Published November 24, 2023 | Version v1
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Colouring Dresden - Eine Citizen-Science-Plattform zur Erfassung von Gebäudewissen

  • 1. ROR icon Leibniz Institute of Ecological Urban and Regional Development

Description

Poster vom Projekt Colouring Dresden, das am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung verankert ist. Das Poster wurde auf der PartWiss 2023 in Chemnitz in der Postersession vorgestellt.

Das Projekt "Baukultur und klimagerechte Architektur in Dresden: Gebäudewissen kartieren, erforschen und vermitteln" ist ein Citizen-Science-Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, Informationen über Dresdner Gebäude in der offenen digitalen Plattform "Colouring Dresden" zu erfassen. Das Projekt ist international in das Forschungsnetzwerk Colouring Cities Research Programme (CCRP) eingebettet. Ko-Kreativ mit Akteur*innen aus Verwaltung, Forschung Praxis und Zivilgesellschaft wurden Forschungsfragen identifiziert, die Plattform entwickelt und angepasst, zu erfassende Merkmale priorisiert und verschiedene Veranstaltungsformate sowie Kommunikationskanäle für den Wissenstransfer aufgebaut.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an der Colouring Dresden-Karte mitzuwirken. Man kann Gebäudeinformationen über Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone eintragen. Dies kann im Freien oder drinnen erfolgen, je nach Vorlieben und Kapazitäten. Es können digitale Archive, historische Karten und Online-Kartendienste genutzt werden, um Informationen über Gebäude einzutragen. Es besteht auch die Möglichkeit, Gebäudedaten aus Geodaten, Archiven oder anderen Quellen beizusteuern. Zusätzlich kann man am Projekt mitwirken, Bildungsveranstaltungen besuchen oder eigene Colouring-Projekte planen.

Citizen Science nimmt in diesem Projekt eine Vorreiterrolle ein: Zum ersten Mal wird in Deutschland Citizen Science genutzt, um gemeinschaftlich Informationen über die gebaute Umwelt, insbesondere die Gebäude, zu erfassen. Abseits von der naturwissenschaftlichen Citizen-Science-Projekten geht Citizen Science bei Colouring Dresden über das reine Erfassen hinaus: die Öffentlichkeit wird aktiv in den wissenschaftlichen Prozess einbezogen. Es ermöglicht den Bürger*innen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einzubringen und gemeinschaftlich Informationen über die gebaute Umwelt zu erfassen.

Auch der Themenschwerpunkt wurde gemeinsam erfasst: Neben allgemeinen Basismerkmalen (Gebäudealter, Baustruktur, Materialität, Nutzung, …) soll der Schwerpunkt auf der Resilienz von Gebäuden bezüglich Hochwasser-/ Starkregenereignissen oder der Hitzebelastung liegen. Das Projekt legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Resilienz von Gebäuden gegenüber dieser Umweltrisiken. Durch die Berücksichtigung von Klimaanpassungsmaßnahmen und den Anforderungen des Denkmalschutzes werden relevante und praxisnahe Informationen für zukünftige Entwicklungen bereitgestellt.

Das Projekt nutzt verschiedene Aktionsformate, die auf die Vielfalt der zu erfassenden Merkmale und somit verschiedene Zielgruppen zugeschnitten sind. Gemeinsam mit den Partner*innen  wurden unter anderem Aktionen zur Vermittlung von Gebäudewissen und deren Erkennung in der Stadt durchgeführt: Stadtspaziergänge, Vortragsreihe, digitaler monatlicher Stammtisch, Mapathons, Schulaktionen, Hackathon uvm.)

Die verschiedenen Aktionsformate wurden auf methodische Anwendbarkeit in Citizen Science evaluiert. Dafür wurden Evaluationsmethoden entwickelt, die spezifisch auf die einzelnen Formate zugeschnitten sind und unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Die Auswertung der Evaluationen gibt Aufschluss über die Motivation der Teilnehmenden, die verschiedenen Interessengebiete der Citizen Scientists sowie das Vertrauen oder Misstrauen in die Wissenschaft. Es wurden deutliche Unterschiede in der Rücklaufquantität und Datenqualität zwischen den verschiedenen Formaten festgestellt.

Eine nachhaltige digitale Infrastruktur gewährleistet die offene Bereitstellung der projektbezogenen Dokumente (der Quellcode der Plattform, Workshopdokumentationen, die erfassten Daten, etc.). So sollen durch das Projekt geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Citizen Science zu Open Citizen Science zu machen und mit den Erkenntnissen zukünftige Citizen Science anzupassen, transparent zu gestalten und weiter entwickeln zu können.

Dabei ergibt sich aus dem Projekt ein Mehrwert für die Wissenschaft, die Gesellschaft und die Beteiligten des Projekts durch eine erhöhte Ideenvielfalt, Akzeptanz, Transparenz Erkenntnisbeitrag und Teilhabe.

Die Ergebnisse des Projekts zeigen, welche Aktionsformate und Evaluationsmethoden in Citizen Science-Projekten angemessen sind. Dies trägt zur Weiterentwicklung von Citizen Science in Deutschland bei, indem es die Motivation der Teilnehmenden, die Evaluationen und das Vertrauen in die Wissenschaft in zukünftigen Projekten steigert.

Notes

Das dieser Dokumentation zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Citizen Science Wettbewerbs "Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt" (https://www.citizenscience-wettbewerb.de/) gefördert. 

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