿt dann vor widerkommen Dann geffroÿ was ein zorniger greẅsenlicher freÿssamer man. vnd auch zemal vast starck vnd wolmügent seines leibs geffroÿ sprach zů seinen dienern Jr süllent schnell die pferdt zůbereiten. Also saß er auff vnd reÿt eÿlende vnd saumt sich lenger nicht piß das er gen Malliers zů dem closter kam. Das geschahe auf einem dinstag. geffroÿ dem kam der abbt vnd der gancz conuent entgegen vnd waren seiner zůkunfft fro dieselbe freüd aber schnell ende nam Dann geffroÿ was grymmes zorns vol vnd sprach zů dem abbt Jr vnseliger münch warumb habt ir meinen průder also beleckert vnd hinderkommen das er ein münch ist worden. vnd der ritterschafft verlaugnet hat daran habt ir vnweißlich gethan vnd habet eẅren tod beiaget. dann ir mu:eßt darumb alle verderben vnd eẅer leben darumb geben vnd er begund gar ser zornig werden vnd von grymmikeit sein zen in einander peissen. Der Abbte vnd die münchen begunden vor grossen sorgen schwiczen vnd erczittern. Do antwurte im der einfeltige vnd to:erete man der Abbt vnd sprach herre das ist nicht durch mich beschehen dann er ist sein selbs mechtig. vnd ist von andacht bewegt worden dodurch er in disen orden vnd closter kummen. vnd eẅer průder der steet hie gegenwertig den fragent selbs Ob es also seÿ oder nit. Fraÿmund der hůb an vnd sprach Lieber průder ich sag eüch fu:erwar vnd beÿ meinem eÿd nÿemancz dann allein meinem rat vnd willen geuolget hab vnd mein schulde ist das ich hie zů einem münchen worden pin vnd ich hab mich nit pessers verstanden noch zůthůn gewisset. dann ich willen hab hie fu:er eüch got zů piten vnd fu:er mein vater můter vnd #109# gepru:eder vnd alle vnser vo:erdern vnd es ist auch meins vater gůter will gewesen vnd meiner můter geffroÿ was vol grymmes vnd zorns vnd halff gegen im kein rede noch gu:ete vnd stůnd zůfůß ab von seinem pferd vnd beschloß das closter allenthalben vnd die münch dar jnnen vnd ließ im bringen grosse hauffen heẅes stroes vnd holczes vnd ließ das alles an einen ort des closters auf einen hauffen tragen vnd gegen dem winde anstossen mit feẅr. Die münch waren alle in die kirchen geflohen die selb verpran gancz vnd die münch dar jnnen Also verdurben die münch nun alle von feẅres not beÿde iunck vnd alt also das nit einer vnder den münchen allen lebendig beleib. dann das sÿ alle als ir geho:ert habt ja:emerlich vmbkamen gancz vnd gar vnuerschuldet vnd auch vnuerdient Das doch einem so:elchen beru:emten ritter zemal vnerlich was dadurch seinem vater vnd seiner můter gar grosser kummer aufferstůnd vnd in vngeuell kamen als ir hernach paß vernemen werdent deß selben vngefelles dise tat gancz ein vrsach was das geffroÿ das closter vnd die münch in dem closter verprennet. #110# Hie hernach volget. wie Geffroÿ mit dem zan das wunnigklich ko:estenlich vnd schon Closter zů Malliers in den grundt verprennet vnd alle münchen die dar jnnen waren. als ir hernach wol ho:eren werdent DO nun Geffroÿ seinen zoren verrichtet. Vnd auch seinen po:esen willen volbracht hette an dem closter vnd an den münchen die er so ellendigklichen hett verprant vnd verderbet vnuerschulter sachen nemlich den Abbt vnd darczů wol hundert münch. Do begůnd in sein grosse sünd vnd missetat ser reüen dasselb aber dem abbt vnd andern seinen münchen ein gespo:ette was also schid er von dannen in grossem leide vnd zoren vnd schalt vnd flůcht do im selber nach dem vnd in bedauchte das er sich gegen got auch den münchen vnd dem wirdigen goteshauß verwürcket hett vnd also hette geffroÿ von grossem leide vnd vnmůt schier verczweifelt an im selbes. vnd reit hin gegen dem lande Gerande do er den poten von Norheme land hett gelassen Derselb pot seyn hett gewartet doselbs. als in auch geffroÿ hett geheissen Do der pot geffroÿ kommen sahe do wardt er zemal fro vnd Geffroÿ #111# wolt ÿe den sachen so er zůthůn zůgesagt hett nit absteen vnd seinen worten nachkummen vnd genůg thůn. vnd ruste sich zů so pest er kont. vnd er wardt von allem volck des landes Garande scho:en vnd erlichen entpfangen doch beleib er nit lang vnd saß mit dem poten zů schiffe vnd auff das mer vnd fůren von lande mit irem auffgerichten segeln vnd hetten nach allem irem geuallen gelücklichen windt vnd fůren hÿn gen Norhemen lande Diß alles lassen wir nun beleiben vnd kummen wider an die vordere hÿstori. wie es mit reÿmund vnd Melusina ein gestalt gewan Reÿmund der was zů vauent do er auch gern vnd vil was vnd was Melusina beÿ im vnd eines mals so sÿ ober tisch siczen so kommt ein pot vnd der grůst den herren vnd sÿ alle vnd er schwig domit. wann er sein potschafft nit gern sagen wolt dann sÿ nit fro:elich sunder erschro:eckenlich was. reÿmund der fraget in zů stund was mer er prechte. der pot verhielt die potschafft so lang er mocht Doch zů dem leczten sprach er herre. mein potschafft můß ich eüch sagen. Aber ich thů es nit geren eẅer kindt eins ist leider tod. Reÿmund antwurt vnd sprach wie kommt das welches ist es vnder meinen kinden Er antwurt vnd sprach es ist freÿmund Er antwurt aber vnd sprach. Lieber pot seyn im cristenliche werck gegeben oder nit Der antwurt vnd sprach. herr nein. dann keins cristenlichen rechtens er bekommen mocht vnd ist verprunen vnd verdorben in einem closter zů Malliers mit den andern münchen die auch verprunen sein. Reÿmund sprach lieber pot sag mir gancz wie die sach ergangen seÿ. Dann ich mag des nit lenger getagen Der pot sagt vnd erczelet im Geffroÿs poßheit vnd missetat so er so freuelichen begangen hette an dem closter an dem Abbt an seinem průder fraÿmund vnd an allen andern münchen. vnd wie er in verwisen hette das sÿ seinen průder po:eßlich verwisen vnd #112# betrogen vnd hindergangen hetten Vnd was im die münchen zů antwůrt geben hetten vnd wie er die tu:er vnd thor gancz verrigelt hett mit holcz heẅ vnd stro gegen dem winde einen hawffen machte die münchen dar jnnen beschlossen vnd das closter angeczündet vnd sÿ vnd das closter gar verprant. Do reÿmund dise herte mer horte vnd vernam Do sprach er zů dem poten liber pot acht vnd gedenck das du mit der warheit vmbgeest vnd kein vnwarheit fu:erest. Der pot antwurt vnd sprach Herr es ist leÿder war. dann ich hab die hoffstat des armen vnd ellenden Closters gesehen. Do Reÿmund dise mer horte vnd vernam do erczurnet er gar ser über Geffroÿ vnd von ganczem seinem gemu:et beweget Er saß auff gar schnell on allen verzug vnd reit selbs gen malliers. Do hort er in dem lande allenthalben vnd auch in dem dorffe grosse klag des closters über Geffroÿ Er kam auff die hoffstat do sahe er das closter vnd alle münch gancz verprant Do wart er so zornig das es auß dermassen was vnd souil das er sein selbs entgalt darnach als ir vernemen werdent. er droet vast mo:echt im Geffroÿ werden nach seinem begern er wo:elt in eines po:esen todes schaffen geto:et zů werden vnd saß in grossem zorn wider zů roße vnd reÿt heÿm gen vauent vnd kam dennoch desselben tags dar. vnd do er von dem pferde stůnd Do gieng er in ein kamer dar jnn beschloß er sich vnd klagte do gar ser sein herczenleýde vnd iamer vmb das groß übel so geffroÿ hat an dem closter vnd seinem průder vnd auch an allen münchen begangen die do in dem closter waren die verprant er. vnd vieng do an vnd klagete das übel. so er selbs am grafen von Poýtiers seinem vettern begangen hett. wiewol das wider seinen willen was vnd das er darnach ein merfeÿ vnd gespenst weÿb genommen hett vnd zehen sün von ir gewunnen vnd ÿeczunt den einen so ia:emerlich #113# verloren hett. vnd von seinem průder so ellendigklich verderbet. Auch sprach er so:el dann geffroÿ ymmer gůt getůn darzů hat er aber nicht wol angefangen vnd hat ein grosses mort begangen an seinem leiplichen průder vnd an souil geÿstlichen münchen. vnd gedacht in seinem gedanck. Es ist gancz ein gespenst vmb diß weib das mag ich wol pru:efen. wann sÿ sich in dem pad erzeigete also ein halber mensch vnd ein halber wůrm. Das doch ein greẅsenlich angesicht was Als Reÿmund nun in disen gedancken vnd in grossem vnmůt was vnd lag. Do schloß Melusina die kamertu:er auff wann sÿ den schlüssel hett vnd gieng hinein zů im vnd giengen mit ir ritter vnd knechtt frawen vnd iunckfrawen. vnd funden also Reÿmund ligen noch in seinen kleidern auff dem pedte. Reÿmund sahe seinen gemahel kommen. vnd er was so in grossem vnmůt vnd zoren damit er erwarbe seÿn grosses herczenleit vnd ein lang werendes reẅen darzů auch ein betru:ebtes scheiden. Als ir ho:eren werdent Melusina die tůgentreich vnd hochgeporne hůb an gar weißlich vnd sprach zů reÿmund irem gemahel Du so:elt dich noch nit so übel gehaben vnd dich selbs betru:eben noch bekümern vmb sach daran du selbs nit schuldig pist noch die gepessern magst. Dann du so:elt gedultig sein in deinem grossen kummer vnd leiden vnd es got befelhen der alle ding volbringet nach seinem willen. vnd den seinen willen nÿemant verkeren mag der wil villeicht das wir disen kummer vnd herczenleit haben vnd domit ablegen vnser schuld vnd missetat vnd was auch niemant widerbringen mag das ist weißlich getan das man das gering varen laß vnd ob geffroÿ gesündet vnd mißtan hat an dem gotes hauß so er verprant vnd verderbet hat gewinnet er rechte reẅ so hoff ich vnd pin on zweifel er müg es pu:essen besunder so er sich peichtet vnd půß darüber entpfahet. als ich verhoffe er thůn werd wann gotes parmherczikeit groß ist vnd begert gar nicht des sünders tod Mer das der sünder leb vnd sich beker Melusina #114# die redt gar wol vnd weißlichen Aber Reÿmund lag do so in gar grosser grymmikeÿt vnd so vol zorens das alle vernufft von im schied vnd nicht müglichen was das er icht gůtes reden mo:echt. Als vns das auch beczeüget Seneca der do spricht. Jratus nil nisi criminis loquitur. Der zornig mensch redet nichcz dann das got lesterlich ist Er spricht auch fu:erbaß Melius est iram vincere tacendo quam loquendo. Das ist zů teütsch souil gesprochen Es ist vil pesser den zoren zů überwinden mit schweigen dann mit reden. Wie Reÿmund von grosser grymmikeit vnd auch zorn von Geffroÿs missetat wegen Melusina vor den leẅten beschemet das sÿ ein merwunder wer vnd ein wůrm. Reÿmund der hochgeporn fürst vnd herr sahe sein frumme fraw grymmigklich vnd zo:ernigklichen auch gar traczmu:etigklichen an vnd schweÿg ein kleine weil still. vnd hůb darnach an vnd sprach vor in allen O du po:ese schlang vnd schemlicher wůrm Dein sam noch dein geschlecht thůt nymmer mer #115# gůt Sich was scho:enen anfangs dein sun Geffroÿ mit dem grossen czan hat gethan. vnd das er hat seinen průder vnd nemlich hundert münch vnd einen. vnd das scho:en goczhauß verprant vnd lesterlich verderbet. vnd besunder meinen sun Fraÿmund. den ich doch von herczen lieb hette. vnd ich pin do gewesen vnd hab es alles selbs mit den augen gesehen Ach got reÿmunnd wie hast du dich so gar von aller vernunfft gescheiden vnd ließt vnbescheÿdenheit in dir regieren so gewaltigklichen warumb hast du die verarckwonet der es also leit was als dir. die dich so lieb vnd so wert hett vnd wider dich arges nÿe begieng Vnd über so:elch gelüb vnd eÿde so du ir geschworn vnd gelobt hettest vnd sÿ dir auch von allen sachen saget. Vnd ob du ir nicht hieltest dein gelüb das du sÿ verlieren wu:erdest Reÿmund dein gelück dein seld vnd alle dein freẅd vnd ere süllen leider ÿeczundt haben ein ende Do Melusina die wort erhorte. do erschrack sÿ außdermassen ser von grund ires ganczen herczen das sÿ sich fu:erbaß auff den fu:essen nicht mer enthalten mocht. vnd viel stracks von stund an nÿder auff die erden vnd lag do beÿ einer halben stund lang Die herren vnd die diener erschracken außdermassen ser von den worten die sÿ geho:ert hetten iren herren zů ir reden. vnd noch vil mer do sÿ sahen die frawen so schnell vallen. vnd so gar von allen krefften kummen Sie namen die frawen vnd hůben sÿ auf vnd gussen ir kalt wasser vnder ir angesicht mer dann zů funffczehen malen das sÿ doch zů der leczt wider zů ir selbest kam. #116# Wie Melusina von grosser anmacht vnd betru:ebtem jamer nýderuiel Vnd wie sÿ darnach wider zů ir selbes kam Vnd was sÿ auch mit reÿmunden irem gemahel vnd ettlichen landes herren redte von irem hinscheÿden auch von Horribels ires suns wegen der die dreÿ augen hett vnd der darnach in einem keler ersteckt wart. Do hůb sÿ an erpermlich vnd sprach Ach got ach got Reÿmund wee mir das ich dich ÿe gesahe mit augen. wee mir das ich an deiner scho:en vnd geperde souil geualles ÿe gewan. das můß got geklaget sein vnd wee mir das ich dich beÿ dem prunnen ÿe vand. wee mir das ich deinen scho:enen leib ÿe entpfieng wee mir des ellenden tages das ich dein kuntschafft oder lieb ÿe gewan. wee mir der stund vnd des augenplickes das ich dich mein ÿe gewaltig macht. dein grosse verretereÿ vnd valscheÿt dein valsche zung. dein zo:ernliche grymme red vnd verweisen die haben mich so in ein lang werende arbeit vnd not geseczet. dar jnn ich sein vnd beleiben můß piß an das ende des iüngsten tages. vnd piß got über #117# die lebentigen vnd toten würt richten du schemlicher erloser po:eßwicht vnd schalck vnd aller poßheÿt voll du meÿneidiger vngetreẅer ritter. wie hast du mir gehalten. wie hast du so lesterlich dein gelüb dein sel vnd ere übersehen. noch hett ich mich gelitten in dem das du mich in dem pade hettest gesehen. wann du dir das heymlichen hettest behalten vnd verschwigen vnd keinem andern menschen geoffenbart wann alle dieweil der poß veint das nit gewißt hett so hett es mir nit geschadet Aber sÿder das du das nun selbs hast offenbar gemacht so můß es dir an leib vnd an gůt. an gelück vnd an selde vnd sünderlich an deinen eren mißgeen. das kommt dir von deinem valschen meÿneide vnd deiner grossen missetat so du an mir armen frawen so lasterlich hast begangen dann so du mir gehalten vnd dein gelüb geleistet hettest aufgerecht vnd redlichen So wer ich natürlich beÿ dir gewesen vnd beliben. vnd als ein ander natürlich weib gestorben. vnd der erden beuolhen worden vnd wer mein sele von meinem leib gewißlich zů der ewigen freüd kommen Nun můß mein leib vnd sel diser stund hin in leÿden arbeit vnd in pein sein vnd beleÿben piß auff den iüngsten tag Vnd du hast nun dir selbs erworben. das dein leÿden. kummer vnd arbeit ÿeczundt anuahet vnd es würt dir ser übel vnd mißgeen. vnd dein lant wu:ert nach dir weit geteÿlet. vnd nymmermer wider zů samen in ein hant kummen. Ettliche deines gesiptes geschlechtes die werden auch vngeuellig vnd nymmer frid gewynnen Nun hab dein fu:erbaß in acht dann ich dir fu:erbaß kein geselschafft nymmer mer geleÿsten mag. Das mir doch schwer vnd leÿd ist Melusina die vngemůte Nam mit traurigem gemu:ete dreý landes herren vnd fůrt die besunder zů reÿmunden vnd sprach Reÿmund an mir ist nun keins beleibens mer Horribel vnsern iüngsten sun den so:elt #118# du nit lebentig lassen dann zůstund nach meinem hinscheiden to:eten vnd verderben. dann er hat dreÿ augen an die welt pracht vnd ob er lebentig blibe so enmo:echt in dem ganczen lande von Poitiers von grossem krieg so do wu:erde nymmermer korn noch anders gewachssen wann er wu:erd es gancz vnd gar verwüsten vnd seine pru:eder wu:erd er alle zů rechter armůt bringen vnd alle seyn freünd vnd die seines geschlechtes seÿn wu:erde er alle verderben vnd verheren Aber vmb den vnmůt so du hast vmb das geffroÿ das closter vnd die münch verprant vnd verderbet hett So süllent ir wissen das es got über die münchen verhengt hat von irer grossen sünd wegen vnd also angesehen ist dann sÿ ir regel vnd obseruancz nit gehalten haben vnd mancherleÿ thon das sÿ pillich vermiden von ergernuß wegen der leüt. als du vormals mer geho:ert vnd vernommen hast Dann vmb eines sünders willen ettwan hundert verderben vnd schaden nemen vnd wiß auch das Geffroÿ das closter widerumb wu:ert lassen pawen ko:eßtenlicher vnd pesser dann es vor ÿe ist gewesen. vnd werden auch an der zal mer münchen dar jnn bestettiget vnd versorget dann ýeczundt dar jnnen gewesen seÿn. Vnd geffroÿ würt das closter reÿlich begoben. vnd wirt noch vil gůcz thůn so er alt wirt. Aber eins sag ich dir Ee das ich von dir scheÿden wil. das du vnd die so noch über vil hundert iaren nach dir kommen süllen wissen wann man mich sicht in dem lufft schweben ob dem schloß Lusinien so süllent ir gewiß sein das desselben iares so wirt das schloß einen andern herren gewynnen. vnd ob man mich in dem lufft nit erkennen kan so wirt man mich aber beÿ dem turstprunnen sehen. vnd diß geschicht alle dieweil vnd das schloß in eren vnd in paw besteet. dann ich meines tauffnamens auch eines teÿls an das schloß gelegt hab. besünder an dem freitag vor ee das der herre des schlosses so:el geendert werden Aber #119# das ich das schloß lassen vnd dauonscheÿden můß. das benymmet mir alle freüde vnd bringet mir grosses trawren Doch so můß es sein vnd mag auch leÿder anders nit ergeen Reÿmund do wir zů samen von vngeschicht kamen. do funden wir beÿde eins an dem andern freüde lust vnd kürczweile Ach gott das fu:egt vnd wil sich nun zů leide vnd kummer ziehen. vnser freüd die ist verkert in grosses trawren. vnser sterck vnd krafft ist verkert in anmacht. Vnser wol geuallen in ein grosses mißuallen vnser glück in vngeuelle vnser seld in ellende vnser sicherheit ist gekert in grosse sorg vnser freÿheÿt ist verwandelt in ein dienstperkeit. Wie Melusina so ia:emerlich klagte ir vngeuelle vnd das scheiden das sÿ thuon můst von reÿmund. vnd wie er sÿ genaden pat vnd beide vor herczenleit nÿderuielen. Diß kommt von gelückes zůualle. das einen ho:ehet den andern nÿdert. Aber du pist selbs schuldig daran. vnd von #120# deiner grossen vnwarheit vnd vntreẅ wegen. so wirdest du dein herczliebes liep verlieren vnd vmb sÿ kommen Melusina sprach aber Nun mag ich nit lenger beleiben Aber reÿmund liebster freünt got verczeihe dir dein grosse missetat so du an mir begangen hast. dann durch das so leid ich pein piß an den iüngsten tag des wer ich durch dich erlo:eset worden Ach got nun můß ich wider in leiden vnd in kummer von dannen ich kommen pin. Reÿmund do der dise klag gemerckt vnd gehorte. vnd der hochgepornen fu:erstin seiner liebsten gemahel hinscheÿden begund betrachten bedarff nÿemandt fragen ob er icht ser dadurch betru:ebt wu:erde Ja er on sunder zweiffel. vnd so ser vnd vast das es vnmüglich zů schreiben vnd zů sagen were vnd er mocht vor iamer vnd herczenleit nicht ein wort gesprechen dann in bedaucht das sein hercz alle augenplick von grossem schmerczen vnd leid pillich prechen so:elt das er auch von got von herczen begert hette Reÿmund stůnd auff vnd gieng zů Melusina mit gar ia:emerlichen geperden. vnd vmbfieng vnd kust sÿ mit grossen betru:ebtnussen vnd weinet pitterlichen vnd von grossem vnd vnaußsprechenlichem herczen leide so sÿ beide hetten des scheidenshalb. viellen sÿ beide stracks nÿder auf die erden. #121# Wie Melusina darnach wider zů irselbs kam vnd klaget ir hinscheiden vnd machte ir testament gleich als sÿ sterben so:elt. Aber die landes herren vnd hofdiener vnd die edeln frawen vnd iunckfrawen begunden ser trawren vnd hůben sÿ do beide wider auf Vnd so sÿ wider zů inselbes ettwas waren kommen. do weinten sÿ beÿde pitterlichen ser vnd alles volck mit inen Do stůnd Reÿmund auff vnd viel fu:er sÿ nÿder auf ein knie vnd pat sÿ fleissigklichen das sÿ im verczeihen vnd vergeben wo:elte das er so schwerlich überfaren vnd sichselbs übersehen hett Melusina antwurt vnd sprach. Das sol noch mag nit gesein Dann es got nit also geordnet hat vnd můß anders zůgeen dann vns beÿden eben oder lieb ist. Doch lieber Reÿmund vergÿß deines suns Freÿmundes. Aber deines suns reÿmundes wo:ellest nit vergessen dann der selb so:el graf im vorst werden an deines průder stat. auch gedenck an Ditterich deinen iüngsten sun der noch an der ammen ist Dann er zů Portenach vnd zů Rotschelle herre sein vnd werden so:el. dann er auch noch gar ein manlicher ritter werden můß deßgeleichen alle die Su:en #122# die von im bekommen. werden manlich küne. starcke vnd hochberu:emt ritter. Lieber freündt ich pit dich das du got alle zeit fu:er mich pitest dann ich dein auch nit vergessen wil. du so:elt auch von mir noch vil trostes vnd hilff wartende sein in deinen anligenden no:eten. Doch magst du mich hinfu:er in weiplicher natur nit mer gesehen. Melusina die sprang mit ebnen fu:essen auff ein venster vnd lůget do hinauß vnd wolt doch nit von dannen scheýden on vrlaub der landes herren vnd alles hofgesindes als ir ho:eren werdent Nun sprach sÿ aber fu:erbaß zů reÿmund vnd gesegnet in vnd sprach Gesegen dich got mein hercz mein leib mein ware rechte freüde gesegen dich got mein zeitliches wolgeuallen. gesegen dich got mein holtseliger lieber gemahel gesegen dich got mein ko:estenlichs kleinat das ich so süsse vnd so lieplich erczogen hab. gesegen dich got mein süsse creatur gesegen dich got mein lieb mein freüd vnd was ich in diser zeit lieb hette gesegen dich got den gůten den scho:enen. vnd den edeln iüngling den gůten vnd den süssen. vnd meinen außerwelten holtseligen liebsten gemahel mein liebster půl vnd auch mein freydenreÿcher man gesegen dich got mein lieber herr süsser hort. gesegen dich got mein aufenthaltung mein kürczweil mein gelimpff mein schall vil mer dann tausent mal. Ach nun gesegen dich got mein allerliebster trost vnd hort in meines herczen grunde Gesegen eüch got alles volck Gesegen dich got das schloß lusinien so vein vnd so scho:en. das ich gemacht vnd selbs gestifft hab. Gesegen dich got du süsses seitenspil Gesegen dich got aller preiß diser welt gesegen dich got alles das einer frauen wol geuallen mag. gesegen dich got mein allerliebster freünt. der mein hercz gancz hat besessen. #123# Wie Melusina Reÿmund gesegnet vnd alles volck vnd schied weinende vnd schreiende hinweg. Do nun Melusina dise wort alle volbracht. do thett sÿ vor in allen einen sprung. vnd sprang gegen einem venster vnd schoß also zů dem venster auß vnd was zůstund eines augenplickes vnder der gu:ertel widerumb ein veintlicher vngeheẅrer langer wůrm worden des sÿ sich alle ser wunderten. dann nýemant vnder in allen sÿ vormals also gesehen hett dann allein reÿmund O der ellenden stund do er mit ir zů krieg kam von Geffroÿs wegen als ir geho:ert habt Melusina schoß durch den lůfft schnell vnd vmbfůr das schloß dreistund vnd ließ zů ÿedem mal einen grossen schreÿ gar zůmal erpermlichen Vnd schoß also durch den lufft hin schnell Das von stund darnach alles volck noch nÿemandt mer sÿ gesehen mochte Reÿmund der stůnd aldo beÿ den seÿnen. vnd was in gar grossem vnseglichem leide vnd in grosser quale. Er schreÿ vnd weinet pitterlichen vnd rauffet im selber sein har auß vnd flůcht gar vil vnd dick der stund dar jnnen #124# er geporen wart. Vnd do er vor leide souil gesprechen mocht do růffet er vnd sprach Nun gesegen dich der almechtig got mein scho:ener gemahel mein liebste freündyn aller selden ein kron. Gesegen dich got mein gelück vnd gesuntheit. gesegen dich got mein süsse meisterin. Gesegen dich got mein freẅd vnd mein reichtum. gesegen dich got mein kürczweile Gesegen eüch got aller schimpf vnd schalle gesegen eüch got von hohem preiß die ich lob vnd ru:eme gesegen eüch got mein weib vnd gemahel. gesegen eüch got mein holtselige fraw Gesegen eüch got mein süsse plům. gesegen eüch got mein rose vnd veÿel. vnd aller plůmen süsser geschmack Nun seÿn alle mein gůte zeÿt vnd tag vergangen Seÿt ich eüch nit mer gesehen mag. wee das ich ÿe geporen wart. #125# Wie Reÿmund Melusina so ser klaget vnd wie horribel ir sun ersteckt wart vmb das nit arges von im aufferstu:end. Es klagt sich reÿmund vnmeßlichen vast das alle die seinen vnd wer das sahe mit im můst klagen vnd weinen. Dann auch sunst vmb Melusina gar grosse klag was in allen iren landen vnd anderß wo wo man sÿ ÿe erkant hett. besunder klagt er gar ser das von seiner missetat wegen vnd schuld er sÿ verloren hett vnd sy nymmer mer bekummen mo:echt. vnd saczt das alles so schwer zů herczen das in darnach nymmermer kein mensche fro:elich sahe piß an sein ende. Doch so waren do so:elch weiß redlich leẅt die trosten vnd sterckten in vast in seinem kummer vnd leide vnd sagten im vil hübscher beispil von einem vnd anderm so zů der sachen dienten ob sich sein kummer ettwaz mo:echt leichtern. Also hůb nun zůstund ein herre vnder seinen dienern an vnd sprach Herre wissent ir was eüch Melusina eẅer gemahel geraten hat mit eẅrem sun Horribel das ir in heisset to:eten Ob ir anders nit wo:eIlent das alles eẅer land verderbe. Reÿmund antwurt vnd sprach #126# Lieben freünd was sÿ mir oder eüch geraten hat oder beuolhen das volbringet on lenger vercziehen nach eẅrem willen vnd geuallen Reÿmund der beleÿb nit lang an dem ende do sÿ mit im redten. dann er gieng vnd beschloß sich in ein kamer vnd fůrte do ein vnsegliche klag die ich nun zůmal vmb der ku:ercze willen vnderwegen laß vnd dauon nit mer schreiben wil. Die herren vnd die diener wolten ÿe volgen dem rat den Melusina geben hett vnd wolten fu:erkommen das groß übel so von Horribel irem sun auffersteen so:elte vnd namen den knaben vnd legten in in einen keler vnd verstopfften alle venster vnd trůgen nasses heẅ vnd nasses stro zů. vnd stiessen das mit feẅr an vnd ersteckten in in dem keller zů tod vnd ließen in do mit einer por zůrichten. vnd bestatteten in als ob er von im selbs tod were gewesen zů der kirchen vnd schÿden wider von dannen. Do nun diß alles volbracht was do was nun reÿmund on vnderloß in grosser klag herczenleit vnd leiden vmb den verlust seiner lieben haußfrauen vnd flůcht gar vil vnd dick der stund das er ÿe geporen wart vnd volbracht ein so:elch iamer vnd herczenleit das es nÿemant außgesprechen noch geschreiben kan Nun hett er zweÿ iunnge kind die noch beÿde an der prüst sugen vnd ir ammen hetten. die sahen gar dick vnd offt so die nacht angieng vnd vinster wart. das Melusina kam in die kamer darjnnen die kindt lagen vnd hůb eins nach dem andern auff Nemlich Ditterich vnd reÿmund. vnd wermete sÿ gegen dem feẅr vnd seẅgete sÿ lieplich vnd legte sÿ denn nÿder Diß sahen die ammen gar dick vnd vil. vnd getorsten doch vor vorchten nit auffsteen noch kein Wort mit ir reden. doch sagten sÿ diß gesicht reÿmund irem herren Des wart er von herczen fro vnd hort es zemal gern vnd gewan dodurch ein hoffnung. das er seinen liebsten gemahel der sachen halben wider bekummen mo:echt. das aber leÿder nit gesein mocht. #127# Wie Melusina nach irem hinscheiden des nachtes dick wider kam vnd ir kinde seügete das es die ammen sahen. Nun wůchs das kindt Ditterich so ser vnd vast das es eines monates mer wůchs dann kein ander kindt. das die leẅte vast ser wunderte doch meinten ettlich das es darumb were das in sein můter selbs seẅgete. Das laß ich nun besteen vnd sag wie Geffroÿ in dem lande zů Garande als vorgemelt ist zů schiff gesessen was vnd fůr mit dem poten dohin souil vnd solang piß das er in das landt Norheme kam vnd zů lande stieß diß erschal durch das gancz land. die landes herren allesampt kamen zů im vnd entpfiengen in schon vnd thetten im grosse ere vnd also erczalte im der landesherren einer der ein mechtiger herr was die greüsenliche tat so der riß teglich volbracht vnd so manchen stolczen ritter vmb precht besunder er eines einigen tages vnd auff ein mal wol hundert ritter des landes erschlůg vnd auch gar vil des gemeinen volcks mer dann tausent hette erschlagen vnd das landt alles gancz vnd gar verwüstet. beraubet vnd verheret Gefroÿ sprach Es ist nit ein mensch. sunder ein rechter teüfel Doch ist es das ich in vinde. so hoff ich in mit der hilffe gotes wol zůüberwinden vnd vmb zů bringen. darumb ich auch also herkommen pin. Dann ich von seinem grossen #128# freuel vnd gewallt vil hab ho:eren sagen vnd hoff mit der hilff des der alle ding vermag eüch von dem greẅsenlichen risen zů erlo:esen vnd wil auch der sach pald ende geben Gedenckent allein das ich einen kuntman hab der mich schnelle zů im weise Die landes herren gaben im schnell einen kuntman zů demselben das gancze lant vnd die gegnet vnd wonung des risen wol kundt was. Geffroÿ der wolt ÿe kurcz ende geben. vnd schied mit vrlaub von allen landes herren vnd auch den seinen vnd rÿten gegen dem perg hin darauff der riß des merern teils vnd offt seÿn wonung hett gehabt Der kuntman sprach herr auff disem perg vnd in diser gegnet hat er seÿn wonung. do sÿ nun zů dem perg kamen vnd den perg auff riten So kommt der kuntman auff einen velsen vnd kert sich vnd lůget vmb sich so sicht er dort vnder einem gar mechtigen grossen velsen den grossen vollant vnd greüsenlichen risen siczen vnder einem pawm beÿ einem marmelstein Do der kuntman sahe das der riß so nahe beÿ inen was. von grosser vorcht begund er schwiczen vnd zittern Der kuntman entro:etet sein varb on vnderloß. das wart gewar Geffroÿ vnd weste nicht von dem risen noch das in der kuntman ersehen hette. Doch verstůnd er dabeÿ das der kuntman den risen gesehen hette. oder aber das er sunst nahen beÿ im were Do hůb Geffroÿ an vnd sprach lachende zů dem kuntman Lieber freünt vo:ercht dich nit vnd piß manlich. ich pin der der dir vnd vil andern leüten zů statten so:el kommen mit der gotes hilffe. Der kuntman antwurt vnd sprach. Herre ich pin eüch zůgeben zů einem kuntman das ich eüch zů dem risen fu:eren so:el den zeÿg ich eüch an diser stat vnd also zeiget er im den vngeheẅren dort siczen vnder dem pawm beÿ einem marmelstein als vorgemelt ist. Vnd sprach do zů geffroÿ lieber herr got geb eüch krafft vnd stercke nun habent hinfu:er eẅer selbs acht. das mag eüch wol erschiessen. vnd mit eẅrem willen beger ich vrlaub zů haben #129# vnd von eüch zů scheiden dann ich nit nem allen den schacz von gold vnd von silber So die gancz welt vermag. das ich fu:erbaß mit eüch an den perg rite Seÿt ich den vngeheẅren man vnd den grossen vollant sihe vnd eüch den gezeÿget hab Diser riß was genennet Grymmolt. der sahe nun das dise zwen den perg aufriten Vnd do er sich versahe das sÿ zů im nahen wolten. Do beleib er still siczen vnd wolt acht haben was auß disen sachen wu:erde. vnd ob sÿ im nahen vnd in besteen wo:elten. Geffroÿ sprach zů dem kuntman vnd pat in lachende. das er nit also von im schied vnd ein kleine weil do belÿbe vnd irem gefecht zůsehen wo:elt dann er versehe sich das er gar in einer kürczen zeit sehen wu:erde welcher vnder in beiden das pesser hette Der kuntman antwurt vnd sprach. was hab ich mit eẅrem gefecht zů schaffen ich wil von eüch widerumb heÿm reiten. Jch hab volbracht das mir beuolhen ist Geffroÿ sprach aber lachende zů im. Lieber freünt laß dich nit verlangen vnd halt ein kleine weil still an diser stat. dann du würst gar in kürcze sehen wie es sich würt machen alß dann so ker wider zů meinem volck das du in gesagen ku:ennest wie es vmb alle sach vnd auch vmb vnser gefechte ein gestalt hab auch wer ob oder vnder lig. Der kuntman antwurt vnd sprach. Herr ich getar eüch nit versagen ich thů das ir mir gepietent Aber ich beger das ir kurcz ende gebent Dann ich besorg den risen auß dermassen ser vnd vast. Dann mich bedüncket das er kein mensch seÿ. sunder ein greẅsenlicher teẅfel. dann ob ir in erkennetet ir wagent eẅren iungen leib nit so to:erlichen an den grossen vngeheẅren wu:eterich Geffroÿ der antwurt vnd sprach Nicht sorg darumb. dann der riß so:el ob mir das got anders go:ennen wil noch gar kurcz beÿ leben beleiben. sunder von mir erschlagen werden Doch gewan vnd begegnet Geffroÿ von dem vngeheẅren risen dennoch überlastes vil vnd genůg vnd auch mercklicher schade Als ir hernach ho:eren #130# werdent. Dann grymmolt der riß als vorgemelt ist mer dann tausent auß demselben land erschlagen vnd vmbpracht hette. Wie Geffroÿ zů dem risen kam in Norheme lande durch seinen kuntman der im zůgeben was. GEffroÿ schied nun von dem kuntman. vnd kam an den perg So sicht in Grymmolt eÿnig den perg gegen im aufreiten vnd verwundert in ser das ein einig man sich des so:elt oder wo:elt vndersteen Doch gedacht er es ist villeÿcht eÿn vnderredner zwischen dir vnnd dem lande vnd stůnd auff vnd gieng gegen im herab an den perg in ein scho:ene matten vnd nam in sein hant ein gar grosse lange stangen von meßholterm holcz. die er so gering vmbkerte in seiner handt Als ein junges kneblin ein geringes steblin keren mo:echt Do er nun zů geffroÿ nahen kam das er in wol ho:eren mocht Do schreÿ der riß geffroÿ an vnd sprach wer oder von wannen pist du. das du so freuelichen vnd mit gewallt gegen mir reÿtest. was ist dein gewerbe das du hie sůchest. #131# geffroÿ antwurt vnd sprach Du grosser vollant vnd ein knecht des teẅfels. jch so:el noch wil fu:erbaß nit mit dir teidingen dann ich dich mit der gotes hilff besteen vnd dir auch noch heẅt vnd ýeczundt gar palde deinen kopff von deinem leib hawen vnd schneiden wil Nun were dich riße dann es ist an der zeit Der riß sprach in gespo:ette. lieber herre seÿt mir nit so vngenedig lassent mich beÿ dem leben beleiben vnd nement mich gefangen vnd schaczet mich vmb gůt auff das ich den leib behalten müg. Geffroÿ verstůnd vnd mercket wol das er in in gespo:ettes weiße hette entpfangen. vnd sprach du grosser hunt du so:elt noch heẅte vnd gar pald deines gespo:ettes als ich zů got hoffe entgelten. vnd domit zuckte er seinen schilt gar nahe zů im vnd reÿt mit seiner glenen auff den risen so gar schnelle vnd begierlich vnd traff in auff sein prust vnd wer er nit also wol gewappenet gewesen mit seinem stelin harnasch So wer er von geffroÿ durchrant worden. Doch so gab er im einen so:elchen starcken stoß das er in nider auff die erden rennet vnd stieß. das im die pein gegen dem himel auffrageten vnd also sprang er gering widerümb auff vnd befand wol das im ein herter stoß worden was. do diß ersach Geffroÿ. do sprang er schnell von seinem pferd dann er besorget er erschlu:eg im sein pferdt zů tode. domit er auch verdürb Vnd do der riß geffroÿ paß beschauet do verwundert in der sterck so er an geffroÿ befand vnd sprach zů im Jch waiß nit wer oder von wannen du pist Du hast mir einen so starcken stoß geben das ich die fu:esse gegen dem himel auffgekeret hab Vnd ich beger von dir seÿst du ein frummer ritter das du mir deinen namen nenest vnd nit verhelest Geffroÿ antwurt vnd sprach. Jch pin genant Geffroÿ mit dem grossen zan. vnd pin gar verr vnd weit erkant. Do antwurt der riß vnd sprach. Von dir hab ich gar vil ho:eren sagen vnd vernommen. Vnd du pist der. der meinen o:ehem Gedeon den risen von garande hat erschlagen vnd du #132# pist darumb herkommen das dir der soldt werde den wil ich dir gar pald geben vnd dir des dancken vnd ich sol es an dir rechen fu:erderlichen Geffroÿ antwurt vnd sprach Ettlicher vermeint seinen schaden zů rechen vnd meret sein vngeuelle. Der riße befand noch des stosses so im geffroÿ geben hett. vnd zuckt sein stangen vnd schlůg gegen geffroÿs rechten handt dann der riße linck was vnd hoffete in wol zů erreichen Geffroÿ was wolmügende vnd vast gering vnd sprang im auß dem streich gar pald vnd schnelle Der riß hett einen vngefu:egen streÿch geczogen. Das er mit der stangen eines schůchs tieff in einen velßen schlůg Geffroÿ zuckte einen streich mit seinem schwerte vnd hÿb den risen durch den seinen stelin harnasch das die ring allenthalben dauon vielen vnd das im auch das rote plůt durch seinen harnasch abwarcz floß Der riß wart auß dermaßen zornig vnd lieff aber geffroÿ an vnd zuckte aber einen gar mechtigen streÿch mit der stangen das ob im geffroÿ wer bestanden so hett er in desselben streichs tod geschlagen Geffroÿ weste des rißen grosse sterck wol. vnd sprang im aber auß dem streÿch vnd der riß schlůg abermals einen so vngefu:egen streÿch zů geffroÿ das er mer dann dreÿer schůch tieff in einen velßen schlůg. das im von dem streÿch der arm gar ser erschutte vnd spielt im die stangen vnd prach in der mitte. Des wart geffroÿ zemal fro vnd danckete des got von ganczem herczen Geffroÿ sprang aber gegen dem risen vnd zuckte einen so gar starcken schlag mit seinem gůten schwerte vnd schlůg den rißen auff seinen heim so starck das er in von dem streich ser betaubet hette Der riß was nun werloß worden vnd zuckte sein faust vnd schlůg geffroÿ auff seinen helm so harte das er den streich kaum bestůnd vnd dauon gar nahen nider geuallen was auff die erden. Vnd von dem starcken #133# streich dem risen sein faust gar ser geschwal Geffroÿ der zuckt aber einen gar starcken schlag daran er alle sein sterck leget vnd geprauchet. vnd schlůg den risen auf die einen achsseln das er in durch sein panczer vnd gůten harnasch verseret vnd in zemal tieff verwundet. das im das rote plůt piß über sein fu:esse ran. Do der riß diß befand vnd merckete vnd selbes sahe das plůt von im fliesen Do begund er seinen go:eten Margot Appollon Tanagolt vnd Jupiter ser flůchen darumb das sÿ im nit zů hilff wolten kommen. dar jnnen er doch betrogen wart. dann sÿ im mynder zů hilff mochten kummen dann jn selbs. Der riß sprang zů geffroÿ vnd begreif in zů ringen vmb seinen leib. deßgeleichen thett im auch geffroÿ. vnd rungen bede so manlich vnd starck vncz das in beiden atems begund zůrynnen Do begunden dem risen sein wunden ser schmerczen vnd wart anmechtig. Also do prach sich geffroÿ von im vnd kam wider zů seinem schwert damit er in fu:erbaß verwundet durch ein hüfft das er zemal ser begund plůten vnd verzagen. Also wart der riß sigloß vnd keret sich do schnell von geffroÿ vnd gab mit schanden die flucht in den velsen. #134# Wie Geffroÿ mit dem ungefu:egen rißen streÿt vnd den sigk gegen im gewan vnd wie der riße so lesterlich vnd po:eßlich die flucht mit schanden gab in einen grossen velßen das in geffroÿ nit zů tod schlu:eg. Der riß sprang hinder den velsen vndersich als in einen keler in ein vinster loch. Vnd do in geffroÿ nit erlauffen mocht noch erfolgen. do saß er wider zů rosse vnd reit hin zů seinem kuntman der dort vnden an dem perg in grossen sorgen hett gehalten vnd derselb wart seiner zůkunfft von herczen fro vnd er erczalt im die sach gancz. vnd wie im der riß also sigloß entloffen vnd in den velsen enttrunnen were vnd geffroÿ was sein gůter helm ser zůschlagen vnd waren darein grosse peüln gemacht vnd sein harnasch ser zůrissen. vnd verstund der kuntman dabeÿ. das geffroÿ gar ein manlicher vnd küner ritter vnd in grosser arbeÿt gewesen was. Do sÿ in disen worten waren do kamen vil der landes herren vnd auch gefroÿs volck vnd waren des siges auß dermassen fro von ganczem herczen Aber do sÿ horten das der riß noch in leben vnd im also sigloß entpflohen was in den velßen Do besorgeten sÿ der riß ka:em seiner wunden wider ob in #135# Geffroÿ nit gancz erto:etet vnd frageten ob in der riße ettwas gefraget hett wer oder von wannen er wer Do antwurt geffroÿ vnd sprach Ja sicher er hat mich gefraget eÿgentlich wer oder von wannen ich seÿ vnd hat mich bedaucht das ich im das pillich so:elte vnd mo:echte sagen. vnd hab im auch das gar vnd gancz gesagt Der landes herren einer sprach Herre ir súllent sicher sein das der riß nit widerumb herauß zů vns kommt dieweil vnd ir gegenwertig seÿt dann er waiß gewißlich das ir in erto:etent. dann es ist im alles vor geweissaget Geffroy der schwůr aber beÿ der heiligen triualtikeÿt. das er von dem lande nit kommen wo:elt er fünde dann vor den rißen vnd erto:etet in gar Der landes herren einer sprach Herre in dem perge do ist gar vil gespenstes vnd fremder selczamer dinge. Dann der künig helmas von Albanie der wart von dreien seinen to:echtern dar jnnen verschloßen vnd můst dar jnnen piß an sein ende beleiben. Darumb das er Presine seinen Eelichen gemahel in der kindtpedt hett besůcht vnd ir geschworen vnd versprochen hett das er sÿ in der kindtpedt nit besůchen. noch ir wesen erfaren wo:elte Aber Presine die künigin gewan dreÿ to:echter beÿ dem hochgepornen künig Hellmas vorgenant vnd hett ir der künig hoch vnd teẅr geschworen das er sÿ anders dann er geschworen hett nymmer ersuchen wo:elt. Er hielt ir aber die gelübde nit dadurch sein fraw mit iren to:echtern von im kamen Vnd beschlussen die dreÿ to:echter künig Helmas iren vater vnd es mag noch nÿemandt erfaren wohin die můter oder die to:echter ÿe bekummen seÿn. Vnd Helmas der durchleüchtig vnd hochgeporn künig ist vnser herre gewesen in disem lande Doch ist ÿe sÿder seinen zeiten ein riß hie gewesen der hat dises perges alle zeit gehu:etet vnd ist das der fünfft oder der sechst riß die dises landt gancz verwüstet vnd verheret haben piß auff eẅer zůkunfft. so hat er vnd die sein vorfaren gewesen sein menigklich so sÿ erlangen mochten erto:etet Vnd der #136# nun zemal vnser kunig ist mocht vns nit vor im gefristen vnd hat vns also übergeben. darumb wir gancz in seiner handt vnd auch seiner vordern gewalt gestanden seÿn. Sÿder vnser künig Helmas also in den velsen vns allen zů grossem vngeuelle beschlossen wart piß auff ewer gegenwertige zůkunfft. das vns als wir hoffen von got zů trost beschehen seÿ Do nun geffroÿ die fremde mer gehort vnd vernam do redet er vnd schwůr des teẅr vnd hoch vor allen den die do waren Das er von dannen noch von dem lande nit kommen wo:elt piß der riß von seiner hant tod gelege. Do nun die rede vergieng vnd auch die nacht herczů nahete Do riten sÿ zů herberg vnd mit in geffroÿ des morgens gar vast fru:e machet sich Geffroÿ auff vnd wolt ÿe den angefangen sachen ende vnd außtrag geben Vnd dem risen vmbbringen oder wo:elt darumb nit leben Vnd do er meß geho:ert hette. do saß er auff sein roß vnd reit do gegen dem perg on sorg vnd on alle vorcht des rißen vnd kam auff den perg vnd an den velsen darein im der greüsenlich vnd teẅfelich riße enttrunnen was. #137# DO sůchet er das loch so lang vnd vil piß das er es vande vnd sprang gerings von seinem pferde vnd nam sein glenen vnd sturczt die vnder sich in das vinster loch vnd sprach. Nun wolan jch waiß das der riß hir jnnen ist vnd es haben auch dreÿ to:echter des durchleüchtigen hochgepornen künigs Helmas denselben künig iren vater hir jnnen beschlossen. das ein fremde abenteẅr ist Nun hab ich ÿe geschworen vnd wil noch von disem land nit kommen. Er seÿ dann vor von meiner hant gancz überwunden vnd erto:etet. Darumb verleihe mir die go:etliche krafft seld vnd heÿl Jch wil ÿe in dem namen gotes vnd vmb cristenlichs gelaubens willen den risen fu:erbas sůchen der doch ein heide vnd vngelaubig ist. als ich das in seinen no:eten verstůnd Die landes herren paten got im gelück vnd heil zů geben vnd beualhen in got Geffroÿ der thett ein creücz fu:er sich vnd ließ sich an seiner glene vnder sich in den vinstern vngeheẅren velsen vnd do er hinab kam do nam er sein glen beÿ dem einen ende eisenshalb vnd sůchte allenthalben ob er mo:echt den risen vinden. vnd gieng fu:erbaß weit vnd preit do er vand einen schein des tages do nam er sein glen fu:er sich vnd tastete mit der glene piß das er ein scho:ene kamer vand. dieselb in den velsen gehawen was vnd nit mer dann ein thu:er hette vnd also beschawet er die kamer vnd den reichtum so dar jnnen was. dann die kamer was wol gecziert mit gold vnd edelm gestein gar auß dermassen wol vnd meisterlich geordnet. vnd es was in der mitte derselben kamer ein erhaben grab. das stůnd auf sechß güldin pfeilern vnd dieselben pfeiler waren von veinem gold. vnd was darzů das grab gar von ko:estenlichem gesteine reÿlich gecziert dann der edeln stein auch gar vil wůchssen in demselben perg. #138# Wie Geffroÿ der starck vnd manlich ritter seines großuaters vnd großmuter oder anherr vnd anfraw pildnuß gehawen vand in dem perg Awelon. Es was auch auff dem erhaben kosparlichen vnd scho:enen grabe gehawen von Calcedonien ein künig gewoppenet vnd gekro:enet also ligende vnd was dabeÿ zů desselben künigs fu:essen ein gehawen frawenpilde das hett ein tafel in den henden dar jnnen stůnd geschriben. Dises ist der durchleüchtig vnd großmechtig künig Helmas mein allerliebster gemahel. der hie begraben leit. Vnd er was künig vnd herre zů Albanie in dem künigkreich Der hat mir geschworen do er mich zů einem weib nam. das er sein lebtag die zeit vnd weil so ich in der kindtpedt leg mich nymmer besuchen. besehen noch nÿemandt gestatten zů thůn oder befelhen Jn der zeÿt keÿn wissen haben. noch durch nÿemandt anders erfaren wo:elte vnd wann er mir nun diß nit gehalten vnd seinen eÿde vnd gelüb übersehen hat. so hat er mich verloren. vnd desselben iars gewan ich einer gepurdt dreÿ to:echter die alle scho:en vnd wol gestalt gewesen sein. vnd also schied ich #139# von im vnd fůrt mein to:echter mit mir dohin. vnd es west mein gemahel noch nýemandt nit wo ich oder die to:echter ÿe bekamen. vnd also hab ich dieselben dreÿ to:echter selbs erzogen vnd an meinen pru:esten geseüget Vnd do ich sÿ nun erczog vnd sÿ do erwüchssen vnd funffczehen iar alt wurden Do hab ich in gesagt die vntreẅ. so ir vater mein gemahel der künig von Albanie so hie gegenwertig leit mir thett in Awelon do das gespenst ist Do ich meinen to:echtern diß sesagt Do wart Melusina die iüngste vnder den to:echtern also ser erzürnet vnd sprach můter jch wil dich an meinem vater vmb dise missetat rechen. vnd also wurden ir zwů schwester auch darzů mithellig vnd vereinten sich des das sÿ der sachen halb wo:elten rach thun an irem vater. vnd also haben sÿ iren vater in disen velsen beschlossen Vnd do er gestarb do bestettiget ich in vnder disen stein so hie gegenwertig steet Vnd ich ließ dieses grab also machen vnd darauff sein gestalt hawen Darumb das die die dise tafel ansehen oder lesen sein ingedenck weren dann darein hat kein mensch mügen kommen Es were dann desselbigen geschlechtes von mir Oder von meinen to:echtern herkommen Den risen so sÿ wartet den hab ich seÿt das mein gemahel der künig herkam dar gelegt der diser abentheẅr gehu:etet hat das nÿemandt darzů komm der nit von vnserm geschlecht were Nun hab ich meinen to:echtern geben dreÿ gob Nemlich Melusina der iüngsten die gar weiß vnd wolko:ennende was. das sý so:el seÿn vnd werden alle samstag von dem nabel hin vnder ein schlang oder wůrm Vnd welcher s:y zů eÿnem weibe nemen würde das er gar wol behu:etet seÿ vnd ir das schwern vnd geloben so:elt das er an keinem samstag sÿ nymmer ersůchen noch nach ir fragen sunder sÿ vnbekummert vnd denselben tag gancz freÿ lassen so:elt. vnd sÿ auf disen tag nicht sehen. noch dise geheÿm nÿemant sagen so:elt. vnd ob er #140# also thett vnd hielt das sÿ dann lebte alle ir tag vnd zů leczt stu:erb als ein ander to:etlich mensch Die ander tochter die ist genant Meliora. so ein scho:ene iunckfrawe Der hab ich ein gab geben des gespenstes. die ist also Nemlich das sÿ alle ir lebtag so:el hu:eten eines schloß in dem künigkreich von Armenie auff einem gar starcken schloß vnd so:el haben einen sperber vnd wer dise abenteür gewÿnnen wil der můß dem sperber dreÿ nacht vnd dreÿ tag wachen on alles schlaffen Vnd darumb welcher ritter das volbringen mo:echt. der mo:echt dann ein gob vordern von ir doch also das er iren leib noch sÿ nit vordert vnd das kein ritter auch do nit wachen so:el. dann der von hoher gepurt kommen were. Vnd welcher ritter sich der abentheẅr vnderwünde oder vnderstu:ende vnd die abenteẅr gewünne dem wu:erd ein gab von zeitlichen dingen was er vorderte. außgenommen die iunckfrawen. welcher aber sein selbs mißhu:etet. vnd in den dreÿen tagen oder nachten wenig oder vil entschlieff das der dann alle sein lebtag vnd ewigklichen do belib piß an den iüngsten tag beÿ Meliora meiner tochter als ein gefangener Ritter Die dritte was genant Palantine die elteste. der hab ich geben das sÿ in dem künigkreiche von Arrogon auff einem gar hohen perg genant konitsche hu:eten so:el vnd můß ires vaters schecz. piß auff die zeit das einer vnsers geschlechtes kommt der mit gewallt den perg vnd den schacz gewýnnet. vnd mit demselben schacz das gelobt lant das ist das heilig grab vnd jherusalem gewÿnne vnd ich pin genant Presine vnd pin der dreier to:echter můter gewesen Vnd ich gab in dise gabe darumb das sÿ sich an irem vater von seiner torheit wegen so er an mir begieng so schwerlichen gerochen. vnd in darumb beschlussen in einem perg. vnd piß an sein ende dar jnnen gefangen hetten Dann wiewol er sich ser an mir übergriffen hette. dennoch was ich im von herczen günstig #141# das ich die rach so mein tochter vorgenant von meinen wegen an im begiengen nit mocht noch wolt vngerochen lassen Geffroÿ do der dise tafeln gelaß Do kont er sich der selczamen mer vnd abenteẅr nie verwundern. vnd verstůnd vnd mercket wol das Melusina sein rechte natürliche vnd leipliche můter was gewesen Vnd darczů der künig Helmas sein großuater vnd Presine sein großmůter gewesen weren. doch so was Geffroÿ noch ettwas in zweÿffel was diß were. oder ob er gewißlich des geschlechtes wa:er wann sein hercz vnd můt stůnd darnach das er den risen fünde. vmb des willen er auch sich so:ergklichen in die vinsternuß des velßes gewaget hett Geffroÿ der sůcht den rißen Greymmolt allenthalben vnd lůgete oben vnd vnden wo er in fünde vnd gieng auß der kamern herauß vnd kam an ein grosse weite vnd sůcht über ein velt hin. vnd sicht einen grossen vierecketen turen gegen dem zoch er hin vnd trůg sein glenen auff der achsseln vnd gieng in dasselbe schloß das allenthalben offen stůnd vnd sahe am eingang ein gefencknuß vnder einem geczymmer dar jnnen gar mancher gefangen lag. vnd also verwunderte die gefangen alle seiner zůkunfft gar zemal ser vnd vast Vnd es sprach der gefangen einer Herre ir süllent eüch gar pald heben vnd von hynnen machen das eüch der riße icht sehe oder verpergent eüch in ein ho:elen auf das eüch der riß nit vinde. dann fünde eüch der vngefu:ege riß so mu:est ir eẅer leben verlieren vnd von dem rißen erschlagen werden Geffroy begund lachen vnd sprach. wo ist der riß dann ich wo:elt mich gern mit im schlahen Do sprach der ander gefangnen einer. gar palde so werdent ir in sehen. vnd ich versihe mich ir sůchent streich die eüch auch gar pald werden. dann ob eüch der riß ersicht so mu:est ir on alle genad sterben. dann er gar vngeheür auß dermassen groß vnd starck vnd lang ist Geffroÿ antwurt vnd sprach Jr süllent nÿemandes dann eẅerselbs vo:erchten vnd mein gancz on sorge sein dann es leit allein auff mir. vnd hat die sach nÿemand #142# vnderstanden dann ich vnd hoff ir mit der gotes hilff pald vnd schnell ein gůt ende zegeben Vnder disen worten so kommt der riß vnd befand das in geffroÿ sůchete vnd wer gern geflohen hett er gewißt wohin vnd er lieff zů einer kamern vnd flohe darein gar pald vnd zuckte die thu:er nach im zů gar vast vnd hart Do in geffroÿ hett ersehen. do sprang er im schnell nach vnd trat so starck an die tu:e das sÿ zů kleinen stücken zů spielt wie sere sÿ doch inwendig verrigelt vnd versperret was Der riß hett einen grossen geuierten stelin hamer vnd schlůg geffroÿ auff seinen gůten helm gar einen vngefu:egen schlag Vnd ob sein helm nit so gůt vnd starck wer gewesen so hett er in eines eÿnigen streichs tod geschlagen vnd es begund auch geffroÿ von dem streich ser ertauben vnd erschrack auß der massen ser Aber geffroÿ der sprach zů dem rißen. du hast min nit gefelt Aber ich wil dir des gar pald dancken. vnd zucht sein schwert vnd fůrt einen so starcken streich vnd stach auff den rißen. vnd stach in durch seinen harnasch durch vnd durch das er nÿder auf die erden viel. #143# Wie Geffroÿ den risen ertodte. vnd die gefangen erlo:esete auß dem perg Awelon. Es ließ der riß einen veintlichen schreÿ das der turn dauon erpidemte vnd erschutte. vnd was auch domit schnelle tod Do stieß geffroÿ sein schwert pald wider ein vnd kam widerumb herab auß der kamern zů den gefangen vnd fraget sÿ ob sÿ auß dem land Norheme geporn weren. do sprachen sÿ Ja lieber here Also fraget er sÿ warumb sÿ do gefangen legen Do antwurt einer vnd sprach Herr vmb schaczung vnd tribut so wir dem risen schuldig waren Geffroÿ sprach So lobent got der eüch durch sein grundtloße parmherczikeÿt auff dise gegenwertige stund erlo:eset hat durch mich. dann ich den vngelaubigen heÿdenischen rißen ÿeczunt auff dise stůnd erto:etet vnd mit der hilff gotes von meiner hant erschlagen ist. da mit ir auß seinem půch auß getilget vnd ledig von im worden seÿdt. Die gefangen die wurden der gůten mer fro von grund ires herczen vnd lobten got vnd paten in ser vnd vast Seÿt das im got so:elchen grossen sigk geben vnd das er #144# den risen erschlagen hette das er in dann auch hülffe das sÿ auß der gefencknuße kemen Geffroÿ sprach das thůn ich geren. wo so:el ich aber die schlüssel vinden Sÿ antwurten vnd sprachen herre das ko:ennen wir eüch nit sagen wann wir wissen sÿ nit. vnd also sůchet er in dem schloß solange piß das er sÿ vand Do schloß er die gefencknuß auf vnd ließ die gefangen darauß. derselben was vil mer dann ob zweÿ hundert die ließ er alle ledig von dannen geen Des wurden die gefangen von herczen fro vnd danckten got das sÿ von dem risen erlo:eset waren worden von irer schweren gefencknuß Geffroÿ der fůrt sÿ in die kamern dar jnnen der riß erschlagen lag. Do gesegneten sÿ sich alle vnd nam sÿ groß wunder der grossen manlichen ritterschafft so an geffroÿ was vnd auch der ritterlichen tat so er begangen hette an dem grossen greüßenlichen vnd vngeheẅren risen Geffroÿ hůb aber an vnd sprach. Lieben freünd jn disem schloß ist großes gůt. scheÿdent nit von dannen jch gib vnd laß eüch das alles souil sein ist. Es seÿ silber gold oder edel gestein. wann ich des gancz nicht haben wil. noch beger zůhaben Sÿ danckten im zemal ser vnd vast. vnd paten in das er in sagen wo:elt wer oder von wannen er wer vnd wie er in den velßen kommen were Do erczalt er inen wie alle sach ergangen vnd geschehen weren. vnd wer er von geschlecht wer vnd die gefangen sprachen alle Herre seÿt künig Helmas tod ist so ist nie kein man auß disem velßen kommen dann diser riß vnd sein vordern die auch risen waren die haben alle lant so gar verderbt verprant vnd verheret als ir dann selbs wol sehent vnd ho:erent Nun aber seÿt ir vns mit eẅer manheit vnd ritterlichen hant erlo:eset habt. So wo:ellen wir eüch disen risen helffen ziehen hinaus piß das ir vnd wir eẅer vnd auch vnser lantuolck vinden. #145# Wie Geffroÿ vnd die gefangen die do erlo:est wurden den rißen auff einem karen auß dem perg fůrten. Die herren vnd die gefangen namen zů stund vnd bereÿteten einen karren der do gar starck was vnd vasten den vngeheẅren risen darauff vnd punden in aufrecht darauff siczende als ob er lebte vnd fůrten in also durch das lant allenthalben. das volck alles kund sich nit verwundern des grossen vngeheẅren vnd vngefu:egen vollandes. vnd es lobte menigklich got vnd danckten im seiner grossen parmherczikeÿt vnd genaden vmb die gelückhafftige zůkunfft geffroÿs des manlichen vnd künen ritters Also fůrten vnd beleiteten sÿ geffroÿ piß er widerumb zů den seinen kam die in mit grossen freẅden entpfiengen. vnd also kam er auch wider zů den landes herren allen von den er kürczlich gescheiden was Die selben vnd die do gefangen waren gewesen erputen im grosse ere des geleichen auch alles lantuolck. vnd lobten got von grund ires herczen auß iren münden Vnd entpfiengen in zů einem herren wann ir künig vnd landes herre abgegangen #146# was on leibs erben Vnd erputen im gar grosses gůt zůgeben des er doch gancz nit wolt Vnd also beleib er gar kurcz do. vnd gesegnet sÿ alle vnd beualhe den landes herren das lant Dann in begund verlangen seÿnen vater vnd můter zů sehen Er reÿt von in hinweg vnd saß zů schiff vnd fůr widerumb hin in seines vater lant Vnd kam in das lant zů Garande. Do nun das lant volck das vernam das er kam Do lieffe im das volck alles entgegen an den gestade vnd entpfiengen in zů mal schon vnd waren seiner zůkunfft fro Dann er sy vor auch von grosser sorg vnd arbeÿt vnd von dem risen gedeon erlo:eset hette Nun was Reÿmund sein vater im in das lant garande entgegen geriten vnd hett sein do gewartet ettwo lang zeit vnd weil. vnd hett groß verlangen nach im dann er wol vernam das er in Norheme land aber ein grosse tat getan vnd vil übels vnderstanden das er den risen erschlagen hett. der eren er sich ser frewet vnd gab im denn noch auffenthaltung in seinem grossen kummer so er hett vmb Melusina. Do nun Reÿmund seines suns geffroÿs zůkunfft vernam do wart er fro vnd reÿt im entgegen an das gestade des meres vnd entpfieng in tugentlich doch nit vast fro:elich er nam geffroÿ zů der stund besunder vnd fůrt in an ein heÿmlich ende vnd sagt im seinen grossen kummer vnd den verlust seines gemahels Melusina Do geffroÿ diß horte do erschrack er zemal ser vnd verstůnd dabeÿ das die sach vnd verlust ergangen was alleyn von seiner missetat wegen so er an den münchen vnd an dem closter zů Malliers begangen hette Vnd wart geffroÿ von not der schweiß außgeen vnd sprach Jch klag got mein herczenleÿt vnd vngemach Doch so schweig er ein weil vnd sagte do seinem vater von der tafeln vnd geschrifft so er in dem perge des gespenstes zů Awelon hett gesehen vnd von der begrebnuß vnd dem pilde Do diß erhort #147# Reÿmund do vernam er erst wer Melusina geffroÿs můter was von dem geschlechte vnd des künigs Helmas tochter gewesen was Geffroÿ hett aber verstanden wie seÿn vetter der grafe vom vorst seinen vater darhinder pracht das er Melusina an dem samstag besůcht vnd sÿ dodurch verloren hett Vnd schwůr einen teẅren hohen eÿd der grafe vom vorst mu:est darumb sterben. Geffroÿ reit gar schnell von seinem vater. vnd fůrt mit im Reÿmunden seinen průder vnd eÿlte hin gegen der grafschafft zů dem vorst vnd reit tag vnd nacht on alle außzüg piß er dohin kam. Reÿmund was in grossem herczenleÿde dann do er betrachtet das geffroÿ so ein teẅrer ritter worden was das sein geleich kaum leben mocht Do begund in erst reẅen das er Melusina verloren hett durch geffroÿs willen. vnd bekümert in auch übel das geffroÿ ein neẅe missetat vnderstůnd an dem grafen vom vorst seinem průder. Nun sag ich eüch fu:erbaß wie geffroÿ den grafen zů tod vallt Er kam in dieselben grafschafft vom vorst vnd vand das schloß dar jnn sein vetter was offen. dann er sich vor nÿemandt besorget Geffroÿ stůnd zů fůß abe vnd gieng hin in das schloß das seÿn nÿe kein mensch jnnen wardt. vnd kam in den sal do der grafe was beÿ den seinen. Geffroÿ kam vngestüm vnd schreÿ den grafen an vnd zuckt sein schwert vnd sprach. Du vnendlicher po:eßwicht. du mist mir hie dein leben lassen dann ich durch dich mein můter melusina verloren hab vnd also besan sich der graf vom vorst wol was er getan hett vnd besorget das in geffroÿ mit dem leben nit dauon ließ kommen vnd gab die flucht in den turn Zeraranden der do offen stund. vnd lieff do eÿlende die stiegen auff. #148# Wie Geffroÿ seinem vettern dem Grafen im vorste nacheÿlet zů erto:eten vnd wie der graf sein vetter in so:elcher flucht vmb sein leben kam vnd sich selbs tod sprenget das thett geffroÿ darumb dann er seinen vater verweÿset hett wider Melusina sein liebe můter. Es eýlet im geffroÿ gar schnell nach vnd fluchent des grafen diener vom vorst alle vnd getorst ir keiner des geleichen thůn als ob er sich wider geffroÿ seczen wo:elt Dann er zemal gar ein zorniger man vnd darczů auch zemal starck als ein leo was. Nun hett Geffroÿ den grafen nahen ereýlet. vnd also wolte der graf zů einem venster außspringen auf ein tach vnd velt vnd viel über ab auf den velsen zů tode Geffroÿ hieß in bestatten zů der erden die seinen hetten groß leit vmb iren herren do er nun bestettiget was. do hieß geffroÿ das sÿ seinem průder reÿmunden so:elten schweren vnd die lehen von im entpfahen vnd in fu:er iren herren halten. des giengen sÿ ein on eintrag wann er do gegenwertig was Nun was reÿmund do zwischen wider gen Lusinien von garande kummen vnd saß also zů Lusinien in grossem vnmůt vnd #149# von ganczem herczen ser betru:ebet vnd hett ÿeczundt vernommen wie im geffroÿ seinen průder erto:edt vnd aber ein grosse missetat hett begangen. Geffroÿ kam gen Lusinien zů seinem vater der sein groß herczenleit vnd vngeuell klagete vnd vermaß sich fu:erbaß weder lant noch leẅt mer zů regiern dann er was in willen vnd meÿnung dauon zů scheÿden vnd gen Rom zů geen vnd půß über sein sünd zů entpfohen. Vnd dann darnach in ein clausen von der welt sich zů ziehen Vnd nit mer in sein landt zů kommen willen hette Sunder in ein fremd lant vnd vnerkant sein leben zů schliessen vnd volenden Do er nun in diser klag was So kommt geffroÿ geriten in die stat vnd stůnd zů fůß abe vnd gieng hinauf zů seinem vater in das schloß vnd vand do seinen vater. fu:er dem viel er nÿder auf ein knie vnd pat vmb genad aller missetat vnd bekante das durch in sein vater Melusina sein gemahel auch Fraÿmund seinen sun. Auch seinen průder den grafen im vorst verloren hett Reÿmund antwurt weinende vnd sprach Melusina dein můter hab ich verloren der ich leider nit mer bekommen mag. so mag ich auch ir leben nit widerbringen. Du so:elt gedencken das du das closter widerumb pawest vnd ander münch darein setzest vnd stifftest Geffroÿ antwurt vnd sprach zů seinem vater ewer will so:el geschehen vnd hoff mit der hilff des almechtigen gotes das closter zů Malliers in einen so:elchen paw wird vnd ere zů bringen das es vil pesser reÿcher vnd ko:estenlicher werden můß dann es vor ÿe gewesen ist Reÿmund der antwurt im vnd sprach. man wirt wol sehen was du thůst. Doch lieber sun jch wil vnd můß ein verre vart zů den heiligen thůn die ich vor langest gelobet hab zů thůn Vnd darumb so wil ich dir mein landt eingeben zů behu:eten. vnd ist mein meÿnung das du Ditterich meinem iüngsten sun lerest auf das peste vnd in ziehest zů gůten tůgenden vnd frummkeÿt. Auch so:elt du im zů eÿgnen die herrschafft Partenach. Vouent. Schaffstel Arglon vnd Meruent. Das alles so:el im werden vnd vnderta:enig #150# sein piß zů der Rotschelle vnd also hat es auch deyn můter geordnet do sÿ leÿder von mir scheiden wolt Vnd sÿ mir besunder Ditterichen vor allen andern kinden beualhe. vnd mir auch dabeÿ saget das er gar ein manlicher ritter werden so:elt. darumb ich in der benanten schloßen zů einem rechten erbe secz vnd mach Geffroÿ antwurt vnd sprach Lieber Vater vnd herre. eẅer hinfart ist mir auß dermassen schwer vnd auch nit wol zů willen was aber eẅer meÿnung ist wil ich gern volbringen. Wie Reymund Geffroÿ begenadete vnd darnach wie reÿmund von lande schiede. Reÿmund do der bereitete alles das im zů seiner vart notturfftig was Do berůffet er alle seyn landes herren vnd offenbaret in sein hinefart vnd sein ordenung Vnd hieß sÿ geffroÿ hulden vnd schwern das thetten sý gern vnd waren vmb reÿmundes hinvart ser betru:ebet. vnd also schied er von den seinen vnd gesegnete menigklichen gar getreülichen. wann er můt hett nit mer wider zů kummen Geffroÿ vnd #151# Ditterich riten bede mit im verre. Aller erst do erczalte inen Geffroÿ wie es im mit dem rißen ergangen was vnd alles das er in dem perge zů Awelon hett gesehen vnd die dreÿ gob oder flüche so presine iren to:echtern Palantine. Meliora vnd Melusina geben hette dasselb er gar wol behalten hett. vnd wardt Reÿmund des gar fro vnd sprach Nun versteen vnd ho:er ich gar wol das dein můter von künig Helmas kommen vnd von hohem geschlecht geporn ist. Do sÿ ein tagreÿß mit im rÿten vnd in einer herberg die nacht beÿeinander beliben waren. des morgens do sÿ mit Reÿmunden auf das velt kamen do namen sÿ vrlaub vnd kusten iren vater vnd schieden von einander mit leÿd vnd mit jnnigklichem weÿnen. vnd auch andere so beÿ im waren alle Reÿmund der zog gen rom vnd geffroÿ vnd sein průder wider gen Lusinien. Nun was Ditterich ettwas groß vnd starck gewachsen vnd was so gerad worden vnd so gering das es alles volck vnd menigklich verwunderte vnd er was der scho:enste vnder allen seinen pru:edern Der reit nun gen Portenach vnd nam das ein vnd die andern schloß auch alle die dann vorgenant sein Vnd er besaß do sein va:eterlich vnd mu:eterlich erbe. Vnd zů geleicherweise als ob sein vater ÿeczundt von todes wegen abgegangen were Vnd er wart der weißte vnd fu:ernemste auf kriegen den man in allen landen vinden mocht vnd er nam ein weib in dem herczogenthum von Britanien die gar edel hoch vnd wolgeporn was vnd die im auch gar vil gůcz zůpracht Vnd also ist von disem Ditterich das geschlecht vnd die herren von Partenach herkommen Vnd also do wünschet dises půchs tichter das got verlihe das dißes geschlecht einen so:elchen anfang gewÿnn das es lang were vnd besteen müg Melusina irem abschied auch weissagete das es lang weren vnd besteen wu:erde Als auch das beschehen kündtlich vnd gegenwertig ist Dann sÿ zů Portenach in franckreich noch auf #152# dise zeÿt mechtig herren sein. Ditterich der wart auch darnach gar ein beru:emter manlicher vnd küner ritter. Als das auch seÿn můter vormals geweÿssaget hette. Wie Geffroÿ das closter Malliers wider pawet. vnd vil werckleüt hette darumb das es pald gemacht wu:erde. Es begund sich geffroÿ bedencken vnd besÿnnen an mancherleÿ so er begangen vnd mißtan vnd was im sein herr vnd vater beuolhen hett Besunder vmb das closter vnd goczhauß zů Malliers wider zů pawen als es vor was Vnd er vieng an vnd bestellete werckleüt von allen enden her darzů vnd was er notturfftig was. vnd beczalte auch zeüg vnd anders. vnd durch kürcz willen so vieng er an das closter zů Malliers widerumb zů pawen. vnd machet es vil ko:estenlicher vnd pesser dann es vor gewesen was Vnd hett auch also vil werckleüt vnd zeügs das er eines eÿnigen sumers das closter wider pawete vil paß vnd ko:estenlicher dann es vor gewesen was. vnd darumb hůb sich ein gemeine red im lande das man sprach Wer ist der frumm man der das closter so palde #153# gepawet hat vnd do sprach man es ist geffroÿ der wil ein münch werden der wolff ist zů einem scheflin worden Reÿmund der was do zwischen gen Rom kummen vnd hett dem heiligen vater dem Pabst sein peicht mit andacht getan. derselb pabst was genant Leo vnd der gab Reÿmunden půß der er sich willigklichen vnderwand zů leÿsten. Do fraget in der pabst was fu:ersacz er nun hette vnd was er thůn wo:elt Antwurt Reÿmund vnd sprach Jch hab willen an einem end mein leben zů volenden vnd mich gancz von der welt zů ziehen besunder so hab ich nit mer willen in meinem lande zůbeleiben Vnd do der pabst sein fu:ernemen horte Do fraget er in wo oder an welchen enden im willen were sein leben zů enden Reÿmund antwurt vnd sprach. zů vnser lieben frawen zů Monserat in Arragunÿ do hab ich willen hin. Wie Reÿmund peichtet dem pabst Leo vnd půß entpfieng über sein missetat die er begangen hett. Aber doselbs ein scho:ener goczdienst vnd wolgelegene stat ist got zů dienen. Reýmund der nam vrlaub von dem pabst vnd #154# reit gen Monserat. vnd hett gar lüczel rů noch nÿderleg piß er do hin kam gen Tolonse Doselbs wart er zemal wol entpfangen vnd er ließ alles sein volck aldo vnd zoch gegen den perge Monserat vnd behielt nit mer dann einen schůler vnd einen priester die überigen alle schickt er widerumb vnd also kam er gen Monserat vnd ließ im selber vnd seinem priester einsidel kleÿder machen vnd kam also in das goczhauß vnd hielt sich Reÿmund erberlich. doselbs dienete er got mit gůtem fleiß vnd do er an sein ende kam das er sterben solt. Do erscheÿn Melusina vor dem schloß Lusinien dreÿ tag vorhin als das von den frummen leüten doselbs vernummen wart. dann Melusina das alles vormals geweissaget hett Vnd als dise figur erschein do sprachen ettliche Jr süllent sicher sein das wir einen neüen herren haben Geffroÿ vernam dise mer das sein vater zů rom gewesen was vnd gepeichtet vnd půß entpfangen hette vnd auch in ein clausen kommen was zů monserat Do schicket er nach seinem průder Ditterich der gar pald kam vnd beualhe im das landt vnd zoch auch gen rom ob er seinen vater ÿndert vinden oder erfragen ko:ent. vnd do er gen rom kam vnd alle sein sünd gepeichtet. do sagt im der heilige vater der pabst das seÿn vater reÿmund auch do gewesen was vnd zů monserat ein frummer einsidel worden wer Auch saczt der pabst geffroÿ gar ein grosse půß. besunder das er gedencken so:elt fu:erderlich das das closter wider gepawet wu:erde vnd hundert vnd zweinczig münch darein stifftet. Geffroÿ antwurt vnd sprach jch wil es gern also beseczen vnd die vorgenanten zal der münch meren vnd dem closter rent vnd gült ein notturfft geben. dann ich wol erkenn das dises goczhawß von mir vnd durch mich verprant vnd verderbet ist. #155# Wie Geffroÿ dem vorgenanten Pabst peÿchtet der saget im wie sein vater zů vnser lieben frawen zů Monserat in Arrogon sein leben enden wo:elt. Der Pabst antwurt vnd sprach eẅer fu:ersacz ist gůt vnd ir süllent auch dem nachkommen. Aber eẅer vater ob ir den wissen wo:ellent So vindent ir in zů vnser lieben frawen zů Monserat in Arragon Er fůr zů vnser lieben frawen gen Monserat do er seinen vater vand Sein vater Reÿmund was seins lieben suns geffroÿ fro vnd entpfieng in schon vnd wolt reÿmund ÿe das er wider heÿm züg aber geffroÿ wolt nit von dannen vnd meint er wo:elt auch do beleiben vnd sich der welt gancz entziehen. vnd es beleib geffroÿ also vier oder fünff tag do. vnd thett es darumb ob er seinen vater ko:ent erwegen von dannen zů kummen. Do er nun sahe das in nÿemandt kont erwegen noch überkummen dann das er do wolt beleiben vnd sein leben do enden. do schied er von dannen vnd nam vrlaub von seinem vater vnd reit gen Lusinien vnd beschickte alle sein mann vnd landes herren vnd hieß sÿ im hulden vnd schwern des waren sÿ gehorsam zůthůn. Geffroÿ do der das closter zů Malliers wider gepawet #156# hett ko:estenlicher dann es vor gewesen was. Do stifftet er hundert vnd zweinczig münch dareÿn vnd begobet es reÿlich Reÿmund wart gar alt ee das er starb. vnd do er sterben wolt do kam geffroÿ vnd bestattet in gar erlich zů der erden. Wie das closter widerumb gepaut wart vnd geffroÿ begobet es gar reýlich in beÿwesen ditterich seines průders. NVn wart Ditterich sein průder gar ein manlicher ritter vnd vast weÿt beru:emet vnd wol erkant vnd hielt hof zů Partenach vnd zů der marck Nun regieret Vriens vast in Cippern vnd fu:eget den heÿden groß vngemach vnd halff den herren von Rodis getreẅlichen in iren no:eten. Gÿot der was künig in Armenie der sich gegen den heÿden strengklichen hielt vnd auch sein nachkummen alle piß her getan haben Reinhart der regieret zů behem. vnd thett den tu:ercken vnd schlauen vnd allen vngelaubigen starcken widerstant. Anthoni hielt sich nach fu:erstlichen eren zů Lüczenburg. Reÿmund der iung wart graf im vorst vnd hielt sich auch do nach eren Fraÿmund der verdarb in dem closter. vnd Horribel wart #157# erstecket als ir vormals geho:et habt. Vnd was Vriens der künig von Cippern von Lusinien pürtig vnd wann das volck von Cippern in streÿtes oder stůrmes no:eten ist. So ist ir losung vnd geschreÿ Lusinien. Es seÿn auch von disem geschlecht kommen die grafen von Pauenburg die wonhafft seÿn in Engellant vnd zů Arrogon ein geschlecht heissen die von Cabrerie Nun lassen wir von geffroÿ vnd sagen von dem künig von Armenie seinem průder Nun was hie als ir vormals geho:ert habet in dem künigkreÿch Armenie ein schloß das was geordnet durch das gespenst von Awelon als ir auch geho:ert habt. darauf ein fremde abenteẅre was mit einem sperber vnd wer die abenteẅr gewynnen wolt der můst dem sperber dreÿ tag vnd dreÿ nacht wachen on allen schlaf vnd darczů mu:est er von hoher gepurdt sein vnd des stammen vnd geschlechtes von Lusinien Vnd wer die gob gewünn der mo:echt zů goben vordern was im geuellig wa:er außgenummen die iunckfrawen Meliora die des sperbers hu:etet die sol er vmb kein sach nit vordern Aber was er sunst vordert des wirt er gewert Nun was in Armenie ein künigk der gar ein starcker stolczer iunger herr vnd ritter was. der wolt sich ÿe der abenteẅr vndersteen vnd dem sperber wachen. wann er hett die abenteẅr erst in kürcz vernummen vnd also meint er ÿe zů wachen vnd aldo ein gab zů eruordern. vnd ob er die scho:ene iunckfrawen sehe so wolt er doch kein ander gob. vnd also schied er von hauß vnd kam den perg auff zů dem schloß dar jnnen der sperber was vnd fůrt mit im sein geczelt vnd ließ das vnder dem schloß in einer wisen aufschlagen. vnd gieng do gewapnet an das tor vnd trůg ein klein aß in der hant domit er den sperber wolt eczen Do bekam im gar ein alter man der was mager vnd pleich in weissen kleÿdern vnd der fraget in was er do sůcht Er antwurt vnd sprach jch sůch die gewonheit vnd abenteẅr diß schloßes Der alt man #158# sprach nun kommt mit mir ich fu:er eẅch an das ende do ir die abenteẅr vindent vnd also gieng der alt man voran vnd kamen in einen scho:enen sal oben in dem schloß derselb sal so ko:estenlichen vnd scho:en was das sich der künig darab verwunderte. Wie Gÿs der künig von Armenie sich vnderstund dem sperber zů wachen auf dem schloß in der grossen Armenie. NVn sahe der künig den sperber dort steen auf einer stangen der was gar scho:en vnd auch zemal groß Der alt man sprach zů dem künig Nun sehent herre hie mu:est ir wachen dreÿ tag vnd dreÿ nacht disem sperber vnd ob ir das nit getůn mügent so werdent ir alhie beleiben piß an den iüngsten tag. vnd ob ir aber solang wachent on alles schlaffen. dann so mügent ir vmb ein gob piten warumb ir wo:ellent die dann zeÿtlichen ist dieselben wirt eüch geben on besunder zweiffel außgenommen den leýb der iunckfrawen auf disem schloß der mag eüch nicht werden Der künig antwurt vnd sprach Jch hoff ich so:el vnd wo:elle genůg wachen vnd die abenteẅr gewynnen Aber sein hercz stůnd darauf das er meint ob er die abenteẅr gewünne so wo:elt er ÿe die scho:enen iunckfraw #159# gewynnen vnd haben sunst anders nichcz. doch so saget er nÿemant seinen willen Vnd hett er dem alten man geuolget das wer im paß erschossen dann sein torete begier vnd fu:ernemen als ir ho:eren werdent. Der künig vieng nun an vnd wacht den tag vnd die nacht mit freüden vnd eczet den sperber fro:elichen. wann kostenlich essens vnd trinckens vnd aller speÿse was do ein genu:ege der nam er zů notturffte seins leibs vnd des morgens an dem andern tag do eczet er aber den sperber vnd wachet als vor Nun sahe er dort gar ein scho:ene kamer vnd stůnd die tu:er offen er gieng darein vnd sahe das die kamer gar ko:estenlich gemalet was vnd die veldung was von veinem golde besunder waren vil vo:egel darein gemalet gar ko:estenlich Nun was dar jnn gar manches ritters pild gemalet gewoppenet mit schilt vnd mit helmen. vnd stůnd do beÿ ýedem geschriben das ist ein so:elcher ritter vnd nennet in mit namen der ist in einem so:elchen iar hie gewesen vnd auff einen so:elchen tag vnd iar zal dabeÿ vnd der hat sich hie vnderstanden dem sperber zů wachen vnd dise abenteẅr diß schlosses zůgewynnen Aber er hat geschlaffen vnd mocht ÿe nit gewachen. Darumb so můß er piß an den iüngsten tag hie sein vnd beleiben vnd vns dienen vnd eren alle zeit vnd stund. vnd er kan noch mag von hynnen nymmer mer kummen vnd also vand er aber an dreýen enden an ÿegklichem einen ritter gemalet. vnd beÿ der ÿegklichem do stůnde ein iar zal vnd der tag vnd sein nam das ein so:elcher ritter do gewesen were vnd auch wol gewachet vnd sein gob redlich gewunnen hett auch die geuordert nach gewonheÿt des schlosses vnd der abenteẅr siten vnd recht vnd auch die mit im heÿm gefu:ert. Nun was die kamer gar ko:estenlichen gemalet vnd stůnd auch beÿ den dreÿen rittern vnder ir ÿegklichem geschriben das lant oder künigkreich auß dem der ritter was der die gob gewunnen vnd so wol gewachet hett vnd was ÿegklicher fu:er sein gob vnd mit im herrlichen hingefu:eret hett Do er nun #160# dise abenteẅr wol beschawete do gedacht er er mo:echt villeicht zů lang do beleiben vnd gieng wider zů dem sperber vnd wachet als vor Do nun der dritte morgen vergieng. so kommt die scho:ene iunckfraw in einem grünen kleÿde vnd grůst den künig gar tugentlichen vnd sprach zů im. Jr habt eẅer fu:ernemen gar wol angelegt vnd habt dem genůg getan eẅer gob süllent ir nun vordern die so:el eüch volgen vnd werden Der künig danckt ir zemal ser vnd thett als ein iunger stolczer man der an einer gar scho:enen vnd adelichen iunckfrawen ein geuallen hat. vnd antwurt ir vnd sprach jch wil kein ander gob dann eẅren leib Do diß die iunckfraw hort sÿ wart dauon zornig vnd sprach jr vppiger man ein andere gob mu:essent ir vordern dann mein leib der mag eüch nicht werden. Der künig sprach zů ir sicherlichen kein ander gob wil ich nymmer mer geuordern dann eẅren leib vnd ob mir der nit mag gedeÿen so wil ich doch nichcz anders begern noch zů gob entpfahen. Die iunckfrawe wart gar ser erczürnt vnd sprach Jr süllent fu:erwar wissen das mein leÿb eüch noch keÿnem andern mann werden mag fu:er sein gob vnd lassent nür dauon vnd ob ir dauon nit lassent vnd mich mer vordern wu:erdent so würt eüch so groß vngeuelle zů handen geen das auch eẅer künigreÿch das ir ÿeczo habt auß ewren henden vnd gewallt kommt. das eẅer erben weder ir nymmer mer bekummen noch überwinden mügent vnd seÿt dennoch sicher das eüch mein leib nit gedeÿen mag vnd also verlierent ir eẅer gob ob ir mich mer vordert vnd erlanget auch damit groß vngeuelle Der tor antwurt aber vnd sprach Es seÿ ein torheit oder ein weißheit kein ander gob wil ich nymmer geuordern. Sunder ich wil eẅren leib fu:er mein gob haben Jch hoff auch so ich ein gob gewunnen hab eẅer leib so:el mir volgen vnd werden fu:er die gob Die iunckfraw antwurt vnd sprach du thůst geleich also to:erlich als dein großuater thett der wolt auch ee seiner torheit volgen #161# dann weisem rat vnd der gelüb so er gethan hett wolt er auch nit genůg thůn vnd darumb so würt dir gancz kein gob dann du hast sÿ verloren vnd magst ir nymmer mer bekummen. Wie der künig der tor nach der iunckfrawen eÿlte vnd sÿ wolt begreiffen vnd mit gewallt behalten vnd wie er so hart darumb geschlagen wart NVn so:elt du wissen das du fu:erbaß nichcz mer gewarten pist noch erlangest dann kummer vnd leiden vnd gar groß vngeuelle. also geschahe auch deinem großuater vorgenant. der seinem eÿgenen willen volgete vnd verlor dadurch Melusina seinen allerliebsten gemahel die mein schwester was. vnd ist Gÿot der dein vater ist meiner schwester sun gewesen vnd vnser seÿn dreÿ geschwisterget [die] von der sünd wegen so wir an Helmas dem hochgepornen künig vnserm lieben vater begiengen den wir in dem perg zů Awelon beschlussen So ist vns von vnser můter Presine. an der er prüchig worden was dann er sÿ in der kintpedt #162# besůcht ein flůch geben das wir also von vnserm vater mit vnser můter gezuckt wurden also sein wir zů gespenst worden vnd hu:ete ich hie dÿß sperbers vnd mag nit mer von hÿnnen kommen sunder ich můß hie beleiben vnd erczalte im dabeÿ wie sein großmůter melusina all samstag ein halber wůrm wart vnd wie seyn großvater sÿ verlor vnd wie die elteste schwester Palantine auf dem perg Arroguni was vnd des schacz ires vaters hůtt. vnd also pist du nun des geschlechtes vnd stamen vnd so:eltest so:elchs nit eruordern dann es vnmüglich ist Darzů so wirt dein reich vallen in ein ander geschlecht vnd gancz auß deinem stammen kommen vnd würt kommen in eines küniges hant der von einem tier seinen namen haben wu:ert. vnd wer dein grosse torheit nit so wer dir seld vnd ere alle zeit vil zů handen gangen sunst so můß dich groß leiden vnd vngeuelle angeen vnd auch widerfaren beÿ deinem leben vnd das wirt nun gar pald anfahen vnd wer dir dise abenteẅr zů einem gelück geraten. die můß dir nun ein großer flůch sein Diser torete künig von Armenie der ließ sich betriegen die scho:en vnd die liebe. oder begierde der frawen Als auch thetten die zwen alten richter gegen Susanna. als vns Daniel der prophet beweiset Darumb so trat der künig vorgenant gar schnell gegen der iunckfrawen vnd hofft sÿ zůbegreiffen vnd meint sÿ zů haben vnd hett do vergessen alles das so im der alte man vnd die iunckfraw so gewißlich vor geweÿssaget hetten vnd also verschwand die iunckfraw vor im gar geringe das mo:echte der tor vor wol bedacht haben da er wuste vnd erst von ir verstanden hette. das sein großmůter oder anfraw Melusina sÿ vnd ir schwester bede merwunder vnd von dem gespenst zů Awelon bekommen. vnd mit vil wunders begobet weren das sein torheit im nit paß ergeen mochte dann das sÿ im zů grossem schaden kummen můst. Do nun der künigk dise grosse torheÿt hette vnderstanden Do #163# kam ein gespenste das er nit gesehen mochte vnd schlůg in so hart vnd so gar vnbescheÿdenlich vast das er dauon nÿder viel auff das erdtreich Vnd er vieng an jemerlichen zů schreÿen Das gespenste ließ aber darumb nit abe vnd schlůg in ÿe lenger ÿe herter Vnd also schreÿ er zů mal erpermlich ser vnd vast laut. Vnd der künig Wie das gespenst den künig zemal ser vnd übel schlecht darumb das er kein ander gob begeret do er dem sperber gewachet hett dann die iunckfrawen. Der sprach ach ach was zeÿhest du mich dann ist das du der herten schweren streÿch nit würst absteen vnd aufho:eren. so můß ich hie on alle wer werden erschlagen vnd verderben. darczů auch mein iunges leben verlieren. Ach genad vnd parmherczikeÿt wo:ellent mir beÿbesteen oder ich stirb alhie so schentlich vnd vnerlich also stieß in das gespenst auß dem schloß gar schnelle vnd vnerpermlich Der künig was #164# von streichen so onmechtig worden. das er kaum von dannen kriechen mocht Also vorcht er noch mer vngeuelles vnd eÿlet nach allem seinem vermügen pald wider gen tal vnden zů der matten do die seinen sein warten vnd kam also in die wisen zů den seinen ser erczitternde. do wurden sein diener betru:ebt vnd erschracken gar ser darab Also fragten sÿ in vnd sprachen Herre habt ir dem sperber gewachet vnd die abenteẅr gewunnen Der künig sprach ja einer po:esen vnsa:eligen stunde. wol auff schnell vnd eÿlent von hynnen. Sie legten gar pald ir setel auff vnd eÿlten von dannen gegen dem gestade des meres vnd riten tag vnd nacht piß sÿ an das mere kamen aldo saß er zů schiff vnd thett seinen harnasch abe vnd schiffte wider gen Armenie vnd begund do betrachten das übel so im vnd seinem künigkreich so:elt vnd můst widerfaren noch sag des weÿssagen so im der alt man vnd die iunckfraw so eÿgentlichen hetten vor geweÿssaget vnd also kam er mit den seinen in Armenie nach gar grossen arbeiten so die seinen vnd er mit den seinen auff dem mere von vngewiter gehabt hetten Also vieng er nun an widerumb zů herschen vnd aber in grossem vngefelle. er vieng an von tag zů tag abzůnemen vnd seyn künigkreich begund zergeen ymmer ÿe lenger ÿe vester piß in seinen tod Darnach do wart ein ander künig regiern nach im derselbe noch mer vngeuelles hett in seinem regiern vnd namen die künig vnd das künigkreich gar ser abe vnd wurden arbeitsa:elig vnd gancz arm alle piß an das neünde geschlecht Vnd der dise hÿstori in welisch machte der hat einen künig in franckreÿch gesehen der von Armenie vertriben was den enthielt der künig von franckreich lange zeÿt vnd derselbe künig starb zů Pariß Vnd wart zemal erlichen bestettiget zů den Celestinern vnd waren alle sein diener in weiß gekleÿdet. #165# das doch gancz wider des landes vnd des ganczen künigkreichs gewonheit was vnd auch des alles volck gar ser verwundert vnd sÿ fremd nam dann deßgleichen in franckreich als die alten das redten vor nie mer gesehen noch vernommen was warumb aber das geschehe wuste der tichter diß půches nit Nun wil ich von der historien des schlosses mit dem sperber fu:erbaß nit mer schreiben vnd es dabeÿ beleiben lassen wann es wu:erd zů vil zů schreiben Aber ich wil nun fu:erbaß sagen von Palantine der dritten tochter. die auch künig Helmas dochter vorgenant Vnd auch Melusina vnd Meliora vorgenant schwester gewesen ist. Wie Palantine die iunckfraw irer vaters schacz hu:etet auf dem hohen perg Arrogon doselbs vil wu:erm seÿn. Darnach will ich fürbaß sagen von Palantina der scho:enen junckfrawen die zů Konitsche auff dem berg in Arrogon gelegen inbeschlossen was Die selb Palantina als ir vor mer geho:ert habent darzů von irer můtter Presina geordnet vnd gesant was das sÿ da beschlossen vnd ein hu:etterin ires vatters schaczes sein solt den selben schacz niemant gewinnen noch #166# erorbern mag denn alleÿn einer der da von dem stamen des vorgenanten künig Helmas geschla:echtes seÿ der selb alles des was dise abenteẅer innen halt bekommen mag vnd sunst niemant anders Vnd seind an dem berg so vil grosser würm vnd fraissamer wilder tieren das man hinauff zů diser abenteẅr nit wol kommen mag on gar grosse arbeÿt vnd sorg Wann es seind gar vil manlicher ritter dar kommen die abenteẅer zů vndersteen vnd die darumb verdorben vnd vmb ir leben seind kommen vnd der nie keiner herwider kommen ist vnd sich doch jung starck vnd manlich Ritter des vnderstůnden zů gewinnen vnd die darumb leÿder all da beliben vnd verdorben seind Vnd da all iren leÿb an den grossen schacz gewaget haben vnd doch nichts daran gewunnen haben Besunder kam eines mals dar ein Ritter auß Engelland geboren der sich sere vermaß den schacz vnd auch darnach das heÿlig vnd gelopt lannd zů gewinnen der kam gen Arrogon vnd fraget disem berge vnd der benampten abenteẅer nach das jm dann zůgesagt vnd erzeÿget ward Vnd der selbe Ritter was gar zemal ein manlicher ritter vnd er hett auch vor alles das getan das dann ein redlicher Ritter tůn vnd lassen solt Vnd was auch der selbe ritter einer auß künig Artus hof vnd die genampt waren von Tafelrunde vnd er was her Tristans angeborner freünd vnd was beý dreÿssig jaren alt Diser ritter hort nun von dem grossen schacz vnd von diser abenteẅr sagen der kam nun an den berge vnd fand da gar ein groß vngehu:er tier vnd das hett einen bauch der was als ein wein vaß gestalt vnd hett nicht mer dann ein or vnd hett auch kein naßloch Vnd hett nur ein aug das selbe stůnd jm an der mittel seiner stÿrnen vnd das selb aug hett an der weÿte vnd sinwelle das es dreÿer schůch weÿtt vnd groß was Vnd sein atem gieng jm durch sein or auß vnd ein Vnd das was gar ein wildes vnd grausamlichs #167# tier als denn wol empfand der Ritter vorgenant das ir hernach noch wol geschriben werdent vinden Vnd das selb tier schlieff gar sere vnd lag gar nahet beÿ der ho:ele darinne die vorgenant junckfraw hůtte ires vatters schaczes vnd vor dem loch was ein starcke eÿßnine tür vnd der pflag das selb tier das niemant dareÿn kommen mocht er wa:er denn von dem stamen vnd geschla:echt künig Helmas vnd presinen kommen Als auch das Presina als vor stet geordnet hett Vnd das loch was in der mittel des berges do menger manlicher man verdorben vnd vmbkommen was vnd oberthalb dem loche waren vil ander lo:echer die alle voll würm vnd auch fra:eßlicher tier waren da durch man dann můst wer sich diser abenteẅer vndersteen wolt Vnd gieng auff den berg gar ein schmaler pfatt dreÿer Arrogonischer meÿlen lang da selbst hinauff einer on alles saumen gar schnelles můst reÿtten oder geen wann an keinem ende sich niemant da zwischen kund noch mocht nider gelassen dann auff gewürme vnd schlangen wann ir so vil da ist das es niemant kan noch mag verwundern Vnd ist der berg gancz wu:est allein von des vngehu:eren grossen frassamen gewürms vnd tiers wegen als ir geho:ert habent Nun rait der Ritter vorgenant also auff einen zinstag an den benanten berg Konitsche vnd belaittet in ein man biß auff ein halbe meýl hin zů vnd was auch sunst niemant anders beÿ jm dann allein ein Renner Also rait der Ritter ainig mit dem Renner den steÿg auff vnd der kuntman kert sich herwider Vnd do der Ritter gar hinauff kam da ließ er den Renner still halten vnd stůnd ab zefůß vnd gab jm sein pfa:ert an die hannd vnd sprach Nun beleÿb hie ze roß vnd kumm nit von hinnen vncz das ich herwider zů dir kumme Ach gott wie lang mu:est er da seines herren gewarttet haben Der Ritter gieng hin den steÿg auff vnd fand einen so #168# schmalen vnd sorglichen pfadt des geleÿchen er nie mer gesehen hett Vnd der Ritter was gar auß der massen wol gewappnet vnd hett sein schwert in seiner hannd vnd da begegnot jm gar ein grosser track der mit offnem mund gegen jm schoß vnd als er den Tracken gegen jm sach schiessen do nam er sein schwert vnd schlůg jm damit sein haupt ab vnd diser track was mer denn zwainczig schůch lang Also gieng er gar bald vnd schnell den berg auff do kam ein grosser vngehu:erer Bere der lieff in an vnd zart jm seinen schilt von seinem hals das jm sein harnasch sere dauon begunde reýssen. Wie ein Ritter auß Engellannd geboren sich diser abenteẅer understůnd vnd der mit dem beren vnd mit grossen würmen facht so ritterlichen das es ein wunder was vnd erschlůg ir auch gar vil ze tod. ALS nun der Ritter sach des beren zorn do nam er sein schwert vnd schlůg den beren auff das maul also sere das er #169# jm das gancz ab schlůg Dauon ward der ber gar zornig vnd schlůg veÿntlichen gegen dem Ritter der ritter sprang von dem beren vnd schlůg jm mit seinem schwert einen tappen ab Der Ber stůnd auff sein hinder fu:eß vnd tett einen schlag zů dem ritter so starck das er jm seinen harnasch zertrennet vnd das sÿ baide nider vielen durch den berg Der ritter kam von seinem schwertt vnd gedacht an seinen tegen der sta:echlin vnd zemal gůtt was er zuckte den vnd stach den beren zetod do schraÿ der bere gar veÿntlich damit viel er nider Der ritter von Engelland der sůchte sein schwert wider vnd staig da den berg wider auff vnd erto:ettet da zwischen on zal vil würm des geleÿchen gar vil wunderlicher tier mit denen er auch gar grosse arbait gewan Doch kam er zů leczte an die ho:ele do das grausamlich tier lag das der eÿßnen tu:er hůtte dar hinder der groß schacz mit gespenste verborgen lag Also gieng der gůtt ritter in das loch gar turstiklich vnd sůchte das grausamlich tier das er doch jm selbs zefru:e vand Aber das wilde tier als bald vnd es in ersach da richt es sich auff vnd lieff den Ritter an Der ritter zucht sein schwert gerings vnd schlůg das tier von ganczer krafft aber es empfieng keýn schaden wann es von zaubereÿ also gefreÿet was das es weder stahel noch eÿsen nit verseren noch verhawen mocht Das tier ergraiff jm sein schwert mit seinen zenen vnd zerbaiß jm das zů zweÿn stucken vnd tett damit einen grossen schraÿ vnd verschlant den Ritter gancz vnd gar. #170# Wie der Ritter an das vngehu:er wild tier kam vnd gar ritterlichen mit jm facht doch so mocht er das nit überkommen wann es in also lebendig verschland vnd er auch nit von Helmas geschla:echt kommen was. ALso verdarb der manlich Ritter da gar kla:eglich vnd ellentiklich vnd ward von dem vngehu:eren tier gar schnell verschlickt der so vil grosse ritterschafft vnd manliche tatt begangen hett das es wol zů klagen was Vnd auch nie kein ritter als hoch an disen berg kommen was als er Der Renner warttet da seines herren zwen tag vnd ein nacht vnd erst rait er wider dannen gen Engelland vnd erzalte da wie er seinen herren verloren hett Vnd besunder so rait der Renner zů einem gar wol gelerten mann der was do Merlins iunger vnd was in Arrogoni nohen beÿ dem perg gesessen vnd der kont von grossen wundern gesagen. Der sagt im nun durch sein kunst vnd durch seÿn nigramanceÿ. Das der ritter von Engellant mit den tieren vnd wu:ermen gefochten hett vnd zů leczt von dem grossen vngeheẅren merwunder verdorben vnd verschlÿcket were. als ir vormals wol beho:ert habt. Diser #171# wolgelerte man was pürtig von Hispania vnd was gewesen auf der schůl zů Talent do man die pu:echer der schwarczen kunst lernet vnd list vnd hett dar jnnen studiert mer dann zweinczig iar Dise red vnd mer erschullen in engellant von disem ritter vnd es wart dauon ein půch gemacht von diser abenteẅr allein Nun was ein ritter in dem künigkreÿch vngaria das ist vngerlandt der sich diser abenteẅr auch vnderstůnd zů gewynnen Der mocht aber nit mer dann funffczehen oder czweinczig schrit hoch an den perg kommen dann er von den wu:ermen verschlickt wart. sunst ist ir gar vil gewesen die sich des schacz vnd abenteẅre vnderstůnden vnd seÿn doch alle do beliben. dann kein man so manlich nit ist noch gesein mag der in gewÿnn es seÿ dann das er von künig Helmas geschlecht kommen vnd geporn seÿ Vnd es was ymmer schad das der ritter von Engellant nit des geschlechtes was dann er sunst gar ein manlicher ritter vnd von herr Tristans geschlecht geporen was Vnd er hett auch die abenteẅr on sunder czweÿfel gewunnen vnd erstritten wer er des geschlechtes gewesen Als ich das vorgesagt hab Vnd kam auch kein ritter als hoch an den perg als er Nun sagen wir fu:erbaß von Geffroÿ dem teẅren vnd manlichen ritter Der was dozůmal zů Lusinien in freẅden vnd kürczweil vnd gieng spacieren in einem pawm garten mit frawen vnd mit iunckfrawen. so sicht er dort herkommen einen poten der kam zů Geffroÿ vnd also do fraget in Geffroÿ was er neẅer mer precht. Do hůb der pot an vnd sprach auf dem perg Konitsche in Arrogoni do ist gar ein grosses wunder vnd so ein groß greẅsenlichs tier vnd erczalte im do vor menigklichen wie es dem ritter von Engellant ergangen was. als ir dann vormals wol geho:ert vnd vernommen habt vnd das auch der selb ritter auß Engellant vnd vil ander ritter aldo verdorben waren das die tochter Palantine aldo hu:etet ires vaters künig Helmas von Albanie hort vnd schacz. Do nun Geffroÿ dise mer horte do verwundert in des vngeheẅren tieres gar ser vnd sprach dorauf #172# Nun wolan ich wil mich des auch vndersteen ob mir es got günnen wil Geffroÿ der hieß sich alles sein volck zůrüsten vnd bereiten vnd verschreib seinem průder Ditterich dar zů kommen. vnd das er sich des landes vnd alles des seinen vnder züg piß er widerumb kem. vnd er was nun also on ein weib piß an sein alter vnd als er geleich von lande varen wolt do stieß in ein siechtag an vnd wart kranck dann er gar zemal alt was. vnd also nam sein kranckheit so ser zů das im kein arczt mer gehelffen mocht vnd nahete die stund seins todes das er solt vnd můst nach dem lauf der natur vnd go:etlicher gesacz got gehorsam sein Vnd Geffroÿ gab sich gedultigklich in den willen gotes Vnd es wart vmb sein kranckheit vil klag. Er hett auch in der grafschafft zů Poÿtiers vil scho:ener kirchen vnd cappellen angefangen zů pawen vnd vil gůter werck zů thůn sich vermessen. das aber des mernteils vnder wegen vnd vngepawet beleib Geffroÿ do der sahe das im der tod begund nahen do sendet er nach dem priester vnd sprach sein peicht mit andacht vnd macht do sein testament vnd ordenung nach seinem willen. das man in jn dem closter zů malliers das er ein vart mit den münchen verprant vnd darnach wider gepawet hette bestatten so:elt zů der erden doselbs leit der edel vnd streng ritter Geffroÿ begraben. vnd hat der tichter diß půchs sein erhaben grab gesehen vnd er macht vnd ordnet beÿ seinem leben das alle sein schuld beczalt wurden mit parem geltt. Vnd macht do Ditterich seinen průder zů einem erben. vnd entpfieng do die sacrament vnd verschied also von der welt Ditterich regiert allenthalben in den schlossen die in erblich angefallen waren Doch so wart sein lant geteilt in vier teil. vnd wart den kinden geben zů heÿmsteẅr oder eesteẅr. #173# Hie peichtet Geffroÿ an dem todpedt vnd lest im tůn cristenliche recht mit allen sacramenten darnach starb er. Doch wurden die man so von seinem geschlecht vnd stamen kommen gar teẅr beru:emt vnd manlich ritter besünder so hat der dichter diß půchs als es in welischer sprach ist der herren einen wol erkant vnd im gedient derselb von herren Ditterichs geschlechte vorgenant geporn was Der starb dieweil diß půch noch nicht volbracht vnd als vorgeschriben steet zů welisch gedichtet was. dann als menigklichen sicht das nÿemandt einen augenplick sicher ist noch seÿn mag vor dem tod der vns nachschleicht. vnd vnser zil geseczt ist Als Job spricht das wir nit übergeen mügen vnd das wir auch vil daran geda:echten vnd vns fürbaß dester baß vor den sünden behu:etteten daran ta:eten wir recht vnd weyßlich. Diser herr von Partenach der dise hÿstori in wa:elscher Zungen des ersten machen ließ der was genant her Wilhalm von partenach der schied nun von diser welt auff samstag na:echst vor dem heýligen hochzeyt zů pfingsten do man zalt von der gepurt Christi Tausent vnd vierhundert jar an dem achtzehenden #174# tag des monatz Maÿ vnd er ward bestattet zů Partenach gar erlich vnd reÿchlich vnd da beÿ waren vil grosser herren geÿstlich vnd auch weltlich Vnd ward sein sun hanns von Partenach herre nach jm der da vmb seinen vatter groß jamer vnd leÿde hett Doch tett er als die weÿsen tůnd wann das nimant widerbringen mag das sol vnd můß man got enpfelhen Vnd do er nun seines herren vnd vatters begrebnuß erlich hett begangen do was er auch herr zů Mathesolon vnd er was gar ein frommer milter herr vnd volbracht vil gůtz vnd er was des künigs von franckreÿch na:eff vnd freünd von der har die sein můtter gewesen was Er was auch ein nacher freünd des künigs von Norwegen der selbe auch von Melusina geschla:echt herkommen was Des geleýchen der künig von Cÿppern von Armenýe vnd von Behem als ir das geho:ert habent die sein nachgeboren sipp gewesen seind Auch der herczog von Lüczelburg vnd die Graffen vom forst auch die Graffen von Poitiers die Graffen von Pauenburg in Engelland Die von Cabrerÿe in Arrogon Vnd noch auff dise zeÿt do das bůch in wa:elscher zungen als vor stet gedichtet ward do haben auch gelebt gar manlich vnd ku:en ritter von Norwegen die des stamen von lusinien gewesen seind vnd ist diser stamme also weÿtt vnd verr zerbreÿttet jn wa:elsch vnd teütsche lannd Es seÿ gen franckreých gen Holland gen Norwegen gen Behem gen Lüczelburg gen Elsaß Vnd als diser herre johans von Partenach herre zů Matheselon vernam das diß bůch von seinen vordren angefangen vnd aber noch nit zů ende volbracht was da tett er darzů allen seinen vleÿß vnd ernste vnd begerte das der tichter dise hÿstori mit grossen ernste vnd vleýß volbra:echte darumb er jm grosse freüntschafft beweÿsen wo:elte das selb tett nun der Tichter von seiner gebett wegen Vnd also seind nun die von Lusinien vnd die von Partenach von künigen vnd künigin auch von fürsten vnd fürstin von graffen vnd Marggraffen hoch vnd wol #175# erboren vnd zemal vast wol herkommen Vnd dises leczten herren her hannsen von partenach Eefraw ist ein edle gra:effin von Pÿarregort geboren Vnd das leÿt in dem herczogtum von Gÿeime die selbe grafschafft gab der groß Karolus einem seiner freünd vnd o:ehem do er das herczogtum von Gÿeime bezwang Vnd also bestůnd die grafschafft ymmer da in manlichem geschla:ehcht biß auff die zeÿt das dises bůch zů wa:elscher zungen gedicht vnd gemacht ward Vnd wann nun aber so:eliche gedichte dises bůches vnd hÿstorien noch auff dise zeÿt als ich eÿgentlich vernÿm also in teütscher zungen vnd sprach noch nie funden ist So hab ich das als am anfang dises bůchs vorgeschriben stet vnd mit gottes hilff volbracht auff donrstag na:echst nach sant vincenczen tag des heyligen martrers jn dem jare do man zalt von gottes gepurt Tausent vierhundert fünffczig vnd sechs jare Vnd hab auch dises bůch schlecht vnd on reÿmen nach der substancz so beste vnd ich kund geseczt Wann ich so:elicher ding von einer sprach in ein andere ze machen vnd zů translatieren nicht ain meýster bin so will ich darumb den obgenanten meinen gena:edigen herren den Marggraffen zů Ro:etteln demu:etiklich vnd gar ernstlich bitten wann er die sprach baß kan denn ich Vnd also bitt ich in vnd einen ÿeglichen der sich dann baß wisse zů berichten vnd zů behelffen das er es bessern reformieren vnd corrigieren wo:elle wo das nottürfftig seÿ Nun hab ich seÿdmals vnd auch vor einen des geschla:echts genant der von Erlach gesehen vnd geho:ert der da in vil schlo:essern die Melusina erbawen hat als dises bůch beweÿset gewesen ist vnd die gesehen hat Na:emlich vnd des ersten Lusinien Fauent Merfent den turn zů Maxent vnd Rotschelle Des geleÿchen das hauß vnd schloß da dann der Graff vom Forst jnnen gesessen was den da der Geffroÿ zů tode sprangt. Fürbaß #176# hat er auch gesehen die kirchen die Melusina gebawen hat zů Lusinien Vnd ich hab auch gesehen vnd gelesen vil scho:ener hÿstori vnd bu:echer Es seÿ von künig Artus hof vnd von vil seiner Ritter von der Tafelrund Es seÿ von her Ywan vnd her Gawan her Lanczelot her Tristan her Parcefal der ÿeglicher sein besünder hÿstori vnd lesen hat Darzů von sant Wilhalm von Pontus. von herczog wilhalm von Orliens vnd von Merlin Vnd mich beduncket aller der hÿstorien keine fro:emder noch abenteẅrlicher zesein dann dise besunder so halt ich auch dauon mer dann von den andern allen von sach wegen das dÿe vorgemelten grosse geschla:echt alle da her kommen vnd erboren seind darumb nun das bůch für ein warheit geschriben vnd erzelt werden mag Jch hab auch von dem benampten von Erlach geho:ert das die Graffen von sant Paul in franckreÿch auch des selben stamen seind gewesen vnd das sÿ in iren wappen fu:eren Melusinam die merfeýe jn der forme als sÿ dann alle samstag was na:emlich von dem nabel hinauff ein menschlich vnd hübsch weÿblichs bilde vnd von dem nabel hin ab ein grosser langer wurm Hie nÿmpt dises bůch ein ende das got vns allen seinen heÿligen segen sende. Gedruckt vnd volenndt von johanne Ba:emler zů Augspurg an dem mitwochen nach aller heýligen tag Anno etc. jm .lxxiiij. Jare.