Short_title: Der_Goldene_Esel Word_count: 67557 #000a# Ain schön Lieblich - auch kurtzweylig gedichte Lucij Apuleij von ainem gulden Esel darinn geleret wie menschliche Natur so gar blo:ed schwach vnd verderbet das sy beweilen gar vihisch vnuerstendig vnd fleischlich on verstand dahin lebet gleich wie die Pferdt und Maul wie Dauid sagt auch herwiderumb sich mo:ege auß Gottes beystand erholen vnd auß ainem Esel ein Mensch werden Gott gefellig auffrecht vnd verstendig. Lustig zů lesen mit scho:enen figuren zůgericht grundtlich verdeutscht durch Herren Johan Sieder Secretarien weilendt des hochwürdigsten Fürsten vnd herren Lorentzen von Biber Bischoffen zů Würtzburg vnd Hertzogen zů Francken etc. #000b# #000c# Wir Ferdinand von Gottes gnaden Ro:emischer Künig zů allen zeiten merer des Reichs in Germanien zů Hungern vnnd Behem etc. Künig Infant in Hispanien Erz hertzog zů Osterreich Hertzog zů Burgundi Steir Kernndten Crain vnd Wirtenberg etc. Graue zů Tirol etc. Embieten allen vnd yedklichen des heilligen Ro:emischen Reichs auch aller anderer vnserer Künig reich Fürstenthumben vnd Landen Oberckaiten Underthanen vnd Getrewen. Vnd in sonderhait alle Bůchdruckern Formschneydern vnd Bůchfu:erern: denen dises unser Künigcklich Priuilegium fürbracht vnd gezaigt wirdet oder der Truck dauon zesehen oder zelesen fürkompt vnser gnad vnd alles gůt. Als Vnß jetzo unser Rath vnd getrewer lieber Johan Lucas zů erkennen geben hat Wie Er gemainem Nutz zů gůt vnd fürdrung allen liebhabenden der kunst vnnd lernung die hernachbeschribne Bu:echer. Als nemlich Lucium Apulegium von dem gulden Esel sampt seinen darüber gemachten Comentarien vnd außlegung des hochberu:embten Schribenten Phillipi Beroaldi. Item Lucianum von der waren Sag Dergleichen Plinium Eusebium. Auch Plutarchum vnd andere mer der Philosophey vnnd Histori Schreiber Bu:echer die weylend sein desselben Johan Lucas Brůder Johan Syeder verschiner zeit auß Lateinischer in hoch vnd gůt teutsche sprach tranßferiert vnd hinder sein verlassen hette Vnnd dannoch darzů die Instituta Justiniani sampt jrer lauttern vnd waren erclerung durch Orttolphen Fuchsperger von Dietmening verteutscht Welche Bücher der gedacht vnser Rhat auff seine kosten durch sonderen fleiß mit formen vnd figuren darzů dienstlich vnd geho:erig zůzerichten verlegt durch Alexander Weyssenhorn Bůchtrucker zů Augspurg jetzo in offnen druck außgeen vnd an tag komen zelassen willens were vnd aber besorgen mu:eßte wann dise Bu:echer also herfürgebracht das solche als bald durch andere nach gedruckt dardurch Er angezaigtes seines verlegens vnd vnkostens des er nitt wenig daran gewendt hette zů nachtailigem verlust vnd schaden komen wurd Vnnd vnß darauff vnderthenigs fleiß ageru:effen vnd gebeten das Wir jme in solchem mit gnediger fürsehung zů erscheinen gerůchten Die weil dann nit billich das jemands durch abstrickung seiner selbs Mu:ee Arbait fleiß vnd Costens vorab an ain solch gemain gůt werck angelegt schaden leyd vnd jnen ander den nutz zůziehen solten Vnd damit dises vnsers Raths thu:enlich fürnemen solcher fürsorg seines gewartenden nachtails halben nit vnderlassen beleib oder gehindert werde. Das wird dem nach solch sein demu:etig zymlich bete angesehen Vnd darumb mit zeitigem Rath vnd rechter wissen dem selben Johann Lucas dises Priuilegium gegeben vnnd verlihen haben. Geben vnd verleichen jme solches auch hiemit von Ro:emischer Künigklicher vnd Landsfürstlicher macht: wissentlich in krafft dis brieffs Also dz er solche obangezaigte Bücher wie obgemelt im truck auß geen lassen vnnd dieselben weder im hayligen Reiche auch andern vnsern Künigreichen Fürstenthumben vnd Landen von niemands wer der sey in zehen gantzen jaren den nechsten nach dato diß vnsers Brieffs folgend nachgetruckt noch auch also nachgedruckt vmbgetragen verkaufft hingegeben od damit hanndtierung getriben werden soll in kaynerlay weiß noch weg Vnd gebieten darauff Euch allen vnd eur jedwederm in sonderhait von ob bestimter vnser Künigklicher vnnd Landfürstlicher macht Vnd bey einer Peen Nemlich zehen Marck lo:etigs golds halb in vnser vnnd des reichs Camer vnnd den anderen halben tail offtgemeltem Johann Lucas vnnachlaßlich zů bezalen hiermit ernstlich vnnd wellen das sie alle obberu:erte Bücher so wie obsteet durch obgenanten Alexander Weyssenhorn gedruckt werden in bestimpter zeit der zehen jarn nyemands wie vorsteet weder nach zedrucken noch den selben nachdruck vmbzetragen oder feylzehaben gestatten noch solchs selbs auch nit thůn in kaynerlay weg. Alslieb einem yeden sey vnser vnnd des Reichs schwere vngnad vnnd straff vnnd darzů die bestimpt Peen zů vermeiden sampt verlierung der selben nachgedruckten Bu:echer die genanter vnser Rath #000d# Johann Lucas oder seine Beuelch haber wo sie die ankomen zů seinen handen bringen vnd annemen mo:egen des jr auch jnen von Oberkait wegen verfolgen lassen vnd beystand thůn sollet Das maynen wir ernstlich mit Urkundtdig Brieffs. Geben in vnser Stat Wienn den zwaintzigisten tag des monats Decembris Nach Christi geburd Tausent fünffhundert fünffundreyssigisten vnserer Reiche des Ro:emischen im Fünfften vnd der andern im zehenden jarn. Ferdinandus Ad mandatum domini Regis proprium. Nu:eremberger Dem gůtwilligen vnnd fraintlichen Leser wünsch ich Johann Sieder Secretari weylend des Hochwirdigsten Fürsten vnd Herren Herren Lorentzen von Biber Bischoffs zů Wirtzburg vnd Hertzogen zů Francken hochlo:eblicher gedechtnus etc. Meinen freuntlichen grůß vnnd dienst zůuor. Vnd gibe jme zů:erkennen das Plato der hochgelerte vnder allen Philosophen der vorderst vnd geru:emptest vnd der Philosophen Gott genant hat vil hochachtbarer discipel vnd nachuolger seiner kunste gehabt vnder den selben geweßt Lucius Apuleius die Bu:echlin so er ge schriben so voller künste sind das sie in der werckstat Platonis geschmidet von denen die Platonis Bu:echer gelesen haben wolerkant werden Aber vnder seinen Bu:echern ist eins mere Poeterey dann Philosophey #000e# enlich der guldin esel genant so voller fabel vnd beyspil der ding die den menschen bey leben in beyden wegen glücks vnd unfals begegnen das gescha:etzt mag werden nicht darin vergessen Also das sich die hohe vernunfft und meisterschafft Apuleij dem leser entgegen tragen je bißweilen mit so ernsthafftem gedicht das die die hare mo:echten zů berg steigen vnd die stirn vol runtzeln werden Auch etwann mitt so lecherlichem geschwetz das ehs nit on vererung des angesichts milterung ernstlicher beberde vnd etwas mitt lachen mag gelesen werdenn das mich bewegt dasselb bu:echlin jhn teutsche sprach zůbringen wiewol vber mein vermo:egen nach dem sich Apuleius vast alter verlegner wort vnd vnbrauchs halben rostig und schymlicht gebraucht dasselb vnnd dann auch das das lateinisch Bůch vast vngerecht gewest mit grosse arbeit gemacht hat biß ich den esel nun teutsch reden geho:er hab wie wol er das teutsch kleid sere geschewet vnd mich biß ichs im angethan offt schwitzend gemacht hat vnnd nit ein wunder so diß das erste ist darin ich versucht weß mir in solcher handt arbeit müglich were Was aber Apuleium geursacht hat sein kunst vnd lere hindern fürhangk der erdichten fabel zůerbergen vnd mit nach gewonheit der Philosophen mit offnen worten darumb das sich Apuleius dis orts einen Poeten nicht einen Philosophen erzaigt hab Vnd dann auch der vrsach halb das jme als einem hochgelerten kunth gewest das wiewol die jugent zur Leerung allerbequembst ist doch ab ernstlicheit der Philosophey vnd heyligen dapfferkeit so hochgetrachter sinne angeborner waichmu:etigkeit halben schewet mere dahin geneigt ist ob aber Luciusdahin sie jr plo:edigkeit laitet deshalb Apuleius auch vil andere fabel erdichtet vnd erfunden in kurzweiligs gedicht auch dise damit die jungen gelaitet werden Aber nach dem nichts vnuertadelt bleibt sunderlich von den ihenen die am mynsten düchtig sind kan ich wol gedencken sie werden sagen das ich durch diese verteutschung für nicht anders dann einen lerer der ding die man zůwissen sich nit fleissigen soll mo:ege angesehen werden dann on not sey die jugent leichtfertigkeit darzů sie vngepo:ert laufft wissend zůmachen als ob nit gleich not sey wissen args zůmeiden als guts zůthun Aber der ihenen einfalt die da wo:ellen das allein gůts soll gewißt als ob es on seinen gegenwurff statlich mo:echt verstanden werden wil ich damit es mir nit krieg gebere entweichen doch vnuerziehen des das Sant Jeronimus in eingang der Bibel sagt das die heilig einfaltig Bewrischeit nie mand nutz sey dann jr selber und das der groß Basilius leret Allerley schrift zůlesen nutz sey dann auß der plůmen darauß die spinn gifft saugt pfleg die bin honig vnnd wachs zůwifeln darum ist des Poeten Marcialis sprichwo:ertlin keusch sey on schertz des dichters hertz Aber das gedicht bedarff sein nicht Ob aber iemanden ein gestrenger richter woll lieber vnko:ennend sein dann bo:eses wissen der zele die Historienn der Bibel und rechen ob er icht mere vnthat dann gůtthat finde Vnnd kurtzlich ist kein schrifft besser dann jr leser sie gebraucht wirdet So hab auch ich weß on schamro:ete nit mag gelesen werden vnuerteutscht in der federn gelassen damit sich niemand darab mo:echt ergern. #000f# Ob aber Lucius warlich ein esel worden oder sunsten erdicht sey redt sant Augustin die meynung ob Apuleius als er jn seinem buch vom guldin esel schreibt auf einnemen etlich gifft mit behaltung menschlicher vernunfft ein esel sey worden das hat er eintweder an jm selbst befunden oder aber erdicht vnnd sind solche ding eintweder falsch vnd vnware oder so gar vngeůbt das sie billig nit geglaubt werden doch zaigt Sant Augustin ferner an das die Historien sagen das Diomedes jm abziehen vonn der stat Troia als sie zersto:ert worden durch zorn der go:ete nit anheim komen vnd sein gesellen alle zů vo:egeln worden seyen Das auch Varro sage das die künigin Circe alle Vlives gesellen ihn wilde thier entstelt habt Auch das die Archadier auff die das lose gefallen vber einen sehe geschwommen zů wolffen worden seyen vnnd mit andern wolffen in der wůstung gelebt vnd welche sich von menschlichem fleisch enthalten vnd vber newn iare wider vbergeschwommen wider seyen zů menschen worden darzů meldet Sant Augustin das in zeit als er jhn Jtalien gewest geho:ert hab frawen in einer gegent desselben lands sein die den menschenn in koste zůessen geben das zie zurstund zů ryndern wurden weßs not were trůgen vnd theten vnd nach geendter arbeit wider zů menschen wurden jhme hett auch einer Prestantius kunth gethan das seinem vater begegnet das er nach einnemen dergleichen gifft in seinem hauß schlaffend gelegen were das er nit mo:echt erweckt werden vnd als er erwacht: gleich als einen traum gesagt hat das er zů einem pferd worden den fo:eldnern jm Rieß getrayd getragen het dasselb warlich also geschehen nachmals erkündigt were. So schreibt meister Niklas von wyle in der vorrede des Esels Luciani auß demselben vnser esel mag geborn sein das jme herr Michel von pfulndorff deßmals keyserlicher Cammerschreyber gesagt das jme ein wirt der in ere vnnd gut gesessen glaublich gesagt das er met zewberey zů einer schneganß gemacht mit den selben er geflogen biß jme zůletzt ein andre ganßs in zang ein gemecht von seinem halß gerissen darnach er wider zů einem menschenn worden were Vnd ist nit nein Die gelerten der heiligen schrifft gesteen das der menschen gesicht dreyerley weiße durch die bo:esen geiste betrogen werde Erstlich so sie machen das ein ding das da in warheit ist: nit gesehen wirdet Als man sagt geschehe durch dinste der Nebelkappen die ein bildnuß so auff dem letzten rinde das am ostertag außgeen pfleg zůsitzen anhabe Zum andern das ein ding das da nit ist als ob ehs were gesehen werde Als man sagt durch einen schlangenkopff ein rote weyden vnd zůgethane wort gemacht das ein herre oder raisiger zewg gesehen werde zum dritten dz ein ding ander gestalt dann es hat gesehen werde Als Sant Jeronimus jhm leben Sant Macharij sagt das ein junge dirn die zawberlist halben für ein muterpferde angesehen für Sant Macharien bracht vnd durch sein gebet wider zů einem menschen gemacht sey Aber Macrobius sagt weß von wunderlichen entstellungen jhn vnser esel vermeldet so meisterlich erdicht das sich darab zůuervwundern sey. Derhalben liebster leser hab also mein mu:ehh arbeit vnd verdeutschen für gůt dann ichs von deiner kurzweil wegen gethon das du etwann von schweren geschefften dich mu:essigest dein gemu:et hierin gleich wider erlustigen wellest habs also genaw dem latein nach mit fleiß wellen verdeutschen hoff doch verstentlich genug befelhe mich dir altzeit Datum Wirtzburg etc. Anno im andern. #000g# Die gemain summarien vnnd inhalt diser ailff biecher L. Apuleij von seinem guldin esel ist dise. ZV mererem verstandt dises lustigen lesens vnd bůches Apuleij vonn dem guldin esel kan ich nicht vnderlassen am anfang den begriff inhalt summa vnd die gantze mainung Apuleij auffs kürtzest verfassen dz gleich jm anfang als bald der leser verstendiget mu:ege werdenn wie kurtzweilig lieblich vnd auch nutzlich diß lesen sein werde vnd sage erstlich das Apuleius in disem buch dem alten Griechischen Luciano nachfolget der hat jm Griechischen auch der massen ein esels gedicht beschriben dann do er in Thessalien zoche vnd zauberey daselbst lo:ernen wolt kam er zů ainer junckfrawen von der er begeret in ainen vogeln zů verkert werden da gabe jhm die selbige ein siropel dauon er zů ainem rechten esel warde der gestalt nach ob er wol sein vernufft gemu:et vnd sinne frey behilt hat er doch in diser esels gestalt vil leiden tragen ziegen arbaiten gebert vnd geplu:ewet miessen werden zů letst da man in zum schauspil aller menschen in das schauspil hauß gebracht hat er von den rosen die man alda sprenget vnd auffstecket geessen dauon er wider zů seiner vorigen gstalt kame dise fabel Luciani sage ich hat diser Apuleius weit auß to:endt vnd biß in ailff biecher volstrecktet daran er maisterlich erzaiget hat sein rhetoricam vnd künste was er für ein treffenlicher feiner wolberedter manne gewesen sey braucht aber in seinem schreiben mitt vnder alte verla:egne vnd fremdt hergesuchte vnd erdichte wo:erter das dem latein nach nitt so rain derselben zeit villeicht art gewesen wir wellen aber vil mer auff das lieblich gedicht acht haben dann auff die worte wiewol es im teutschen sein art auch hat recht gut zů teutsch vnd verstendlich verdolmeschet das ich aber wider auff den inhalt komme sage ich wie vor das argument hat er auß Luciano genomen das volstrecket er weit vnd gibt also verstandts disen vnnd dergleichen fablen genug Es haben auch solche weiße leüte diß damit verstanden wie Fulgentius der lenge nach auch Beroaldus schreibent das der merer tail der menschennesel das ist vihische wie gesagt wollustig vnd vnuerstendig gleich verwilden das nicht ain füncklin mer der vernuft sin vnd witz verhanden on menschliche gestalt lautere thiere hie auff erden beweylen werden sich weder auff gottes ehere noch fraintlicher geselschafft der menschen begeben herwiderumb so auß esel menschen werden deuten sie diß an: das go:etliche genade vnd erbarmung so groß das er die welt geliebt seinen son geschickt sein gaist gegeben der allen lust willen vnd vihisches wesen im menschen dempfet veriaget vnd erstrechtgeschafne menschen machet die nach got geardet gebildet vnd geschaffen seindt Es ist ain grosse genade so got auß wilden beren wo:elffen sewen hundenn etc. wie sie die schrifft nendt zame scha:eflin teiblin lemlin machet vnd schaffet Solcher verenderung dextere dei excelsi sollen wir danckbar sein vnd alweg ein scho:enes Confitemini für dise rosen seines Euangelij vnd wortes singen welcher geru:echt außgeen in alle welt erquicket ergetzt vnd erhelt bey ewiger glori alle die daran schmecken glauben vnnd vertrawen genug zů kurzem eingang. #000h# #Ia# Volgt der inhalt des ersten bůchs. Lucius Apuleius ist von wegen zauberei zůlernen in Tessaliam gezogen dan da selbst gienge alle zauberey kunst da zůmal im schwancke vnd auff dem wege kamen zů im zwen geferten darzu macht er sich ein dritman vnd in dem sie so da hin raisten haben sie ein wunderseltzam gesprech von ainem abenteurer gehalten volgends kommend sie auff Meroen vnnd Panthiam Beren vnnd Vnholden bald wie ehr zů einer stat Bipata genandt zůr herberg eylet vnd doselbst den wirt Milonem vnd seine herberg beschreibet solches bůche hat er zům eingang vor her gesandt das etwas zům verstandt der folgenden bu:echer vileicht thon mo:echte etc. Volget das erste bůch Lucij Apuleij Maudarensis von dem guldin esel scho:en lustig kürtzweilig auch nutze zů lesen an seinen sone Faustinus oder an den gůtwilligen leser mit freuden geschriben. Freüntlicher lieber leser ich hab mir alhie mancherlai wunderbarlicher fablen dich hie mit zůerlustigen dir zůliebe vnd nutze mit lieblicher lecherlicher vnd schimpflicher rede vnd gespreche zůsamenfassen schreiben vnd an tag zůbringen fürgenomen bitt dich wellest mein ku:ertzweilig gedichte geschwetze vnd fabelwercke also gůtwilligklich annemen freüntlich lesen oder auffmercklich ho:eren lesen vnnd mein schreiben dinten vnd federn gar nicht verachten noch in den winde schlahen sonder eben behertzigen wie das glück rad umbher in der welte ghet wie auß menschen bey weylen wilde thiere vihe o:esel sew wo:elffe vnd peren etc. vnd herwiderumb auß vihe menschen werden wunderbarlicher veranderung wem solches begegnet sey mercke wol vnd habe acht darauff dann ichs alhie also anfahen will. Hymetos in Griechenlandt Istmos in Ephirea vnnd Tenarus zů Sparta #Ib# köstliche fruchtbare lustige ort wie sie von treffenlichen lerern also beschriben vnd ewig selig vnd wolgelegne ordt gegleubt vnd gehalten haben mich gleich in meiner jugent kunst weyßhait vnnd lernung halben wider geporn das ich sehen mag es sey mein altes her kommen vnd geschlechte dann do selbst in griechen lande zů Athen hab ich wie ein gůter kriegsman erstlich mein künste erstritten erkrieget vnd erlernet bald gen Rom hinnein kommen vnd ire angeborne sprache on einen lerenmayster mit grosser mu:eh vnd arbait mich zů lernen vnderstanden darin ich bald fortfůre vnd die selbige faßte ob ich aber als ein newer redner diser erst erlo:ernter vnd fremmder sprache etwan strauchlen anstossen vnd mich irren wurde Bitte ich hie mit welt mir solches zů gůt halten hoffe aber dennoch die schnelle verenderung der sprache (dz ich jetz dz griechisch můß faren lon vnd mich des lateins anmassen) werden mir an disem fabel gedicht kain nachtail pringen sonder die rede sich mit der fabel fein vergleichent Nun wir wellen die griechische fabel des Luciani für vns nehmen vnd die selbige weitlefig außstreichen mit vnserem gedichte zieren vnd schmucken derhalben lieber leser mercke fleissig auff du wirst dich des gewißlich erfrewen erlustigen vnd darab hoch verwunderen. Tessalia ist ein lande in griechen do her meiner můter halben ich auch mein vrsprung hab geboren von dem fürtrefenlichen hochberiemten vnd gelo:ertesten ma:enneren Plutarcho vnd Sevto philosopho seinem encklin des ich mir nicht für ein schlechten rům achte do selbst bin in thessaliam meiner geschefft halben was ich auff ein zeit raisen vnnd wanderen vnd als ich vber die geche berge schlupferiger ta:ele die tawnasse wisen vnd fruchtbare felde kommen waß reitendt auff einen weyssen pferd des diß lands gegent wol wußte vnnd ich vom reitten etwas was mu:ede worden welche mu:ede ich mit geen von mir also zů treiben vermainte Sich ich aber gehe zů fůß herein wische dem pferd sein schwaiß vmb die stirne fein ab ziehe im den zaum ab vnd lasse es seuberlich tretten biß so lang es stallet vnd seines gemachs thet lůffe ichs also auff der wisen ein wenig hin vnd herwider grasen essen vnd waiden vnd in dem sich das roß zůr speis auff die erdt naigt sihe do kamen zwen wanderer dort her vber die wisen gezogen für mich hin sagt ich zů in ir gesellen wo hinauß mach vnd gesell mich zů in als ein drittman vnd marckte waß sie zůsamen geredt schlecht der ein ein grosses gelechter auff vnnd spricht lieber schweige wie magst mir so nerrisch dolpisch vnd groblich liegen vnnd von zaubereyung ja narreyung so glaubwirdig reden Do ich das ho:eret sprach ich begirig newer zeytung liebe gesellen macht mich ewrer rede ach tailhafftig dann ob ich wol nit fürwitzig bin begere ich dannocht allerlai vnd vile zů wissen vnd ho:eren wirdt auch vns der rauche berg den wir ietz hinan ziehen durch solche kurtzweil vnnd schwetzung dester leichter zůsteigen Aber der der vor angefangen het zů reden sprach zů seinem gesellen warlich dise luge die du hievor gethon ist eben als war als wolte ainer für war außgeben reden vnd glauben das mit zaubereyung mo:echten grosse schnel vnd dohin rauschende wasser hinder sich getriben werden dz trege mere gefroren gemacht den winden das wehen der Sonnen iren gangk verbu:etten den Mone geleutert die stern außgerafft den tage verhalten vnd die nacht behalten mo:egen werden do warde ich hertzenhaffter zů reden vnnd sprache ho:ere du der vor geredt hast. Las dich nitt verdriessen das vberig vollende zů sagen vnd in dem anderen aber du mit deinen dicken oren vnd verstockten hertzen wilt nit ho:eren die dinge die villeicht warlich gesagt werden du verstest nit die meinung das die dinge die new zůho:eren dem gesicht nit begreifflich vnd vber menschliche versta:entnus sind für lugen anzesehen die ob du sie eigentlicher erkunden nicht allein gewiß vnd offenbar sonderen auch leicht zůthon wurdest erkennen ich selbst so ich abents die dinge verachtende ein dicke kessuppen mer dan ander mein dischgenossen eile zůverschlinden was von der klebrigen speis in der kelen behangende vnd den atem verstopffende nahen gestorben vnnd habe doch nechst zů Athen vor den Schwibogen genant Pahcilen mit disen meinen augen gesehen einen Gauckler ein scharpff fur schwert bey der spitzen verschlinden vnd den selben zů hand von ein wenigs gelts wegen einen jeger spies bey dem eisen in sein innere glider stecken #IIa# vnd verbergen vnd in bey dem hefft da der vmbgekerte schafft ist in sein vndere gemecht hinein gesteckt vnd gegen der ancken sich also in die ho:eche erhebt vileicht zů sollicher leichtfertigkait wol abgericht thet geflochtne krumme vnd verborgne sprung das wir alle die do bey waren vnns darob verwunderten du hettest sprechen mügen so du es selbs gesehen hettest Sich hette der edel schlange umb des gottes der ertze Esculapio genandt den er knebpelich von halbbeschniten estlin tregt gschwungen. Aber nu sag an das du angefangen hast, ich allain will dir auch mer dann dein gespan glauben vnd in der ersten herberg darein wir kommen das male für dich bezalen das solle dein lone sein. Das du mir versprichst nim ich (als billich) zů danck an aber das ich angefangen hab wil ich erstlich wider erholen will dir aber doch schweren bey diser sonnen die got sihet das ich ware vnd kündige ding sage das jr auch fürter nit zweifelt so jhr in die nechsten stat Thessalia komet das daselbst von allem volcke von den dingen rede gehabt werden die offentlich gescheen sind das jr aber wisset were vnnd von wanne ich sei wohin ich itzt kauffmann schatze treybe so hort ich bin vonn Egen mit bo:esten honig vnd kese von Etholia vnd dergleichen waaren durch thessalien Etholien Boecien hin vnd wider werbend gezogen vnd als ich erfaren das zů hypate welche stat den ganzen Lande thessalien vorgeet frischer kese vnd wolgeschmacker gefunden wurd auch zů zimlichem kauffgelte bin ich eylent dahin gelauffen den allen auff zů kauffen aber (als geschicht) den die auff dem lincken fuß vnglückhafftig außgeen vnd tretten #IIb# ist mir die hoffnunge des gewynnes vmbgeschlagen Dann lupus der kauffman der Reiche viltz hette des vorderen tags den allen auffkaufft Vnd do ich doselbst von vnnutzer eyle vermu:edet abents zum Bade zohe ersahe ich meinen gesellen Socratem der sasse an der erden halb gekleidet in eim zerschlissen mentelin gleich einem vn flat wild entstellt pleich vnd magere als dann die jhen die an den wegscheidenn petteln demselben wie wol meinem freünde vnnd wolbekanten doch zweifelnd ihn meinem gemu:et nehert ich mich jme vnd sprache ho:erest du mein Socrates was das wz gestalt ist diese? wz vbels hast gethan? du bist daheim itzo beweint vnd v:klagt gleich als seiest gestorben deinen kinden sindt durch den landtůgt rechtlich vormunde gegeben dein weib die nach verrichtung der leiche durch langes trawren entstelt hat die augen schier auß geweint hat wurdt durch jre eltern gzwungen das unglücke jres hauß mit newen hoch zeiten zů erfrewen vnd du ellender mensche wurdest vns zů grossen schanden hie gesehen sagt er Aristomene du erkenst nit die schlupfferin vmbschweiff die vnbestendigen anlauffe vnd vmbgenden widerlauff des glücks vnnd mit dem worte entstelte er sein angesicht errotende vor schame bedackt er sich mit seinen geflickten mantel also das er den anderen leibe vom nabel her auff entblo:esset vnd nicht decken kunt hab ichs solliches gesicht vnd ellenden anblick nit künden also gedulden vnnd an des erbermlichen bilde der armůt mein handt außgestreckt vnnd geholfen das er auffstünde aber er mit verdeckten haubt geduldig sprache er laß sich nun das glücke lenger sichs seines sigs wider mich gebrauchen vnd das ergeen was es fürgenomen hat vnnd mit dem so thů ich einen meiner rock der ich zwen an hette herab becleide oder decke jne damit vnd füre jne zum Bade raich jme weßs note zůsalben war mit mu:ehe durch krawe ich sein unmessige vnsauberkeit vnnd als ich sein wol gewart fürt ich treger jn mu:eden mit mir an die herberg ließ jne růwen jhn einem Bette settig jhne mit speise Ehrquicke jne mit getranck erluste jne mit gespreche. Ergetze in mit kurtzweilligen vnnd lecherlichem geschwetze vnd so er einen dieffen seufftzen scho:epfft mit der hand vber sein stiernen streichendt Spricht er o mich armen so ich die kürtz weil eins fechtspils nach ziehe : kome ich jn dise tru:ebsale. Wann als ich (du weists) glücklich nach gwyngen Macedonia gezogen bin vnnd jm zehenden Monat reicher an gelte heym kere ein wenige ee dann ich gen Larissa kome das spil auff demselben wege außzůrichten jhn einem abwege vnd vnsicherem tale wardt ich von starcken rawberen vberfallen beraubt vnd entlich entlieff ich jn vnd als ein vast beschedigter zihe ich jn ein herberg zů einem alten aber glimpffigen weibe Meroe genant derselben sagte ich vrsache meiner langen außfart bekümerten heymfart vnd nach schickunge des vnfals meiner berawbunge vnd niderlag vnd so ich erbermlich erzele wes mir begegent begine sie mich gu:etlich zů halten setzt mich zů tische vnd legt mich an jr bette Vnnd als ich ein mal bey jr gerůt hat mich dise alte gastige vnd gifftige krangkheit die ich habe vnd trage angestossen hab jr hie mit zůgewant die kleider die mir die rauber mich damit zůbedecken verliehen hetten welche dieweil ich noch wol mu:egend vnd ein sacktrager was verdient hette zů solicher ellender gestalt die du newlich hieuor an mir gesehen hast hat mich das verflucht weib vnnd bo:eß glücke gefu:ert do sprach ich Du bist würdig solche vnfall zů leiden vnnd ob anders etwas schwerers were dann alles schwerstes das du dir so hast lieber lassen sein den wollust der unkeüscheit vnnd ein hu:eresche hůren dann dein hauß vnd kinde dahaime Aber seinen finger den nechsten beiden dawmen legt er für seinen mundt vnd fo:erchtent schweig schweig sprach er vnd sahe sich vmb ob wir sicher redten vermeide sprache er wider das zeuberisch weib er was zůreden das dir dein vnuerstendig zunge nicht schaden zůfu:ege Was sagstu dann mer sprach ich die fraw muß freilich mechtig vnd ein künigin sein was weibs ist sie doch Ein zauberin sprach er des himels mechtig vnd denselben niderzůlegen das erdtrich zů erho:ehen die Bronnen hert zů machen die berge zů uerschwemmen die selen der helle herauff bringen vnnd die obern gott zů ernideren Die sterne zů uerleschen vnd die finstere helle zů erleüchten. Ich bitt dich sprach ich vnd bitt dich #IIIa# abermals sprach ich thů den fürhangk deiner rede hinter sich vnd sags mit gemeynen worten wiltu sprach ehr eins oder mer oder vil jrer that ho:eren. Vnd wes sie in angesicht vil leüt gethan hat so ho:ere jhren Bůlen der mit einer anderen zůgehalten hat sie mit einem einichem worte zů einem Biber gmacht welches thiere der gefengknus fo:erchtende von den jo:egern durch außwerffen seiner bibergaile vnd nieren erledigt dz jme dergleichen auch geschehen solte dieweil ehr mit einer andern gebůlt hette Auch einen wirt jren nachbawrn einen der jr zů nach sasse vnd dem sie feinde war hat sie entstalt zů einem frosche welcher also alten jhn einem vaß vol weins in frosche gestalt schwimmende heist sein alte geste vnden auß der hefen herfür mit heyserer stymme wilkum sein Auch Einen anderen am gericht das er ein bo:eß schmechwort wider sie geredt hat sie in einen bock verkert vnd derselbe Bock ist ietzo ein fürsprech an den gerichten Sie hat auch jres Bůlen schwangern weib darumb dz sie jr ein schmehe wort zůgesagt hette den leib zůgenehet das sie solle ewig schwanger bleiben vnnd als alle lewte zelen hat die arm fraw nu acht jar getragen als wolt sie einen helffanten gebo:eren Als diese nun vnd ander mer von jr beschedigt worden ist in der gemeinde vnwillen entstanden vnd geordent das sie des anders tags sollte versteynt werden sollichs hat sie durch kreffte der zauberey fürkomen als sie von dem künig Creonte einen tag schubs erlangt alles sein hauß sein to:echter sampt jhme dem alten mit fewer verbrant also hat diese mit zewberey jn den toden grebern als sie trunckne mir gesagt hat nahen alle jnwoner jhn jren heusern mit solicher macht der geyste die sie herauff geholet verschlossen das jn gantzen zweien tagen die schloß an keiner thür nit geo:effnet die thür außgehaben oder die wende durchbrochen mochten werden Biß so lange einer den anderen ermanend einmu:etiglich geschrien vnnd thewer geschworen haben das sie nicht handt an sie legen vnd ob es yemandt zůthun gedechte jr getrewlich helffen wolten vnd also verso:ent hat sie die stat ledig gelassen Aber den vrsacher solicher auffrur jn der vinstern nacht : mit seinem gantzen hauß dz ist sampt den wenden boden vnd dem gantzen grunde also beschlossen hat sie hundert stein wu:erffe von dann jm lufft jn ein ander stat auff einen hohen berg vnd deßhalb wasserlose gefu:ert vnd da aber die hewser der stat die dicke jn ein ander sta:eckten dem newen gaste nit rawm gaben hat sie das hause jn liefft gefiert vor dem thor also nider geworffen vnd daruon gewichen wunderliche sprache ich vndd nit minder grawsamliche dinge sagstu mir Mein Socrates du hast mir nit einen kleinen grawen sundern wol ein grosse forcht eingeiagt das das alt weib mit des dinsts einichts geists gebrauchende erfar weß wir reden darumb wo:ellen wir vns dest zeitlicher an die rwe legen das so wir der mude durch den schlaff entledigt morgen vor tags von hinnen flihen so weitest wir mo:egen. Dieweil ich solichs Riethe vnd rede was der gůt Socrates vngewont des weins vnd von Langer arbeit seligkeit vnd mu:ede entschlaffen begunde laut zů schnarcken Aber ich zoge die thür heran : thette die rigel für : schobe mein bette an die thür : vnd legt mich darauff vnd ersten von forchte wache ich ein weil Darnach vmb mitnacht geen mir die augen zů vnnd so ich sanfft schlaffe so werden mit einem gro:essern gedo:en: dan rauber vnd diebe einbrechen die thür geo:effent Ja auß den riglen gerissen vnd eingeworffen mein bettlein das sunst kurtz was vnd ein faul hinckende stollen forhin hette von solichen anlauff felt es vmb mich herauß gewaltzenden vnd gefallnen bedeckend Do empfande ich : das natürlich etlich bewegunge des gemu:ets mir widerwertig einkomen Dann als zů zeiten treher vor freuden reisen also in der grossen forcht kunt ichs lachen nit verhalten das ich Aristomenes ein schnecke was worden vnd so ich zů vnderst vnder dem bette ligende schelchs herfür sehe wartende was geschehen wo:elte sihe ich zwei alte weiber der eine truge ein brynnende latern Mit solcher rüstunge stundenn sie vmb den hart schlaffenden Socratem Spricht die mit dem schwerdt Diser isto liebe schwester Panthia mein beßlicher Bůle der tag vnd nacht mein alter verspottet hat der mein liebe verachtend #IIIb# mich nicht allain schmehend außschreiet Sunderen auch vnderstet hinweg zůfliehen Also bin ich gleich wie durch Ulisses gescheidigkait verlassen vnd můste als die frawe Calipso mein ewig elende beweinen vnd streckt jre hand auß weißt mich jrer Swester Panthie dieser gůt Rathgeb sprache sie Aristomenes alhie der diser flucht ein vrsacher vnd ietzo dem tode nahe ist wider die erden geworffen ligt vnter dem bette hie vnd der es alles hat gesehen vermeint mich vngestrafft gelestert je haben Aber ich wil machen das in spat ja balde ja jetzunde seins vorderen geschwetze vnnd jetzigen fürwitze můß gerewen So ich das ho:ere vergewß ich armer kalten schweis erschüttlen mein glider vor zittren Also das auch das bette bewegt auff meinem rucke tantzet Aber die schelckin Panthia sprach warumb liebe schwester zerreyssen wir nit den am ersten wie die vnsynnigen oder schneiden jme auß. Darzu Meroe sagt also was jr nan den ich mer jren wercken dann den fablen Socratis gemeß befande Neyn sprache sie der bleib lebendig das er des armen leibe mit ein wenig erdrichs bedecke vnd neigt Socratis haubt auff die einen seiten vnd auff der lincken seiten stiese sie jm dz schwert bis an das hefft durch sein kelen das plůt so herauß lieff fienge sie vleissigklich auff das man nirgend kein tro:efflin sahe diß hab ich mit meinen augen gesehen vnnd als ich main hat sie jres opffers vnd schlachtens nach ir hand zůr wunden tieff hinein in meins armen gesellen Socratis leib geschoben sein hertze herauß gezogen vnd do sie dem die kele mit dem schwert abgeschniten ist ein stime ja ein vnuerstendig jamerlich heulen durch die wunden herausgangen vnd do das geplu:et durcheinander also sewdet fült Panthia die wunden do sie am weytesten offen stond mit ainem schwammen auß vnd spricht wart schwamp der du im mo:ere gewachsen bist das du nimmer durchs #IVa# wasser geest So sie das an disem ort mit Socrate volbracht hetten theten sie das bette von mir satzten sich grütling vber mein angesicht lerten jr plo:esen besaichten mich bissolange sie mich mit stünckendem harnwasser durch wůschen So balde sie vber die schwellen komen Stunden die thür selbst gantz wider auff an jr alte stat die angelhacken gingen selbst wider in jre lo:echer das thürgewenge gienge wider an sein schwellen Die rigel kamen wider an jr schlos Aber ich noch an der erden ligende onmechtig nackend kalt vnd mit harnwasser vbergossen ja wol halb tode vnd mich selbst vber lebende oder aber als were ich zům galgen bereyt außzůfieren was (sprich ich) wirdt mit mir geschehen so diser morgen fru:e tod gesehen würdt wer würdt mir glauben das mein sage der warhait gemeß sey so ich ware sag du mo:echtest doch haben vmb hilff geschrien so du ain so grosser man den weibern nicht mochtest vorsteen vor deinen augen also würt ain mensch ermordt vnd du schweigst Warumb haben sie dich nit auch ermordt vnd nit geforcht du wurdest sie anzaigen Darumb dieweil du dem tode empflohen bist so komme ich wider dohin das ich on diß sterben můß. Diese ding hab ich zů mermalen in der nacht also bey mir bedacht vnnd gienge die nacht in tag an hat mich gůt bedeucht vor tags dieblich zů empfliehen vnd den wege wiewol mit forchtsamen dritten vnder die fu:eß zůnemen Ich nam mein bündtlin stiesse den schlissel ins schloß zoge den rigel hinder sich aber die fromme getrewe thür die sich nachts willigklich geo:effnet hetten giengen nach manigfaltigem einstecken jres schlüssels zůlest kawm auff. Ho:ere du haußknecht sprich ich wo bist du thů die haußthür auff ich will vor tag geen der haußknecht bey dem thor auff der erden ligend vnd noch halber schlaffendt spricht was wilt du. Was wiltu bey na:echtlicher weil also zů wandern. Ho:erstu ob du dir selbst ainiches lasters bewissent begerest zů sterben So haben wir nit kürbs ha:eubter das wir für dich sterben Ich sprach Ey es ist nit lang biß tage vnd darzů was mo:egen die Rauber ainem armen wanderer nemen waistu na:errischer nit das ain nackender von zehen Raubern nit mo:ege außgezogen werden. Darzů antwort der faul vnd schla:efferig haußknecht auff die andern seitten gewendet. Wie waiß ichs aber ob vileicht du deinen gesellen mit dem du na:echten spat komen bist ermo:erdet habst dich in die flucht gebst zů der stunde gedenck ich o das mich das erdrich verschlunde vnnd die tieffen helle vnnd auch der helle hund Cerbarus nach mir hungerend hingefiert hett vnnd gedacht an die bu:ebin Agero das sie meiner kelen nicht auß barmhertzigkait verschont sonder den galgen mich also gespart hette Vnd so ich wider in die kamer kome bedencke ich mich selbst zů to:eten Vnd do aber das glücke mir kein ander to:etlich waffen dann allein das bettlin handreichet Sprach ich aller liebstes bettlin diweil du souil triebsale mit mir erlitten hast bewissend so richt die dinge die heint geschehen sind dich allein mage ich in meiner vnschulde gegen meiner anclag zůgezeugen fu:eren mir ellenden raiche her ein hilfflich waffen mich zů to:edten vnd mit dem worte begonde ich das seile außzůlesen damit es vnthen durchzogen was : vnd schůlge das vmb ein traumb des fensters pfosten das gegen mir sahe an das ander macht ich einen knoten steyge auff das Bettlin erho:ehet mich zům tode thet den stricke an hals vnd da ich mit dem einen fůß das gerüste darauff ich stunde hinweg stieß das das gewichte des strick zůziehend den gaist wol balde ersteckt do zerbrach der strick der sunst faul vnd alt waß vnd ich fiele von oben herab auff Socratem der dann bey mir lag vnd waltzet mit jme ane die erden vnd gleich im selben augenplick rumplet der haußknecht hinnein laut schreiende wo bistu der bey finster nacht vast eilest vnd ligst ietzo in das bett gewickelt in des (weiß nit ob vom fallen oder des hauß knechts wu:esten vnd vngestu:emigkait oder geschrei) stund Socrates erwachende am ersten auff vnd nit vnbillich sprach er hassen die geste alle diese solche wirte Wann dieser so fürwitzig so er vngestiemlich herein rauscht vileicht in meinung etwas zůstelen mit großen geschrai doch sunst faul hatt mich auß ainem harten schlaff erweckt So kroch ich herfür fro:elich vnd wunsame erfüllet mit vngehoffter freuden Sihe mein gůtter hauß knecht mein geferten oder gesellen meinen Vatter meinen Brůder den du trunckner #IVb# vor schlaff mich beschuldigst ermo:erdt haben wol an vnd mit dem worte küsste ich Socratem vmfangen Aber er von dem bo:esen geschmacke des harnwassers erstenckt damit mich die zeubrerin verunreint hetten versinchet mich hefftigklich. Thu:et hinweg sprache er den stancke des heimlichen gemachs vnd begunde gu:etlich die vrsache solichs stancks zů erfragen. Aber ine sere geswechten vorgestanck an einer vnbequemen stat diß orte als die zeit eruordert habe ich von solicher maynung in einander rede gefu:ert Name jne bey der hand sprache warumb geen wir nit vnd gebrauchen vns des wegs in der fruhe. Ich nam mein püntelin bezalt dem wirte das schlaff gelt vnd trat auff den wege wir waren ein weil also hingangen do warden durch der sonnen auffgang alle ding erleuchtet do sahe ich vleissiglich nach meins gesellen Socraten kelen auff der seiten do ich hette gesehen das schwert hindurch stechen vnd sprich wider mich selbs du nerrischer dir truncknen hats getreumpt sihe Socrates ist gantz gesund wolmügende wo ist die wunde? wo der schwam? zůletzt wo die dieff vnd frisch wunde vnd sprach zů jme Nit vnbillich sagen die Ertzte das den die sich vber essen schwere vnd grausam treum fürkommen. Dann ich der mich gestern vbertruncken habe heint ein schwere nacht gehabt das ich mich noch glaub mit menschen plůt besprengt vnd verunreint zesein Darzů redt er ein wenig lachende du bist nit mit plůt sonder mitt harnwasser gesprengt Aber doch hatt mir heynt getreumt dz mir die kele abgeschniten wurde hat mir doch die kele nit weegethan vnd habe gemeint mir wurde dz hertze herauß gezogen vnd will mir ietzo der atem verligen sein mir die knie zerschlagen vnd stolper am geen vnd den gaist zů erquicken beger ich etwas zů essen So sprich ich hie ist dir bereyt ein früstucke vnd mit dem worte thů ich mein mantel vom hals reich #Va# jme behend kese vnd brot vnd sagt do sitz wir zů dem Erlinbaum als das geschehen nam ich auch ein wenig daůn vnd jne geytziglich essenden sahe ich von innerer megere vnd pleiche onmechtig werden also hette jne die naturlich werm bewegt das mir vor forchte noch an das na:echtlich wu:etent ho:ere gedenckent ein bißlin brots des ich erste eingeschoben hette wie wol es klein was in der kelen bestacke weder herauff oder hinab geen mocht auch das wir bede allein giengen mo:eret mir die forchte Wer wollte glauben vnder zweien wandergesellen einen on das anderen schedigung oder verdacht erto:edt werden Aber als er die speise genug verschlunden hete begonde jne sere zů dürsten dann er hette eins gůten kese ein groß stuck gessen vnnd nit weit von dem baum floß ein lauters bechlin an der farbe dem silber oder glaß enlich. Sprache ich fülle dich von disem milchsu:essen Bronne wasser Er stond auff vnd an den ebnen Reine bo:ege er sich auff die knyhe geitzlich begerende zů trincken vnd ee er das wasser recht mit den lefftzen beru:ert gieng jme die wunde an der kelen auf vnd ward ein tieff weits loch vnd waltzt der schwam zůrstunde herauß gieng gar ein wenig plůts hernach vnd were der leibe nahend jns wasser gefallen hette ich nit den einen fůß erwischt so het ich doselbst meinen wandergesellen beweinen am wasser in das sandig erdrich begraben miessen vnd ich erschrockner mir vaste forchtende bin durch mancherlai abwege vnd wu:estunge entpflogen vnd als were ich mir eins mords bewissend habe mein vatterland hauß vnd hofe verlassen vnd mich willigklich jns ellende begeben habe ietzo ein ander weib genomen zů Etholia wonende diß sagt Aristomenes. Aber sein wandergeselle der anfangs auß verstocktem vnglauben sein rede veracht het nichts sprach er ist lugerlicher dann diß merlein nicht vngerewmbter dann dise fabel vnd gedicht hat er sich gegen mir gewendt vnnd sprach glaubest du mit deinem dapferen ansehen nach dieser lugin? sprach ich Ich achts nicht vnmůglich was von got also fürsehen ist das es allen menschen můß begegen dann mir vnd dir vnd allen menschen begegen auß gewonheyt vil wunderbarlicher dinge vnd bey nahen vnmügliche die so du sie einem vnwissenden sagen würst glaubet ers nicht Aber jn der warhait Ich glaube disem vnnd habe es zů gůtem dancke das er vns durch sage der kurzweiligen lustigen fabell jn ein gerrechte vnnd gespreche gefu:ert vnd hie mir den hertren langen wegk on arbeit vnnd verdries geriten habe glaub auch das sich mein pfert des frewe das es mich on sein vermu:eden Also hat sich vnser gmein rede vnd wege miteinander geendet Wann bede wander gesellen raiten also abe zůr lincken handt gegen jren do:erffern aber ich zoge hinein vnd die ersten herbrig ich ansichtig warde fragt ich ein alt weib die wirtin dar in ist icht das die stat Nypata sie winckt ja kennestu nicht einen Milo gnant auß den alten? lachende sprach sie ja Milo heyst er wol der alte ausserhalbe des zwingers sitzt ehr vor der stat Liebe můtter on gespo:ette sprich ich sage bit ich jn welicher gassen vnd hauß sitzt er sichstu nicht sprach sie die eüssersten fenster die ausserhalbe der stat herfür sehen vnd auff der andern seiten die thür gegen dem nechsten engen geßlin daselbst jn wont Milo steckt vol gelts vast reich aber vberkargk veracht ein erloß man grossen wůcher mit silber vnnd golde treibende jhn ein kleins hewßlein verschlossen stets auff gewine gedenckende wont mit seiner haußfrawen die ein gesellin ist aller seiner filtzerey hat nit mere dann ein meidt vnnd geet alle wege gekleit gleich einem bettler Darauff reit ich lachend wol vnd fürsichtiglich hat es mein Demeas meinethalb bedacht der mich wanderen solichen man bekannt gemacht hat In des hauß ich keinen rauch oder gstancke darff fo:erchten Vnd mit dem zohe ich ein wenig fürbas vnd kome für die thür vnd begonne an der thüre die veste verrigelt was zů klopffen vnd ru:effen zů letzt gieng ein dirn herfür ho:ere du sprach sie der so hartte hast angeklopfft : was bringst du für ein pfande das man dir darauff leihen soll? bistu allein der nit weißt dz wir kein ander pfand dann golt vnd silber zůlassen? verkunde mir bessers sprach ich antwort mir vor ob #Vb# ich deinen herren dinnen finde Ja sprach sie aber warumb fragstus ich will jm deine brieff antworten von Corintho von Demea geschriben. Verharre ain weil sprach sie biß ichs hinein gesage vnd mit worte verrigelt sie die thür vnnd thet sich hinein kame vber ein kleyn weile herwider o:effnent die thür vnnd sprach Er vordert dich ich zohe hinein vnd fande jne auff ainem kleynen lotter betlin ligend zů fůssen sasse sein weib vnd stunde ein lerer tisch do er mir den gezaigt sprach er sihe hie ist die herberg dein wol sprach ich vnd alsbald antwort ich jme die brieff von Demea als er die gelesen hette sprache er Ich habe lieb meinen Demea der mir einen so eerlichen gast zůgeschickt hat vnnd mit dem haißt er das weib hinweg geen vnd mich an jr stat sitzen vnd so ich scham halb verziehe zeucht er mich bey dem mantel spricht sitze daherbey forcht halbe der rauber ware gar kein geschmucke vorhanden wir do:erffen auch nit haußrats genůg hinein thůn Ich thets redt er furter also dich hette ich der zierlichen gestalt deins leibs Junckfra:ewlicher schame nach eins erberen geschlechts geboren wolko:ennen achten So hat mirs doch auch solches mein Demeas in schrifften verkündet Darum̃ bit ich wellest vnser klein heußlein nit verschmehen so ist die khamer darneben dir ein eerlich wonung du solt gerne wandlen hin vnd herwider darinne in dem vnnseren vnser hauße würdt yetz herlicher vnd gro:esser geacht so es so ein edlen gast empfahet vnd decket bitte dich das du dir auch erlangest ein růmreich anzaigunge sein weltest der tugenden so du also genu:egig eins kleinen heußlin nach Thesei (des zůnamen dein Vater auch hatt) tugenden wo:ellest dich ziehen der seiner Necalen arme herberg nicht hatt verschmecht Vnnd als er die meyde beru:efft sprach er zů der magt Fotis genandt nimb des gasts pündtelin vnnd behalts getrewlich in das kemmerlin vnd alßbalde auß dem kasten bringe o:el zů salben #VIa# vnd tu:echer zů drücknen vnd was anders darzu geho:erig ist vnd meinen gast fu:er ein das nechst bade wann er ist auff dem verdroßnen langen wege genůg vermu:edet Als ich das geho:ert die sitten vnd karckheit Milonis bewegende vnnd wo:ellend mich jme angenemer machen Sprach ich nicht do:erffen wir der dinge die vns allweg also nach uolgen so wo:ellen wir das bade auch wol erfragen Aber das mir am no:etlichsten ist meinem pferde das mich sanfft getragen hatt so nimm du Fotis diese groschen vnnd kauff jme hewe vnd gersten. Als das geschehen was vnd mein ding in die kammer behalten gieng ich selbst zům bade vnd das ich vns zessen bestelte fürter auff den marckt sahe do selbst einen gůten visch feyle fragt was er kostet vnd da er jne vmb hundert pfenning bote ließ ich dar uon vnd kaufft sunst für zweintzig pfenning vnd do ich vom marckt hinweg gieng volgt mir nach Pithias mein schůl geselle zů Athen als er mich vber ein weil erkant lieff er mich ane vmbfieng vnd kust mich gu:etlich Mein Luci sprach er bey glauben es ist etwas langk das wir dich gesehen haben seider der zeit das wir von Dastio vnserem meyster kommen sind aber was vrsacht dich zů diser raise Sprach ich morgen wirdestus wissen Aber was ist das ich frewe mich deins glücks wann ich sihe büttel vnd schergen mit dir vnd auch an dir ein wesen einem gewaltigen oberherren zůgeho:erende sprach er wir sind Oberster Castner speis vnd Baumaister vnd ob du etwas wilt zessen haben wo:ellen wir dir bestellen Ich wegerts dieweil wir vnserem nachtmale reilich mit fischen fürsehung gethan hetten Aber als Pithias das kerblin ersahe schüttelt er die fische vber sich zů gesicht vnd sprach wie thewr hastu die weber #VIb# fischlin kaufft Sprach ich kaum hab ichs dem fischer vmb zweintzig pfenning abgeno:etigt als er das ho:ert nam er mich bey der hand fůrte mich wider hinder sich auff den marckt vnd von weme hastu dz grimpelwerck kaufft zeigte ich jme ein alts mennlin saß in einer ecken den schalt er zůr stunde nach gewalt seines ampts wolan wolan sprach er jr verschont weder vnser freunde noch einicher geste das ir so vnachtbare fischlin so theur bietet vnnd den plůmen des lands Thessalie durch thewre der speis zů einer wu:estunge machet aber nicht vngestrafft wann ich will machen das du wissest welcher masse die bo:esen vnder meiner meisterschafft gehalten werden vnd kert das ko:erb lin vmb hieß seinen knecht die visch mit fu:essen zertretten Sollicher ernstlichen straff was genu:egig mein Pithias mir ratende dz ich weg gienge Mir genu:egt sprach er o Luci von dem alten rachsale vnd straffe Als das geendt gieng ich entsetzt vnnd gar verstarret vor verwunderung hin zům bade durch meins weisen schůlgesellen gůten rate des gelts vnd nachtmals also beraubert Fu:egt mich wider haim in das haus Milonis fürter in mein kemerlin So kombt die meydt Fotis vnd sprach der wirt vordert dich Aber ich wissend Milonis kargheit endschuldigt mich glimpfiglich dz ich achtet die mu:eden nit mit speis sonder mit schlaff mu:essen vrtriben werden alß er diß vernam kam er selbst ergriff vnd begunde mich seuberlich zůziehen vnd da ich verzoche vnd mich zichtiglich weret Sprach er ich wurd nit ehe hinweg geen du gehest dann mit mir vnd volgt dem wort ein schwůr vnnd auff seiner weise beharrend fu:eret er mich vber meinen willen gehorsamen zů seinem bettlin vnd mich sitzenden fragt er wie gehabt sich vnser Demeas wie sein kinde wie sein gesinde Ich sagt jms alles da forscht er auch fleissigcklicher vrsach meiner außfart da ich die genůgsam erzelt begund er von meinem vatterlandt von den gewaltigen auch von dem landvogt vil zů:erfragen Nach dem er aber sahe das ich der mich mu:ede geritten auch mu:ede geredt het mitten in worten schlaferig auffho:eren vnd im reden straudeln geduldet er zůlerst das ich schlaffen gieng Also bin ich des alten Milonis geschwetzigen vnd hungerigen wirtschafft entpflohen von schlaff nit von speis beschwert gieng wider in mein kemmerlin mich (wie ich gewünscht) an dierwo legend. Des andern bůchs begriffe summa vnd kurzer inhalt. In dem Apuleius zů Hipata alle ort wol besůchet alles gesehen vnd durch gangen het kame er zů ainer reichen frawen Birrhena genandt die lo:ernet er erkennen in jrem hause het si ein bilde hüpsch gemacht des legt er jr auß ist von ir vermandt worden das er sich wol hiete vnd versehe vor dem weybe Milonis als vor der ergisten zeubrerine Fahet an vmb die magt zů bůlen vnd erzelet hie jn wie vnd was er für liebe mit jr gepflegen Erzelt auch den apparat vnd kostlichait aines nachtmals bey der Birrhene auch was für tisch merlin vnnd fablen ob tisch gehalten sey worden was für grosse gelechter aldo auffgeschlagen auch wie man zů letst ainen toten verwaret vnd dem warter vnd hieter die naß vnd oren dorob abgeschniten werden Nach den Apuleius von Birrhene wider anhain in sein herberg zohe sich hat auff der gassen mit etlichen schlagen hat aldo groß gefar erlitten vnnd zů letst ainen dorob entleibt etc. #VIIa# Das ander buch Alß balde die Sonne die nacht durchtringend einen newen tag gemacht hette erwachende kriech ich auß dem bethe fleissiger vnnd vbergiriger zůwissen was seltzam vnd wunderbarlich ist vnd achtethe das ich mit ten jhm lande Thessalia were aldo die kunst der zeuberei auß angebotnem gebrauche als alle welte einmu:etiglich sagt ihn vbunge geru:emet würdt auch die fabel meins gůten wandergesellen Aristomenes vom leger dieser stat angefengt aber nicht vollendet betrachtet alle dinge mit begierde vnd fleiß Nu was in der der stat nicht dz ich anschawender glaubet dz sein dz es wz sonder alle dinge durch zewbereiin ander bildnus verwandelt vnd also das ich die steine darauff ich gienge achtet auß menschen worden sein die vo:egel die ich ho:eret wunderbarlich gefidert vnnd die Bawm vmb den zwinger derglich auß menschen worden gebletert Das bronne wasser auß menschlichen leiben fliessen glaubet das auch die sewle vnd bilde geen die wende reden ochssen vnd dergleichen vihe warsagen vnd von den himel vnd der Sonnen glast vrblützlich weyssagunge komen wurd also ich verirter vnd von grosser begierde gleich entsetzt keinen anfang ja kain fuß drit meins begires newer sache findend vmbgieng ich alle ding doch dieweil ich in solichen fürwitze von hauß zů hauß straifft kome ich auff den marckt vnwissende vnd sihe ein weib mit vil nach uolgends gesinds doselbst schnelle geend ereile ich das gold vnd edelgestein in jren Recken do eingehefft dort eingewirckt gab anzaigen dz es ein erbare frawe were auf jrer seyten gienge ein alt man dr so bald er mich ersahe sprache bei glauben diser ist Lucius vnnd botte mir den kus zůrstunde weiß nit was sagt ehr der frawen in ein ore warumb spricht er geestu nit auch hieher zů deiner můter vnd gru:est sie sprach ich scheme mich vor der vnbekanten fraw errotet vnd stunde also do aber sie warffe jre augen auff mich. Sihe spricht sie hie ist deiner frummen vnd erbaren bassen můtter. Saliua genant dann sie erkant jn an seinem geraden leibe der gleich jns richt scheit so man #VIIb# ein ding mit fleiß macht einander gemeß gůter masse gerade was dünne ro:eßlecht : ein liecht hare spreckelicht augen aber wachend vnd wie eins adlers scheynend auff alle seiten ein zierlicher hübscher vnd steter gang vnd sie redet fürter. Ich o Luci habe dich mit disem meinen henden erzogen wann warumb nit Ich bin deiner můtter nit allein gesipt sonder mit jr auch erzogen worden wann wir sindt bede von dem geschlecht Plutarchi geborn vnd haben ein sewgammen gesogen also jhn schwesterlicher freüntschafft miteinander auffgewachssen vnd anders nicht vnderscheidet vns dann die wirdigkeit das sie einem Edlen ich einem gemeinßman verheirat sein worden. Ich bi die Birrhena der namen du als bey den deinen offt vermeldet in gedencke bist Darumbe gehe trostlich in mein herberg als jhn dein eigen hauß darzů als durch verzugk der dere mir die ro:ete vergangen was sprich ich das sey ferr vonn mir liebe base das ich meinen wirt Milonem begeben on alles verschulden souil aber mit fu:egen mage geschehen will ich fleiß haben so offt mein wege hierfür stet nit fürzůgeen ich habe dann vor zů dir eingekert Dieweil wir soliche vnd dergleiche rede halten vnd ein wenig schrite gegangen warn kamen wir in das scho:en hauß Birrhene das vberscho:ene verho:efe het vnd in den vier ecken stunden sewle daran bilde der sighhafften go:ettin auffgericht waren auch ander bilde an den kragkstein mit außgebreyten flu:egeln wegig doch on geen mit vnsteten driten eylende Erlebten nit als wo:elten sie bleiben sundern jetzo hinfligen dargegen vber jn der mitten ein bilde der go:ettin Diane auß Maer melstein gemacht darauff was dz gantz gewelbe geschlossen warlich ein wol gmacht bilde in fliegendem gewande loblich herfür geend entgegen den eingeenden vnd seiner go:etlichen Maiestat halb erwirdig zů beyden der go:ettin seytten wapneten sich hunde dieselben hunde waren auch steine den brannen die augen spitzten die oren stauckerten mit der nasen pleckten die zene Vnd ob du in der naehe einen bille ho:erest würdestu mainen es were auß des steins kelen gangen darin dann der wolkünnende meister der es gemacht alle künste seins handtwercks hat sehen lassen waren die hunde gestalt als ob sie ietzo anfallen wolten widerstrebten mit den hindern vnd stalten sich zů lauffen mit den vordern fu:essen Zů rucke der go:ettin geet vbersich ein stein gleich einem gewelbe mit mose krewtern pletern vnd gestreüssen mit weinpletern vnnd Bawmlin von steinwerck plu:end darin ein schein eins schatten von dem glaste des steins vnder dem ewsersten symbs des steins hangen o:epffel vnnd trewbel meisterlich außbereyt die die künste der natur nach volgende gleich der warhait enlich gemacht het Du meinest so ihne der mo:estreich herbst zeitiger trewbel farber gegeben hette du mo:echtest etwas darab bro:echen zeessen Vnd ob du die bronnen die bey der go:ettin fu:essen hinfliessen gebückt anschawen würdest du sie gleich den trewbeln sampt andern (in dem sie sich der warheit vergleichenn) gleich ob sie wegig seien glauben in mitten des laubwercks des steins würt gesehen ein bildnuß Acteonis sein gesicht gleissiglich vber die achssel werffende vnd ietzo anlachende ein hiersch zů werden harret in dem stein wann sich die Diana wo:elle jm Bronnen wa:eschen So ich diß alles mit luste sihe vnd widersihe (spricht Birrhena) dises alles ist dein was du sihest vnd mit dem worte gebote sie den anderen allen wann sie hette heymlich zůreden hinweg zůgeen Als die abgetriben sprach sie. Bey dieser go:ettin o aller liebster Luci. Ich fo:ercht dein ser sorg faltiglich Vnd als mein eigen kind beger ich dich gewarnet hu:et dich vnd hu:et dich nur wol fleissiglich vor bo:esen künsten vnnd vor den schentlichen lastern der Pamphiles die des Milonis (den du deinen wirt nennest) haußfrawe ist : ein beru:embte zewberin dann aller schwartzen kunste würt sie ein meisterin geglaubt die mit kleinen estlin steinlin vnd dergleichen durch freuele verniblunge alles diß liecht der gestirnten welte in die tieffen helle vnd alte vinsternus ertrencken vnd werffen kane Vnd so schierst sie einen wolgestalten jüngling ersicht gewint sie ine lieb vmb sein schonheit würfft jr augen vnd sinne auf jne stelt sich zů jm freüntlich sprengt an seinen geist vnd můt legt jm also ewige fußeysen in brünstiger liebe vnd alß dann die nicht jrs willens sind sie verschmehende verkert sie die zurstunde in stein oder in ein iedes ander thier etlich erto:edt sie gar diß #VIIIa# ist dir fleissiglich zůuerhu:eten wann sie brynt ewiglich vnd du jung vnd hübscher bist jr enlich diß redet mit mir Birrhena : gnug sorgfaltiglich für mich: Aber ich sunst on diß fürwitzig alß balde ich der zewberey gewünschten namen erho:ert habe mich vor Pamphiles so gantz nicht zů hu:eten gdacht dz ich willig (vor frewden auffhupffende) begert mich mit reichem solde vnder soliche meisterschafft zůbegeben vnd mit schnellem sprung in dieselben tieffe mich zů vberstürtzen : vnd darumbe eylender vnd vnbesinter lo:eßt ich mich auß jrer handt sam einer ketten gesegent sie balde eylet geschwinde zů der herberg Milonis vnd dieweil ich als ein vnsynniger eylet sprach ich Luci erwache vnd biß bey dir selbst du hast ein gwünschte gelegenhait vnd wie du lang begert magstu yetz dein hertze erfüllen mit losen fabeln leg nur hin kindß forcht vnd greiff weißlich die dinge selbst an vermeyde mit deiner wirtin zů Bůlen vnd verschon deines fromen wirts Milonis eelichen bettes : Aber mit der maide Fotis versůche dein hail fleissiglich wann sie ist wol gestalt geyle vnd freche vnd abents wann du schlaffen gehst wirt sie dich ihn dein kemmerlein fieren wirdt dich glimpfflich vnd schmeichelend niderlegen vnd lieblich gnug zůdecken vnd dein haubt küssen vnd vngerne hinweg scheiden mit iren angesicht erzeigt die liebe offt stilsteend hindersich sehen Got gebe das es gůt glücke vnd heyle sey Es gehe nur für sich es kan nit vnglücklich sein man versuchs also mit der meide. Diß mit mir selbst redend : kame ich für die thür Milonis vnd als man spricht : falle mir zů meiner eigen vrtheile finde weder den Milonen noch sein haußfrawen doheymen sondern allein mein liebe Fotiden die bereitet jrer herschaft gehackt fleisch in einen hafen mit brůhe vnd rüstet den schencktisch mit wein do roch mir in die nasen die wolgeschmack speiß sie wz mit einem kitel reinigklich gkleidet : vnd mit einem schneweissen fürtůche erwzhoche biß vnd die brüste geschürzt rieret vmb die hefen mit jrn hübschen hendlin von solichen an blick bin ich vrstarr vnd vrwunderend gestanden. Es stunden auch die glid die sünsten pflegen zů ligen zůletzte sprich ich zů jr : wie hübschlich vnd wieso gar sewberlich regstu die hefen samt finger darein zůtuncken sprache die glimpfig Fotis sunsten auch fro:elichs geschwetze weiche hindersich du armer aufs weitest von mir gee vom herde dann dich mein fewer #VIIIb# halt nur ein wenig ru:eren würdestu vonn jnwendig brinnen nyemant würdt dir die hitze leschen dann allein ich die wol kochen vnnd betten kane mit dem sahe sie mich ane vnd lacht aber ich bin nit ehe hinweg gangen biß ich alles jr wesen vnnd gestalt abgescha:etzt habe Vnd was solle ich vom anderen sagen : Ich der allewege fleiß ghabt habe das haubt vnd hare embsiglich erstlich vornen vnd darnach da hinden zůbesichtigen hab solichs vrtheils bey mir gewiß vnd stete vrsache darumbe fürgenomen das diser der vorderer teil des leibs als am tage ligend vns zů gesicht kombt vnd was an anderen glidern die fro:elich farbe eins zierlichen kleids thůt das thůt am haubt der angeborn schein Etliche jhr zierheit vnd scho:ene zůbeweren thun die kleider gar weit auß legen ab jhren geschmucke jhre nackete schonheit sehen zůlassen frembd vnnd das seltzam ist zůsagen Wann du einer mynniglichen vnd hübschen frawen haubt der locke berauben würdestu jrem angsicht die angebornen wolgestalt gar benemen Ob sie schon vom himel gestigen im mere geborn vnnd holtzseligkeit vmb geben vnnd jr alle vo:elcker der begierden vnnd liebe nachuolgten in jren guldenen gürtel geschmuckt nach Cynama riechend vnnd von Balsam trieffende wurd sie dannoch vnd scheützlich kal herfür geen mocht auch nit wolgefallen Venus selbs jrem Vulcano Wann aber das hare wolgefarbt mit liechtem schein erglastet da leüchtet es bewegt sam der sonnen glast vnd gibt ligende einen widerschein Vnnd herwiederumbe verendert es sich gegen dem gesicht ietzo als golt scheynende bescharwent würdt ehs honig gefare jetzo von rechter schwertze gru:enfarb wie die tauben an den helsen So es dann mit Arabischer salben betreifft oder mit einm scharpffen kam gekembt vnd zů samen gewunden dem lieben vnder augen kommt gibt es gleich einen Spiegel einen lieblichen anplicke. Wie dann so es dicke ist vnnd es der windt biß in die schettel iagt oder so es langk ist außgebreytet vber den ruck fleißt vnd zů letste ist das hare in den wierden das ob ein frawe mit golde kleydung Berlin vnd aller welte geschmuckt were es sei dann das sie das ho:ere gescheytelt habe mage sie nit geziert angesehen werden. Aber mein Fotis macht der vngeschmuckt geschmucke holtzselig Wann sie hette dicks hare dasselb herauß gelassen hienge jr vber den hals seuberlich auff dz geschürtzt ober kleide stossende Vnnd am ende ein wenig geflochten Was mit einem knoten zů oberst jn die scheitel gestrickt Do mocht ich nit lenger den wollust meiner begierde verhalten sonder bückt mich nider vnnd kußt sie an das ende dahin das hare geknüpfft was su:eßlich Aber sie krumbt den hals vnd gegen mir gekert sahe mich schelchs an sam wolt sie mich beyssen ho:erstu junger student sprach sie ein siesses vnd bitters versůchen thůstu hu:et dich das du von der vberigen su:essigkeit des ho:enigs vnd su:eses nicht ewige bitterkeit schlyndest : sprach ich Wieso du mein wunsame ich bin willig so zůuor mit einem ku:eßlin erquicket ob disem fewr gesteckt gebraten zů werden vnnd mit dem worte sie vmbfange begunde sie zůküssen vnd als jetzo jr lieb zů der meinen wurtzelt ist sie (geneigt zůbegirligkeit) erbleichet Jch verdirbe sprach ich vnnd bin allgereit verdorben Es sey dann das du mich gnadest dartzu redet sie mich widerumb küssende Biß gůts můts wann sich vergleicht mein wille dem deinen sich solle unser wollust nit lenger vorziehen dann so schierst es nacht würt will ich bey dir sein nach solichen reden haben wir vnns gescheiden. Es wz aller erst mittag worden da schickt mir Birrhena jr schencke ein gůt schweinlin fünff hennen vnnd ein krůck mit altem kostlichen wein. Do beru:efft ich Fotidem Sihe sprach ich der wein der bulschaft reitzer vnd erhitzer komt selbst diesen wein wo:el len wird allen außtrincken das er vns die schame vertreibe vnnd freüdig mache Die schiffart der Bulschafft darff nicht ander rüstunge dann das vber nacht die ampel vol o:els vnd die Becher vol weins seyen des vbrigen tage haben wir zum bade vnnd nachtmal zů vertreiben ich gebetner bin ob meins gůte wirts Milonis vbel bereyten tische gesessen meynst ich mochte sein weib anzůsehen vermeyden der warnung Birrhene jngedenck vnnd do ich dannocht mein augen auff sie warff forcht ich mich #IXa# sam hette ich inn die helle gesehenn Aber Fotiden zů tisch dienende hab ich stets angeschawet darinn mein hertze erku:elt. Vnd als es abent was worden sprach Pamphiles das liecht ansehend Ey wie ein grosser regen wirt morgen kommen vnnd als der man fragt wie sie das weste antwort sie das liecht weissagt es zů solcher antwort lachend wie ein grosse warsagerin sprach er haben wir an disem liecht vberkommen das sie des himels henndel vnnd der Sonnen liecht von disem leichter schawet Darzů redet ich das seind die ersten bewerunge des warsagens vnd nit ein wunder Dann wie wol des gro:essern und himlischen fewrs als seines vaters vnd was dasselbe zů oberst in der lüfft thon werde dz es dasselb auß go:ettlicher offenbarung wisse vnnd vns verkunde wann zů Corintho ist ietzo bey vns ein frembder warsager der durch die gantzen statt mit wunderbarlichen antworthen forchtsame vnd heimliche zůkünftige ding warsagend gelt verdient hat welicher tag die heyrat bestetig welcher die bewe mache langkwerig welcher den kauffman glücklich welcher dem wanderer feyerlich welicher der schiffart bequemelich mir hat er auch zůlerst wie es mir auff diser reyse zůsteen solt erfraged viel gsagt vnnd sere wunderbarlichs vnd seltzams ietzo das ich eren gnug haben wurde das ist gewiß der warsager gerade sprach iich ist er vnnd etwas brawn Diophanes mit dem namen der ists sprach er vnnd kein ander wann er hat auch hie vilen vil der gleich #IXb# gesagt vnnd als er nit wenig pfenning sonder gůte lone erlangt ist ime ein unfale ja ein groß vngelück zůgestanden wann eins tags als vile volcks gerings vmb jne stunde vnnd er den vmbstendern warsagt ist ein lederer ein kauffman zů jme kommen begirlicher ein glücklichen tag seiner außfart zů vernemen vnd als er den außerwelten tage jme zů geeygnet der Lederer den bewtel geo:effnet das gelt herauß geschüt vnd hundert pfenning gezelt hette zůlon des warsagers Sihe so tringt zůruck hinzů ein edler jünglinge zuckt jne bey dem mantel vnd jne herumgekerte kußte vnd vmfienge er hertzlich Vnd als er zůuor jne wider gekußte hies er jne bey sich nider sitzen ab seiner vnuersehen gegenwertigkait erschreckende vnd der gegenwertigen sachen vergessend sprach zů jme fürwar du bist vns gewünscht kommen darzů der selbe der ander eben auff den abent Aber sage mir herwiderumbe brůder da du eilend auß Euboea bist geschifft wie es dir auff dem wasser vnd lande zů gestanden sey darzů antwort Diopanes der beu:empt warsager seins gemu:ets einrechts weibe vnd nicht bey jme selbst vnseren feinden sprach er vnd allen vnseren widersachern solle ein solche grawsamme vnd lanckwierige schiffart zůston darin wir gefaren sind von den wellen zerschlagen baide růder verloren ist schwerlich an das ein Land gestossen vnnd ertruncken haben wir alle ding verloren vnd kawm außgeschwummen vnd alles das wir durch erbarmunge der vnbekannten oder durch gunste der freunde heraus gezogen haben vns die Rauber genomen vnnd den mein einigen brůder genant Arißuates als er in widerstonde vor meinen augen von in ermo:erdt worden Die weil er dise ding noch traurig saget klaubt der lederer die pfenning wider zůsamen die er dem warsager zůgescherzt hette vnnd flohe dauonn Aller erste erwachte Diophanes vnnd erkante sein vnuerschamt laster do er auch vns alle so vmb jne stůnden sahe laut vnd ho:enisch lachen Aber dir allain Luciherr habe der warsager recht vnnd war gesagt sey selig vnd volbringe dein reise glücklich Als Milo von solchem lange redet ersewfftzet ich heymlich vnd zürnet mit mir selbs nit ain wenig das ich hette vrsach geben langem vnbequemen geschwetze einen gůten thail des abennts vnnd seins gewunschten geprauchs darob verloren zů letst thet ich die schamschůch auß sprach zů Milo es leide Diophanes sein vnglücke vnd was er den lewten abgenomen dz verlies er zů wasser vnnd zů lande aber mir der noch von der gestrigen mu:eden schwach bin gib vrlaub dest zeitlicher schlaffen zů geen. Vnd mit dem worte schiede ich abe gieng in mein kemmerlin fande do selbst die speise lustlich zůberaitet vnd der knecht beth weite hindan getragen vnnd das mein an der erden ligende auff meynung das sie kain gerewsche bey nacht ho:eren mo:echten bey meinem bettlin stůnde ein tischlin vnd darauff was zům nachtmal vberbliben vnd groß krausen halb vol wassers darbey ein legel oben weite offen darauß was gůt schencken dz was der fechtenden bůlschafft gůte rüstung als ich mich gelegt sihe so kombt mein Foris die jr frawe schlaffen gefu:ert hette vnd wirfft mir zů rosen krenzlin trůge rosen in der schos kußt mich freuntlich bestrewet micht mit plůme begraiff ein trinck geschirre goß warm wasser dorüber vnnd reicht mir trincken vnd ehe ichs gar außgesupft nam sie mirs gu:etlich das vberig durch die leffetzen (mich anplickend) su:esigklich verschlinden zům anderen vnnd drittemal vnnd offt eins vmb das ander drinckend vnnd ich nicht allein meins gemu:ets sonder auch meins leibs angericht sprache zů meiner Fotis. #Xa# Als du sichst bin ich zů dem streyt den du mir on feinds brieff zů entboten hast geschickt wann als ich den ersten pfeil des wu:etenden gots Cupidinis jn mein hertze empfangen habe ich meinen bogen gespant vnd forchte das icht die senn zerbreche von vberspannen aber dz du mir destmere zůgefallen lebst lasse die locke auß vnd in fliegendem hare umbsahe mich lieplichen On verzugk thet sie das geschirre alles vom tische vnd mit außgepreyten hare jungestalt der Go:ettin Venus die das mo:ere bewegt geformiert stayg sie zů mir an das bettlinn sich bey mich legend der fruchte der liebe fertigend bissolange wir die nacht wachende vnß gegen tage vertriben haben dergleichen na:echte nachuolgend etwouil zůgericht Vnd es begabe sich eins tags dz mich thett bitten Birrhena gar vleissigklich das ich bey jr zům nachtmale sein wo:elt vnnd als ich mich vleissigklich außredet versagt sie mirs vrlaub darumbe was note Fotis vor zůersůchen jren willen vnd rathe zů vernemen die selbe wie wol vnwillig das ich bůlschafft zů reiten Aber ho:ere du sprach sie hu:ett dich kumb destzeitlicher vom nachtessen herwider wann von wu:etender auffrůr der frischen jünglingen mir verdruckung gemeines friden wurdestu sehen beschedigte hin vnnd wider mitten inn den gassen ligen vnnd mag der Landvogt der zů weit gesessen ist die Statt follichs betrangs nitt entheben so mo:echt dir darumbe das du scheinbar nach gestalt vnnd das du fremde bist veracht werdenn. Biß onn sorge sprach ich mein Fotis wann zů dem das ich meiner wollust fremder Speise nit vorsetze so will ich dich auch dißer sorge ledigen durch #Xb# zeitliches heymhergeen will aber gleich wol nit allein geen sundern mein schwert auff die seiten gebunnden zů schürzung meins hails mit mir tragen Also bereiter beijalhe ich mich zů dem nachtmale alda was ein mercklich zale der jhen die essen solten vnd als bey einer mechtigen frawen der plům der Stat stunden beth von Cithein holtz vnnd helffenbein glitzende mit guldin klaidern bedeckt grosse becher von mancherlai wol gestalt vnd gleicher kostlichait das glas wercklich geschlossen da gemalter Christal dort geberts silber vnd scheinends gold augstein meisterlich außgehilert vnnd was man sunst nit machen kane dz was da etwo vil knecht zierlich geklaidet vil richt lustlich fu:ergetragen knechte mit kraußgemachten haren schon angethon boten den gesten offt auß edlem gestein gemachten drinckgeschirren mit altem wein zů trincken vnd als man die liecht hinein trůg warde sichs reden ob tisch meren zůfliessends lachen gu:etigs schertzen vnd geschwetze hin und wider So spricht zů mir Birrhena wol bequemlich wandestu in vnserem vatterlande wann ich weiß das mir alhie mitt Templen Ba:edern vnd anderen wercken alle andere stete mu:essigkait auch hendeliche arbeitsam kait so vil Ro:emer hieherkommen ist es inen sitlichen ga:este geru:ewige wonung als auff einem lusthause gewesen auß allen landen zewcht man zů vns vmb lusts willen dartzu redet ich es ist war wann niendert hab ich mich freyer zusein geacht dann hie aber ich forcht sere daneben die finstern vnd vnuermeidelichen helstete der schwartzen kunste wann man sagt das die todten zů beschedigung der lebendigen gesůcht werden dieses bestetigt ein andr ja sprach er es wirdt hie keins lebendigen menschen verschont vnd weiß nit were es ist yetzo so hart beschedigt vnd sehen alle an einen auff einem ortte in einer ecken sitzenden der von jr aller gelechter beschemt murmelt do er wolt auffsteen Mein Telephron sprach Birrhena harre ein wenig vnnd nach gewonhait deiner hoflichait ero:effne vns dein fabel das diser mein sone Lucius von deiner kurzweiligen rede erlustet werde Auch du mein frawe sprache er : vermanest mich jndem ampt deiner erbarer gůtheit es ist mir vnleidlich jr erlicher hochmůt also was er erzürnet Aber als Birrehna anhielt jne bey seinem heyle beschwerend hatt sie jne bezwungen wider seinen willen zů sagen er thet also auffgericht im beth streckt er von jme die hand vnd wie die Sprecher spitzt er einen finger die vndern zwen finger in die handt biegendt vnd den daumen senfftiglich auffhebend Sprach Telephron: Ich ain vatterloser bin von Mileto auff ein olympen das ist ra:enspil gezogen vnd nach dem als ich auch inn die stete diß geru:embten Lands begerte zů ziehen vnnd das ganz landt Thessalia durch wandert het kam ich zů meinem vngülcke gen Larissa auff einem stein vnd růfft mitt lauter stim Ob einer eins todten wo:el hu:eten der veruertrag sich umb den lon vnnd also sprach er zů einem jeden der fürgienge was erfare ich hie sprache ich pflegen icht die todten hie hinweck zůfliegen Sweig anntwort er wann du bist ain lauter kind vns fast frembde hie vnd darumb billich weistu nit das du inn Thessalia bist do die zewberenden weiber allenthalben den todten die munde abbeissen wann dasselbe sind zů bůß vnd werckzeig der schwartzen kunst Da gegen redet ist Sage sprach ich was vnnd wie ist die grasame hůt. #XIa# Zům ersten sprach er můß man die gantzen nacht felissigklich wachen mit offnen vnd vnuekerten awgen auff den todten leichnam sehen kein awg daruon wenden auch nitt vber ein seitten schilhen darumb das die listigen trügerin sich inn bildnus eins jeden thiers verkerende heymlich hinbey kriechen also das sie auch die awgen der Sonnen vnd gerechtigkait leichtlich betriegen wann eins vogels vnnd eins hunds vnd mewse vnnd dartzů auch mucken bildnus thůn sie an dann mit grausamen segnen machen sie die hu:eter schlaffende vnd mag niemand gnůg erzelen die behendigkait die dise bo:esen weiber zů jrer begierde erdencken vnd ist doch der sold diser gefa:erlichen arbeit nit gro:esser dann ye ainem vier oder beylewffig sechs guldin vnd ho:ere das ich nahen vergessen hette vnnd ob einer den leichnam morgens nicht gantz wurde wider anntworten wes dann daruon gebrochen oder gemindert were dasselb alles můß er von seinem leib erstatten do ich diß vernam ermant ich in meinem gemu:et vnnd zůr stunde gieng ich zům außschreier Nu ho:ere auff sprach ich zůschreien dir ist ein hierer bereyt sage was ist der lone Tawsent pfenninge sprach ehr werden dir hinnderlegt Aber ho:ere du Jünglin behu:ete fleissigklich den leichnam des Jünglings des Fürsten der Stat behu:ett wol vor den bo:esen Geyren Gawcherey sprach ich sagstu mir vnnd lawtere lugen du sihest hie an mir einen starcken mennschen vnnd aigentlich ein vnuerschlaffnen scherpffers gesichts dann ain Luchs vnnd voller awgen Ich hette es kaum geendt zůr stunde fü:eret er mich inn ein hauß deß thüre waren verschlagen #XIb# durch ein klein hindertürlin ru:efft mir hinein vnd jn einem verschlossen finstern kemmerlein zeigt er mir ein bettlin darauff der todt lag ein frawen weynend jn schwartz gekleidt darbey sitzent diser sprach er ist deins mans zůhu:eten gehertzen hafft herein gangen Thete sie das hare das jhr für die augen hienge dannen auch jm leide jr wol gestalt angesicht herfürthunde vnd mich ansehende sihe ich bit dich sprach sie wie ein vrwach ampt du annimst biß on sorge sprach ich sihe das du mir dieweil einen krantze machest. Alda stunde sie zů stund auff vnd fu:eret mich in das kemmerlin do lag die Leich mit weissen tu:echern bedeckt vnd als jhener siben gezeügen hinein gefu:ert hette entdeckt ers mit der handt vnd als sie jn lange genug beweint die gegenwertigen jres glaubens ermant hette wise sie alle ding mit engsten die wort die sie mit fleiß erdachte schreib ein ander auff jhn ein taffelin. Sihe sprach sie die naß ist ganz die augen vnuersert die orn vnbeschedigt die lefftzen vnuerletzt das kin veste vnd jr frommen lewte gebet des kuntschafft vnd mit dem worte als soliche tafel verschlossen scheid sie von dannen Aber ich sprache frawe heiß raichen wes vns note ist darzů sprach sie was seind dieselben dinge ein vbergrosse ampel sprache ich vnd o:els zum liecht genung : wasser vnd ein trinckgeschierr vnd einen deller mit vberbliebenem essen Da sprache sie den kopff schlagend : gehe hinweg du narre der in disem hauß bey der leiche nachtmal vnd verbliebens essen suchest darin ietzo in vil tagen kein rauch ist gesehen worden oder meynstu das du hieher vmb essens willen komen seist der billicher weynen vnnd trawren an dich nemen soltest nach dem sahe sie die meyde an vnd Mirrhene sprach sie gibe here die ampel vnd o:el wol fürderlichen vnd so du den hu:eter herein beschlossen hast so gehe zur stunde hinweg. Also verlaßner zů trost des todten mein augen reybend vnd zum wachen beru:efft kürtzt ich mir die weile mit gesange vnd als der abend kame Vnd darnach die vinster nacht ward ich mir sere fo:erchten dann ein wisele hinein kriechend sich bey mich stelt vnd mich stra:engs ansicht das das so klein thierlin seiner trutzigkeit halb mich entrüst zůletzt sprach ich also zů jr wann hebstu dich du verunreints thier vnnd verbirgst dich zů andern deins gleichen mewsen ee dann du vnser macht empfindest Wann hebstu dich sie gieng hin weg vnnd thet sich auß dem kemmerlein on lengern verzugk erdrenckt mich der schlaff in die tieffen helle also dz der got Appollo selbst zů Delphis nit leichtlich hette erkennet : da wir bede lagen welicher mer gestorben were Also ich todter selbs vnd do:erffender eins hüeters was nahe selbs nicht da vnd als die hanen wie lang noch nacht werer außschrien Erwacht ich vnd von grosser forcht erschrocken Lieff ich zů dem todten leichnam leüchter hinzů entdecket sein angesicht besahe alle ding vnnd fande die vnuersert Do kame das arme weib weynend rumpelt hinein in engsten mit den gestrigen gezeügen fiel zur stunde vber den toten leichnam vnd als sie ine vil vnd lange geküste hette besichtiget sie bey dem liecht alle ding keret sich vmb vnnd vordert Philodespotum hieß ine dem gůten hu:eter onuerzugk seinen goldt geben vnd als er mir den geben sprach sie Grossen dangk jüngling sagen wir die vnd bey glauben vmb deines fleissigen dinsts willen wo:ellen wir dich vnder anderen unseren dieneren zelen darzů antwort ich vnuersehens gewynß halb erfro:ewet vnd ab den scheynenden guldin die ich in der handt auffwarff erschrocken ja sprach ich frawe du solt mich für einen deiner diener halten vnd so offt du vnser arbeit würdest begern so gebiet ku:enlich ich hette das wort kawm außgeret so eylen mir die knechte nach mit allerley waffen wie sie jeder hette begriffen da schluge mich ainer mit fewsten in das angesicht mich stieß der ander mit den elenbogen in die schultern der drit durchbort mir die seyten mit den fewsten draten mich mit fu:essen zohen mich bey den haren zerrissen mir die kleider vnd mich in gleichnuß des hochferrigen jünglings Adoni zerrissen vnd zerzert stiessen sie mich für das hauß. #XIIa# Dieweil ich in der nechsten gassen mein gemu:et zůerquicken mein vnglück selig vnd vnbedachte rede spate betrachtet vnd mich selbst merer vnd grosser schleg wirdig ach tet Siehe so zeügt der todt ietzo zum letzten beweint vnd verklat dorthere vnd nach do lieff entgegen in engsten vnd trawrig ein alter man die leiche vber den marckt rauffend fiel mit beiden henden ane die bare konte vor embsigem sewfftzen nit weynen durch ewern glauben sprach er jr burger vnd vmb gemeyner gu:etigkeit willen haltet stille den ermorderten burger vnd die grossen missethat strafft ernstlichen an einem schentlichen weibe wann sie vnd anders niemant hat den armen jüngling meiner schwester sone jrem eebrecher zůgefallen vnd sein gůt an sich zůrauben mit gifft erto:edet soliche klegliche klage warde durch den alten in einen ieden getragen da war de das Bo:efelvolck vngestu:em vnd vmb das es der warheit gleichet der missethat glauben Schrihen fewr here suchten stein vnd reitzten die kinde zum tode der frawen aber sie mit erdichten weinen vnd so ho:echste sie mochte bey allen go:etten schwerende verneint sie die missethat darumbe sprache der alte so woll an wir wellen die warhait in die wilkur der go:etlichen fürsichtigkeit setzen Hie ist Zachlas von Egipten ein vo:erder Prophet der ietzo mit mir vmb groß gewettet hat er welle diß verstorbenen geist widerumbe von helle herauff zů im bringen den leibe lebendig zů machen vnd mit dem worte bracht derselbe in die mitte herein einen jünglinge ihn leynin kleidern schůche von palmpletern geflochten anhabende mit einem beschornen kopffe als er desselben hende lange geküßt vnd die knyhe begriffen hette Erbarme dich (sprach er o priester) Erbarme dich durch die himlischenn gestirn durch die hellischen go:ette durch die #XIIb# natürlichen element durch das nechtlich schweigen durch die erlangten geistlichkeit der go:ettin Jsus zů Copton durch dz wachsen des Nils durch die heyligen heimligkeit zů Memphis durch die zimbel zů Pharos vnd verleihe disem einen kleinen gebrauche der Sonnen vnd den augen die in ewigkeit verschlossen sindt giesse ein ain wenig liechts wir hie widersteen aber nicht noch versagen dem erdtreich dz sein ist sunder zů troste durch rachsale am weib biten wir ein kleyne zeit des lebens Da der prophet also gebeten legt der priester dem todten ein kraut dreimale vber den mund vnd die průste keret sich alßdann gegen auffgang der sonnen villeicht die Sonnen stillschweigennt anbetend also durch andechtig geberde aller die zůgegen warn angesicht vnnd fleiß auff das groß wunder werck auff zůmercken bewegend thet ich mich auch vnderen hauffen vnd bey der bar stund ich auff einem erhaben stein aller dinge fleissig acht nemende So begynt sich die prust auß zůplosten der Puls schlagen der leib vol atems worden vnd stet der tode leichnam auff vnd redet der gestorben jünglinge ich bitt warumbe habt jr mich (der ich das wasser lethe in der helle schon der vergessenheit getruncken in dem bach Stigia geschwommen habe) wider in das zergengklich leben beru:effen? ich bit dich ho:ere auff vnd laß mich an mein růhe Da die stymme auß dem Co:erper geho:ert : warde der Prophete etwz zornig warumb sprach er ero:effnest du nicht die heymligkeit deines todes oder meinstu das ich nit den zorn der go:etter wider dich mo:ege anru:effen vnd deine mu:ede glider peynigen. Da sahe er auff in der bare vnd redet zum volcke ich durch bo:ese künste meiner new verdrewten erto:edet mit einem gifftigen truncke habe mein bethe dem eebrecher verlassen da fehet das weib einen můt vnnd auß bo:esem gewissen widerfichtet sie jrem anklagenden man da warde das volck hytzig vnd zwitrechtig etlich sagten man sollt das bo:eß weib mit jres mannes leib lebendig vergraben Etlich man solt des todten lu:egen nit glauben aber disen spane hat die nachuolgende des jünglings rede entscheiden dann es widerumb diesser ersewfftzende Jch wurde euch geben (sprach er) der lawtern warheit vnwidersprechliche vrkunde vnd das anders niemant waißt würde ich ero:effnen vnd auff mich mit finger zeygende sprach da diser fleissiger mein hu:eter mich bewachet die alten zewbrerin mir nach stelten vnd sich darumb offt vergebens entstelt dweil sie seinen embsigen fleiß nit bekriegen mochten haben sie jme zů letzt einen schlaffenden nebel angeworffen in dieffen schlaff begraben vnnd nicht auffgeho:ert mich bey meinem namen zůberuffen bß die schwachen geeder vnd kalten glider sich trege vnd letzlich vnderstanden haben der zewberey zůgehorchen diser sunsten lebendig aber als hart schlaff sam werer er gestorben darumbe das er (wie ich genant) ist stund auff gegen seinem namen vnbesynnet vnnd gleich ein schatwe geend wie wol die kammerthür fleissiglich verschlossen waren haben sie jme die nasen alß balde auch die oren an meiner stat durch ein schlitz fenster abgeschniten haben jme wichsen oren zurstunde darfür angesetzt vnd ein nasen der selben gleichen vnd stet ietzo der arm hiebey vnd het nicht Lone seiner fleissigkait son der schwechung seins leibs erarnet Da er das gesagt ich erschrockner begunde zůner sůchen nam die nasen in die handt sie volgt zohe die oren sie fielen abe vnd do ich mit finger zeigen vnd gnawcken des haupts deß erweckten angezeigt warde erhu:ebe sichs gelechter kroch ich hinwege vnder der vmbstender fu:essen kalthen schweis schwitzenden seyten die wunden der oren vnder das hare verborgen vnd die vngestalt der nasen mit disen angeklebten du:echlin sewberlich bedecket. Alß balde Thelephron diese fabel geendet fiengen die zechleüt fewcht von wein wider an zůlachen vnd do sie wider zůtrincken vorderten sprach zů mir Birrhena Der hochzeitlich tag von anfang diser stat würt morgen komen an dem die lewte den heiligen got Laches mit frewden vnd wunsamkait feiern denselben würdestu vns durch dein gegenwertigkeit des kurtzweiliger machen Vnd wolte gerne das zů dem erwirdigen gott etwas lecherlichs von die selbst mo:echtest erdencken daruon seinem go:etlichen willen dest mere vnd volkomlicher mo:echt geopffert werden wol sprache ich ehs #XIIIa# solle geschehen als du wilt vnd ich wolte gern bey glauben ein matheri finden bei disem grossen Gott vaste anngenem were darnach auff ermanen meins dieners der mich der nacht erinnert ich jetzo von speise wolersettiget stůnd auff gesegnet Birrhena vnd torcklende begunde ich haim zůgeen Aber so wir die ersten gassen giengen wardt vns vnnser liecht vom starcken winde verlescht das wir die zehen gegen den stainen zerstossende der ne:echtlichen vinsternus kawn erlediget mu:ede vnser herberg erraichten vnd da wir nahe hin zů kamen sahe ich drey starck kerlin vnd groes von leibe mitt krefften wider vnser thür lauffende vnd ab vnser zůkunfft nicht schewhend das vns vnnbesunder mich gedaucht das es grewliche mo:erder weren zůrstunde gewan ich mein schwert das ich mit meinen klaideren bedeckt biß daselbst hin getragen hette vnnd on saumen sprange ich mitten vnder die mo:erder einen ieden als ich jne am gegen fechten erzeichen mochte verwundende biß so lange sie vor meinen fu:essen mit vil wunden durchstochen jre gaiste auff geben haben von solichem getresche Fotis erwachend o:effnet die thür ich schnawffend vnd schwitzende schloff hinein vnd zůrstunde von dem fechten mit den morderen als Hercules von dem totschlag Gerionis vermu:edet legt mich schlaffen. #XIIIb# Des dritten bůchs inhalt. Als es doher taget ist die oberkait mit den statknechten für das hauß Apuleij kommen begeren in dohin als ein morder vnd vbeltheter ins loch zůfieren vnd zům todt verurtailen wirdt der hauff vnd volck das sich versamlet beschriben trit der anclager für das recht vnnd beklagt den schuldigen der schuldig thůt sein vnschuld dar redt sich sein auß in dem kompt ein alt weib doher als were sie der ermürten můter welliche auß geheiß der oberkait Apuleius ansagen vnd anzaigen mu:eßt der man deß handels wol gewar waß worden schlecht menigklich ein groß gelechter auff Nach dem liesse Pamphile den Lutium sehen wie sie sich in ainen vogel verkert vnnd mit zeuberischen salben schmieret das begeret auch Apuleius zů thon vnd sich in ain Auffe vera:endere waiß nicht wie er in ain ander püchßlin griffe sich schmieret es warde ein esel auß im Am ende wirdt erzelt ain morderischer diebstal wie der gůt esel mit grossem Schatze wol beladen dem wirdt Milon gestolen vnd auß seinem hause hinweck gefieret wirdt etc. Als die Morgenro:ete jren Rosenfarben arm bewegende jn jrem roten zewge reit an dem himel vnd die nacht mich auß der rwhe gezognen dem tag wider gegeben hat ist mein gemu:ett ain hitze angestossen inn bedencken der na:echtlichen vbelthat darumbe ich mit zůsamen gezognen fu:essen die hende mit eingeschloßnen fingern vber die knyhe gespant geklumpffen auff dem beth sitzend weynet jnnigklichen ietzo an das gericht vnnd vrtail jetzo an den hencker gedenckend auch ob müglich das mir einicher gůtwilliger vnd genediger richter mo:echte zu:kommen der mich trifaltigen todtschleger vnd mit souil burger blůt besprengt mo:echt als vnschuldig vrteilen vnd ob diß mein rům #XIVa# reitzig auffart were dauon mir der Diophanes warsager gesagt hette diß also je mere vnd mere bewegend klagt mein vnglücke jn das ward man an die thür klopffen vnd daruor vmbrawschen zůrstunde do die thür geo:effnet warden trungen hinein die amptleutt mit jren knechten das gantz hauß vol alsbalde zwen Büttel auß beuelhe der amptlewt zugen mich nicht werhafften bey der hand vnd do wir in die ersten engen gassen kamen hette sich alles volck gesamlet vnd dicke jnn einander gesteckt zohe es vns nach vnd wiewolich den kopff gegen der erden ja gegen der helle henckend traurig daher gienge doch vber ein seiten schilhend sahe ich dinge der ich mich sere ver wunndert wann vnnder souil tawsenden was keiner der nit vor lachen wolt auffbrechen zů letst do ich durch alle gassen von einer ecken zů der anderen gefu:ert was warde ich für gericht vnd den richterstůl gestellet vnd als die gewaltigen hoch auff einer prucken sich gesetzt hetten schray ein büttel man solt schweigen zůhand baten sie alle einmu:ettigklich von der menge wegen die in einannder getrungen sich erdrucken wolten das man das gericht auff dem Rathauß solt halten alsbalde das volck fürlawffende hette behend das hauß außgefült den eingangk vnd das tach alles volle steckt etliche klebten an den sewlen etliche hiengen an den Bilden etlich nur sahen halber durch die fenster vnnd balcken vnnd sie alle mit wunderbarem vleiß zůsehen hetten kain achtung auff sich selber Da fůrten mich die Büttel mitt einer groben stimme am anclager vnd stunde auff ein alter vnd redet also in dem volcke O jr erberen burger es wirdt hie nicht eine kleine sache sonnder den friden der gantzen stat berieriend vnd die durch ein strenge ebenbilde nutzen mage gehandelt darumbe gezimpt sich mere vnd embsigklicher auch allem vnd jeden nach eruorderung gemeins nutz zůuersehen das dieser schedlich morder den mordt eins gentzen haußgesinnds nit vergebens onn straff gethan habe wo:ellet es nitt darfürhaben das ich auß sonderem vnwillen gereytzt neidlich rachsal bitt wann ich bin der wechter Haubtman vnd main das niemandt biß auff diesen tage mein verwachen vleiß mo:ege straffen nun wil ich euch die geschicht vnd wie sie sich nachts verlauffen hat glaublich sagen heint drey stunde in die nacht da ich vberfleissig durch die gantzen stat von hauß zů hauß vmbher gienge ersahe ich disen greulichen Jüngling mit einem blossen schwerte mordt wircken vnd jetzo drey durch jne erwürgt vor seinen fu:essen noch atemend in vil blůts zablen ist er solcher grosser missethat jm selbst gewissend billich bewegt daruon geflochen vnd in ein hawß vinsternuß halb kommen darinnen ist er die ganntzen nacht verborgen gelegen Aber durch fürsichtigkait der Go:etter die den vbeltethern nichts vngestrafft hinlassen Ee dann er durch heymlich wege daruon ka:em habe ich jne morgens verwart vnnd für die dapfferen heyligkait ewers gerichts verschafft zůgefu:ert werden Also habt jr den vbeltheter mit souil morden befleckt in der thate begriffen vnd einen außlendischen darumb vrteilt strencklich vber den frembden menschen di solchs an ewrem mitburger in jren landen wurdet ernstlich straffen als der herbe anklager also geredt hat er sein grawsame styme gestilt alßbalde hieß mich der Büttel ob ich icht dartzů antworten wolte anfahen aber ich konte deßmals anders nicht dann weynen nicht als gar bey glauben die schweren ancklag als mein arges gewissen anschawend aber do ich ermanet antwort ich also Mir ist nit vnbewüste wie schwere sey so drey erto:edte leich nach für gelegt sind den jhenen der des mords beschuldigt würd wiewol er ware sagt vnd willigklich der that bekenne vnd ein solliche menge auff zůreden das ich vnschuldig sey vnmüglich jedoch ob jr mir auß gu:ettigkait gemeingcklich zůho:eren werdet wil ich euch leichtlich berichten das ich in dise gefare meins lebens nicht auß verschuldung sunder auß vnfale vnbillich kommen bin wann so ich von nachtmale etwas spate heym gieng wolgetruncken dasselbe als war wil ich nit lawgnen vor der thür meiner herberg so ich zů dem gůten Milone ewrem burger wil einkeren sihe ich etlich freschliche morder versůchend hineyn zů kommen die thür außdem angel wellend heben die schlos alle damit das haws vestigklich verpert was abgerissen sich vmb die #XIVb# beschedigung der jnwoner vnderredend vnd zůletst der eine der hand behend vnd seins leibs wolmu:egender mit solichen worten reytzt die anderen ho:ert jr gesellen wie manlich vnd frewdigklich wo:ellen wir die schlaffenden in disem hause angreifen on alles verziehen vnnd alle weichmu:etigkait weich nur auß vnnserenn hertzen hindan mitt plossem schwerte solle der mordt durch das ganntz hauß wanderen wer schlefft den solle man erwürgen were sich wert den soll man todt schlagen vnd dann werden wir vnbeschedigt abscheiden so wir niemand im hauß vnbeschedigt bleiben lassen bin des hie bestendig jr Burger das ich die bo:esen mo:erder (achtend das einen fromen Burger wolgezeme) wiewol mir vnd meinem wirte forchtend mit meinem schwert gewapnent das ich solcher forchthalb mit mir pfleg zů tragen habe vnderstanden zů schewchen vnd verjagen Aber die bewrischen vnd fraßlichen menschen flohen nit vnd wiewol sie mich gewapnet sahen doch widerstůnden sie mir ku:enlich machten jr ordnung vnd spitzen jr Habtman vnd Fenderich gienge mich mechtigklich an zůrstunde ergriff er mich mit beiden henden bey den haren vnd wolt mich hinder sich gebognen mit einem steine geschlagen haben die weil er jme den haißt raichen glückt es mir das ich jn schlůg dz er vmbfiel zůrstunde den anderen der mir auch anfiessen hienge hieb ich durch die achselen den dritten der mir vnbesindt engegenlieff durchstache ich also vmb erobertens frids vnd das ich meins wirts hauß beschützt vnd jr aller gemeines heyle bewart hette ich mich nit allein vnstrefflich sundern auch von menigklich lobs wirdig geachtet wann ich hieuor keiner vnthate nie beschuldigt sunder erbers wesens erkant vnnd bey den meinen ye vnd ye die vnschulde allen dingen vorgesatzt habe vnd kane nit finden warumbe ich der billichen rachsall halb dartzů ich wider die bo:esen morder bewegt bin worden jetzo dise beschuldigunge solle leiden so doch niemand anzaigen mage das einiche sundere feintschafft vormals zwischen vnser oder dz mir die morder ye bekant geweßt seien oder das man eynichen rawb mocht anzaigen durch des begierde ich bewegt ein soliche grosse verhandlunge zůyeben mo:echtt glaublich sein Als ich solchs geredt warde ich wider weynen reckt die hende auff vmb gemeiner barmhertzigkait vmb liebe jrer kinde willen jetzo die jetzo andere bittende vnd als ich sie nu in gu:etigkait vnd barmhertzigkait genůg bewegt glaubt mit der Sonnen vnnd gerechtigkait awgen bezewgend vnnd mein gegenwertig sachen der fürsichtigkait der go:ette beuelhende mein angesicht ein wenig auff hůbe sahe ich alles volck vnd nicht minder meinen gůtten wirt Milonem vast lachen da sprache ich schweigend zů mir selber sihe dz ist der glaub das ist das gewissen Ich vmb heyls willen meins wirte bin ein morder vnnd würde zů peinlichem rechten gefu:ert vnd er desselben vngefettigt lachtt auch jetzo vber mein verderben Indes laufft hinein mitten durch den sale ein weib traurig vnd weinend in einem schwartzen klaide ein kind in der schos tragende vnd mit jr ein ander alt weib mit růssigen klaidern bedeckt gleich trawrig in beden henden o:elzweig tragend legten sich vmb das beth darauff die leichnam der ermo:erdten lagen begunden sere laut zů weinen vnd heülen vmb gemeiner barmhertzigkait vnd des rechten willen sprachen sie erbarmet euch vber die vnbillich ermo:erdten vnser witweschafft vnd verlassenhait gebt trost durch rachfall kompt zů trost disen waisen jren jungen jaren va:etterlicher narunge beraupt vnnd von dem plůt des mo:erders opffert ewrem Statrechten darnach stůnde auff auß den Richteren der eltere vnd redet zům volck also Das dise missethat schwerlich solle gestrafft werden das mage auch diser theter nit lawgnen Aber wir haben noch ain sorgfaltigkait dz wir sein gehilffen erfragen vnnd eroberen wann sich ist nit zůuerwenen einen einzal menschen drey so starcke jüngling vom leben zům todt bracht haben darumbe ist die warhait durch die marter zůerforschen wann der jhene der mit jme gangen ist heymlich entpflochen vnd die sachen darauff komen das er durch peinliche frage sein gesellen anzaigen soll damit die forcht solicher beschediger halbe gantz außgereitet werde zůrstunde nach gewonhait der Kriechen warden hinein getragen fewr einrade vnd der gleichen versůch zewg da ward gemeret ja gezwifacht mein trauren das ich zům wenigsten nit inn #XVa# gantzer haut solt sterben aber dz alt weib dz vormals mit weynen auffrůr gemacht hette sprach lieben Burger ee dann jr dißen morder meiner lieben kind an die marter henckt so geduldet die toten leichnam auff zůdecken dz jr in ansehung der scho:enhait vnd jugent mere vnd mere zů billicher gremschafft bewegt nach gro:esse der verhandlunge zürnet. Solicher rede warde gestanden : vnd zur stunde hieß mich der richter die todten leichnam die auff einem beth lagenn mit meiner hand entblo:essen Als ich hindersich zoge vnd mich weret die ergangen mißhandlunge durch ietzige offenbarunge zůuernewen mu:ssigten mich die Butel auß beuelhe des richters den arm gegem bethe schlagend vnd vber die todten denend zůletzt mit macht vberwunden wie wol vnwillig entplo:eßte die todten leichnam. O jr gůten go:ette was gestalt der sache was wunders was vrplützlicher verenderunge meins vnglücks Wie wol ich ietzo all gereit zun todten gerechent was von der vrplützlichen enderunge erschrocken stunde ich verstart vnd mag nit mit genug bequemen worten die vrsach der newen bildnuß außsprechenn Wann das drey ermo:erdte leichnam solten sein das drey auffgeplasen geißhewt waren vnd darein vil lo:echer gehawen vnd als ich mir meins arbeitsamen streits ingedenck bin waren sie wund an den oren do ich dieselben mo:erder gewundt hette. Da nu etlicher masse das lachen gestilt was etlich von vbrigen frewden gefallens hetten etlich den weetagen des bauchs mit den henden zu:samen druckten vast fro:elich vnnd mich ansehende giengen sie hinweg Aber wie ich die decke erstlich begriffen het also stunde ich verstart kalt als ein steine nit annders dann wie ein annder bild jhm Rathauß vnnd bin nit ehe wider zů mir selbst komen vnß Milo mein wirt zů mir gangen mich widerumb weinenden vnnd sewfftzenden sewberlich mit jme gezogen durch abwege geßlin in sein hauß gefu:ert hat mich trawrigen vnd noch forchtsamen #XVb# tro:estend mit mancherley reden mocht aber doch meinen vnwillen der mir dieff zů hertzen gangen was mit nicht verso:enen vnnd sihe zurstunde kamen die Burgermeistere mit jren zierungen in vnser hauß gegangen vnd vndersteen sich mich mit solichen vermanungen zůerweichen wir sinde nit vnwissen deiner erwierde noch deins geschlechts Luciherre wann der adel ewers namhafften geschlechts ist durch alles das landt gepreyte vnd das jhene des du dich betru:ebst hastu nicht vmb schmache willen erliten darumb laß alle gegenwertige traurigkeit vnd treib auß deinem gemu:ete dein bekomernus Wann das spiel das wir offentlich dem danckbarn got Lecher ja:erlich hochzeitlich begeen wurdt geziert mit erdachter newigkeit dieser got volgt nach lieblichen den die ine eren vnd wurdt nymmer gedulden das du von hertzen trawrest Sonder dein angesicht stetiglich mit liechter wunsamkeit verkleren vnd die gantz Stat vmb solch gnade Erbewt sich zů grosser erwirdigunge wann sie hat dich einen Patron geschriben vnd geordent das du vnnd dein Bildnus hie bleiben sollent dartzů antwrt ich Die der vordersten stat des lands Thessalie sage ich vmb solche ere gleichen dancke Aber sewl vnd bilde behaltet für wirdiger vnnd gro:esser dann ich bin. Als ich ihne also schamhafftiglich zůgesprochen etwas fro:elicher mir dem angesicht stellende vnd mich so minst ich mocht fro:elich gleichßnend sprache ine gu:etlich zů Alßbald lieff hinein ein knecht dein můter Birrhena sprach er vordert vnd vermant dich der wirtschafft der du dich abents hast versprochen Darzů sprache ich fo:erchtend wann mir nicht ab jren hauß von weytem grawet wolte ich warlich gerne jrem geheiß volg thun wo mir das vergont wurde wann mein wirt Milo mich bey dem gnedigsten got so hewt gefeiert wurdt beschwerend hat gemacht das ich mich hewt zů seiner wirtschafft versprochen habe der wurdt nit hinweg geen mir auch nit gonnen zůentweichen darumb wo:ellen wir biß hernach sparen Dieweil ich das redet zohe mich Milo mit der handt in das nechste bade fu:erend : aber ich vermeydend gesehen worden vnd das gelechter so ich selbst gmacht hette schewhend gieng jm auff der seyten mich verbergende : wie ich aber gebadt gedruckent wider anheim komen sey bin ich vor schame nit ingedenck also von meniglichs wincken mit den augen gnawcken mit dem haubt vnd finger deüten angezeigt wonwitzig verstocket. Vnd als ich Milonis schmals abendmale eylends eingenomen het vnd das ich den scharpffen wetagen des haupts von den weinen empfangen mo:echt heylen nach fürderlichem erlangten vrlaub legt ich mich schlaffen vnd also im bethe ligende alles so geschehen was trawrig wider denckend : biß dz mein Fotis als sie jr frawen hette schlaffen gelegt jr selbst fast vngleich worden kame nicht wunsame wie vormals noch fro:elichs geschwetzs sunder ernstlich geruntzelt an der stiernen gienge lancksam vnd forchtende zůletzt fienge sie an zůreden ich sprach sie bekenne meine schulde vnbezwungen ich bin dir ein vrsache diser deiner widerwertigkeit vnd mit dem worte lo:est sie abe jren gürtel riemen bot mir den nim zů straffe sprach sie bit ich dich mich das vngetrewe weibe vnd ob dirs gefelt gib mir ein bůßs so groß du wilt doch wo:ellests nit dafür halten mich dir dise kümernus zůgericht haben dauor mich die go:ette behu:eten das du eynich gar klein beschwerde meinen halb leiden soltest vnd ob dir icht widerwertigs vor sey das alles werde ee mit meinem blůt erarnet Aber das ich einer andern sache halb zůuolbringen gesendet bin das ist meins vnglücks halb dir zů beschwernuß komen. Allda sahe ich vbersich durch jr freüntlich sorgfaltigkait intrechtig gemacht begiriger die heimligkeit der sachen innen werden Sprach diser schalckhafftigist vnd gedürftig riem den dich damit zůschlagen geraicht werde zůrschniten vnd zerrissen ee ehr dein pflawmfedern weisse haut beru:er Aber sage mir in glauben was vnfals diener handlung geuolgt mir zů schadenn gedyen sei Wann ich schwere dir bey deinem mir allerliebsteb haupt mich gantz niemant auch ob du es selbst sagst nit glauben mo:egen das du mir zůbeschwerde icht erdacht habst. #XVIa# So mo:egen vngewise vnd widerwertige zůfelle die vnschedlichen gedancken nicht straffbar machen mit solicher endunge den reden thete ich mein Fotis der die ewglin naßten vnnd nwerhalb offen stunden freüntlich kussen des sie also mit frewden erquicket gedulde bit ich zůuor die Cammerthür felissiglich zůuerschliessen dz ich mich nicht durch mein vnbesinte wort außwendig geho:ert groblich verhandel vnd mit dem wort thet sie die thür zů den rigel veste für kame herwider mir mit beden armen vmb den halß fallend heimlich vnd mit kleiner stime ich forcht mich sprache sie die heimliheit diß hauß vnd meiner frawen zů offenbarn Aber ich getrawe dir vnd deiner kunst der on das du edel geborn vnd von hohen synnen auch zů der geistligkeit eingeweihet bist dir ist kumt der heilig glaub des schweigens darumb wes ich wurd beuelhen ihn die heimligkeit deines geistlichen hertzen das wo:ellest in desselben hoff zaun beschlossen halten vnd die einfeltigkeit meiner rede mit deiner verschwigenheit bewaren Wann dz kein ander mensche weißt zwingt mich die macht der liebe damit ich dir verwarnt bin die zů ero:effnen jetzo würdestu wissen alles wesen vnsers hauß jetzo würdestu wissen die wunderbarn heimligkeit meiner frawen der die geyste gehorchenn durch die die gestirn #XVIb# bewegt die go:ett gezwungen werden der die element dienen vnnd gebraucht sich jhrer kunst nimermer hefftiglicher wann so sie einen hübschen jüngling gerne anschawet dz jr offt pfligt begegnen jetzo hat sie vber die masse liebe einen jüngling Boecium vast hübschen darzů gebraucht sie allen gewalt jrer kunst vnd alles jr sturm geschütze ich habe des abents mit disen meinen oren geho:ert wo die Sonne nicht zeitlich vndergan gen werer vnnd der nacht zů gebrauchung der schwartzen kunst nit entwichen das sie hat der Sonnen nebel vnnd ewigs vinsternus getroet den selben Jüngling als er gestern auß dem bade gienge den hat sie inn der balbiererey oder scherstuben gesehen vnd mich die hare so vom schermesser gefallen an der erden lagen heymlich heyssen stelen vnd bringen die fand mich der Balbierer auflesen vnd das wir sunst der zawberey verlewmat sindt ruckt er mich herumb grewlich scheltende du verheite ho:erest nit auf der Jüngling hare zůstelen ob du nit daruon lassen wurde ichs den Richtern fürbringen ergreifft mich vnnd zornigcklich rayß er mir das har aus dem bůsen Als ich also hertigcklich gehalten was bey mir die sitten meiner frawen betrachtend das sie gewont ist vmb das ich mich abweisen laß zů zürnen vnd mich zů schlahen gedacht ich mir zů entlauffen aber in ansehung dein habe ichs gelassen vnd das ich traurig nit mit leren henden hinweg gienge sahe ich einen geyß fele mit einem scherlin bescheren die als ich sie wol verbunden vnd auffgeplosen sahe hangen nam ich die abgschornen hare die an der erden lagen die waren geelfar vnd darumb des jünglings Boecij haren enlich dieselben gabe ich meiner frawen die warheit verschweigend. Also anfangs der nacht ee du vom nachtmale herheym kamest mein frawe Pamphiles ietzo bewegt jhres hertzen steig auffstach das auff der einen seiten gegen dem auffgang der Sonnen jm tag offen stet vnd sunst durchsichtig zů jren künsten dinstlich ist darin sie heimlich wonet richtet sie zů jhr werckstat legt für tafeln mit vnbekanten bůchstaben beschriben stuck vonn erdruncknen vnd begrabnen corpeln etwo vil glider da nasen da finger da fleischliche die erhangner dorten enthaupter leüt plůt von den thieren erwürgter lewth kale ko:epffe den beschwornen opffert sie mit manicherlei feüchtigkeit ietzo mit Bronnewasser ietzo mit kůmilch ietzo mit Borgischem ho:enig : vnd ietzo mit mete. Als die dinge wider einander geknipfft warn mit vil riechenden dingen warff sie die zůerprünnen auff glüende kolen von vnüberwindlicher kreffte der schwartzen kunste vnd vnsichtlicher macht der gezwungen geiste namen an sich die corper der hare die allda pranten vnnd stuncken menschlichen geist entpfandenn horten wandelten vnd kamen dahin sie der geruch fu:eret an stat des jünglings Boecij hinein begerend vnnd do du trunckner von der finsternus der nacht betrogen in gleichnus des wu:etenden Aiacis mit plossem schwerte gewabnet kamest hastu nicht als derselbe den lebendigen thieren gehessig gantze hert gemetzelt Sunder drey auffgeblosen geißhewt erto:edet dz ich dich sighafften der feinde an blůtmale nicht einer der menschen sonder geißhewt mo:erder mocht vmbfahen : Aber als ich dermasse mit der Fotis einen kurtzweilichen schwatz hielt Hierumbe sprach ich so mage ich mit disen růme der tugend zů gleichnuß der zwölff arbeit Herculis zelen oder dem trifachen leichnam Gerionis oder der trifachen gestalt des helhunds Cerberi ine souil geto:edten geißheüten zůgleichend Aber wiltu das ich dir dise verhandlung vergebe durch die du mich in solich kümernus gefu:ert hast so zeig mir als ich dich bite dein frawen so sie etwas diser go:ettlichen kunst treibt so sie die go:ette anru:efft das ichs verkeret eigentlich sehe Wann ich bin die schwartzen kust zůsehen vbergirig ich weiß vnd entpfinde eigentlich mich der hieuor alle wege ein verachter weiblicher früntlicheit gewest bin also mit deinen scheinenden ewglin vnd rosenfarben wenglin die in knechts weise vnderthane dz du beheltest mich willigen ietzo frag ich nicht nach meinem vaterlande schicke nich nit heim zů ziehen vnd acht nit ho:eher dann dise nacht wie gerne wolte ich sprach sie dir leysten wes du begerst Luci aber jrer bo:esen siten halb ist die allweg einzale vsteckt vnd on iedermans #XVIIa# bei wesen pfligt sie solche hündigkeit zůulbringen aber deinem begern zů leben wil ich mich in fare begeben vnd so es zeithalb darauff ich mercken wil fůg hat solichs fleissiglich volbringen doch wie ich vorgesagt habe halt soliche grosse dinge in glauben verschwigen in solichem geschwetze von der Fotis freüntlich vmbfangen vnd mit einem krentzlin geschmuckt in vmbfangen armen entschlaffen hab verhart biß auff den annderen tag. Nach etlichen na:echten im sollichem wollust vollendet eins tags laufft mir Fotis vast sorfaltig entgegen vnd sagt mir dieweil jre frawe andere jre künste in jrer bůlschafft vnd zů jrem lieben fliegen wolt darum solt ich mich zů besichtigung solichs vernünfftigklich bereiten vnd als es erste nach worden fieret sie mich leys geenden zů dem oberen kemmerlin haißt mich durch einen spalt an der thür hinein gugen dz ist also geschehen also am ersten entkleidet sich Pamphiles vnd auß einem verschlossen behelterlin zoge sie etwouil büchslin thet dz lid von der einen vnd nam herauß etwas feyßt reib es lange in den henden salbt sich von den fu:essen auff bis in die scheitel als sie etwolang mit der latern heimlich geredt hette bewegt sie sich vnd flettert do giengen herfür die kleinen pflawmfederlin wůchsen die starcken flugfederen die naß vnnd negel krumb vnnd ward zů einer nachteylen Pamphiles macht ein gedoen vnd sich zůuersůchen hupfft sie auff zů hand in die ho:ehe erhaben floge hinweg mitt gantzen flüglen vnnd ward so sie wolt widerumb durch jr grosse kunst zů einem menschen. #XVIIb# Aber ich wiewol vnzaubert allein von gegenwertiger geschicht verstart was mir selbst vnenlich also vnbesint vnd geberdlose trawmet mit wachenden ribe die awgen ob ich wachet erforschend als ich zů letst wider zů mir selbst kam die hende Fotis er greiffende streich sie vber mein awgen ich bitt dich sprach ich gedulde die weil es fůg hatt mich der frucht deiner grossen gunste zůgebrauchen vnd gib mir auch ein wenig salben auß der büsschen mein aller liebste Fotis vnd deinem knecht mit solcher vnuergeltlichen gůtheit mache die ewigklichen pfandmessig das ich geflügelt als der gott Cupido stehe bey dir meiner Venus was sagstu sprach sie du fuchsgescheider Bůler du wurdest mich zwingen das ich in das landt Asiam auff meinen beynen wanderen mu:eßte so ich ein vogel auß dir machte vnd mir also hinflugest auch du mein liebster bůle solt du der zewbrerin in Thessalia also zů taile werden : So du ein vogel also wurdest wo mu:eßte ich dich sůchen wann wurde ich dich sehen solch vbel sprach ich verbieten mir die go:etter das ob ich wie der Adler durch den himel konte fliegen vnnd also wurd des obersten Gots Jupiter gewiser botte oder fro:elicher wapentrager sein das ich nach volbrachter arbeit nicht zů meinem nestlin zů dir werde fliegen ich schwere dir bey disem seinem zopffe damit du hast gebunden meinen gaist keine für dich mein Fotis haben wo:ellen da fiel mir alßbalde ein so ich ein mal gesalbt zů einem vogel wurde das ich alle hewser von ferren meiden mu:eßte auch wie einen hübschen vnd zierlichen bůlen die frawen haben wurden an einer ewlen wie aber auch das dise nacht vo:egel so si in einich hauß fliegen durch vleissig nachstellen gefanngen vnnd an die hawßthu:er genagelt werden auff das wes jr einfliegen bo:eß bedewttet an jne außget. #XVIIIa# Aber dz ich schier hette vergessen zů fragen mit was worten oder wercken mag ich die federen außthon vnd wider zů mir selbs kommen biß gůts můts wann wes dartzů dient sprach sie mein frawe hat mich alles bericht nicht auß gůtwilligkait sondern dz ich jr widerkommenden mo:echt hilflich erscheinen sihe nur wie mit gar kleinen vnd vnachtbarn dingen ein so groß wunder geschehen möge : einwenig dillen kraut mit lorber pletern in bronnwasser gibt man zů trincken vnd darauß zů waschen als sie solichs mit fleiß beste tet mit grosser forchte gieng sie in dz kemmerlin nam ein büchsen aus dem behelter kußte ich sie zůuor vmbfangne dz sie mir zů fliegen genaigt sey bittender warff eilend die kleider alle von mir dunckt die hende hinein geitzigklich vnd als ich schmier genůg angestrichen salbt ich mich damit vnd als ich die arm auffschwange der gleichen vogel zů werden sahe ich nirgend kein federen sundern mein hare warden zů borsten vnd mein waiche haut warde zů einem herten leder an meinen henden warden die finger zů hůffen vnd auß meinem ruckenbain ginege ein langer schwantze jetzo warde mein angesicht vngestalt dz maul langk die nasen offen die lefftzen hangend vnd die oren vberborstig vnd so ich ellends halb meins hails alle gestalt meins leibs bedencke sihe ich mich nit einen uogel sonder einen esel worden klagende vber Fotis handlunge aber menschlicher geberde vnd stymme entsetzt allein als ich mocht dz mawl auff die erden henckende mit nassen awgen krumbs ansehend klagt vber sie schweigend die als sie mich solchen esel ersahe schlůg sie jr angesicht mitt feusten vnd ich arme bin todte schry sie die forchte vnd eyle vnd das die büchsen ein ander einlich seind haben mich betrogen aber wol ists gethan dz zů bekerunge die a:ertzney dester leichter ist dann so du allein rosen essen wurdestu den esel auß thon vnd als balde wider mein Lucius werden vnd wolte gerne dz ich nach gewonhait vns rosenkrentz gemacht hette so soltestu deßhalb nit einer einichen nacht verzugk leiden aber als fru:ehe es tagt solle dir deß rathe werden also trawret sie. #XVIIIb# Ich aber wiewol ein volkomener esel vnd für Lucius ein thier behelt menschliche verstentnus rathschlagt lange mit mir selbst ob ich dz bo:eß schalckhafft weib mit den fu:essen schlagend vnd beyssend to:edten solte aber von sollichem freuelen fürnemen hat mich besser rathe gezogen dz icht mir wo ich Fotiden zům todte prechte nutzlich hilffe entziehe geduldend gieng ich in stale zů meinem frommen pferde bey dem ich auch ein anderen Milonis esel fande stellen gedacht ob den thieren einich heymliche vnd angeborne gu:etigkait in inen were dz mein pferd durch mein erkantnus zů barmhertzigkait bewegt mir gůte stallung geben wurden Aber ach gott vnd jr heymlichen go:ette des glaubens mein pferd vnd der esel stiessen die koepff zůsamen vereinigten sich zů meiner beschedigung vnd forchtend dz ich jne am fůter schaden thette ee sie mich sahen recht zům reff nehen spitzten sie die oren mich schlahend vnd vom fůter jagende dz ich jne abents fürgeschüt hette also beschedigt vnd verjagt stelt ich mich in ein ecken des stals vnd do ich also meiner gesellen vberbracht vnd wie (so ich des anderen tags durch hilffe der rosen widerumbe Lucius worden) gegen jne rachsal fürnemen wolt bedacht sahe ich ein sewl dorauff die balcken des stals lagen daran in der mitten ein bilde der go:ettin Hyppone etwas erho:ehet dz mit newen rosenkrentzen was gezieret da ich daselbst hilflichen trost erkennet guoter hoffnung erhůbe ich mich mit den vorderen fu:essen so fast ich mochte den hals streckend die rosen zů erraichen als ich mich des vnglücklich vnderstanden mein knecht dem meines pferds zů warten beuolhen was sollichs sehend erhůb sich zornigklich vnd wie lanng sprach er müssen wir den verschnitnen esel leiden? hieuor der anderen thür vnd jetzo auch der go:ette beschediger dz ich jne nit kranck vnd lame schlag vnd zůr stund einen prigel sůchend findet ein bürde holtz ligen ersihet ein lawbige stangen die gro:esten vnder allen vnd ho:eret nit auff mich armen zůschlagen biß von grossem gedoen vnd getresch an der thür vnd von forchtsamen geschray der nachbawren als rawber do weren er erschrocken ist hinweg geflochen. #XIXa# Zur stunde zů geo:effenter thür trungen die rawber ins hauß vnd das gewapnet here name das ein den jhenen die hülffe zůthun zůlieffen den wider stunden die rawber sie alle mit fackeln vnd schwerten gerüstet erleüchten die nacht vnd erglitzten dz fewr vnd schwerte sam der sonnen auffgang ein gewelbe mitten im hauß das mit starcken schlossen versperrt was gefült mit Milonis schetzen Zerhieben sie mit starcken beyeln vnd do es geoffent trůgen sie herauß den reichthumb banden eylends gepüntel vnnd teylten die vndersich aber der büntel warn mere dann der treger alda von grossem reichtumb in engsten haben sie vns zwen esel vnd mein pferd auß dem stalle gezogen souil sie mochten mit dem schwern pünteln beladen vnd auß dem leren hauß tryben sie vns mit stecken einen jrer gesellen aldo lassend der die nacheyle verkündet vnnd vns offt schlagend triben sie eylend vber abwege gebierge von solicher schwern bürden dem hohen berge vnd langen wege was ich nahend tode fiel mir spate aber ernstlich ihn syne ich wo:elte zů rechtlicher hilffe zůflucht haben vnnd mich durch anru:effen des namen des fürsten von solichem tru:ebsale erledigen vnd als wir itzo bey liechten tage durch einen marckt darin jarmarckt was zugen hab ich vnder den samlungen der kriechen in beyderley sprachen kriegisch vnd Lateinisch den namen des Keysers Augusti vnderstanden anzůrůffen ru:efft allem verstendlich o vnd Laut schreiend den vbrigen des Keysers namenn kont ich nit zů wort machenn Aber die rawber mein vbeldo:enend geschrey verachtend schlůgen mich armen zů baiden seiten das mein hawt nit zů einem sibe getaugt hette Aber zůletzt gab mir ein der gott Jupiter ain vngedachte hülffe wann als wir durch vil do:erfflin vnd groß bauho:eue zugen sahe ich ein gar lustigs gertlin in dem selben on andere gůte krewtere stunden auch Rosen naß bedawet. Do ich darzů eylet fro:elich heyls hoffend vnd ich ietzo mit den lefftzen dran ru:ert fiel mir ein vast besser Rate das ob ich den Esel außthůn vnd wider Lucius werden das ich gewißlich mit grosser far ihn der rawber ha:ende komen wurd verdechtlicheit halb der zewberey oder arckwonß halb künfftiger beschuldigung da hab ich die Rosen vnnd auß notdurfft gemitten den gegenwertigen vnfale geduldend habe hewe darfür gessen. Der inhalt des vierten bůches. Nach dem vnd der gůt Apuleius in einen esel durch zauberei verkert hingefu:erdt ward erzelet erfort in disem bůche was jamers ellendt mu:eh vnd arbait erlitten habe vnder esels gestalt vnd wie er dannocht gůten menschlichen vernünfftigen verstandt gehabt vnnd behalten habe werden auch hie mit vnder mancherlei stell der mo:erder erzelet wirdt auch ainer beschuben der ein bo:eer worden wie er ein fechterey angerichtet habe mit fleiß bringt er hie mit ein die fabel Psiches lustig zelesen des alles warlich sein heimliche deüttung hat. #XIXb# Vmb mittag als die Sonne heys schin zugen wir auff einem dorff ein zů altenn Bawrn den rawbern bekant vnnd freüntlich also gaben das einkeren lange rede vnd das kussen so sie einander theten mir wie wol einen Esel zůuersteen wann sie begabten sie mit etlichen dingen vnd gaben mit heymlichen lo:esungen das sie des rawbs mit gwissend weren zůerkennen theten die büntel von vns vnd schlůgen vns vngespant in ein wissen aber ich der noch nit gewont was hew zeessen bleib nicht bei dem andern esel vnd meinen pferde. Sunder lieff in ein gertlin bey der schewrn vast hungeriger vnd mit rohem krawt füllet ich meinen bauch alle go:ette bitende sahe mich vmb an alle stete. Ob ich irgent in einem anstossenden garten ersehe plüende rosen Wann ich getro:estet mich der aino:ede ob ich also verborgner abwegs auß der thierischen gestalt vngesehen iedermans wider zu:e einem menschen wurde Dieweil ich in solchem jrtumb stund sahe ich etwas weyt von dannen ein beschatwent tale eins gru:enen walds darin vnder mancherley krewtern vnd grůnenden reysern erglasten weisse rosen Achter ich in meinen nit gar thierischen herzen das diß der walt der go:ettin Veneris vnd Gratiarum were in des innern wonungen der scho:enste schein der hübschen plůmen leüchtet als ich einen fro:elichen vnd glücklichen außgangk gewünscht hette erhub ich mich eilends dz ich bey glauben meiner das ich nit ein esel sonder ein weltlauffenter mensch were worden Aber mein eylende schnelligkayt mocht meynem vnglücke nit vorlauffen wand als ich itzo nahen hin zů kame sahe ich kein zarte lustbarliche rosen von fruchtbarn dornen gborn:noch einichrstale dan allein einen rangen eins fliessenden bechlins mit baumen dicke verwachssen dieselben baumen lang geplettert sam ein lorberbaum trůgen ihn gestalt der kelchlin oder glo:echlich vngeschmacke plumen ein wenig ro:eßlicht #XXa# gantz nicht riechend mit einem Bewrischen namen nennet sie das gemein volck lorber rosen die einem ieden thier gegessen to:edtlich sind mit solichem vnfale vmgeben ietzo auch mein heyle verschmehend begeret des gifftigen rosen garten zůessen Aber dieweil ich also lamgsame hin zů gieng darab zůbeissen lieff doher ein jüngling als mich bedaucht ein gartner des krautich gar zertretten vnd verwiesthet als er den schaden vernomen hette mit einem grossen stecken vnd mich ergriffnen schlug er nahend zů tode biß so lang ich mir weißlich sein abhalffe wann als ich ihne offt mit den hindern fu:essen schlagend schwerlich gepeinigt vnd hette ligen lassen ledigt ich mich einen bergk hinan fliehende Aber zur stunde ein frawe ich main sie were sein weib: als sie ine nidergeschlagnen vnd halb todten von einer ho:ehe ersahe mit weynendem geschrey lieffe sie zu jme das sie sich vber ihne erbarmend mir ein groß beschwernus zůrichtet wann alle bawren durch jr weinen auffgewegt schrihen die hund an vnd hetzen sie mich zů zerreissen do was ich warlich dem tode nahe do ich die hunde sahe groß vnd der vil die lewen vnd beren bequemlich hetten angreiffen mo:egen gehetzt wider mich zůsamen geru:effen endert meinen rat nach gestalt der sachen ließ von der flucht lieff wider hinder sich in stale darauß ich gangen was Als sie den hunden kawm gestewren mich ergriffnen beidem zügel banden sie starck an ein handthaben da hetten sie mich zů tode geschlagen so sich mein Bauch mit rohen Kraut gefült von weetagender schlege nit geengt deßhalb durch geng worden vnd ich mit außspritzen des mists etliche entreynigt mit gestancke von mir geiagt hette. #XXb# Unlengern verzug do es mittag worden triben vns die rauber wider auß dem stalle vnd sundrlich mich bas bschwert dann vormals vnd als wir itzo einen gůten teile wegs gezogen von lamgen wege gemu:edet von schwere der bürden getruckt mit schlegen vbertriben vnd die hwff zertreten ietzo hinckend vnd anstossend bey einem schleichenden bechlin ein subtile vrsachen glücklich erauget vnd ich gedacht dz ich vmbfallen vnd von keinen schlegen auff steen fürter zůgeen willig nit allain mit einen spiß erstochen sonder wo:ellen mit einer helnobarten erschlagen sterben vnd meinet mir gantz onmechtigen vnd krancken billich solt feirabent gegeben werden: aber die rawber eins teils vngedult halb des verzugs: eins teils fleiß halb hinweg zůeylen vereinigten sich mein bürden den anderen außzůteilen vnd mich zů rachsall den wo:elffen vnd Geyren für ein a:eß zůlassen für kam disen meinen abentewrischen für schlag bo:eses glückes wann der ander esel der mein gedancken erdicht vnd fürgenomen hette sich mu:e den gleißnend vbersturtzt sich mit den dingen allen vnd gleich einem todten lügend nit hat von schla:egen stupffen mit dem schwantze den oren vnd beynen allenthalb vmbgezogen wo:ellen auffzůsteen Biß so lang sie sich der hoffnung verwegen miteinander redten wes sie sich solang ob den todte ja ob dem steynin esel sewmten Als sie sein püntel mir vnd dem pferde eingeteilt hetten: mit einem blossen schwert hieben sie jme die gangaderen ab vnd jne ein wenig vom wege gezognen vber ein gehe hohe noch zablenden warffen sie in die nechsten klingen alda satzt ich mir für dz vnglücke meins armen mitgesellen bedenckende: on generde vnd tru:egerey mich nutzlich meinem hern zůerzeigen Wann ich hette sie vernomen miteinander reden dz wir in der nehe wonung haben vnd des gantzen wegs geru:ewige endschafft erlangen wurden doselbst were jr hauß wonung vnd dz sie vber einen lenen berg an die fürgenomen stat wurden komen: da die büntel von vns genomen vnd hinein verborgen daselbst wir der büntel erledigt ich mich der mu:ede an statt eines bads jm staube weltzende würde ergetzen. #XXIa# Die sache vnd zeit eruorderen den enthalt vnd speluncken darin die rawber wonung hetten zůbeschreiben darinn will ich auch mein kunst beweren vnnd thůn das jr ( ob ich icht auch meines gemu:ets vnd synne ein esel geweßt sey vermercket es was ein schroffiger berg mitt wilden baumen beschattent vnnd vber hoch an desselben schlymmen tale do er mit scharpfen felsen ( vnd deßhalb vnwandelich ) vmbgeben sind sumpffichte klingen vnnd sere tieffe mit dornen verwachsen zůselbst gewachsner were gerings darumb gelegen von dem berge floß ein brunne mit grossen muschlen quellend vnnd vber die ho:ehe fallend schwellet silber farb wasser vnd in vil flüßlin getailt wessert die tale mit großen weyhern in gleichnus des dieffen mo:eres oder eins stenden sehes do die gebirge wenden geet auff der speluncken hoher thurn mit einem starcken vnd vesten zawn bequeme zů einem pferrich in den seitten weite vmbfangen vor der thür warn kleine belcklin angehenckt als ob es ein gezimmerte wand solt sein die selben mochtestu wol mit meinem schaden erkundet der rawber vorhoff heissen darbey was nicht dann ein kleins hüttlin mit rorvbel gedeckt darinn etlich auß den rawbern als ich nachmals erlo:ernet habe die das lose traff nachts scart oder schiltwach hielten da sie daselbst alle hinein gekrochen waren vnd vns vor der thür angehefft hetten zů einem alten weibe bogrucket von schwerem alter dem allein dz heyle vnd die hůte souil jüngling beuolhen warde angesehen sprachen sie zornigklich du verworffens hindertsts a:eß vnnd vorderster schandt vogel vnd eynicher grawe der helle sitzest dahaim mu:essig spilen vnd thu:est vnsern grossen vnd mißfelligen arbeiten nitt erga:etzung die tag vnd nacht nicht anders pfligst dann in deinen wu:etenden bawche wein zůfüllen dartzů ziterend vnd mit heyser stymme antwort das altweib also Euch starcken jünglingen meinen lieben hawßherren sind wolgeschmacke becher voller weins vnd nach gewonhait warm wasser zům bade beraitet in ende der rede entklaidten sie sich vnd bey einem grossen fewr erquicket mit warm wasser begossen vnd mit o:el gesalbet satzten sich bey den tisch mit gnůgsamer speise besetzt als sie sich erst gesetzt hetten da kamen noch vil mer andere jüngling die du zůrstund dergleichen rawber schetzest wann sie brachten geraubte guldin vnd silberin pfenning silber geschirre seidin klaider vnd guldin stucke als die auch gebadet satzten sie sich zů den anderen gesellen auff die das lose gefiel die dienten zů tische da warde vnzüchtigklich gessen vnd getruncken prey mit hauffen brot mit handtvollen das getranck mit schlurcken eingeschoben vnd gegessen spilten mit geschrai sangen mitt vngedo:en schertzten mit scheltworten vnd gebarden sunst gleich den wilden lappen Da fienge ane ainer vnder jne der den anderen in stercke vorgienge wir sprach er haben das hauß Milonis zů Hypata gebocht vnd on den reichthumb den wir durch vnser stercke erobert hond sind wir alle vnbeschedigt vnd ob es zůn sachen thůt acht ich vnß stercker haim dann außkommen aber jr die wider die stete jn Boecia gereyßt sambt dem dz jr ewren Haubtman Lamathum verloren seit jr mit kleiner anzale wider haimkomen ewres haubtmans leben ich ho:eher acht dann alles das jr bracht habt aber wie dem allem so hatt jne sein grosse ku:enbait vmbracht vnder den hoch geru:emten ko:enigen vnd hauptleuten wer sein gedechtnus ewig zů feiren aber jr redlichen rawber habt forchtsamlich besůcht badstuben vnd alter weiber kemmerlin des rauben wenig geachtet Do antwort einer auß den die zů letst kommen waren ist dir allein vnkunth das grosse hewser am besten zů stürmen seind wann wiewol vil gesinds darinn ist so bedenckt doch jeder mere sein aigen dann seins herren sache aber besorgte vnd einzale menschen beschützen jr klaine oder halt auch jr grosse doch verleugnete narung ernstlichen vnd beuestigen sie mit jrem plůt vergiessen vnnd die sache an jr selbst macht dem glauben ein ansehen Wann als balde wir gen Thebas mit jren siben thoren kommen sind als sich der rawber kunst vleissigt erfragten wir embsigklich dz vermo:egen der auß dem volcke nu was vnß vnuerborgen einer genant Christeros ein wechßler reich von gelt der forchthalbe der amptlewt mit grossen künsten grossen reichtumb verlewgnet der selbe einzale eins kleinen aber wol beuestigten hewßlins genu:egig vbel vnnd vnlustig #XXIb# gekleidet schlieff auff pfulwen vol guldin darumm gefiel vnß dz wir erstlich daselbst hinzugen mit einer einzaln hand den streit anfiengen damit wir on arbeit die schetze mu:essig gebrauchten onn verzug do wir anfangs der nacht vor seiner thür lagen konten wir die nit außheben hinweg thůn noch durchbrechen vnd damitt das rawschen an der thür nicht jemand vnß zů schaden auff wecht so steckt vnnser Haubtman Lamathus nach gewonhait seiner erkanten durstigkait sein hand zům schlüssel loch hinein aber Cristeros der schalckhafftigst aller menschen vorlang wachend alle ding merckend vnd stille schweigend schlich leyse hintzů vnd mit einem grossen nagel vnsers hawbtmans hand mit einem starcken schlag zwickt er an die haußthür jne also angenagelten verlassend staig auff dz tach mit heller stymme schreiend den nachpawrn růffend nennet jden bey seinem namen vnd gemaines nutze vnnd heyls ermanend macht ein geschray sein hause brente also ein jeder ab den schaden seins nachbawren erschrocken lieffen zů in engsten jme zů helffen aldo wir mit vnuermeidelicher fare bedreten eintweder dz wir vbergeben wurden oder vnseren gesellen verlassen mu:eßten mit seinem willen traffen wir nach gelegenhait der sachen ein geschwind mittel wann vnserem haubtman lo:eßten wir ab den arm im gelencke an der achsel den arm aldo verlassend verschoben die wunden mit vil klaidern das das plůtreren vns nicht verraten mo:echte schlepten den Lamathum mit vns hinweg vnd do wir forcht halb vnser verwantnus der grossen auffrůr vnd gegenwertiges mißfals halb in die flucht geschreckt warden vnd er nitt fürderlich volgen oder schier dahinden mocht pleiben er ein man eins grossen hertzen vnd vorderer tugent mit vil ansprechens vnd klaglicher bete vermant vns durch die hand des gots Martis bey vnseren pflichten das wir jne vnseren mitgesellen grossen wetagens vnd der gefencknus erledigten wann vnbillich were dz ein starcker rauber sein handt die allein hette rawben vnnd morden ko:ennen solt vberleben er were selig genůg so er von seins gesellen hand mit seinem willen wurde er to:edtet aber als er vnser keinen vngeno:eten mordt zůthon kont auffreden gewan er sein eigen schwert mit der anderen hand vnd als er es lang gekußt hete stache ers mit macht durch sein brust als wir vnsers großmu:etigen hauptmans stercke gewirdigt haben wir seinen leib ihn ein leynintůch gewickelt in das mo:ere versenckt vnd ligt jetzo vnser Lamathus in einem ganntzen element begraben hatt warlich den tugenden seins lebens ein wirdigs ende gemacht Ferner vnser Alcinons mit vleissigen fürschlegen hatt doch sein vnfal nit vermeiden mo:egen der als er in eins alten schlaffennden weibs hewßlin gebrochen hette in das ober kemmerlin was gestigen vnd der sie billich ersteckt solt haben dem geliebet zůuorderst alle ding durch ein weit fenster vns herauß werffen hinweg zů trage vnnd als er jetzo alle ding gnawe besůcht hett fürter des alten weibs bethe auch ersůchen wolt: vnd sie auß dem bethe geweltzt hett vnd ein gefu:etert klaide auch herauß werffen wolt fiel jme das schalckhafft weib zů fu:essen vnd bate jne warumb mein Sone gibstu die armen vnd zerhaderten ding des armen alten weybs den reichen nachpauren in der hauß dz fenster sihet mit wellicher rede Alcinons listigklich betrogen glawbend das es ware were vnd besorgende wes er vormals herab geworfen hette vnd werffen wurde nicht zů sein gesellen sonder in ein frembd hauß gewiß das er geirret hette gefallen were darumb steig er in das fenster alle ding vleissigklich zů erkunden sunderlich des anstossenden haußreichtumb dauon die gesagt hette zů besichtigen jne sollichs ku:enlich aber vnfürsichtigklich vnderstanden wiewol nit mit einem mechtigklichen doch vnuerschen stos jetzo schwanckel hangenden vnd von dem hohen außgesicht erschrocken stieß das alt weib vberauß der on das er vaste hoch auch auff einen breiten stain der dobey lage gefallen ist die rippe zerbrochen blůt speiend vns wie es ergangen sagend on lange marter gestorben ist den haben wir gleich dem vorderen begraben jne ainen gůten nachuolger Lanatho zůgeselt als wir also zwifache beschedigung erlitten haben wir vnß zů Theba ferners fürnemens verwegen vnd ihn die nechsten stat gezogen daselbst wir einen geru:empten mit namen Democharem ein fecht spil machen wo:ellen gefunden haben wann er was des geschlechte auß den mechtigen #XXIIa# vastreich vnnd ernreich richter in gemainen lust als gezame seiner fürtrefflichheit alles zů niemandt ist so hoher vernunfft niemand so wol beredt der jede gestalt so mancherlai rüstung mit bequemen worten mo:echte außsprechen da warn fechtmaister jrer handt beru:empt jeger bewerter behendigkait vnd andere die den todt verwürckt vnd zůr speise der wilden thier des sie sich nit versahen gemest warden hohe gezymmerte thürne getefelt vnd also gemacht das man sie wie ein vmbgeend hawß vmbtreiben mochte hüpsch gemalet darein man von dem gejege solt ziehen wieuil nur vnd macherlai thier waren verhanden wann mitt sonderem vleis hette er auch dargefu:ert die vmbs leben offenlich am marckt fechten sollten vnd on andere rüstung zů dem hüpschen spil kaufft er vnd vaste theur ein grosse zale grosser grawsamer beren on die er mit sein selbst gejagt gefangen vnd zů schanckunge empfangen hette die er mit kostlicher hůte ernert aber diser scheinbar vnd ru:emlich costen zů auffrichtung gemeines wollusts ist des schedlichen neids augen mit empflohen wann vonn langergefencknus vermu:edigt von hitze der Sonnen gemegert vnd von langem innenthalten gekrenckt vnnd von geher angestoßner pestilentz sind sie nahendt zů geringer zale bracht da sehest du durch die gassen vil halblebendiger thier ligen dartzů lieffen das bouel volck die die armůt on wale zůr speise zwingt dem leren bauch stinckend vnd vergebne speise zů sůchen da erdachten einen subtilen fund ich vnd dieser Babulus einen beren den grossen als ob mir jne zůr speise gebrauchen wolten trůgen wir jn vnser wonung jagten jne auß der haut die klaen vleissigklich behaltend auch des thieres kopff bis auff den hals gantz lassend schabten den rucke dünne herauß vnd mitt klainer a:eschen besprengt legte wirs an die sonnem zů dricknen vnd dieweil es an der Sonnen dort speißten wir vnß da zwischen von seinem flaische vns zů der fürgenomen rewterey rüstend ordneten dz einer auß vns nicht von liebe sonder von gemu:ete der festest vnd das derselbe auch willig mitt der haut bedeckt ains beren gestalt an sich nehmen vnd also in Democharis hauß gefu:ert in stille der nacht vns die hauß thür o:effnen solt nicht wenig auß vnnser geselschafft hette die vleissig bildung das ampt anzůnemen bewegt vnder den Trasileon erwelt nam auff sich das abenthewrlich gerüste vnd als er sich in das gegerbt vnnd gebreche leder verborgen haben wir mit einer scharpffen nadel die ende wider zůsamen geneth vnd die nate wiewol geschmeidig dannoch mit dem hare bedeckt an das ortt do die kele was herauß gewirckt stiessen wir Trasileonis hawbt ein kleine lo:echlin zů athemen bey der nasen vnd awgen machendt vnseren ku:enen gesellen gantz ein thier worden thetten wir in ein keffet das wir vmb ein wenig gelts kaufft hetten darein er eylends kroch auff meinung solchs anfangs haben wir dz vberig trüglich volendet als wir erlernet das einer Nicanor genant auß dem geschlecht der fürsten von Tracia geboren mit disem Demochare in freuntschafft were machten wir brieff darin der gůte freund das spil zů zieren jme den ersten wildfangk sendet vnd als es vaste abent worden haben wir vns der vinsternus getrostend das kefet Trasileonis sampt dem falschen brieff Demochari geantwort der sich abe der gro:esse des thieres verwunderend vnd der bequemen schanckung seins freünds fro:ewend beualhe vnß die das bracht hetten zehen guldin wie er die hette auß seinem bewtel dartzů zelen als balde als dann geschicht das die newigkait die gemu:ete der menschen bewegt zů besichtigung vngewonlicher dinge lieffen vil zů ab dem thier verwunderend die trasileon von jrem vleissigen besehen gescheidigklich schewhet vnd warde Demochares mitt eynmu:etiger stimme gnůg selig geschetzt der mit newe merung der thier den entpfangen schaden konnte außbu:essen hieß zůrstund das wildt auff den newgerewten hoff hinaus fieren vnd mitt vleiß wider bringen Do sprach ich vermeide herre das thier von hitze der Sonnen vnd lenge des wegs vermu:edet vnder den hauffen zůlassen als ich ho:ere der vngesunden thier sunder an ein offen vnd lustig stat irgent bey einem pful oder weystu mit das diserlai thier in dicken welden vnd nassen ho:elern auff kalten bergen bey bronnen gerne wonen Ab sollichen vermanungen Demochares erschrickt vnnd die annzale der abgangen bey jme bedenckend hat nit schwerlich gewilligt das wir das kefet nach vnseren willen #XXIIb# setzten auch wir sind willig ( sprach ich ) die nacht bey dem kefet zů wachen dz wir dem můden thier zů rechter zeit essen vnnd trinncken geben wir do:erffen nicht solicher ewr arbait anntworter wann alles mein gesinde von langer gewonhait ist geu:ebt beren zů warten Als wir jne gesegnet sind wir abgeschiden auß der stat geende sehen wir ein begrebnus weyt von der straß an einem abwegen vnnd heymlichen ende darinn stawbige bare verweßne vnnd a:eschrichte todten hin vnnd für wonten dise o:effnenten wir den künfftigen rawb darein zůuerbergen vnnd nach außweisung vnsers ordens verharten wir bis es nachts liecht ward vnnd ersten do der schlaff die menschen aller hertest nider gedruckt legerten wir vnns mitt vnseren hauffen gewapnet für das hauß Democharis dasseb zůbochen nicht minder Trasileon sich gebrauchend der morderischen zeit der nacht kroch auß dem kefet zůrstund die hu:etter die do bey schlaffend lagen alle sampt dem thorwart erstache er zuge den rigel hinder sich o:effnet die thür vnd vnns ( als wir hinein getrungen das hauß eingenomen hetten ) zeigt er ein gewelbe darinn er des silbergeschirs ein gůte menge abents hette gesehen verschliessen als das eylends mitt macht zerbrochen hyesse ich jeden vnser gesellen golds vnd silbers so uiler mocht in das grabe der getrowen todten eylends verbergen fürderlich herwider kommen zům anderen mal auffladen vnd das dann nutze were wolt ich allein die hauß thür innhalten vnd alle ding eigentlich erforschen biß sie wider kommen wann das bildnus des beren mitten jm hauß lauffend warde die jhenen die auß dem gesinde gewacht hetten zůerschrecken bequem angesehen wann were als gehertzen haffter vnnd vnerschrockner die gestalt eins so grossen thiers zůuor bey nacht sehend wurde sich nit ihn die flucht geben den rigel vorforchte nit fürschieben vnnd sich zitrend verbergen Als dise ding alle mitt gůtem vorraterecht geordnet waren begegnet vnns ein schwerer vnfal wann dieweil wir auff wider kunfft vnser gesellen warten schlaich ein knecht ( ich meyn von geschick der go:ette vrwach ) leyse herfür vnd als er das thier gesehen hette im hauß ledig vmblauffen gienge er wider hindersich vnd wie es zůgienge hette ers allen jm hauß gesagt on verzug durch menge des gesindes warde dz gantz hauß mit scheben laternen wechsin vnd vnschla:echt liechten des na:echtlichen liechts werck zewg erfüllet die vinsternus verkleret vnd vnder sollicher menge was keiner on were sonder jr jeder mit spiessen lanntzen vnnd plossen schwerten gewapnet hielten die wege jnnen hetzten die jaghunde mitt den langen oren vnd borstigen haren das thier niderzůreissen dieweil dise auffrůr weret nam ich sewberlich die flucht hinder sich vnd gienge auß dem hauß Aber bey der thür ligenden sahe ich Trasileonem den hunnden mechtigklich widersteen wann wiewol er am ende seins lebens was er sein selbst vnser vnnd seiner vorgebrauchten ku:enhait vnuergessen er zaigt sich werlich gegen dem schlunde des auff ginenden hellhunds Zerberey vnnd das bildnus so er willigklich an genommen hette mitsampt dem leben behaltend jetzo fliehend jetzo sich werend mit mancherlai geberden vnnd bewegunngen seins leibs fiel zů letst auß dem hauß wolt doch nit wiewol er gemo:egt hette durch flucht freyung sůchen Do lieffen auß der nechsten gassen vil grawsammer hunnde vnnd mengten sich vnnder die jaghunde die auß dem hauß nachgeeylt warn da sahe ich ein elend vnd erbermlich gesicht vnsern Trasileonem mit dem hauffen der freßlichen hunde vmbgeben vnnd mit vil bissen zerrissen zůletst ich sollichs schmertzen vnleidlich müscht mich vnder den hauffen der lewte die zů #XXIIIa# zůgelauffen waren heimliche hilffe als ich dann allein mo:echt meinem armenn gesellen mit zůteilen redet also zů den Namhafftigern der jhenen die zůsahenn o ein groß vnd vernichtigt vbelthat warlich ein groß vnd kostlich thier verliren wir Aber die kunste meiner rede kamen dem armen jüngling nit zů stattem Sonder einer gerade vnd starck auß dem hauß lauffend stieß einen spieß mitten durch des Beren hertze vnd nit minder der ander vnd nach vergangener forchte jr vil stachen jre schwert durch ihne aber Trasileon der geru:emte des seele der vnto:etlicheit wirdig mit macht außgestürmt mere dann mit gedult hat weder mit geschrey noch eynichem hewlen die trewe seiner pflichte verraten Sonnder ietzo mitt bissen zerrissen vnnd mit schedlichenn waffen gemetzelt mit thierischen kreisten den gegenwertigen vnfale geduldend hat jme ere geo:effnet vnnd sein leben geendet Doch hette ehr den hauffen volcks jhn solich erschrecken vnnd forchte gejagt das biß fru:ehe auch biß weyte auff den tag niemant geto:erst das thier wiewol ligend nwr mit einem finger beru:erenn Biß zů letzt fewlcklich vnd forchtsam ein metzler etwas gedürstiger des thiers bauch auffhawend den rumreichen rawber darauß gethan hat Also ist vnns Trasileon auch entpfembt Aber sein Růme vnnd lobe ist vnuergangen zůhandt als wir die büntel zůsamen gebunden die vnns die getrewen todten behalten hetten zogen wir von dannen in vnsern gemu:eten bedenckend das billich keyn glaube bey den lebendigen wurd gefunden vnd das ehr vmb haß willen vnnser mißtrewe ietzo zů den todtenn were gewandert Also vonn schwere der büntell vnnd dem bo:esen wege gantz mu:ede dreier gesellen manglend haben wir disen raub den jr sehet bracht. Nach endung diser rede zů gedechtnus der todten jrer gesellen schanckten sie die guldin trinckgeschirre vol guts weins darnach den got Mars mit etlichem gsange schmeychelnd vnd erend růwten sie ein wenig So hette vnns das alt weib gersten genug on maß fürgeschüt also das mein pferdt das die gersten allein gefressen meinet der priester des gotts Martis nachtmal gehabt haben Aber ich der vormals gersten klein gestossen vnnd mit einer wolgeschmacken bru:ehe gekocht hette gessen ersahe ein ecken dahin die rinden vnnd brotstucke zůsammen geschüt waren do gebraucht ich meinem schlunde der von hunger schwachte vnnd mein kelen darin ietzo spinnen web gewachssen waren vnnd sihe in der nacht do die rawber erwachten brachen sie auff jhm leger vnd mancherlay weise geru:estet etlich mit schwerten gewabnet etlich zů půtzmennern verstelt eilends fuß theten sie sich herauß Aber mich on vnderlaß vnd sere essenden hat der schlaff nit abtreiben mo:egen vnd wiewol ich vormals dieweil ich Lucius was mit einem oder dem anderen brott gesettigt vom tisch gienge aber aldo mein grossen bauche gehorchend aß jetzundt am dritten korbe bis mich ob sollichem wercke der tag hatt betretten zů letst mitt heßlicher scham bewegt wiewol vngerne abscheidend leschet den durst ob dem nechsten bechlin on verzug kommen die rawber in engsten vnnd sorgfaltig keinen büntel oder last noch einichen plunder tragend. #XXIIIb# Sonder brachten ein eyniche Junckfrawen in adelischem gewande vnd als jr wesen anzeigt von den mechtigern des lands Bey glauben ich esel hete sie liebe mo:egen haben trawrend vnd jr hare vnd kleider zerreissend derselben in der Speluncken jr selbst schlege so jr wehe thetten anlegend Sprachen sie also zů Du solt deins lebens vnd eren sicher sein hab ein kleine gedult vnns zů nutze die zů disem handel die note der armůtt bracht hat aber dem eltern von dem grossen hauffen jres reichthumbs wie wol sie karg sind doch onuerzugk werden sie sich vndersteen dein blůt zůerlo:esen nach solichen vnd dergleichen geredten worten wardt jr schmertze nit gestilt dann was mere sie legt den kopff in die schoß vnd weynet aber sie das altweib hinein ru:effend geboten jhr das sie sich bey sie setzend souil sie mocht tro:estet mit reden vnd sich nach gewonheit der schelmen zunfft hielt aber die junckfrawe mocht nicht mit eynichen des alten weibs reden von dem angefengten weynen gezogen werden Sunder serer weynend vnd on vnderlaß ersewfftzend hat auch mich weynend gemacht vnd ich arme sprache sie eins so liche hauß eins so grossen gesinds so heiliger eltern beraubt bin itzo ein vnseliger raub vnd ein leib aigen geraubt gůt worden in disen steinen kercker beschlossen vnnd alles lufts darin ich geborn vnd erzogen bin entsetzt vngewiß meins lebens in diser mo:edergruben vnder souil vnnd so grossen raubern vnd dem grawsamen volcke der fechter wie mage ich ymer weynens auffho:eren oder leben Nach langem Jammerleichen von weetagen jrs gemu:ets spannen der kelen vnd laßheit des leibs gemu:edigt sind jr die augen zůgangen vnd als sie erste entschlaffen vnlang gleich ein vnsinnige wider erwachend betru:ebt sich hefftiglicher schlůge sich mit fewsten in die brust vnnd das angesicht vnd dem alten weib fleissiglich forschend des newen vnd wider angefengten schmertzen tieffer ersewfftzend antwort sie. #XXIIIIa# #XXIVa# Ey jetzo gewiß vnnd zů grund bin ich verdorben aller heylsamen hoffnung bin ich verzigen ein strick oder ein schwert oder aber ein stat darab ich mich zů tode stortze ist mir zůsuchen aldo warde das alt weibe zoringer hiesse sie ernstlichs angesichts sagen was vbels sie beweynet vnd wortzů sie das geendet weynen vernewet Nit ein wunder sprache sie du vnderstest dich mein jüngling vmb den gewynne der schatzung zůbetriegen ich wil machen das du ob du mere weynen das die rawber verachten lebendig verbrant werdest mit solichen reden die juckfrawe erschrecket als sie jr hand gekußt hette habe gedult sprach sie mein můter vnd meinen schwesteren vnfale in angedencken menschlicher gu:etigkeit gib stat ein wenig wann ich mayn nit das dir in solichem alter die barmhertzigkeit gantz außgedort sey darumbe mercke gestalt meins elends ein hübscher jüngling der vorderst vnder den seinen den jhr die gantz stat zů einem Sune wünscht mein oheim nur dreyer jare a:elter dann ich der mit mir vonn kind auff erzogen vnd gewachssen zů einem ewigen jnwoner meins hewßlins ja meins kemmerlins vnd bettlins in gunst der heyligen liebe ist mir versprochen vnd mir mit willen vnser eltern des vordern tags vergmahelt in den cebrieuen mein gmahel genant zůr hochzeit mit menge seiner freünde vnd schwegere beleytet opffert in den gemeinen tempeln vnd heüsern das gantz hauß besteckt mit o:elbawmen vnd erleücht mit schawben sang das hochzeit gesang das mich mein můtter zů vnglücke ihn der schoß hette zur hochzeit schmuckt mich offt kussend hoffet ihn engsten durch künfftige do:echter das geschlecht zů meren do fielen vrplützlich hinein ein hauff rawber gleich sam zů einem streit mitt blossen gleyssenden schwerten gewapnet legten nit handt an zů mo:erden oder rawben Sunder mit einem dicken hauffen stiessen sie vnser kamer auff vnd on widerstant yemands der vnsern mich arme onmechtige von forchte zittrend haben sie auß meiner můter schoß geraubt vnd in gleichnus Attidis oder Protheselai die hochzeit zersto:ert vnnd mercke das aller grawsamst das sich ietzo wider vernewet oder meret mein vnglücke wann mich hat bedaucht das ich auß meinem hauß auß der schlaffkamer vnd auß dem bethe gewaltiglich gezogen durch abweg wu:estung gefu:ert wurde den namen meins vnglückseligen mannes anru:effend vnd jne als balde er meins freüntlichen vmbsahens ein witwe noch feüchte vonn wolriechender salben geschmuckt mit krentzen mir mit ander leüt fu:essen hinweg fliehend nacheylen vnd mit grossem gschrey sein scho:enes weib klagen vnd das volck vmb hilffe anschreyen vnd das einer auß den raubern vngedultig der nachuolge mit einem stein den armen jüngling meinen haußwirt zů tode geworffen hab ab solichem grawsamen gesichte erschrocken bin ich auß dem schlaf erwacht. Da fieng ane das alt weybe ab jhrem weinen erseüfftzend vnd sprache Bis gůts můts vnnd erschicke nit von den eyteln trewmen Wann on das die gesichte so des tags jm schlaff gesehen falsch geschetzt werden So bedeüten doch auch die na:echtlichen gesichte dem traum widerwertige außgeng dann weinen vnd geschlagen vnd zůzeiten ermo:ert werden bedewten erwo gewinliche vnd glückliche außgenge Herwiderumb wolgeschmacke speise essen zur bulschafft versamelt bezeigen trawrigkeit des gemu:ets kranckheit des leibs oder sunsten beschedigt werden Aber ich will dich mitt kurtzweylichem geschwetze vnd merlin außfu:eren vnd hůb ann. Es waren in einer Stat ein Künig vnd ein Künigin die hetten drey wolgestalte do:echter aber die eltern wiewol sie vmb holtseliger wolgestalt willen warden geglaubt mit menschlichem lobe wirdiglich geru:embt mo:egen werden jedoch was die jüngere dochter so vorder vnd vberscho:en: das sie mangels halb menschlicher sprach nit vollobt mocht werden. #XIVb# Wann vil burger vnd geste die das geschrey des vberscho:enen bilds fleissiger lobwirdigunge versamlet hette wunderß halben der vngesehen scho:enheit verstart vnnd den finger für den mundt thunde eerten sie wie die go:ettin Venerem anbetend vnnd was ietzo durch die beyligenden stete vnd anstossende lande der gerůff das sie die go:ettin were die das tieff mo:ere geborn hette vnd der rawe der schewmenden flut erzogen ietzo durch jr gnade in mitten des volcks wonet vnnd das gewiß durch wirckunge der hymlischen sterne nicht das mo:ere sonder das erdtreich ein andere Venerem mit Junckfra:ewlicher zierde begabt geborn hette dise meinunge warde von tagen zů tagen weitla:eufftiger vnd der růff in den nechsten inseln etwo vil gegenten vnd vil landen außgebreytet jetzo vil lewth von ferren vnnd von dem hohen mo:ere kamen zůbesichtigung der hochgeru:emten zierheit der welte von Paphon niemandt von Gnydon niemand noch auch von Cithera schiffet zů besůchen die go:ettin Venus vnd warden die feiertage der go:ettin verzogen die tempel entstelt die pfullwen vnd banckdu:echere vertragen die geistlich wirdigung verschmahet blayben die bilde vngeschmuckt mit krentzenn die altar mit kalter a:eschen entreyniget die Juckfrawe warde angebetet jn menschlichem bild die gotheit der grossenn go:ettin geert vnd so die junckfrawe morgens herfür gieng ward mit opffern vnd speisen der name der abwesenden Veneris angerůffen vnd so sie vber die gassen gienge warde jhr vonn dem volcke mit krentzen vnnd rosen ere gethan. #XXVa# Dise vnmessig zůlegung go:etlicher eren zů wirdigung diser to:edtlichen Junckfrawen hat der rechten Veneris gemu:ete entzündet die hat vngeduldig jrer gremschafft den kopff schütelend vnd tieff gremssend mit jr selber geredt Nu sihe natur alte gebererin aller dinge nu bru:effe anfengklicher vrsprungk der element Nu mercke der gantzen welte Venus die mit einer to:edlichen Junckfrawen zů einem theile der eren go:etlicher maiestat geachtet würdest vnd dein name jm himel wonend würdt mit jrdischer vnsawberkait entreiniget Soll ich gedulden mit gemeiner gnade bitung diser an jhr stat gewirdigt vnnd mein bildnus von einer to:edtlichen junckfrawen vmbgetragenn werden vergebens hette mich der Paris des gerechtigkeit vnd glauben der grosse Juppiter bestetigt hat vmb meiner preyßlichen wolgestalt willen so grossen go:ettin Minerui vnd Pallede fürgesetzt Aber sie sol mir nicht also fro:elich were sie halt sey mein ere mißbrauchen vnd ich würd machen das sie auch jrer vnzimlichen scho:ene gerewe vnnd zurstund vordert sie jren Sone Cupidinem den geflügelten vnd mutwilligen der mit seinen bo:esen sitten gemeyne zucht verachtend mit prunst vnnd pfeylen gewapnet durch frembde hewser lauffend vnd die ee brechend vngepeynigt volbringt grosse missethat vnd gantz nichts guts thut denselben wiewol von angebornem freuel mut willig reitzt sie dartzů mit worten vnd fu:eret jne in die stat vnnd Psichen ( Wann also was die junckfrawe genant ) zeigt sie jme vnder augen vnd nach erzelung der gantzen fabel wie sie sich jr mit der scho:ene gleichet erseufftzend vnd bidemend von zoren Spricht sie durch die verwantnuß mu:eterlicher liebe Bit ich dich durch die su:essen wunden diener pfeyle durch die geho:enigten brunst deins fewers thu rache deiner mutter vnnd volkomenlich vnd diß allein vnd vor allen dingen thu williglich vnd mache das dise junckfrawe jnne inbrunstiger liebe entzündet werde des aller vnachtbarsten menschen den das glücke seiner eren vnnd wolmügenheit des leibs verdambt hat vnnd einer so schwachen das er in der gantzen welte seiner vnselden kein gleichnus find Als sie #XXVb# außgeredt jren sone lang gekußt hette geet sie wider an das gestat des wider schwellenden mo:eres vnd als sie den thawe der fewchten vnden mit jren fu:essen beru:ert sihe so sitzt sie auff der fewchten ho:ehe des mo:eres vnnd das jehnen das sie begynt zů wellen zůrstund sam ob sie es vorlang geschafft hette sewmbt sie nit der dinst des mo:eres Da sind die to:echter Nerey singend vnd Portiuus Cerulus mitt seinem borstigen barte ernsthafft Salacia mitt jrer fischichtigen schos der klein wagenman des Delphinis Palemon jetzo durch das mo:ere rawschennd die sammlung Tritonum einer spilt auff einer muschlen der ander mit einer seydin decke macht einen schathen für die hitze der Sonnen der ander trůg einen spiegel vor den augen der frawen etlich schwummen vnder dem gezwire derten wagen vnd ein sollich here volgt Veneri so sie ferdt gem nidergang darzwischen aber mitt jrer geru:enten scho:enhait entpfehet Psiche kein frucht jrer zierhait wirdt vonn jederman gelobt kompt aber keyn ko:enig keiner ko:enigklichs geschlechts noch auch keyn gemeynßman der vmb sie werbe verwunderen alle ab jrer go:ettlichen scho:enhait aber nit anders dann ab einem wercklichen vnd wolgemachten pilde bede a:eltern schwester der mittelmesige scho:enhait die vo:elcker nit außgerůffen hetten die waren ko:enigklichen werbern verheyrat vnd hetten selige hochzeit erlangt. Aber Psiche die junckfrawe sasse daheim gleich als ein witwe beweynend jr verlassenhait schwachs leibs vnd betru:ebts hertzen vnd wiewol von allem volcke gelobt hasset in jr selbst er scho:enhait aber der vngklückseligsten tochter hartseliger vatter arckwenig go:ettlichs haß vnd forchtend go:ettlichen zorn fragt den eltesten Gott zů Mileto vnd mit gebete vnd opffer erfragt er seiner dochter heyrat vnd haußwirth Aber der Gott Appollo wiewol kriechisch doch vmb des willen der Miletum gebaut hat er also zů latein geantwort auff einem schrofen eins hohen bergs stelle die junckfrawen geschmuckt zierlich den sterblichen hochzeit beth darfst nit hoffen einen dochterman von menschlichem stamm geborn sunder etwan ein grawsams vnnd gifftigs vbel der vber die hymel fliegend alle ding vngeru:ewig macht mit fewr vnnd waffen alle ding schwechet den Jupiter selbst fürchtet auff den man den go:etten throhet ab dem den wassern vnd den hellischen vinsternussen grawet der ko:enig hieuor selig als er die antwort der hayligen weyssagung empfangen trege vnd trawrig zewcht wider hinder sich zů hause vnd ero:effnet seiner hawßfrawen das gehaiß der vngklücklichen weyssagung do warde getrawert geweynt vnd geklagt etwo vil tage vnd lag dem ko:enig jetzo auff dem hals der außgangk der vnglücklichen warsagunge vnnd warde zůr hochzeit der vnseligen junckfrawen sam zů einer leiche zůgerüstet der schein der hochzeit liecht mit schwartzen dachten verdunckelt das go:edene der tantzpfeiffen geendet zů einem klag gesang die frewden lieder mit hewlen vnd weinen geendet vnnd die junckfrawe so jetzo verheyrat solt werden wüscht ab vonn jren brewdtklaid die zeher also beweynet die gantze stat das kleglich vngefelle des ko:enigklichen hauß vnnd warde bequemlich gemeyner klag halb die sachen zůuolziehen auffgehalten Aber den go:ettlichen warnungen vnnd anntwort was ein nodurfft zůgehorchen die dann die Psichen zů der zuge eigneten pene vnnd leiden eruorderten Nach volendung mitt grossen triebsalen der zierlichen rüstung zů der kleglichen hochzeit mit nachuolgen alles volcks warde die lebendig leichte dahingefu:ert vnnd die betru:ebte Psyche beleytet nicht zůr hochzeit sonder gleich wie zůr leichte traurig Vnnd so jr elteren trawrig solliche grosse vnthat zu:e ennden verziehen Tro:est sie die tochter mit sollichen worten War tzů peiniget jr ewer vnseligs alter mit langen weinen wes vermu:edet jr ewren gayst der mer der mein ist mit embsigen hewlen: warumme macht jr vngestalt ewer erwirdige angesicht mit vnnutzen zeheren: was verletzt jr mein liecht ihn ewrenn awgen: warumb rauffet jr ewer grawe hare auß: warumb schlagt jr ewer brüste: hie würdt euch gegeben der růmreich lone meiner hochgepreißten scho:enhait mitt to:edtlichem streich geschlagen. #XXVIa# jr entpfindet spate des boßhafftigen neyds da mich die vo:elcker wirdigten mit go:ettlichen eeren vnd mich mit einhelligen munde die newen Venerem nanten do solt jr getrawrt vnd geweynt vnd mich als vmbracht verklagt haben jetzo entpfinde ich vnd sihe das ich alleyn des namen halb Veneris zů verderben komme darumb fu:eret vnd stellet mich auff den fels dem mich das lose geeygnet hatt wann ich eyle die seligen hochzeit zůuolziehen vnnd meinen edlen haußwirdt zů sehen was verziehe ich warum behalt ich auff jne kommenden der zů beschedigung der gantzen welte geboren ist Als sie also geredt hat sie furter geschwigen vnnd sich vnder das volck das nachuolgt gemischt do warde von jederman gegangen gegen dem felsen des hohen bergs in des obersten gypffel ainen die gestelten junckfrawen haben sie verlassen die fackel mit den sie zůr hochzeit vorgeleucht vnd mit jren zeheren außgelescht hetten haben auch aldo gelassen mit hangenden haupten heymwa:erts gegangen vnd die elteren von solichem vngklück betru:ebt jr hauß verschliessend haben sich in die vinsternus verborgen vnd der ewigen nacht beuolhen Aber die forchtenden vnd zitrenden Psychen vnd auff dem gypfel des felsen weynend hatt ein su:esser lufft des senfft wehenden winds Zephiri die klaider hin vnd wider wechlend senfftigklich erhaben mit seinem stillen geyste ihn das darunder gelegnen tieff tale tragend in das gro:ene graß nider gesetzt. Der inhalt des fünfften bůches. Das fünffte bůche helt in die behausung Psyches die liebe Cupidinis vnd was für neide hierauß folget wie auß solchem anreden Psysche alles glaubet jrem man ein gůte wunden hauet darumb sie dann wol hat miessen biessen Nach dem sie aber wol gebiesset verainiget man sy wider hat man hochzeit mit den go:ettern im hymel. #XXVIb# Das fünfft bůch. PSyche in zarten krawtigen stetten vnnd ihn dem bethe des gedawten graß sanfft leynend als sich das betru:eben jres gemu:ets gesetzt ist sie entschlaffen vnd mit gnůgsamen schlaff erquickt stet sie auff geru:ewigs gemu:ets sihet ainen wald mit geraden grossen bawmen einen bronnen mit glaß scho:enem wasser in mitten des walds bey des bronnen fal einen ko:enigklichen sale nit mit menschlichen ha:enden sunder go:ettlichen künsten gebawet also du es wurdest sehen so du erste hinein geest so wirstu eines gots kostlich vnnd lustig wonunge besehen wan vnder den oberen balcken von citryn vnd helffenbeyn vleissigklich außgengt steen guldin sewle die wende alle von silber ergraben von wilden vnd dergleichen thieren den eingeenden vnderawgen vnnd eigentlich ein mensch gro:esser meysterschafft ja ein halber gott oder aber ein gott der mitt subtiligkait gestickelt vnderschiede mancherlai gemelde vnd farbe selig vnnd aber selig sind die die auff edlem gestain vnd gespenchen geen die anderen taile des weit vnd preit geordenten hauß kostlich von vber kosten vnd gantze mewer von lauterem golde scheinen von eigner klarheit also das jme das hauß selbst den tag machet ob gleich die Sonne nit will dergleich scheinen die kameren vorwerck vnd thüre vnd nit minder vergleichen #XXVIIa# sich die anderen reichtumb der mayestat des hauß das wol mage angesehen werden aldo zů menschlicher wonung dem grossen gott Jupiter gebawet ein himelischer palast Psyche gereytzt lustshalb sollicher stat gieng neher hintzů vnd ein wenig gehertzenhaffter drit sie vber die schwelle zů hand vleissiger besichtigung halbe des hüpschen an plücks verwundert ab jedem vnd ersihet auff der einen seiten des palasts gewelbe mit kostlichen bawe volbracht vnd voller schetze vnd ist nicht das da nit ist vnnd on andern wunderbarn reichtumb was das zůuorderst seltzam das mit keynem bande keynem schlosse keinem hu:eter aller welt schatz bewart was jr solchs mir grossem lust sehenden begegent ein stimme jrs leibs ploß vnd warumbe spricht sie frawe entsetzst du dich ab dem grossem reichtum es ist alles dein darumb gee in die Schlaffkamer vnnd ergetze dich deiner mu:eden durch rwe vnd ob dich gelangt gee zum bade wir der styme du ho:erest sendt dein meyde werden dir fleissiglich dienen vnd dich deins leids ergetzen werden dich Künigliche speise nit sewmen Psiche entpfande die seligkeit der go:etlichen fürsichtigkeit vnd die vnderrichtung der vngeformten stimme ho:erend hat sich der mu:ede erstlich mit schlaffe darnach mit baden ergetzet alß balde darbey ein halbrunden sale gesehen vnnd achtend dem geschirre nach das es daselbst zů speisen geordent were sitzt williglich hinzů vnd zur stunde su:esser wein vnd mancherlai essen on tische diener Sunder durch zůblosen eins winds werden fürgetragen doch mochte sie niemant sehen Sonder ho:eret allein außfallende wort vnd hette allain styme zůmeden nach reichem mal gieng einer hinein vnd sange vngesehen vnnd dann ein ander schlug auff der harpffen der warde auch nit gesehenn Darnach kame ein menge stymme jr zůgeho:er das wiewol sie niemand sahe doch erkante das es ein gantze samlung were Nach geendem wollust nach rate des abents gienge Psiche schlaffen weite in die nacht kame jr ein leiß gedo:en zůgeho:ere do forchtet sie jrer junckfrawschafft an der eino:ede da was zů gegen jr vnedler haußwirt Der steig in das bette vnd macht jme Psiche zů einer haßfrawen vnd vor auffgang der Sonnen schied er von dannen Vor der thür warten die stimme der newen breüth hielten sie jhrer ertodten junckfrawschafft Das warde lange also gehalten vnnd als natürlich ist die newigkeit durch gewonheit beheglich worden vnd der done der vnbekanten stimme was ein trost der eino:ede Darzwischen jr eltern graweten in vnleßlichem weynen vnd als das lautmerig warde: ist es jren eltern schwestern alles kunt worden die sind eylends trawrig vnd weinend auß jren hewsern zů jren eltern sie zůbesuchen vnnd ine zů zesprechen gezogen Dieselben nacht sprache zů Psiche jr haußwirt wann on sehen warde mit greiffen vnnd ho:eren gefület Aller su:este Psiche liebs weib widerwertigs glücke troet dir einen grossen vnfale das acht ich dir mit fleissiger fürsorge zůuerhu:eten deine schwester argkwong halb deines todes betru:ebt vnd dein fůßstapffen sůchend sind auff disen felsen kommen ob du jr jamerleichen vernemen so wo:ellest nit antworten noch herfür sehen wann sunsten würdestu mir grossen schmertzen vnd dir gantzes grüntlichs verderben gebern Aber als ehr samt der nacht verschwande vertreib die arme den gantzen tage mit weinen vnd trawren jr klage vernewend das sie aller erst verdorben die jn den seligen kercker beschlossen menschlicher beweinung vnnd gesprechs beraubt were jren schwestern die vmb sie weynten nit heilsame hilffe erzeigen vnd sie auch gantz nit sehen mo:echte vnd darumb weder mit bade speise oder eynicher ergetzunge erquickt gienge sere weinend: schlaffen on verzug als jr haußwirt etwas zeitlicher sich zů beth gelegt hat er sie weynend in die arm genomen vnd also gestraft hastu mir dz versprochen mein Psiche we solle ich dein haußwirt von dir warten was soll ich hoffen mißtrew bistu vnd schedlich die nicht vn derleste dein betru:eben an den arm deins haußwirts thů nu wie du wilt gehorche deinen schedlichen willen doch biß ingedencke meiner ernstlichen warnung so du spat wurdest rewen mit bete vnd tro:ehe das sie sterben wo:elle erlangt sie dz er jr beger willigt das sie jr scwester sehe jhr trawrenn senfftigt vnnd mitt jhne redet Also gnadet er der bete der newen brewt: vnd willig dz sie dieselben mit wz golde vnd kleinet sie wolte begabt warnet #XXVIIb# sie abermals vnnd tro:eet jr das sie sich jr schwester nit auff reden ließ jrs haußwirts gestalt zůerkunden vnnd das sie nicht fürwitzhalb sich von solichem reichtumb würffe vnd jne fürter nimer beru:eren mo:echte Sie danckt jrem haußwirt vnd ietzo fro:elichers gemu:ets ich wolte lieber sterben sprach sie dann deines heirats entbern wann ich habe dich liebe vnd inbrünstliglich vnd were du seyst bin ich dir günstig als meiner eigen sele Aber ich bit dich du wo:ellest mir auch das verleihen vnd deinem knecht Zephiro gebieten das er mir mein schwester hieher fu:ere jne mit freüntlichem kussen bewegend mit gu:etlichen worten erweichend vnd lieblichen vmbfahend thet jme schmeicheln mein ho:enigsu:esser mein haußwirt deiner Psiche su:esse sele Der haußwirt vmb gebrauchs willen der macht vnd gewalt Veneris wiewol vngerne ergab sich vnd versprach es alles zůthůn vnd als sich der tag nehert ist er dem weibe auß den henden verschwunden. Aber die schwester als sie den felsen darauff Psiche verlassen ware erkundet haben sie sich darauff gefu:egt daselbst geweynet vnd jr bruste geschlagen Biß so lange von jrem embsigen hewlen die felßen vnd schrofen widerhollen haben Ru:effen jrer armen schwester sie bey jrem eignen namen nennend vntz des durchdringenden dons halben der kleglichen stymen gen thale fallend Psiches wonwitze vnd zitrende auß dem hauß lauffend gesprochen hat Warumb peinigt jhr euch mit elendem jnnerleichen ich bin hie die jr beweynet vermeydet ewer klage vnnd truckent von langem weynen ewer nasse augen So jr ietzo mo:egt vmbfahen mich die jr beweint habt Beru:efft Zephirum vnd erinnert jne des beuelhs jres haußwirts On sewmnus er dem gebotte gehorchende mit senfftem wehen fu:eret sie herabe. #XXVIIIa# So sie sich ietzo vmbf ahen vnd einander kussend ergetzen begynnen sie vor frewden wider zůweynen Spricht sie So geet nu auch in vnser hauß vnd ewer betru:ebte sele ergetzt mit mir ewer Psyche Nach solichen reden zeigt sie ine den grossen reichtumbe des guldin hauß vnd ließ sie durch geho:ere vernemen das groß gesinde jr dienenden erquickt sie mit scho:enem bade vnd vnmenschlicher wirtschafft kostlichen speysen also das sie von der menge der himlischen reichtumb gesettigt neide in jhren hertzen entpfingen zů letzte begynt jhr eine sorgfaltiglich vnnd vbermessig zů fragen were der himlischen gu:eter herre were jr haußwirt vnd wie er gestalt were Aber Psiche verbrach nit jrs haußwirts gebot a:effent auch nit jres hertzen heimligkeit Sonder erdichtet dz er wer ein jüngling vnd hübsche dem aller erste der bart wuchs der gewonlich ihn feldern vnd gebirgen widwerck tribe vnd das sie nicht die heimligkeit jres hertzen vor ergangen reden nach ero:effnet hat sie sie mit golde vnnd gespenchen von edlen steynen reichlich begabt vnnd Zephyro beuolhen sie wider hinweg zůtragen Als balde das geschehen sind jr schwester heym gezogen vnd ietzo von neide entzündet redten vil miteinander vnd spricht zůletzt die eine Nu sihe dn schwinds vnd vngerechts glücke hat dir gefallen das wir von beiden eltern geborn vngleichen stand haben vnnd das wir die die eltern sind frembden haußwirten zůmeiden gegeben ausserhalb vnsers haußs vnd vaterlands wonen gleichsam jns elend versendet vnd dz diese jüngste souil reichtumbs vnd einen got zů einem man haben solle die sollicher menge des gůts nit weißt recht zů gebrauchen Schwester du hast wol gesehen wie grosse vnd scho:ene gespenchen jm hauß lagen wie die kleider glitzen wie die edlen gestein scheinen wie man allenthalbenn mit fu:essen auff dem golde geet vnnd wo sie als einen scho:enen man hat als sie sagt so lebt dann sie kein glückseliger auff erden vnd villeicht künfftiglich vnd nach bestettigung der liebe wurdt sie der got jr haußwirt zů einer go:ettin machen Bey glauben es ist also wann also gebart vnd hielt sie sich Sie sicht vber sich vnd atemet nach der gotheit dz weib das stim zů meiden hat vnd vber die winde herschet Aber ich arme erstlich habe einen man ist elter dann mein vater kaler dann ein kürbs vnd kindischer dann ein kind der das hauß alles mit schlossen vnd ketten verspert thut verhu:eten So spricht die an der Aber ich habe ein man den das zipperlin kru:empt vnd deßhalb zů elichen wercken vnnütze gemacht hat desselben gekru:empte vnd steinherte finger ich mit stinckenden salben reybend mit vnreynen tu:echlin vnd riechenden pflastern mein zarte hendelin verbro:ennend bin nicht einer geschmuckten eefrawen Sunder einer arbeitsamen ertztin enlich vnd du schwester sihe zů wie gedultiglich oder mere verachtlich ( wann ich mags sagenn als ich gedecke ) du solichs leidest Wann ich mage nit lenger gedulden das grosse glücke so vnwirdiglich dahin gefallen wann gedenck wie stoltzlich vnd hohemu:etiglich sie mit vns gehandelt vnd jren hochfa:ertigen geist mit ru:emreysigen geber den erzeigt hab vnd von so grossem reichtumb vns kleine dinglin dargeworffen vnd als ob sie vnnser gegenwertigkeit beschwernus hette vns hat heyssen hinwegen Jch will kein weib sein vnnd nit leben ich habe sie dann vmb solich reichtumb bracht vnnd ob dir ( als billich) solch schmehe auch ist zů hertzen gangen wo:ellen wir bede einen starcken rate sůchen vnd diß so wir tragen wo:ellen wir weder unsern eltern noch iemant zeigen als ob wir nicht jr wissen Es ist genug das wir gesehen haben das vnns rewet nicht allein dz wir vnsern eltern Sundern allen vo:elckern jr glückseligkeit verhalten Dann sie sind nit selig der reichtumb vnbekant ist Sie soll wissen dz sie schwester habe die nicht jr meid Sundern gro:esser dann sie sind vnd wo:ellen nu wider zů vnsern haußwirt vnd in vnsere wiewol arme aber messige hewsere ziehen baß bedacht zůstraffe der hochfart widerkomen den zweien bo:esten weibern gefiel als gutt der bo:ese rate vnd die kostlichen schanckung alle verbergend zohen sie jre hare vnd gleich wie #XXVIIIb# Sie traurten jr angesicht zů kratzend vernewten das gegleichßnet weinen vnnd also jre eltern mit vernewen des schmertzen erschreckend zerschwollen vonn vnsinne eilten heym lesterliche vntrewe vnnd jhr vnschuldige schwester vmbzůbringen radschlagend. Jn des der Psyche hauwirt den sie nit kennet ander weyten sein nechtlich gespreche sie also warnend. Sihestu nit wie einen grossen vnfale das glücke dir vonn fersen tro:ehe zů erzeigen Vnd ob du dich nit fleissig hu:eten würdt es dir vnder augen begegen die vngetrewen wo:elffin mit grossen lüsten richten dir zů betru:egknus vnd ist das kürtzlich die meinung Das sie dir raten wo:ellen das du mein angesicht erkunden sollest das du als ich dir offt gesagt hab nit sehen wo du es aber sehen würdest Darumb ob hier nach die bo:esen vnhůlden mit jren schedlichen gemu:eten gewapnet komen als ich weiß sie komen werden so wo:ellest mit jne mit nichten reden vnnd ob du es deiner angebornen einfalt vnd weichmü:etigkeit halb nit erleiden magst so wo:ellest von deinem haußwirt nicht ho:ern reden noch darumb antworten Wann wir werden vnser geschlecht nu gemeren vnd dein leib tregt vns einen jungen sone derselbe ob du vnser heymligkeit verborgen halten wurdt ein got ob dus aber lautbrecht machen so würdt er to:edlich Psyche gro:enet in frewden froloket vonn trost der go:etlichen frucht frewet sich der eren jrs zůkünfftigen Sones vnd das sie ein můter solt genant werden das zůnemen der tag vnd abnemen der Monat rechnet sie in engsten vnd vnwissent der bürden verwundert ab der newigkeit vnd sin so kürtzer zeit das wachssen des leibs Aber die schedlichen bo:esen weiber natergifft außspaytzend schifften zů eylends Da warnet Psychen jr haußwirt Der letzte tag vnd gro:este vnfale das feyndselig geschlecht vnd #XXIXa# widerwertig geplu:et hat sich gewapnet das here wegig gemacht jr spitzen geordent jn die trumeten gestossen dein scheutzliche schwester wachten nach deiner kelen leider mitt grossem vnfale sind wir beladen allersu:este Psyche las dich dein vnd mein erbarmen vnd durch schweigen erlo:ese vnser hauß deinen haußwirt dich vnnd vnseren jungen Sone von gegenwertigem falle vnd die vngetrewen weiber die dir vmb schedlichs haß vnd verachtung angesipter freundschafft willen nit gezimpt schwester zů nennen wo:ellest nicht sehen noch ho:eren so sie in gleichnus der Syren auff dem schroffen herfür gutzen mit jren schedlichen stimmen die felsen erklengen So spricht Psyche mitt sewfftzen vnd weinenden reden wes ich ko:enne des hastu meins glaubens vnd lützel redenßhalb vrkunde vernomen vnd solle dir hin für nit mynder bewert werden die bestendigkeit meins gemu:ets gebiet nur widerumbe vnserm Zephiro das er dienstlich sey vnnd an stat deins versagten heiligen angesichts go:enne mir mein schwester zů sehen durch dise dein krewßlichte vnd gerings vmbhangende locke durch dein zarte sinbele vnd mein gleiche wenglin durch dein brust weiß nitt von was fewr warm also das ich jn dem kleinen erkenne dein angesicht durch gu:etige bete deiner engstigen vnderthenigen erbeten vergo:enne mir mich durch vmbfahen meiner schwester zů ergetzen vnd erquicke deiner Psyches dir ergebne vnd andechtige seele vnd ich erforsche nitt ferners von deinem angesichte vnd jetzt schaden mir nicht die na:echtliche vinsternus ich halte dich mein liecht mitt solchen worten vnd zertlichen vmbfengen der haußwirt beschworn jre zeher mit seinem hare ab wüschende versprache es zůthun Vnd kamen vor tage auff den berg der zůsamen geschworn punt der zweier schwester vnbesůcht jrer eltern vnnd schlechts auß den schiffen steigend eylten auff den felsen mit schneller behendigkait vnd vngebeytet des tragenden winds stellen sich auff die ho:ehe Zephirus vnuergessen seins herren gebots wie wol vnwillig entpfehet sie jnn die schosse des wehenden luffts vnd setzt sie auff die erden On verharren gen sie samentlich jn dz hauß jren rawp vmbfahendt vnnd sich allein mit dem namen schwester gleichßnend den schatze jrer heymlichen vntrew vnder fro:elichem angesicht verbergend Schmeychelen also der Psyche du bist nit als klein als nehermals vnd jetzo schwanger was gůts tregstu vns jn deim teschlin mit was grosen frolocken wurdestu vnser hauß erfro:ewen werden vnd ob dem kind als sein muß sich der a:elteren scho:enhait eynlichen so würdt eigentlich Cupido geborn Also mit gegleichßneter gunst bewegten sie dz gemu:et jrer schwester Zůrstunde der mu:eden vom wege empfangen mit sitzen vnd warmen baden ergetzt erlustet sie jn dem hüpschen sale mit den wunderbarn vnd seligen speisen vnd wolgeschmacken kuchen sy heißt auff der harpfen spilen es geschicht sie heißt auff der flo:eten machen es wirdt gepfiffen sie heißt den chore erhellen es wirdt gesungen vnd durch su:es gedo:en die gemu:et ( vngesehen jemands ) erweichet Doch ist die schalkeit der boßhafftigen weiber durch die süssigkait des gesangs nit in rwhe gestelt sonder zů endung der fürgenomen trugknus redten sie durcheinander vnd bego:ennen zů fragen: wie sie einen man habe vnnd wie das er alwege nachts heymkeme So erdicht sie ( der auß vbriger einfalt die vorder rede auß gedechtnus gefallen was ) ein newe außrede vnd sagt jr man treib mit grossem geldt kauffmanschatze in dem nechsten lande sey bey den besten krefften seins alters habe ein wenig eingemischter graer hare vnnd inn solicher rede nitt lange verharrend sie widerumb mit kostlichen schanckungen reichlich begabt beuilhet sie dem winde wider hinwegzůtragen So sie aber vom winde auff den hohen berg gesetzt sind ziehen sie heim also mit einander redend Was sollen wir schwester sagen von der nerrin so wunderlichen lugen nehermals was er ein Jüngling dem aller erst der bart wuchß nu ist er jn mitten seines alters dem die grawen hare herfürscheinen Were ist der den so kurtze zeit mit schnellem alter entstellet hat du wurdest nit anders finden mein schwester dann ditz bo:eß weib eintweder ein lugen erdichtet oder der gestalt jrs mannes nit wissens hat welches vnder den beyden ware so ist sie vmm diesen reichttumm zů bringen dann ob sie jres mannes gesteltnus nit weißt so ist sie einem volkomnen Gott verheyrat vnd wurd jetzo schwanger vns einen Gott gebo:ern vnnd ob sie eines #XXIXb# go:etlichen kinds da Gott vor sey muter wurdt will ich mich selber hencken darumbe wo:ellen wir wider zů vnsern eltern einkeren vnd dem anfange diser rede gleichmessige triegerey anhefften. Also entzündet als sie jren eltern verachtlichen zůgesprochen des nachts vngeschlaffen gelegen sind sie vor tags zů dem felsen geeylt vnd durch hilff des gewonlichen winds fligen sie hinab vergossen geno:etigte zeher auß jren augen mit sollichem liste sprechen sie der jungen diernen zů du bist glückhafft vnnd vnwissenhait halb deins grossen vnfals selig vnd sitzest vnbesorgt deins vnfals aber wir mit grosser sorge wachen ob deinen sachen vnnd haben mitleiden ab deinem vnglücke wann wir haben warlich erfarn vnd teilhafft seines schmertzen mo:egen dir deinen vnfale nit verhelen dz ein grosse schlange mit viel gewunden knostpelichten raiffen kriechend mit einer grawsamen kelen von to:edtlicher gifft gynend von grosser fressigkait pflegnachts heymlich bey dir zů schlaffen darumb bis ingedencke der weyssagung des gottes Phitici die dich zur heyrat eins grausamen thiers verordnet verkündt hat vnnd vil acker lewth vnnd die hierumb weidwerck treiben vnd wonung haben jne nachts gesehen von der weide kommen vnnd vber das na:echst wasser schwimmen vnd sprechen all das er dich nit lange mit so gůter speise mesten Sondern so sich die zeit deiner geburt neheren dich sambt deiner fruchte fressen werde darumb stet es nu an dir ob du deinen schwesteren vmb dein heile sorgend jrer meinung zů fallen vnnd mit vnns on far vnnd wagnus leben oder in des gifftigen schlangen bawche wo:ellest begraben werden Dann ob dich die eino:ede ditz felds oder der heymlichen vnnd geferlichen vnkeuschheit vnd das vmbfahen des gifftigen schlangen gelustet So haben wir dein getrewe schwester das vnser gethan Alda die arme Psyche als einfaltig vnnd eins weichen gemu:ets von forchte sollicher trawrigen wort auß jrer vernunfft gefu:ert hatt sich jnn die tieffe jrer vnselden vberstürtzt zitrend vnd pleich gefar redet dreymal angefengte wort halber onmechtig vnd sprach also zů jne jr liebsten schwester jr bleibt ( als billich ) in dem ampt ewer gu:etigkait vnnd warlich die jhenen die solichs sagen werden meynthalb nitt für lugner angesehen wann ich habe meins haußwirts angesicht nie gesehen vnd weis gantz nitt von wannen er sey sunder allein nechtliche stimme vernemend geduld einen haußwirt vnbekantnus wesens vnnd liecht flichtigen vnnd falle euch zů das mein haußwirt ein thier sey dann er verbeutet mir hoch jne zů sehen vnnd betroet mir groß vbel vmbsorgfaltige erforschung seins angesichts wo jr nu eyniche nutzliche hilffe ewr schwester mo:egt mit teylen so thůt es jetzo dann die nachuolgend vnbesorgt lessigkait vernichtet die gůtheit der vorderen fürsichtigkait haben die lesterlichen weiber nach geo:effneten thoren des gemu:ets jrer schwester jre helstet vnnd sturm zeüg verlassend mit plossen schwerten jrer listigen veruntrewung die forchtsamen gedancken des eifaltigen dirnlins also anngesprengt vnnd spricht die eine die weil vnns die verwantnus vnsers vrsprungs vmb dein beschedigung zůuerhieten kein geferligkait vor awgen zů haben zwinget wo:ellen wir dir den wege der allein dich zů erlo:esung fu:eret vnnd lang vnnd lang von vns bedacht ist zeigen Ein wolschneidend schermesser also gescherpfft das es ann den ballen der hand gestrichen hafft an dem orte do du pfligst zůligen verbirge in das bethe vnnd ein Empelin vol o:els klar lewchtend sturtze vnder ein hefelin alle solliche rüstnnge wol verhelend hinein kriechend so er dann jnn das gewonliche bethe gestigen ist jetzo gestreckt jn dem ersten schlaffe begynnet dieff zů athemen Alß dann steyg auß dem bethe vnd mitt plossen fu:essen geen seuberlich ledig die ampel auß der vinnsternus nim rhate zů enndunge der rhu:emlichen thatt von dem liecht vnnd mit diesem schneidenden waffen die rechten hand hoch auffhebend vnnd mit starckem streich schneid ab dem gifftigen schlangen sein haubt vnnd kelen vnnd dich solle vnser hilffe nit sewmen. Sundern so schierste du dich durch seinen tode geledigt hast wo:ellen wir harren vnd ditz alles mit dir fu:erend dich menschen zů gewunschten hochzeiten eins menschen verheyraten Jr schwester von sollichen worten enzindet vnd jetzo gantz brinnend verlassen sie vnnd jne jn der nehe solicher vbelthat zů bleiben forchtend durch wehen des #XXXa# gewonlichen winds erho:ehet auff den felsen geben sich in die flucht vnnd inn jre schiff steygend schiffen von dannen Aber Psyche einzal verlassen wann das doch ein vnsynnige nit einzal ist wu:etet trawrende gleich das mo:ere vnnd wiewol sie beschlossens fürsatz vnnd mit verstocktem gemu:ete jetzo handt anlegt straudelt sie doch nachmals vnbestendigs raths vnnd vonn den bewegungen jrs gemu:ets auff mancherlay meynung gezogen eylt sie jetzo dann verzewcht sie ist ku:ene vnnd forchtsame verzagt vnd zu:ernet vnnd das das letste ist jnein einzaln leib haßt sie das thier vnd trewet den Mane. Aber als der abent die nacht nach jme zoge mit schneller eyle rüstet sie zů den werck zeug zů lesterlicher missethat die nacht was da so was der man da vnd als er erstmals ein man geweßt was ist er entschlaffen alda Psyche sunsten schwachs leibs vnnd gemu:ets ward wie jr beschaffen jrer kreffte gesterckt vnnd die ampel fürher tragend vnd das schermesser ergreiffend verwandelt jr weiblich plo:edigkait jnn durstigkait Aber alsbalden durch zů nehen des liechts die heymligkait des bettes erleuchtet sind sihet sie das aller gu:etigst vnnd su:este aller thier Cupidinem den hüpschen Gott hübschlich schlaffend von welches angesicht auch das liecht der ampel erfrewet heller erglastet vnd das schedlich schermesser erglitzet. Aber Psyche von solichem anplicke erschrocken vnuernu:egend jres gemu:ets erpleichet vnd zitrend fiel nider auff die knie vnd sůcht das messer zůuerbergen das sie #XXXb# eigentlich jn sich selbs gestossen hette wo nit von forchte so grosser missethat das messer auß jren henden gefallen verschwunden were vnnd sie krafftloß so sie die scho:enhait des Go:etlichen angesichts offt anschawet wirdt wider erquickt vnd sicht des haupts goltfarbe lo:ecke naß vonn su:eßru:echender salben seinen weissen hals vnd rosen farbe wangen darüber die lo:ecke hüpsch gekrewset etlich vornen etlich hinden herab hiengen von wellichem vbergrossen schein das liecht der ampel erdunckelt Vber den rucke des fliegenden Gots glitzten die federen mit scheinender blut vnnd wiewol die andern stille lagen jedoch die eusseren vnnd zarten federlin zitrend vnnd bewegt fleterten vnnd geylten sich der ander leib was glat vngeharet vnnd wolgefar den Venerem nit rewet geboren haben vor dem beth lagen der boge kocher vnd pfeile des gros sen Gottes gnedigs geschos Als Psyche die vngsettigts lusts vleissigklich besichtigt vnnd handelt vnnd sich ab jres Haußwirts waffen verwundet zeucht einen pfeile auß dem kocher vnd wie scharpf der were wo:ellend versůchen so sie mit der handt zitert sticht sie sich trwas tieff das durch die haut tro:eplein rosenfarbs blůts drungen. Also ist Psyche vnwissend gefallen jn die lieb der Liebe vnnd allererste mere vnnd mere brynnend jn begierde der begierde sich nidergebogen jne jnnigklich begirlich vnd eylends kussend forchtet ab seinem leisen schlaff dieweil sie so von grossem gůt bewegt plo:eds gemu:ets wanckelt sprützt die ampel villeicht auß bo:eser vntrewe oder schedlichen neyde oder das sie auch einen sollichen leib an zůrieren vnd kussen begert ein tro:epflin siedents o:eles auff die rechten schultern des Gottes Hem du ku:ene vnnd trutzige ampel vnd vnachtbar dinstbot der liebe brennest den Gotte alles fewrs. #XXXIa# Dich hat jrgent ein Buler das er sich seins lusts auch nachts gebraucht erstlich erfunden also der gebrant got springt auß dem bethe vnnd sehend die missethat der verbrochen trewe floge stillschweigend vonn den augen vnnd handen des vnseligistenn weibs. Aber Psiche jhne auffsteenden bey dem rechten beyne mit beden henden ergreiffend seiner außflucht durch die lüfft erbermlicher anhangk zů letzte mu:ede fellt herabe auffs erdrich Aber jr liebhabender got hat sie nicht verlassen vnd auff den nechsten Cipreßbawm geflogen von dem obersten gipffel sere zürnend also zů jr geredt Du einfaltige Psiche ich meiner muter geheyß verachtend die dich eins elenden vnd verachten menschen lieb zů verbinden verworffner heyrat zů zů eignen geboten hat bin dir dich lieb zů haben selbst zůgeflogen vnd weiß das ich leichtfertiglich gehandelt hab vnnd ich redlicher schützenmeister hab mich mit meinem eigen pfeile geschossen vnnd dich mein haußfrawen gemacht das ich von dir ein thier gesehen wurde vnd du mir den kopff abschnidest das ich dich alle wege habe geheyssen verhu:eten Jch hab dich gu:etlich gewarnet Aber dein rumreysige ratgeben sollen mir solicher schedlichen meisterschafft schwere buß geben Aber dich wil ich allem mit meiner flucht straffen vnd mit ende der rede erhu:ebe er sich in die ho:ehe mit seinem gefider. Aber Psiche an der erden ligende vnd souil sie mocht der flucht jres haußwirts nach sehend betru:ebt jr gemu:et mit grossem weynen. Aber als er mit seinem gefider hingeschifft vnnd die ho:ehe jne auß jren augen gefu:ert hete vberstortzte sie sich von dem rangen jhn den na:echsten bach Aber der gu:etig bach zů ehre des gots der auch das wasser hat zůprennenn geflohenn jhme forchtend #XXXIb# hat sie vnbeschedigt an den nechsten rangen in das gro:ene graß gewelgelt von geschichten saß der beurisch got Gan an dem rein des wassers die Go:ettin Cannam vmbsahend sie lerend gantze stimme behalten vnnd bey dem bach ein freier hu:ete etzten die geylen geißlin das graß Der ho:erig got die verwunten Psichen vnd verlassen nit gar vnwissend jres vnfals gu:etlich zů jme ru:effend tro:estet sie mit senfften worten hübschs dirnlein ich bin ein Bawer vnd scheffer aber durch hilffe langes alters jn vil dingen erfarn vnd ob mich recht thut beduncken dasselb dann die weisen für ein weyßsagunge halten an deinen schweiffigen gange vnd vbrigen pleiche deins leibs emssigem ersenffttzen vnd disen deinen zeherenden augen so bistu mit grosser liebe behafftet Darumb geho:erch mir vnnd hinfür bring dich selbst nit vmb mit vberstortzen oder eynichem anderem erdachten tode laß dein weinen leg hin dein trawren vnd mit bete ere den grossen got Cupidinem vnd jne als einen zart erzognen vnnd vnkeüschen jüngling erwierbe mit schmeychelenden willfarungen Als der gott der hirt also geredt hette on antwort Sunder allein seinen heylsamen namenn anbetend begnade Psiche zůgeen. Aber ee dann sie vil wegs mit mu:ehesamen dritten vberzogen hat auff einen vnbekanten weg nehet sie sich einer stat darin der einen jrer schwester haußwirt ein Künig wz: Als Psiche dz kund ward ließ sie jrer schwester jr gegenwertigkeit zů wissen thun zurstunde als sie sie jn jr hauß gefu:ert nach jr beyder vmbsahen vnd gru:essen vrsach jrer zůkunfft fragt hebt sie also an Dir ist jndencke ewer rate durch den jr mir geraten habt dz ich dz thier dz jn gestalt eins mannes bey mir lege ehe dann es mich arme verschlunde mit einem wolschneidenden schermesser zum tode bringe sollte Aber als balde ich (als mit dann gliebt ) #XXXIIa# sein angesicht bey dem liecht anschawt sahe ich einen wunderbarlichen vnd einen eytel go:etlichen anplick den Sone der go:ettin Veneris ich sprich Cupidinem senfft schlaffen vnd da ich von dem anplicke der grossen gu:ete bewegt des grossen wollusts nit genug gebrauchen mochte auß vnfale sprützt die ampel siedens o:el auff sein achsell vonn solichem schmertzen er erwachend als er mich mit fewer vnnd eisen ersahe gewapnet Du sprache er wohin mit diser grausamen vnthat eylends hebe dich auß meinem bette vnd hab dir das dein Wann ich wil mir dein schwester vnd nennent dich mit dem namen verheyraten vnd heysset mich alß balde Zephirum auß der grenitze seines hauß wehen Psiche hette die rede noch nicht recht geendet so erhebt sich die von vnsinnender vnkeüscheit vnd schedlichem neide besessen vnnd mit erdachtem lugen jren haußwirt betrigend als ob sie von jrer eltern tode etwas erfaren hette steigt auff ein schiff vnd zeügt auff den felssen vnd wie wol einander windt wehet sie auff plinde hoffnung verlassend nim mich sprechend Cupido dein wirdige haußfrawen vnd du Zephire entpfahe dein frawen vnd mit einem sprunge vberstortzt sie sich: vnd mocht nicht auch also tode an die stat bekomen sunder vber die schrofen vnd stein des felssen fallen vnd als sie verdient hette jre glider zerreissend vnd jren leib den vogeln vnd thieren zů einem o:eß entgegen tragend ist gestorben vnd die pein nachuolgender rachesale hat auch die an dern schwester nit gesewmbt. Wann Psiche abermals wanderend ist komen in ein ander Stat in der gleicher weise jhr schwester wonet die auch nicht minder dann jhene schwester arglistigkeit erdenckende in jrer schwester heyrat zů tretten eilt zů dem felsen vnd ist in der selben gleich vngefelle des tods gefallen. #XXXIIb# Jn dem des Psiche jn arbeit Cupidinem zůsuchen durch wandert die vo:elcker aber er schwache vonn der gebranten wunden lag in dem bethe seiner mutter vnd echzet Da dauchet sich der weisse vogel der auff dem mere schwymmet in die tieffe des meres vnd stelt daselbst sich neben Venerem die sich badet vnd schwemmet zeigt jr an das jr Sone von Brand schwerlich wundt were den schmertzen klagend in fare seins lebens lege das auch vonn allen vo:elckern alles geschlecht Veneris schmehe wort ho:eren mu:este Das jr Sone in die gebierge auff die bulschafft vnd sie in das mere zum Bade gezogen deßhalb kein lust kein gnade kein kurtzweile Sonder alle ding vngeschmuckt vnnd do:erffisch weren kein hochzeitlich heirat kein geselligliche freüntschafft kein liebe der kinde Sunder vbermessige fresserey vnd Bitter grawe der vrtrützen heirat Also verletzigt der geschwetzig vnd außrichtig vogel die achtparkeit des Sons in den oren Veneris Aber Venus erzürnet schrey laut So mercke ich wol mein guter Sone hat jrget einen bulen für mich ho:ere du die mir allein getrewlich dienest sage jren namen die das edel vnd nackend kind verfu:ert hat sie sey halt auß dem volcke der Nynphen oder der zale der go:ettin der der samnung Musarum oder auß dem gesinde meiner gracien Jch wurde dauon nit reden vnd schwaig der vogel Aber ich weiß nit sprach ehr frawe. Jch meyn die diern ob ich recht gedencke heyst sie mit dem namen Psiche die er so jnniglich lieb hat Alda schray Venus zürnend hat er allermeynst Psiche die nach volgerin vnd mißbraucherin meiner scho:ene vnnd namens liebe nit ein wunder ist es Wann ehr hat mich ein kuplerin geacht durch der anzeigen ehr die diernenn erkant hatt. Also klagende schoß sie vbersich auß dem mere vnd eilet zů jrem guldin bethe vnd erfindende wie sich geho:ert das jr kind schwache were ehe dann sie zur thür kame plert sie laut erbermlich sprache sie ist es unserm adel vnd deiner muter gebot gemeß das du dich so wol angelassen anfengklich deiner muter ja deiner frawen gebott verachtet vnd mein feindin nit mit schmelicher liebe gepeynigt vnnd darzů in so kindischem alter sie dir vnzeitigen vnd vngestrafften zů einem bulen erkorn hast das ich mein feindin mu:este zů einer schnuren haben Aber du lugner frawen schwecher vnd feindseliger meinest allein edel sein vermu:etest das ich alterß halb nit mo:ege schwanger werden Darumb wil ich das du wissest das ich mage noch einen Besseren Sone dann du bist gebo:ern ja vnd das du dest ho:eher heschmehet seist wil ich einen auß meinen knechten zů einem Sone wo:elen vnd demselben geben dise flügel fewer bogen vnd pfeile vnd allen meinen haußrate den ich dir nit zů solchem gebrauche gegeben habe Wann dir ist nicht gegeben von deins vaters gut zů solicher ru:estung Aber du bist von jungent mutwillig erzogen hast scharpffhende hast dein eltern offt gevnwirdigt vnd dein muter mich selbst reglich beschamt vnd offt geschossen vnd verachtest mich sam ein witwe vnd forchtest nit deinen starcken Stieffuater den grossen streitherrn dem du offt zu meiner beko:emernus junge meidlin geschossen hast Aber ich will machen das dich des mut willens gerewen vnd dir dise heyrat bitter werden solle Aber ich ietzo verspottet wz würde ich thun solle ich icht hilffe suchen bey meiner feindin frawen Messigkeit die ich vmb seiner vnkeüscheit willen offt beleidigt hab oder ist mit dem Bewrischen weibe icht rede deßhalb zů haben mir grawet darab aber doch ist die ergo:etzung durch rach nit zůuerachten ich wil sie zun sachen nemen Vnd kein andere die disen lugner hertiglich peynig den kocher abgürte die pfeil entschepfft den Bogen außreiß den schawp verlesche vnnd seinen leib durch strenge kestigung peinig vnnd dann glaub ich mein schmahe genugsam gerochen haben so ich jme sein locke die ich mit disen meinen henden gescheytelt abgeschorn vnd die federn außgeropfft hab. Also außgeredt geet sie zorniglich für die thür so volgen jr nach Ceres vnd Juno vnnd sie mit zerschwolnem angesicht sehend fragen warumb sie mit so trützigem gesicht die holtseligkeit jrer scheinenden augen verkeret Recht sprach sie meinem entzünten hertzen kompt jr gewalt anzůlegen Aber ich bit euch mit allen ewern mechten suchet mir die flüchtigen Psichen Wann euch ist meins hauß vnerlichs gericht vnd #XXXIIIa# meins Sones den ich nit meinen Sone nennen solte gethat vnuerborgen Aber sie vnwissend wes ergangen begynnen den geschwinden zoren Veneris also zůgu:etigen. Was so grobß hatt frawe dein Sone verhandelt dz du mitt widerspenstigem gemu:et seinem wollust wider fichtest vnd das du die er lieb hat wo:ellest verderben Wir biten dich was lasters ist das ob er ein hüpsch diernlein gerne hat angelacht oder weistu nit das er manbar vnnd ein Jüngling ist oder hastu vergessen wie alt er sey aber das er alweg hüpsch ist wurdt er von dir allwege für ein kind angesehen Aber du ein Můter vnd darumb ein behertzet weib wurdest alweg deins Sons kurtzweile außer forschen vnd jne vmb die bůlschafft straffen vnd sein lieb anfechten dein selbst kunste vnd lustbarkeit jn deinem hüpschen Sone kestigen Welicher vnder den Go:etten oder menschen wurdet dich leiden liebe vnder den vo:elckern außsenden so du die lieb deins hauß wurdest hertigklich straffen Also mitt gnediger verantwortung haben sie jme forcht halb seins geschos wiewol abwesenden geschmaichelt Aber Venus zürnende das jr schmahe lecherlich gehalten wurde Vnd sie füreylend mit schnellen driten nymbt jren weg wider jn das tieffe mo:ere. Der inhalt des sechsten bůchs. Das sechst bůch Ist wie man lange die Psyche gesůchet nach dem rath Cereris nach Junonis streit sich die selbige Psyche selbs der Veneri vbergibt wirdt auch alhie beschriben wie Venus gen Himel gefaren ist auch wie man die Go:etter vmb hilff anrůffen sol werden auch die ernstliche befelhe Veneris wider die Psyche beschriben zů letst wie sich Psyche mit Cupidine verheyret vor den Go:ettern wie hochzeit mit jnen jm Himel gehalten wie Voluptas den Go:ettern von jnen nachmals geborn sey worden etc. #XXXIIIb# IN dem ward Psyche verwundet von mancherlay vmbreysen tag vnd nacht vnmu:essig jren haußwirt außzůforschen souil begirigers gemu:ets ob sie halt jne zornigen mit weiblichem schmeichlen nit lynderen das sie mit dienstlichen beten wolte gnade erlangen Vnd als sie einen tempel ansichtig warde auff einem hohen vnnd gehen berge gelegen Waher sprach sie weiß ich ob mein herre icht aldo wonung hab Vnd zůrstunde richt sie daselbst hin jren gangk wiewol mu:ede vnnd ablege doch trůgen sie hin die begirde vnd hoffnunge vnd als sie schwerlich den berg hinauff gestigen was gieng sie hinein vnnd sahe eeher von getreidt auff einem hauffen etlich gewunden zů einem krantze sahe auch gersten eher So waren auch alda sichelen vnnd allerlay schnidter werckzewg lagen aber alle durch einander auß vnachtbarkeit vermischt vnd als geschicht in der hitze auß der arbeiter ha:enden geworffen Psyche teilet es vleissig auß einander sündert jedes allein vnnd legt es ordenlich achtendt das ye keins Gottes hauß vnd opfer zůuerachten Sunder jr aller gůtwilligkait vnd Barmhertzigkait zůsamlen were Ob sollicher vleissigen arbeit ergreyfft sie die Go:ettin Ceres vnd schray jr zů von ferren Gehe verre hinweg arme Psyche wann Venus wu:etend jn jrem gemu:et erforschet dein fůßstapfen durch die gantzen Welt mit engstiger sorfeltigkait vnd eruordert dich mit gantzer macht jrer Gottheit zůr peinigunge vnd du handelst mein sachen deins eigen hayls vngedechtig Da fiel jr Psyche zů fu:essen vnd mit manigfaltigen zehern der Go:ettin fu:esse naßmachend vnnd das ertrich mit jren haren kerend bate gnade mit vil angelegten beten Durch diese dein fruchtbare handt sprach sie bitt ich dich durch der eeren wunsame geistlichait durch die heymligkait deiner kysten durch deiner knechte der drachen gefiderten wagen durch die furch des Bawfelds jn Sicilia Durch deinen schnellen wagen durch das lo:etig erdrich vnnd durch deiner #XXXIVa# Dochter vnerleuchten hochzeit hingienge vnd jrer erfindung erleuchten widergenge vnd anders das durch verschwigenhait verbirgt Elensis der Tempel jn kriechenland behalt deiner bitterin der armen Psyche jr leben vnd gedulde das ich mich vnder diesen hauffen eher wenig tage verberg biß so lang der grossen Go:ettin zorn durch verlengerung der zeit gemiltert oder mein kreffte von langer arbeit vermu:edet durch rwhe ge sterckt werden Sprach Ceres von deinen zeherenden bethen wurd ich bewegt vnnd bin begirlich dir hilffe zů erscheinen aber meiner mumen mitt der ich in alter freundschafft stehe vngunst auff mich zůladen ist mit nit fůgsam Darumb gehe fürderlich auß diesem hauß vnnd das du von mir nit behalten noch behu:etet bist des bru:eff dein bestes. Psyches also wider jr hoffnung außgejagt vnd mit zweierlay traurigkait beschwert wider hinder sich geende ersahe herniden jn dem tale einen duncklen wald darinn ein tempel wercklich gebawet vnnd nicht wo:ellend einichen wege zweifelicher oder gůter hoffnung hinlassen sunder die gnade eins jeden Gottes ersůchen nehet sich den geheiligten thuren sahe kostliche gabe vnd kleider mit golde gestickt an die este der bawm vnd das thür gewenge gehangen die den namen der Go:ettin der sie geweihet waren anzeigten alda auff jr knyehe fallend das bild mit baiden henden ergreiffend vnnd zůuor jr awgen wüschendt bethet es also an Des grossen Gottes Jupiter schwester vnnd haußfrawe du seyest die der sich die jnnwoner der insel Samo bey jne geboren vnd erzogen ru:emen daselbst dein alter tempel ist oder von der hochgepreißten Stat Chartago die dich ein Junckfrawen durch fure des Lewen von Himel kommend erwirdiget oder die die von den die bey den bechen des wassers Jnnachi wonen ein gemahel des donnerenden Gottes vnnd ein Ko:enigin des Go:ettin genant wurdest behewrest die geru:embten Stete der Kriechen die alle vo:elcker jn Orient Zigiam vnnd zů Occident Luciniam nennen bis mir jn meinen grossen no:eten hilflich vnnd mich jn So grossen volbrachten arbeiten wo:ellest beschirmen von forcht gegenwertiger mißligkeit Wann ich weiß das du willig bist schwangeren frawen vnd den die jnfare vnd bekümmernus sind hilffe zů erzeigen Jr auff solliche meynung bethend erschein Juno mitt aller jrer Go:ettlichen Keyserlichen wirdigkait vnnd zůrstund wie gern sprach sie wollt ich bey blawben deiner bete wilfarn Aber wider den willen Veneris meiner schnuren die ich an stat einer dochter geliebt hab zů thun verbewtet mir die schame zů dem das das auch durch die recht frembde flüchtige knechte auffzůnemen verboten ist ab sollichem widerwertigen glücke Psyche erschrocken vnd jren fliehenden haußwirt nitt mo:egend erlangen alle hoffnung jres heyls hynlegendt Rathfragt also jre gedancken Was hilffe mag jetzo jnn meinem triebsale von mir gesůcht oder erlangt werden der der Go:ettin willige begnadung nit mo:egen nutzlich erscheinen vnder was tachen jn was vinsternussen verborgen wurde ich der grossen Go:ettin Veneris vnuermeidlich gesichte entpfliehen Warumb nimbstu nitt ein mannlich gemu:et vnd verheissest dich der o:eden Hellstat ku:enlich vnd begibst dich willigklich jn die hende deiner frawen vnnd milterst durch spate vnderthenigkait jr grymme vngestiemu:egkait wann were weißt ob du den du lang sůchest daselbst in seiner můter hauß findest vnd also zů zweifelhafftem dinste aber gewisem verderben bereitet bedacht sie bey jr den anfang künfftiger gnaden bittung. Aber Venus sich jrdischer erforschung verwegend zohe gen Himel hieß jr rüsten jren wagen den jr Vulcanus mit subtiler arbeit vleissigklich gemacht vnd auff jr hoch zeit geschenckt hette durchsichtig von dem scheyne des Monden vnd kostlich von golde auß vil die vmb die kamern der Go:ettin stelten giengen herfür vier weisse tawben vnnd jn jren fro:elichen dritten jre gemalte helßlin vmbtrebend liessen jne anlegen kommet von edelgestein vnd da sie jr frawen auff den wagen entpfangen hetten flogen sie fro:elichs dem wagen der Go:ettin volgten nach vnd geylten sich mit hellendem gedo:ent spercken vnnd ander vogel su:eßlich singend verkundten die zůkunfft der Go:ettin sich #XXXIVb# teylten die wolcken vnd der Himel ward geo:effnet der Dochter vnd der oberst Himel entpfieng mit frewden die Go:ettin vnd forchtet nit die begegnenden Adler vnd rawbenden Habich der grossen Veneris singends gesinde Alda zů hand nam sie jren wege gegen der Ko:enigklichen festen des Gottes Jupiter vnd mit stoltzer bete vordert sie den geprauch des gesprechen vnd wolberedten Gots Mercurij dz versagt jr nit Juppiter Alda zůrstund sich frewend sampt Mercurio zohe Venus von Himel vnd redet mit jme ernstlichen Brůder Arcardi du weist das dein schwester Venus on gegen wertigkait Mercurij noch niehe nicht gethan hat so ist dir vnuerborgen jnn wie langer zeit ich die versteckten mayd nit habe finden mo:egen vnd ist nicht vberig dann durch dein außschreien den lone jrer erforschung offentlich zůuerkinden wo:ellest mein beuelhe fürderlich enden vnnd beyzeichen durch sie erkant werde eigentlich anzeigen damit ob jemant jrer vnzimlichen beheltnus anzeigen werde sich nit durch vnmo:essigkait mo:ege entschuldigen vnd mit dem raicht sie jme ein bu:echlein darinne der name Psyches vnd anders begriffen was als das geschehen zog sie in das hauß hatt Mercurius nit verlassen jr zů willfaren wann zů allen vo:elckern lauffend volbracht er sollicher gestalt das beuelhe der außkündigung Ob jemand des Ko:enigs flüchtige dochter Veneris Maid genant Psychen jn der flucht auffhalten oder wo sie verborgen lege wurde anzaigen der ka:eme hinder sich zů Mercurio dem außschreier zů entpfahen von der hoffnung wegen von der Go:ettin Venus siben su:esse kwsse. Als Mercurius sollicher masse außgeru:efft hatt die begirde sollicher belonung den vleiß aller menschen auffgewegt dardurch auch aller meist Psyche alle lenngerunge ist benomen worden vnd als sie sich jetzo dem hauß jrer frawen nehet begegnet jr eine jhrs gsinds mit namen Gewonhait zů handt so meist sie mochte schrey sie allererst du schalsckhaffte Mayd entzegst das du ein frawen hast oder gleichßnestu dich auch nach gewonhait deiner freuelen sitten nitt wissen wie grosse mu:ehe wir dich zůsůchen gehabt haben Aber wol das du mir in die hende komen vnd jn den scheren der Hellischen krebs behangen bist die straff deiner widerspenstigkait zů leiden vnd sie ku:enlich bey den haren begreiffend zohe sie sie nicht wider strebend Die als sie Venus erst hinein gefu:ert vnd jr vberantwort sahe schlůge fro:elich einen lawten lach als die grymm zornigen gewont sind den kopff schütlend vnnd das recht or kratzend Aller erste sprach sie hastu gerucht dein schwiger zů gru:essen oder mere darumb herkomen deinen Haußwirdt der deinthalb verwundt jn far leyt zůbesůchen Aber bis sicher Jch will dich empfahen als sich einer gůten schnuren gezimpt vnd wo seit jr Sorgfaltigkait vnd Trawrigkait mein mayde vnd als sie hinein geru:efft waren beualhe sie jne diese zůpeinigen Die den beuelhe jrer frawen volziehend die armen Psyche mit geysselen vnnd anderen Marteren gepeynigt wider zů gesicht jrer frawen antworten Alda begunde Venus wider zů lachen Nu sehet sprach sie mit jrem schwangeren leibe bewegt sie mich zů erbarmunge durch den sie mich mitt hochgeru:emter geburt ein selige anfrawen würdt machen Aber ich selige die in meinem besten alter ein anfrawe würd gehaissen vnd einer schneden mayde Sone würdt sich ho:eren Venus dochter nennen Aber ich to:erichte was wolte ich jne meinen Sone nennen wann vngenosse heyrate vnnd dar tzů auff dem dorffe on gezewgen vnnd on willigung des vatters gemacht mo:egen nitt für rechtlich angesehen vnd darumb würdt der ein Basthart werden ob wir dich anders der geburt genesen lassen. Als sie diß geredt hette fiel sie vber sie zerraiß jr die klaider zoge sie bey den haren vnnd peinigt sie schwerlich name getraide Gerstenn Hirsch mago:el kichern-linsen vnnd Bu:en mischt sie durch einannder vnnd macht einen hauffenn daraus Sprach also zů jhr meins bedunnckens kanst du so vngestalte dienstmeid mit nicht anders dann vleissigem dienste den liebhaber erwerben darumb will ich auch dein wolko:ennenhait erfarn entscheide den hawffen dieser samen jede ko:ernnlin sünderend #XXXVa# vnd auff einander lesend ende es vor abent Nach vberantwortung des so grossen hauffen der samen gienge Venus zum nachtmal auff ein hochzeit Psiche legt nit handt an die verwerten vnd vnmüglichen arbeit sundern ab dem grawsamen geheiß erschrocken stunde schweigendt verstarret Alda die klein Emes jm velde wonend : sich der grossen mu:esamkeit vnd arbeit der haußgenossin des grossen Gottes erbarmend vnd die grimmigkeit der Schwiger verfluchend laufft embsiglich beru:efft vnd bitet zůsamen das gantze here der Emesen die daselbst vmb wonten sprach jhr der erden ( die alle ding gebirt ) arbeitsame do:echtere habt mitleiden erbarmet euch vnnd der haußfrawen der liebe der holtseligen jungen frawen die ietzt jn fare vnnd bekomernus ist kompt zů stewer mit ewer schnellen behendigkeit Do fielen sie herauß eine vber die anderen das sechs fu:essig volck vnd mit gleichem vnnd ho:echstem fleiß zertrugen sie mit ein zaln kernlin den gantzen hauffen Vnd als sie iede kornlin gesundert vnnd zůsamen getragen hetten eylten sie schnelliglich von dannen. Zů anbeginne der nacht kame Venus von der hochzeitlichen wirtschafft weynnig vnd von balsam riechend allen jren leibe mit scho:enen rosen besteckt vnnd sehend den fleiß der wunderbarlichen arbait sprach sie du schalckhafftigiste diß ist nit dein oder deiner hende werck Sundern des dem du zů dein vnd auch seinem vnglücke wolgefallen hast vnd jr ein stu:ecklin brots dar werffend geet sie schlaffen Jn des warde Cupido allein in einem einzaln kemmerlein hinden jm hauß hertiglich verschlossen eins teils darumb das er nicht durch geylen schertz die wunden vngeschlacht machet eins teils: das er zů seiner lieben nit komen mo:echte vnd also bede bulen in einem hauß vnd vnder einem tache getrent gewest ist die vinster nacht hinbracht Aber als die morgenro:ete an himel drat sprach Venus zů der beru:efften Psiche also Sichstu icht den waldt der auff den beyflissender bache steßt gegen des dieffen dümpfeln vber stett ein Bronne daselbst weiden gleissende schaff von goldfarbe scheinende on einen hierten von dannen von der wollen des kostbarlichen scheffers ist mein meynung das du mir zur stund einen lock wie du halt den er oberst bringest. Psiche gienge schnelliglich nicht wilfarung halbe Sunder rwhe jres vnglücks durch erdrencken zůsuchen aber auß dem bache mit senfftem gereüsch eins su:essen luffts von himel eingeplossen weyssagt jhr ein gronend Ror also Psiche grosses tru:ebsals genyetet wo:ellest mit deinem ja:emerlichen tod mein heilig wasser nit verunreynigen vnnd doch zů den grawsamen schaffen diser gegent nit geen dann sie von der prunst der Sonnen erhitzigt tru:etziglich wu:etende pflegen hinzů lauffen mit jren scharpffen ho:ernern vnd steinin stirnen vnd zů zeiten mit vergifftem beissen die menschen zůbeschedigen So aber der mittag den dienst der Sonnen gelindert vnd der lauter Bach die schaff zů rwhe gezogen hat magstu dich vnder dise gerade erlen die mit mir diß wasser drinckt: heimlich verbergen vnd so schirst die schafft nach milterung der wu:etung jr gemu:et gelyndert haben die hecken des anstossenden walds klopffen so würdestu die guldin wollen finden die allenthalben an den durch einander gebognen stemmen hanget also leret das einfaltig vnd gu:etig Ror die armen Psiche jr heyle nach solchem rhat der sie nit gerewet hat sie abgelassen Sunder alle ding verwartet vnd mit leichtem diebstale jr schoß von Rotem waichem golde gefüllet bringt sie Veneri hat aber doch bey jrer frawen nicht dz ander zeügknuß der anderen arbeit verdient Sundern dieselb die aug proen zůsamen runtzlend bitterlich lachend spricht also Mir ist vnuerborgen der falsch werckman diser gschicht Aber nu wil ich erlernen ob du eins vast starcken gmu:ets vnd mit sunderlicher weißheit begabt seyst Sichstu icht den gipffel auff dem obersten schrofen des hohen bergs auß desselben schwartzen Bronnen fliessen braune wasser vnd allernechst in einer gefasten klingen meren sie die Hellischen beche da selbsthere von des Bronnen #XXXVb# Jnneren quale ein gescho:epfft kalt wasser bringen mir zurstund in disem krüglein Also redend reicht sie jr ein Cristallin gefeßs darüber schwerers tro:ehend. Aber Psiche fleissiglich eylend auff den obersten heger des bergs zů bo:esem ende jhres lebens aber so schierst sie zů der gemelten ho:ehe nehet sihet sie eins grossen dingst to:edtliche vnmüglicheit Dann da was ein felß vonn grawsamer gro:esse darzů was kein zůgang schlupferichter stein rütschen halb auß der mittenn des felssen floß grawsams wasser dasselb so schirst es auß den rünsen ein außgefressen nidern lochs rynt felt es vnder sich durch ein enge kelen in das nechste thale zů beden seiten auß den außgehülten steynen kriechen grawsame drachen mit langen helsen: mit offen augen jmmer wachend Wann sich beuestigen vnd verwaren auch selbst die donenden wasser Wann sie schrien Geen hinwege siehe was thustu hu:et dich was begünstu vnd fleüch vnd du würdest schaden nemen Vnd also vnmüglicheit halb Psiche verwandelt in einen stein: wie wol gegenwertig mit dem leibe was do abwesend mit den synnen vnd jr mit beschwerde vnmüglicher arbeit belestigten mangelt auch der letzte troste das sie nit konte weinen da was den augen der go:etlichen fürsichtigkeit die komernus der vnschuldigen sele vnuerborgen Wann des obersten Gottes Jupiter Küniglicher Vogel der adler stunde bey jr mit außgepreyten flügeln jngedencke alter dienste durch weliche vnd die hauptmanschafft Cupidinis er dem Got Jupiter den schencken von Phrigia stelend bequeme hilff gethan vnd also den Got in tru:ebsale seiner haußfrawen erend: verließ die straß in den lüfften vnd Psiche vnder augen fliegend sprach du einfaltige vnd vnwissend solicher dinge das du diß heiligen vnd nicht minder grawsamen Bronnen hoffest nwr ein tro:epfflein zů stelen oder mit icht anzůru:eren die den Go:ettern auch forchtsam sind das du auch in reden hast mo:egen mercken wan das jr schweret durch die Go:ette das thun die Go:et durch die Maiestat des wassers Stigis Aber raych here dein kru:eglin vnd zurstund das ergreyffend vnd eylends fu:ellent mit seinem gefider in die wage geschwungen vor den zenen der grymigen trachen zů beiden seyten renckend: entpfieng das wunder wirdig wasser das jm tro:ehet vnd warnet das er vnbeschedigt weichen solt Aber der adler fürgebend das ers auß beuelhe Veneris der dienstbot er were begert deßhalb warde er destleichtlicher zůgelassen vnnd also das kru:eglin vol wassers mit frewden entpfangen brachte Psiche eilends Veneri: mocht aber doch die grimigkeit der go:etin damit nit verso:enen Wann also sprache sie jr zů schwerers vnd den todt troende ietzo würdestu vonn mir nit allein ein grosse Sunder auch ein geru:embte zewbererin gehalten die soliche meyne geheyß so weißlich volbracht hast: aber du mein do:echterlin solt noch das dienen nim hin die Büchssen vnd gabs jr vnnd biß hinab gen helle richt deinen weg: Da vberantwort die büchssen der Künigin vnd Go:ettin Proserpine sprach Dich bitet Venus das du jr ein wenig vonn deiner schonheit wo:ellest schicken daran sie zum wenigsten einen tag genug habe: Wann souil sie der gehabt dieweil sie jres krancken Sones gewart hat sie vernützt vnd biß nit lang aussen Wann ich damit geferbt muß jn die saumung der Got komen. Alda entpfandt Psiche jr letztes vnglücke vnd das sie offentlich zů jrem verderben geno:edigt dann warumb nit die auff jren eigen fu:essen gen Helle zůgeen bezwungen würde. #XXXVIa# On lenger verziehen stayg sie auff einen hohen thürn sich von oben herab zů übersto:ertzen wann also meint sie recht vnd schon gen helle mo:egen steigen Aber der thurn begunde vrbering zůreden warumb sprach ehr suchstu arme dich selbst zů to:eden warumb wiltu an der letzten fare vnd arbeit erligen wann ob dein geist ein mal von dem leibe geschieden würdestu nymer widerkomen Ho:ere mir zů Lacedemon die edel stat des lands Achaia ist nit ferren von hynnen daran stoßt der Berck Tenarus an einer eino:ede vnd vom wege gelegen darin ist die wonung des gotes Ditis daselbst würdt gezeigt ein vnwegsamer pfat durch weite thor so du hindurch gangen bist kombstu jn einen holen wege der dich gerichts tregt zů dem küniglichen Sale der helle Aber du solt nit lere geen durch die vinsternus: Sunder suppen von kichern vnd methe gemacht trage in beden henden vnd in dem munde zwen Heller vnd so du einen guten teil des to:edtlichen wegs gangen bist würdt dir begegnen ein hinchender esel holtz tragende mit dergleichen eseltreiber der würdt dich biten jme etlich scheyt des entpfallen holtzs zůraichen Aber du gehe vngeredt für on verzugk so du zum toden bache komest dar an Charon ein ferge ist der würdt das furlon vorderen vnd dich in ein geflickte schelchlin an den andern land fu:eren wann es regirt auch der geitz bey den toden vnd Charon der ferge Ditis der Vater vnd grosse Got thut nicht vmb sunst vnd der arm tod muß zerunge haben vnnd ob ers gelt nit hatt so würdt er ine niemand lassen außso:enen dem růssigen alten gibe zů furlon den einen heller Doch das er jne selbst auß deinen munde neme nicht destminder so du vber dz faul wasser schiffest würdt ein alter tod ter auff dem Bache schwimende sein faule hende auffheben bitende das du jhne jhn schelch zihest doch soltu nit vnzimlicher Barmhertzigkeit pflegen So du vbergeschift vnnd ein wenig fürter gangenn bist werdenn dich alte weberin ein wep anzetelend bitten das du jhne ein handt darleyhest aber das ist dir zůthun vnzimlich wann das alles vnnd vil annders würdt dir durch liste Veneris zůgericht werdenn damitt du die einen suppenn auß den hendenn gebst Du solt den schadenn nitt #XXXVIb# verachten dann ob du die einen suppen verliren so würdt dir das liecht diser welt versagt: Wann ein vast grosser hund mit dreyen grossen ko:epffen grawsamlich vnd erschrockenlich auß seiner kelen bellend vnd die toden den er nit args mere thun mage erschreckende leyt in dem vorhoff Proserpine alle wege wachend verhu:etet das ler hauß den selben hund mit der einen suppen geschweigt würdestu fürgeen gerichts ein zů Proserpine die dich glimpfflich vnd gu:etlich würdt empfahen vnd heissen sanfft nidersitzen vnd kostliche speise essen Aber du solt an der erden sitzen vnd grobß brot essen darnach Werben warumb du dahin komen seyst entpfahen wes man dir gibt vnd herwider geend dich von der freßlicheit des hunds mit der andern suppen lesen vnd dem geytzigen fergen den anderen pfenning geben vnd so du wider vbergefarn bist gee den alten wege so komstu wider zů disem hymelischen liecht Aber vor allem ist dir das zůvorderst zů halten Das du die büchssen so du tragen würdest mit nichten auffthust oder besehest oder in eynich weise vmb den verborgenn schatze der go:etlichen schonheit sorgest on verzugk gieng Psiche gen dem berge Tenaro vnd als sie wie sich gebürt die pfenning vnd suppen genomen hette Lieffe sie den hellischen wegk vnd nach dem sie stillschweigende für den hinckenden eseltreiber gangen das fürlon dem fergen bezalt des alten schwimmenden tode bethe veracht der alten weibern tru:egliche beger verschmehet die wu:etung des helhunds durch die speise der einen suppen gestilt het gieng sie ein in das hauß Proserpine Aber der wirtin zierlich geseß vnd wolgeschmacke speise nicht annemend Sunder vor jren fu:essen demu:etiglich sitzend vnd sich mit brote lassend genu:egen warbe die botschafft Veneris zurstunde entpfieng sie wider die büchssen heymlich gefüllet vnd verschlossen vnd mit der anderen suppen des hunds bellen geschwaigend vnd dem fergen den anderen pfenning bezalend vil lustiger vnd gerader lieff sie herwider von Helle vnd nach anbetung diß scheinenden liechts wie wol eylend jren dienst zůenden wz doch jr genu:et besessen mit fürwitziger sorgfaltigkeit vnd sprach ich nerrische tregerin der go:etlichen schonheit. #XXXVIIa# Dz ich nit mir ein wenig daruon nyme meinem liebhaber dardurch wol zůgefallen vnd mit dem worte thet sie die büchßen auff darinn was vberal nicht noch einiche scho:enhait Sunder allein ein Hellischer schlaff der sie alßbalde sie den deckel herab gethan hette ankame vnd vber kroch alle jre glider der nebel eins harten schlaffs vnd auff den selben fůßstapfen auff den wege besaß er sie nidrfallende da lag sie vnbewegt sam ein tot o:eß. Aber Cupido seiner wunden wider genesen vnd das lang abwesen seiner Psyche nitt mo:egend gedulden viel auß seinem kemerlin darinn er verschlossen lag durch ein enges fensterlin vnd wann sein gefider jnn zeit seiner rwhe wider außgestrichen was floge er schnelligklich zů seiner Psychen Vnd jr den schlaff vleissigklich abziehend vnd widerumm jn die alten büchsen beschliessend vnd Psychen durch ein vnschedliche růr seins geschos wider auffweckend. Nu sihe sprache er du arme warest abermals verdorben gleichs fürwitz halb Aber ziehe hin vnd das beuelhe meiner můter volbringe weißlich das vbrig wil ich selbst versehen Mit den worten gabe sich jr leuchter bůl jn die flucht Aber Psyche bracht eylend Veneri die schanckung Proserpine jn dem was Cupido von vbriger liebe verzert vnd plo:eds angesichts die vngewonten ernstlicheit seiner můter forchtent name wider an sich seine alte waffen vnd mit seinen schnellen flüglen durch die ho:ehe des Himels tringend Bate den grossen Gott Jupiter vnd bewert jme sein sachen Juppiter sein diechter Cupidinem an einen backen kussend sprach zů jme also wiewol du Herre Sone mir die ehre durch zůgebung der Go:ett zů geignet nitt gehalten Sunder diß mein hertze darin die satzung der element vnd lewffe der gestirn geordnet werden mit vil ruren verwundt vnd vil jrdischen vnkeuschheiten vermaligt wider das Kayserlich recht vnd gemeine zucht vnnd erbarkeit mit schentlichen eebrechen mein hochachtbarkeit vnd leymat geschwecht mein klar angesicht jn schlangen jn fewer jn wildt jn vogel vnd jn ander thier der herrt verkeret. #XXXVIIb# Yedoch meiner gu:etigkait jngedencke vnd das du vnder disen meinen henden auffgewachsen bist wil ichs alles volbringen ob du anders weist dich vor deinen neyderen zůhu:eten vnd ob du jetzo ein vorder hüpsche junge diernen auff erdrich weist mir dise gůtheit durch die selben wider geltest Nach solichen reden hieß er Mercurium alle Go:ette jn die sammenung vorderen vnd ob jr einer aussen bleiben das er vmb zehentausent pfenning gestrafft wurde außschreien. Sollicher forchthalb das Himelisch Rathauß zůrstunde mit Go:etten gefült auff einem hohen stule sitzend der gerade Jupiter redet also jr beschriben Go:ett dieses Jünglings den ich als Jr alle wisset erzogen habe hitzige bewegung der Jügent scha:etzte ich nutze sein gezempt werden er ist genůg beschemet von teglichen nachreden Ehebruche vnd ander schwechung halb es ist ab zůthun vnd auff zůheben alle vrsache vnd die vnkeusche seiner Jugent mit eelichen fůßeisen zůuerbinden Er hat jm ein junge Diernen außerwelt vnd des magthums berawbt die behalt er vnd geprauch sich der vmbfenge seiner Psyche vnd jrer liebe vnd sein angesicht gegen Venus kerendt Du mein Dochter solt dich nit betru:eben dein hochgeadelt geschlecht vnd dein standt von solicher menschlicher heyrat genidert werden Jch will machen das es nitt vngenosse heyrat Sunder rechtmessig vnd dem geschriben rechten bequem seien vnd zůrstunde heißt er sie durch Mercurium begriffen jn Himel fu:eren jr der Go:ett getranck reichend Nim hin sprach er vnd bis vnto:edtlich vnnd nimmer solle Cupido auß deinen banden komen sunder das solle ein ewig heyrat werden. On sewmnus als das kostlich hochzeitlich nachtmale dargetragen warde Saß zů oberst der Brewtigam Psychen an seinem arme habend der gleich Jupiter mit seiner Juno vnnd darnach nach ordnung die Go:ett alle das su:eß getranck den Go:ettern zů geho:erig schanckt dem Jupiter sein schencke der Bewrisch Jüngling den anderen dient #XXXVIIIa# der Gott Liber Vulcanus kocht das nachtmal alle ding wider glasten von Rosen die Go:ettin Gracie sprengten vmb sich balsam So sungen die Go:ettin Muse das es erklange Apollo spilt auff der harpfen so dantzent Venus vnd was das nachtmal dermasse zůgericht das die Go:ettin Muse zům rayen sunngen der Gott Saturnus auff der flewten vnd Pamstus auff der pfeiffen pliese Sihe also ist Psyche komen jn den gwalt Cupidinis: vnd ist zůr zeit jrer geburt ein dochter gnesen die wir Wollust nennen. Also sagt das wanwitze vnd truncken weib der gefangnen Junckfrawen aber ich nit ferren von dannen stend trawret bey Hercules das ich nit ein schreib tafel vnd einen griffel hette diß hüpsch merlein auff zů zaichnen vnnd sie ich waiß nit nach volendung was grossen schlacht kamen die rawber wider geladen doch etlich vnnd die enlichsten die wundten dahaim lassendt sich zů heylen rüsten sich die vbrigen püntel die sie als sie sagten jn einer speluncken verborgen hetten zů holn Als sie das morgenmale eylend vnnd durcheinander rawschend gessen hetten schlůgen sie mich vnd mein pferd künfftige tregere der selben püntel herauß auff den weg vnd durch vil klingen vnnd kere vmb vesperzeit triben sie vns zů einem hol von dannen vns mit vil dingen beladen vnd nit nur ein kleine weil gerwet triben sie vnns wider auff den wege mit forcht so sere eilend das sie mich offt schlůgen vnd triben also das ich vber einen stein fiel jm wege gelegen Deßhalb sie mich abermals wieuor schlůgen vnd mich am rechten beyn vnd lincken hůff beschedigt mit no:eten auff triben da sprach einer wie lang werden wir disen gebrochen vnd jetzo hinckenden Esel vergebens futern sprache einander was so er auch mit einem bo:esen fůß jn vnser hauß komen ist vnnd wir sein keinen nutze gehabt Sunnder wunden entpfangen vnnd die ennlichsten darob verloren haben #XXXVIIIb# Sprach aber ein ander warlich so schierst er diese bintel heim bracht hatt wil ich jne den geyren zů einem aß vber einen felß abstürtzen dieweil die gu:ettigen menschen sich also mitt einander zanckten kamen wir haim wann vor forcht waren mir mein fu:esse zů flüglen worden als sie vns die büntel eylends abgeladen hetten sie vnsers heyls auch meins todtßhalb kein ferners gedencken sundren jre wundte gesellen die dahaim bliben waren zů jne nemend lieffen wider auß als sie sagten vnser sewmnus wider herein zů bringen. Aber ich nit in kleiner anfechtung des tods der mir getro:eet was sprach wider mich selbst wes stestu Luci vnd wes harrestu auff deins letstes vnglu:eck wann der bitter todt ist dir durch der rauber aller vrteil zůgeteilt: so darffs nit gro:esser mu:ehe wann du sihest wol die nechsten steinrutschen vnd darin vil scharpfer kißling die dich durchwu:etend zerstücklen werden wann durch dein geru:empte zewbrerin ist dir eins esels bilde vnd arbeit aber nit ein starcke esels haut sunder einer Swalben düns belglin angethan warumb nimstu nit ein mannes můt vnd hilffest dir selber so du magst des gůten staten hast vnd die rauber nit anheim sind Oder wurdestu das halbgestorben alt weibe fo:erchten die du mit einem einnichen schlag deins hinckenden fůß magst erto:edten Aber welchs landt wilt du naußfliehen oder were würdt dir Herberg geben Aber das ist ein rechte nerrische vnnd wol eine selische sorge Wann welcher fůß geender wolt nitt geren einen der jnn trůg mitt jme hinfu:eren Vnnd fro:elichen vnderstund ich michs reiß den zawm daran ich gehefft was entzwei vnd gab mich jnn die flucht mocht aber doch des bo:esen alten Weibs awgen nicht entpfliehen Wann als sie mich ledig sahe #XXXIXa# nam sie an sich ku:enheit gro:esser dann jrem alter vnd stande gezame begreiff mich bey dem zaum vnderstund mich wider hindersich zůfu:ern Aber ich jngedenck der Rawber fürnemens mich on erbarmung z:o to:edten schlůg sie mit den hinderen fu:essen zů der erden aber sie wie wol an der erden ligend hienge doch veste jhm zaum das ich sie lauffender schlaiffet vnd schray vmb hilff aber vergebens wann niemand da was der jr helffen mocht: dann allein die gefangen junckfrau die dem geschrey zů lauffend sahe ein la:echerlich spil ein alt weib nit an einem ochssen Sunder an einem esel hangen vnd an sich manliche bestendigkeit nemend vnderstund sich einer hünschen that Wann dem alten weib den zaum auß den henden reissend vnd mich mit gu:etigem zůsprechen der flucht auffhaltend steig meisterlich auff mich vnnd mant mich zůlauffen Jch selbst williger zur flucht vnd fleissig die junckfrawen zůerlo:esen auch der schleg offt gedenckend wie ein wetlauffer hinweg eilend versucht der zarten junckfrawen worten zůgeheln vnnd als ich mich ye zů zeiten auff dem rucke wolt naschen den halß krümend kust der junckfrawen hübsche fu:eßlin sie allererst tieffer erseüfftzend vnd fleissiglich gen himel sehend Sprache jhr himlischen go:ette erscheint mir hilffe in meinen ho:echsten no:eten vnd du hartes glücke laß abe deinen zorn ehs ist genug gebu:est mit disen meinen schweren beko:emernussen vnd du helffer meiner erledigung vnd heilß ob du mich vnbeschedigt heymbringen meinen eltern vnnd schonen Bulen wider vberantworten würdest was dancks wurd ich dir sagen Was ere wurde ich dir thun wz würde ich dir zessen geben zů aller erste wil ich dein meine hübsch gekemt mit meinen junckfrewlichen gespeuchen ziren den schoppen deiner stiernen zierlich scheiteln das hare an deinem schwantze vnwart halb verwirt mit fleiß außkemmen vnd dich mitt vil guldin spangen schmucken das du würdest wie die sterne am himel scheinen in der wunsamkeit des erbietenden volcks mit guter speise wil ich meinen heyland ta:eglich mesten vnd dannoch bey der guten speise der faulen rwhe vnd seligkeit deins lebens solle dir hochgeru:emter wirdigkeit nit mangeln Wann zů ewiger gedechtnus diß meins glücks vnd der go:etlichen fürsichtigkeit will ich die bildnus diser flucht auf ein tafel malen vnd jn den vorhofe meins vater hauß setzen lassen da würdt sie gesehen vnd daruon gesagt vnd die new Histori durch gedicht der gelerten geewigt das ein Künigkliche junckfrawe auff einem esel sitzende fliehe auß gefenckniß vnd du würdest vergleicht den alten wunderwercken das wir werdenn glauben zů gleichnuß diser warhait das Phryvus auff einem Bocke vbergeschwummen Arion auff einem Merschwein vber geschifft Europa auff einem ochssen geriten vnd ob warlich Jupiter zů einem ochssen worden ist So mage auch jn disem Esel etwas verborgen sein die gestalt eins menschen oder Bildnuß der Go:ette. Dieweil die Junckfrawe dise rede anderweidet vnd jrer Bete vil seufftzen vndermischet kamen wir zů einer weg scheidenn darumb name sie mich bey dem zaum vnnd wolt mich zůr rechten hand auff den weg leyten deßhalb das man den selben weg zů jren eltern gienge Aber ich wissender das die Rawber da selsthin den vbrigenn rawbzů holen gangen warn wegert es hefftiglichen vnd redet jn meinem gemu:ete stilschweigend wider mich selber was thustu du vnselige Junckfrawe warumb eylstu gen helle was wiltu mit meinen fu:essen thun wann du würdest nit allein dich sunder auch mich vmbbringen. #XXXIXb# Wir also der sachen vneinig vnd das das ende daruon ist dieweil wir vns vmb die eigenschafft des grunde vnd bodens vnnd vmb den wege zů teilen zerkriegten kamen die Rawber mit dem rawb geladen vnd vns gegen dem Mondenschein von ferren kennend gru:essten sie zornigklich lachend vnd einer auß jne redt also wo wo:elt jr des wegs hin so eilends dz jr bey vinster nacht die Geist vnd Bopel nit fo:erchtet oder wilt du fromme Dierne dein Eltern haimsůchen wir wo:ellen mit dir das du nit allein seiest vnnd einen gerichten weg zů den deinen weisen mitt dem worte nam er mich bey dem zawm vnd kert mich vmb vnd vnder ließ nit mich mit einem estigen stecken den er trůge nach gewonhait zů schlagen Alda wider vmb kerend zů fürderlichem verderben warde ich intrechtig des wetagen meiner hůff vnd begonne mit hangendem kopff zů hincken Sihe so spricht der der mich vmb gewent hette Gnapst du wider vnd hinckst dein fawle fu:esse ko:ennen fliehen ko:ennen aber nit geen Vor einer kleinen weil wasest du schneller dann der fliegend wetlawffer Pegasus Jn des kommen wir zů der grentz jres hauß Sihe so hat das alt Weib einen strangk angethan vnd hangt an einem ast eins hohen Cipressen die theten sie zůrstunde herab vnd mit jrem stricke gebunden stürtzen sie jn ein steinruntzen namen die Junckfrawen zů hefften vnd vber das nachtmal dz jne das alt vnselig Weib mit grossem vleis gekocht hette fielen sie wie das vihe vnnd da sie es geitzigklich verschlunden begynnen sie von vnser peinigung vnd jrer rachsale vndereinander handlen vnd warn als jn einer wu:esten Rott mancherlai vrtail also das des ersten meynung was die Junckfrawe solt verprant werden des andern man solt sie den wilden thieren fürwerfen des dritten man solt sie hencken man solt sie an der marter schinden vnd gewis was jr von jr jedes vrteil der tode ertailt als dz geschray gelegt was fienge einer an mit senffter rede also zůsagen Dem handtwerck vnser samlung vnnd ewer jedes senfftmu:etigkait auch meiner gu:etigkait gezimpt nitt vber die masse der verschuldung zů peynigen weder thier galgen fewr marter oder vnzeitigen #XLa# tode zůerfordern Darumb meinen reten gehorchend gont der Junckfrawen des lebens des das sie verdient hat so sit euch vnuergessen weß ewr meinung sey mit disem esel der alweg faul vnd fressig ietzo auch ein lugner ist gleichßner der krangkeit vnd der hinflucht der Junckfrawen rate vnd helffer denselben ist mein meynung morgen zů to:edten das geweid alles herauß zůthun vnnd die junckfrawen die er vns hat entpfu:eren wo:ellen nacket darein zů nehen also das sie allein mit dem kopffe herauß gutze vnd der ander leibe jn das thier vernehet sey vnd dann den gefülten esel auff einen steinigen felssen zů legen an der heissen Sonnen zůbraten Alß dann werden sie beide alles das jr rechtlich geurteilt habt leiden der esel den tod den er hieuor verdient hat vnd sie wurdt die bisse der thier leiden so sie die maden essen vnd die flammen des fewrs so die Sonne den bauch erhitzigt hat vnd die marter des galgen so sie die kro:een werden essen vnd zů solicher tru:ebsale vnd marter würdt sie lebendig jn des todes thiers Bauch haußhalten vnd alßdann würt jr nase von stanck erfült vnnd von langem hunger die schwindsucht gewynnen vnd würdt jr selbst mit vngebunden henden den tod nit thun mo:egen Als er diß geredt hett fielen sie jm der vrteil zů das ich mit meinen grossen oren ho:erend thet anders nicht dann dz ich beweinet dz ich morgen ein o:eß wurd sein. Der inhalt des sibenden bůchs. Am morgen fru:ee erzelet einer auß den mo:erderen seinen gesellen wie das die morde vnd to:edschleg so sich in dem hause Milonis von Hypata begeben vnd verloffen hatten Apuleius gethon vnd daran schuldig were auch das kain mo:erder hie allain Apuleius verdocht wardt der yetz numer verhanden kein mensch sonder ein esel war do solches Apuleius in esels gstalt ho:eret jamert er klaget seüfftzet vnd bekümert sich hart das er als vnschuldig für den rechtschuldigen gehalten warde vnd das er diß nimer kunte mit worten darthan: werden hie mit vnder auch beschriben hüpsche bo:eßlin des Esel treibers vngestieme vnd herte weibs truge vnd anders etc. AAlß balde der tag die vinsternuß hinder sich treiben der glastet vnd der scheinend wage der Sunnen alle ding erleüchtet kame einer auß der Rot der Rawber also gab jhr entpfahen gegenn einander anzeigung der selbe jm vorwerck sitzend vnd athem scho:epffend sagt seinen gesellen soliche botschafft #XLb# des hauß halb Milonis zů Hippata das wir nechst gebucht handt mo:egen wir mit hin legen vnser sorgen sicher sein Dann nach dem vnnd jr alle ding hinweg pracht hab ich mich vnder das Bofel volck gemengt als ob ich mitleiden vnd ab ergangnem handel verdries hette stellend vnnd auffmerckend auff das nachforschen der that was rats gehabt wurde vnd ob vnd wie die meynung were den rawbern nachzůeylen euch solchs wie jr beuolhen gehabt zůuerkünden ward nit mit zweifelichenn verwenungen Sunder glaublichen vrsachen mit zůfalle aller menge einer waiß nit welcher Lucius der vnthat beschuldiget der die vordern tag mit falschen fürdernus briuen sich bey Milone einen erberen man gleichßnend jme geheim gemacht hette also das er jne jn sein herberg genomen vnd gleich seinen gehaymen freunden gehalten hette Etwo vil tag aldo wonend vnd mit falscher liebe jn Milonis meide hertz wurtzelend die schloß der thür eigentlich auß geforscht vnnd die gemache darin aller schatz verborgen gelegen were eigentlich abgesehen hette vnnd des warde nit ein klein verwenung angezeigt das desselben nachts zů der zeit begangner that derselb entpflogen vnd fürter nit mere gesehen were wann er zur flucht vnd damit er den nacheilenden dest weitter vnd weyter entpfliehend sich verbergen mocht sein weißs pfert das er mit jme hingenomen gebraucht Aber seinen knecht ihn der herberg gefunden zů ero:effnung der anschlege vnd missethat seins herren durch die amptleüt jn die gefencknus gemeiner stat gelegt Des anderen tags an vil marteren versucht vnd nahen zů tode gewürgt nicht der ding halb bekant hette Das aber vil in das vaterlandt Lucy geschickt wern die jne zů strengem rechten suchen solten Dieweil er das sagte Jch mein vorders glücke vnd mich seligen Lucius auch das ietzig vngefelle vnd vnseligen esel zůsamen gleichend ersewfftzt jnniglichen vnd warde jngedencke Das nicht vergebens die alten gelerten erdicht vnd fürgegeben hetten das das glücke blint vnd on augen were das allweg sein reichtumb den bo:esen vnd vnwirdigen zůwendet vnd nimer mit vernunfft eynichen menschen erwelet Sunder allermeynst denen beywonet die ob es sie von ferren sehe flihen solt vnd das das bo:este ist mancherley meinung vnd vns widerwertig zůeigent Also das der Bo:ese sich des leymats eins Bidermans rwmet vnd der vnschuldig herwiderumb von den gro:esten beschedigern wurde verurteilt Das auch ich den es durch sein grawsame vngestu:emigkeit zů einem vnachtbarn thier gemacht hett des vnfale auch eine ieden schalckhafftigen billich zůerbarmen stu:ende der Rauberey wider meinen lieben Wirt beschuldigt wurd Weliche vbelthat nit allein ein raub Sunder baß ein mort mocht genant werden Aber mir fu:egt nit mein sachen zůuerantworten oder mit einem eynigen wort zů laugen Aber doch das auch ich nicht wurde angesehen auß bo:esem gewissen so grosser missethat gehelen vnd deßhalb in vngedult gefu:ert wolt sprechen nein ich habs nit gethan vnd das vorder wort offt laut geschrien konte aber die letzern mit nichten außsprechen Sunder bin in der ersten stymme bliben vnd widerumb geplert nein nein wie wol ich die lefftzen sere regt Aber wartzů beklag ich mich mit vil worten von widerwertigen glücke so ich mich nit geschembt hab das ich ein mitknecht meins pferds worden bin in solichen gedancken wancklend fiel mir ein dise vnd gro:essere sorge das ich durch rate der Rauber zum tode geurteilt were vnnd offt meinen bauch ansehend gebar die armen Junckfrawen Aber der der die falschenn botschafft von mir gesagt hette zoge auß seinem kleide tausent guldin die er darein verborgen vnd mancherlay wanderern auff der strasse genomen hette in den gemeinen Beutel zů legen begunde auch wie es sein gesellen gieng fleissiglich zů fragen vnd als jme kund warde das etliche vnd die enlichsten zů mancherlay gestalt aber alle ob enlichen thaten vmbkomen warn Riet er das alle züg vnderlassen fride gehalten vnd allein mere gesellen zů ergentzung der alten rott gesucht werden solten wann die sichs widerten mochten durch forchte die willigen durch gabe darzů gereitzt werden Das auch nit wenig sich des verachten vnd arbeitsamen lebens verzeihen sich zů jrer Rott gleich einer furstenlichen macht schlagen wurden Das er auch für sich selbst ein menschen funden hette gerads leibs jungk vnd starck auch seiner haut enlich dem er geraten #XLIa# vnd jne vberret hette das er sein hende die langes vnbrauchs halb verfawlet wern zů mererem nutze gebrauchen gesunds lebens so er mocht thet niessen vnd sein starcke fewste nit dem bettel dareckt sunder mere golt damit zů scho:epffen nutzet Sollichem rathe fielen sie alle zů vnd das der der erlicher masse bewert angesehen were solt geuordert vnd andre zů ersa:ettigung der abgangnen rotte erforscht werden. Do zoge er hin vnd vber ein weil bracht er einen grossen jungen gesellen als er versprochen hette weiß nit ob er eynichem der gegenwertigen was zů gleichen wann nu das er groß von leib was er des gantzen kopffs lenger dann jr kleiner vnd wůchß jme aller erste der bart aber mit vngleichen vnd vbel aneinander gehenckten kleidern halb gekleidet dardurch man die brust vnnd leibe sahe starck gekrüstet also hineingeend Seit gegru:eßt sprach er des starcken Gottes Martis diener vnd nu mein getrew gesellen vnd den man lo:eblicher großmu:etigkait der zů euch kompt willigklich den nempt an willigklich der auch williger ist wunden jnn seinem leib dann gelt jn sein handt zů entpfahen vnnd stercker dann der Todt den annder fo:erchten wo:ellet mich nitt arm oder veracht oder mein stercke diesen haderen nachschetzen Dann ich bin einer starcken Rott Hawbtman geweßt vnd dz gantz Ko:enigreich Macedonia durchstreifft: Jch bin der beru:empt Rawber Hemus auß Tracia ab des namen ganntze gegent erschrecken von Therone dem namhafften Rauber geboren mit menschlichem blůt vnd jn mitten der rawber erzogen erbe vnd nachuolgender va:etterlicher tugent Aber den grossen hawffen meiner alten endlichen gesellen vnd grossen reichtumb hab ich jn kleiner zeit verloren wann ich habe des Fürsten anwalt vnnd Hawptman der darnach #XLIb# abgsetzt was angegriffen Aber damit jrs wissens entpfahet begynne ich von anfang. Es was ein wolgeachter jn vil ampten an des Kaysers hoff vnd jme wol geliebt den selben verjagt auff etlicher lüstigs verklagen widerwertigs glücke Aber sein Hauß frawe Plotina ein weib von grosser trewe vnd sunderer Keuscheit die mit jme zehen kind gehabt hette den lust der Stat verachtend jrs flüchtigens mans gefert vnd gesellin seins vnglücks beschoren vnd jn mannes kleider verstelt gegürtet mit Lendern von kostlichen kleinaten vnd gemüntztem golde gefüllet vnder den ha:enden der So:eldner die sie verhu:eten vnd plossen schwerten vnforchtsam aller fare teilhafft vnnd vmb das heyle jres mannes vleissigs auff sehen habend geduldet mitt manlichem gemu:ete stetigen tru:ebsale als er vil mu:esamkait des reysens vnd vngestu:eme des mo:eres vberwun den hette zoge er gen Jacinth ein zeit lang do selbst zů bleiben Aber alß balde er an das kriechisch gestat dohin wir auß Macedonia ziehend straifften angeschifft hette als es vinstere nacht was vnd er zůuermeiden des mo:eres fluß herberg genomen hette in einer taferen dem gestatt vnd schiff der na:echsten fielen wir hinein vnd plunderten es alles aber nit on kleyne gfar abziehend wann alß balde die frawe das erste gedo:en an der thür erho:ert lieffe sie jn die kamer wegkt auff alle ding mit vngerüwigem geschray jre diener mit den namen nennend vnd alle nachbawrschafft zůr hilffe berůffend dann allein das jetweders forcht derhalb sie verborgen lagen geschehen ist das wir vnbeschedigt von dannen komen sind Aber zůrstund die Heilig frawe wann also mage wol ein getrew weib vnd gůter kunsthalb holdselig gůt werden jr Supplication zů den ha:enden des Kaysers raichend hatt erlangt jrem man sein heymfart vnd jrer beschedigung volkomene rachsal Also hatt der Kayser nit wo:ellen dulden die Rott der Rauber Hemi vnnd zůrstund ward sie vertriben souil vermag allein ein gnaucken eins grossen Fürsten Als durchnach streiffen der Keyserlichen So:eldner vnser Roth gantz getrent ist worden hab ich mich kawm hinweg gestolen vnnd bin auß mitten der Hellen schlund entpflohen solicher massen ich ein weiß zierlich frawen klaid anthund vnd das haupt jn ein hauben bindend weisse dinne frawen schu:eche an ziehend mich in ein ander gestalt verstellend saß auff einen esel der trůg gersten garben bin also mitten durch die veinde gezogen wann sie meynend das ich ein eseltreiberin were gonten mir fro:elich zůreiten deßhalb das mein vngebarte wangen von glatter jugent kindisch schinen hab aber doch meiner anngebornen va:eterlichen eere oder meiner tugent nit vergessen wiewol halb fo:erchtend vnder den gewapneten betreten sunder durch lüstigkait vnder frembden gewandt bedeckt allein bei die do:erffer vnd stetlin ruckend mir ein zerung erobert vnd sein hadern zertrennend schüt heraus zwey tausent guldin vnd sehet sprache er diesen wein kauff oder heyrat gůt gib ich gern jnn ewer zunft vnd versprich mich euch einen getrewen Hauptman vnd ob jrs nit abschlacht bin ich erbu:etig diß ewer stein hauß jn kürtze guldin zů machen on verzug on sewmen gaben sie jme alle einmu:etigklich die Hauptmanschafft: brachten jme etwas ein besser klaid das er dz anthete dz rauch kleid hinlegend also geschmuckt jetwedren kussend vnd an der oberen stat sitzend mit dem nachtmal vnd grossen trincken eingweihet Da er vernam auß jren reden von der flucht der Junckfrawen vnd das ich sie hett wo:ellen hinweg fu:eren vnd von dem wunderlichen tode der vnser jedem zůgeurteilt fragt er wo sie wer vnd als er hingefu:ert sie gesehen hette also beschwert mit banden mit gerumpffner nasen gienge er wider hinweg vnd ich bin nit so thierisch oder freuel sprach er das ich ewer fürnemen wo:elle verbieten Aber ich wurde mir selbst bo:eß gewissend ob ich dz jhen dz mich gůt bedunckt wurd verschweigen darumb verhengt mir der ewren halb sorfaltig bin so doch ob euch mein meinung nit gefelt vnbenomen ist wider zům esel zů kommen dann ich acht das die Rawber vnd welche auß jne verstendig sind nicht ho:eher wegen sollen dann jren gewyn auch nit die rachsal die offt auch anderen schedlich ist wann ob jr die Junckfrawen jm esel verderben werdent nitt mere dann on allen gewyn ewren vnwillen außu:eben Darumb schetze ich dz sie irgent in ein stat zůfieren sey daselbst zů uerkauffen wann ein soliche junge diern mag vmb nit ein leicht gelt verkaufft werden #XLIIa# wann mir sind auch etlich frawen wirt bekant der einer sie vmb vil pfund mag erkauffen. So sie dann jm frawen hauß dienen werdent jr an jr gerochen disen rathe hab ich auß meinem gemu:et geben aber jr seit meiner ra:ethe vnd gu:etere vberherren Also hatt der Rauber Rentmeisters oder Fischals für sprech vnser wordt geret der hochberu:embt erlediger der Junckfrawen vnd des esels Aber die annderen in langem bedacht mein hertz vnd betru:ebten geist penigend fielen zů letst zů der meynung des newen Raubers vnnd zůrstund ledigten sie die Junckfrawen auß den banden dieselb zůrstund als sie den Jüngling gesehen den frawenwirt vnnd das frawen hauß hette ho:eren nennen begund fro:elich zů lachen Das mir billich einfiel dz gantz weiplich geschlecht zů schmehen da ich sahe die Junckfrawen die liebe jrs jungen vertrewten Bulen vnd begierde der keuschen heyrat gleichßnend vnd jetzo lust habend ab dem namen des vnreinen stinckenden frawenhauß vnd do stunden aller frawen sachen vnd siten an mir esel Aber der Jüngling wider begynnend zů reden warumb sprach er Geen wir nit den Gott Mars anzůbeten Alß balde die Junckfrawen zůuerkauffen vnd gesellen außzůtretten. Aber als ich sihe ist nirgend kein thier do zům opffer so haben wir auch nit weins genůg zůtrincken darumb schickt mir zehen gesellen zů mit denselben genu:egig wil ich jn das nechst stetlin ziehen euch speis vnd anders zů kauffen. Als er hin gezogen was schürten die anderen ein groß fewer machten einen altar dem Gott Marti von einem gro:enen wasen nit vberlang kamen die weinleglen tragend vnd treibend einen außgelesen grossen zotigend Bock opfferten sie dem Gott Marti jrem Schutz herren vnd mit wanderer vnnd schlůgen bald zů kochen Da sprach der new Hauptman nit allein jn den rüstungen vnd rawberey Sunder auch zůfür sehung ewers wollusts solt jr mich einen strenngen Hawbtman befünden vnnd mit gůtem gesprech die sachen angreiffend rüstet zů Meysterlich schlug zů kochen kocht #XLIIb# bereitet su:ese kochen trůg genůg für besunder mit mancherlay vnnd grossen trincken fült er sie Doch zů zeiten gleichßnend als wolt er was notürfftigs holen gieng offt zů der Junckfrawen bracht jr fro:elich verstolne stücklin vnd durch sich kredentz drüncklin das entpfieng sie begirlich vnd so er sie zů zeiten kussen wollte begegnet sie jme dergleich fürderlich dasselb sahe gefiel mir fast vbel hem hastu der hochzeit vergessen vnd deins liebhabers Junckfrawe vnd setzest für den selben weis nitt welichem newen Haußwirt den dir dein Eltren vergemahelt haben disen frembden blůtigen Rawber das dich dein gewissen nit beißt das dir sollichs verachtend geliebt vnnder den schwerten vnd spiessen bůlschafft zů treiben wie ob es die andren Rawber erfaren wurdestu wider zům esel lauffen vnd mir wider ein vnglück zůrichten Aber du schertz mit eins anderen leder So ich solchs jn grossem vnwillen mit mir selbs disputirt erkenne ich auß erlichen zweifelichen worten aber einem weisen esel nit vnuerstentlich das er nit Hemus der wolbekant Rauber sunder Lepolemus der Junckfrawen vertrawter Bůl were Wann jn nachuolgenden reden mein beywesen nicht scheuhendt bis gůts můts sprach er mein liebste Carites Wann alle dise deine feinde wurdestu zů hand gefangen haben Vnd mit embsigem anhalten ließ er nit abgemischten wein vnd ein wenig gewermet jnen die jetzo von speis wolgesettigt vnd truncken warn ein zůno:etigen Daruon er sich enthielt das mir bey Hercules einen grossen argckwon macht als ob er ein wolgeschmacke gifft jn die kandel mischet Also lagen sie alle mit wein begraben zům tode bereytet. Als er sie on mu:ehe nach seinem gefallen gebunden hette satzt er die Junckfrawen auff meinen rucken name den wege gen seinem Vatterland Als bald wir dahin kamen #XLIIIa# erhub sich die gantze stat zů dem gewunschten gesicht vns lieffen entgegen die eltern Schweger diener seugammen fro:elichs angesichts alle wunsam du sehest ein grosse gebrenge vonn menge manne vnnd frawen alter vnnd junger vnnd bey Hercules ein newe vnnd groß geschicht ein junckfrawenn auff einen esel gestigen: auch ich zů meinem theil stalt mich fro:elicher damit ich mich der gegenwertigen handlung nit mißhellig hielt reckt die oren bließ auff die naßlo:echer vnd rwhelt starck ja ich schrey sam es donnert als sie jr eltern entpfangen haben sie jr zertlich gewartet Aber Lepolemus trib mich mit einer gro:essern anzal pferd vnnd zog mit einer grossen menge burger eylends wider hindersich darzů ich willig was vnd sunst fürwitz hete begirde die Rawber sehen gefangen werden die wir noch also herter mit wein dann mit stricken gebunden fanden Als alle dinge herauß getragen vnd vmbgesturt vnd wir mit silber golde vnnd anderm beladen waren warffen sie jr einß teils also gebunden in die nechsten beche Die andern liessen sie ligen mit jren eigen schwerten zů stucken gehawen nach solcher rachsale sindt wir fro:elich vnd wunsam wider jn die stat kommen. Darnach nante mich die frawe jren erlo:eser vnd auff den hochzeit tag beualh sie mein krippen vol gersten zůfüllen vnd hew das einem Kamelthier genug wer für zů legen Aber wz vnglückhaffter plage sol ich Fotidi fluchen die mich nit einen hund Sunder einen esel gemacht hat zůuorderst so ich sihe die altenn vberblieben karren der kostlichenn hochzeit vnd die hunde von den gezuckten stu:ecklein also gesettigt das sie dautenn nach der ersten nacht vnnd entpfundner manheit hat die newe brawt nicht nachgelassen bey jhren eltern mir danck zůsagen vntz sie mir grosse eere versprechen Darumb bey den verstendigenn freünden Ratt gehabt habenn mitt was sie mich eerlich begabten Gefiel dem einen das ich daheym eingeschlossen mu:essig mit gersten Bonen vnnd wicken solt gemestet werden Aber einem warde gestandenn der mein #XLIIIb# freihait betracht hette Batend das ich solt jm felde mich geilend vnder den acker geulen ledig gelassen werden das ich mit den mu:eter pferden steigend jren herren vil junger meüler wurd machen Darumb ward beru:efft der der pferde wartet den warde ich mit grosser vorrede beuolhen vor dem lieff ich fro:elich hin den bürden zůtragen widersagend vnd dz ich itzo freier zů anbeginne des lentzen in den gro:enen wisen etlich rosen wurde finden vnd fielen mir auch ein gedancken dz dieweil so vil dancks vnd eren mir esel begegent were so ich wider ein mensch das ich alß dann mit vil gro:esserm geert wurde Aber als mich der bo:eß knecht weit von der stat gefu:ert hete kame ich in keinen lust noch freiheit wann zurstund sein karg vnd bo:eß weib stelet mich ein die müle zů ziehen vnd mit einem gro:enen Prügel schlagent můst jr vnd jren kinden brot verdienen auß meinem leder: vnd nit genu:egig mich vmb jrer speise willen zůuermu:eden fu:eret den nachpaurn jr getreid mit mir ein vnd gab dannoch mir armen nicht gebürlichs futer vmb mein grosse arbait wann die gersten die sie gerbt verkaufft sie den nechsten Baurn vnd mir der den gantzen tag die mu:elen zoge schütt sie abents erfaulte vnsaubere kysige sprewren für. Mich jn solichem tru:ebsale gezemt vberantwort das glück zů newer peynigung dz ( als man sagt ) ich anheim vnd außwertig gestrenger mich volkomener eren mochte ru:emen wann der wolachtbar Roßknecht spater volfu:erer des gebots seins herren hat mich zů letzt vnder die pfert auff die weide geschlagenn Darumb ich freier Esel fro:elich auffhuffend vnnd sanfft trabendt welet auß den mutterpferden die ich zů kebs wolt haben Aber dise mein gute hoffnunng gedihe mir zů grossem schadenn Wann die hengste die jn steigen wol gefu:etert vnnd gemest vnd sunsten auch frewdig warn vnd stercker dann ein ieder Esel jhnen ab mir vnnd dem vnadelichenn Eebruch fo:erchtend vnd den friden des Gots Jupiter zwischen dem haußwirt vnd gaste nit haltend: neidten mich jren gemeiner vast hessiglichen einer mit einer grossen brust den kopff hoch auffhebend drat mich mit den vorderen fu:essen Der ander rückling die #XLIVa# hindern diech gegen mir kerend schlůg mich mit den hindern fu:essen ein ander zorniglich wyhelend druckt die oren an den kopff vnnd die zene bleckend beiß mich. Dergleichen Histori hab ich gelesen von dem Künig von Tracia der sein arme geste seiner wilden pferden zů zerreissen vnd fressen pflag fürzů werffen Der selb mechtig fürste wz also kargk des futers das er den hunger seiner fressigen pferde mit menschen leiben settiget Jch dergleichen erzogen durch manigfaltigs anlauffen der pferdt gedacht wider die milen zů ziehen. Aber das glücke vngesettigt meiner hartseligkeit richt mir zů ein ander vnselde dz ich ward erwelt holtz vom berge zůtragen vnd warde mir ein knabe der allerbo:este schalck zůgegeben do vermu:edet mich nit allein der hohe berg vnnd das ich durch die scharpffen stein geend die hu:effe zertrat Sunder mit manigfaltigen schlegen ward ich außgehülert also das ich von kranckheit die schwindsucht gewan vnd von den schlegen die er jmmer an ein stat thet warde die haut dürckel ein loch eins grossen geschwers ja ein gruben oder fenster doch ließ er nit abe die plůtigen wunden zů frischen vnd ein soliche Bürden holtzs lůd er mir auff das du sie einem Helffantenn nicht einem Esel bereit meinest vnd so offt die bürde vber ein seyten hieng deßhalb er etlich scheit herab thun vnd mich ein wenig erleüchtern: oder auff die anderen seiten zů vergleichnung het legen sollen legt er mir stein zů damit es gleich wege vnd vngesettigt des vberladens als wir vber einen bach solten der vber den weg floß Er nit wo:ellend die fu:eß naß machen: sprang vnd saßs hinden auff mich zů vordem last nit ein kleiner vberlast vnnd so ich zů zeitten an dem schlupfferigenn wege bey dem Bach der vberlestigenn bürden halb fiel vnnd der wol ko:ennend eseltreiber mir die handt bietten mit dem zaum auffziehen mit dem schwantze auffhebenn oder die Bürdenn einß teils biß ich auffgestunnde abladenn solt thet ehr mir mu:edenn ganntz kayn hilff sunnder anhebennd am kopff ja an den orn pflag Mich durch auß mitt einem schwerenn knüttel zůschlagenn biß ich von #XLIVb# schlegen sam pflastern geheilt auff stunde. Darzů erdacht er mir ein solche beschedigung scharpffe dorn zůsamen gewunden bande er mir vndern schwantz das sie mich so ich gieng vnnd mich bewegt stechen solten Also jhn zwifachen vnglück betreten wann ich wolt eylen stachen mich die dorn gieng ich dann langksam so trib er mich mit schlegen zum lauffen Also das mich bedaucht der schalckhafft knab nicht anders erdechte dann das ehr mich wie ehr mocht vmbbrechte das er dann schwerend mir tro:ehet vnnd was das sein lesterliche boßheit zů ergerm fürnemen reitzet. Wann eins tags als durch sein vbermessigen vberlast mein gedult erzürnet darumb ich jne etwas hart geschlagen hett: erdacht er ein soliche boßheit vber mich Mich mit werck wol beladen vnd mit seylen auffgebunden fu:eret er auff den weg vnnd auß dem nechsten do:erfflin einen glu:eenden kolen stelend stieß er mitten jn das werck als sich das werck jnwendig entzündt hette gienge es auff mit flammen: vnd kame die brunst an mich da sahe ich gantz kein auß flucht oder einichen trost des heils So dult soliche Brunst keinen verzugk dann sie füreilet guten rate jedoch jn so schweren sachen erschaint sich fro:elichers glücke weiß nit ob villeicht künfftigenn mißfellen behaltend aber doch von dem gegenwertigen vnd bereiten tode erledigend wann von vngeschicht ersahe ich einen pfütz vol tru:ebs regenwassers so des vordern tags gefallen was darein fiel ich das fewr leschend vnd als ich der bürden geledigt vnd also der fare meins lebens sicher was kame ich daruon. Aber der schalckhafft vnd trutzig knab der legt sein Boßheit auff mich vnnd gab den anderen hierten allen zůuersteen das ich für mich selbst der nachtbaurn hertsteten zů nahe geend stolperend williglich in das fewr gefallen were vnd mich verspotend redt fürter darzů wie lang werden wir den gesengten esel fu:etern vnd nit vber vil tag veruntrewet er mich noch bo:eßlicher wann alß ehr #XLVa# das holtz so ich getragen in das nechst hauß verkaufft hette mich lere fu:erend vnd schreiend das er meiner boßhait vngemeß were vnd den dienst auff sagend klagt auff sollich meynung Sehet jr den faulen tregen vnnd gantz einen esel on andre boßheit so bringt er mich durch newe fare jn engste wann zůrstunde als er jemand wanderen sihet Es sey ein alt weib oder ein eelich frawe oder junge kind zerrüt er die burden zů zeiten würfft er sie gantz von jme sam er vnsynnig sei laufft sie an vnd der Bůler begert der lewte vnd sie wider die erden stossend vndersteet sich vnzymlicher vnd vnbekanter liebe vnd die thierichen begierde reitzt er zů hochzeit vnd sam wolt er sie kussen stoßt vnd beißt sie das vns nit wenig kriegs vnd schelt wort sunder peynlichs anziehen würdt gebern wann auch jetzo als er ein erbere junge Diernen ersehen hatt er das holtz hin geworffen vnd zerstrewet vnd sam er vnsynnig were hat der glimpffig Bůler sie jn das kote nider gestossen vnd entgegen aller vmbstender besteygen wo:ellen vnd wo nicht von weiblichem schreien vnd zablen die wanderer auff der straß beru:effe zůgelauffen sie jme auß den fu:essen gezogen vnd erlo:eßt hette die arme erschrocken vnd zerstrobelt einen schweren schaden empfangen daraus vns ein peinlich anklag were entstanden vnd solchen lugnen ander rede einmischend die mein schamhafft schweigen beschwerten bewegt die gemu:et der hierten zů meiner beschedigung zů letst sprache einer Disen jedermans man oder gemeinen Eebrecher warumb metzlen wir jne nicht zů einem opffer sollichen vnnatürlichen heyraten vnd ho:ere du knabe sprach er erwu:erge jne die sultzen gibe den hunden das ander fleisch behalt den arbaitern zů essen die haut mit aschen außgetrickent wo:ellen wir dem herren wider bringen vnd das er von einem wolff tod sey leichtlich erdencken on verzug der gemelt mein schedlicher anklager vnd vollenzieher des Beurischen vrteils sich meins vnglücks fro:ewend jngedencke das ich jne geschlagen das doch ( das mir leid ) nit als hart als ichs bey Hercules gerne wolte geraten was wetzt das messer Aber einer auß dem hauffen der Bawrn sprache Es were vnrecht einen so feinen esel also zů to:edten vnd darumb das er der bůlschafft beschuldigt were noturftiger dienst zů entberen so er gemüncht nimer steygen sie aller sorgen ledigen vnd vil dicker vnd leibiger wurde werden wann ich weiß vil nit allein vnertiger esel sunder freudiger hengst begirig zů steigen vnd deßhalb bo:eß vnd vnstellig gemünchet gantz from vnd stellig zů tragen vnd ander arbeit schickerlich geworden vnd on euch mein rathe nit wider ist will ich so ich von dem nechsten marckt kome den zeug dartzů geho:erend auß meinem hauß bringen zůrstund herwider komen vnd diesen trutzigen vnd vnfreuntlichen Bůler münchen vnd gedultiger dann einen hemel machen Durch solliche vrteil vom tode geledigt vnd einer andern pein zů geeygnet trawret vnd weinet das ich gantzer eins ewssern meins glüds halb solt verderbe gedacht mich selbst hungers zů sterben oder zů tod stürtzen doch das ich sterben aber mit gantzen glidren wolt sterben. Die weil ich also jnn der wale meins tods verharret frwhe treib mich der knabe der mich geto:edt solt haben auff den gewonlichen weg des bergs hefft mich an einen ast einer grossen Eichen vnd etwas von mir hinweg geend hiebe dz holtz das ich herab solt fu:ern vnd sihe auß der nechsten hüle laufft here ein grosser Bere alßbalde ich den sahe fo:erchtend vnd von dem vrplitzlichen gesicht erschrocken erhůb mich auff die hindren beyn vnd den kopff auffrichtend rereiß den zigel daran ich gehefft was gab mich in die flucht vberbortzelt den berg ein kame jn die ebent flohe mit gantzer macht den graw samen Bern vnd den knaben der dann bo:eser was dann der Bere Alda ein wanderer mich einzaln vnd irrigen ersehend mich auffahend eilends auff mich sitzend vnd mitt dem stecken den er trůg treibend fu:eret mich auff krum vnd vnbekant wege vnd ich macht mich nit vnwillig zům lauffen das ich mocht vngemüncht bleiben so kendten mich die schleg nit groß wan ich was gewont mit stangen geschlagen werden Aber dz glück widerwertig meinen sachen dise so bequeme Hellstat durch erbermliche behendigkait für eylend zymert mir newe vnselde wann mein hierten ein verlorne kalben sůchend vnd allerlay gegend aussůchend begegneten vnns von vngeschichten vnd #XLVb# mich zůrstund erkennend ergreyffen mich bey dem zaum vnd zugel. Aber der auff mir saß sich ku:enlich werend die lewt vnd Hern anschreiend warumb ziehet jr mich: warumb laufft jr mich an: handlen wir vnrecht mit dir der vnseren gestolen esel hin fu:erest balde sag here wo du den knaben der jn getriben ermordet verborgen habst vnd zůrstunde herab gezogen mit feusten geschlagen vnd fu:essen getreten sprach schwerend das er keinen eseltreiber gesehen sunder mich ledigen vnnd einzaln vmb belonung willen hett auff gefangen mich mein Herren wider zůgeben vnd wolt Gott das der esel reden das er mir vrkund der warheit meiner vnschuld kondt geben so wurd euch diser schmach gerewen aber jne trůgen die rede nit für Sunnder einen strick an den hals gelegt fůrten jne die vberlistigen Bawren auff den berg jn den wald do der knab pflag das holtz zů holen er warde aber nitt gefunden sunnder sein leibe gantz zerglidert vnnd an vil ende gezet ward gesehen dasselb ich on zweiffel befand von dem Bern geschehen vnd bey Hercules ich hett gesagt was ich gewißt so ichs geko:ent hette aber das mir allein müglich was stilschweigend fro:ewet mich spater rachsal aber den todten leichnam an vil ende zerstrewet vnd mit mu:ehe gefunden haben sie begraben aber meinen Bellorophontem einen esel dieb vnd morder scheltend fu:erten sie gebunden jn jr hauß bis sie jne des anderen tags ( als sie sagten ) den amptleuten vberantworten mo:echten. Jn dem des die Eltern jres Sons tode beweynten kam der Baur seim zů sagen zůlaisten wolt mir auß schneiden neyn sprach einer auß jne vnser klage kompt nit daselbst here. Aber morgen gefelt es vns jme nit allein die geylen auß sunder auch den kopff abzů schneiden Also ist mein beschedigung auff den annderen tag verzogen worden Aber ich hette es zů danck das mir der tode mein beschedigung einen tag erlengt hette. #XLVa# Aber meiner frolockung vnd rwhe ist kein schub gegeben wann des knaben muter den tode jrs sons klagend schwartz bekleidet vnd jre ascherische hare ziehend weinend vnd schreiend rauschet in dem stale vnd an jr brust schlagend sprach jetzo stet der do sicher steckt mit dem kopff in der krippen seiner fresserey wartend vnd seinen weiten bauch das er dantt füllend bedenckt nicht mein kümernus vnd den schentlichen tode seins gestorben meysters Aber er verschmecht mein alter vnd schwacheit vnd glaubt sich solchs lasters vngestrafft wann es ist bequem bo:esen fürnemen bey einem schedlichen gewissen vnstraffbar sein zů hoffen wann ach Gott du schalckhaffts thier ob du halt reden welchen halt torichten kontestu auff reden dz du on schulde darbey seiest so du mit schlagen vnd beissen dem armen kinde hettest helffen mo:egen oder hastu jne offt schlagen aber jne jn tods no:eten mit gleicher frewdigkait nit schu:etzen mo:egen du hettest jne auff deinen ruck nehmen hinweg tragen vnd auß des blůtigen morders henden er lo:esen mo:egen zů letst deinen mit knecht deinen meyster deinen gesellen deinen hierten verlassend bist allein entpflohen waistu nit das auch die die den die jn tods no:eten sind hilffe versagen das sie wider gůt sitten thůn als ob sie es selbst gethan hetten gestrafft werden. Aber du morder wurdestu dich nit lenger meins schaden fro:ewen du wurdest befinden dem schmertzen natürlich stercke Beywonen vnd mit dem worte entgürtet sie sich selbst vnd bande mein fu:esse jeden besunder das ich mich nit wern ko:endt vnd den stal rigel ergreiffend hort nit auff zů schlagen vntz jr der prigel vor mu:ede auß den henden fiel. Alda klagt sie von der behenden mu:ede jrer arm vnd zům herde lauffend einen glu:eenden brand bringend sties mir zů dem gemechte Bissolang ich mich der ein zaln hilffe die mir vorbehalten was behelffend dünnen zurch hinden heraus sprützent jr angesicht vnd augen gantz bekleibt hette durch welche blindthait vnd gestanck ich zů letst erledigt sunst were ich esel sam mele ager von dem brand des torichten weibs aber gestorben. #XLVb# Der inhalt des achten bůchs. Jn disem achten bůche wirdt das fürgelegt vnd beschriben der ellend tod des Haußwirts Charites auch des liebhabers augen außstechung auch die thaten Trasillij durch Chariten gewircket der willige tod des Medlins Jtem wie der Herre verbeidt wie die Pfaffen der Go:etten Syrie jr rede thůnd auch wie sie schentlich mit bůrey vmb gond werden auch begriffen die gaißlungen plagen viererlay lugen truge Lüst vnd andere bu:eberey etc. ABents do der Hane krehet kame ein Jünglin auß der nechsten Statt vnd als mich bedaucht ainer auß dem gesinde Carites der jungen Diernen die mit mir gleiche tru:ebsal bey den Raubern gehabt hette der selbe von jrem tode vnd dem vnglücke des gantzen hauß bey dem fewer vnder den knechten sitzend verkündet wunderliche vnnd vnsegliche ding Sprach jr Roßknaben jr scheffer vnd kůhirten vnser Carites ist durch einen schweren fal vnd warlich nitt on geferten gen helle gefarn Aber damit jrs alles wisset will ichs euch von haupt ansagen was geschehen ist dasselb billich die gelerten vnnd den das glücke die kunst meysterlich zů schreiben hantreichet jn gleichnus einer Histori Carites mo:egen verleiben Es war in der nechsten Stat ein Jüngling edels geschlechts als namhafft deßhalb als reich was er auch angelte aber verbwt mitt Bůlerin vnd zůtrincken handel habend vnd darumb in bo:eser Geselschafft dartzů manschlechtig gennant Trassillus dem was also vnnd sagt es der leymat derselbe alßbalde Carites manbar was worden vnnder anderen lies auch er mit vleis vmb sie werben vnd wie wol er allen andren dergleichen mennern vorgienge auch mit grossen gaben die gunst der Eltern erlanngen mu:egen ward angesehen jedoch das er bo:eser sitten was warde er durch abschlag geschmehet. Aber als vnsers Herren Dochter dem fromen Lepolemo worden ist Trasillus sein liebe die jme weite hinder sich geschlagen was bey jme selbst nerend vnd den vnwillen versagter heyrat darein mischend gedacht ein grosse vnthat zůbegynnen vnd als er fůsame zeit gehabt hatt er sich zů der lang #XLVIIa# bedachten missethat geschickt vnd des tags als die junckfrawe auß der rauber ha:enden durch lüste vnd tugend jrs vertrewten Bulen erledigt warde sich jn die schar der wun samen meisterlich eingemischet vnd dem newen Brewtgam glücke zůkünfftigen erben wünschend sich fro:elich gestelt vnd ward jn er en seinem geschlecht vnder den erlichern gesten in vnser hauß empfangen Aber er den rat seiner missethat verhelend gleichßnet sich einem der besten freünde Aber er nu durch manigfaltigs gesprech vnd beywonung zů zeiten auch zum nachtmal vnnd zů einem druncke geladen geheymer vnnd geheymer was worden fiel er vnwissender als einzal in gro:esser liebe dann warumb nit so der flam der liebe erstens mit einer kleinen werme anscheinet aber durch zůschüren der beiwonung entzündet mit vbermessiger hitze die menschen gantz verbrent Doch zů letzt hat Trasillus bey jme selbst bedacht das er zů heymlichem gespreche nicht bequemer stat finden mo:echte jme auch der wege zum Eebruch mere vnd mere durch menge der hu:eter verschlossen were das bandt der newen vnnd begirlichenn liebe nit mochte getrent werden Das auch die jung frawe ob sie wolt das sie doch nit mocht wo:ellen jm wilfarn jedoch mit streitiger geuerligkeit vnderstund er sich vnmu:eglichs als ob es müglich wer vnd das ietzo schwere zůthun geacht warde durch beuestigte liebe leicht zůthun angesehen hoffnung vnnd jugenthalben Aber ich bit euch habt fleissigs auffmercken wie die vnsinnig liebe außgebrochenn habe eins tags zoge Lepolemus Trasillum mit jme nemend auffs weidwerck wildtpret zůbestigen iedoch duldet Charites jren man nicht Wildt zůjagen das mit zenen oder hernern gewapnet were Vnd als ietzo die garn an einem Berge mit dickem reysach verwachsen vnd vinster gestelt vnd die winde abgelassen warden theylten sie sich vmb die hecken vnd erstlich stillschweigende zurstunde als man geplasen hette warden sie lauts lauffen aber kein Rehe kein gembs kein hunde stunde auff ihn der stille Sunnder ein groß Schwein von dickem gebret mit einer schwilchen haut vberborstigen vnnd gefiltzten harn mit den zenen auff einander platzend vnd schewmend mit brinnenden augen schnels anlauffens mit freschlichem maul gants plitzend vnd erstlich die frewdigern hunde die sich auffs nechst zů jhr gethan hetten zů tode hawende lieff durchs garn vnd wir alle von forcht erschrocken vnschedlichs weydwercks gewont vnd deß mals auch vngewapnet haben vnns vnder das reysach vnnd die Baum verborgen Aber Trasillus der bequeme zeit zů seiner veruntrewung erlangt hette sprach Lepolemo mit lüsten also zů Warumb sein wir verstart vnd von eyteler forcht gleich disen knechten kleinmu:etig vnnd vonn weybischem erschrecken vnmanlich lassen disen reichen raub auß vnsern henden das wir nit auff vnser pfert sitzen vnd balde nacheylen vnd nemen du den Schweinspieß vnnd ich das schwert onuerzugk sprangen sie auff die pfert vnnd eyleten dem schwein nach Aber sie vnuergessen jrer angebornen stercke stund still vnd jn thirischer freßlicheit brynnend vnd mit den zenen platzend achtet wem sie erstens zů wolt lauffen Lepolemus stieß seinen spieß auff jhren rucken aber Trasillus verschont des schweins vnd dem pferde darauff Lepolemus reyte hieb ehr abe die gang adern das das pfert niderfallend vnd die fu:esse gen himel kerend seinen herrn on seinen willen warff wider die erden vnlangk lieff das schwein vber den ligenden zum ersten die kleider darnach hieb es auch jne auffstenden Aber des vnredlichen fürnemens verdroß nit den guten freünd sunder den beschedigten sein verwunte bein bedenckenden vnd sein hilffe erbermlich anschreiender hat er mit der lantzen durch sein rechte seiten gestochen vnnd das souil ku:enlicher gethan das er glaubet dieselben den gehawen wunden gleich sein wurden vnd nicht destminder hat er auch dz schwein liederlich gefelt Als solcher massen der jüngling gestorben was seind wir vnser ieder des gesinds trawrig auß seiner helstat herfür kriechend zůgelaufen aber dr wie wol ers nach seinen willen geendt vmb dz er seinen feindt vmbracht hete fro:elich wz bdeckt er doch sein freüde mit trawrigem angesicht sahe ernstlich vnd gleichßnet sich trawrn vnd dz o:eß dz er selbst gemacht vmbfienge er offt vnd treybe alle geberde eins klagenden dann allein dz jme kein zeher außdringen wolten sich also vns die warlich trawrten gleich stellend #XLVIIb# legt die schulde seiner hande auff das schwein ee die missethat recht ergangenn kame das geschrey vnd ersten jn das hauß Lepolemi vnd zůgeho:ere der vnseligen Carites der ein solche botschafft kame der gleich sie fürter keine mere ho:ern würdt Sie vnbesinnet von schmertzen bewegt vnd vngeberdigem lauffen jagt durch die gengen gassen vnd vbers felt mit grossem geschrey den vnfal jres mannes klagend da lieffen zů die trawrigen schar der burgere jr volgten nach die jr begegenten vnd jamers sat waren die gantz stat wurd o:ede fleiß halb zů zůsehen Siehe so laufft sie vber jres Haußwirts toden leichnam vnnd in onmacht jres geists fiel sie gantz auff jne hette auch doselbst jren geist den sie jme zůgeeignet auffgegeben aber durch jre freünde schwerlich dauon entzogen ist sie in leben blieben Aber die leiche mit gebreng vnnd nachuolgung alles volcks warde getragen zů dem grabe Trasillus schrey sere weynet vnd die zeher die er jn erstem trawrn nicht gehabt vergoß er jetzo durch merung seiner frewden vnd mit vil freüntlichen worten die warheit betriegend hat jne seinen freündt seinen alters genossen seinen gesellen vnnd brůder genant auchzů zeiten die hende Charites das sie sich nit jn die brust schluge gehalten jhr weinen gestillet jre klage getro:estet mit schmeichel worten jhren schmertzen gesenfftigt durch vil Evempel mancherley vnfalls zů tro:estung aneinander geflochten doch jn allen ampten erlogner gu:etigkeit die frawen zůbetasten fleiß gehabt vnd sein feindt selige liebe durch vnzimliche lustbarkeit generet Aber alß balde die leiche verrichtet was eilet das weib zurstunde jrem manne nach zůfaren vnd versucht das auff alle wege Aber als sie itzo senfftmu:etiger vnd mu:essige nichts wirckend Sunder sam senfft schlaffend von fasten vnd vnwart jemerlich vnd in die vinsternus verborgen sich des tags verzyhen hat es Trasillus durch streitigs anhalten eins teils durch sich selbst eins teils durch die anderen gewanten vnd gefreündte zů letzt der frawen eltern dartzů bracht das sie jre glider von schweiß vnd vnsaubere nahen verfallen durch bade vnd speise erquicket Sie die jren eltern sunsten gehorsam wie wol vber jrn willen Doch solicher no:etigung also entweichend nicht mit fro:elichen sunder etwas senffterm angesicht hat volbracht als sie geheissen was die ampte der lebendigen Aber jn jrem hertzen vnd jnnern geiste peynigt sie jhr gemu:et mit weinen vnd trawren tag vnd nacht jn kleglichem angedencken vertreibend Bilde des gestorben die sie jn gleichnus des gottes Liberi gemacht hette mit stetem dienste vnnd go:etlichen eren wirdigend peynigt sich jn jrem troste aber Trasillus für sich selbst vnbitig vnd seinem namen nach freuel ee dann die frawe jren schmertzen mit zehern gesettigt ee sich die vngestieme des bewegten gemu:ets gesetzt vnd die vbermessigkeit des weynens sich selbst mit der zeit hette abgessen Dieweil sie noch jhren man klagt dieweil sie noch jr kleider zerreiß dieweil sie noch jr locke zerdent hat er nit vnderlassen vmb sie zů werben vnd vnuerschembt die heimlicheit seins hertzen vnnd vnaußsprechlichen boßhafftigkeit zů o:effnen Aber Charite hat ab seiner vnerbarn rede gegrawset vnnd die verflucht vnd als von einem grossen donnerschlagk oder plitzen ist sie nider gefallen vnd onmechtig worden als sie wider zů jr selbst kame anderweitet Trasillus sein rede die sie eigentlich mercket vnnd macht verzugk jn das beger des werbers Binnen des kame jr für der geist jres ja:emerlich ermorte Haußwirts Lepolemi sein verwundet vnd pleich angesicht erhebend der sprach zů seiner kewschenn haußfrawen Carite Mein gemahel mercke das dir von niemandt anders mag gesagt werden vnd ob du mein jn deinem hertzen gedechtig bist ob dich die Büntnus der lieb des vnfals meins bitern tods ermanet so verheyrat dich glücklicher anderß wohin das du allein nit komest jn den gewalt Trasilli das du auch mit jhme kein gesprech habest mit jme zů tische nit sitzest an seinem bette nit schlaffest meide die hand meins morders wo:ellest dich nit des mordeßhalb glücks zů der heyrat lassen anden Wann die wunden die du mit deinen zehern hast gewa:eschen sind mir nicht alle von dem schwein ghawen das schwert des Bo:esen Trasille hat mich dir entpfremdet vnd mit mere worten ero:effnet er alle geschicht. Aber alß balde sie trawrige wider entschlaffen was den kopff jn das ku:essen gesteckt flossen jhr die zeher vber jr wangen vnd als peynigung vngeru:ewig erwachend #XLVIIIa# vnd jr klagen vernewend weinet jnniglichen das vnder kleyde zerreissend schlug jhr scho:en ermlin mit fewsten aber doch wes jr bey nacht fürkomen niemant erö:effnend vnd das anzeigen begangner missethat als vnwissent verhelend beschloß bey jr selbst den schalckhafften mo:erder wo:ellen straffen vnd auß disem ja:emerlichen leben weichen Sihe so ist abermals do der verflucht Werber die verstopfften oren Carites der heyrat halb betewbend Aber sie die rede Trasilli gu:etlich abschlagend vnnd mit wunderbarer lüstgkeit geberdet jme fleissiglich anhaltenden vnd heimlich bitenden antwort sie also Deines bruders meins allerliebstenn Haußwirts scho:enes angesicht geet mir noch vor meinen augen der gerůch seines wolriechenden leibs laufft mir noch in meiner nasen der scho:en Lepolemus lebt noch jn meinem hertzen Darumb würdestu dz beste bru:efen ob du mir betru:ebten frawen das klag jar wurdest zůgeben biß durch verscheinen der vbrigen Monat das jar vollend erfült würdt dasselb dann mein frewlich zucht vnnd dein glück zůthun eruordern das wir nicht vnzeitiger hochzeit halb zů billichem zorn den geist meines mannes zů endung deines heils erwecken Aber Trasillus solicher rede vnbenu:egig oder zum wenigsten jres verzugigen zůsagens ergetzet vnderfieng sich jr vnerbere rede ein zůsprechen Biß so lang sich Carite vberwunden gleichßnet vnnd sprach für war von no:eten ist das du mirs zůgebest Trasille das ich auch hoch bite das wir zů zeiten heimlich miteinannder Bulen doch das es niemand des gesinds erfare vntz das jare vollent verscheint Trasillus vonn dem zůsagen des triegenden weibs vberwundenn willigt vberlangk die heymlichen Bulschafft wünschet die nacht vnd duncklen schwertze den fleiß mit der frawen zů Bulen für alle ding achtend Aber here du sprach Carites gedencke das du wol verkleidet vnd allein on geselschafft ein stunde jn die nacht für mein thür komest mit einen einigen wispeln zeichen zůgeben genu:egig harrest auff dise mein seugammen die würt an der thür auff dein zůkunfft wachen vnd so die thür geoffent ist dich entpfahen vnnd on ein liecht jn mein kemmerlein fu:eren Es gefiel Trasillo die finster hochzeit vnd nichts args gedenckend klagt ab der lenge des tags vnnd verzugk des abents aber als zů letzt die Sonne der nacht entwichen vnd Trasillus nach beuelhe Carites verkleidet: vnd durch fleissige wache des alten weibs betrogen was schlich er in das kemmerlein jhn gutter hoffnung alda schmeichelt jme das alt weib auß beuelhe jrer frawen thet becher herauß schanckt ein auß einem geschirre darin wolgeschmacker dollen dranck was vnnd hat jne offt geitziglich vnd on sorge trinckenden gegen dem sie die langsamen zůkunfft jrer frawen entschuldigt als ob sie bey einen jrer krancken eltern sesse leichtiglich mite schlaff begraben vnnd als er jetzo alle schmach zůdulden bereit was am ruck ligend vnd Carite hinein beru:efft warde mit manlichem gemu:ete vnd grewlichem sturm lieffe sie jne an stunde vber den manschlechtigen vnnd sprach Sehent den getrewen wandergesellen meins Haußwirts Sehent den wolko:endenden weidman sehend meine liebenman diß ist die hand die mein plůt vergossen hat diß ist das hertze das die falschenn tru:egerey zů meinem schaden erdacht hat diß sein die augen den ich zů vbel hab wolgefallen die jr zůkünfftige blintheit ietzo andet Nu schlaff on sorge laß dir glücklichs trewmen ich wil dich nit mit dem schwert to:edten Es sey vngeschehen: das du mit dem todt meinem Haußwirt vergleicht werdest Aber dir lebendigen sollen die augen sterben vnd würdest nicht dann schlaffend sehen ich wil machen das du den tode deines feinds glückseliger enpfindest dann dein selbst leben du würdest kein liecht mere sehen vnnd eins fu:erers bedo:erffen Cariten würdestu nit haben noch dich jrer hochzeit ergetzenn Du würdest durch rwhe des tods nit erquickt noch dich der lustbarkeit des lebenns fro:ewen Sunder als ein gemalt bilde irrgeen zwischenn Himmel vnnd erden vnnd würdest lang erforschen die hand die dir die augenn außgestochenn hatt vnnd das jhn tru:ebsal das kleglich ist nitt wissenn vonn wem du dich beklagest aber ich würde dem grab meins Lepolemi vonn dem blutt deiner augenn vnnd seiner hayligenn seele vonn deinem awgenn opffern aber warumb gewynnestdu durch lengerung der zeytt verzugk billycher kestigunng vnnd gedennckest dir ietzo villeicht mich zů vmbfahenn verlaß die schlaffertigenn vinsternus vnnd erwache #XLVIIIb# zů einer anderen peinlichen vinsternus erhebe das lere angesicht erkenne die rachsal verstee dein vnglücke rechen dein tru:ebsal also haben dein augen gefallen der kewschen frawen also haben die hochzeit liecht erleuchtet dein bethe du würdest rachsal Breut meisterin plintheit vnd ein bo:eß gewissen zů weggeferten haben Als das weib solicher meinung geweissagt hette Nam sie ein steckha:efftlin von jrem haubt vnd durchgrübelt die augen Trasilli vnd jne gantz onaugicht verlassend: so er vnwissend des schmertzen von der füllerey vnd dem schlaff erwachet erwischt sie ein schwerdt dz Lepolemus pflag an zů hencken vnd lieffe mit vngestimigkeit mitten durch die stat weißs nit was bo:eß im willen habend vnd eilet zů dem grabe jres Haußwirts aber wir vnd alles volck liessen die heüser lere stehen eilten nach vnd sprachen einander an dz man jr dz schwert auß den henden solt nehmen Aber Carite die den haubten Lepolemi stende vnd mit dem plossen schwert jederman scheuchend als sie jederman weinen vnd klagen sahe vermeydet ( sprach sie ) ewr vnnutzes weinen legt hin ewer trawten widerwertig meinen tugenden ich hab mich gerochen an meines Haußwirts todschleger ich hab gestrafft den mo:erderischen berauber meiner heirat itzo ist es zeit das ich mit disem schwerte suche den weg abwarts zů meinem Lepolemo vnd als sie alles nacheinander gesagt dz jr haußwirt jm schlaff verkündet vnd mit was lüsten sie Trasillum betrogen hette stiesse sie dz schwert bei jrer rechten brust jn jren leibe vnd viel er nider in jrem eigen plůt zablend vnd zůletzt vnuerstentlich redend hat jren geist auffgeben alß dann haben die freünde der armen Carites leibe sauber gewa:eschen vnd sie jrem Haußwirt zů ewigem gemahel gegeben Aber Trasillus als jme alle ding kunt worden nit mu:egend gegenwertigem siechtagen bequems ende machen wissend dz das schwert so grosser missethat zůgering were: hat sich williglich auf dz grabe tragen lassen offt schreiend jr widerwertigen geiste sehet hie ist euch bereit ein willigs opffer ließ die thür ob jme zůschliessen vnd satzt jme für hungers zů sterben das verkindet der offt tieff erseufftzend vnd zů zeiten weinend den betru:ebten bauren. #XLIXa# Alda schickten sich die Bawren hinweg zů fliehen den newen erben fo:erchtend vnnd das vnglück jres herren klagend Aber der pferdmeister der mein mit grossem fleiß zů warten beuelhe empfangen wes er guts jm hauß hette auff meinen vnd der andern thier rucke ladend fürt ers hinweg sein alte herberg verlassend tru:egen wir weib vnd kinde trugen hu:ener sparen jung geißlein vnd hu:endlein vnd was schwacheit halb die flucht verhindert das wandert auff vnsern fu:essen vnd wiewol mein Bürden vber die masse schwere was truckt sie doch nicht mich frewdenreichen das ich entpflog dem der mich gemüncht solt haben. Als wir durch einen walt vber einen Berg gezogen wider in das weit velt komen warn vnd der abent den weg verdunckelt hette kamen wir bey ein wolbesetzt vnnd reichs stetlin daselbst wolten vns die burger beynacht nit fürlassen wann grosse vnd fro:eschliche wo:elff ( als sie sagten ) verherten dieselben gegent vnd hetten die straß jnnen sam die rauber griffen die leüth auff der strassen an vnd von hunger wu:etend hetten die nechsten do:erfflein außgebucht vnd nach dem das vihe verheret were es ietzo an den leuthen das auch auff der strassen die wir ziehen solten legen halbuerzerte menschen vnd vil weisser todenbein das wir vns darumb mit grosser fürsichtigkeit auff den weg begeben vnd dasselb thun solten allererst so der tag anbrech also das wir bey klarem Sonnenschein vnd hohem tag die verborgen helte allenthalb vermeidend wanderten wann die Wo:elff weren bey tag nit als freschlich das wir auch nicht gezettelt Sunder auff einem hauffen durch soliche geferlicheit ziehen solten Aber die flüchtigen schelck die vns fůrten freueler eile: vnd forchthalb vnwissend ob man ine nacheilet den guten rate verachtend vnd des tags nit erbaitend: beylau:eftig drey stunde jn die nacht treiben sie vns geladen wider vmb auff die strassen Alda forchthalb ietzgemelter far so meist ich mocht hielt ich mich mitten jm hauffen vnd vnnder dem vihe das in einander getriben wardt verborgen zoge die hindern an mich mir vor den Wo:elffen forchtend vnd das ich genger was dann die anderen pfert des verwunderten sie alle aber die behendigkeit was nit von frewden Sunder ein zeichen der forchte. Gedacht auch bey mir selbst das das hochgeru:embt pfert Pegasus vor forcht so genge vnd fliegend gewest vnnd darumb geflügelt geheissen wer so es vber sich biß an den himel hupfft vnd wider herab springt forchtend den biß des fewrigen thiers Thimere Vnd die hierten die vns treyben waren gewapnet als ob sie jhn einen streit wolten wann einer trug ein lantzen der ander einen Schweinspieß ein ander trug geschoß etlicher steckenn so gab der kysig weg stein genug da waren die spitzige zaunstecken trugen vnd etwouil die mit prinnenden schauben die Wolff scha:eu:echten vnnd felet nicht dann allein ein trumeten das ehs nit ein here was Aber ee dann wir auß den vnnützen sorgen kamen wir jn gro:esser anfechtung Wann die wo:elff villeicht vonn dem gedon der menge der jungen Rott gescha:eu:echt oder villeicht jhn ein ander ort streiffend sindt zů vns nit kommen noch von ferren gesehen worden. Aber die Bauren jhn dem do:erfflin darfür wir zugen meinend darumb das vnnser vil das wir Rauber wern das jr zůbeschützen vnd jne sere forchtend grosse freschliche hunde bo:eser dann ein jeder Wolff vnd grawsamer dann ein Bere die sie zur hu:ete erzogen hetten mit gewonlichem juchtzen vnd dergleichen geschrey hetzten sie an vnns dieselben zů dem das sie für sich selbst freschlich vnd durch jre herren gehetzt warn fielen vns an vnd teilten sich vmb vns vnd on verschonen bissen sie vihe vnd leüthe vnd reissen etlich hernider. Da sehestu bey Hercules ein großs vnd erbermlich geschicht die menge zorniger hunde die flüchtigen begreiffen an den steenden hangen die ligenden zerreissen vnd allen vnsern hauffen mit beissen zertrennen Sihe so volget diser geferlicheit ein grosser vnglück wan oben auß den viersten vnnd von dem nechsten Berge warffen die Bawren zů vns mit steinen das du nit kontest sehen welchen vnfall wir am meisten solten fliehen der hunde die bey vns oder der stein die von vns waren der selben einer traff das Weib dz auff mir reite dauon sie beschedigt begunde zurstund weinen vnd schreien vnd den Bawren jren man vmb hilffe anru:effen derselb schreiend vnns seynem weib das blůt abwüschend. #XLIXb# Klagt jemerlichen warumb beschedigt vnd erschreckt jr vns arme menschen vnnd arbeitsame wanderer was bewt begert jr was schadens recht jr oder wont jr vnder den thieren oder jn den schrofen bey den wilden lappen das jr euch fro:ewet menschlichs blůt zůuergiessen Er hette dz kaum geredt do endet sich das werffen mit steinen vnd die beschedigung der wider gerüsten hunde vnd schrey einer von einem hohen Baum herab Wir gern euch nit zůberauben fürkomens aber das es vnns nit von euch geschehe Aber nu mere mo:egt jr mit friden fürziehen. Wir mancherley weise gewundet zogen fürter einer von beissen der ander von werffen beschedigt jedoch alle wund. Als wir etlichen wege fürter gezogen warn kamen wir an einen wald von scho:enen geraden baumen vnd gro:enen ebenden luftbar doselbst gefiel vnnsern fu:erern ein weil zů růhen vnd jr wunden zů binden vnd heylen Streckten sich dorthin an die erden erstlich zů růhen Darnach jr wunden zů Binden da lag einer ob dem Bach vnd wusch das blůt vonn den wunden so druckt dort einer mit nassen schwemmen die geschwulst nider etlicher mit tu:echlin band die auffzannenden wunde also handelt ein ieder sein eigen heil. Jn des gutzt ein alter man ( den die schaff so vmb jhne giengen ein scheffer anzeigten ) vber einen hückel herab den fragt einer auß vns ob er icht feyle milch hett die noch frisch oder zů einem kese gerunnen were Aber er den kopff schütelend. Jr sprach er gedenckt an essen trincken oder einicherley erga:etzung wißt jhr nit wo jhr seit mit dem worte treib er die schaff zůsamen vnnd vmb kerend zog weit hindan weliche sein rede vnd flucht vnsern hierten nit ein kleine forchte gebar vnnd dieweil sie erschrocken vonn gelegenheit des ends begerte zůfragen was niemand der sie beschiede dann ein ander alter grosser man vast beladen mit jaren bogruckigt an einem stecken die fu:esse nach jm schleyffend sere weinende zoge here auff den wege vnd als er vns ansichtig warde fiel er den jungen zůfu:essen vnd bate sie also. #La# Got gebe euch glücke das jr gesund vnd wolmu:egend mein alter erreichet kompt zů hilffe mir betrognen alten vnd meinen jungen Sone der jn to:edlicher geferlicheit ist gebt wider mir grawen alten Wann mein diechter vnd gefert diß wegs so er einem singenden spercken offt nach laufft jne zůbegreiffen: ist in die nechsten gruben gefallen die jn einem dicken hag stett vnd ist jn fare seins lebens ab seinem weinen vnd schreien verstehe ich dz er noch lebt aber vnuermu:eglicheit halb meins leibs als jhr sehet kane ich jhme nit zů hilff komen Aber euch jungen vnd starcken ist leicht mir armen alten hilffe zůerzeigen vnd mein kindt vnd einichen erben jn leben zůbehalten. Des alten also bitenden vnnd seine hare reiffenden erbarmet sie alle Sunder einer der gehertzenhaffter junger vnd stercker was dann die andern vnd der allein vnbeschedigt auß dem nechsten streit komen was der wuscht auff vast fro:elicher vnd forschend wo der knabe hinein gefallen were volget dem alten der jme mit dem finger zeiget nit ferren einen dicken strawch Als wir nu gefu:etert ieder sich selbst verwart vnd sein büntel wider auff sich gefaßt hette auff dem wege fürter zů ziehen ru:efften sie offt dem jüngling jhne mit dem namen nennend vnd von langem verzug erzürnet schickten sie einen der jne holen solt der jne gefunden ermanet das zeit were fürter zůreisen Als der ein klein weil aussen gewest was kame er wider gantz ergilbt vnnd zitrend sagt wunder von seinem gesellen das er jne habe gesehen am rucke ligend vnd von einem grossen tracken der ob jm sesse mererß teils verzert vnd den armen alten nirgent gesehen werden Als das kündig vnd den Bawrn gesagt warde die vergifften art verlassend begonden zů eylen treiben vnns offt mit stecken schlagend vnd als wir weit gezogen waren kamen wir bey ein dorff vnd rwten aldo die gantzen nacht. #Lb# Ein namhafft geschicht so ich daselbst erfaren habe gelust mich zů sagen: Ein knecht den sein herre zů vogt alles des seinen gemacht vnd der das gantz dorff darbey wirlagen regiret vnnd auß seins herren gesinde ein weib hette der Bulet mit einer andern frawen ab solichem eebruch sein haußfraw erzürnet alle jres mannes rechnung vnd wes er im hauß vnd schewren hette stiesse sie an vnd verbrant es vnd nit genu:egig mit solchen schaden die schmach des kebs gerochen haben vnd noch zornig in jrem hertzen macht jr einen strick vnd jr kindlin das sie auß dem selben jrem man geborn hette hieng sie auch an denselben strick vberstortzt sich in einen tieffen bronnen das kindlin mit jhr ziehend Solchen tode jr herre schwerlich duldet vnd seinen knecht der durch sein vnkeuscheit soliches vbels vrsecher was nemend bande jne nackenden vnd mit honig bestrichen an einen alten feygenbaum jn des fawlen stammen grosse ameshauffen kribelten vnd gerings darumb giengen Dieselben alßbald sie des su:essen geschmacks entpfunden haben sie mit kleinen aber vil vnnd stetigen bißlein an jme hangend durch lange peynigung sein fleisch vnd jngeweide verzert sein glider entplosset das allein die bein vast weise vnd scheinend an dem Baum hiengen Dise verfluchte wonung haben wir auch die Bawrn in grossem leide verlassen vns wider erhaben vnd den ganztzen tag vber ein weitfelt ziehend sind zů einer wolbesetzten edlen stat vast mu:ede kommen Daselbst satztenn jhne für die Bawrn allweg zů bleibenn das sie bedaucht das man sie lanng alda nit findenn wurd vnnd das auch die menge der profand alda were. #LIa# Als sie vns drey tag hetten rwen lassend damit wir dest kauffgeber gesehen warden wir auff den marckt gefu:ert vnd mit lautem außru:effen des Vnderkauffers der dz kauf gelt meldet warden die andern pfert vnd esel reichen herren verkaufft aber für mich der allein vber blieben was giengen etwo vil mich verachtend vnd ich ietzo verdrießlich des begreiffens der jhenen die mein alter nach den zenen rechneten einen der mir dz zanfleisch mit seinen stinckenden henden bedast den begreiff ich beyßs jme abe die finger dasselb bewegt die vmbstender mich als bo:eß vnd vnstellig nit zůkauffen da spert der Vnderkauffer den mundt auff vnd mit haiser stimme spottet er meins vnglücks war tzů wo:ellen wir den münch vergebens feil bieten der alt von zerdreten hu:effen schwach vngestalt vnd vor faulheit vnstellig vnd zů nicht anders gůt ist dann zů einem sieb dardurch man Botzig rede darumb wo:ellen wir jne einem gleich vmb sunst geben Ob anders einer ist der dz hew daran wo:elle verlieren auff solch meinung macht der Vnderkauffer den vmbstenndern ein gelechter Aber mein vnglück das ich durch souil land fliehend nit habe entpfliehen noch mit meinem erlitten vngefelle zů gnaden bewegen mo:egen hat mir einen gantz bequemen kauffer zůgeschickt wisset was gestalt einen Puseron vnd bucher einen alten vnd kalen bucher mit krawsen herlin halb graw einem der verachten menchen die durch die do:erffer vnd stete mit cimbein vnd crotalen klingeln vnd die Go:ettin von Siria vmbfu:eren betelend derselb begird halb zůkauffen fragt den Vnderkauffer wo ich gefallen wer sprach er in Capadocia vnnd ich were starck fragt er fürter wie alt ich were sprach der Vnderkauffer spotend Der sternseher der sein Judiclum gemacht hat jm fünff jar gezelt warumb kauffst du nit das gůt vnd arbeitsam vihe. #LIb# Das dir außwendig vnd daheim mag helffen vnd ho:ert nit auff fürter der feindtselig kauffer eins nach dem andern zů forschen zů letzt ob ich stellig were fragt er fleissiglich Sprache der Vnderkauffer Sihe einen munch nit einen Esel: zů aller arbeit gebrauchsam beist nit schlecht nit Also das du glaubest einen züchtigen menschen jhn einer eselshaut wonen das ist auch gut zůuersůchen wann ob du jme zum hindern her auß gutzest würdest du bru:efen wie gantz dultig er ist Also verspot der Vnderkauffer den weinschlauch als er es verstunde gleich einem zornigen sprach er das dich taubs vnd stums oßs vnd dich nerrischen Vnderkauffer die allmechtig Go:ettin Siria vnd der heilig Sabadius vnd Bellona vnd die muter Jdea mit jrem Sone Aldone vnnd frawe Venus erblenden der mich mit schentlichen worten schmehest meinstu vnuerstendiger das ich einem vnstelligen thier solle die Go:ettin auffladen das das Bilde der Go:ettin abwerff: da ich armer dann mit plossem haubt mu:esse amblauffen meiner Go:etin an der erden ligenden einen artzet zůsuchen Als ich die rede vernommen hette gedacht ich mir ich wolt vrplützlich auffhupffen als ein vnsinniger dz er mich vnstellig vnnd grewlich sehend vom kauff ließ Aber der sorgfaltig kauffer vbereilet mich das kauffgelt zurstunde darzelend das mein herre der mein vrtrutz was fro:elich anname des waren Sieben zehen pfenning vnd gab mich Philebo ( dann also was mein newer herre genant ) Derselb mich newen knecht annemend zog mich ihn sein hauß vnd schrey zurstunde vor der thür jhr Meide sehet wie einen hübschen knecht hab ich gekaufft zů ewrem gebrauch aber die selben meyde was ein samlung vonn eytel buchern dieselben vonn frewden auff hupffend machten ein vnhellig geschrei meynend das er jne ein menschen einen knecht kaufft hette Aber als sie sahen dz jne nicht ein hinde für ein junckfrawen Sunder ein Esel für ein mensch darbracht were ru:empfften sie die nasen verspotten jrn meister vnd banden mich an die krippen Es was ein junger starcker geselle ein guter spilman der pflag daheymen zůpfeiffen vnd so sie die Go:ettin vberland fu:erten mit jne zůziehen der frawen stat vertreten derselb als er mich jm hauß sahe wol gefu:etert essen Sprach er mir zů lachend Bistu zů letzt kommen verweser meiner grossen arbeit lebe lang vnd biß gefellig deinem herren als ich das ho:eret: bedacht ich mein zůkünfftige newe hartseligkeit. Des andern tags jn mancherlei farbe gekleidet vnd ieder besunder vnformlich geformet vnder den augen gesalbt giengen als ob sie gemalet wern hetten gelb kleider von flachs vnd Bawmwollen gemacht angeworffen etlich hetten weisse ro:ecke an mit langen strichen vmb vnd vmb mit Rote verbremt mit einer gürtel gegürtet heten gelbe schuch an die Go:ettin gekleidet jn ein seidin tuch luden sie mir auff zůtragen jr arm biß zů der achßel entplossend vnd plosse schwert vnd beiel tragend hupften vnd sprungen gleich die to:ebigen so die pfeiff erhale machten sie einen wu:etenden thantz vnd als sie nit wenig heuser außgestürt hetten kamen sie in ein dorff des besitzer hieß Britim jm ersten eingang des selben begunden sie ein mißhelligs gehewl zogen hinein die ko:epff henckend den halß wider vnd für krummend jre hare jn einen zirckel schwingend vnd zů zeiten sich selbst jn die mewse beissend zůletzt hieben sie sich in die arm mit jhren schwerten die sie trůgen vnder jnen einer der treibe gro:esser vngeberde vnd von hertzen dieff ersewfftzendt als von dem geiste der Gotheit erfüllet gleichßnet sich to:ebig als die jhenigen den der geist entzuckt ist Nu mercke was lons er von der go:etlichen fürsichtigkeit erlangt hab Er sagt mit schreien der weissagung einen lugen erdenckend sich selbst peinigend vnd scheltend als ob er wider die ordnung der heiligen geistlicheit etwas geo:effent hette vnnd darumb so peinigt er sich selbst vmb sein schedliche missethat vnd ein geissel ergreiffend die dann dise halbe menner pflegen zůtragen von langen schnu:eren mit grossen knoten gemacht damit gab er jhme selbst vil streiche meisterlich als zů argkwonen für den schmertzen der schlege bewaret Du sehest von den hieben der schwert vnd schlegen der geissel dz erdtrich mit plůt genetzt welches mir nit ein klein nachgedencken macht do ich sahe souil blůts vergossen ob icht die frembde Go:ettin wie etlich von kwhe milch sie ab vergiessen menschen pluts gefallen hette. #LIIa# Als sie zůletzt mu:ede oder jrer selbst peynigung gesettigt waren müntze vnnd silbern gelt das jne von vilen geopffert warde entpfiengen sie jn die schloß dartzů einen krůg mit wein milch vnd kese mel vnd etlichs korn so gaben etlich gersten mir der Go:etintreger das samelten sie alles geitziglich zůhauffen theten es in einen sack der dartzů bereit was lůden es auch auff meinen rucken das ich mit zweien bürden beschwert ein schewer vnd ein Tempel daher gieng Solcher massen betrogen die streicher die gantzen gegent in einem stetlin alda sie vil gesamelt hetten rüsten sie zů ein fro:elich wirtschafft erbaten von einem Baurn gleichßnend das sie jhne zur weissagung gebrauchen wolten einen feisten Bock die hungerigen Go:ettin von Siria mit dem opffer zůsettigen vnd als sie das nachtmal zůgericht hetten giengen sie zum Bade von dem Bade geend fu:erten sie mit jhnen einen jungen starcken Baurßknecht Als sie mit jme begunnen des ich nicht mocht sehen Wolt geschrien haben O jr Burger aber das einzal o on die vbrigen sillaben vnd buchstaben als des esels art ist gieng laut vnnd klar herauß Aber zů vnbequemer zeit Wann junge Bawrn auß dem nechsten dorff die ein esel den man jne nachts gestolen hette sůchende: alle schenckhewser auß strewnten: mein rwhelen jnwenigs hauß ho:erend meinend das jhr gestolner esel dynnen verborgen were das jr mit gewalt anzůfallen drungen in das hauß vnd funden sie auff der schentlichen hochzeit: da ru:efften sie den nachbaurn zůsamen ero:effenten jne alle begangne geschicht der priester keusche reinigkeit in gespot lobend von solcher schmach geschendet die leichtlich allem volck kündig sie jederman Billich verflucht vnnd feyntselig machet: Vmb mittenacht alles jr dinge zůsamen lesend huben sich dieblich auß dem stetlin vnd als sie einen weyten weg vor der Sonnen auffgang gezogen vnnd jetzo bey klarem tag vnwegsame eino:ede erlangt als sie vil miteinander geredt hetten ru:esten sie sich zů meinem tode hůben die Go:ettin herabe von mir legten sie an die erden vnd mich gantz entplo:esten vnd an ein eichen gebunden schlůgen sie mit einer knorigten geissel nahent zů tode Da was einer der mir trewet die gangadern abzůhawen Darumb das ich jne beschemt hette aber die andern haben geraten nicht mir zů gůt: Sunder von der Go:ettin wegen mich lebendig zůlassen Also mich widerumb geladnen mit jhren schwerten treiben sein sie komen jhn ein edle stat daselbst der oberst ein geistlich vnd vast Got fo:erchtig man Das klingeln vnd gedon vnnd das gesang des lands Phrigia erho:erend lieff vns entgegen die Go:ettin mit begirde jn sein herberg nemend liesse vns alle in seinem hauß das dann weyte was stellen vnnd mu:ehet sich die Go:ettin mit grosser eerbietung vnd reichen opffern zů wirdigen Alda bin ich mir jngedencke jn grosser fare meins lebens gewest sein Wann ein baur der hette demselben seinem herren ein stuck wildprets ein zemel von einem feisten hierßs den er gefangen geschickt den der koch vnweißlich bey der kuchenthür nit hoch gehenckt den ain jaghund heimlich herabgezogen vnd des raubs erfro:ewet hinweg getragen hette solchen schaden der koch vernemend sein vnfleiß an jm selbst straffend klagt vergebens weynend seim herren dz nachtmal verderbend vnd sich vast forchtend seinen Son gesegnend vnd einen strick begreyffend wolt sich hencken Aber seinem getrewen weib was vnuerborgen der groß vnfale jrs mannes die fiel in strick mit beiden henden wie gar sprach sie bistu bethoret dz du nicht sihest die besserung die dir die go:etlich fürsichtigkeit verleihet wann ob du in deiner letzten verzweifflung noch ichtzit besinnet bist so ho:ere mir zů. Disen frembden esel an ein heimlich ende fu:erend metzel vnd hawe auß ime einen zemel in gleichnus des verlornen denselben wol gekochet setze deinem herren für anstat des hirßin dem bo:esen schalck gefiel sein heil mit meinen tode vnd des weibs rate lobend: zů dem fürgenomen metzelwerck wetzet er sein messer. #LIIb# Der inhalt des newnden bůchs. Jn disem Neünten bůche wirdt der list des esels wie er dem flaischbanck ertran beschriben folget bald darauff ein andere gefar das man in für schellig hielte wirdt mit vnder gesetzt ein fabel vonn einem weib das jren man betroge auch wie die pfaffen Su ie listigklich mit dem lo:ese vmbgiengen: wie man den diebstal also begriffe volget ein scho:ene beschreibung des becken werckes do zů er gewidmet ware Außlegung der fablen des eebruchs vnd von weiber vnzucht vnnd schande wie der herre also verendert von bo:ecken zů ainem gartner kame wie man in daselbst so ho:ert hielte wie ein landts knecht den esel hintribe vnd versto:ecket etc. ALso wapnet der schalckhaft metzler wider mich sein hende aber ich: den gegenwertige geuerlicheit vbereylet rats zů pflegen vnbitig langs bedachts satzt mir für dem tode durch flucht zůentweichen zurstunde den zügel daran ich geheft wz zerreissend gab mich jn die flucht mit gantzer macht oft hinden auf schlagend vnd zurstund eilend durch dz nechste enge geßlein lieff jn dz gmach darin der herre des hauß mit den priestern der Go:ettin die geopfferten speise asse vnd nit wenig speise disch vnd dergleichen dings styßs ich vmb von solchen vnfu:eg der haußherre erzürnet mich als vngestümenn vnnd geylen beualhe ehr der knecht einer jrgent ein zůsperrenn das ich die wirtschaft nit wider zersto:eret durch solchen lyst auß des kochs henden erlediget freüet mich der hůte des heilsamen kerckers Aber nit zůuerwunderen das einem menschen zů vnselden geborn nichts glücklichs begegent so durch weisen rate oder vorbetrachtung die ordnung der go:etlichen fürsichtigkeit nicht zersto:ert noch gea:endert mo:egen werden Wann in dem augenplicke als ich meins bedunckens abermals ein frist gefunden: hat mich vnglück in ein grosser fare ja in gegenwertige tods note bracht Wann eylends lieff ein knecht hinein mit erschrocknem angesicht als die andern knecht einander zůlosenten verkündet seinem herren das ein wu:etender hund zů der hindern thür hinein gelauffen die jaghunde gebissen darnach in dem nechsten stalle etwo vil rinder gewundet zů letzt auch der menschen nit verschont hette Wann Mitilum den Esel #LIIIa# knecht Ephesonem den koch Hipathanum den camerer vnd Appollonium den artzt der ieden hette er gebissen dz auch etliche ander von seinem beissen vergifftet wu:etend weren dasselb macht sie alle erschrocken meynend das ich mit dem selben gebrechen behafft auch wu:etet lieffen zů jren weren vnd vermanten einander gemeyne beschedigung zůfürkomen. Also verfolgten sie mich die selbst vnsynnig waren vnd on zweifel mit lantzen vnd schwein spiessen ja mit beyeln die die knecht handrreichten hetten sie mich zů stucken gehawen wo ich nitt vrbring in das gemach darinn mein herren sassen entlauffen were. Alda versperten sie mich vnd belegerten dz gemach Bissolang ich on jr beschedigung in solcher wu:etung verzeret wurde als das geschehen ich die freihait der eino:ede annemend vnd mich auff ein gericht beth legend hab einen menschlichen schlaff geschlaffen als es klarer tag vnnd ich auff dem weichen bette wol gerwet was stunde ich auff vnd ho:eret die jhenen die mich verhu:etten also von meinem glück reden was: mainen wir den armen esel alweg wu:eten er ist wol nu mere durch zůnemen der wu:etung von der gifft gestorben vnd also nach mancherlay meynungen schlussen sie dar auff dz mans solt erkunden gůtzten hinein durch einen spalt vnd sahen mich gesund vnd still Do o:effneten sie die thür vnd versůchten eigentlicher ob ich zame wer. Do leret einer zů meinem glücke von himel gesendet die andern solch kunst zůuersůchen ob ich gesund were dz sie mir ein becken vol frischs wassers zůtrincken fürsetzen solten vnd so ich on forcht hin zůgeen vnd trincken wurde solten sie mich des siechtagen gantz frey wissen wo ich aber das wasser wurde schewhen solten sie es für gewiß halten dz das wu:eten noch weret Wann das funde man in den alten bu:echern geschriben. Als jne das gefiel ein groß becken vol lawters wassers auß dem nechsten bronnen gescho:epfft satzten sie mir für aber ich on verzug entgegen goend vast begirlich gebuckt den kopff gantz hinein stossend dranck des haylsamens wassers als balde das zůsamen batschen der hende begreiffen der oren vnd laiten an der halfftren vnd ein jedes anders duldet ich gůtwilligklich bissolang ich wider jren vnsynnigen argwon das ich zame vnd stellig were bewert auff solliche meinung zwifachem vnglücke entpfliehend des anderen tags widerumb mit der Go:ettin beladen mit croteln vnd cymbeln ward zů einem betler wider auff den weg getriben. Als wir nit wenig hewser vnd stetlin außgestreifft hetten kerten wir in ein herberg in ein gassen etwo einer reichen stat als die inwoner sagten vnder den alten zargen gebawer da selbst warde vnß kundt ein lecherliche fabel von dem Eebruch eins armen die wil ich euch wissen der selbe in schmalem reichtumb betrůg sich mit zimmer werck vnd klainen taglonen vnd hette ein weiblin auch von geringer narung aber vaste bůlerisch eins tags als er morgens frwhe an die arbait geet schleufft in sein hauß ein freueler eebrecher vnd so sie sich der fruchte der liebe geprauchen geet der man vnwissend aller dinge auch nichts args gedenckend wider heym als aber die thür zů vnd beschlossen was lobt er die keuschait seiner Haußfrawen klopfft an die thür vnd mit wispeln verkündt er sein gegenwertigkait das weib das bescheid vnd zů sollicher boßheit lüstig was jren bůlen mit freüntlichem vmsahen außrichtend thet jne vnder ein vaß deßhalb verfallen aber sunst lere in einer ecken stůnde verborgen vnd das hauß o:effnend thete jne vnder der thür mit scharpffen worten entphahen würdestu also mu:essig geen die hende in die schoß legend vnd vnser narung durch volbringen gewonlicher arbeit nit fürsehung thun vnd etwas zů essen bestellen so ich arme nacht vnd tag spinnend tracht dz zům wenigsten in vnserm hauß ein liecht brennen wieuil besser hat es Daphne vnser nachbewrin die frwhe vol den gantzen tag mit jren bůlen kurtzweilet der man also beschemet was ist das sprach er wann ob wol vnser herre ander geschefft halb verhindert: vns feyerabent gemacht jedoch hab ich vnser nachtmal bsorget Sihest du dz vaß das vergebens ein so grosse Stat einnimpt vnd dann es irret zů anders nicht nutze ist hab ich vmb fünff pfenning verkaufft vnd jetzo kompt er das so er das kauffgelt bezalt habe sein ding mit jme trage warumb schürtzt du dich nit mir zů helffen das es auß dem botzig gethan dem kauffer gegeben werde. #LIIIb# Zůrstunde mit erdachtem lüste begunde das weib laut zů ho:en lachen Ey wol einen redlichen kauffman ( sprach sie ) hab ich vberkomen der das jhen das ich ein frawe vnd daheym sitzend jetzo vmb sieben pfenning onworden vmb mynders verkaufft hatt. Der man was fro:elich fragt wer es so thewr gekaufft hett Antwort sie du nerrischer er ist in das vaß gekrochen zů besichtigen wie starck vnd veste es sei der vnder dem vaß dienet der frawen reden stunde auff fro:elich frawe sprach er wiltu die warheit wissen das vaß ist zů vil alt hatt weitte runsen vnnd sich zům man kerend als ob er jne nicht kennet warumb du were du seist bringst mir nicht wolbalde ein liecht dz ich es außkerend mo:ege erkennen ob es zům gebrauch düchtig es sey dann das du meynest das wir bo:eß gůt haben der hefftig vnnd redlich man nitt sewmend noch args gedenckend ein liecht entzündend weich hindersich sprach er mein brůder vnd sihe mir zů mu:essig vntz ich dirs sawber gefegt vber antwort vnd mit dem worte sein kleider von jme legend steigt mit dem liecht in das vaß begunt dem schymel vnd vnsaubere herauß zůschaben. Da begunde der eebrecher die frawen an das vaß lainen vnd mit jr schertzen aber sie gůtzt in das vaß handelt mit jrem man nach bůlerischen sitten zaigt ime ditzt vnd das vnd jhens vnd aber eins dz solt er abschaben vntz nach volbringung bei der arbeit der hartselig zymmerman die sieben pfenning empfahend vnd das vaß auff seinen rucken ladend in des eebrechers hauß hat tragen mu:essen. #LIVa# Als die priestere wenig tag alda beharret von der gemeinde verkostet vnd vmb jr warsagen vil lones empfangen hetten erdachten jne die reynen priester einen newen gewynlichen handel vnd von einer einzaln sach namen sie jnen tewtschung zů mancherlay warsagung damit sie vil lewt vberschwetzt haben vnd was diß die fürgenomen sache die sie mancherlai weise außlegten darumb iocht man die ochsen zůsamen den acker zůeren das hinfür die samen in geyle gronen so nu jemand fragt wann gůt weib nehmen sey antworten sie die sache gebs selber man solt sie nur zwsamen vertrawen sie wurden kinde genůg gewinnen fragt dann einer vmb einen glücklichen tag erbgu:eter zůkauffen sagten sie das billich die ochsen gleich wie das joch gru:enende samen vnd glücke bedewten. Fragt dann einer vmb einen glücklichen tag zůwanderen antworten sie das die zamen rinder zůsamen geiocht vnd der gru:ensam auff den feldern gewyn vnd glücke bedewten wolt jemand einen glücklichen tag in streit zůziehen oder den raubern nachzůstreiffen wissen antworten sie dz der stercker gesigen den feinden obligen vnd einen reichen rawb wurd kriegen auff solche meynung mit trüglicher lüstigkait warsagen haben sie nit wenig gelts erobert aber embsigs fragens halb des gelts vrtritz zugen sie wider auff ein vil bo:eser strassen dann die geweßt die wir nachts gangen waren wan sie was vol schutz dieff mit wasser eins teils gleich die see an etlichen enden von vnsaubern leten schlupfferich als ich mich vil gestossen vnd offt gefallen was zů letst kaum in die ebenden kame so vberrumpelt vns zůrucke ein hauff gewapnet rewter vnd die pferd kaum mu:egend halten eylten begirlich vber Philebum vnd sein gesellen sie bey den helsen ergreiffend vnd schentlichekirchen prichel scheltende schlůgen sie zů zeiten mit fewsten schlossen sie alle in eyserin fesser no:etigen sie mit tro:eheworten das sie die guldin kandel herfür theten das sie herfür theten das warzaichen jrer schalckeit das sie gleichßnennd offentliche feste zůmachen heymlich auß dem tempel der můter des herren gestolen hetten vnd als ob sie der straffe so grosser missethat entpfliehen mochten darumb still schweigend vor tags daruon gezogen wern Da #LIVb# was einer vnder jne der in der Go:ettin gern ( die ich trůg ) sůchet vnd die gefunden guldin kandel in jr aller gegenwertigkait herauß zoge aber von sollicher missethat sind die verrůchten haubt nicht beschempt noch erschreckt worden sunder schwatzten lecherliche lugen. Sehend sprachen sie die vnbillichen trangsal die wir vnschuldigen menschen leiden eins eynigen trinckgeschirs halb das die můter des herren jrer Schwester Sirie als jrem gaste geschenckt hat darumb jr vnß als schedliche Prelaten der geistlichait in fare vnsers lebens bringet. Sihe solliche vnnd der gleichen wort ( aber vergebens ) redende fůrten die bawren wider hindersich vnd sie gebundne legten sie in den kercker aber die kandel vnnd das pild das ich truge jn den tempel antwortend vnnd weyhend stelten mich des anderen dem Vnderkauffer für wider zůverkauffen. Do warde ich sieben pfenning ho:eher dann mich Philebus kaufft hette von einem becken auß dem nechsten stetlin gekaufft der mich zůrstund mit getraid das er auch aldo kaufft hette geladnen einen bo:esen weg der voller spitziger stein vnnd stümpff in die mülen darinn er was fu:eret darinn zogen das vihe die vmb geenden mu:elen vnd nicht allein des tags sunder die gantzen nacht wachend macht man mele Aber mir damit mir ab den dienste nit grawet gab mein newer herre ein gůte strewe ein ließ mich den ersten tag feyren gab mir die krippen vol fůters doch weret der feyrtag vnd solche fu:eterung nicht lenger sundren des anderen tags warde ich vortags als mich bedaucht an die gro:esten mu:elen gestellet zůrstunde geplendet vnd getriben auff den krumen steig der gezirgelten rynnen also das ich in einem ringe vmb vnd vmb geend wandert in gewiser irrung Aber ich vnuergessen meiner gelirnigkeit vnnd vernunfft ließ mich liederlich die newen rewterey leren Aber wiewol ich offt noch vnnder den lewthen wonend gesehen hette die mu:elen sollicher massen vmbtreiben jedoch als vnko:ennend vnnd gleichßnend das mir schwindelt stunde stille das ich meinet ich als vnschickerlicher vnnd zů solchem dienst vndüchtiger solt zů einer anderen vnnd leichtern arbait gebraucht oder mu:essig auff die weide geschlagen werden aber vnnutzlich hab ich mein schedliche gedancken gepraucht wann jr etwouil mit stecken gewapnet stunden vmb mich vnnd als ich geplendet was gaben sie ein zeichen vnd mit geschrey in mich schlagend machten mich so irrig das ich alles mein fürnemen vergessend vnnd mich in den silen legend fro:elich vmb vnd vmb gieng das ich mich so balde verkert begunde allermenigklich zůlachen. Als ich nu den gro:essern thail des tags vertriben hette mich mu:eden außgespant banden sie vber die krippen. Aber ich wiewol seer mu:eder der růhe vast nothürfftiger vnnd gantz hungeriger. Aber nach gewonhait fürwitziger vnd sorgfaltiger lies das fůter das mir miltigklich fürgeschüt was ligen das handwerck der feint seligen werckstat mit etlichem luste abschetzend. O jr Go:ett was menlin warn aldo mit strendeln vnnd plaen malen vber den gantzen leib gemalet mit zerrissen wat mere beschatwend dann beklaidet etlich nwr mit einem fürtůch die scham bedeckend doch warn sie alle also gekleidet das jr leibe durch die kleider gutzet melig an der stiernen vnnd vber den kamp beschoren hetten eysen an fu:essen warn von schwaiß vnnd stawb vnsauber den der rauch die awgproen hette abgessen deß halb mit bo:esem gesicht vnnd gleich wie die fechter die mit aschen bestawbet fechten mit melbe geweisset Dann von dem anderen vihe meiner gesellschafft was oder welcher meinung solle ich sagen wie alte mewler wie geschwechte münche die ko:epff in die krippen henckend keuten sprewer schebig am hals von eyterigen wunden durch die schwachen naßlo:echer atemend hetten die keelsucht vnnd hůsten warn von stetem ziehen von der leyn dinckel fressen vom steten schlagen bis auff die rippe auffgeetzt mit zerdreten hůfen von embsigem vmbziehen der mu:ele vnd vber die gantzen haut von alten rauden vnd meger0e ho:erschlicht das ich auch diesem gesinde gleich wurd fo:erchtend vnd mein vngefelle bedenckend das ich jetzo were in mein letstes vnglücke gesteckt hinge den kopff weynend vnd hette in meinem peinlichen leben kain ander tro:estung dann das ich mich angeborner sorgfaltigkait ergetzet. So jederman mein gegenwertigkait verachtend fro:elich was sie wolten theten vnd handelten Vnd nit vnbillich hat der Go:ettlich dichter #LVa# der alten Poeterey bey den kriechen wo:ellend einen vorderweisen man anzeigen denselben das er vil stet durchwandert vnd vil vo:elcker erkant dardurch grosse weißheit erlangt hette geschriben wann ich selbst sage meinem esel annemen danck das er mich vnder seiner Bildnuß bedeckend: in mancherlay vngefelle geu:ebt ob er mich wol nit weise iedoch vilko:ennend gemacht hat. Ain gůte fabel vnd vor andern su:eßlich gedicht hab ich fürgenomen für euch zůtragen vnd ietzo beginne ich. Der Prister der mich erkaufft: ein frommer vnd vast züchtiger man hette ein arge vnd vor allen andern frawen ein vber bo:eß weib von der er zů bette vnd disch grossen vberlast duldet also dz mich sein erbarmet wann dem bo:esen weib mangelt keiner vntugent Sunder in jr hertze wie in ein mistgruben warn alle lastern zůsamen geflossen Sie wz grewlich gifftig truncken vngehorsam widrstreitig vnzimlichs gewinnes geitzig vnd vnzimlichs kostens geudisch Feindin getrawens vnd glaubens gehessige der keuscheit darzů verachterin der go:ett mit gegleichßneten fürnemen anstat einer gewisen geistlicheit eins Gotes den sie einig prediget mit erdachten erwirdigungen iederman anfu:erend vnd jren armen man betriegend hete sich in fru:ehe fu:elle vnd stete vnkeuscheit ergeben wann sie vor tags noch im bethe lag schrai sie: man solt den newen esel einspannen so schierst sie dann auß der kamer gieng schůf sie mich jn jrer gegenwertigkeit sere zůschlagen vnd so die andern rinder zů mittag außgespant warde ich vil spater an die krippen gebunden dieselb jr boßheit reitzet mich nach angebornem firwitz jr sitten zůerforschen wann stetes empfande ich einen jüngling in jr Camer wandern des angesicht begert ich zůsehen #LVb# vnnd so ichs vor der blende hette thun mo:egen hette es an meinen fleiß zů ero:effnung des argen weibs boßheit nit erwunden Aber ein alt weib jr kuplerin vnd jrer Eebruch kundschaffterin was des tags stetigs bei jr mit der sie erstlich fru:estucket darnach sie einan der lautern wein zůdrinckend verstolne essen zůschaden des armen mannes zůrichten Aber ich wiewol schwerlich zürnend vber Fotiden das do sie mich einen vogel wolt bilden zů einem Esel gemacht hett iedoch in meiner erbermlichen vngestalt ergetzet ich mich mit dem einigen das ich grosse orn habend von weitem ho:eret dann eins tags kamen mir solche des forchtsamen alten weibs rede zů oren deßhalb mein frawe würdestu selbst zůsehen die on meinen Rate disen fawlen vnd forchtsamen knecht vberkomen hast der vnfreüntlich ist vnd das geruntzelt angesicht deins feindtseligen mannes fo:erchtet vnd dardurch dich jne vmbfahen wo:ellend sewmet vnd peiniget wieuil redlicher Philesitherus der jüngling der hübsch eren geb gestrenge vnd wider der Eemenner fleissigs nach mercken behertzet der bey Hercules allein wirdig ist aller frawen lust zůgebrauchen allein wirdig ein guldin kron auff seinem haupt zůtragen allein vmb des willen dz er nechst wider einen eyferer erdacht hat ho:ere nur vnd vergleich dises gegen ander Buler vernunfft kennestu einen Beurischen hauptman in vnser stat den der gemein man seiner scharpffen vnd herten sitten halb den Scorpion nennet derselb hat ein edle vnd vberschone haußfrawen die er mit wunderbarer hůte ihn seinem hauß inheltet zů dem letzten sprach des pfisters weib warumb nit ich kenne sie wol du meinst Areten mein gespilen: darumb sprach das alt weib So weistu auch die gantzen geschicht Philesiteri mit nichten sprach sie aber gerne wil ichs ho:ern vnnd ich bit dich muter sage es nach ordnung On sewmen fieng an dz vil schwatzend alt weib: Der obgenant Bewrisch haubtman als er auß nodturfft außreisen solt vnd die ere seiner haußfrawen mit grossem fleiß zůbehalten geredt Beualhe er seinem knecht Mirmeci den er vorderer fromkeit erkant hette die hůte seiner haußfrawen jme den kercker ewig gefencknus den tode vnd hunger trewend ob jemant auch eingeen sie mit einen finger beru:eret vnd dartzů schwerend bestetiget es mit allen go:etern vnd also den knecht jn grosser forchte einen fleissigen hu:eter seiner haußfrawen lassend zeuht dahin on sorge Alda Mirmex vast sorgfaltig liesse sein frawen nirgent geen vnd so sie daheim spane saßs er jr stets an der seiten So sie dann abents zum Bade gienge hienge er an jr sie bey den kleidern haltend also mit grossem fleiß wartet er des jme beuolhen wz. Aber dem fleissigen auffmercken Philesiteri mocht die schonheit der edlen frawen nit verborgen sein vnd allermeist jrer geru:emten kewscheit vnd fleissigen hůt halben gereitzt vnd erhitzet willig ein ied ding zůthun vnd zůleiden vnd mit gantzer macht vnderstet er sich dem gestrengen haußrechten mit sturm anzůgesigen gewissend wie schwach menschliche trewe ist dz mit gelte alle verhinderung abgethan vnd das Adamantin thür mit golde durchbrochen werden als er Mirmecem allein begriffen hette offnet er jme sein liebe vnd bate von jme fleissiglich hilffe seiner beschwernuß Wann sich nehet der tode den er jme fürgesetzt hette Es were dann das er fürderlich seinen willen erfüllet So dorfft auch er in einer leichten sache sich nit fo:erchten So er ein zal in der vinsternuß verborgen hinein schleichen vnd vber ein klein weile wider herauß geen mochte solchen vnd dergleichen reden macht er krefft damit er des knechts hertigkeit mechtiglich erweichet wann sein hand darreckend weiset jme guldin die also newe glissen der zweintzig er der frawen vnd jme zehen schencket Mirmex schewet ab dem vngeho:erten laster vnd die oren verstopffend flohe von statten iedoch mocht das goldes flammenden glast auß seinen augen nicht komen Sundern wiewol er weit von dannen vnd eilends heimgangen was so sahe er doch den zirlichen schein der Müntze vnd hette den reichen raub jn seinem gemu:et vnd in vngestu:emem mere seins hertzen vnd gedancken warde der arm in mancherley fürnemen gezogen vnd widerzogen hieher durch getrawen dorthin durch gewin hieher durch forcht der marter dorthin durch wollust doch zůletzt die forcht des tods: vber wand dz gold vnd durch verlengerung der zeit warde die begierde des hübschen golds nit gemindert Sunder die nechtlichen sorge bestrit der schedlich geitz Also das wiewol das #LVIa# tro:ehen seins herren jne daheim enthielt jedoch so locket jne herauß das gold zůletzt verschland er die schame vnnd on lenger seumnuß bringt er für seiner frawen ein vngehorts aber das weib hat jrer angebornen leichtfertigkeit nit entwichen Sunder jhr keuscheit vmb das verflůchte ertze verkaufft deßhalb Mirmex mit frewden erfüllet begerend das goldt das er zů seinem schaden gesehen hette zůentpfahen verkündet Philesitero das er seinen willen mit grosser arbeit erlangt hette vordert den versprochen soldt vnd entpfieng den hant Mirmecis guldin pfenning die vormals kein silberin kennet Als es ietzo vinstere nacht was worden fu:eret er jne einigen in das hauß vnd jne wol verborgnen bringt er biß in seiner frawen kammern so schierst sie einander in newer liebe vmbfangen vnd der Go:ettin Veneri die ersten frucht geopffert hetten gantzs vnuersehen ihn der finstern nacht kombt der man schlegt an die thür ru:efft klopfft mit einem stein vnd der seumnuß halb mere vnd meher arckwenig tro:ewet Mirmeci schwere pein Der aber von vnuersehenem vbel betru:ebt vnd vor grossen engsten wonwitze fürgab dieweil er nit anders mocht das er finsternuß halb den schlüssel den er mit fleiß verborgen hette nit finden mo:echte Binnen des warde Philesiterus des gerümpels jnnen warff weinen Rock an aber jn der eile lieffe er mit plossen fu:essen auß der kammern vberlangk schloß Mirmex auff vnd ließ ein seinen bollderenden herren dieweil der selb zů seiner Chammern eilt verstilt er Philesiterum auß den hauß da derselb nu sicher was legt er sich heim schlaffen Als aber der herre morgens auffstet Siehet er vnder dem bethe frembde schu:ehe die Philesitherus dinnen gelassen hette vnd argkwo:enend wie es ergangen were weder dem weibe noch iemant der seinen sein hertzeleid ero:effnend hůbe sie auff vnnd verbarge sie vnnd schůff Mirmecen durch die andern knecht gebunden vnd für gericht gefu:ert werden vnd mit jme selbst redend gieng eilends meinend das er gewise durch anzeigen der schwhe were der Eebrecher were erlernen mocht Sihe so er also zorniger die augen nider schlagend vber die gassen geet vnd bey jme Mirmex der in die eisen geschlagen aber nicht auff warer tathe gefunden was doch jme selbst bo:eß gewissend sere weinend vnd ietzo mit vnnützen weklagen spate erbarmung bitet kombt jme von vngeschicht Philesiterus entgegen ein ander sache außzůrichten Aber von vnuersehener geschicht etwas entsetzt doch vnerschrocken bedacht sein vergessenheit vnnd was sich derhalb hette begeben zurstund name er weißlich an sich gewonliche manlicheit drange hinter sich die knecht vnd mit grossem geschrei lieff er vber Mirmecem schlug jne aber nit hart an sein wangen das dich bo:esen schalck sprach er vnd meinaiden bo:eßwicht diser dein herre vnd alle go:ette zů himel die du freuelich geschmehet hast hertiglich peinigen das du mir gesteren mein schu:ehe im Bade gestoln hast Bey Hercules du bist werdt das du dise eisen tragest vnnd in thurn geworffen werdest solcher bequemer tru:egnuß halb des gehertzten hafften jünglings ward der alte bewegt vnd fiel gar darauff das ers glaubet vnnd gieng hindersich wider heim beru:efft Mirmecem gab jme die schu:ehe vergabe jms von hertzen vnd beualhe jme das er die schwhe jrm herren wider geben solt Dieweil das alt weib also schwatzet Spricht die Müllerin Selig ist sie die einen solichen redlichen bůlen hat aber mir armen ist einer der das Rümpeln der Mu:elen vnd disen blinden schebigen esel fo:erchtet zůteil worden Dartzů antwort die alte ich wil dir disen gehertzenhafften fro:elichen Buler kuppeln vnd jr versprechend das sie des abents wider komen wolte geet auß dem hauß Aber die keusch frawe richtet zů ein hochzeitlich mal Setzt den wein jns ku:elwasser kochte schleckerichte ko:estlin vnd wie eins Gottes so wirt gehofft die zůkunfft des eebrechers Wann der man aßs zůnacht mit dem nechsten nachbaurn Als es mittag ich außgespant vnd vber das futter gebunden warde thet mich das feiern von der arbeit nit alssere erfrewen als das ich entplendet mochte alle des bo:esen weibs künste sehen. #LVIb# Als die Sonne vndergangen kam der Eebrecher an des alten weibs seiten hangend der was noch ein kind vngebart mit glaten wangen ab dem ander eebrecher lust haben mo:chten Als jn weibe mit vil kussen entpfangen hiesse sie jne zů tische sitzen aber als schierst der jüngling begunde zůtrincken ee dann sie es gedachten kam der man heim dem flůcht das weib bitterlich das er die bain solt brechen vnd den eebrecher von grosser forchte zittrend stürtzt sie vnder ein hurt die vergebens zůgegen lag vnd auß angeborner lüstigkeit jr missethat verhelend vnd sich vnerschrocken gleißnend Frage jren man wie er von seins nachbaurn nachtmal so balde geschieden were Begunde er zůseufftzen des boßhafften weibs schalckheit sprach er hab ich nit dulden mo:egen vnd bin darumb entpflogen Hey jr gůten Go:ette wol ein from getrew vnnd fleissig weib hat sich so lesterlich geschendet ich schwere bei diser heiligen Ceres dz ich auch destminder meinen augen von disem weibe glaube Von solchen worten des mannes das weibe geraitzt begerend die sachenn zůerkunden ho:ert nit auff zůfragen wie sich die sachen von anfang verlauffen hetten bißso lang der man vberredet vnwissend eignes vngefels erzelt das vnglücke eins frembden hauß also Meins gesellen des wulwebers haußfrawe sunst darfür sie dann gehalten ist worden ein erber weib die allweg jn gůtem geschrey jhr hauß wol regirt gehabt hat einen heimlich liebe gewonnen vnnd wann sie aber offt heimlich miteinander gebůlet hat sich begeben auff die stunde als wir zum nachtmal gangen das sie miteinander der liebe gespilt haben Also von vnser vnuersehen zůkunfft erschrocken mit stumpffem rate hat sie jne vnder ein weidin hurt geschoben die vonn stecken gleich auffgezeunt was darauff weisse tu:echer lagen die ein schwefel rauch darunder gemacht bleichet als ehr nach meinung der frawen wol verborgen wz Saßs sie zů vns zů tische jn des gienge der rauch dem jüngling jn die #LVIIa# nasen vnd als schwefels natur ist macht jne sere niesen Als der man das niesen zů rucke der frawen vernam meynend das sie genießt hette wünscht das jr Gott solt helffen als aber zům andren mal vnd darnach offt genießt warde der man wie die sachen zů giengen argwenen Stieß den tisch von jme thet die hurt hindersich vnd zog den darmit herfür kaum mo:egend athemen vnd erzürnend vordert ein schwert jne der jetzo sterben wolte zů to:edten wo ich jme sein zornigklichs fürnemen nit gewert hette sagend das kurtzlich on vnser zůthun sein widersacher vom schwefel wurde sterben dem er nicht meins raths halb sunder auß nodturfft geuolgt jne halb lebendigen vnder den nechsten schwibogen tragend in des vberret ich die frawen sie solt ein weil entweichen vnd jrgend zů einer bekanten frawen geen bis jrs mannes zorn gu:etiget wurde der vnzweifelich in solchem grymmen gegen jm selbst vnd jr seiner haußfrawen ergers fürnehmen mo:echte Also hab ich meins gesellen wirtschafft gnůg gehabt vnd bin wider haym gangen. Dieweil der Phister also redet verflůcht das grewlich vnd trutzig weib des wullwebers haußfrawen sie vngetrew verůbt vnd das sie allen frawen ein schand were scheltend die also jr ere verachtend vnd jr eelich bette vermaligend dasselb einem bůlhauß geenlicht vnd die eere der ersamen verlierend das sie ein bůlerin genant wurd erlanget hette vnd sprache Man solt solche frawen lebendig verbrennen aber doch jrer eigen missethat intrechtig damit sie jren bůlen auß der hurt dest zeitlicher erlediget riet sie jrem manne das er sich fürderlich solt schlaffen legen Aber er dem seins nachpawrn male entwischt wz vordert zessen satzt jme dz weib wiewol vnwillig für: das einem anderen gemeynt was Aber mir klopfft das hertze die vorderen boßhait vnd die jetzigen ku:enhait des weibs bedenckend vnd rathschlagt mit mir selbst ob ich einichen weg mo:echt durch ero:effnen jrer lüstigkait meinem Wirt hilff erzaigen vnd durch vmb stürtzen der hurde den der darunder lag jederman kuntlich machen. #LVIIb# Also mich vmb die schmache meins wirts sorgenden hat die Go:ettlich fürsichtigkeit begnadet wann der alt hinckend der vnser wartet treibe vnß alles vihe nach dem es an der zeit was zů einer wette vns zůtrencken das gab mir gewünschte bequemlichait mich zůrechen wann als ich fürgieng nam ich acht auff des eebrechers finger die durch die hurt ragten drat jme drauff vnd zertruckt jme dieselben also das er vn leidelich des schmertzen die hurde von jme werfend vnnd also jederman kündig die Wirtschafft des vnkewschen weibs offenbart doch warde der Pfister nit hoch erzürnet vmb verlust der eeren seins weibs Sprache dem Jüngling der von forcht ergilbt was gu:etigklich zů. Mein sone du darffst ab mir nicht args fo:erchten ich bin nit so bewrisch oder vnfreuntlich das ich dich so einen feynen Jüngling mit schwefel rauch wo:elle to:edten oder in krafft des rechten des Kaysers Julij von den eebrechern sagend in pein lichen rechten vordern Sunder will dich meins weibs taylhafftig halten vnd jn gemein schafft mit dir leben wo:ellen alle drey on zanck in einem bette schlaffen dann ich hab mit meiner Haußfrawen in solcher eynigkait gelebt das vnser jeden nach lere der wiesen des andren thůn wolgefelt aber die billigkait duldet nit das die frawe gewaltiger sey dann der man mit solchen ho:enworten den jüngling verspotet fu:eret er zůbethe jne vnwilligen doch volgenden das kewsche weib anderst wo hin verschliessend legt sich allein zů dem Jüngling sich der rach vmb begangen eebruch geprauchend Aber so es schier tag was worden beru:efft er zwen starck knecht vnd den Jüngling auffhebend vnd jne mit růten schlagend Du Junger zarter vnd noch ein kind sprach er lauffest den frawen nach vnd schwechest die jhenen die anderen verheirat sind vnd du vnzeitiger hast den namen eins eebrechers. Als er jne mit solchen vnd mere worten angezogen vnd alß balde wol geschlagen hette warffe er jne für die thür Da der ku:ene eebrecher wie wol ers nie gehofft hette mit dem leben daruon kame aber mit růten sere gehawen flohe er weynend von dannen vnd on lengeren verzug schickt der Pfister seiner haußfrawen einen botten vnd jagt sie auß seinem hauß Aber sie on das sie vonn natur boßhafftig waß warde auch angelegter wiewol verdienter schmach halben vast zürnen vnd jr weibisch bo:eßlistigkait zů gebrauchen fürnemend warde entzündet die künste so dann die frawen in vbung haben zů gebrauchen vnd mit gro:esser mu:ehe ein alte zewbrerin erforschend die vermert was ein jedes ding mit zawberey mo:egen zů wegen bringen die erbittet sie mit grosser flehe vnd besoldet sie mit vil gaben von zweien eins bittend entweder das sie sy mit jrem manne versu:enen oder ob sie es nit mo:echte jme einen Bopel oder geist einschweren der jne erwürgen solt alda gebraucht die warsagerin vnd Gottmechtig die ersten stucke jrer kunst vnd vndersteet sich den vast zornigen man zů gu:etigen vnd jn lieb seins weibs zůno:etigen. Als jr aber dasselb mynder dann sie meynet zůtraff warde sie erzürnet vber die Go:ette vnd on den verlust jres solds auch verachtung halb erzürnet begynt den armen man vmbzůbringen handt anlegen vnd den gaist einer ermorten frawen in seinen tode zůreitzen Aber du auff merckischer leser wurdestu zůstraffe meiner sage also fürgeben wohere hastu lüstiger esel zů dem bauchhauß angebunden was heymlich als du sagst durch die weiber gehandelt ist wissen mo:egen. So ho:ere wie ich ein merckischer mensche in eins thiers bildnus verstellet alles das zů schaden meins Pfisters gehandelt ist erka:ent hab. Als es nahend mittag was ist vrplitzlich im bachhauß ein jemerlich vngestalt weib erschinen jn ein kleglich gewand gekleidet mit plossen fu:essen vnd gantz ergilbt mit zerstrobelten halb graen lo:ecken mit a:eschen bestrewet mit halb verdecktem angesicht dann jr die lo:ecke für die augen hingen die selb zoge den Pfister bey der hand als ob sie jme ichts heymlichs sagen wolte fu:eret jne in sein schlaff kamer vnd die thür nach jr ziehend verhart lang darinne. #LVIIIa# Alß nu das getraide alles gemalen was das die knecht vnder handen gehabt hetten vnd not halb anderß mu:eßt geuordert werden ru:efften die knecht die vmb die kamer stunden jrem herren mere wercks vorderen vnd als sie jme offt vnd lawt růfften vnnd jnen niemand antwort klopfften sie starck ane wann sie aber wol verschlossen was warden sie args gedencken vnd mit macht hůben sie die thür auß dem angel fanden die frawen nirgend sundren jren Herren sahen sie todten an einem belcklin hangen den lo:esen sie ab mit grossem weinen vnd klagen theten jne zů letst baden vnd die leich der ein grosse menge des volcks volget begraben des anderen tags kame sein tochter auß dem nechsten stetlin gelauffen dahin sie newlich verheyret wz vnd traurig mit zerstrobeltem hare jr brust mit feusten schlagend vnuerkündet den vnfal vnsers hauß dann des vatters gestalnus was jr jm schlaff fürkomen den stricke noch am hals habend vnd hette jr jrer Stieffmůter boßhait des eebruchs vnd zewberey halb vnd wie er zům tode bracht were geoffenbart. Als sie sich mit langem weynen gepeynigt hette vnd durch zůlauffen des gesynds getro:estet warde hat sy jrem trawren růhe geben vnnd als es nur tage worden vnd der leiche jr recht beschehen was allen haußrathe vnd alles vihe nach erbrechten zů verkauffen fürgestelt vnd einen einzaln haußrathe in mancherlay hand zerstrewet: wie jeden dz glücke hat troffen Wann zůletst hat mich ein armer gertner vmb fünfftzig pfenning kaufft zů thewr als er sagt aber damit er durch gemeyne vnser beider arbeit sich erneret nothurfft der sachen beduncket mich eruorderen euch hie gelegenhait meins diensts zůero:effnen Mein Herre pflag mich frwhe mitt kraut beladen jn die nechsten statt zůtreiben vnd so ers verkaufft hette auff meinen rucken zů sitzen vnd wider heym zůreitten vnd die weil er gebrockt im garten grůb oder goß lag ich an meiner rwhe als aber das jare nach ordenlichem lauff des gestirns nach verscheinen des mostreichen herbsts in den wynterischen Stainbock kame můßt ich in stetem regen vnder dem himel stehen wann mein herre vor armůt nicht jme dest minder mir stro oder tachung zů kauffen hette dan er sich einer lawbigen hu:etten thete #LVIIIb# betragen da můßt ich morgens durch das kalte kote vnd das ho:erschlicht eyse parfus geen: mocht mich dartzů nit gewonlicher fu:eterung ergetzen dann mein Herre vnd ich hetten gleiche speise vnd der wenig das warn alt lactucken die samen getragen hetten gleich zů besem worden vnd gantz bitter waren. Eins nachts keret zů vns ein ein Haußuatter auß dem nechsten marckt der finsternus halb der nacht verirret von regen naß vnd von dem wege komen was der warde nach gelegenhait der zeit gu:etlich auff genommen wie wol nerlich gespeißt aber der selbe wo:ellend seinem gůtwilligen Wirt widergelten versprach jme etlich getreide o:el vnnd zwen krieg mit wein. Mein Herre sewmbt sich nit satzt sich barfuß auff meinen rucken secke vnd lere kriege mitt jme nemend reyt achthalb meylen vnnd kame jnn seins gasts hauß Zůrstunde entpfieng jne der gu:etig Wirt satzt jn bey sich zů tisch: vnd thete jme gu:etigklich vnnd die weil sie einander zů trincken boten erschin ein groß wunder Ein henne auß dem andren hauffen lieffe mitten vber den tennen vnd gatzet sam sie ein ey wolt legen die sahe an jr herre vnd sprache liebe vnd fruchtbare meyd du hast vns lang here durch dein geburt teglich gespeiset vnd gedenckest auch jetzo vnß ein geschmecklin zůmachen vnd ho:ere du knecht sprache er den korp darein die hennen pflegen zůlegen setze an sein gewonlich stat die weil der knecht thete als er geheyssen was veracht die henne jr gewonlich nest vnd für die fu:esse jres Herrn legt sie ein vberzeitig ey aber nit ein ey als wir wissen sonder gefidert von fu:essen augen vnd geschrai ein volkomen hu:en das zůrstund seiner můter nach gieng vnnd nicht destminder ein noch gro:esser wunder vnnd darab man billich thete erschrecken ward gesehen wann vnder dem schenck tisch darauff das auffgehaben essen stůnd thet sich das ertrich auff entsprange ein plůtfarber bronne daruon die tro:epflin sprützend den tisch besprengten vnd dieweil sie alle verstart verwunderten vnd forchten die Go:ettlichen weissagung So laufft einer auß dem keller vnnd verkündet das der wein in allen fassen siede als ob ein groß fewer darunder geschürt were. Binnen des warde gesehen ein wisel ein tode schlangen zům hauß hinein ziehen vnd einen laub frosch auß des hierten hundes mawl hupffen vnnd einen hundt der aller nechst stunde vonn einem Bocke durch einen eynichen bis erwirget werde diese so vil vnnd grosse wunder haben des Herren vnd alles gesynds gemu:et vast erschrocken gemacht was vor was nach auff was meinung der zoren der Go:ette ab zů leinen were die weil sie also in grosser forcht waren kompt gelauffen ein knecht seinem herren den letsten vnfale verkündigend wann er hette drey gewachsen So:ene der schrifft gelert vnnd gůter sitten vnderrichtet Dieselben So:ene waren mit einem armen man inn alter freuntschafft an das kleine eckerlin ein reicher mechtiger Jüngling fluget der sich seiner Eltern herkomens vberhebend zů freuelen handlungen geu:ebt dem alle ding jn der Statt müglich waren der thette ein eintrag dem armen jme sein vihe erschlagend die ochsen hinwege treybend sein vnzeitig getrayde verschlemmend vnd als er jne aller nutzung entsatzt hette vnderstunde er sich jne auch von dem seinen zůtreiben zů jme vmb ein vndergangk klagend Darumb hette der Bawr sunst ein standhafft man damit er seines vetterlichen erbs doch souil dz er darauff mocht begraben werden behalten vil seiner frewnde jnen die anwandung zů zeigen wiewol sere fo:erchtend bey sich gebeten vnder den selben waren auch die drey obgemelten Bru:edere jrem freunde wie sie mo:echten beystandt zůthun jedoch hat der wu:eterich ab der gegenwertigkait der menge kein schewen gehabt auch nicht allein von verwaltigung noch von bo:esen worten sich enthalten. Sunder als sie gu:etigklich mit jme geredt vnd sein vngestu:emigkait haben stillen wo:ellen bey seinen vnnd seiner freunde heyle thewer geschworn dz er aller vndertheniger gegenwertigkait verachtet dz er auch seinen nachbaur durch seinen knecht mit den oren auffs weittest wolt von dannen tragen lassen vmb welchs worts willen alle die es horten vnwillig warden vnd sprache einer auß den dreyen bru:edern dz er sich vergebens auff seinen hochmůt verlassend #LIXa# tro:ehent so ye zů zeiten die armen durch hilff des rechten von den Reichen gerochen wurdenn durch solche wort der wu:etung des menschen wie durch o:el dem fewer durch schwefel der brunst dem zorn zůgeschürt vnd hilffe geschehen ist vnd ietzo gantz entzündet jn zorn schrey das er jnen vnd dem rechten auff zug machen wolte: vnd sein Rüden die freschlicher groß vnd von dem o:eß auff dem felde ligend erzogen warn hieß er lauffen lassen als die gehetzt warden fielen sie die lewte an zogen sie hernider vnd bissen sie verschonten der nit die pflugten Sunder iagten jne nach dest giriger alda vn der dem forchtenden hauffen der Beschedigten stieß sich der junger vnnder den dreyen bru:edern an einen stein das er die finger beschindend vber vnd vber fiel vnd den freschlichen hunden zů einem o:eß gedihe den sie zů stucken zerzerten Als seiner to:edlichen klag sein bru:eder geware warden lieffen sie trawrig zů jme hilffe zůthun vnnd die kleider vmb die lincken hand wicklend vnderstunden sich jrem bruder zůhelffen vnd die hunde zůuerscheuchen jedoch konten sie jrer freßlicheit nit widerstand thůn oder angesigen dann der arm jüngling redt sein letzts wort das sie jne an dem schendlichen Reichen rechen wolten Alda lieffen die andern bru:eder zů nicht verzweifflend Sunder jr leben verachtend vnd warffen mit steinen Aber der manschlechtig Wu:eterich der in solchen vnthaten geu:ebt was stieß durch der zweier bru:eder einen lantzen iedoch fiel der tod jüngling nit vmb Dann der spieß der merteils durch auß gangen was stacke veste ihn der erden das der Corper stende bliebe Dann auch einer seiner knecht gerade vnd starck wo:ellend seinem herren zů hilffe komen warff den dritten bruder mit einem stein an den Rechten arm iedoch thete er jme wiewol es niemand gemeint hette keinen schaden das vrsacht den bescheiden jüngling zů Rache auffmercken zůhaben dann sich stellend als ob er hart geworffen were redet also zů dem wu:eterich ergetze dich durch beschedigung alles vnsers geschlechts vnnd von dem blůt dreier bru:eder esse dein freßlicheit vnd wisse das du dann deinen mitburgern habst abgesiget vnd ob du gleich den armen von dem seinen vertreiben das du dannoch werdest einen nachbaurn haben Wann dise hand die dein haubt hett abgehawen ist durch vnglücke beschedigt von welcher rede der vnsinnig morder erzürnet greifft sein schwert den armen jüngling mit sein selbst hand zůerwürgen liesse jhne an begirlich doch betrat er einen der nit vnmanlicher dann er was dann weit anders dann er gemeint hette widerstunde jme der junge ergreiff jne mit macht sein rechte hand vnd mit vil hieben bracht er den schentlichen reichen vom leben zum tode vnd damit er sich von der knecht handen die dann zůlieffen mocht erledigen stache er jme selbst abe mit dem schwert das von seines feinds blůt malig was sein kelen Das waren die wunderbarlichen weissagung das was die Botschafft die dem hartseligen alten verkündt warde iedoch konte er dem sovil vngefels zůstunde kein tro:epfflin halt stillschweigend verreren Sunder sein messer nemend damit er ob tisch die speise geschniten hette in gleichnuß seines Sons stache er jhme abe sein kelen das er also zitrend auff den tisch fiel vnd mit seinem blůt die blůt male des wunderwarlichen blůtbronnen vertilget auff solche masse jhn kurtzer zeit verfallens glücke des hauß beweint der gertner vnd sein vngefelle schwerlich klagend das mal mit zehern bezalend sein lere hende zůsamen schlagend vnd wider auf mich sitzend den weg den er dar kommen was zoge er wider hindersich. #LIXb# Doch bleibe er auff seiner heimfart nit vnangefochten Dann vns begegent ein so:eldner auß der Rote als sein kleidung vnd gestalt anzeigten der fragt stoltzlichen wohin er den leren esel fu:eret aber mein herre der noch trawrig vnd lateinischer sprache vnko:ennend was zoge schweigend für do mocht der so:eldner seinen gewonlichen mutwillen nit zemen: sundern das schweigen für ein schmehe anziehend schlug vnd warff ine von mir Do sprache der Gertner demu:etiglich das er vnko:ennenthalb Lateinischer sprache wz er gesprochen nit verstanden hette wohin sprach der so:eldner fu:erest du dann den esel Antwort der gertner in die nechsten stat Sprach diser Jch darff sein selbst wann auß den nechsten Stetlin muß ich auff dem vnnd andern etlich des landuogts büntel fu:eren vnd zurstund mich bei dem zügel ergreiffend begint zůziehen Aber der gertner dz blůt das jme von dem vordern schlag vber die stirnen floß abwischend bat widerumb gu:etlicher jm glücke vnnd heyle wünschend sprach das ich faul were darzů den fallenden siechtagen hette: kaum etlich handuol krauts in die nechsten stat mocht tragen Als er aber den so:eldner entpfandt nicht gu:etiger Sundern mere franstra:ecker werden sucht er sein letztes heile gleichßnend das er jme jne zů erbarmung zůbewegen zů fu:essen fallen wolt sich also nider buckend ergreiff ine bei den beinen warff ine auff den Rucken: vnd zurstund mit schlagen stossen beissen vnd einen stein den er am weg ergreiff zerschluge er jme das angesicht arm vnd hende Aber alßbald der an den rucken kame kont er sich nit weren Sunder treuhet wo er auff keme wolte er jne zůstucken hawen durch welche sein rede der gertner gewarnet zohe jhme sein schwert auß dasselb auffs weitest von jme werffend schlug jne noch serer vnd der der also nidergelegt vnd vbereilt einiche hilffe nit haben mochte gebraucht sich des das er dann allein mochte gleichßnet sich wo:ellen sterben. #LXa# Alda trůg der Gertner das schwert mit jme sasse auff mich vnnd eilet in die stat Name jme nit die můsse seinen garten zůbesichtigen vnd kame zů einem seinem freünde als er dem selben alle ding gesagt hette Bate das er jme beno:etigten wo:elt hilfflich erscheinen jne vnd seinen Esel wolt verbergen Biß er vber zwen oder drey tage mocht sicher werden Der haußherre vnuergessen alter freüntschafft entpfieng jne fürderlich mich mit gebunden fu:essen ein leitern hinauff in das ober gaden ziehend so kroch der gertner herniden im hauß in ein kisten vnd spert das lid ob jme zů. Aber der so:eldner als ich nachuolgen erfarn hab als ein trunckner dorcklend schwache von schlegen kaum an einem stecken geen mo:egend kame in die stat sich seiner blo:edigkeit vnd verzagkeit schemend vnd nicht sagen wo:ellend. Sunder in stille die beschedigung duldend vntz er zů etlichen seinen gesellen kame klagt er jne seinen schaden Da gefiel jne das er sich in der herberg ein weil enthalten solt Wann vber das er beschedigt was forcht er jme das er wider den eide zum fenlin gethan sein schwert verloren hette aber sie vnser zeichen merckend theten fleiß vns außzůforschen vnd zur straffe zůbringen Da fande sich ein bo:eser nachbaur der vns alda behalten werden offenbaret Deß halb beru:efften dise die Burgermeistere liegend wie sie ein kostlich trinckgeschirre das des landtuogts were auff der strasse verloren das ein gertner funden nicht wider geben wolte vnd sich deßhalb bei einem seinem freünde verborgen hette Als die Burger meister den schaden so dem landuogt solt geschehen sein vernamen kamen sie für die thür vnser herberg sagten dem Wirt mit lautern worten das er vns die bey jme verborgen weren herauß geben solt. Er welte dann in fare seins lebens komen Aber ehr vnerschrocken vnd vnser heile betrachtend hat von dem gertner den er in trewen auf genomen nicht wissen wo:ellen vnd sagt das er den gertner in vil tagen niehe gesehen hete #LXb# Dagegen schwuren die so:eldner das er an dem orte vnd sunst nirgent verborgen were: zů letzt gefiel den Burgermeistern das man den verleugenden suchen solte hiessen die Buttel vnd Statknecht hinein geen jnen beuelhend das sie alle ecken außsuchen solten die sagten das kein mensche auch kein esel jm hauß funden wurd alda erhůb sich ein streit zwischen beiden theilen den so:eldnern die do sagten das wir gewise alda weren vnd deßhalb die verwandnuß damit sie dem Keiser zůgethan wern anru:effen: her wider dem wirt der vnser verleugnet bey seinem herren schwerend von welchen geschrei ich sunsten ein fürwitzer esel bewegt gutzt zů einem fensterlein hinauß wollend sehen was geschreyß da were Alda ersihet mich der so:eldner einer vnd bezeigt darüber vor meniglichen da erhub sich ein groß geschrei da leinten sie leitern vnd legten hande an zohen mich herabe als einen gefangnen vnd ietzo nit mere zweifflend Sunder alle ding eigentlicher außsuchende fanden die kisten vnd den armen gertner herauß ziehend antworten jne den Burgermeistern die jne in den gemeinen kercker fu:erten Aber von meinem außgutzen warde nit vermiten vil zůsagen Also das von meinem außgutzen vnd schawen ein sprichwort worden ist. Der Inhalt des zehenden Buchs. In disem zehenden Buche wirt begriffen wie der landtsknecht mit dem esel für die stat kompt auch wie ein weib schantlich auß liebe wider die nature baret Wie der esel weiter zweien gebru:edern verkaufft ware welcher der nun ein bo:ec der ander ein koche was bald volgt wie die bru:eder ob dem esel zertrent vnainig wurden wie volgendts der esel gůte tag vberkame wie er zů der frawen jm hauß kam vnd sie beschlieff wie man das weib verurteilt das sie mußt vnder eselen vnd thieren leben wirt auch das Judicium Paridis beschriben vnd wie der esel auß dem schauspil hauß entluffe vnd entrane etc. #LXIa# WAs des anderen tags der gertner gethan habe weiß ich nit wann der So:eldner der mich vmb sein selbst onmechtigkait vast geschlagen hette loßt mich on menigklis wider sprechen von der krippen fu:ert mich hyn in sein herberg: als mich bedaucht mit sein selbst püntelen beladen vnd wapnend als einen rewter traib mich auff die strassen dann einen gleissen den helm vnd polierten schilt dartzů einen langen spieß het er nicht fechtenßhalb sunder die armen wanderer damit zůerschrecken er zů oberst gebunden. Als wir einen nicht bo:esen weg gezogen waren kamen wir in ein stetlin zogen nicht inn eins Wirts sunder in eins reichen Haubtmans hauß zůrstunde entpfalhe er mich einem knecht vnd gienge zům Haubman der dann tausent knecht vnder jme hette. Nach etlichen tagen hab ich doselbst ein grosse missethat erfaren vnd damit jr sie auch leset hab ich sie in diß bůch verleibt der hauß Herre hette einen jungen Sone wol gelert vnd deßhalb in kindlicher vnderthenigkait vnd zucht fürtrefflich also das du dir denselben oder einen solchen wünschest des můter was etwo lang dauor tods abgangen des hette er ain andere genomen vnd noch einen Sone auß der selben entpfangen der jetzo zwelff jar alt was worden Aber die Stieffmůter die hüpscher dann frumme was vnd villeicht von natur bůlerisch ließ jr jren Stieffsone wolgefallen. Nu wisse lieber leser das du wurdest nicht ein fabel sunder ein tragedien lesen. Das Weib dieweil die newe liebe bey jr einwurtzelt vnd noch schwache was widerstunde sie der stilschweigend als aber das fewer in erfültem hertzen thet erwallen hatt sie sich dem wu:etenden Gott der liebe gefangen geben vnd sich kranck gleichßnend verhelet die wunden jres hertzen wissend das sich der krancken vnnd der Bůler gestalt enlichen dann das sie von bleiche vngestalt das jr die augen gebrochen waren die knyehe knackten das sie vngeru:ewigklich schlieff der puls geschwind klopfft glaubstu sie hette den fro:erer dann alleyn das sie weynet hey wie vnwissend sind die ertzte was bedewt der pulß vbrige hitze mu:eder athem vnd embsigs vmbwerffen von einer seiten auff die andren. Ach Got wie ein gewiß zeichen ist es inbrinstiger liebe nicht allein einen künftigen artzt sunder einen jeden gelerten so du sihest einen on hitze des leibs brynnen dann von solicher wu:etung vberstritten brach sie jr schweigen vnd schůff jren Stieffsone heyssen komen des namen sie schandhalb geren außgekratzt hette. Der Jüngling sewmbt nit das beger seiner můter Sunder wie ein alt mensch ernstlich geberdet gienge inn die kamer seins Vatters Haußfrawen Aber sie die lange geschwigen vnd noch zweiffelich was vnd alle wort die zůn sachen dienten wechselt vnd schand halb wanckelt weßt nit wie sie anfieng zůreden Der Jüngling der nicht args gedacht fragt von wannen jr dise kranckheit keme alda gebraucht sie sich der scho:edlichen eino:ede fieng ain hertze aber sere weynend vnd jr angesicht deckend. Sprache zů jme mit zitrender rede also alle vrsache vnd vrsprung diser kranckheit auch die artzney dargegen vnnd mein einig heyle bist du wann dise dein augen sind durch mein augen zů jnnerst jn mein hertze gefallen haben meinem marck ein grosse brunst geschüret darumb erbarm dich der die deinthalb verdirbt solt ab deinem vatter kein schewhen haben dem du sein weib wurdest bei leben behalten wann das ich sein gestalt an dir sihe hab ich dich billich lieb Getro:este dich der eino:ede so hastu můsse genůg die sachen zů enden Wann das niemand weißt ist nahen sam were es nit geschehen. Der Jüngling von vnuersehem vbel sich entsetzend wiewol jme ab solcher thatt ganntz grawet jedoch gedacht er das die frawe durch stumpffs versagen nit zů erzürnen sunder weißlich durch verzugigs zůsagen zů erfro:ewen were Darumb sagt er jr langksam zů jr das sie ein gůt hertz haben wol leben vnd gesundhait pflegen solt vleissigklich ratend bis sie durch abwesen des vatters bequemer zeit erraichen wurden vnd zůrstunde geet er jr auß den augen vnd meynet das einem grossen schaden zů fu:erkomen grosses raths note sey erhebt sich zůrstunde zů einem alten man bewerter verstendigkait der jne erzogen hette den bedaucht nach langem bedacht nit wenigers dann durch die flucht dem übel zůentweichen Aber das weib dem der verzug vnleidlich was erdacht allerlay vrsache vnd thet jrem man #LXIb# rathen auff sein weitgelenegst dorff zůziehen als das gschehen was zů erfüllung jrer begierde vordert sie von jrem Sone das jr versprochen war. Aber der Sone jetzo ditz jetzo das zů werwort habende wegert jr vnder augen zůkomen biß so lang wie widerwertiger botschafft halb vermerckt das jr versagt were Darumb sie durch wechsel jr vnzimliche liebe zů ergerm haß verkeret vnd einen jren knecht der jr zů heyrat gůt worden vnd dem keiner boßhait zů vil was bey sich nemend dem selben jr anschlege ero:effnend. Warde bey jnen für das beste angesehen den armen Jüngling vmb sein leben zůbringen des warde der henckmessig knecht hingeschickt gifft zůkauffen. Dasselb vleissigklich in wein gebeyßt ward bereytet den vnschuldigen Stieffsone damit vmb zůbringen vnd bynnen des die schedlichen lewte rathschlagten wie jme der trunck fu:egklich mo:echt gegeben werden kumbt von vngeschichten der Junger des bo:esen Weibs Sone von schůle vnd als er gessen hette dürstend vnd den vergifften trunck findende vnwissende der betrachten arglüstigkait dranck zůrstunde vnd als er den tode der seinem brůder gemeynt was außgetruncken hette fiele er als tode zů der erden von solchem vrplitzlichen schaden sein zuchtmaister erschreckend růfft mit kleglichem geschray der Můter vnd allem haußgesind Alß nu kündig das der knabe von der gifft beschediget warden durch die gegenwertigen etwo vil darunder beschuldiget Aber das grewlich weib vnd bildner aller Stieff mu:eterlichen boßhait das jr selbst gewissend was warde nicht vnfals jres hauß traurigkait jres Haußwirts vnd gegenwertiger leiche halb bewegt zoge den empfangen schaden zů außvbung jrer rachsale schickr zůr stunde einen boten der jrem Haußwirt wie vbel es dahaim stu:ende verkündiget vnd als er dest fürderlicher anhaim ka:eme gab sie für mit ernstem freuel dz jr Sone durch jrs Stieffsons gifft erto:edet were daran sie nit sere loge dann das kindt het den gifft der seinem stieffbrůder bereyt was außgetruncken sie gab aber für das jr Stieffsone seinen jüngeren brůder erto:edt darumb das er mit jr bůlen das sie nicht hette thůn wo:ellen vnd vngesettigt eyteler lugen sagt ferner das er jr vmb geoffenbarter missethat willen mit einem schwert getro:ehet hette Also der vnselig Vatter durch verlust zweyer So:ene erblose prant in grossem zoren Wann den jüngeren sahe er vor seinen augen begraben vnd weßte den andren vmb notzogung seiner můter vnnd den mord seins brůders gewißlich zům tode mu:essen verurteilt werden Dennoch seiner vberlieben Haußfrawen erdichten lugen halb hasset er seinen Sone hefftigklichen so schier das gesprenge der leiche vnd die begrebnus seins Sones verricht warn von dem grab gieng Dieweil jme noch die augen nasen vnd er sein grae lo:ecke denet eylt er für gericht da selbst mit weynen vnd bete den richtern zů fu:essen fallende vnwissende der boßhait seins weibs handelt mit ganntzem vleiß den anderen Sone vmb zůbringen jne einen schweher seines va:eterlichen gemahels vnd einen morder seins brůders vnd trohalb seiner Stieff můter gethan einen todschleger nennend vnd grosser erbarmung halb hat er die richter vnd alles volck weynend erhitziget das vonn allem volcke einhelligklich warde geschrien das die verdrießliche rechtfertigunge vnnd vor bedachte klage antwort vnd kuntschafft vermitten vnd das kuntlich laster mit steynen solt gestrafft werden Die Burgermeistere eins teils eigens vnfals fo:erchtend vnd dz nicht von kleinem vrhabe ein auffrůr in der stat wurde. Batten jr eins teils die richtere etlich stilten das volck wolten das rechtlich vnd wie von alter herkomen solt gericht vnd nach ermessung beder theil fürgebens wie recht geurteilt vnd nicht nach bewrischem sitten: oder gewalt der Wu:eterich jemand vnuerhort vnd das in gůtem friden jrn nachkomen kein so grausam ebenbilde solt gegeben werden Dem gůten rathe warde gelebt vnd durch den Büttel außgeru:effen Das die richter zů gericht komen solten. Als die nach jr jedes wierden gesessen warn Gienge hinein zům ersten auff beru:effung des Büttels der klager darnach auff ferners ru:effen warde auch hinein gefu:ert der antworter vnd nach herkomen kriechischs vnd peinlichs rechtens verkündt der Büttel den Procuratorn vnd rednern das sie kein vorrede sagen noch jemand zů barmhertzigkait bewegen solten das es solcher massen ergangen hab ich auß andren erlenet. #LVIIa# Mit was worten der klager sein klage fürbracht auff was meynung der antworter dieselben abgeleynt habe vnd also rede vnd widerrede habe ich in abwesen vnd an die krippen gebunden nit wissen noch euch sagen mo:egen. Aber das jhene dz ich erkundet hab wil ich in diese schrifft ziehen dann als sie bede geho:ert sind ist es darauff kommen. Das die warhait der that vnnd was glaubens darauff stunde mit kuntschafft solt beweißt werden vnd nicht alleyn auff verwenunge gestelt dz auch der knecht der beganner that allein wissens haben für gericht gefu:ert solt werden doch vnangesehen des grossen gerichts der versamelten menge vnd sein selbst bo:esen gewissens fieng der Galgenschwenckel an dz jhen so er erdicht hette als ob es ware were zůbringen dz jne der Jüngling der ab seiner Stieffmůter verdries jne beru:effen sich an jr zůrechen jren Sone zůto:edten beuolhen jme das ers verschweigen groß verhaissen Als ers gewegert jme den tode gedro:et den gifft selbst eingebeißt vnd dasselb seinem brůder zůgeben jme vberantwort vnd wann der jung gearckwont das ers zů vollenden saumet bette ers dem kinde selbst geben. Als der schalck diese grosse lugen gleichsam es war were gesagt hette ist das gericht geendet vnd bleib keiner auß den vrtailern dem Jungen so ein gleicher Richter der nit vrtailt dz er der seiner missethat offentlich schuldig funden were in einem liderin sack vernehet auffs wasser solt geworffen werden Als sich jetzo die vrtheil alle vergleichten vnd die zetel der vrtheil nach gewonhait in einen erin haffen solten geworffen werden nach solchem es dan vmb den antworter geschehen vnd furter nicht zů endren was Sunder die gewalt des Richters gienge in die handt des züchtigers. Deckt einer auß den Richtern ein alter vnd vor andren ein glaubhaffter man der ein artzt was sein hand vber den haffen das kein vrtheil zettel mocht hinein geworffen werden vnd redet also zů den die am ringe sassen. Das jr mich Jn was alter ich sey kennet das frewe ich mich gesagt haben vnd wurde nit dulden an dem #LVIIb# antworter vnwarer missethat beschuldiget ein offentlich mordt begangen werden noch euch die zům gericht geschworn seit durch die lugen des knechts bewegt meyneid werden ich selbst mage auch nit zůuerachtung der Go:ette mein eigen gewissen betriegend vnrecht vrtheilen darumb ho:eret von mir wie sich die sachen halten diser Galgenschwenckel sorgfeltig gifft zůkauffen mir hundert guldin bietend ist mit mir zů kauff komen: sagt er bedo:erfft des einem krancken der an einem alten siechtagen des jme nicht mocht abgeholffen werden kranck lege jm selbst der marter abhelffen wolte Aber als ich disen schalck vnbestendiger rede erkennet hab ichs für gewiß gehalten dz er ein boßhait thůn wolte habe jme einen getranck geben aber künfftigen zanck zůfürkomen hab ich zůrstunde das geboten kauffgelt entpfangen vnd gesprochen das villeicht der guldin etlich vngerecht vnd basthart sein mo:echten darumb solt er den sacke darinn sie lagen mit seinem ringe verbitschafften bis morgen dz sie entgegen des wechßlers oder mintzers besehen wurden: Als hatt er das gelt verbitschafft das selb habe ich als er für gericht gestelt ist einen meiner knecht auß der apotecken holen lassen vnd sehet da ist es Er sehe es vnd erkenne sein sigel: wann wie mage des knaben brůder der gifft halb beschuldigt werden das dieser gekaufft hat. Da warde der schalck zitteren vnd für sein menschliche farbe kame jme die hellische gilbe vnd vber alle sein glider floß jme kalter schweiß wechselt mit den fu:essen kratzt ein weil disen ein weil ein andren ort seins haubts redet mit halben munde weiß nit was okosend. Also das jne niemand der sachen vnschuldig glaubet Aber als er wider zů jme selbst kame warde er hefftigklich leugnen vnd den artzt lugen straffen der selbe wann er zům gericht verwant was vnd seinen gůten lewmat sahe vertadelen begunde er jme einzůreden bissolang die vrtailer die Büttel hiessen des schalcks hende herfürziehen vnnd sein sigel gegen des sacks sigel halten welche gleichnus den vorderen argwon bestetet do warde nit gesewmbt mit dem marter zewg der nach gewonhait der kriechen dartzů bereyt was Aber er hielt veste. Also das er weder von schlegen noch fewr zůr sage mocht bracht werden. Do sprache der artzt Bey Hercules ich nicht leiden das jr ausserhalb des rechten disen vnschuldigen Jüngling zům tode verurtailt vnd dz diser zůuerspottung vnsers gerichts der pein schedlicher handlung entpfliehen solle vnd diser sache wil ich euch ein glaubwirdig verwenung anzeigen wann do diser schalck to:edtliche gifft begert zů kauffen vnd ich aber meynet dz es meinem handel nit gezeme jm werckzeug zům tode zů geben So die artzney zů heyle der menschen erdacht were jedoch wo ichs jme zůrstunde abgeschlagen dz er solchen dranck von einem anderen kauffen oder mit dem schwert oder mit einem andern waffen die sachen enden wurde hab ich jme geben nit gifft sunder einen dollen tranck von schleffriger allrawn gemacht die selbe wurtz dann beru:embt ist dz sie einen mach sam er tode sey vnd ist nit wunder dz diser verzweifelt schalck der nach herkomen der sachen den tode gewise verdienet hat die pein die linder ist dann der tode mag dulden ob aber das kind den tranck den ich mit meinen henden gemischt getruncken hat so lebt es růet vnd schlefft vnd so es außgeschlaffen wirdt es wider an tag komen wo es aber recht gestorben so fragt ferner annder vrsache seines tods. Als der alt auff dise meynung redet ward gewilligt vnnd mit grosser eyle zům dem grabe gegangen darein die leiche des kinds vergraben was kein schopffe kein gewaltiger keyner auß dem volcke bleibe der nicht zům grabe lieff. Siehe so der Vatter die decke des grabs herab thůt so hat der knab außgeschlaffen vnd sihet jne vom schlaff erwachend wider vom tode ersteen vmbfehet jne hertzigklichen vnseglich ist es mit was freuden er jne zům volck gefu:ert habe vnd ward das kind noch mit den toden banden gebunden für gericht getragen. Als des schalckhafften knechts vnd des bo:esern weibs missethat geoffenbart warde die Lauter warhait kündig Deßhalb die frawe des lands verweißt vnd der knecht an den galgen gehangen vnnd durch menigklich gewilligt das dem artzt die hundert guldin bleiben solten. Vnd hat des alten ru:emlich vnnd wunderbarlich glücke einen gůten außgangk gewonnen der in kurtzer zeit vnd so zů sagen in einem augenplick als er erbloß geweßt wider zweier So:ene vatter worden ist. #LXIIIa# Aber ich was zur selbenn zeit in solchem vnfalle Das der so:eldner der mich on einen verkauffer erkaufft vnd on kauffgelt sein gemacht hette der auß beuelhe seins haubtmans brieff gen Rome an den grossen fürsten lautende fu:erenn můste mich verkaufft seinen nachbaurn zweyen bru:edern vnd kaufften mich vmb eilff pfenning dieselben hetten einen Reichen herren so was jr einer ein Becke der basteten vnd su:esse kuchlin machet: Der ander ein koch der gute speiß bereitet die bede hielten hauß miteinander auff gemeinen kosten vnd kaufften mich das ich jr geschirre vnd gefeßs von einer gegent zů der andern solt tragen Also warde ich zů den zweyen bru:edern der drit haußgenosse genomen habe auch niehe besser leben gehabt Wann abents pflagen mein herrenn vil wolgeschmacker speiß in jr kamer zůtragen der ein von jungen Schweynen hu:enern vischen vnd dergleichen der ander Bretzen vnd ander geho:enigt brot als dieselben die kamer verschlissend gen Bade giengen asse ich die speise die mir auß go:etlicher fürsichtigkeit zůgeschickt waren Dann ich was nit so nerrisch vnnd so gar ein esel das ich die su:essen speise stehen lassend hertes hewe eßs vnd gieng mir etwo lang wol ob dem stelen Wann ich forcht halb nur ein wenig stale von dem hauffen so hetten sie keinen argkwon zů mir esel Aber als ich tro:estlicher warde fraß ich die bessern stucke vnd lasse auß das wolgeschmack was do warden die bru:eder nit wenig argkwenen vnnd wie wol sie nit glaubten das ichs thette so hetten sie doch großs auffmercken auff jren beschediger Warden auch zů letzt einander diebstals verdencken fürder dest fleissigers auffmercken haben vnd die stucke zelen zůletzte theten sie die schad schuch gegen einander auß: vnd sprache einer zů den andern also. Aber diß ist weder gleich noch freüntlich den glauben mindern die bessern stucke teglich stelen dein gut damit bessern vnd darnach von dem vberigen gleichen theile nemen Dann ob dir die gemeinschafft nit geliebt so mo:egen wir sunsten bru:edere bleiben aber dise gemeinschafft trennen dann ich sihe die klage des schadens teglich wachssen #LXIIIb# vnd zwischen vns grosse zwitracht geberen Antwort der ander: ich lobe bey Hercules dein fürnemen das du die stucke selbst stelend mein klage fürkomen hast die ich lang geduldend heimlich verklagt habe damit ich nit wurde angesehenn mein bruder diebstals zeihen aber wol das wir miteinander geredt haben: das vnser argwille nit durch schweigen geeiffert zwischen vns als Eteocle vnd Polynice den zweien Bru:edern zwitrecht wurde gebern Als sie sich mit solchen vnd dergleichen worten zerzanckt hetten schwurn sie von bedentheilen das sie kein geuerde noch diebstal begangen hetten deß halb solt dem gemeinen beschediger auff gemeinen kosten nachgestelt. Dann der Esel mochte des nit gezigen werden vnd wiewol die bessern stucke nirgent erschinen So flugen doch in jhr kammeren nicht so grosse mews oder mucken als vor zeiten Harpie gewest weren: die des Künigs Phineus koste hingefu:ert heten. Binnen des von menschlicher speise gemeste hette die haut vol vnflats gefült Aber das mir der Balck so glat was des warde ich beschemt Dann das ich so weite was worden vnd das hewe vnueretzt was warden sie auff mich auff mercken haben vnd zůgewonlicher stunde als ob sie zů bade geen wolten die thür nach gewonheit verschliessend gutzen durch einen spalt hinein sahen mich die speise veretzen vnd jren schaden nit mere achtend Wunderten ab des esels wunderbarlichen lüste vnd lachten als ob sie zerkeynen wolten beru:efften einen vnd darnach mere knecht zeigten jhne des nerrischen vihes fressigkeit warde zů letzte ein so groß gelechter darauß das er auch dem herren zů oren kame derselb erforschend was guts das gesynde lachet vnd erfarend was die vrsache were gutzt auch zů demselben loche hinein hette des grossen lust lachet darnach das jhme der Bauch wee thet vnd die kamer offnend bey mich stend sahe es eigentlicher Wann das mir das glücke wol wolt gelechterßhalb der gegenwertigenn nam ich an mich kwnheit mich nicht entsetzend vnd jrren lassende aßs on forchte. #LXIVa# Biß so lange der haußherre newrung halb mich hieß hinfu:eren der mich dann mitt sein selbst handt in das jnner gemache fu:eret vber einen tisch darauff er allerley Speise vnzerbrochne schüssel ließ setzen Aber ich wiewol vormals wol gekro:epfft dz ich mich dem herrenn beheglicher machet als ich begeret Greiff als ob ich hungerig were nach dem essen vnd mit fleiß erdenckende war ab ein esel am meisten schewhet das gaben sie mir mein bendigkeit damit zůbeweren als fleisch mit frembder krewter saft gekocht: hu:ener mit pfeffer bestrewet fische mit seltzamer brwhe begossen. Binnen des erhale die gantz Wirtschafft vonn grossem lachen Dann das ein dantman sprach gebt vnserm zechgesellen auch einen trunck weins dem volgt der herre vnnd antwort Es ist auch nit als gar vnrecht geredt go:eckelman dann es mag wol sein dz vnser tischgenoßs auch gerne wein trincke vnd ho:ere du knecht Schwa:encke dise guldin kandel schencke sie vol weins vnd reiche sie meinem hofirer sage das ichs jme Credentzt hab darauß ist erwachssen das alle die zů tische sassen ein groß auffmercken hetten Was wolt geschehen Aber ich vnerschrocken mit můssen vnd glimpfflich zoge die lefftzen zůsamen vnd trancke den grossen becher auff einen trunck auß Aldo warde ein groß geschrey jr aller wünschten das es mir solt wolbekomen zůletzt ru:efft der herre jn grossen frewden seinen knechten hieß meinen herren das kauffgelt mit dem vierspalt wider geben vnd beualhe mich einem seiner liebenn diener der dann reich was mit grosser vorrede der mich gu:etlich vnd schon gehalten vnd damit er sich seinem herren dester beheglicher machte richtet er seinen herren fleissiglich kurtzweile zů durch mein gelirnigkeit: leret mich er stens zů tische sitzen darnach springen vnnd das seltzamer was seinen reden zů wincken Also so ich etwas nit wo:elte den kopff hinweg kert so ichs aber wolte den kopff herumb kert so mich dürstet das ich den schencken ansehend mit den augen winckende solt drincken vordern Das thette ich alles gerne wann ichs auch vngeheissen gethan wo ich nit geforcht hette ob ich on einen meister nach menschlichem sittenn handelt Das etlich meinten es were ein vnglücklichs zeichenn vnnd mich deßhalb für ein wunderdinck zerstuckten vnd den Geyeren fürwurffen Balde warde dauon ein grosse sage deßhalbe ich meinem herren mit meinen seltzamen kunsten erkant vnd beru:embt machet Der ist er der einen esel zů seinem Tischgenossen hat der Springen menschliche sprache verstehen vnd sein meinung mit wincken anzeigen kane. Aber nu wil ich euch zůuorderst das ich dann vor gethan solte habenn sagen were vnd von wannen diser Thiasus gewest dann also was mein herre genant geborn von Corintho das die haubtstat ist im lande Achaia derselbe als sein adel vnd wierde eruorderten vonn myndern ampten zů dem fünffja:erigen Burgermeister ampt erwelt damit ehr auch sich desselben ampts wirdig erzeigt hette vber drey tage ein fechtspiel zůmachen versprochen vnnd vmb gemeiner ere willen was er gen Thessalia gezogen die beru:embsten fechter daselbst zůkauffen als ehr alle ding nach seinem willen außgericht hette vnd gekaufft zoge er wider heim vnd sein zirliche schlitten vnnd wegen die einsteils bedecht eins teils offen warn vnd lere giengen dartzů sein pfert von Tessalia vnd mewler von Gallia die dann vast kostlich sind verachtend vnnd mich mit guldin gezewge mit gemaltem zaum seidin sattel decken silberin zaum gemalten schielten an den schwenckrimen vnd klingelden zimbeln zierend saß auff mich senfftiglich Sprache mir zů zeiten zů mit gu:etigen wortenn sagt vnder anderem das er lust darab das er an mir einen tischgenossen vnd einen treger hette vnd als wir des wegs einßteils zů lande eins teils zů wasser gezogen gen Corinth kamen nicht als sere Thiaso zů eren als begird halb mich zůsehen Wann ein so grosse sage was von mir worden das dem der mein wartet nit kleyner nutze von mir zůstunde dann so derselbe vil lewte sahe die begirlich warn mein kurtzweil zůsehen schloßs er die thür zů ließ einen nach dem andern hinein gelt von jne nemend pflag nit wenig gelts durch den tage gewinnen. Vnder dem hauffen was ein hübsch vnd Reiche fraw die in gleichnuß der andern mich zů sehen erkaufft vnd ab meinen mancherley kurtzweilen lust empfangen hette fiel ihn grosse liebe gegen mir. #LXIVb# Vnd jrer torichten liebe kein ander ertzney findend begert in gleichnuß Pasiphe mir bey zůschlaffen vnd erkaufft dasselbe ein einich nacht vmb den der mein wardet vmb grossen sold Er wiewol nicht glaubend das jhr icht freüntlichs von mir mocht begegen doch seins gewinß halb willigt ers Als wir zů nacht gessen auß vnsers herren gemache gangen warn fanden wir die frawen in der kamer: die mit mir souil kurtzweil hette das ich mein die muter Minothauri nicht vergebens lust gehabt da sie geho:ert das jhr bule wie ein ochs geplert hab dann als die arbeitsam nacht mit wachen wolbracht was schied die frawe vor tags von dannen vmb die künfftigen nacht kauff machend aber mein meister erlaubt jr nicht jren wollust nach jrem gefallen Sunder eins teils das er grossen solt mo:echt haben einteils das er seinem herren ein Spiel mocht machen ero:effnet er jhme allen begangen handel Derselbe seinen diener reichlich begabend ordent mich zů dem offnen Spiel vnnd wann aber mein beru:embte haußfrawe erberkeit halbe nicht auch kein ander frawe mocht funden werdenn warde mit außbietung grosses solds ein verruchte gesuchet vnd ein solche funden die durch erkentnuß des Richters was verurteilt das sie durch freschliche thier erwürgt werden solt jrer begangen that habe ich dise fabel vernomen. Die hette einen man gehabt des vater was vberland gezogen vnd hete seiner hauß frawen des jünglings muter beuelhe gethan nach dem sie schwanger was ob sie ein tochter wurde gebern dz dieselbe zurstund solt getho:edt werden Aber sie ihn abwesen jres haußwirts die gebornen tochter auß angeborner mu:eterlicher weichmu:etigkeit jhren haußwirt nit gehorchende verliehe sie jrn nachbaurn zůziehen vnd als der man herwider kame sagt sie das jme ein dochter geborn vnd erto:edt were Aber als die plome des alters eruordert sie zůuerheyraten vnd die muter jr tochter nach jren eren on wissen jhrs haußwirts nicht hette außzůstewrn thet sie das sie mochte offenbart jrm Sone die heimligkeit das nicht durch jnbrunstigkeit der jugent der Sone auß vnwissenheit sich mit seiner schwester vermischet der gehorsame Sone hielt sich gegen mutter vnd schwester als jme gezame hielt die heimligkeit seins vattern hauß verschwigen vnd sich sam er jr nicht sunderlich verwant were erzeigende vnd dannoch auch das ampt der freüntschafft also fürnemende das ehr die verlassen diernen sein nachba:eurn die jrer a:eltern hilffe ein gast was in sein hauß name vnnd sie einem seinem besten gesellen vergmahelt vnd von seinem eigen gut außstewret Aber diß das also recht wol vnd mit aller andacht volbracht was mocht widerwertigem glücke nit verborgenn sein durch des anregen in des jungen hauß scharpffe verdechtligkeit ist entstanden Vnd zurstunde hat sein haußfrawe die itzo den thiren fürzůwerffen verurteilt was angefangen die diernen zů hassen sie für jr gellen zůhalten darnach zůfluchen vnd todt feind zůwerden vnd zů letzt erdacht sie ein soliche missethat jrem haußwirt stale sie seinen ringk vnd als er auffs dorff gezogen was schickt sie einen knecht der jhr getrew was den der diernen solt botschafft thun das der junge auffs dorff gezogen vnnd sie geheissen hette zů jme komen das sie auch allein geen solte on geferten vnd auffs fürderlichst vnd damit sie nit sewmet gab er jr den Ring den jme die frawe gestolen damit sein wort thest mere glaubens hetten Sie gehorcht jres bruders willen vnd als sie sein botschafft sahe eilet sie zů jme on einichen geferten Als sie aber auff den weg komen ist sie in die stricke der veruntrewung gefallen Dann das redlich weib hat der ersten jres haußwirts schwester auß wu:etendem zorn bewegt mit Geisseln hart geschlagen vnd sie schreiende das sie vergebens eifert darumb dann der zorn was vnd jres bruders namen anru:effend hat sie als ob sie luge vnd es alles erdicht mit einem brande den sie jr zur schame gestossen gehabt ia:emerlich erto:edet Als der elende tode lautbrecht warde kame gelauffen bruder vnd Haußwirt vnd die beweinten toden diernen ließ er begraben. Aber der jüngling seiner schwester ja:emerlichen tode der jr wider billigkeit an gelegt was nicht mit gedult leiden mu:egend in seinen jnnern glidern mit zorn bewegt vnd herber bitterkeit durch krochen fiel in ein hitzig fieber also dz jme ertznei note warde Aber das weib die vormals den namen einer Haußfrawen dartzů den getrewen #LXVa# vnd glauben verloren kame zů einem artzt bekanter vntrewe der vormals ru:emliche vnthat begangen hette dem versprache sie zůr stunde fünfftzig pfenning dz er jr gifft verkauffte einen dranck zům hertzen vnd gifft damit herauß zůziehen machen solt in gegenwertigkait des gesynds etlicher freunde vnd schwegere reicht der artzt dem krancken den getranck. Aber das ku:ene weib damit auch der der jrer handlung nit wissens hette vom wege keme vnnd das versprochen gelt behalten mo:echte hielt das trinckgeschirre. Sprache lieber artzt du wurdest meinem lieben Haußwirt diesen tranck nit geben du habst dann zůuor einen gůten trunck dauon genossen wann wie konte ich snnst wissen ob er vergifft sey aber dich weisen vnd gelerten artzet solle nit verdriessen Ob ich als ein frawe die vmb jren man sorgfaltig ist auß notdurfft zůn sachen rede von solcher wunderbarlichen verzweiflung des trutzigen weibs warde der artzt zůrstund verjrt vnd seiner vernunfft kurtzhalb der zeit sich zůbedencken beraubt vnd das er sich dauor entsetzend oder sewmend nicht als jme selbst bo:eßgewissend verdechtlich machet: thette er dauon einen grossen trunck auff solchs der artzet credentzen tranck der Jüngling das vbrig. Als es der massen ergangen eylt der artz haim durch hilfflich ertzney das gifft zůuerleschen aber das verstockt weibe ließ jne nicht eins fingers breyt von jr geen biß bewerung der ertzney sich durch außganck erschaynet. Nach vil an sie gschehen bette ließ sie jne abschayden Aber bynnen des hette der wu:etend gifft alle sein glider durch krochen vnd also sere schwach vnd als auß schwerem schlaff erwachend kompt er haym als ers seiner haußfrawen gesagt beualhe er jr den sold vmb zwifachen mort zů vordren Also hat der beru:empt artzt seinen gaist auffgeben So hat auch der Jüngling sein leben nit lenger behalten vnd die weil die frawe geno:ete zehern vergoß sein leben geendet da er nu vergraben was nit vber vil tage bynnen den die begencknus volbracht warde kame des artzts frawe den sold vmb zwiffachen mordt vorderend. Aber das weib das jr selbst allenthalben gleich was schlůge die augen nider antwort jr schmeichlend vberlang versprach sie jr bezalung vnd die volkommenlich zůthůn zů ermanter zeit wo sie jr noch ein wenig solchs getrancks wolt geben ein angefangen sache damit zů enden wan was mere Des atzts frawe durch bo:eßlistigs fürgeben bewilligt sichs gegen der frawen vnd damit sie sich dem reichen weib dest beheglicher machet holt sie daheim den gifft vnd gabs der frawen ein gantz büchsen vol durch die das weib als einen werck zewg zů vil boßhait grosse mord stifftet. Die hette ein einich tochter mitt jrem manne den sie newlich erto:edt gehabt die selben darumb das die recht derselben jres vatters verlassen erbe vnd gůt zůeigneten gedult sie schwerlichen leben dann jr fürnemen was auch alles jrer dochter gůt zůhaben wann sie aber weßte das die mu:eter jre do:echter erben hatt sie jrer dochter solliche mu:eterliche trewe erzaigt als sie gegen jrem Haußwirt hat erscheinen lassen vnd die a:ertztin zů gaste ladend hatt die selben vnnd jr tochter sembtlich mitt gifft erto:edet Aber des do:echterlins waichen gayst vnd zarte glider hat der gifft balde erwürgt Da aber der giftig gedranck des artzts weibs lungen durchkrochen hatt sie zůrstund gedacht das das dann die meynunge was. Lieffe in des Amptmans hauß vnd jne anru:effende vnd durch jr geschrey das volck bey sich samlend als die grosse begangene missethat ero:efnen wolt deßhalb ist jr des Amptmans hauß geo:effnet vnd sie verho:ert worden Als sie alle des grewlichen weibs missethat erzelt ist jr vrplitzlich ein onmacht zůgangen dz sie den mund geschlossen die zene auff einander gebissen vnd mit langem trensen vor des Amptmaus fu:essen tode nider gefallen ist hat der Amptman als solcher sachen genyetet so grosse begangene missethat nit geduldet schimpflich werden: #LXVb# Sunder hat jr gesinde vnd kemerling zůrstunde an die marter gezogen vnd die war heit herauß gegraben hatt der gleich auch jr gethan. Aber doch minder dann sie verdient hette. Wann aber kein ander peyn der sie wirdig were mocht erdacht hat er geurtailt das sie den wilden thieren zů erwirgen solt fürgeworffen werden. Solchs weibs heyrat wartet ich in grossen engsten wo:ellend mir selbs forcht halb den todt thůn ee dann von einem so bo:esen weib vermackelt oder an offnem spil also beschampt werden Aber ich keyn menschliche hende sunder runde hůff vnd deßhalb vngebrauchsam habend kont keyn schwert gewynnen Da tro:estet mein letstes vngefelle dz der lentze eingangen was: der mit pluete vnd plomen alle ding zieret die wisen mit plu:emlin bekleydet vnd die rosen die dornigen kno:epffe aufftringend su:essigklich theten riechen die mich wider Lucium machten. Nu siehe des spiels ernanter tag erschein als ward ich mit dem gesprenge nachuolgends volcks zů dem auffgerichten tabernackel vnd prucken gefu:ert die weil das spiel mit kurtz weylichem tantzen angefengt warde Stůnde ich her aussen vor dem thore aß gro:enß graß dz alda waß gewachsen darnach mein fürwitze augen ergetzend durch das offen thor gutzend sahe Jüngling vnd Junckfrawe in plu:eenden alter wolgestalt zierlich geklaidet einen kriechischen reyen dantzen jetzo inn ein rade getzirckelt dann schlims an einander hangend dann zů einem vierangel geschlossen dann wider von ein ander getrent dann als der pfeyfer den rayen endet warden die hüten hinweg gethan die fürhenge hindersich geruckt vnd die spil kamer bereytet Es was ein hültzer berg zůgleichnus des bergs den der hoch geru:embt Homerus Jdeum nennet in die ho:ehe gebawet mit gro:enendem reysach vnd bawmen zůoberst darauff ein bronne durch den werck man gemacht darauß floß lauters wasser wenig geyßlin etzten das graß vnd ein Jüngling zů gleichnus des hierten von Troia jn der selben landart kleyder sewberlich geschmuckt hette auff seinem hawbt ein guldin geschmucke vnnd gleichßnet sich einen hirtem. #LXVIa# Dobey ein hübscher nackender Jüngling dann dz er die lincken achsel mit einem mantel decket mitt gelbem hare allenthalben zierlich zwischen des locken guldin federlin gleich auffgewachsen herfür gutzten den der stab das er were der Got Mercurius anzeigte derselbe herfür springende vnd einen vbergulten apfel in seiner rechten hand tragende bote jn dem der Paris solt sein die meynung des Gottes Juppiter mit wincken bedewtend vnd seinen wege wider hindersich nemend gieng auß den augen Dem volgt ein junge frawe mit einen erbern angesicht der Go:ettin Juno einlich dann auff jrem haubt hette sie ein kron so trůge jr weisse handt ein scepter der gienge eine nach die du die Go:ettin Minerua meynest der haubt was mit einen gleissenden helm bedeckt mit einem o:elbawmin krantze einen schilt auff hebend vnd einen spies erschütlend wie sie dann ist so sie streytet den gienge nach jnpreißlicher scho:enhait die jr holtselige wolgestalt Venerem die Go:ettin bezeichent wie dann Venus do sie ein Junckfrawe geweßt jn plossem leibe jr volkomene scho:enhait anzaigend Dann allein das sie mit einem baun woll in schleyerlin die schame bedecket dz der fürwitze wind senfftigklich auffwechelt: Die farbe was zweyerlay jr leib weiß dann er von himel geet die kleidung gelbfare dann sie auß dem mere herwider geet jeder Junckfrawen die dann Go:ettin sein solten volgten jre dienere Junoni Castor vnd Pollux gleissende helm mit sternen geschmuckt auff habend die selben Castor vnd Pollux warn auch person auß dem gemachten spiel dieselbe Junckfrawe der dann pfeiffer vorgiengen giengen sewberlich vnd züchtigklich betewtend dem hirten mit wincken ob er jr das kleinat der scho:enhait zů eignen wurde wolte sie jme das gantze reich Asie geben dann die jhene die der harnasch Mineruam gemacht die hette zů jeder seiten einen wepner genant Terror vnd Metus das ist schrecken vnd forchte mit plossen schwerten bey jre herspringend hinder jr bließ der Trummeter ein feld gschray dieselbe mit vnstetem haubt vnd trutzigen augen mit eylenden #LXVIb# geberden mit vmbgeenden kopffe vnnd scharpffen gesichte gabe anzaigunge wo jr Paris den sieg der scho:enhait wurde geben wolte sie jne starck sighafft vnnd hoch beru:embt machen sihe so kompt Venus mit grossem frolocken der gegenwertigen in miten einer samlung außgeleßner kinder dieselben kiniglichen vnnd milch weissen kinder meynstu rechte Cupidines sein von hymel oder auß dem mo:ere geflogen wann al so warn sie mit federlin pfeylen vnd anderen außgerüstet vnd als ob jr frawe zů einem hochzeitlichem mal geen wolte also leuchten sie jr vor mit prynnenden schawben der volgten nach hübsche vnuerheyrate Jnnckfrewelin ersten die holtseligen Gracie Darnach die hüpschen here mit geschütze krentzen vnd rosen die jr Go:ettin erwirdigend einen hüpschen dantz machten vnnd der Go:ettin des wollusts mit des Meyen plu:eten schmaichelten darnach der vil lecherichten pfeiffen siesser gesang durch den der zůseher hertzen su:eßlichen erweicht warden Aber die su:esse Venus bewegt sich senfftigklichen vnd begunde mit langksamen driten vnd bewegenden habt hergeen vnd dem gesange der pfeiffen mit den geberden zů dienen jetzo mit den augen lieplich dann trutzigklich sehen vnd etwo allein mit den augen springen Als schierst sie für des richters augen komen ist hat sie mit auffheben jrer arm zůuersteen geben wo sie den andren Go:ettin fürgesetzt wurde das sie Paridi wolt zů weybe geben die scho:ensten frawen. Alß dann hat der Troianische Jüngling willigklich den guldin apffel den er jn seiner hand zů einem kleynat des sigs hette der Junckfrawen geben warumb wundert euch jr nerrischen haubt jr redner vnd Aduocaten der gerichte So nu die richter jr vrthail verkauffen: so dz gericht das anfencklich zwischen Got vnd den menschen gehalten gunst veruntreuwet hat vnd dz der bewrisch geyßhirt durch rathe des grossen Gottes zů richter Jupiter erwo:elt die ersten vrtail vmb gewyn der bůlschafft verkaufft hat: auch zůuerderben alles seines stammen. Also ist auch nachuolgend ein ander gerichte zwischen den beru:empten fürsten vnd Haublewten der kriechen gehalten So der wolgelert vnd hochachtbar Palame des falscher missethat beschuldiget für einen verreter verurtailt vnd der kleyn Vlixes seiner rewterischen macht vnd beschedigkait halb dem grossen Araci fürgesetzt ist worden wie dann vmb dz gericht so bey den rechtsprechern zů Athene den weisen vnd aller kunst meisteren gehalten ist nicht der alt weise der Got zů Delphis der weißhait halb allen menschen fürgesa:etzt ist mit geuerde vnd neide veruntrewet vnd als ein verfu:erer der Jugent die er in herter straffe hielt durch safft eines gifftigen krautß erto:edet seinen Burgern zů ewiger schande so jetzo die hochberu:embten meister sein leben zůfieren wu:enschen vnd bey seinem namen schwern. Das aber nit jemand mein hertigkait straffe also bey jme werde achten Siehe nu werden wir einen esel zů einem prediger dulden wil ich wider die fabel do ichs gelassen habe anfahen Als das gericht Paridis geendet sind Juno vnd Minerua traurig vnd gleich zornigen abgangen jren vnwillen mit geberden erzeigend. Aber Venus fro:elich vnd wunsam gabe jr frewde sampt all jrem gesinde zů erkennen zů letst auff dem obersten gipfels des bergs durch ein verborgne roren entsprange jn der ho:ehe von saffran gemischet ein wolgeschmacker regen bey den geissen herab fliessend bis so lange sie in einander farbe vnd geel gemalet warden als es nu allenthalben lieplich roch warde der berg durch das erdtrich verschlunden Siehe so laufft ein So:eldner mitten durch die gassen die frawen wann es das volck vordert auß dem kercker zůholen die wie ich vor gesagt hab vmb jr manigfaltig verhandlung dz sie den wilden thieren solt fürgeworffen werden verurtailt vnd meiner heyrat zů geacht was vnd warde vnser hochzeit bette mit grossem vleiß bereytet vnd was das bette wie ein Jndier schnecke durchsichtig von federn auffgeplassen vnd von seydin gewand zierlich. Aber ich on das ich mich schemet offentlich zů bůlen vnd von einem schentlichen weibe vermaligt werden warde auch allermeyst geengstet durch forchte des todes Also bey mir selbst gedenckend. Das die weil also in der liebe legen was thiers dann zů vns hinein gelassen das es nicht so weise oder gelert sein das es das weib wo mir an der seiten ligen zerreyssen aber main als eins vnuerteilten vnd vnschedlichen verschonen wurde vnd deßhalb jetzo nit mere vmb mein ere sunder vmb mein leben sorgfaltig dieweil mein Mayster #LXVIIa# das beth macht vnd das gesinde einßteils auff dem weidwerck einßteils dem spiel zů zesehen vnmu:essige warn binnen des hette ich meinen freyen willen So was niemant der do meynet das ein so bendiger esel solt verhu:etet werden vnnd stale mich sewberlich hinwege als ich die nechsten pforten erlangt begunde ich eilends zůlauffen vnd als ich Sechs tausent schrit gelauffen bin ich gen Canchrea komenn dasselbe stetlein gen Corinth geho:eret daran auff einer seyten dz mere das man Egeum auff der ander seyten das Sardinier mere schwellet daselbst dann ein gut vnd sicher pforte von vil vo:elckern besucht würdt daselbst die lewte meidend vnd die eino:ede des gestattes annemend allernechst bey dem wasser ihn einem sande thette ich mich welgeln wann die Sonne gieng ietzo zů gnaden deßhalb mich an die rwhe gelegren der su:esse schlaff biß auff den andern tage enthalten hat. Der Inhalt des eylfften Buchs. Vnder allen biechern Apulei ist das ailfft hie das best künstlichest vnd wol gesetztest dann er hie gewißlich kein esel mer ist sonder ein weisser hochtreffenlicher vnd aller gelo:ertesten man vil zeücht er hie ein auß alten Historien vnd geschichten vnd auß der Philosophey vnd nature vil von der Aegiptier weißheit vnd geistlichait ist hie ein Theologus wirdt also hie auß dem esel ein mensch mit dem als er die rosen diß alhie zum lust gesprengt aufffrasse wie er zů letst gen Rome zoche vnd sich in das Collegium Pastophorum begabe vnd vol sein leben richtet vnd verzichtet etc. NAch dem ersten teil der nacht erwachend von vrplützlichem erschrecken sahe ich die welte von vberklarem schein des Monden erfüllet der aller erste auß dem Mo:ere auffgangen was ich mich der stille in der vinsternuß gebrauchend des gewiß das die grosse Go:ettin in hoher Maiestatt vbertrefflich were vnd das der menschen sachen durch jhr fürsichtigkeit regirt wurden das auch nicht allein der thier vnd wild Sundern ietzo auch nach gefallen jhres go:etlichen liechts vnd geistes die corper vnd leiblichen dinge auff erdrich in himel vnd dem mo:ere ietzo durch zůnemen gemeret dann durch abnemen gemindert wurden das auch ietzo das vnglücke meiner hartseligkeit gesettiget : gestaltnuß des heils wiewol spat erzeiget beschloß bey mir selbst die Keyserlichenn wolgestalt der gnedigen Go:ettin anzůbeten zurstunde die faulheit des schlaffs vertreibend ersteen fro:elichen vnd vmb reinigung willen daucht ich mich im mo:ere als ich das selb Sieben male gethan hette nach dem dieselbe zale vor andern der geistlicheit am be quemsten ist als der go:etlich meister Pithagoras sagt fro:elich vnnd wunsam betet an mit weinendem angesicht die großmechtigen Go:ettin also Künigin der himel du seyest die heilig Ceres erste erfinderin des getreydbaws dich des funds deiner dochter frewend die alten thierischen speise der Eicheln abgethan miltere speise angezeigt hast itzo das felt zů Elensis bawest oder seiest die himelisch Venus die anfencklich die liebe geberend manne vnd frawen gesellet hast das menschlich geschlecht durch geberen seines gleichen ewigest ietzo in dem tempel der jnsel Paphi geeret würdest oder seyest die Schwester Phebi die den frawen in der geburt den schmertzen Senfftigend souil vo:elcker aufferzogen hast vnd itzo in den ko:estlichen tempeln zů Epheso würdest gefeyert : oder seyest von nechtlichem gehewl die erschrockenlich Proserpina dreierley angesicht habend die macht der nechtlichen geyste zwingend die schloß des erdtrichs beschlossen haltend vnd in mancherley welden jrrende : mit mancherley erbietung gewirdiget würdest mit disem weiblichen liechte allerinckmewer erleüchtend vnd mit deinem plossen fewer ernerest die geylen samen vnd durch vmbgeen der Sonnen außteylest die jrzigen tage mit was namen mit was erbietunge in was gestalt sich zymet dich anzůru:effen Erho:ere mich ietzo in meinem gro:esten tru:ebsale bestetig mein verfallen glück meinen erlitten vnfellen gibe růe vnd friden laß meiner arbeit vnd geferligkeit genug sein ver treib mir das thierisch angesicht gib mir zůsehen den meinen mache mich wider Lucium vnd ob einiche go:etliche macht beleidiget mir vnerbietlich widerwertig ist verlyhe mir zůsterben ob mir nit gezimt zů leben. Als ich solcher massen mein gebet mit ja:emerlichen volbracht hette entschliffe ich mit #LXVIIb# traurigem gemu:ete widerumb an derselben stat vnd was noch nit recht entschlaffen. Sihe so entspringt mitten auß dem mere ein himelisch bilde dz auch die Go:ete mochten eren vnd bedaucht micht das ein gantz durchsichtig bilde : das mere von jme schwingend vor mir stu:ende sein wunderbarlich gestalt wil ich mich vnderfahen euch zůero:effnen ob anders gebrechligkeit menschlicher sprache oder sein Gotheit mit gnugsams außsprechen vnd die gnade wol zůreden würdt verleihen : zůuor an vil vnd langes hare ein wenig kraws vnd außgepreytet hienge vber der Go:ettin rucken ein krantz von mancherley plůmen scheytelt jr hohe stiernen in mitten derselben an jhrer o:ebnen stiernen was ein runds ding gleich ein Spiegel oder bildnuß des scheinendenn monden zů beden handen mit gewunden schlangen vmbwunden mit vberragenden ehern ein zart leinwatin kleide von mancherlei farbe ietzo von weisser farbe erglastend dann von Saffran plůmen ergilbende Dann vonn Rosenfarbe brinnend das von weitem vnnd weiten mein gesichte erblendet Ein schwartzer mantel der von schwertze glitzet gienge ganz vmb sie vnd vnder dem rechten arm herdurch biß wider auff die lincken achssel wie ein schilt Der abhangend teil des kleyds was fliegends gewant das sich am eussersten saum sewberlich zůsamen leget Am Ewsserm brem vnd dem jnnern gewant scheynen eingezetelte steren jn mitten derselben der vollemonde schoß vn jme fewrig flammen vnd wo sie der wolgezirt mantel hinkeret so wendet sich damit vmb der anhangend vngetrent krantz vn gantzen plumen vnd gantzen opffeln gemacht die dinge die sie truge warn einander vaste vngleich dann ihn der rechten hand trůge sie ein erin zimbeln durch derselben rundes o:ere giengen etlicher ringe die so man den arm drey mal erschüttelt helle erklangen An dem linckenn arm hienge ein ding gleich einem schifflein auff des hanthaben an dem orte da sie an dem sichtigistenn ist Richtet sich auff ein schlange jren kopff erhebend vnnd einen geschwollen halß habend die go:etlichen #LXVIIIa# fu:esse bedeckten zoppeln vonn sighafften palmblettern geflochten Dise so grosse von wolschmeckenden krewtern vonn Arbia riechend hat gegnadet mir mit solchen worten zů zůsprechen Ich gnade die bewegt durch den gebet Luci Ich natur gebeterin aller dinge frawe aller element anfencklichs anbeginne aller welt oberste jn der gotheit Künigin der hellischen geiste vorderste der himlischen go:ette einformigs bilde aller gescho:epffe die die leuffe des gestirns die flüsse des Mo:eres vnd die verklagten stille der helle meins gefallens außmisse der einiger name in mancherley gestalt mitt mancherley eer erbietung mit mancherley namen die gantze welt erwirdiget Darumb die erstgebornen Phriges mich nennen Pessinunciam des herren Muter die Antochthones ihn kriechland Cecropeiam Mineruam die schwimmenden Ciprier frawen Venus von Paphes die schützen auß der jnsel Candia Dianam die von Sicilia Stigiam Proserpinam die zů Elensis die altenn Go:ettin Cererem etlich Junonem etlich Bellonam etlich Necatem Rammunsiam etlich die von den Sonnen auffgang erleuchtet werden als die Moren Are vnd die alten hochgelerten Egipcier mich mit sunderm zierlicheiten wirdigend nennen mich mit dem rechten namen die Künigin Isiden ich bin bewegt zů erbarmung deins vnfals ich bin dir nu günstig vnd gnedig darumb laß dein weinen vnd trawren durch mein fürsichtigkeit wird dir ein glücklicher tag erscheinen darumb hab fleissigs auffmercken auff mein beuelhe den tag der auß diser nacht volgen wirt hat mir die geistlicheit ewiglich geheiliget auff den die winderregen geendet vnd die vngestüme des Meres gestillet mein priester ein newes schiff weihen vnd zů volbringung der newen schiffart opffern dasselbe heiligthumb soltu nicht verachtlich noch zůuil sorgfaltig erharren wann meiner vermanung nach der priester in dem gebrenge der proceßs wirt einen Rosenkrantz jn seiner rechten hand an einer zimbel hangend tragen darumb on verzug dem dringenden volck volge fro:elich nach dich meines willens tro:estend vnnd dich auffs nechste hinzůthund als ob du des priesters hand kussen wo:ellest beiß der rosen alßbald wurde ich dir des Bösen thiers haut die ich bißhere gehafft habe außziehen Du solt nicht ab meinen sachen als mu:ehesam beschwernus empfahen wann in dem schlaff meinem priester wes nachuolgend ist. Auß meinem beuelhe würdt dir das getreng des volcks entweichen vnd vnder den wunsamen eer erbietungen vnd den feierlichen gesichten würt niemant dein vngestalt angsicht schewhen oder dein gestaltnus vrplützlich verandert zů arg auffnemend schenden Aber du würdest indenck sein vnd in dein hertze gebildet halten mir dz vbrig deins lebens biß zů ende verpflichten vnd nit vnbillich bistu dem durch des hilffe du wider mensche worden seist die vbrigen zeit deins leben zůgewarten schuldig Seliglich würdestu leben vnd in meinem schirm růmreich werden vnnd so du nach endung deins lebens gen helle farn würdestu in dem reich der seligen wonend mich die du sihest in den vinsternussen der helle erglasten vnd daselbst regirn offt anbeten vnd ob du mit embsigen diensten vnd geistlicher erwirdigunge vnd steter keuscheit vnser gnade verdienen wurdest so wisse vber gesatzte zeit dein leben mo:egen erlengert werden Als sich die hochachtbar weissagung geendet verschwand die Go:ettin in sich selber onuerzug alß balde ich erwachet mit forchte vnd frewden vnd darnach mit grossem schweißs begossen stund ich auf vnd ab der grossen vnd mechtigen Go:etin gegenwertigkeit verwunderend vnd mich jn des mo:eres flut dauchend vnnd jr gebot betrachtend bedacht die ordenunge jres gescheffts. Alßbalde nach veriagter vinsternus der nacht die Sonne auffgienge sahe ich mitt andechtigem vnd gleich sigmessigen gela:euff der schar erfüllen alle gassen vnd von grossen frewden vber die gewonlichen wunsamkeit bedauchten mich alle ding frolocken Also das ich dz vihe die gantzen hewser vnd den tag mit fro:elichen schein entpfande erschallen wann den ontag gesterigen reiffen volget ein klarer stiller tage dz auch die singenden vo:egelin durch des maien werme erlustet su:essen gesange erklengten die muter der gestirn die gebererin der zeit vnd die frawe der welte mit su:essem gedo:en wirdigend zů den auch die baum #LXVIIIb# von Opffeln fruchtbar vnd die vnfruchtbarn jres schatwes begnu:egig mit gro:enenden pletern geziret von senfftem regen der este ersaussen das mo:ere von grosser vngestimme gestillet schwo:ellet senffte flus der himel die dunckeln gewülcken hindersich treibend erglastet mit plossem vnd clarem seines eigens liechts schein Sihe so geen dort here die vorspil des grossen gebrengs mit mancherley fleyß hübschlich geziret etlicher geschmuckt : in einen Rittergürtel gleichet einem Ritter erlichen mitt auffgeschürtzten kleydern machten die Stiefel vnd Schweinspieß einem ja:eger etlicher in vergulten schůchen in seidin gewant verkleidet vnd das hare gezopfft mit brengischem gange gleichßnet sich ein frawen Einen andern gestifelt mit schilt hellem vnd schwert gewapnet meinstu auß einer fechtschul geen So mangelt es auch nicht des der mit kostlichen kleydern vnd vil knechten sich einem Burgermeister einlicht auch der ihn einem mantel gekleydet vnnd mit einem steckenn einen geßbart habend sich einen Philosophum gleichßnet Auch die mit mancherley Roren einer der mit leimrůten einem vogler ein ander der mit hammen einen vischer anzeigt Do sahe ich auch einen zamen Bern ihn frawenn kleyderen in einem sattel reyten vnnd einen affen mit einem geflochten hut in gelben kleydern ihn gestalt des hierten Paridis ein guldin trinckgeschirre tragen vnnd einen esel mit angeleimten flügeln bey einem altenn kranckenn geen das du gedechtest dieser Bellorophon vnd der esel Pegasus were vnd doch sie bede verspottet vnder solicher schimpflichenn kurtzweile des volcks ward auch das gebrenge der heilsamen Go:ettin bereytet Frawen in weiß gekleidet mancherley dinge tragend mit gro:enen krentzenn geziret die auß jrer schoß den wege daher das heyligthumb gienge mit plu:emlin bestreten andere die hübsche spiegel zůrucke gelegt gekeret dienst erzeigten der nachuolgenden Go:ettin vnd etlich die helffenbeinin kem tragend mit bewegen der arm vnd regen der finger die zierung vnd bürsten der Go:etlichen hare bezeichenden Auch die die mitt kostlichen salben vnd balsam die gassen besprengten vnd dann ein grosser hauff lewte beder geschlecht mit latern fackeln schauben tartschen vnd ander hand gemachten liechten den vrsprung des Go:etlichen liechts wirdigend darnach giengen die seytenspiel pfeyffen vnd zincken su:essigklich erklingend denselben volgt ein außgeleßne samlung junger personen in weisse kleider on ermell beschniten ein gut liedlein singend das ein fleissiger Poet durch eingeben der Go:ettin des gesangs gemacht hette als das die Materi des gedichts anzeigt Darnach volgten die vorgesang der grö:essern Go:ette da giengen die trumenten des grossen Gotes Serapis die in ein krum rore gegen den oren hinder sich gereckt plosend gewonliche melodey des tempels vnd Gotes do:enten vnd erwo vil die der Processen hiessen außweichen den trungenn nach die schar die eingeweyhet warn man vnd frawen allerley stands in schneweisses gewant gekleidet etliche hetten das nasse hare in dünne durchsichtige duechlin gebunden etlich warn glat beschorn den die kopffe glissen als der grossen geistlicheit jrdische gestirn mit erin vnd silberin auch gildin klopperlein klingend So trugen die obern priester die in weisse leinwat von oben herab biß auff die füsse enge beschniten warn die kleinat der grossen Go:ette. Der erste truge vor here ein latern mit einem prinnenden liechte nicht als gar einlich den liechten die wir nachts gebrauchen Sunnder ein guldin ampel gleich ein Schifflein in mitten einem liechten flammen auffschiebend Der ander in dergleichen ware gekleidet truge in beden henden die altare vnd hilffe denselben die hilfflich fürsichtigkeit der grossen Go:ettin solchen namen gegeben hat So gienge der drit sein hand mitt golde gezirt auff hebend der trůge den friden stab des Gotes Mercury. Der vierde bezeichent die gerechtigkeit dann sein lincke hand geschwertzt von jme reckend dieselbe angeborner faulheit halb weder lüstig noch sorgfaltig sich mere der gerechtigkeit zů eignet dann die recht Der fünffte truge ein guldin wannen von guldin zweiglin gefüllet So truge ein ander einen krůge on auff halt als die Go:ett auff menschenn füssen wanderten So volget der grawsame diener der himlischen vnd hellischen Go:ette ietzo mit vinsterm dann mit scheynendem angesicht hoch angesehen der Got Anubis #LXIXa# seinen langen hals auffreckend in der lincken hand einen gro:enen o:elzweig habende dem selben volget zůrstunde ein bildnus einer kůhe der allmechtigen gebererin fruchtbars bild auff den hinderen fu:essen auffgerichts stend trůge einer auß den priestern mit brengischen geberden ein ander tru:ege ein kisten darinn das heylgthum vnnd die heymlitzkait der hoch geachten Geistlichait verborgen was So trůge einer in seiner schos der grossen Go:ettin erwirdigs Bildnus nicht ein eins thiers eins vogels noch menschen gestalt sunder vleissigs gedichts vnnd newigkait halb erwirdig vnnd ein vnaußsprechlich vernewung der heymlichen Geistlichhait vnd wz auß scheinendem gold auff die meynung wercklich gemacht ein hafen von vnden auff meisterlich mit einem runden boden außgeschlagen außwendig nach hailigthumben der Egiptier gebildet : das mundloch was vornen erhaben mit einer jautzen am anderen ort was daran ein weythindan gebogen handthalbe darauff saß ein geschůpter schlange mit einem geschwollen hals vnd siehe so nehern sich mit die versprochen gůtheit des gnedigen Gottes vnd kompt der Priester der mein hayle vnd dartzů trůg in der rechten handt zů verordenter zierunge der Go:etlichen versprechung ein zimbeln vnd einen krantz dardurch ich nach volbringen so uil vnd so grosser arbeit nach dem vnnd ich jne souil fortun vnd unfellen außgeschwommen durch fürsichtigkait der grossen Go:ettin widerwertigem glücke angesiget habe Jedoch bin ich vonn vrplützlichen frewden nicht vn gestu:emlich hintzů getrungen fo:erchtend das icht durch mein thierisch vngestu:emigkait die proceß versto:ert wurde. Sunder mit senfftem vnd züchtigen dritten dann mir von Go:ettlicher ordenung das volck thet außweichen kroch ich hinzů. #LXIXb# Aber der Priester als ich an jme mercken konte des nechtlichen gesichts auch wissen habend vnd verwunderend das es einander also zů dient stund stille streckt die hand zů meinem munde vnd bote mir den krantz alda ich dem der plůs klopfft zitrend vnd den krantz von frischen rosen geflochten wann zůrstunde fiel mir abe das vngestalt thierisch angesicht vnd floß hin das hare die dicke hawt warde dünn der geschwollen bauch saß ein die hůffe trennten sich zů fingeren die fu:esse warden nu mere zů henden vnd streckten sich zů jren ampten der lange hals warde kurtz der kopff vnd mundt warden kuglicht so warden die oren vnnd eysern zene kleyn wie vor vnnd der lange schwantz (der mich allwege gejrt) erschein nirgend darab wunderten die vo:elcker vnd erwirdigten die geystlichen Magnificentze vnd einhelliger stymme die ru:emlichen gůthait der Go:ettin. Aber ich von verwunderen verstart schwaig stille wann mein hertze so vrplützliche vnd grosse frewde mit beschliessen mocht weß ich zům ersten reden in was worten ich die newen stymme geprauchen mit was vnd wie grossen worten ich der grossen Go:ettin dancksagen solt. Aber der Priester auß Go:etlicher berichtung aller meiner vnseld von anfange wissens habend wie wol er auch ab der seltsammen geschicht ver wundert dewtet mir ein leynin klayde zů raichen dann als schierst mir die eselhawt abgefallen was bedeckt ich mein schame so beste ich mochte mit den henden Alda thete einer auß dem hauffen sein oberklaid abe vnnd deckt mich schnelligklich. Als das geschehen was redet der Priester zů mir also. #LXXa# Nach vil vnd mancherley volbrachten arbeiten nach erleyden grosser widerwertigkait : bistu zů dem port der růhe vnd dem altar der barmhertzigkait kommen Luciherr dar für ist dir das alt herkomen vnd adel deins geschlechts dein wirdigkait der jugent jnn vnzümlich wollust fallend hast deins fürwitz vnglücklichen lon entpfangen. Aber wie dem allen hat das plinde glücke so es dich in vnselde peiniget in dise geistliche seligkait durch vnfürsichtige boßhait gefu:eret Vnglücke gehe nu hin vnd wu:ete in grossem zoren : vnd sůche dir ein ander materi darin du dein freßligkait vbest dann inn das leben der jhenen die die Go:etlich Mayestat jr außerwo:elt hatt vnfale keyn gewalt Dann was sind die rauber die wilden thier dinstbarkeit die bo:esen wege vnd fare des todes widerwertigem glück nutze geweßt du bist ietzo entpfangen inn das gleit des glücks Aber des gesehenden glücks das durch das liecht seines scheins auch die anderen Go:ette erleuchtet darumb nim an dich ein fro:elicher angesicht vnd in disem weissen klaide volge der processen der Go:ettin deiner erlo:eßerin das es sehen die geistlichen das sie es sehen vnd jr irsale kennen. Wann sehet durch die weißhait der grossen Go:ettin Jsidis von alten tru:ebsalen erlo:eßt gesiget Lucius gegen dem glücke damit du aber dest sicherer vnnd dest bas beheyret seyest. So gibe dich in die heylige Ritterschafft vnd verpflicht dich mit dem dienst dieser Geistlichait nym an dich willigklich das joch der dienstbarkait wann so du wurdest beginnen dieser Go:ettin zůdienen wurdestu dich je mere vnd mere der fruchte der freyung genießlich entpfinden. Als auff solche meynung der erwirdig Priester geweyssagt hette mu:eden athem ziehend begunde zů schweigen darnach mischt ich mich in hauffen volgt der processen der gantzen Statt bekant mit dewten vnd wincken bezeigt von mir redten alle vo:elcker diesen hat hewt die keyserlich Gothait der allmechtigen Go:ettin zů einem menschen gemacht glückreich bey Hercules vnd selig ist der der vnschuld vorders seins lebens vnd seins glauben halb so ru:emliche hilffe von himel erworben hat das er jetzo nahen new geborn zůrstunde jn den dienst der Go:ettin würdt empfangen. Jndes kamen wir an das gestat vnd an das ort da mein esel die vorderen nacht gestelt hette als da selbst die heylgthum nach ordenung gesa:etzt Ein gar wol gemacht schiff mit wunderbarlichem Egiptier gemele gezieret hat der oberst Priester mit einen prynnenden schawb einem ay vnd schwefel als es andechtigs gebet auß seinem kewschen munde gesprochen hette geweyhet vnd das newe schiff sampt seinem segel der Go:ettin geopffert vnd bedewdeten die buchstab daran geschriben die gebette glücklicher außfart vnd heymfart der segelbawm stunde auff ein vber hoherunde than der schnabel des schiffs was mit guldin blechen beschlagen vnd das gnatz schiff mit scheindendem citrin holtze getefelt. Alda trůgen alles volck geistlich vnd weltlich wannen vol wurtzen vnd kreuter zů bissolang das schiff gefült die ancker abgelößt vnd das schiff gůtem winde beuolhen warde Als man dasselb weyte halb nit gesehen mocht namen jeder dz heyligthum das es getragen hette wider vnd giengen fro:elich gegen dem tempel mitt gleichem geprenge wieuor Vnd als wir jetzo zům tempel kamen der oberst Priester vnd die das heylgthum getragen hetten auch die newlich in geistlichem stande geweihet warn in das inner gemach der Go:ettin vnd ordenten riechende opffer darnach einer auß der samlung den sie Grammateam nanten für die thür steende vnd die sam lung der Priester zůsamen vorderend laß daselbst von einem hohen predig stůl auß einem bůch dem grossen fürsten dem rathe vnnd kriegß Herrn vnd allem Ro:emischem volcke den raysenden schiffen vnd allem vnder das Reich dieser vunser welt geho:erig glück winschend verkündet zů letst nach gewonhait kriechischer sprache Vrlaub habe das volck das solchs jederman glücklüch widerfarn solt gab anzaigen dz geschray des volcks das mit frewdem erfüllet krentze von eysenkrawt tragend vnd das bilde der Go:ettin das auß silber gemacht bey den stafflen hienge küssend wider zů hauß giengen aber mein gemu:ete ließ mich nit eins nagels breyt vonn dannen geen sunder mit vleiß bedenckende die hochru:emlichen tugenden der Go:ettin betrachtet mein altes #LXXb# vngefelle Aber der fliegend růfft vnd lewmůt hatt nit gesewmet sunder in meinem vater land die ru:emlichen gůthalt des glücks verkündet Des kamen eylends mein knechte vnd diener vnd die mir mit sipschafft verwant warn mit higelegtem trawren das sie ab falscher botschafft meins tods empfangen hetten von vrplützlicher wunsamkait erfrewet eilten mit mancherlay gaben mein angesicht der von helle komen were anschawen ich auch ab jrem anschawen ergetzt Nam jr gabe zů danck an wann mein freunde geschafft hetten was mir zů klaidung vnd zerunge not was miltigklich zů bringen als ich jne allen (als mir gezame) zůgesprochen mein altes vngefelle vnd gegenwertige frewde gesagt hette hab ich mich widerumb für das angesicht der Go:ettin (dann mir nit liebers was) gefu:egt ein hauß zů einer zeitlichen wonung bynnen den vmbfange des tempels bestanden vnd mich in dienst der Go:ettin noch vngeordent ergeben von beywonung der priester nit geschieden vnd die Go:ettin zů wirdigen nit auffgeho:ert Da was kain nacht in der mir die Go:ettin nit erschein sunderen mich durch jr beuelhe jrer Gaistlichait zůgeschetzt wolte sie nu mere eingeweyhet werden. Aber ich wie wol mit begirlichem willen den sachen genaigt weret michs auß andechtiger forchte wann ich hette die beschwerde des Gaistlichen diensts vnd den abruch der vnkeuschhait schwere genůg sein erlernet das auch mit grosser fürsichtigkait des menschen leben das mancherlay fellen vnderthan ist můßte beuestiget werden. Solchs bey mir selbst bewegend weyß nit warumb wie wol eylend thete doch verziehen. Eins nachts kam mir für der oberst Priester einen vollen geren habend vnd sagend mir wern solche stucke von Thessalia geschickt das auch mein knecht Candidus da selbst here kommen were. Als ich erwacht warde ich die geschichte bey mir selbst betrachten was die bedewdet so ich weßte das ich keinen knecht eins solchen namens nich je gehabt hette wiewol ich glaubt das es dannoch etwas gewinlichs bedewtet. Also ich mich in engsten an glücklichem gewyn entsetzend harret bis der tempel auff gespert warde Do die thür geo:effnet die weil wir vor angesicht der Go:etin beteten vnd der Priester vmb die gedeckten alt argeend das Go:etlich ampt verrichtet vnd jetzo alle dinge geendet warn vnd die Priester den newen tag gru:essend die preym bezalten sihe so komen mir von heymen meine knecht die ich selbst gelassen hette mein pferd mit jne fu:eren das in mancherlay hand komen sie zů letst bey einem bruch so es auff dem rucken erkant wider erobert hetten deßhalb ich mich ab dem das der traum so gleich zů dienet verwundert am meysten darum dz er vber die gewynlichen verheyssung vnder dem namen des knechts Candidi mir mein weiß pferd wider gegeben hette was sorgfaltig zům Go:etlichen dienst gegenwertiger gůtthathalb zůr hoffnung künfftiger besserung gereytzet ward von tage zů tage jhe mere vnd mere den gaistlichen orden anzůnemen begirlich bespracht den obersten Priester zů viel malen bitende dz er mich wolte einsegnen der selbe als ein dapfer man vnd der Geistlichait halb beru:embt senfftmu:etigklich wie die Elteren jrer kinde vngezeytigs für nemen messigen also macht er verzug an mein gesynnen mein gemu:et in engsten gesa:etzt tro:estende wann der tage daran ein jeder solt eingeweyhet vnd den Priester der die weyhe geben auch der kosten notdürfftig zůn sachen durch die Go:ettin angezeigt můßt werden darauff auch ich mu:esste harren dann es mu:eßte vbrige begierde vnd vngehorsamkait vermitten der beru:effte nit sewmig vnd der vnberůffte nit eylend sein dz auch kainer auß seiner samlung so vnsinnig oder verrůcht were der on sunder beuelhe der Go:ettin sich der sachen wurde vnderfahen wann die schloß der helle vnd die sicherhait des heils stunden jn jrem gewalte so wurde die satzung der Go:etlichen ordenung zů gleichnus des wilkurten todes vnd erbeten lebens gefeiert wann die Gotheit der Go:ettin die jhenen den die heymligkait der grossen Geistlichkait mochten beuolhen werden pflegt zů erwelen vnd sie durch jr fürsichtigkaitsam new geborn wider zů setzen in den lauff des newen heyles Darumbe můste auch ich des go:etlichen gebottes erharren wiewol ich mitt mercklichen vnnd scheinbarlichen gnaden der go:ettin hieuor in dem heiligen dienste erwelt were deßhalb ich mich nit minder dann ander jre diener von verbotten speisen enthalten solte damit ich thest rechter jn den verborgen heimligkeiten der reinen geistligkeit #LXXIa# komen mochte Also redet der priester Aber ich warde nit thest vnwilliger in meinem dienst Sunder mit růhe vnd loblicher verschwigenheit auf mercken habend : volbracht teglich vnd embsiglich den go:etlichen dienst Als hat die go:etlich gu:etigkeit mich nit betrogen nich mit peinlicher lengerung auffgezogen sund bey dunckler nacht nit mit dunckelm geheiß mich klerlich bericht dz der tag den ich lange gewünscht hete komen were auf den sie mein willen erfüllen auch mit wieuil kosten sich wes zur ru:estung geho:ert erkauffen solt auch jren obersten priester Mitram mir auß go:etlicher vereinigung des gestirns als sie sagte zůgesellet verordnen wolt der mich ein weihen solt ab solchen vnd andern berichtungen der vbertrefflichen go:ettin ware ich von hertzen erfrewet. Sihe in kurtzer zeit von vnuersehen vnnd gantz wunderbarlichen geboten warde ich gezwungen mich zum dritten male weyhen zůlassen vnd nit mit kleinen sorgen bedreten vnd jrzig bey mir selbst gedacht jnniglichen wohin sich der newe vnd vngeho:erte wille der go:etter hette geziehen was vbrig werde das ich zů der zweyen vordern weihen nit hette empfangen vnd ist es nit ein wunder das bede priester vnrecht vnnd vnuolkomlich mit mir gehandelt haben vnnd bei Hercules mir warde ietzo ab jren trewen zweifeln Aber mich der bo:eß gedacht vnd in hitzigen gedancken erwo:ellet sam ich vnsinnig were hat die gu:etig Bildnuß des Gotes durch na:echtliche weissagung also vnder richtet Es ist nicht darumb du ab manigfaltiger weyhe schewhest also ob vormals ichts vergessen oder vnderlassen sey Sunnder hab frewde ab dem manigfaltigen begnadunge der go:ette frewe dich dreymal zů sein das etlichem kaum ein male verliehen würde vnd diser zale halbe scha:etze dich billich alzeit selig Fo:erner so ist dir note der go:etlichen geistlichkeit bericht werden. Dann ob du zum wenigsten ietzo bey dir selbst würdest bedencken die kleydung der Go:etin die du in der Prouinz hast entpfangen vnnd jm tempel daselbst behalten werdenn jn dem seligen kleyde hochachtbar werden Darumbe das die dann seliglich vnd gůt sey entpfahe mit fro:elichem gemu:ete die weihe zů ere der grossen Go:ete Als mich die go:tliche Maiestat was note were bericht hette hab ichs nit hindersich gelegt noch die sachen in verzugk gesatzt Sunder auffs schierste dem priester geo:effent wes mir fürkomen were hab mich vnder das Joch der keuschheit geben vnd die zehen tage auß ewiger ordnung auff gesatzt mit willigem abbruch vnd vasten merend reihlich bestellet wes bote was zur einweyhunge mere nach meiner andacht dann meinem vermo:egen vnd bey Hercules hat mich nit beuilhet des kosten wann ich auß fürsichtigkeit des herren mit reihlichem solde geeufft was dann zů letzte nach wenig tagen hat mich im schlaffe bedaucht das der ober gotte der grossen go:ette vnd der ho:echste vber die gro:essern vnd der gro:este der ho:echsten vnd der Regirer der gro:e sten Osiridis: nit in ein ander Bildnuß verstellet Sunder selbst mir gnediglich zůsprech Das ich ein hochgeru:emter redner wurde vnd nicht schewhen dorfft die nachrede meiner widerwertigen die ich mit arbeitsamer lernunge erlangt hette vnnd damit ich im nicht vnder dem andern hauffen dienet hat er mich in die samlung seiner Pastopheren vnd in die schar seiner fünffja:erigen Decurion erwelet Also hab ich widerumb mit lützel hares mich des eltisten vnd bey zeiten Sylle auffgerichten Ambst der redner nit mit bedectem sunder kalem kopff fro:elich gebraucht. Ende des Ailfften vnd letsten Bůches Lucij Apuleij von dem guldin Esel.