Short_title: Tristrant_und_Isalde
Word_count: 53175

#1v# Hienach volget die histori von herren Tristrant vnd der scho:enen Jsalden von irlannde
weliche histori einer vorrede wol wĂĽrdige wa:ere vnd doch vnnutz
dann die lesenden vnnd zĹŻho:erenden in langen vorreden verdriessen nemend
Darumb sag ich die histori auff das kĂĽrtzt
die also lawt

#2r# Wie kĂĽnig Marchs sein schwester Blanceflor verma:ehelet dem kĂĽnig Ribalin von iohnoys

ES was ein kĂĽnig mit namen kĂĽnig Marchs von kunewal.
der selb het ettwe lang vnnd groĂź kriege wider den kĂĽnig von schotten.
Als das nun gar lanng geweret het.
kam kĂĽnig Ribalin von johnoys mit grosser machte czehilff kĂĽnig marchsen.
vnnd dienet dem so gar wol. vnd so lang.
biĂź das vrleĂĽg gestilt ward
#2v# Auch liebet den selben Ribalin das wesen der enden vast wol. vnnd baĂź dann anderen enden.
wenn der kĂĽnig het gar ein scho:ene schwester hĂĽbsch vnnd gancz on allen wandel mit namen Blanceflor.
gegen der warde ribalin in lieb inprinstigklich entzĂĽndet.
vnnd hĹŻb an sy lieb zĹŻ haben.
deĂźgeleichen sy in hinwiderumb doch heimlich jm vnd aller mengklich vnwissendt.
yedoch mercket
vnnd verstĹŻnd ribalin in jm selbs.
das so:elich sein lieb. gegen jr nicht vmbsunst. sunder eyn widergeltenn da wa:ere.
was jm vrsache sein wesen da czĹŻ beleiben so lenngest
er mochte.
Er was auch in allen gescha:efften vnd hendlen deĂźter fleissiger. darmit er jm den kĂĽnig gancz willig und gĂĽnnstig machet.
dann kurcz. er schĹŻffe es alles wol.
das er die junckfrauen erwarb
vnd jm der kĂĽnig die mit gĹŻtem willen eelichen gemahelt.
Vnnd nach jr beider beyligen gestĹŻnd es vnlanng
die fraw #3r# ward schwanger.
Ribalin ward mit seinem schwager kĂĽnig marchsen ĂĽberain Sein frawen mit jm heim zefu:eren in sein kĂĽnigreich johnoys.
das ward jm also verginstet.
Als sy nun auf den see kamen vnd durch vngeuert lang faren mĹŻsten
na:ehnet die fraw zĹŻ der gepurd vnd warde jr also wee dz sy nicht genesen mocht vnd starb.
Do ward von dem todten leibe ein kind geschnitten. vnd bey dem leben behalten.
das selb kindt seydher wĹŻchs.
vnd ward auch ein manlicher teĂĽrer heldt genennt Tristrant.
von dem die histori sagt
vnd erhaben ist.

AbenteĂĽr. Wie Tristrant erczogen ward.

#3v# Was grosser klag vnd traurikeyt do ward von dem kĂĽnig. seiner ritterschafft. vnd allem volck.
so bei jm wz.
wa:er wunder von zĹŻ sagen.
dann ein yeglicher
der war recht lieb versĹŻcht hat.
erkennt auch wol
wz groĂź laid vnd vnseglich schmerczen nachuolgen.
darumb will jch nicht weiter dauon reden.
wenn es geet ye nach su:eĂź saur
das sicht man gemeinklich in allen dingen
Also ward auch dem kĂĽnig Ribalin sein freĂĽnd gar bald verwandelt in betru:ebtnuĂź. vmb seiner frawen tode.
yedoch so #4r# ward die klag vmb grosses laid vermischet vnd ain teyl gestillet.
Do jm got der herr das kind bey leben lieĂź.
das fu:erte er mit jm heym zĹŻ land.
gabe das ze pflegen den ammen.
die sein pflegeten
vnd warteten.
als kinden notturfftig ist.
vnd kĂĽnigklicher art zĹŻgeho:eret.
so lang
biĂź er darczĹŻ ward bu:echer czĹŻ lernen.
Vnd ward jm zĹŻgeben ein meister der geschrift vnd aller ander behendikeit. mit namen kurneual.
alls in der der bu:echer vnderrichtet hett.
lernet er in darnach behendigkeit. vnd geradigkeit mit ringen. laufen springen. stainwerffen. den schafft schiessen. mit dem sper. auch mit dem schwert. Auch alles anders
was czĹŻ der ritterschafft geho:eret.
Er lernet auch darbei milt sein vnd warhafft.
was er geredt
vnnd gehieĂźs
das er der keines nymmer verpra:ech.
wenn wo er mit wercken oder worten
die er gehieĂźs
oder verheyssen hette.
sich verga:esse
vnd deren mit nicht hielt.
#4v# So wurd er bald got vnd der welte vnma:er.
er beualch jm auch in besunder all frawen eren. vnnd denen zĹŻ dienen mit leib vnd gĹŻt. vnd kurcz zesagen.
Er keret allen fleiĂź fĂĽr.
erzoch
vnd hielt in. jn u:ebung zĹŻ allen tugenden.
Der jung herr hĹŻbe an dem meyster nach zĹŻ volgen. in allem.
so er in gelernen kund
vnd mocht
vnd wĹŻchs auch vast in tugenden vnd anderen gĹŻten wercken vnd siten.
so kĂĽnigklicher art zĹŻgepĂĽret.
vnd beywesen sol. mit milt monheyt. getreĂĽ. sta:et. warhafft vnd beschaiden. Also
das niemant wandel noch miĂźuallen an jm. geprue:fen noch gemercken kunt.
DarzĹŻ het jm die natur einen erwĂĽnschten leib geformirt vnd gepildet. nach aller lidmaĂź ganncz vnstra:effelich nichcz an jm vergessen.
vnd was auch wolgeuellig yederman an zĹŻ sehen.

Hie begert Tristrant vrlaub von seinem vatter

#5r# Als nun Tristrant darczĹŻ warde
das er in hertt vnd nott sich auch geleyden mocht.
Riet jm sein meyster kurnewal.
das er vrlaub begert von dem herren seynem vatter Ribalin. auf mainung
dz er andre land vnnd sitten auch sehen. erfaren. vnd erlernen mo:echte.
vnd sich nitt also in seinem aygen heymat verla:ege.
besunder das in fremden landen. sein namen vnd sein gethat offenbar vnd erkennet wurden.
Auff das gieng Tristrant zĹŻ dem kĂĽnig
vnd sprach.
Herr vnd vater bitt mit vndertenigkeit. mich ewer vrlaube #5v# haben lassen. auch darzĹŻ helffen mit gesinde.
vnd wz mir zĹŻ so:elicher raiĂź noturfft sein wirt.
wenn jch mir fĂĽrgenommen hab mit ewr hilf vnd gunst fremde lant zĹŻ erfaren vnd lernen ander siten vnd hu:ebsch geberd
so jch von andern landen sagen ho:er.
vnd main auch
dz. euch vnd mir wol zetĹŻn sey.
vnd bit hierauf fleissiklich mir so:elchs nit abschlahen. sunder mir darzĹŻ helffer vnd auf dz aller erst vertigen.
wenn jch ye hoff
vnser beider namen sol erst recht lautmer durch alle lant geoffenbart vnd erkant werden

Wie Tristrant zoch in kurnewelisch lant

#6r# Do der kĂĽng erhort dz fĂĽrnemen seines suns
geuiel jm dz wol
vnd antwurt
das er so:elichs zĹŻ gĹŻt aufna:em.
dz er sich so junge in andre lant zefaren geben wolt
darzĹŻ wolt er va:eterlich helffen mit aller kost vnd zerung
so er bedo:erfft.
Vnd schĹŻff bald mit seinem hofmeister.
wz kurneual eruordert
vnd haben wollt. nichcz hierjnn auĂźgeschaiden.
solt man jm nach dem aller besten vnd reich ichisten geben.
daz ward also verpracht.
Es wurden auch besunder geladen zwen saum mit golt silber. vnd der aller kostlichesten klaider.
Curneual name im hof zwen junckherren vnd acht knaben edler gepurd
Als er nun zĹŻgericht vnd gancz gefertigt ward
name er vrlaube von dem kĂĽnig vnd seinem vatter. vnd von allem hoffgesind.
der kĂĽnig gab jm va:eterlichen sebeulach in got dem allmechtigen vnd marie seiner mĹŻter. auch in grosserderheit seinem meyster curneual.
also fĹŻr dz klein ho:ere von johnoys ĂĽber mo:er in curnewelisch lant
#6v# Als sy nun schier zĹŻ land kamen
bat Tristrant seyn diener.
das sy nit sagten
wer er wa:er oder von wann.
noch sein geschlecht mit ainicherley offenbaren.
vnd tet dz auĂź listikeyt.
mit den worten giengen sy von dem schif
vnd sassen auf jre pferd.
reytent in kĂĽnig marchsen hof.
do ward tristrant gar erlich empfangen.
der gnadet dem kĂĽnig
vnd begeret betlich.
ob er sein gerĹŻcht vnd czĹŻ diener haben wo:elt.
vmb des willen er dann dar kommen wa:er.
auch sunst kein herren weste
dem er fĂĽr in dienen wo:elt.
wenn er souil zucht vnd er von jm vnd seinem hof geho:ert het.
darumb er in fĂĽr all ander herren hett fĂĽr genommen jm zĹŻ dienen.
so:elchs erpieten der kĂĽnig in grossem geuallen aufnam
vnd saget jm zĹŻ.
daz er in zĹŻ hofgesind geren haben wo:elt.
Hierauf ward beru:efft ein herzog mit namen Thinas
der wz des kĂĽngs truchseĂź.
der selb wz treĂĽ vnd gancz frumm.
vnd wz in dem kĂĽnigklichen hof zetĹŻn wz
mĹŻst alles durch sein gescha:efft geschehen
#7r# dem warde Tristrannt beuolhen.
das er den hinfĂĽran in seiner achte vnnd sorgueltigkeit haben so:elte.
der benanndt herczog Thinas nam den jungen herren in sein pfleg.
vnnd hielte den mit allen dingen vnnd mit so:elichem grossen fleiĂź
als ob er sein leiplich kind wa:ere.
er batt auch alles hofgesint.
das sy tristrantem vor augen hielten
vnd jm dienten. als jrem aigen herren.
so:elliches kundt auch Tristrant vmb sy alle beschulden.
das in yederman geweret.
lieb vnd schon het.
wenn er fleisset sich aller tugent vnd frĂĽmkeyt
Also was er ein zeit in des kĂĽniges hof
das in bedauchte
er wa:ere nun wol darzĹŻ
das er ritter werden mo:echt.
vnd man jm das schwert geben so:ellt.
als auch das kĂĽrczlichen geschahe.

Abentewr. Wie Morholt von jrlannd von dem kĂĽnig Machssen czinĂź vorderet

#7v# Nun wz ein helt in jrlannt mit namen Morholt
der wz gar ein starck man.
vnd hette allein vier mannes sterck.
Der kĂĽnig von jrlannd hett sein schwester.
der hielt in also bey m.
wenn er was jm vast nucz.
vnd bezwang mit seiner manheit alle die land.
so vmb jrlant gelegen waren.
daz jm die mĹŻsten zinĂź geben biĂź an an Curnewalisch land.
da eruorderet er auch manigualt von.
Aber kĂĽnig Marchs. hett sich des allezeit auffgehalten vnd widerstand getan.
Do aber Morholt dz sahe
beschwa:eret er sich darumb.
vnd meint #8r# sich selbs deĂźt ringer vnd leichter sein. an seinen wirden vnd eren.
ob er jm dz land nit auch vndertenig macht.
vnd schwĹŻr darauf ein herfart.
er wo:elt den leib verliesen oder das land bezwingen.
Er nam mit jm ein groĂź ho:er
vnd fĹŻr hinweg.
Als er nun ĂĽber mo:ere kam.
beschicket er kĂĽnig marchsen
vnd enbot jm.
er solt jm den zinĂź schicken
den er xv. jar durch sein stoltheit tĂĽrstiklich versessen het.
auch hieĂź er jm sagen.
ob er yendert ain man het
der in allein to:erst besteen.
vnd der von adel als frey wa:er als er.
mit dem wolt er fechten.
gesigt er dem selben an
dz jm denn kĂĽng marchs solte vndertenig sein.
gesiget jm aber diser an
so solt er kĂĽng marchsen frei vnd fĂĽran vnbezwungen lassen.
doch zĹŻuoran. wolt er den zinĂź oder tribut haben.
vnd schĹŻf den king zesagen.
wz er doch zĹŻ zinĂź begert.
vor allen dingen wolt er haben alle
die da wa:eren bey xv. jar alt knaben vnd maid.
wolt er jm die geben
wa:er gĹŻt.
wo:elt er aber nit
so #8v# wolt er sy mit gewalte nemen.
die knaben mu:eĂźten sein aigen sein.
vnd die maid wolt er daheym in das offen frawhauĂź thĹŻn
das sy jm pfenning gewinnen so:eltten.
ho:ert
wie ein scha:entliche vnbeschaydene botschafft das von einem kĂĽng was
Vnd der er sich billicher geschampt het zĹŻ gedenncken.
denn das er es ĂĽberlawte hieĂź auĂźru:effen.

AbenteĂĽr. Wie Tristrant ritter gemacht ward.
vnnd sich verwilliget mit Morcholten zĹŻ vechten.

#9r# In dem kamen sein boten zĹŻ kĂĽnig Marchs.
vnd sagten jm die botschafft.
der er ser erschracke.
vnd klaget das heimlichen in seinem herczen gott dem alma:echtigen
vnd gab nit antwurt darauff.
dann Er schreib
vnd schickt auĂź in alle seine lant all fĂĽrsten vnd herrn.
das die zĹŻ angesichte des brieffs zehoff ka:emen.
vnnd sich nichs darjnn jrren liessen.
wann er jr czĹŻ not bedo:erft.
Dieweil so:eliches schreyben gethan vnd auĂźgesant wurden.
beriete sich Tristrant mit seinem meister Curnewal. den kampff selbs zeuechten.
vnd vermainet des an den kĂĽnig zĹŻ begeren.
aber curnewal widerriet jm das.
vnd meinet
er wa:er der jar zĹŻ jung. vnd der krefftt zeklein. wider einen so grossen starcken man.
Aber Tristrant scha:eczt sich nicht mynder an der sterck
dann Morholt was.
vnd bat hierauf mit allem fleiĂź. jm sein fĂĽrnemen nicht abschlagen. Sunder darczĹŻ helffen #9v# vnd fleiĂź thĹŻn
darmit jm der kampff erlaubt wurd.
Er sagt jm auch dabej
wie er sich wol verstu:ende.
das man keynen fund
der sich der sach vndersteen wurd
solt Morholt dann vngestriten hinweg ziehen
wa:er dem kĂĽngklichen hoff vnd vns allen schand vnd vnere.
jch gedag des schaden
den wir vnd das gancz land enpfahen wurden.
Darumb verman jch dich
Ob du mir anderst eren vnd gĹŻtes gĂĽnnest
So wer mir disen kampff nit zĹŻ fechten.
Antwurt kurnewal.
Das kein man nie wurd
dem er souil eren vnd gĹŻtes gunde als jm.
vnd dem er gerner darzĹŻ helffen wolt.
Vnd seyd er dann ye vechten wolt.
wa:er sein meinung
das er den kĂĽnige vor gebeten het.
das er in ritter macht
so mo:echt er dester bas mit gro:essern eren vechten.
des rates ward also veruolget
wann er seines meisters rat nie veracht
Hierauf gieng Tristrant zĹŻ herczogen thinas.
dem er vom kĂĽng beuolhen warde
#10r# vnd saget dem so:ellichs sein fĂĽrnemen der ritterschafft halben.
vnd verhal den streit
das geuiel dem herczog wol.
gieng mitt jm zĹŻ dem kĂĽng.
vnd baten beyd mit grosser bet.
das er Tristrant ritter machet
So:ellichs aber der kĂĽnig jm gern abgeschlagen vnd das er noch das jar verzuge het.
wann er noch zĹŻ jung wa:er.
aber tristrant bat so mit grossem ernst
das in der kĂĽnig nit lenger verziehen mocht.
Sunder er macht in ritter vnd. lx. ander junckherrn mit jm.
Dz alles geschahe in siben tagen.
In der zeit warn nun etlich fĂĽrsten vnd herrn zĹŻ hoff kommen.
Rait herr Tristrant mit seinen schilt geferten auch dar
Vnd als er da gesehen ward.
ward er fĂĽr all ander ser gelobet vnd gebreiĂźt in allen seinen hendeln.
vnd als er vernam
dz er fĂĽrgenommen vnd gebreiĂźt warde fĂĽr ander.
gab jm mer und mer vrsache czĹŻ ku:enheit.
vnd ward dadurch ser gesterckt vnd gereyczt zĹŻ manheyt.
#10v# Als nun die herrn vnd ritterschafft all zĹŻ hoff kamen
sagt in der kĂĽnig die botschafftt
so jm morholt gethan het.
leget in die kla:eglich fĂĽr.
vnd begeret darauff ratt
wie er sich vnd sy mit jm darjnn halten solten nach dem nuczlichesten.
wolte er gern verfolgen.
vnd das sy darauf giengen
ob man niendert vnder in allen einen vinden mo:echt
der morholten allein wo:elt besteen.
Darauff giengen sy zerat nahend ein ganczen tag
vnd kunden vnder in allen keinen do vinden
der sichs wolt
oder geto:erst an nemen.
jnnen des gieng herr tristrant zĹŻ in in den rat
vnd fragt
wz die sach wa:ern.
darjnn sy so lang rat heten
dz ward jm alles gesagt.
Antwurt er.
Es seind doch vil stolczer ritter hie
auĂź den allen sich es pillich einer an na:em.
ob aber keiner vnder in ist.
So will jch mich willigklich von vnser aller wegen dareyn geben
vnd bit eĂĽch all mir beholffen seyn #11r# gegen dem kĂĽnig.
das mir der streit werde erlaubt.
das gelobten sy jm all.
doch rieten sy jm
er solt sich vor wol bedencken vnd sichs nit so gar liederlich an nemen
er wa:er vast jung vnnd vnerfarn.
Aber Morholt wa:er so:ellicher krefft vnd manheit
das keiner nie gesehen wa:er
der sich jm geleichen mo:echt.
Darumb woltent sy es nit raten.
Aber herr Tristrant aller vorcht vnd zagheyt frey. antwurt auĂź manlichem herczen
vnd sprach.
Jch getrau eĂĽch wol.
vnd bitt eĂĽch betlich
Jr helffent
das mir der streit vergĂĽnt werd
wann jch hoff
vnd getrau
jch wo:el vns allen ere vnd syg erfechten.
wer wayĂźt
ob mir got villeicht des sigs vergan.
wenn er doch ye dem rechten do beistendig ist
vnd die vaygen mit jr aigen boĂźheit vnd vnrecht vaiget.
So weiĂźt auch got.
dz jch von gerechtikeit wegen vechter sein will.
mich vnd vns all von vngerechtikeit vnd fro:embder ansĹŻchung gern retten #11v# vnd frey machen wolt mit go:etlicher hilf
on des trost vnd geding laĂź jch als mein heil
vnd trau sein genaden
er helffe mir das vnrecht vndertrucken.
Do die herrn so:elich sein manheit vnd ernst horten
vnd sahen.
wurden sy also fro.
yedoch wz in schwa:er. so:elich groĂź sach an einen so jungen ritter zĹŻ lassen.
der gegen Morholt eyn kind zescha:eczen wz.
Aber herr tristrantt gab in gĹŻten trost.
dardurch sy all wurden gesterckt.
vnd vermant sy hierauf czĹŻ dem kĂĽng zegeen. dem sagen.
dz sy einen vnder in heten
der sich der ho:ert wider morholten angenommen het.
Sj so:elten in aber nit nennen.
bis der kĂĽnig gelobet. in den streit zefechten
mit dem giengen sy all zĹŻm kĂĽnige.
vnd sagten jm die botschaft.
der ward er gar ser erfreĂĽt.
vnd sprach.
Wer ist der riter oder knecht. aigen oder frey.
So sol er mein hilf gunst vnd rat darzĹŻ haben. in allem
wz er begert
vnd haben sol.
jm auch so:elichs nit vnbelonet noch vngedanckt #12r# laĂźsen.
Morholts boten waren engegen.
vnd sagten
jr herr wo:elt mit keinem vechten
Er wa:er jm dann genoĂź.
darumb wolten si wissen
von welicher art der wa:er.
dz sy dz jrem herrn wiĂźten zesagen.
Hier auff antwurt herr Tristrant.
sy solten jrem herrn sagen
er wa:er von art als frey als er.
Wann Blanteflor ist gewesen mein mĹŻter. vnd kĂĽing Ribalin von johnoys mein vater.
vnd bin kĂĽng Marchs schwester sun.
Do der kĂĽng dz erhort
ward er erfreĂĽet. vnd auch betrĹŻbt.
ErfreĂĽet
das der so manlich was.
vnd des fechtens angenommen het.
Betru:ebet.
dz sich seiner schwester kind in so:ellich not hett begeben.
Vnd bat herr Tristranten mit grossem ernst vnd fleiĂź.
das er den kampff vmb seinen willen verbergen solt.
Dye gebet verfieng nicht.
Auf das fraget der kĂĽnig
Warumb er jm es so strenge vnd so gar ho:ert fĂĽrgenommen het.
Er solte sich doch noch daruon do nemen lassen.
#12v# wann er wolt in ye nit lassen vechten.
Hie auf antwurt herr tristrant.
Solt Morholt also vngefochten von hinnen schaiden.
so het er vns all fĂĽr zagen. vnd nitt vnbillich.
so wir vns land leĂĽt vnd gĹŻt so gar on alle wer nemen liessen.
vnd heten auch darjnn pillich den spot sampt dem scha
Der kĂĽnig sprach
dz bedarffestu so hoch nit besorgen.
es ist dir weder schand noch vnere.
vnd bit dich freĂĽntlich
du lassest von deinem fĂĽrgenommen willen
wann jch vechten von dir nit haben will.
Hieauff antwurt herr tristrant gar gezogenliche
vnd sprach.
Herr wo es an eĂĽr ere vnd gelimpf geet.
da wird auch jch zĹŻ beiden seitten angerennt.
Darumb will jch sterben oder den sig behaben.
Als der kĂĽnig sahe.
dz er aller seiner bet entwert wz.
warde er vngedultig.
vnd sprach in grossem zoren.
Nun solt mir nimmer fechten.
es seye dir recht lieb oder laid.
Do Tristrant hort
dz jm dz vechten so gar versagt solt seyn.
#13r# vermant er den kĂĽnig der gelĂĽbdt vnnd treĂĽ
so er den fĂĽrsten getan het.
vnd damit jm der kampf erlaubt vnd besta:ett worden wa:er.
mit dem behĹŻb er
dz in der kĂĽng mĹŻst vechten lassen.
Do sprach der kĂĽng
lyeber o:ehem jch bit dich
du gebest deinen jungen leib nit in den tode vngeno:eter sach.
wann du bist so:elichem vechten zĹŻ kranck
erschlecht er dich
das kan jch nimmer mer verklagen.
was dann
sprach herr Tristrant
Jch mĹŻĂź doch sterben.
so will jch also lieber sterben
dann dz morholten so liebe geschehen solt.
dz er vngefochten hinweg solt ziehen.
Ey sprach der kĂĽng.
LaĂź dz selb als auff mich geen.
vnd erwinde des vechtens.
Auf mein warheit
sprach herr Tristrant.
dz mag ye nit sein.
Jch wil fechten.
vnd hoff
mir sol der syg geuallen.
Wz mocht der kĂĽng nun thĹŻn.
da er in ye von dem willen nit bringen mocht
dann dz er jm darzĹŻ hilf vnd wappen gabe.
vnd enbot morholten
dz er am driten tag zĹŻ #13v# rechter streit zeit ka:em auf den wo:erd. allein
vnd all sein herrn hinder jm lieĂź.
er wolte jm auch nun mit einem man vechtens stat tĹŻn.
der wĂĽrd jm den zinĂź mit bringen
den er vil zelang versessen het.

Hie vacht herr Tristrant sein erstes vechten.

Die boten eilten zĹŻ jrem herrn.
vnd sagten jm die geschicht gancz auf ein end.
morholt fragt
wer der wa:er
der in besten wolte
auch wo vnd wann der streit wĂĽrd.
dz sageten sy jm als.
Hierauf richten sich beid teyl
als zĹŻ streit geho:ert.
Als nun der #14r# seczt tag kam.
hieĂź kĂĽnig Marchs fĂĽr sich bringen das aller best harnasch
so er het
wappnet seinen o:ehem selbs darein mitt grossem fleiĂź.
vnd gab jm ein schwerte.
wo hin das mit krefften geschlagen warde.
mocht kein stahel vor jm besteen.
vnd beualhe in got dem alma:echtigen mit wainenden augen in sein hĹŻt.
das der wa:ere sein helffer.
vnd in mit gesund herwyder schicket.
er kĂĽst in.
drĂĽckt in an sein pruste.
vnd rĹŻfft vmb hilf in die ho:ech der hymel. er vnd als sein volck.
Hiermit gienge herr Tristrant zĹŻ schiff.
Nam mit jm sein pfa:erd schilt vnd schwert.
vnnd fĹŻr allein in den wo:erde.
vil gĹŻter segen wurden jm nach gesprochen. vnnd des siges gewĂĽnscht.
morholt kam jm engegen gefaren.
der heft sein schif
vnd stieĂź herr tristrant
dz sein verr hindan.
der sprach.
Helt warumb tĹŻstu das.
Antwurt er.
wyr seyen beyd her kommen.
das wir schaden oder frommen hie hollen wo:ellen.
Ey sprach #14v# herr Tristrant
er kommet wol von hinnen
welicher den sig hie behabt.
daz weiĂź jch fĂĽrwar.
Do sy also miteinander redten
bat Morholt der starcke herr tristranten petlichen
das er sich des vechtenns abta:ete.
vnd mit jm zĹŻ land fu:er.
er wolt mitt jm teylen
was er het.
vnd sein erb halb geben. Auch seinen leib vmb sein willen vail fu:eren.
die weil er lebt.
Besunder sollt er auch ansehen sein scho:en vnd jugendt vnd sein leben fristen.
wann solt er in erschlagen.
dz wa:er jm jnniklich laid.
er redet auch fĂĽrbas.
scho:ener jĂĽngling bedencke dich mit mir zefarn
ee du verlierest dein jungen stolczen leib.
Herr tristrantt sprach
dz tĹŻ jch hart gern.
so verr dz du den kĂĽng frey lassest vnd fĂĽran vnkĂĽmmert.
Dz mag nit sein
sprach morholt.
kĂĽnig marchs wirt nit frei gelassen.
wann wer dz verna:em mo:echt meinen das jch auĂź vorchte ta:et.
Do sprach herr tristrant der ku:en held.
So sei dir widersagt. wann ee du den #15r# zinĂź gewynnest
solt dir lieber sein
du hetest in nie eruodret.
vnd als er die wort redt.
sassen sy auff jre pfa:erd
eilent beyd mit grossem zorn vnd neid zĹŻ einander
vnd stach yetweder den andern durch den schilt.
vnd ward herr Tristrant wundt an dem ersten reytten.
Sy riten aber mit grossen krefften zesamen.
Vnd stach herr Tristrant morholten vom pfa:erd
vnd er ward zĹŻm andern mal wund.
mit einem gelĂĽppten sper.
das auf jm zerstochen
warde. Morholt bald wider auff.
vnd lief herr Tristrant zĹŻ fĹŻssen an.
do erpayst der ku:ene held auch vom pferd.
vnd erhĹŻben ein so:ellichen ernsthafften vnd ho:erten streit.
als von zweien mannen ye gesehen warde.
vnd triben lang an ein ander hin vnd wider.
Morholt was gar ein starck man
der schlĹŻg den jĂĽngling
das er viel auff beyde knye.
Aber er sprang behend auff
erholt sich des schlags
vnd schlĹŻg Morholten die hand ab.
darjnn er sein schwert #15v# trĹŻg.
Als Morholt sich selber ĂĽberwunden sahe.
hĹŻb er sich an die flucht.
vnnd meinet also daruon zekommen.
Herr Tristrant aber lieff jm behend nach.
vnd in dem lauffen schlĹŻg er jm ein wunden durch den helm in sein haupt.
das er also tot ernider viel fĂĽr die fu:eĂź des jĂĽnglings.
vnd jm belib ein stuck von dem schwert in dem helm stecken.
Do sprach herr Tristrant
Jch sihe wol
du beleibest.
vnd meyn
meyn herr kĂĽnig Marchs werde frey vor dyr sein.
vnnd du habest des zinses genu:ege.
wĂĽrst auch fĂĽran nicht mer vodern
dann dein ĂĽbermĹŻt der hat dich gefellet.

Wye dye scho:en Ysalde jren o:ehem den totten Morholten hinweg fu:eret.

#16r# Also was der streit geschiden dem einen zĹŻ freĂĽden dem andern zĹŻ klagen.
kĂĽnig Marchs holt sein o:ehem mit grossen freĂĽden vnd lobgesang. lobent got den almechtigen.
das er in so gar va:eterlich vnnd trostlich geholffen hett.
vnnd fĹŻren mit freĂĽden heym.
Aber dye traurig schare von jrland holtend jren ka:empffer auch doch nicht als kĂĽnig marchs sein o:ehem mit freĂĽden. Sunder mit gar grossem vnd traurigem wainen vnd klagen.
vnd schickten gar bald fĂĽr zĹŻ der aller scho:enesten #16v# ysalden des kĂĽnigs tochter von jrlande.
liessen jr sagen
wo:elt sy jren o:ehem lebentige sehen.
das sy dann zestund ka:em.
Das ta:eten sy auff den gedingen.
ob sy in lebentig fund.
so mo:echt sy in beym leben behalten
wann sy mit bewa:erter kunst der wunt erczuey der selben zeit. die hĂĽbschest wz. in allen landen.
do sy die botschaft vernam
eylet sy bald
vnd nam mit jr
was sy czĹŻ wunden bedorfft.
Als aber sy eylent dar kam.
was jr o:ehem tod.
vnnd het jrer zĹŻ kunft nit erbeyten mĂĽgen.
Als sy sahe
das er tod was.
ward sy zymmlich weynen.
vnd gieng zĹŻ dem todten sein wunden zĹŻ besehen.
do steckt die scharten oder stuck auĂź herr Tristrants schwert dannochte in der wunden.
Die nam sy darauĂź.
weiset die allem volck.
vnd ta:et die darnach mit fleiĂź behalten.
Sy fĹŻren heym mit jamer.
vnd begrĹŻben jren todten mit grosser klag vnd herlicheit
als kĂĽnigen zĹŻgeho:ert.
Der kĂĽnig von jrland viel auf #17r# das grab. mit gar kla:eglicher geberd vnd grossem geschrey.
Darnach gelobt er seynem volck.
wer von kurnewelischen landen in sein lant ka:em.
das man der keinen leben lieĂź.
sunder sy all an galgen gehenckt.
vnd nam jm daz zĹŻ rach vmb seinen schwager Morholten.
den mainet er nymermer czĹŻuerklagen noch des ergeczet werden.
Nun was auch herr Tristrant gar ser wund mit gelĂĽptem waffen.
vnd was kein arczet in kurnewa:elischen landen noch an anderen enden
der jm die wunden hailen mo:echte.
man weĂźt auch nyemand in der ganczen welt.
der so:elich erczney kunt.
als die scho:en ysalde
die jm auch wol hett helffen mĂĽgen.
aber sy was jm ginnstiger zĹŻ sterben denn zĹŻ leben.
auch west er so:elicher kunst nit zĹŻ jrer hett es sunst mit seiner listikeit wol darzĹŻ gepracht
das jm hilff durch sy geschehenn wa:ere.

#17v# AbenteĂĽr. Wie her Tristrant ein heĂĽslin gebawt ward verr von den leĂĽten.
Wie er darnach wegk fĹŻr.
vnnd wie jm geholffen ward.

Als aber alle erczney an jm vmb sunst vnd vnnĂĽcz waren.
vnd ward auch ye lenger ye krencker. vnd dye wunden ser faulen vnd schmecken.
das nyemant bei jm beleiben mocht.
begeret er
das man jm ein heĂĽĂźlin von den leĂĽten auf den see machet
darinnen er allein wa:er warttent seines endes.
das ward also gemacht. vnd #18r# nach seinem begeren zĹŻ dem see geseczet.
Als man in nun darein trĹŻge.
wann er mocht selbs nicht mer geen noch steen.
do erhĹŻb sich so:elich groĂź klag von aller mengklich.
da sy jren kempffer. einen so:elichen hĂĽbschen jungen vnnd werlichen held also ja:emerlich verlieren solten.
dz jr klagen on maĂźs was.
vnd der volgeten zemal vil mit jm. biĂź czĹŻ dem heĂĽĂźlin.
aber der geschmack lieĂź nyemand bey jm. dann sein o:eheim kĂĽnig marchs. auch herczog Thinas vnd curneual
die warent teglich bei jm warttent seines endes.
nun wz her tristrant junck vnd gar scharpfer synn.
der gedacht hin vnd wider.
ob ainicherley in aller welt sein mo:echt
dz in fristen vnd gehelffen mo:echt.
vnd fand nichcz in aller seiner vernunfft
dann eins viel jm zĹŻ.
er wolt auf den see faren
ob in gelĂĽck ettwa bra:echt
da jm geholffen wurde.
oder aber also ellendigklich ersturbe.
dises leget er seinem meyster kurneuale #18v# fĂĽr.
bat sich in ein schiffel zĹŻ tragen.
vnd mainet hinweg z:o faren.
als auch geschach.
er nam vrlaub von dem kĂĽng vnd allenthalben.
vnd bat curneualen sein ain jar da warttent.
belibe er bei leben.
so ka:eme er ee der jarzeit.
ka:em er aber nicht.
so bedo:erfft er nicht lenger wartten.
vnd solt in gewiĂźlich tod wissen.
darumb hieĂź er in wider heym ziehen. seinem vater sagen.
das er nun fĂĽran kurneualen fĂĽr seynen sun hielt.
jm seiner getreĂĽen dienst lonen vnd nach seinem tot die kron tragen lieĂź als seinen aigen sun.
wenn er jr niemand bas verginnet dann jm.
Curneual het sich der kron vnd des reichs geren verwegen
das er mit seinem herren solt gefaren sein. sehen vnd wissen
wie es jm so:elt ergeen.
er wainet
vnnd tet auĂźdermassen cla:eglich vmb seinen lieben herren.
deĂźgeleichen alles volck ward erweget in mitleiden vnd herczenlich betru:ebt.
hiermiit ward er in dz schifel getragen mit grosser #19r# klag. mit jm sein schwert vnd ein herpfen
Auch wart dz schifel versorgt nach notturfft fĂĽr die sturmwind.
Her tristrand tro:estet sich selbs vast wol.
vnd beualch sich vnd die vmbsteenden got in sein hĹŻt.
vnd fĹŻr damit hinweg doch mit wasserreychen augen.
Der kĂĽng sahe jm senlich nach mit betru:ebtem herczen.
vnd clagten all
das in Tristrant ye kunt ward
Der fĹŻr nun hin on alle hilff.
vnd west selb nicht wahin.
die wind teten jm vast wee.
vnd wie in die triben
also mĹŻst er faren.
also triben sy in gerichts hin in jrland.
do aber er sich verstĹŻnd. in jrlannd zesein.
gedachte er erst den leib verloren haben.
yedoch gedacht er
das leben edel ist.
vnd wolt das fristen
weil er mo:echt.
Vnd als in der winde an das land warff.
gieng der kĂĽng spacieren bey dem wasser.
der schicket balt
dz man besehe.
wz in dem schiflin wa:er.
dye diener kamen
vnd sagten.
da wa:er ein man wundt in den tod.
der kĂĽng gieng selbs dar
vnd fand
#19v# als jm gesagt was.
do hieĂź er in jn eyn hauĂź tragen
darinnen man sein pflegen solt.
doch fraget er in.
wer er. vnnd von wannen er wa:er.
Her tristrant erschrack der frag hart.
vnnd sprach.
Herr jch heiĂź Pro.
vnd segincest ist mein hauĂź.
vnd bin ein spilman.
Nun bin jch beraubt worden auff dem mo:er. vnd verwunt biĂź in tod
vnd die wind haben mich her getriben.
do der kĂĽng das hort
vnd sahe auch dye grossen schmerczen seiner wunden.
ward er in erbarmung bewegt.
hieĂź sein wol pflegen.
vnd schicket zĹŻ seiner tochter.
dz sy dem armen wunden man ein pflaster ga:eb.
dz geschach.
aber es wz jm vnnĂĽcz
das ward jr gesagt.
sy sant jm bald ein anders.
da ward jm noch wĂĽrser.
als jr daz fĂĽrkam.
sprach sy.
jch waiĂź wol
wz jm gepricht.
er ist mit lĂĽppt wund.
vnd bereytet aller erst erczney.
die jm czĹŻ gehort.
dauon er als bald vnd in kurczer zeit gesund ward
Also hailet die junckfraw #20r# mit grossem fleiĂź jren todfeind.
das sy sein nit weĂźt.
vnd in nye gesahe. noch er sy auch.
Er schiede auch also ab.
das sy an einander nye gesahen.
wie wol er vor erfordert ward.
vnd kam dz durch besunder geschicht hernach volgent.

AbenteĂĽr. Wie her Tristrant dem kĂĽng von jrland speis schicket
vnd das land erlediget von hungers nott.

Es begabe sich
da die schiff von curnewalischen landen nymmer gen jrlandt faren dorsten.
Do ward grosser mercklilicher hunger vnnd auch tewrunge in #20v# jrlant vnd lebeten mit grossem gezwang hungers halben.
auf das beriet sich der kĂĽnig mit seiner ritterschafft
wz jm hierjnn zethĹŻn wa:er.
vnd wo sy speiĂź nemen wolten
damit das volck aufgehalten wurd.
vnd so gar nit verdurbe.
sy kunden jm all nit geraten.
vnd westen auch nit wahin.
Do gedacht der kĂĽnig an den man.
den sein tochter gehailet het.
vnd schicket nach jm
Tristrant kam bald zĹŻ hof.
als der kam
bat in der kĂĽng rattes. vmb sein. vnd des landes anligend nott.
do sprach er.
Herr alles.
das jch ewren gnaden zĹŻ willen vnd dienst. mit aller meiner vermĂĽglicheyt volpringen kan
vnd mag
bin jch gancz willig.
vnd ist das billichen.
wann jr habt das groĂź vmb mich beschuldet.
vnd wo:elt jr meines rates volgen.
so sendet ettliche schif mit mir gen engelant.
da wil jch so vil fleiĂź fĂĽrkeren. speiĂź bestellen auf das aller na:echst
so jch mag.
vnd euch die schicken.
Dem kĂĽnig geuiel der rat wol.
vnd #21r# saget das seinen ra:eten.
die wurden des fro
das sy der sorg vnd mu:e solten vertragen sein.
Hierauff wurden her tristrant dye scha:eczs vnd schif befolhen
vnd fĹŻr hinwege
Als der nun gen engellant kam.
besant er einen kauffman
vnd mu:etet den darumb
das er jm kauffen hĂĽlff.
er kauffet auch selbs.
vnd geparet in allerweiĂź.
als ob er auch ein kauffman wa:er.
vnd als er speis kaufft het. als vil als vmb tausent marckt golds.
lieĂź er die schif laden
vnd schickt die dem kĂĽng gen jrland.
er aber. gieng in ein ander schif.
das was von curnewalischen landen.
mit den fĹŻr er heim in seins o:eheim kĂĽngreich. vnd in die stat Thintariol.
da er vor krancker vnd vngesunder von geschiden was.
vnd kam gleich dar an dem tag.
als ein gancz jar vergangen was. seines dannen schaiden.

AbenteĂĽr. Wie her Tristrandt wider heym kam
vnd empfangen ward.

#21v# Als er zĹŻ Thintariol kame.
auĂź dem schiff gieng.
vnd in sein diener curneual ersahe
vnd erkannt.
ward er von grossen freĂĽden vnd lieb za:eheren.
vnd enbot dem kĂĽng die zĹŻkunfft seines o:eheym.
dem selben boten ward czĹŻ botenbrot.
das er fĂĽran. vor aller armĹŻt gefreit ward.
wie mit grossen freĂĽden. eren. vnnd wĂĽrden her tristrant empfangen wart. von dem kĂĽng. herczog Thinas. vnd aller ritterschafft. auch allen anderen frawen vnd mannen
wa:er wunder von zesagen.
dann #22r# ein yeder versteet es selbs wol.
wye gar hoch vnd groĂź ein lieber kommender freĂĽnde den anndern erfrewt.
der von so:elicher verr. langerzeit. vnd auĂź grossem siechtagen vnd schmerczen gesund herwider kommet. vnd besunder als der.
der in so:ellicher grosser pein. vnd gar nahent in sterbender nott. vor malen dannen geschiden ist.
Vnd darumb will jch nit mer daruon sagen. allein auff das aller kĂĽrczt die history zĹŻ ende bringen.
Her tristrant ward dem kĂĽng so lieb.
das er von seinen wegen kein frawen nemen wolt.
sunder in zĹŻ einem erben seins reichs haben wo:elt
Da waren etlich an dem hof.
die maineten
her tristrant riet dem kĂĽng. on ein frauen zĹŻ beleiben.
vnd wurden in darumb sere hassen.
aber er west nicht darumb. auch nicht.
das der kĂĽnig. das daig von seinen wegen vnderwegen lieĂź
oder tha:ete.
dann die anderen ma:echtigen an dem hof rieten dem kĂĽng teglich ein frawen zĹŻ nemen
#22v# Ains tags giengen freĂĽnd vnd man fĂĽr den kĂĽng
vnd namen her tristrant mit in
baten den kĂĽng mit grosser bet
das er ein frawen na:em.
die jm an adel vnd gepurd geza:emen mo:echt.
vnd das er das tet durch got vnd jr aller willen.
Der kĂĽng wart der bet beschwa:ert.
yedoch seczet er ein zeit
darauff er antwurten wo:elt.
des wurden sy fro.
wann er so:elich bet vor allwegen gancz abgeschlagen het.
in der geseczten zeit. gedachte der kĂĽng.
wie er antwurten wo:elt.
darmit er sy gefu:eglich von der bet pringen mo:echte.
wenn er ye kein frawen nemen wo:elt
es wa:er in recht lieb oder laid.
vnd als er in den gedencken saĂź.
sahe er zwo schwalben miteinander streiten.
vnd sahe
dz ein scho:enes langes frawen har. herab von in viel
das hĹŻb der kĂĽng auf.
vnd redt wider sich selbs also.
zwar mit disem har mag jch mich gar wol erweren.
so jch jnen sage.
das jch kein anndere haben wo:elle dann die.
der das har gewesen ist.
der mĂĽgend #23r# sy mich nit gewern
vnd mu:essen mich fĂĽr an so:elicher bet frei lassen.
auch seint sy meinem o:ehem veind vnd vnginstig on schuld
aber es kan jm nit geschaden.
er mĹŻĂź ye doch mein reich besiczen vnd sy in fĂĽr jren rechten herren haben.
Do er die wort mit jm selber redet.
kam her tristrant eingangen vnd ander herren mit jm.
fragent. den kĂĽnig von des reichs notturfft wegen.
dz lieĂź er fĂĽr geen.
vnd antwurt auff ander mainung mit so:elichen worten.
Jch hab einer frawen har hie.
so jr mir die gebt
die wil jch nemen vnd keyn widersprechen darjnn haben
aber sunst wil jch kein andere
die weil vnd jch leb.
Die herren nam wunder vnd gar fremd
vnd redten vndereinander.
es wa:er her tristrant schuld vnd ein angelegt ding.
damit er sich also wolt freien vnd entreden.
doch fragten sy den kĂĽng
wer vnd von wannen die fraw wa:er.
sy wo:elten jm die geren holen
in welichem lant sy wa:er
Er sprach
dz waiĂź jch selbs nit.
vnd kan #23v# euch auch nit mer dauon sagen.
do sprachen sy ĂĽber laut.
sy horten wol
das er sich mit so:elicher red fristen vnd sy jrer gebet entweren wo:elt.
doch wolten sy geren wissen.
wannen jm das har ka:eme.
Sagt in der kĂĽnig.
wie jm das worden wa:er.
vnd das er auch on weib ersterben wo:elt.
jm wurd dann die.
der har er hie hette.

Abentewr. Wie her Tristrant nach der frawen fĹŻr.
vnd wie jm auff der raiĂź gelange.

#24r# Do sprach her Tristrant.
Herr jr tĹŻt groĂź vnrecht
das jr vns allen nicht volgen wo:elt.
jch hab es euch vor oft geraten
vnd rat das noch mit ganczen treĂĽwen
Wiewol mich ettlich ewer mage zeihen
Jr thĹŻt es durch meinen rat.
das aber dz nit sey.
vnd sy mir vnrecht thĹŻnd.
will jch offenlich erscheinen. vnd vmb ewer liebe euch die frawen sĹŻchen.
darumb gebt mir her das har.
ob mich gelĂĽck der enden pra:echt
da sy ist.
das jch sy bey dem hare deĂźt bas erkennen mĂĽg.
jch wil auch nit erwinden noch herwider kommen.
jch pring dann die frawen mit.
darauf schafft vmb kiel. vnd ander
so jch zĹŻ der raiĂź bedarf.
der truchseĂź herczog Thinas hieĂź zehandt einen kiele bereyten. darein tragen. von speiĂź vnnd klaidern
was man bedorffte
auch harnasch vnd pferd zĹŻ hundert rittern. vnd grossen hord von gold vnd silber.
do das alles bereyt was.
Nam herr Tristrant vrlaub
vnd sprach zĹŻ dem kĂĽng
#24v# Jr so:elt wissen
das jch die raiĂź durch eur lieb vnd ewer eren willen fĂĽrgenommen habe.
wann mir ewer ere vnd gelimpff zĹŻ herczen gepunden ist ho:eher dann einem anderen.
Damit nam er das hare
vnnd schiede ab mit annder ritter hundert
dye jm der kĂĽnig zĹŻgeben hett.
sy fĹŻrent hin weg.
vnd einen ganczen monet sahen sy nicht anders dann himel vnnd wasser.
Do gebot herr Tristrant dem schiffmann
das er jrlant vermeiden so:elt.
wenn sy all wol weĂźten.
Wer von kurnewalischen landen dar ka:em
das der sterben mu:eĂźte.
Nun mu:essen wir ye durch alle land faren
Wo man mit kyelen vnnd pferden hin mage.
sĹŻchen ein frauwen
wo wir dye halt vinden werden.
gott wo:elle
das wir den tag erleben
daran wir sy vinden.
vnd die weil sy also redten.
hĹŻben sich die vnden mit einem grossen sturmweter.
vnd wurffen den kiel mit gewalt in der selben nacht gen jrland zĹŻ der burg
dabei herr #25r# Tristrant vor geheilet ward.
vnd als der tag erschein.
herr tristrant sahe.
das sy ze jrland warn.
erschrack er gar ser.
vnd saget seinen mitkommenden.
das er vormalen den enden geheilet wa:er worden.
vnd ist kein zweifel
wir mu:essen all hie sterben Oder mit grosser lĂĽstigkeit hin ein kommen.
Darumb so schweigent all still
vnd lassent mich allein reden.
ob jch vnns gefristen mĂĽg.
Nun ho:erent
wie es in fĂĽrbas ergieng
Als der kĂĽnig auf stĹŻnd
vnd sahe
dz der #25v# kiel der pruck so nahent lag.
schĹŻff er balde mit seinem marschalck.
das er dargienge.
vnd sy all enthaubtet.
dyser aber der getorst das bot nit ĂĽbergeen
es wa:er jm lieb oder laid.
vnd als er zĹŻ dem kiel kam
hieĂź er die gest all auĂźgeen.
vnd sagt in
sy mu:esten sterben.
Herr Tristrant botte groĂź gab.
vnd begeret zeleben.
schencket dem marschalck ein guldin kopff.
bat den betlich dem kĂĽng sein red zesagen.
Vnd sy die weil lieĂź leben.
der marschalck wz ein frommer getreĂĽer man.
vnd erbot sich des zethĹŻn.
Hierauf sprach Tristrant.
Jch bit eĂĽch dem kĂĽnig zesagen meyn gefert. vnd meinen namen.
Jch bin geheissen Tantrist.
vnd meiner gesellen zwo:elf mit mir. vnd seind kaufleĂĽt von Engelland.
haben ho:eren sagen.
Wie grosser hunger in disem kĂĽngreich sey.
do verkauften wir all vnser hab.
vnd legten die an speiĂź.
darmit lĹŻden wir zwo:elff kiel.
vnd hofften dardurch all reich zĹŻ werden.
do #26r# bekamen vns leĂĽt auff dem mo:er
den man starck nach jaget.
dye sagten vnns.
Ob wir ka:emen.
so heten wir gewiĂźlich den leib verloren.
Als wir das horten.
begunden wir gemeinklich klagen. vnd nicht vnpillich der grossen scha:eden halb vnser angelegten hab vnd gĹŻt.
die wir nemen wurden.
ob wir nicht vol fu:eren.
Volfu:er wir aber.
das wir dann leib vnd gĹŻt miteinander verfu:erten.
Hierauff wurden wir zerat.
vnd wurffen loĂź vnder vnns
auf wellichen das geuiel.
der solt her faren vnnd besehen.
ob dem also wa:ere
als vns gesagt ist.
Also geuiel das loĂź auff mich armen.
vnd bin allso herkommen auff genade.
So seind mein gesellen noch auf dem mo:er.
Lieber herre das alles bit jch eĂĽch dem kĂĽnig zesagen.
vnd dz er mir den leib laĂź.
jch bring jm die speyse alle zesamen.
So jch gesagt hab
der marschalck meint
die red wa:ern also
vnd brachte die zehand fĂĽr den kĂĽnige
dardurch #26v# wurden jr not gelenget. vnd auch durch ander geschicht hernach volgent.

AbenteĂĽr. Wie herr Tristrant ein serpant erschlĹŻg.
vnd wie jm gelang.

Also lag das betru:ebt ho:er bis ĂĽber miten tag.
vnd redten vnder einander.
leycht man sy lieben lieĂź.
so mu:esten sy aber ymmer in jrland gefangen sein.
vnd wagen die sach hin vnd wider.
Jn dem kam eyn man zĹŻ in gangen.
ward mit in redhaft.
Vnd saget herrn Tristrant
das ein serpant in dem kĂĽngreich wa:er.
der ta:et das zemal ser wu:esten. an leĂĽt vnd vich.
Nun hete der #27r# kĂĽnig gebieten lassen.
Wer den serpant erschlu:eg.
dem wolt er sein tochter geben.
Do herr Tristrant das ho:ert.
nam er keyn lenger bit.
Sunder wappnet sich nach noturfft.
vnd rayt gegen der not.
wann er was zemal ein kleiner vnuerzagter helt
Als er ĂĽber das feld drabet.
sahe er fĂĽnff man ser fliehen.
vnder den einer den anndern verr fĂĽrkommen was.
dem eilet herre Tristrant zĹŻ.
ergraiff in bey dem har
vnd fraget
wen er so ser fluhe.
dyser bat lautterlich durch got.
das er in lieĂź.
vnd sprach.
der serpent jacht do her.
vnd wyll mir den leib benemen
darumb laĂźt mich
das mir das leben vor jm beleiben mĂĽge
Herr Tristrant fraget
wellichen enden der wurm wa:er.
er wo:elt jm engegen kommen.
ob jm gelĂĽck fu:eget.
das er in to:eten mo:echte.
diser saget jm die gelegenheyt gancz.
aller erst lieĂź er in.
hieĂź in mit heile faren.
vnd keret er gegen dem serpant.
Hielt sich in ein grund.
vnnd warttett
#27v# bis der wurm neben jm kam.
Do zehant zerstach er sein sper auf jm.
vnnd ee der schafft gar volbracht
het er sein schwert in der hand.
vnd hawet mit ganczen kreften auff in so lang.
das er mit grosser arbeit vnd manheit den syg gewan.
Aber der wurm verbrannt das pfa:erde vnder jm vnd er mĹŻst zĹŻ fĹŻssen vechten
als er den wurm erschlagen het.
schneid er jm die zungen auĂź.
vnd trĹŻg die mit jm hinweg.
Nun het in der wurm so:ellich feĂĽer angeworffen.
das das harnasch schyere an jm verbrunnen was.
do sahe er eyn moĂź vor jm.
darein er gieng
vnd woltt sich erku:elen.
das er in dem harnasch nit verbrunn.
Als er darein kam.
ward jm das harnasch alles kol schwarcz. on allein den halĂźberg.
der was guldin.
do er das sahe.
gieng er ein wenig fĂĽrbas.
Da vande er einen lauttern brunnen.
Darjnnen er sich aller erst erku:elet.
vnd legt sich durch rĹŻ zĹŻ dem brunnen. nicht #28r# vnbillichen.
wann in der wurm vast vmb getriben. gemu:et. vnd auch ser verwundet het.
vnd lag also do. gar nahend vnuersunnen.

AbenteĂĽr. Wye sich des kĂĽnges trucksa:eĂź beru:emet
er het den wurm erschlagen.

Nun lassen wir herr Tristrantten ein weil rĹŻwen
vnd sagen von den flichtigen zagen
die herr Tristrant vor gesehen het.
Das #28v# waren des kĂĽnigs trucksa:eĂź vnd seyner diener vier.
do die vermerckten.
das der wurme erschlagen was.
riten sy dar.
vnd schnitten dem erto:eten wurm das haubt ab
vnd bat der trucksa:eĂź sein diener.
das sy jm der vnwarheit gestu:enden
vnd sagten
er het den serpant erschlagen.
er wolte sy ymmer darnach reychen vnnd fĂĽdern.
vnd tha:et das
vmb das jm der kĂĽnig sein tochter geben solt
auch het er sich mit so:elicher manheit fĂĽr geben.
das er den wurme allein besteen wolt.
wiewol seyn zagheyt genĹŻg wissenlich was vnnd offenbar.
vnd darumb was not.
das er mitt jm zeĂĽgen bra:echt.
wann er wol wissett
das sein eines worten. wenig darumb gelaubt wurd.
hiermit kam er zĹŻm kĂĽng
vermanet den seiner gelĂĽbt
vnd das er jm sein tochter geben solt.
dem kĂĽng wz aber so:ellichs nit vermeint.
das er sein tochter seinem trucksa:essen solt geben.
Auch so wisset er vormalen so:ellicher manheyt #29r# von jm nicht.
darumb widerriet er das
vnd saget jm offenlich.
er gelaubet so:elliches von jm nit.
vnd in het ein ander erschlagen nicht er.
so:ellich red den trucksa:essen zĹŻ zorn erwegten
vnd sprach.
er het den wurm erschlagen allein mit sein eynes leib.
vnd wolt das genĹŻgsamklichen beweisen mit vier mannen.
die das von jm gesehen heten.
man solt in auch nit darfĂĽr haben.
das er sich der ding an na:eme
der er nicht gethan het.
Er hoffet auch.
das jm nicht abgeschlagen werden mo:echte die junckfrauen zĹŻ geben.
mit so:ellichen vnd mer worten Rett er den kĂĽng
das der die wort gelaubt.
doch sprach er
jch wil vor mein tochter darumb besprechen.
vnd gieng damit hin zĹŻ jr.
saget ir
wie der trucksaĂź sy eruochten vnd den wurme manlichen erschlagen het.
die junckfraw mit namen die scho:en ysalde erschracke.
vnd gelaubet der geschicht nicht.
vnd sprach Herr vnd vatter.
Wo nam #29v# der nun so:ellich manheit.
der doch ye eyn zag gewesen ist.
gelaubet es nicht.
Jch weiĂź
das er den Serpant nicht erschlagen hat.
auch in hat nye getĂĽrren ansehen.
Got wo:el.
das der held funden werd
der den wurm erschlagen hat.
jch hab aper sorg.
der verzagt bo:eĂźwicht hab in erschlagen.
wo er in in vnkrefften ligend funden hat.
So:elich ra:et sy wol von warn schulden.
wann er vnd sein helffer. sĹŻchten fleissiklichen nach jm.
vnd wo sy in funden hetten.
wo:elten sy in erto:et haben.
vnd als sy nicht vanden.
meinet der trucksa:eĂź alle seine not ĂĽberwunden haben.
Darumb was er mit worten so ka:eck gegen dem kĂĽnig.
vnd getrauet nicht
das kein ander abred do sein wurde.
dann dz man jm die scho:en ysalden geben solt.
vnd als die nun mit dem vater geret het.
antwurt er
vnd sprach zĹŻ jr also.
Nun mag kein lenger verzug sein. dich jm zĹŻgeben.
Jch hab so hoch gelobet.
wer den wurm #30r# erschlag.
der sol dich zĹŻ weib haben.
vnd wie wol du dich darjnnen widerst.
doch mĹŻĂź es sein.
Er will es auch redlich beweisen. mit vier mannen.
das er dich erfochten hab.
Hyerauff antwurt sy.
So sagent jm
das er beyt bis morgen.
Doch weiĂź jch
das er nicht gefochten hat
alls er sagt.
GelĂĽck fu:eg mir den.
der mich erfochten hat.
Hiermit gieng der kĂĽng von jr.
der trucksa:eĂź vermanet den herrn aber
vnd sorget
jm wurd sein freĂĽd zĹŻ lang verzogen.
Do saget jm der kĂĽnig
das er verzug het bis morgen.
Des ward er zemal hoch erfreĂĽet.
vnd meinet sich selbs yecz kĂĽng zesein.

Abentewr. Wie fraw Ysalde herren Tristrant vand ligend bey einem brunnen.
vnd wie es jm darnach ergieng.

#30v# Nun vernement
mit wellichen lĂĽsten fraw Ysalde erfĹŻr
vnd auch befand den helden
der sy eruochten het.
Sy het einen kamrer mit namen Peronis.
dem sy gar wol getrauet.
den bat sy wol bald bringen drew pfa:erd.
vnd zĹŻ morgens
ee es taget.
rayt sy selbs mit peronis. vnd einer jr junckfrauen namlich Brangel.
vnd kamen gerichcz auf herr tristrants schlage
do die fraw das sahe
bat sy fleissigklichen dem schlag nach zereiten.
vnd sprach
dz pfa:erd ist nit in dem lant erzogen.
ach got #31r# wo ist der held
den es her getragen hatt.
aber die morder haben in erto:et.
SĹŻchtt nun nach dem grab.
er ligt etwo in der nehin hiebej begraben.
Als sy die wort redet.
kamen sy
do der tod wurm lag. vnd dz verbrunnen pfa:erd. auch der versegnete schilt.
das alles was als gar versengett vnd verbrant.
das sy weder farb noch wappen sehen noch erkennen mochten
dye frau hĹŻb an mit sunder grosser klag vmb den werden manlichen leib.
vnd bat sta:etlich fĂĽr sich zĹŻ sĹŻchen.
ob man in totten vinden mo:echt.
vnd wer in fund.
dem wolt sy geben hundert marck goldes.
die zwei warn dester fleissiger zesĹŻchen.
vnd Brangel sahe vonn verren. den helm geleissen
die eilet wol bald zĹŻ der frauen.
vnd sagett
sy het den helden funden.
do riten sy mitt grosser eyl.
vnd kamen
do er lag bey dem brunnen. kranck vnnd vngesund.
Dye scho:en ysalde enstricket jm den helm.
vnd nam jm den von dem haubt.
Herr #31v# Tristrant
der hort wol. das frawen bey jm warn.
warff die augen auf
vnd sprach
Wer nimmet mir den helm.
die frau warde on massen fro
do sy in reden hort.
vnd antwurt jm bald.
hab nicht sorg.
er wirdet dir wol wider.
wann jch dir den selber behalten will.
also fu:erten sy den halb todten man mit in verholen in dye stat
die fraw nam selbs helm vnd schwerte Brangel den guldin halĂźperg. vnd ander gereyd.
Als sy in nun gancz auĂźzugen.
bereytten sy jm ein bad
die frau bracht salben.
die jm zĹŻ seinen wunden geho:eret
sy salbet.
sy band.
vnd badet in.
das er gancze zĹŻ seinen krefften kam.
vnnd weil er also in dem bad saĂź.
vnd die frau von jm vmb gieng.
gedacht er bey dem har
das er mit jm gefu:ert het.
das sy die frau wa:ere.
die er sĹŻcht.
vnd ward in jm selbs schmollen.
des nam die scho:en Ysalde war
vnd gedacht.
wes lachet diser.
jch weiĂź doch nichcz.
das jch getan hab.
Aber jch sollt #32r# jm leicht sein schwert gewĂĽschet haben
zwar des ist er gar wol wirdig.
nam damit das schwert.
vnd wolt daz wischen
do ersahe sy ein lucken in dem schwerte.
dauon all jr freĂĽd verschwand.
legt daz schwert von jr.
vnd bracht die scharten
die in das selb schwert geho:ert.
vnd dye sy vormalen behalten het.
Als sy sahe
dz es gerecht darein was.
hĹŻb sy czestunde an den held zeveinden vnd hassen.
vnd sprach.
Du bist Tristrant.
vnd hast den serpant erschlagen.
aber wz mag dich das gehelffen.
du kommest lebentig nimmer von hinnen.
vnd ist auch kein zweifel
du mu:essest meym o:ehem mit dem tod gelten.
vnd will dich selbs nit vngemelt lassen.
wenn du hast mir den liebsten man
den ye keyn junckfrau gehabt hat.
an meinem o:ehem erschlagen.
Tristrant laugnet
dz er es vnschuldig wa:er.
Sy beschied in aber
dz er nimmer laugnet
vnd sprach.
Dz in schlĹŻge
ta:et mir not
wenn er schlĹŻg mir nach meim #32v# leben
vnd zwang mich not.
das jch mich wern mĹŻst.
getrau
das jch des nit engelten sol.
das jch mich leibs not gewerett hab.
Kurcz sy sagt jm
er mu:est leib vmb leben geben.
da hĂĽlf kein bet fĂĽr.
vnd sy wo:elt das jren vater wissent machen.
hieauf redt herr Tristrant.
Es ist doch nit sit
das man leib vmb leib geb.
wo einer den andern mit kampff besteet.
Sy sagt
du mĹŻst aber den sitten lernen.
Sol in denn ye lernen
das ist mir ye zĹŻ fru:e.
vnd thĹŻ es auch hart vngern.
vnd bit eĂĽch betlich vmb aller frauen vnnd besunder vmb eĂĽer selbs ere willen.
Jr lassent mich vngemeldet hinein kommen.
Bedenckt
dz es eĂĽren hohen namen vnd ere schwechen wurde.
das jr mich in freĂĽntschaft vnd gĹŻter handlung in eĂĽer haus auf meinen schaden gefu:ert vnd gebracht habt
wie geza:em das weiplichem pild einen so:ellichen vnuerdienten mort zĹŻ stifften. besunder in so:elicher maĂź vnd form
als jr mich #33r# hie her gepracht habt.
vnd jch meinthalben so:elichen fleiĂź vnd arbeit gehabt hab
eĂĽch vnd eĂĽr leĂĽt vnd lannd erlediget. von so:elicher not.
darumb denn eĂĽer vatter. eĂĽch zĹŻ widerlegung der selben arbeit vnd nott zĹŻ geben gelobt hat.
sol jch denn darumb sterben.
das jch der bin.
der sich vmb eĂĽren willen in so groĂź angst geben hat.
wa:ere gar ein vngeleicher wechsel.
deĂźgeleichen nye erho:ert wa:er.
darczĹŻ auch. wurd ewer hoher breis ganncz genyderet.
das jr in gĹŻter vnd freĂĽndtlicher hanndlung. so:elich verborgen mordt tragen so:elt.
Ach mein fraw schonent ewer selbs eren an mir. bas
dann jr mir geheiĂźset.
Sy sprach
jch habe das alles vor bedachte.
das es mich nicht eret.
yedoch so zwinget mich die klag vmb meinen lieben o:eheim.
das jch das alles czĹŻ rugk geschlagen habe.

#33v# Her tristrant sol siczen in einem wannen bad. vnd die scho:en ysalde vor jm steen mit dem blossen schwert. aufgeczogen
als ob sy in to:eten wo:ell.
vnd die junckfraw brangel von verren zĹŻ geen mit der geperde
als ob sy jm helffen wo:ell
Vnd als sy yecz waffen schreien wolt
vnd ser wainet
gieng brangel jr getrewe junckfraw zĹŻ der thĂĽr ein.
die erschrack ser.
vnnd fraget
was das wa:ere.
das die fraw so herczenlich wainet.
es warde jr gesagt mit za:eherden augen
vnd daz der ye sterben mu:est.
Ey sprach brangel
daz #34r# wa:er ein vnerho:erte sach.
ob jr dem seyn leben verliesen wolt.
der eĂĽch ritterlichen vnd manlich als ein held erfochten vnd erarnet hat.
wie geza:em das.
das jr in zĹŻ seinem tod in freĂĽndtschafft her habt gefu:ert.
Ach wz grossen vnleĂĽmden wurde eĂĽch dardurch ersteen. vnd nicht allein der vnleĂĽmd.
ja jr mu:eĂźt auch eĂĽrs vatter schĂĽsseltrager zĹŻ man haben.
Ey wie ein scho:ene ere eĂĽch das wirt.
wo man in den landen sagen wirt.
eĂĽrs vatter schĂĽsseltrager hab eĂĽch mit listen vnd vnwarheyt eĂĽrem vatter abgeredt.
So ist doch her tristrant von gepurde vnd ein so:elcher werlicher held.
dem sich keiner geleychen mag.
vnd ob er all ewr mag erschlagen het.
jr solt in dannoch geren nemen dann den czagen.
vnd der von ringem geschla:echt geborn ist.
von dem jr keiner gĹŻtten tat noch wirdikeit warten seyt.
durch so:eliche wort ward ysald erwegt.
stellt jren zorn ab von jm.
vnd schĹŻf klaider bringen
#34v# Vnd als er belaidet ward.
ward er jren augen so geuellig.
das aller klage.
so sye vor gehabt hett.
vergessen ward.
wann es geschicht dick
das weipliches gemu:et durch scho:ene gestalt vnd hĂĽbsch geberde. von zoren in gu:etigkeit vnnd senfftigkeit gewandelt wirdt.
also geschach an frawen ysalden auch.
Sy vmbfieng her Tristrant freĂĽndtlich.
kusset in lieplich an seinen mund.
vergaĂź aller veindschafft vnd hasses.
vnd saget jm zĹŻ sta:etten frid vnd freĂĽndtschafft.
sy gelobt jm auch frid vnd gelait von jrem vatter erwerben.
Als sy jm das gelobet het.
gieng sy zĹŻ jrem vatter. jm sagend.
das sy erfaren het.
wer der wa:er
der in allen auĂź der nott geholffen vnnd den wurm erschlagen hett.
vnd sprach.
Vatter. dein czage ru:eret den wurm nye.
biĂź in ein ander geto:edt hat.
Antwurt der kĂĽng.
hastu in denn funden.
Nun will doch diser bezeĂĽgen.
dz er in erto:et habe.
darauf redt ysald also
#35r# wer sind doch die.
damit er bezeugen wil
es seind leicht sein diener.
so ist nit dauon zehalten.
wenn sy mu:essen sagen
als er wil
vnd jm geuelt.
wiltu es aber an sy lassen.
so mo:echten wir wol betrogen werden.
jch waiĂź aber warlich.
das er den serpant nicht erto:edt hat.
Der kĂĽng sprach
was waist du.
du redest gleich.
als ob du den gesehen habest.
der es gethan soll haben.
jch halt aber ye
het es der truchseĂź nicht gethan.
das er sich dann damit fĂĽrga:ebe.
vnd zeugen but.
ob aber die zeugen seyn diener
oder wer die seind.
ist mir nit wisent.
aber waistu den.
der vns der not von dem serpant entladen hat.
so heyĂź in fĂĽr mich bringen.
Hierauf antwurt die scho:en ysalde
das wil jch geren tĹŻn.
aber vor allen dingen wil jch.
das der held frid vnd gelait hab vmb alles.
wz er dir ye getan hat.
do sprach der kĂĽng.
frid vnd gelait sol er haben.
vnd wz er mir halt getan habe
sey jm ewiklich vergeben.
do die fraw dz #35v# hort.
sprach sy zĹŻ dem vatter.
so mach die sĹŻn oder frid sta:et.
vnd kuĂź mich an des helden stat.
das tet der kĂĽng
vnd sprach.
Mit disem kuĂź ist nachgelassen vnd verkoren alles
das diser wider mich verschult hat.
vnd als der frid geben vnd besta:et ward.
Redet fraw ysald mit jrem vater also
Du hast dem truchseĂź zĹŻ gesagt auf morgen
so nym all dein mann darzĹŻ.
jch wil dir den held bringen. dem truchseĂź zĹŻ schaden auf ein vermessen streit.
darinn du selbs sehen vnd ho:eren wirst.
das der betrieger den wurme nicht bestanden noch erto:et hat.
auch nit hat tĂĽrren sehen.
wie er sein endt genomen hat.
Nun het der kĂĽng in seinem land vnd kĂĽngreich schreiben lassen. allen fĂĽrsten. grafen. freien. ritter. vnd knechten.
das die kommen solten zĹŻ der hochzeit.
deĂźgeleichen het auch der truchseĂź allen seinen gĹŻten herren freĂĽnden vnd bekannten geschriben vnd gebeten.
das die auch ka:emen.
vnd in jn kĂĽngklicher wirde vnd seinen grossen #36r# eren sehen.
vnd jm darzĹŻ helffen solten.
den er nit anders weĂźt.
dann jm wurd der kĂĽnig sein tochter geben.
in dem wz her Tristrant noch verborgen in einer kemnaten
der het groĂź verlangen nach seinem gesind
das er in dem schiff traurig vnd betru:ebt gelassen het.
vnd beru:efft peronis der frauen kamerer vor benannt.
bat den in dz schiff zĹŻ geen zĹŻ seinen dienern. vnd jm kurneualem bringen.
das ward getan.
als jm beuolhen was.
vnd saget in die botschafft.
Als die erhorten
das ir herr noch in leben wz.
wurden sy zema holch erfrewt.
vnd gieng curneual mit peronis zĹŻ seinem herren.
als er zĹŻ jm kam.
sprach er jm zĹŻ gar freĂĽndtlich.
vnd beualch jm wider in das schif zĹŻ geen. den andern sagen.
dz sy zĹŻ morgens all jr beste klaider an tha:eten
vnd zĹŻ hof ka:emen.
da selbs an ein banck siczen
mit nyemand reden.
noch aufsteen als lang
biĂź sy in selbs kommen sehen
wen er hofft.
die sach wurd geendt
vm der willen #36v# er auĂź kommen wa:er.
darmit gieng curneual wider in das schiff. den herren vnd gesellen allen sagen. seins herren will vnd bot.
die wurden des gar jnnigklichen fro
Sy danckten
vnd lobten got den allma:echtigen.
das sy jren herren lebendig vnd gesund sehen solten.
zĹŻ morgens bereyteten sy sich auf das aller kostlichest mit klaider vnd kleinot.
so kostlich vnd zierlich der geleich in jrlanndt vor nye gesehen ward.
besunder was her tristrant zĹŻ seinem leib gehort.
das alles wz weit kostlicher dann das ander.
Aber was sol jch sagen von klaidern vnnd kostlicher gezierde oder kleinot. oder auch yegliches besunder nennen.
man waiĂź wol
das in der kĂĽng ho:ef. sind gezierd vnd kostlicheyt
die vns gar fremd zĹŻ nennen vnd vngeaublich seind.
Sy heten gar keinen mangel an allem.
so sy bedorfften
vnd begerten
ZĹŻ morgens kamen sy all zĹŻ hof. czĹŻ erfĂĽllen jrs herren gebot.
all schweigendt.
#37r# siczend an ein banck.
vnd rĹŻchten sich
wer wider oder fĂĽrgieng.
so stĹŻnden sy doch nit auf.
gaben auch niemand antwurt
wie vil man sy fragt.
Der kĂĽng ward dz mercken.
vnd fraget sein diener.
wer die herlichen vnd kostlichen weigant wa:eren.
aber niemand west jm das zesagen.
Nun wz zeit.
das der truchseĂź sein manlich getat bezeugen solt mit den vier mannen
als er dann geredt het.

AbenteĂĽr. Wie der truchseĂź sein manlich tat solt beweiĂźt haben.
wie er ĂĽberwunden wart.
Vnd der kĂĽnig gab Tristranden die scho:en ysalden

#37v# Do schickt der kĂĽng heimlich nach seyner tochter.
dz sy den held mit jr pra:echt
der sy eruochten het.
Als sy die botschaffte vernam.
nam sy her tristrant bei der hend
fĹŻrt in fĂĽr jren vater.
vnd als er in den sall gieng.
sprungen die herren sein diener all auff. mit grossen freĂĽden.
empfiengen jren herren.
stĹŻnden jm an sein seyten
vnd gaben damit zĹŻuersteen.
das sy bereit wa:eren jm zĹŻ dienen. auch mit jm zĹŻ sterben vnd czĹŻ leben.
Do der kĂĽng das sahe.
fragt er frauwen ysalden.
wer der heldt wa:er.
sy sprach
du solt in vor kussen.
zehand ward seiner tochter gebot volpracht.
vnd kusset den helt
besta:etet auch damit den frid vnd gelait.
so er vor geben het in abwesen herren tristrands.
der ward da nun zĹŻ dem andern mal geben fĂĽr sich vnd alle die seinen.
so er mit jm het dar bracht.
als das geschahe.
sprach fraw ysald.
jch waiĂź
was du gelobest
vnd redest.
das du das sta:et vnd vnzerprochen haltest.
so wil jch auch #38r# sagen.
wer der helt ist.
Er hat dir den liebsten vnd ku:enesten man erschlagen an meinem o:eheim.
Do der kĂĽng das hort
ward er eyn teyl betru:ebt.
vnd sprach.
waiĂź gott
her tristrant wa:er die gethat nit versu:enet
jr ka:emet vngeho:enet vnd vngeschimpfiert nymermer von hinnen.
Aber was mir laides von euch geschehen ist.
hab jch alles nachgelassen vnd verkoren.
solt auch gĹŻtten sta:eten frid haben.
Hierauff redet ysald
das das recht vnnd billich wa:ere.
wann tristrant wa:er ein so:ellicher werlicher heldt.
des er billich zĹŻ breisen wa:er.
das aber er. jren o:eheim erschlagen hette
wa:er an seinen danck geschehen
vnd mo:echte auch seins nefen land. von dem zinĂź. noch seinen leib vor dem tod anders nitt gefreien.
Seitemal es sich aber ye also verhandelt hat.
ist es im doch lait.
vnd hat sich durch des willen auserhaben. vnd ĂĽber mo:er gefaren.
ob er sich vmb dich verdien mo:echt
dz du sein freind wurst.
vnd er hat sich dir #38v# zĹŻ lieb. der not vnderstanden vnd den serpant erschlagen.
dardurch wir auch dz gancz land mit vns erfrewt ist
Als sy die wort volendet.
stĹŻnd der truchseĂź auff
vnd sprach zĹŻ her tristrant.
warumb er sich auĂźga:eb des.
daz er nit getan het.
vnd wa:er ein groĂź unfĹŻg an jm.
daz er sich der sach anzĂĽg.
vnd vermonet hierauf den kĂĽnig
das er jm sein tochter ga:eb
als er gelobt het.
Her tristrant aber wolt sein recht auch nit lenger verschweigen.
vnd redet zĹŻ dem kĂĽnig ein teyl in zorn.
herr der sagt vnrecht.
das will jch beweisen.
dz er auch den wurm. nye torst gesehen.
wie oder wo jch den erschlĹŻg.
ist er aber so manhafft
als er sagt.
das er mich allein besteen tharr.
so trett er zĹŻ mir in einen kampff
da so:ellt jr all sehen.
das sein sagen. auch sein zeugen. valsch vnd vnwarhafft seind.
Auch beweiĂź jch das mit der zungen
die jch dem wurm oder serpant auĂź seinem halĂź geschnitten hab.
der rede bedauchte #39r# Sy all genĹŻg.
sy gieng aber dem truchseĂź auĂź dem schimpff.
vnd spilet seiner freĂĽden kling. in dem hefft enmitten von eynander.
doch begert er. sich mit seinen freinden zĹŻ besprechen.
wenn in wol bedauchte.
jm besser wa:er.
er lieĂźs den streit.
dann das er va:echt.
Da was einer vnder seinen freĂĽnden.
der sprach.
Vichtestu.
so mage leicht kommen.
du verliesest den leib.
wann her tristrant ist ein starck man. vnnd zemal ein ku:ener vermeĂźner helt.
als er an manchen ennden in hertten streitten vil vnd offt erzaigt hat.
darumb rat jch dir mit ganczen treĂĽen.
ob du den serpannt nicht erschlĹŻgest,
so laĂź dein fechten mit jm.
wenn bestest du in mit vnrecht.
das wirt dich reĂĽen.
so mĹŻstu doch verunleĂĽmdet werden.
du vechtest oder nit
darumb ist ee zĹŻ raten
du verperest den kampf.
vnd bringest den leib daruon.
denn das du beide den leib vnd leĂĽmden miteinander verliest
Do sprach der truchseĂź.
jch will nit fechten #39v# mit tristrant.
wenn er ist ein starck man.
mit den worten gieng er fĂĽr den kĂĽnig.
verjach vor allem volcke.
das er den tracken nicht erschlagen het.
Her tristrant wa:er der recht.
der sollt auch billich vnd zĹŻ recht des kĂĽngs tochter haben.
als er nun so offenlichen sein aigen laster verjehen vnd bekennet hett.
sprach der kĂĽnig
Dicz hetet jr billich vor gethan.
vnd ee jr ewch selbs. zĹŻ so:elichem grossen spot vnd laster gemacht habt.
Den truchseĂź gerau
das er der ding ye gedacht.
jm ward auch aller mengklich vnholt vnd vnginstig
Er ward so gar verspotet vnd verhasset. vnd so gancz vnwert allen menschen. auch gesagt. von allen eren vnd wirden.
das laster vnd vnere.
darein er sich selbs gefu:ert het.
wart er aller erst bedencken vnd fĂĽrnemen.
vnd ward jm selbs auch vngena:em vnd vnwert.
schambt sich so ser
das er von dem land rait.
vnd nymmermer darein kam.
mir ist auch nit kund.
welchen #40r# enden er der land oder wie jm geschehen sei
dann her tristrant vermant den kĂĽng seyner gelĂĽbd.
da was die scho:en ysalde: auch nicht wider.

AbenteĂĽr. Wie her tristrant die scho:en ysalde mit jm wegfĹŻrt.
vnnd wie es in auf dem weg ergieng.

Her tristrant sprach.
herr ho:ert
welcher weiĂź jch ewr tochter nemen wo:ell.
jch will sy nemen meinem o:eheim.
dem so:ellt jr sy geben
da ist sy bas mit bestat vnd versehen dann mit mir.
wenn jch der jar jung bin
vnd sich mir nit gepĂĽrt ein frauen zenemen
#40v# sunder weil jch wol waiĂź.
das eur tochter ains ma:echtigern vnd wĂĽrdigern mannes.
dann jch bin.
wol wĂĽrdig ist.
Hier antwurt der kĂĽng.
das wil jch geren tĹŻn
seyd es dir lieb ist
vnd geren sihest.
wenn du nymbst villeichte fĂĽr
das du jr laide gethan hast an jrem o:eheim.
ob sy des gegen dir ingedenck sein wurde.
das jr denn nicht so wol miteinander leben wurdet
als billich wa:er.
vnd sein solt.
So es aber dein will ist.
will jch sy jm geren geben Her tristrant.
ja ja herr das waiĂź got
dz jch jr nyemannd bas vergunn
noch ginnen wil dann meinem herren vnd o:eheym
Damit ward die heyrat besta:et vnd die junckfraw herren tristrant beuolhen. die seinem o:eheim zebringen.
Der kĂĽng vertiget sein tochter mit so:elcher grosser habe vnd reichtung
das es vnseglichen ist mit allem.
was einer kĂĽngin zĹŻ geho:ert
vnd haben sol.
nitt mynder bereyt auch die alt kĂĽngin grosser gezierd vnd #41r# kostlicheit jrer tochter.
vnnd vast vmb des willen.
das sy so verr. in ein ander lande faren solt.
wolt sy jr tochter ye heymsteĂĽren.
das die ĂĽber ander jr genossen beru:emet vnd gebreiset wurde.
Auch machet sy ein getranck.
das wol billich das vnsellig getranck genennet wirt.
vnnd beualhe das jr aller liebsten iunckfrawen einer. mit namen Brangel.
das sy disen getranck solt verwarn.
daz niemant darĂĽber ka:em.
noch daruon getrunck. dann allein kĂĽng Marchs. vnnd dye scho:ene Ysalde.
so sy der ersten nacht bey la:egen.
Sy solten auch das getrancke alles auĂźtrincken.
das sein sunst niemant wurde. denn nun den zweien.
Ditz bat sy mit fleiĂź zĹŻ volbringen.
wann sy wol sorge hett.
wurd es andern leĂĽten zeteyl.
daz denn nichssen gĹŻts dardurch ersten wurd.
Der getranck wz also gemachet.
wer des trancke.
die mĹŻsten lieb an einander haben. Vnd so lieb.
das eines on das ander nitt #41v# beleiben noch geleben mocht.
Sy mochten auch einen tag nicht gesein.
sy mĹŻĂźten an einander sehen.
So es sich aber allso fu:eget.
das eines das ander nicht sahe. nur ein tag.
so wurden sy kranck. vnnd so lang vngesund.
bis sy wider an einander sehen wurden.
dz geschahe durch wirckung vnd krafft des vnseligen trancks
der mit so:ellicher maisterschaft getemperiert was.
das die krafft der grossen starcken lieb also anhefft ward.
das sich Jr keins daruon geziehen noch gemeistern mocht vor vier jaren.
So aber vier jare verendert wurden.
So mo:echt eins dz ander wol lassen des getrancks halb.
Was wĂĽrcket aber das natĂĽrlich feĂĽer der liebe in so langer zeit
jch laĂź mich beduncken
wo die menschen also freĂĽntlich in allen lieplichen geba:erden. so lang bey Vnd miteinander wonen.
das dann das feĂĽer der lieb so groĂź vnd starck werd
damit es fĂĽran gar hart zĹŻ leschen vnd zĹŻ tilgen #42r# sey.
also mag jch reden von disen zweien lyeben menschen.
Do nun die lieb von der krafft des getranckes nach den vergangen vier jaren auff ho:eret.
was der natĂĽrlich flammen der liebe so hoch vnd weit inprĂĽnstigklichen in in beyden enzĂĽndt mit so:ellicher grosser krafft
das in vnmĂĽgenlichen was das zĹŻ erleschen.
vnd mĹŻĂźten also jr lebtag prinnen in den flammen der starcken vnd vnsa:eglichen grossen liebe.
Do der kĂĽnig nun sein tochter herr Tristranten verma:ehelt vnd beuolhen het
ward vrlaub zefarn genommen vnd geben von #42v# dem kĂĽnig. der kĂĽnigin. vnd allem hofgesind.
vnd fĹŻren hin weg.
Herre Tristrant het die frauen in grosser sorgueltikeit.
vnd machet jr ein besundern gemahe an dem kiel.
do sy jnnen was mit jren junckfrauen.
Er gieng zĹŻ dem morner. oder schiffman.
beualhe dem
das er balde faren solt.
darmit sy nit lang vnder wegen la:egen.
Aber fraw Ysalde. mocht so:elliches eylents farn nicht erleiden.
vnnd bat
wo man ka:em. zĹŻ einer habe.
Solte man zĹŻ lenden.
das geschahe.
vnd als yeder man auĂź an das lande gieng durch lust vnd schawen.
was auff dem lande wa:er.
gieng herr Tristrant zĹŻ der frauen besehen
was jr wa:er.
oder ob sy lang do mu:esten still ligen.
in dem begab sich.
das er mit den frauen allen redhafft warde.
saget in hĂĽbsche abentewr.
darmit er in die zeit kĂĽrczet.
vnd lang stund vertreib
in dem reden ward in ser dĂĽrsten.
vnd begeret zĹŻ trincken.
der schenck wz nit #43r# gegenwĂĽrtig.
Aber ein kleines junckfra:elin sprach.
Herr jch weiĂź wol trincken.
gieng darmit.
do der verflĹŻcht vnsa:ellig tranck stĹŻnd.
vnd bracht jm den.
Es weĂźt aber nicht anderst.
er wa:er ein wein als ander wein.
So weĂźt auch herr Tristrant nicht
das jm der trunck zĹŻ so:ellichen no:eten vnd angsten geraten solt.
vnd tha:et eyn gĹŻtten trunck.
wann in ser dĂĽrstet.
vnd bedaucht in der wein gĹŻtt
den bot er der frauen ysalden auch dar.
zehand
als sy getruncken heten
wurden jr hercz vnd all jr inwendig krefft verwandlet vnd erweget in inprĂĽnstiger lieb enzĂĽndet. vnd so hoch in dem flammen der lieb enprennt
das jr yegklichs das ander jnnerlich begeret lieb zehaben.
sy wyĂźten vor so:ellicher grosser vngestu:emer lieb nit
wie sy barn solten.
vnd meinten von jren synnen zĹŻ kommen.
sy geben sich dann aneinander zĹŻ erkennen.
doch so west er von jr noch sy von jm der geschickt nit
vnd meint jr jetweders #43v# die not allein haben.
yedoch wurden sy beyde offt bleich vnd rott. heiĂź vnd kalte.
vnd wurden dick verwandlet alle jr geba:erd.
weder sy vormalen gewon waren.
Was sol jch sagen.
die lieb ward also groĂź. vnd jr kummer so manigueltige.
das jr yegkliches sorg het.
es wurd das ander mercken.
so das gescha:ehe
mo:echte kein versagen noch verzeihen do sein
wz der ander bat.
Als herr Tristrant des in jm selbs war nam
vnd enpfand.
schied er traurig rewig. vnd hart kranck von der frauen
die auch nit mynnder not het denn er.
Sy legten sich beyde zĹŻ pedt vngeeĂźsen vnd vngeredt.

ALso da jr keins weder aĂź
noch tranck
noch mit niemant ret.
sunder mit sta:eter vnd empssiger klag. jr yegklichs jm selb So treng on auffho:ern anlag.
das sy meinten
ye eines von dem andern den tod haben gewiĂź.
vnd weĂźt doch eins des andern #44r# not nit.
Vnd als die fraw lag so schwa:ere vnd hart versert vnd verwundt mit dem stral der mynn. auch so gancz enzĂĽndet mit dem feĂĽr der lieb.
vnd sahe sich selbs so ho:ertiklich brinnen.
redt sy zĹŻ jr selbs
Ach vnd o wee herr mein got.
was jch grosser sorgen vnd reĂĽen in meinem herczen verborgen trag. vmb disen lieben vnd laiden man.
Wie getharr jch aber sprechen laiden.
Nun bin jch jm doch so holt
vnd hab in so lieb.
das jch on in nit genesen mag.
Er benymmet mir essen vnd trincken. schlaffen vnd wachen auch all mein freĂĽd.
vnd dz jch anderst nichĂź mer gedencken kan denn in.
vnd es sey denn
das jch mich jm zĹŻ erkennen geb
vnd er mir helff.
sunst stirb jch.
Aber wz sol jch sĂĽndigs weib.
jch fĂĽrcht er acht mein nicht
Warumb bin jch jm dann holt.
Ja wie mo:echt jch jm veint sein.
Wann zwischen himel vnd erden lebt nicht bessers noch ku:ener held
dann er ist.
Er hat auch das #44v# dick vnd manichen enden wol erzeyget
das er groĂź vnd manlich ta:et besteen vnd gethĹŻn tharr.
jch erkenn auch sein adel. sein tugent. sein scho:en. sein ho:effisch vnd warhafft gemu:et. sein zucht vnd wolgezogenheit.
vnd das er alwegen wĂĽrbet vmb er. vnd den ho:echsten preiĂź.
wz soll der red mer.
jm gebricht keiner tugent.
vnd ist der aller su:essest man.
den junckfraw je lieb gehebt hat.
durch so:ellich sein tugent vnd frĂĽmmkeit. bin jch jm worden hold.
Er leuchtet mir auch in meinem herczen fĂĽr ander volck. recht als golde fĂĽr bley.
Aber
sprach sy
Herre got wie ist mir geschehen.
wie ist mein gemu:et so jehes verwandlet worden.
Nun habe jch in doch vormal offt gesehen.
das er mein gemu:et nie erwegt hat.
Wye beduncket er mich nun so gĹŻt.
wie bin jch jm nun so jnnklichen hold.
den jch vor kurczen zeiten tod wolt haben.
O wee hercz vnd mĹŻt. mo:echt #45r# jr von jm wenden
der eĂĽr doch nit achtet.
noch lieb hat.
O cupido. hab jch dein gebot ye ĂĽbergangen.
oder hab jch arme ysalde ye jchcz gewĂĽrckt.
dz jch solt vermiten haben.
dz hastu nun wol an mir gerochen
es sey denn
dz du mir dein huld gebst.
mir gnad beweisest.
sunst zerbricht meyn hercz
vnd stirb von dein schulden.
Darumb bit jch.
Stell ab dein vngenad.
vnd senft mir ein teyl der grossen not.
die doch ist gancz vnleidlich.
vnd dz jch nit so gar erba:ermklich vnd senlich sterb.
jch gelaub nit
dz du allen frauen so vngena:edig seyest als mir.
warmit hab jch dich nun erzĂĽrnet.
dz du mich so ha:eĂźlichen a:engstest.
vnd peinigest. vmb dz.
des jch vor nie kunde gewan
dz machstu mir nun so kĂĽndige.
dz jch wicz vnd synn. leib vnd leben dardurch verliern mĹŻĂź.
du hast mich deyn gwalt so gar vnderworffen.
dz jch nit anderst beger
denn du wilt.
jecz wirt jch kalte als ein eyĂź.
vnd wil also erfriern.
yecz #45v# wird jch brynnen als ein feĂĽr.
vnd dringet der schweiĂź durch alle meine gelyder.
Ach wz wunderlich siten hastu mich in kurczer zeit gelernet.
Du hast so schwa:eren last auff mich geladen.
daran ein ganczer perg genĹŻg zetragen het.
Nun zĂĽrnest du doch on recht mit mir vmb disen man
jch hab in lieb. vnd er mich nit.
darumb zĂĽrnetestu billicher mit jm dann mit mir.
vnd du solt in darzĹŻ halten.
das er mich auch lieb het.
wann jch meinthalben thĹŻ
was dein gewalt gebeĂĽtet.
O zĹŻ wz grossen sorgen vnd angsten hastu mich brachte.
sol jch also ja:emerlich ersterben.
Ey laĂź dich mein groĂź not erbarm
vnd kumm mir zehilff.
jch meint
dein arbeyt wa:eren su:eĂź vnd senfft.
Nun seind sy bitter vnd herber dann ye kein essich vnd mirren.
sol jch so:elich groĂź not leiden vmb einen
der mich veracht hat
do mein vater mich jm geben wolt.
zwar jch will versĹŻchen.
ob jch mein hercz vnd mein gemu:et auch von #46r# jm wenden mĂĽg.
vnd will auch nimmer an den helden gedencken.
O wee wie mag dz ymmer gesein
dz jch mein hercz von dem abziech.
den jch so gar herczenlich lyebe hab.
vnd vmb des willen jch so jnnerlichen hart gepeiniget wĂĽrd.
Es ist aber besser
jch hab in lieb.
vnd werd sein weibe.
dann dz jch den leib verlier.
O ach der grossen not.
wie sol jch das aber anfahen
das er mein not weĂźt
vnd jnnen wurd
geschicht des nicht.
so mĹŻĂź jch sterben.
jch main
jch mu:eĂź jm es sagen.

O wee wie thĹŻn jch dann so groĂź vnrecht
jch wird den tag gen meyn freĂĽnden nimmer mer ĂĽberwinden noch gen jm. vnd auch mir selbs.
wz wurd er jm gedencken
Wie leichtuertig wurd er mich scha:eczen
Jch will aber mein ere behalten. vnd den leib verlieren.
ee jch jm das ymmer sag.
Ach nain. das wa:er ĂĽbel
vnnd wa:ere auch schad.
Der leib ist mir lieb.
So istt er mir auch lyeb.
Ach gelĂĽcke nun walte #46v# sein.
jch will es wagen.
wer weiĂźt
ob er mir mein red zĹŻgĹŻt verfahet
vernimmet er recht
wie gar jnnklichen lieb jch in habe.
wirt leicht sein hercz auch ein teil gegen mir in lieb erwegt.
Jn so:ellichen sorgen vnd angsten was fraw ysalde befangen.
vnd kund
noch mocht doch jr hercze noch jr gemu:et von dem man nit gewenden. weder tag noch nacht on vnderlas
Nicht mynnder wz auch herr Tristrant vmbgeben mit so:ellichen grossen angsten vnd klagen
das es on massen ist.
wann der flamm der vngestu:emen lieb. het in so krefftiklich enzĂĽndet vnd durchgangen dz marcke seiner gebain. vnd durch drungen all sein gea:eder.
das er gar nahent tod was
Der fĹŻrt nun wol zwiua:eltige klag
wy der ysald gethan het.
wann die man all wegen vil hĂĽbscher vnd geblu:emter worte kĂĽnden. dann dye frawen.
Vnnd darumb was seyn klag souil mer vnd gro:esser dann die jr.
Vnnd allso lagendtt sy #47r# vierd halben tag. vngeessen. vngetruncken vnd vngeschlaffen.
vnd wiĂźt auch jr yekliches nit anderst dann gewiĂźlich nach dem anndern sterben. oder aber sich jm offenbarn.
als gar warn sy enzĂĽndet beyde.
das sy nit anderst gedencken kunden.
denn nun wie sich eins dem andern mo:echt offenbarn vnd zĹŻ erkennen geben
durch so:ellich groĂź not. wurden sy gancze enstellet.
Jre liechte volgeferbte anttlĂĽcz erbleichet
vnd miĂźuar.
vnd lagent gar on alle krafft vnd macht.
Als aber Curneual vnd Brangel so:ellich kranckheyt vnd jamer an jrer herrschafft sahen
wurden sy erwegt in grossem mitleiden
Vnd redt Brangel czĹŻ Curneualen.
O wie sol wir arm leĂĽt tĹŻn
leicht wir vnser herrschaft also verliesen.
jch stirb mit in.
O weĂźt jch doch
was in wa:ere.
oder wo mit man in czĹŻ hilff kommen mo:echte.
Mit so:ellichen vnd mer worten klageten dye jr not.
Vnd weil sy miteinander #47v# redten gedacht Brangel an den getrancke
der jr beuolhen ward zĹŻuerhietten.
gieng bald
do sy in behalten het.
vnd vande nicht.
Do erschrack sy von ganczem herczen. vnnd allem jrem gemu:et.
SchlĹŻge die hend ob dem haubt zesamen
vnd sprach.
O wee lieber Tristrant vnd lyebe fraw.
Nun seyt jr beyde verlorn.
es seye dann
das jr zesamen komment.
O wee vnnd ach diser grossen not
das jm gott geschweych.
der ewch dysen getrancke ye geben hat.

Abentewr. Wie sy zesamen kamen
vnnd der gar strengen not eyn teyle entbunden wurden.

#48r# Vnd als Brangel nun erfunden hett. die kranckheit jrer herrn vnd frauen
gienge sy wider zĹŻ Curneualen. jm sagen
wye die kranckheyt geschaffen wz
vnd dz sy ein getranck getruncken hetten.
dauon si sich lieb mu:esten an einander haben
wie in auch vngeholffen wa:er dann alleine
man bra:echt sy zesamen.
Wellicher weiĂź aber des geschehen mo:echt
was in vnkunde.
doch sprach brangel.
ee jch deyn herren vnd mein frauen also sterben laĂź.
Ee so wag jch ere leib vnnd gĹŻtte.
Curnewal thĹŻ #48v# dein teyl.
vnd hilff
das wir sy zesamen bringen.
jch mĹŻĂź doch zĹŻ letst den leybe darvmb verliern.
wann jch solt des getranckes bas gepflegen haben.
So aber das nicht geschehen ist.
so mĹŻĂź sein glĂĽcke walden.
vnd ist auch besser
wir tĹŻnt hilff
dann das wir sy also sterben lassen.
Wann gescha:ech das
so wa:er mir lyeber vnd besser vngeborn.
Curneual sprache
also ist auch mir.
denn wie vnd in wellicher weiĂź jch darzĹŻ helffen mag.
bin jch willig vnd bereyt.
Als der rat beschloĂźsen ward.
kamen sy aber an ein hab.
dz was nun an dem vierden tag.
dye lewt giengen ab dem schiff.
das jr nit vil darjnn belaib.
Do sprach Curneual zĹŻ seinem herrn.
Herr geent zĹŻ fraw ysalden
jr wirt auch
jch weiĂź nit was.
ob eĂĽr not gesenfftet wurd. vnd wie
ob sy auch geren weĂźt
wie es vmb eĂĽer sucht geschaffen wa:er.
so:elichs redt Curneual auĂź listigkeit. vnd durch rat der getreĂĽen #49r# brangel.
Her tristrant hĹŻb sich auf
vnd gieng zĹŻ der frawen.
als er zĹŻ der thĂĽr kam.
het er so vil krefft nicht
das er fĂĽrbas mo:echte.
Als aber sy in von verren sahe.
begund sy ru:effen.
Herr vol kommbt bald.
da er dz hort.
erschrack er.
vnnd gedacht
jch bin jr vnwert.
sy bewt mir nicht durch gĹŻt dise grosse ere.
wa:er jch jr lieb
sy hieĂź mich nicht herr.
vnd was jm die red laide
doch gedacht er widerumb.
sy hatt es durch grosse lieb gethan. vnd mir damit geo:effnet.
das jch jr vor aller welt der liebest bin.
der gedanck gabe jm newe kraft vnd macht.
vnd volgieng zĹŻ der frauen.
seczt sich neben jr an jr seyten
vnd ward mit jr redhafft.

Wie tristrant vnd die scho:en ysald bei einander siczen
vnd jr liebe gegen einander freĂĽndtlichen offenbarten.

#49v# Do das sahen. curneual vnd brangel.
namen sy in bald ander gescha:efft.
vnnd giengen zĹŻ der thĂĽr auĂź.
die zwey aber. beliben bey einander.
Welliches aber ee sprach
ward mir nicht bescheiden.
dann es verjahe je eins dem andern. der grossen liebe vnnd freĂĽndtschafft
so sy zesamen hetten.
die lieb gesigt.
vnd ee sy sich schyden.
wurden sy beyde gesundt
vnd ward vergessen aller clag angst vnd nott.
so sy vor gehabt heten.
Da sy nun jr liebe an einander geoffent vnd verkĂĽnt heten.
vnd ye eins von dem andern mit gleicher maĂź #50r# lieb gehabt ward.
pflag sy so:elcher grossen freĂĽden vnd wunn
daruon vil vnd lang zesagen wa:er.
besunder gebar in dye liebe teglich neĂĽwe lieb vnd freĂĽntschaft
durch so:elich lieb die raiĂź auch etwz dest lenger verzogen ward.
vnnd das sy der lieb. jr begird ein wienig deĂźtbas mo:echten ersatten.
wie wol kein ersattung noch benu:egen da sein mocht. noch dann.
namen sy die zeit daran
die in mocht werden.
so lang
biĂź sy kĂĽng marchsen land sahen.
do gieng es in auĂź dem schimpff.
vnd sorgten das kĂĽnfftig schaiden vnnd meiden.
vnd wurden dardurch ser betru:ebet.
aber groĂź inprinstig lieb gab in hofnung vnd gĹŻten trost in allweg czesamen kommen.
das auch nicht mĂĽglich wa:er jnen den wege der grossen liebe czĹŻ beschliessen.
Sy waren aber angsthafft vmb das.
zwischen jr geschehen. durch wĂĽrckunge vnd kraffte. des vnseligen getranckes.
vnd sy wurden miteinander zĹŻ rat
wie #50v# sy den kĂĽng betru:egen mo:echten.
doch. dz sy fĂĽran jrer lieb nach geen
vnnd vngeschiden beliben.
der rat gieng aber alleyn ĂĽber die getreĂĽwen brangeln.

AbenteĂĽr. Wie fraw ysalde brangeln bat. dem kĂĽnig der erste nacht bey ligen.

Hie ho:ert
wie fraw ysald. jr rede mit brangeln anfieng.
O brangel mein freĂĽndin. du mein allerliebste getrewe. Gibe mir deinen getrewen rat.
wye jch meyn sach anfahen sol.
so jch bey dem kĂĽng sol ligen.
Brangel sprach
des waiĂź jch nitt.
Ach nain. du mein helfferin in meynen no:etten. nicht sprich also.
gib mir bessern trost.
O was sol jch reden oder raten.
jch waiĂź
noch enkan laider.
Do ysalde das hort.
erschrack sy
vnd ward zemal ser betru:ebt.
Vnd sprach.
nun ist alle mein freide dahin.
vnd alle mein hoffnung ist verschwunnden.
Brangel sprach.
das wa:ere mir herczenlichen laid.
ob jch so:elich not an euch wissen solt.
Ach mein Brangel #51r# so erschein es durch dein frĂĽmkeit.
vnd thĹŻ mir helffen.
sihe an meinen grossenn ernst.
vnd laĂź mich nit lenger biten.
jch wurd dir zĹŻ willen.
laĂź mich desselben geniessen gegen dir.
vnd wĂĽrd czĹŻ willen meiner gebete.
ja fraw jch wolt dz geren thĹŻn.
weĂźt jch welicher weiĂź.
Da begere jch ein ding von dir czethĹŻn. vmb meinen willen.
vnd will dir des ymmer danckber sein.
Fraw so laĂźt ho:eren
wz es doch seye.
Ach mein brangel. mein besundere liebe freĂĽndin vnd getrewe. jch bitt
vnd begere betlich.
das du der ersten nacht dem kĂĽnig ein weil beyligest.
das will jch gar groĂź vmb dich verdienen.

FĂĽrwar fraw. das ist ein ding
dz nymermer geschicht.
da habt nitt zweifels an.
so wil jch dich aber mit lieb vnd dienste darzĹŻ bringen.
ja mit wz diensten mo:echt jr mir das widerlegen.
O mein Brangel biĂź mir nit so ho:ert
vnd hab nit zweifels
es sol dir widerlegt werden.
das wil #51v# jch dich sehen lassen
Fraw jr legts gnĹŻg dar.
aber euwer dienst mĂĽgen mich wol vergeen. vnd jch jr enperen.
So bitt jch dich aber durch got.
du wo:ellst dich mein erbarmen.
Nun was sol die red so lang.
jr habt einen ĂĽppigen vnfu:egen spot gen mir.
O wee laider. wye groĂź nott mich angeet.
zwar die red steet euch doch nit wol an.
wie sol jch jm aber tĹŻn.
jch mag jr yedoch nicht enperen.
so laĂźt auch ab
wann jr bedĂĽrfft der ding nicht mer begeren.
Ach nain. mein branngel. meyn fraw vnd kĂĽnigin. du solt mir also nitt geschwechen.
stelle ab dein herttigkeyt.
vnd hilff mir auĂź den engstlichen no:eten
Weil jch doch bereyt bin. dir widerumb zĹŻ dienen. die weil
vnd jch lebe.
Frawe jch hab euch verr geuolgt ĂĽber mo:er. vnd euch ye vnd ye getrewlichen willig vnd vnuerdrossen gedient.
bitt jch dasselb zĹŻ bedencken vnd ansehen. vnd mich nit so ser verkrencken vnd entseczen meiner eren

#52r# Ach vnnd o wee. so verlewĂź jch alle mein ere.
jch mag auch fĂĽran. dir noch mir selbs. nymermer gehelffen noch geraten. noch nichts gĹŻtes gethĹŻn.
das alles mo:echtest du wol fĂĽrkommen vnd bewaren.
bist mir auch des vor gott schuldig.
Nu hast du mir doch selbs gesaget.
das mir so:elich mein nott vnd vngelick von dem getranck entstanden sey
den du verwart soltest haben.
vnd dir allein beuolhen worden ist.
Auch sunst niemand die wĂĽrckunge des sebigen vlerflĹŻchten getranckes gewiĂźt hatt denn du.
bist du denn nicht schuldig an meiner so grossen mu:eseligkeyt.
So du nun schuldig bist.
so bist du auch schuldig vnd gepunden mir widerumb zĹŻ helffen auĂź meiner so grossen nott.
laĂź mich doch geniessen
dz jch ĂĽber so:elich dein groĂź schuldt vnd so gar grosses ĂĽbersehen. dich so gar freĂĽntlichen vnd mit tugentlichen worten bin bitten.
vnd mich dir gar vnd gancz ergeben #51v# vnd zĹŻ dienst erboten habe
laĂź mich auch nicht verlieren den grossen getrauen
den jch zĹŻ dir hab. durch all deyn gu:et vnd frĂĽmkeyt.
Da brangel das hort.
warde sy jnnigklichen wainen.
vnd sprach
Ja laider. es ist war.
die schuld kommbt von mir her. durch mein groĂź ĂĽbersehen.
vnd ist billich.
das jch darumb leid
was mir zĹŻ leiden geschicht.
vnd ergib mich euch zĹŻ helffen.
doch wolt jch mich lieber tot wissen.
Als sy das gelobt.
gienge ysald zĹŻ her Tristrant
vnd saget jm die geschicht.
der ward er ser erfreĂĽwet.
Nun waren sy der statt Thintariol nit verr.
vnd het her tristrant fĂĽrgeschickt dem kĂĽnig ein boten.
er bra:echt jm die frawen.
nach der er geschickt wa:ere.

AbenteĂĽr. Wie kĂĽng Marchs der braute entgegen raite. von jrem beyligen.
vnd wie der kĂĽnig. der ersten nacht betrogen ward

#53r# Der kĂĽnig rait mit grosser macht nach dem aller kostlichsten mit seiner ritterschafft engegen die frawen zĹŻ empfahen vnnd fĹŻren mit freĂĽden heym.
die hochzeit ward groĂź. vnd zemal herlich.
wenn her tristrant het den kĂĽng. durch boten. die sach langst wissent gemacht.
Also dz er sich. vor. mit allen dingen nach noturfft darzĹŻ geschickt vnd versehen het.
Her tristrant gieng zĹŻ dem kĂĽng.
vnnd sprach
Herr wz ligt euch daran.
ob jr die frauen gewert
des sy bitet.
sy begert.
das jr. jren lantsitten. mit dem beyligen begeet.
Der #53v# kĂĽng fragt
wz lantsiten sy hete.
her Tristrant saget jm.
so sy beyla:eg der ersten nacht.
solt kein liecht da sein.
vmb das man sy nit sa:ehe biĂź zĹŻ morgens
das sy widerumb auf stu:ende.
Do sprach der kĂĽng.
daz er jr das wol vergunt.
vnd hieĂź seinen o:eheim her tristrant selbs kamerer seyn.
das er auch thet
vnd lieĂź.
was die kĂĽnigin begert
vnd haben wo:elte.
Her tristrant was nun kamerer
vnnd stĹŻnden alle gescha:efft in seiner hand.
Auch was der nun fĂĽran tet gen der kĂĽngin.
het er gĹŻt recht.
wann es in der kĂĽng vor geheyssen vnd gebeten het.
der vnderstĹŻnd sich der kemnaten.
fĹŻrt dem kĂĽng brangeln zĹŻ pedt.
vnd lag er bey der kĂĽngin.
dicz was
vnd ist die gro:eĂźt betreiglicheyt.
die her Tristrant ye gethet.
doch mag es rechtlich. nicht betrieglicheyt sein.
Weil herr Tristrant so:elichs nit auĂź aigen mĹŻtwill vnd frefel getan hat sunder auĂź schickung vnd wĂĽrckung materlicher kunst. vor oft #54r# benennt.
Vnd als nun die nacht jren lauf aines teyls volpracht het.
vnd sich wider umb kert gegen orient.
gieng brangel mit betru:ebtem herczen vnd versertem leib vnd gemu:et. von dem kĂĽng hin zĹŻ ysalden.
hieĂź die auf steen. vnd sich zĹŻ dem kĂĽng legen
dicz ward getan. mit vnwilligem mĹŻt
vnd was jr vil zĹŻ frĹŻ. auff zĹŻ steen von herren tristrant.
bey dem lieĂź sy jr hercz.
vnd gieng mit dem leib czĹŻ dem kĂĽnig.
Also ward der kĂĽng betrogen. vnd dye fraw bey eren behalten.
es belaibe auch her tristrant ein gancz jar in dem hoff vngemeldet. vnd vnwargenommen von yeder man.
wie groĂź die lieb wz.
so kunden sy es doch beydenthalben helen.
Er redt offt zĹŻ seinem diener curneual
mich hat wunder
wie jch so:elich groĂź lieb also geleiden vnd gedulden mĂĽge.
vnd der. nicht sta:ete beywesen sol bey der scho:enenn ysalden.
dye doch mein hercz vnd mein gemu:ete alle zeit gar bey jr hatt.
vnnd regnieret
wie #54v# sy selben wil.
werlich curneual glaub on zweifel.
solt ich sy nur einen tag nit sehen
jch wurd kranck.
solt jch aber zwen tag von jr sein.
so mu:est jch sterben.
Nun wz auch die fraw geleich so sere verwundt als er.
wenn sy heten beyde ein kranckheit.

Wie die kĂĽnigin jr getrewe Brangel schĹŻff czĹŻ to:edten.
vnnd doch nicht geschahe.

Darnach ĂĽber vnlang. bedacht die frau jr wesen. her tristrants halben.
vnd viel jr zĹŻ.
brangel mo:echt so:elichs nun von jr sagen #55r# vnd offenbaren.
des sy doch wol sicher was.
vnd wolt der mit dem tod lonen.
Schicket nach zweyen armen gesellen.
gab den sechczig marck silbers.
vnd weiĂźt in einen prunnen in einem garten.
beualch in bey jrem leben.
wer mit einem guldin trinckuaĂź zĹŻ dem prunnen ka:em.
er wa:er man oder weib
den solten sy to:edten.
vnd zĹŻ einem zaichen solten sy jr die leber bringen.
die zwen gelobeten der frawen. das also zethĹŻn.
namen das silber.
vnd wurden zemals ser erfrewt.
Die kĂĽnigin aber. leget sich nider
vnd ward sich fast klagen.
vnd begert von der brangel des wassers auĂź dem baumgarten.
die getrew brangel ward betru:ebt vmb jrer frauen blo:edikeit.
nam ein guldin trinckuaĂź nach heyssen jrer frawen.
sy weĂźt aber nit den verborgen mord vnd vntreĂĽ jrer frawen. noch nicht.
dz sy yecz sterben sollt.
vnd gieng zĹŻ dem prunnen.
als sy des wassers scho:effen wil.
treten die zwen herfĂĽr.
#55v# greiffen sy an
vnd sagten jr.
sy mu:est sterben.
Brangel erschrack des onmassen ser
Vnd sprach.
jr herren was sol das sein.
nun waiĂź jch doch nichts getan haben.
darmit jch den todt verdient hab.
aber wol waiĂź jch.
das jch meiner grossen trewen entgilt.
nun thĹŻt es durch ewer tugent auch durch die liebe gotes.
vnd last mich leben.
biĂź ewer einer gee zĹŻ der kĂĽnigin.
vnd jr sag.
jch sey erschlagen.
vnd sagt jr dabey.
dz jch wider sy sprech.
jch wiĂźs nicht.
was sy rech an mir.
das sy mich on schuld so mo:ertlich verraten hab
got waiĂź.
das jch nicht gedenck ye jchcz gethan haben.
darumb sy zoren gen mir hab.
jch lieĂź freĂĽnd vnd mag.
vnd fu:ere auff genad in fremde land
darinnen jch on schuld meinen leib so ja:emerlichen verliesen sol
Waffen des grossen mordes
wz maint dises ding vnd groĂź vnpild.
Es sey dann das.
da wir von jrland in dises kĂĽngreich faren solten.
da gab vns mein #56r# alte fraw jr mĹŻter zwai weisse hemd geleich kleyn.
vnd sy solt die erst nacht in jrem hembd bey dem kĂĽng ligen.
ward jr hemd zertrennt vnd zerbrochen.
das sis mit eren bey dem kĂĽng nit mocht anhaben.
do wz das mein noch vngetragen. gancz vnd neĂĽ
Sy erbat mich mit grosser bete.
gelobet mir souil trew vnd freĂĽntschafft.
das jch jr mein hembd lihe. nur die ainig nacht
das sy bey dem kĂĽng mit eren in dem hembt geschlaffen mo:echt.
so:elchs wz mir nit gemaint.
vnd tet das zemal vngeren.
yedoch erweget sy mich. mit so:elicher jrer bet vnd geheyĂź.
das jch jrs zĹŻ jĂĽngst lihe.
jch waiĂź nit
wz jch jr mer erbewt.
dann an der selben ersten nacht.
als sy bei dem kĂĽng lag.
ward mir mein hembd miĂźhandelt zertrennt vnd vnto:echtig in jrem dienst
Dicz sagt jr von mir.
wann jch nichcz waiĂź gehandelt haben.
damit jch den tod verschuldet habe.

#56v# Durch so:elich jr klag vnnd vnschuld. wurden die zwen mann erwegt in erbarmung.
vnd verwunderten sich so:elicher. der frawen fĂĽrnemen vnd rach.
so sy het
vnd doch selbs nicht weĂźt wie oder warumb.
vnd redten zĹŻ einander.
wz gieng vns nott
das wir das weiplich pild jrs lebens beraubten.
wir mo:echten es nymmer ĂĽberwinden.
ja wir ka:emen auch von allen vnseren eren
wo man so:elichs von vnĂź jnnen wurd.
wir wo:ellen vns an jr nicht vermailigen.
vnd weil sy also mit einander redten.
lieff ein hund vergebenlich #57r# fĂĽr
den to:etten sy.
vnd namen die leber von jm.
mit der gieng der ein zĹŻ der kĂĽnigin gar verholenlich jr sagen dye geschickte.
Sy hieĂź in grossen danck haben
vnd fraget
ob Brangel in jchcz gesaget het.
Er sprach ja.
darauff begert die frau zĹŻ wissen.
was doch die sag wa:er.
er hĹŻb an
vnd sagt jr von wort zĹŻ wort.
wie si jr erboten. vnd was sy geredt het.
da jahe die kĂĽnigin.
sag auff dein treĂĽ
ob sy jcht mer redt entreĂĽen
nain. sy redtt nit mer.
dann das sy gern gesehen het.
dz wir jr den leib lassen heten.
Do das die frawe ho:eret.
mercket
vnd verstĹŻnd. die groĂźsen trew vnd lieb.
So Brangel noch zĹŻ jr het.
vnd in so:ellichen grossen vnd letsten no:eten sy noch nicht offenbaret.
ward si sich selber veinten vnd hassen.
vnd sprache.
Nun mu:eĂź es got erbarm.
das jch den tag nie erlebt hab.
Was sol jch nun Jch arme.
das jch mich selbs also gefelschett vnnd soellichen mort begangen hab.
Sy #57v# ward so gar betru:ebt vnd bekĂĽmmert
das sy jr selbs gancz vergaĂź.
vnd in dem selben grossen herczenlichen laid. recht als auĂź einer vnsinnikeit oder vnuernunfft begert sy.
das sy der bo:eĂź geist so:elt hin nemen.
vnd ward gar herczenlich wainen
klaget auch so starck vnd ser
das der gesell.
der die ma:er bracht.
geleich still stĹŻnde.
vnd sahe sy durch wunder an.
Alls aber so:ellich groĂź vngefu:eg rew vnd laide er an jr sahe.
mocht er sich nit lenger enthalten.
vnd sprach
fraw tro:estent eĂĽr gemu:et.
Brangel lebt
vnd ist nit tode.
Jch getorst es vor nicht sagen.
wann jch sorget
es wa:er eĂĽch laid.
So jch ewch aber also ho:er.
bin jch fro.
das wir jr den leibe gelassen haben
Sy sprach
ach waffen mir jch geriet deins gespo:ets wol.
wann mir ist nichcz zĹŻ freĂĽden.
seyt jch sy so ja:emerlich verlorn hab.
Als diser iren grossen ernst ho:eret
vnd sahe.
sprach er zĹŻ jr.
frau Es ist in der warheyt nicht mein spott.
#58r# Brangel lebt als war als jch.
Aber wo:elent jr
das jch sy bring.
das thĹŻn jch auch.
Die fraw sprache.
mo:echtestu mir sy lebentig wyder bringen.
darumb gelobe jch dir. dich reych zemachen
Diser warde der geheiĂź fro.
gieng hinweg
vnd saget das seinem gesellen.
der ho:eret die ma:er auch gern.
Also namen sy Brangeln mit in.
vnnd fĹŻrten die zĹŻ der kĂĽnigin in jr kemenaten.

AbenteĂĽr. Wie die kĂĽngin vnd brangel wider freĂĽnt wurden.
Auch wie Tristrant ser gegen dem kĂĽng versagt ward.

#58v# Nun ho:erent
wie die fraw sprach.
als Brangel zĹŻ der thĂĽr ein gieng.
bis willkommen vil liebes weib.
mein frau. meyn kĂĽnigin. vnnd du mein gebieterin. Jch vall dir zĹŻ fĹŻĂź.
jch sĹŻch dein fu:eĂź.
vnd begere genad von dir vmb mein groĂź schuld.
will dir auch ewiklich darumb zĹŻ bĹŻĂź steen. nach dein selbs geuallen.
gott sey gelobet ewigklich.
das du den leybe behalten hast.
er ist auch wol mit seinen genaden herniden gewesen. vnd dir geholffen auĂź der not.
das aber er mir den selben tod tha:et.
den jch dir erdacht hett.
oder mich sein kraft vnd macht in abgrunde versencket.
So richtet er recht. vnd nach meinem verdienen.
mir vor nun all mein sĂĽnd verga:eb.
Sy bot jr so vil freĂĽntlicher wort vnd grosser geheyĂź.
das sy des mordes gegen jr vergessen solt.
durch so:ellich hoch erbieten. ward Brangel gesenfftet.
vnnd bat dye frawen jr auch ze vergeben.
ob sy ye jchtes gethan hette.
#59r# das sy solt vermiten haben.
in dem wurden sy beyd vor laid vnd auch vor liebe stumm vnd vngespra:ech.
vielen vnuersunnen ernider.
vnd lagen lang
bis sy wider zĹŻ sinnen kamen.
do stĹŻnden sy auf.
Vnd versu:eneten jren neid.
wann es was niemant bey in.
der in geholffen het.
die zwen gesellen giengen hinweg zehand.
als sy Brangeln wider zĹŻ der frauen brachten
do sich die sachen verhandlet heten.
wz herr Tristrant nicht anheyme. Sunder mit dem kĂĽnig pirsen. vnd kurczweil geriten in den wald.
zĹŻ stund
als der kame.
ward jm die sach geo:effnet durch Curneualen.
Do ward herr Tristrant laide on massen vnd zorn.
gieng zĹŻ der kĂĽnigin.
vnd sy mit worten ser straffent vmb so:ellich jr fĂĽrgenommen ĂĽbel vnd boĂźheyt.
so aber dz ye geschehen wa:er.
wa:er nun anderst nichcz darjnn fĂĽrzenemen
dann dz Brangel dye vnthat vnd den mort verkiesen solt. vnd fĂĽran zĹŻ arg nimmer #59v# gedencken. darwider
auch solt die kĂĽnigin sy ergeczen mit allem dem
das sy het.
wz auch Brangel begeret
oder ba:et.
vnd haben wolt.
Solt die kĂĽngin alles staten. vnd volfu:eren.
vnd sprach sy darauf wyder zĹŻ gĹŻten freĂĽnden. in aller maĂź
alls sy vor gewesen warn.
Die fraw warde zemal fro.
das sy widerumb gefreĂĽndett wurden.
Jr was auch der spruch ringe. vnd willig zehalten.
wann sy bedaucht zĹŻ widerleg nichcz zeuil.
darauf machten sy die sĂĽnn sta:et.
vnd kĂĽsten aneinander nach gewonheyt jrer landts sitten.

IN dem begab sich.
das herr tristrant gar ser verschniten warde. doch on all wunden
vnd geschahe das durch ein herczogen mit namen Auctrat. vnnd vier grafen.
die auch in dem hof waren.
diĂź fĂĽnf man vielen in so:ellichen grossen neid vnd haĂź gegen jm.
das es on maĂź wz.
vnd was vmb anderst nichcz
dann dz herr tristrant #60r# so gar tugentlich vnd frĂĽmmklich lebt
zĹŻ aller zeit das best tha:et. mit manlicher getat vnd allen dingen.
vnd darumb
das er yederman gena:em. vnd fĂĽr sy all fĂĽrgenommen vnd gebreiĂźt ward. in allem seinem tĹŻn vnd lassen.
wurden sy jm to:ettlichen gram vnd ha:essig.
was sy jm auch schanden vnd vnere erbieten mochten
des waren sy fleissige.
Es geschichet auch noch wol.
das der frumm von dem bo:esen geneidet vnd gehasset wirt.
wann was der frumm gĹŻtes thĹŻt.
das ist dem bo:esen alles lautteres gifft.
Er laĂźt auch gĹŻt bey gĹŻt nitt beleiben.
Sunder er verkert dem gĹŻtten alles gĹŻt in args.
wo vnnd wie er mag
vnd kan.
jch halt aber.
wer gott vor augen hab.
nach frĂĽmmkeit stell.
vnd sich tugent fleiĂź.
dem schat die vngunst der boĂźhaften neider nicht hart.
Ob sy wol ein weile fĂĽrgang habent.
Kommet doch zĹŻ dem aller letsten.
das in jr teyl auch wĂĽrdett daruon.
Nun Auctrat der lieb herczoge #60v# was herr Tristrants geborn freĂĽnd vnd zweier leiplichen schwester sĂĽn.
das er in vil pillicher het lieb gehabt dann gefeindet.
Aber was sag jch
wo boĂźheyt vnd valscheit gesiget.
da hilft kein freĂĽtschafte noch frĂĽmmkeit.
Also mag jch reden
wie wol jm antrant so nahent gesippt wz.
so drang sein boĂźheyt doch allweg fĂĽr.
vnd lieĂź in nichcz gĹŻts schicken.
das erzeiget er auch wol an seinem geborn freĂĽnde.
Nun als er sta:etlich darauf gedacht
wie er Tristranten dargeben vnnd versagen mo:echte.
das jm der kĂĽnig vngĂĽnstig wirde.
vnd vom hoff tha:et.
keret er allen fleise fĂĽr.
ob er yendert ein vrsach gehaben mo:echt
durch so:elichen sein fleiĂź vnd erforschen er zĹŻ letst erfĹŻr
das herr tristrant die kĂĽng lieb het.
als er des gewar warde.
erfreĂĽet er sich in jm selbs.
vnd gedachte
er mo:echt kein vrsach gehaben
dye jm als eben wa:er als die.
vnd darmit er herr Tristranten na:eher kommen mo:echt
#61r# Hiermit gieng er zĹŻ seinen gesellen.
beriet sich mit in dem kĂĽnig die geschichte czĹŻ offenbarn. Auctrat aigenlich zĹŻ nennen
nach meinem versteen ist ein fĂĽrst der bosheit.
der nam zĹŻ jm die vier graffen sein mit gesellen in aller bo:eĂźlĂĽstikeit vnd vaigenheit
legt zeruck alle natĂĽrliche lyeb vnd freĂĽntschafft.
vnd zoch auĂź dz schwerte des verflĹŻchten neides wider sein na:echst gesippt freĂĽnde.
vnd gieng zĹŻ dem
Herr jch mĹŻĂź dir ein ding sagen
dz mir doch schwa:er ist.
yedoch daz du mich nit verdenckest.
das jchs auĂź vngunst thu:e.
Es wissent jr vier als wol als jch.
vnd ob es zĹŻ schulden ka:em
das vnser nit wa:eren genĹŻg an fĂĽnffen.
so seind noch zwen
die auch darumb wissent.
Tristrant hat dych geho:enet.
ist deinen eren va:erig.
vnd bĹŻlet dein weib.
das wissen wyr siben in ganczer warheyt.
vnnd darumb soll er billich sein leib verlieren.
wann der schanden ist gar czeuil.
dye er dyr ta:eglich thĹŻt
#61v# vnd mert von tag zetag.
Auch hastt du herr deinen mĹŻt allzeuil an den einen man gelassen.
vnd helst vns al geleich
als ob wir nichcz seind.
das duncket mich eyn groĂź vnmaĂź an dir.
vnd ist halt vnmĂĽglich darzĹŻ.
Der kĂĽnig sprach.
freĂĽnt schweig.
ob jch dir anderst lieb sey.
vnd beger auch so:ellichs nimmermer.
Tristrantt der sol mir stet bejwo:esen.
wann jch sein nit enbern noch geraten mag.
Du solt auch nit gedencken.
das jch jm von deinen wegen gram oder vngĂĽnstig werd.
So mage jch den schaden vnd schand
so jch sein genommen hab
gar leicht verklagen.
Jch weiĂź nit.
was dir gegen jm ist.
aber das weiĂź jch wol.
das jch tristrants mer frommen vnd genossen hab dann schaden oder schand von jm enpfangen.
auch warde er durch mich gewundet bis in den tode
do er Morholten bestĹŻnd.
zĹŻ der selben zeite behielt er mir mein leib. leĂĽt. land vnd gĹŻt. vnd all mein ere.
ob er mir auch #62r# sunste ainichen dienst noch treĂĽ beweiĂźett het dann dye allein.
So het er mir doch mer treĂĽ. lieb. vnd freĂĽntschafft erzeigt
dann jr all. vor vnd nach ye gethan habent.
vnd darumb laĂź ab von deym to:erlichen begern.
Tristranten wyll jch miteylen leib. gĹŻt. vnd
was jch hab
dieweil vnd jch leb
vnd getrau dir als meinem freĂĽnde.
du laĂźt dir dz auch lieb sein.
Als aber die neider ho:erten
das jre wort vnnĂĽcz vnd vmb sunst warn.
vnd der kĂĽng so sere wider sy wz.
erschracken sy.
vnd torsten doch wider in nit reden.
giengen sy czornige hinweg vnd vnfro.
das sy nichcz geschickt heten.
vnd kerten allen jren fleiĂź zĹŻ so:elicher hĹŻt.
das Tristrant nit mer zĹŻ der kĂĽnig kommen mocht.
Sy weĂźten daz zĹŻ stundan.
mit dem kamen sy denn aber fĂĽr den kĂĽnig.
sagten dem starcke ma:er
Der herr getrauet nit
das den dingen also wa:ere.
wolt sein nie gelauben.
vnd het es auch allweg fĂĽr ein vnwarheyt.

#62v# Abentewr Wye herrn Tristranten der hoff versagt warde.

Vnd als Auctrat das ho:eret
vnd verstĹŻnd
sprach er.
Nun mag vns wol reĂĽen
das es alles sol gelogen sein
was wir dem kĂĽnig sagen
weĂźten wir doch
wem wir das klagen sollten.
vnd der vns der not pu:esset.
die vns der groĂź herr thĹŻtt.
damit maint er herr Tristrant.
Hierauf antwurt der kĂĽnig.
Schweigt
vnd laĂźsent mich so:elich red nimmermer ho:ern.
Jr geleicht eĂĽch selbs den thoren
daz jr dem dro:eet
dem jch gĹŻts gan
vnd lyeb hab.
Herr #63r# Tristrant sol vor eĂĽch wol genesen
wie hart jr in neident.
auch macht er eĂĽch jm wol gerecht.
wann er es vmb meynen willen nit lieĂź.
mit den worten schied der kĂĽnig von in ab zornig vnd vnmĹŻtige
Vnd wolt nun zĹŻ rĹŻe geen
Ach waffen Do vand er Tristrant vor dem bet steen die kĂĽnigin in seinem arm. recht frewntlich vmbfangen
vnd sahe
das er sy kĂĽsset.
Do erschrack der herr on massen sere
vnd hĹŻb yecz an Tristranten czĹŻ veinden.
vnd sprach mit grossem vngestu:emem zorn.
Tristrant. ditz ist ein ĂĽbel freĂĽnttschafft.
vnd ist ein laster.
des dir vnd mir zeuil wirt.
dann wo jch nit mer beda:echt
wz mir zethĹŻn wa:er.
meiner eren halben du ka:emest mit gesundem leib keinem man nimmermer zĹŻ seiner frawen.
jch wolt es nie gelauben.
wie vil vnd offt man mir das saget.
O wolt got.
das jch in geuolget het.
jch hab aber nit gedacht
das du so ein vntrew man gewesen seyest.
bald #63v# hinweg ab meinem hoff
vnd danck got
das jch dir dein leben laĂź.
Hiermit schiede Tristrant ab. traurig vnd vnfro oder kla:eglichen not. O des senlichen behenden scheiden.
so da geschahe.
do sich die geliebeten zwei vngesprochen mĹŻsten scheiden
Herr Tristrant gieng zĹŻ seiner herberg.
als er bedacht
das er dz land raumen solt
vor nicht vrlaub nemen von seiner aller liebsten. vnd also fĂĽran jr gancz berawbet vnd von jr abgeschiden sein.
wolt jm sein hercz zerbra:echen.
jm ward auch so wee.
das er den tod meinet gewiĂź haben
Des geleichen was auch der kĂĽngi.
die laid wol zwiua:eltig not.
Jr wz herr Tristrant also lieb. vnd also ser zĹŻ herczen gebunden.
dz sy nit anderst begert
noch gedacht dann in.
vnd darumb wa:er sy vil lieber tod.
dann das sy on in solt leben.
Was grosser vnuolseglicher schmerczen vnd angsten. in disen zweien betru:ebten herczen do entstĹŻnden.
do sy beyde jr #64r# groĂź not vnnd schno:elles abscheiden bedachten.
ist von mir vngesagt.
wann es erwegt mir mein hercz vnd gemu:et. in so:ellichem getreĂĽen mitleiden. vnd auch gedechtnuĂź verganger lieb.
das jch nit weiter dauon reden mag
noch will dann kurcze zesagen.
Sy wurden aber beyde krancke.
vnd lagen in grosser schwa:erer suchte.
es trauet auch yetweders nit genesen on des andern beywonen.
Dem kĂĽnige ward gesagt
wie herr Tristrant kranck wa:er.
Der sprach.
dz wiret mir nit.
wenn er hat vngetreĂĽlich an mir getan.
darumb laĂź jchs ein ding sein.
Wie sol aber den betru:ebten armen geschehen.
oder wie sol jr ymmer rat werden.
sy mu:essent gewiĂźlich sterben.
leicht sy nit an einander sehent
vnd eins dz ander an reden mĂĽg.
wie mag aber dz sein vor grosser hĹŻt. voran
so dem kĂĽng die sach kunt ist.
dardurch sy nun mer vnnd mer mit grosser hĹŻtt verhu:ett werden.
Nun mu:essen sy ye zesamen
so:ellen #64v# Sy anderst bey leben beleiben.
O Brangel getreĂĽe helfferin. gib rat
vnd tĹŻ hilf
darmit sy zesamen kommen.
vnd in jren no:eten nit so ja:emerlich verderben.
Brangel hĹŻb sich auff.
vnd gieng verholen zĹŻ herr Tristrant.
als sy dann vormal dick getan het.
Als sy dar kam.
ru:ert sy die tĂĽre gar leiĂź.
Curneual gieng herfĂĽr
vnd lieĂź sy ein
Herr Tristrannt der siech man enpfieng sy.
vnd fraget
wie sich die kĂĽnigin gehu:eb.
vnd wie es jr gieng
Brangel sagt jm.
sy gehabt sich recht ĂĽbel do vmb eĂĽren willen.
dann mo:echt sy eĂĽch sehen. vnd mit eĂĽch reden.
vnnd wurde auch an den bo:esen la:esterlichen neidern gerochen.
so gebra:ech jr nichcz mer.
schaident jr aber also von hinnen.
so stirbt sy.
Do sprache er.
sag meiner frauen.
Jch wo:elle sy sehen noch heĂĽt in dyser nachte.
Wo:ell auch das durch nyemants dro noch vorchte vermeiden.
Will sy zĹŻ mir geen.
So heyĂź sy do warten in jrer #65r# kemnaten.
so sy den span.
daran. eyn creĂĽcze gemalet ist.
sicht her rinnen durch jr kamer.
so sol sy kommen in den baumgarten
da vindet sy mich bey dem brunnen des flusses.
durch jr kemnaten fleusset.
daz saget meiner frawen.
Brangel nam vrlob
gieng wegk.
vnd pracht jrer frawen liebe ma:er.
vnd dauon sy bald ward gesunde.

AbenteĂĽr. Wie tristrant vnd die kĂĽngin zesamen giengen des nachtes in den baumgarten.
vnd wie in der kĂĽng heimlich auffwartet in der linden.

#65v# Vmb das loĂź het es ein so:elche gestalt
Es was ein scho:ener baumgarten gleich an der kĂĽngin kemnaten.
darinn entsprang ein brunn. darob ein grosse braite linden
Der selb prunn het seinen fluĂź gerichtes durch der frawen schlaff kamer.
vnd wenn sy nit redhaft miteinander mochten werden.
so gieng her tristrant zĹŻ dem prunnen
prach der bletter von der linden.
darauff leget er den span mit dem gemalten creĂĽcze.
das ran dann durch die kamer der frawen.
die dann bey dem selben fluĂź so:elcher botschafft warttend was.
Vnd als nun das loĂź geben ward.
kamen sy zesamen.
ce mittnacht ward.
vnd ward aber ain teyl jr grossen nott gesenfftet.
beliben da
als die zeit verhenget.
aber es wz gar eyn kurcze zeit.
die jnen verlihen ward. nach jrem begeren zĹŻ rechnen.
Des wurden sy beide frisch vnd gesund.
ee sy sich schiden
vnd ward vergessen aller vorigen clag
so sy gehabt heten.
sy schiden aber ab in #66r# groser lieb vnd freĂĽntschafft vnd vil lieplichen geberden.
Darnach kamen sy durch so:elch jr loĂź zesamen
als oft sy gelust vngejrrt aller neider vnd auf seher.
zĹŻ morgens lag her tristrant dannocht.
als ob er kranck wa:er.
vnd saget niemant
welichen arczet er der nacht gehabt het.
vnd klaget sich so hart.
als ob er todt siech wa:er.
er gienge aber nicht deĂźt mynder czĹŻ der frawen.
so es die zeit begab.
damit wurden den neidischen auf sehern die augen verhallten.
dz die noch nit fĂĽrwar westen
wie jm wz
vnd redten zĹŻ einander.
Tristrant hat mein frawen.
einer sprach ja. der ander neyn.
der dritt sprache
jch zweifel daran.
doch wolt jch geren die warheyt wissen.
Auctrat eyn fĂĽrst der bo:eĂźlistikeit sprach
das wil jch vns wol erfaren.
es ist ein gezwerglin nit verr von hinn.
daz kan geschechne vnd auch kĂĽnfftige dinge an den gestiren sehen.
geben wir dem selben souil gĹŻtes
dz es vns die warheit sag
der rat #66v# geuiel in allen wol.
vnnd wurben vmb das mennlin.
dz bracht in auctrat zewegen.
wenn sein gesell sathanas. weiĂźt in gerichts dar
da er das mennlin fande.
er fĹŻrt es mit jm heym.
da die anderen auch waren.
vnd hĹŻben an. dem mennlein zesagen vnnd auch fragen.
wie es doch vmb die sach geschaffen wa:ere.
der bo:ese volant das geczwerglin. begund an daz gestiren sehen.
vnnd sprach.
Mein fraw hat tristranden lieb.
vnd ob das nit war sey.
so benemet mir den leib.
mit welcher marter jr wo:elt.
Vnd wil mein herr der kĂĽng.
jch laĂź in das selbs sehen.
das jch war sag.
her tristrant ist lugenlich siech
beuind sich das anders.
so heist mir mein haubt abschlahen.
mit den wortten. brachten sy das verflĹŻcht mennlin fĂĽr den kĂĽng.
vnd sagten jm die geschicht.
das klein bo:eĂź wĂĽchtel. sprach zĹŻ dem kĂĽnig
Herr wo:elt jr die warheyt selbs beuinden
So reyt jagen. mit dem hofgesind in den #67r# wald.
vnd sagt meiner frawen.
jr wo:elt siben na:echt auĂź sein.
so laĂźt sy nicht.
sy sag das tristanden.
der wirt dann zehandt gesund. so bald vnd so ku:en.
das er keiner dro. noch forcht nicht acht.
vnd geet zĹŻ der frawen.
so es dann nacht wirt.
so laĂźt das gesind an der enden.
vnd geet jr mitt mir.
da wert jr sehen.
wie dye sach vmb sy beyde gestalt ist.

AbenteĂĽr. Wie der kĂĽng vnnd das gezwerglin in der linden sassen
vnd der kĂĽnigin vnd her tristranden auf sahen.

#67v# Der kĂĽng thet das alles nach heyssen des schno:eden mennleins.
alls die nachte kam.
vnnd stigen auff die linden.
die ob dem brunnen was.
der mon schain der selben nacht gar hell.
das sy wol mochten gesehen alles
das da geschahe.
Sy stĹŻnden vnlang in dem baum.
her Tristrant gienge daher.
brache der bletter von dem baum.
leget den span mit dem gemaleten creĂĽcz darauff.
vnd warff das in den brunnen.
als er dises gethan hett.
sahe er den schein von den czweyen mannen ob jm. in dem brunnen.
des erschrack er zĹŻ mal hart.
vnd gedacht
es ist kein zweifel
nun mĹŻĂźs jch sterben.
O west du mein kĂĽnigin vnd mein fraw. die hĹŻt
die vnĂź getan ist.
vnd das du nit her ka:emest.
wann dein nott geet mir mer zĹŻ herczen. dann mein selbs sterben.
yedoch saĂźs er stille.
thet niendert der geleichen.
vnd sahe auch nicht auff.
Die kĂĽnigin aber hette mitt fleiĂź des loĂźs gewartet.
vnd alls sy das #68r# fand
gieng sy eylent zĹŻ jrem allerliebsten liebhaber.
her tristrant stĹŻnde nicht auf
als die kĂĽnigin das von jm gewon wz.
vnd wincket jr verholen
alls vil er mochte.
die kĂĽnigin gedacht.
Ach reycher got was ist disem jĂĽngling
das er nicht auf steet
vnd gegen mir geet
alls er vor gethan hatt.
jch waiĂźs nicht
was dises ding mainet.
noch nicht
was in wirret
Aber es ist villeichte ettwer hye bey
der vnser hĹŻt hat.
in dem mercket sy dz wincken
das her Tristrant verholenlich tet.
vnd stĹŻnd bei dem brunnen still.
do sahe sy den schatten von den spehern auf der linden.
sy thet der geleichen nicht.
vnnd gebaret
als ob sy der nicht weĂźt.
Do lieĂź die fraw jr weiĂźheyt scheinen.
vnnd sprach mit grossen listen.
was sol jch her zĹŻ dir.
oder was begerest du.
Er antwurtet.
Fraw da bitt jch.
das jr mir seyt helffen vmb meines herren hulde.
vnnd das er mich in seinem hof wesen lasse in so:elcher #68v# massen als vor. angesehen. groĂź vnschulde.
so jr dann selbs wol wiĂźt.
vnnd das sich die sach vngeuerlich vnnd on ĂĽbel verhandelt haben.
Sy sprach
du solt wissen.
das jch dir darzĹŻ nit frumm
noch hilf
Vnd sihe auch recht geren.
das dir deyn herr veindt ist.
wenn ich bin von deinen wegen zĹŻ wortt kommen. on alle schulde
Jch laugen nicht.
jch was dir hold von meines herren wegen. darumb
das du seyn mag bist.
vnd das du seiner eren baĂź pflagest. dann all ander.
Nun bin jch zĹŻ schimpf vnd schall dardurch worden.
das du mir vil lieber verr hindan bist.
dann das jch dich wider in den hof biten sollt.
dir thĹŻ mein herr den tod
oder wie er wo:elle
istt mir alles gleich.
Ach nain. mein frawe durch ewr ere. des thĹŻt nicht.
seyd mir nit so hertt.
laĂźt mich doch geniessen.
dz jch souil grosser arbeyt vmb euch erliten habe.
vnnd nembt zĹŻ herczen. das grosse vnrecht.
das mir mein herr vmb euren #69r# willen thĹŻt.
vnd so hart zĂĽrnet wider mich on alle schuld.
dann wo:elt jr mir gna:edig sein.
so wirt mir auch die huld meynes herren.
Sy sprach
jch hilff dir nicht darczĹŻ.
will dir aber mein herr genad tĹŻn
des gunn jch dir wol.
vnnd ist mir lieb
Jch bit aber in darumb nicht.
Do sprach her tristrant.
so mĹŻĂź jch von hinnen reyten. wie lĂĽczel mein herre das klage.
doch waiĂźs jch.
das er den schaden nymmer ĂĽberwinndet.
ob jch mit vnwillen auĂź seinem land reyt.
mein wirt leicht ettwa rat.
jch kumm auch
da man mir es wol erbewtet
mich ander leĂĽt auch erent lieb vnd schon haben.
mein herr wil des yecz nicht wissen.
wenn jch zĹŻ land fare
das jch als wol ein kĂĽnig bin als er.
jch waiĂź aber
wa jch beleib.
vnd da jch nit also geneidet vnd verhasset wird als da
vnd da man mir tausent ritter helt.
den allen darczĹŻ gibt harnasch vnnd pferd. auch alles
was die bedĂĽrffen.
dann wa:er #69v# jch so selig. fraw
das jr noch meinen herren ba:etet.
das er mir durch sein selbs ere. meine pfand lo:eset.
so wil jch zehand dz land raumen.
Werlich
sprach die frawe
das thĹŻn jch ye nicht.
wenn er hat so ser geczĂĽrnet wider mich von deinen wegen
das jch vmb dich nichts bitten will.
vnd ob du sein huld nymermer gewinnest.
gibt mir nichts zeschicken.
vnd ist mein mynnste sorg.
mit den wortten gieng die fraw hinweg wider in jren gemach.
Her tristrant stĹŻnd auch auff
vnd sprach.
Nun mĹŻĂź gott erbarmen vnd geklaget sein. das groĂź vnrecht
das meyn lieber herr an mir thĹŻt.
vnnd gieng damit czĹŻ seiner herberg.
Als er fĂĽr den bawmgarten kam.
mocht sich der kĂĽnig nicht lenger enthalten.
zoch auĂź sein schwert.
wolt das geczwerglin erstochen haben.
do viel es von dem baum
vnd kam daruon laider.
Der kĂĽnig ward gar ser fro des
so er geho:ert vnd gesehen hett.
vnnd #70r# klaget auch.
das jm das mennlin entlaufen was.
dem sathanas sein geselle halff
das es dem kĂĽnig entlieff.
Der herr erbeitet des tages gar kaum.
vnd alls es tag ward.
gieng der kĂĽnig zĹŻ der frauwen.
bat die mit grosser bete. jm sagen.
wz sy mit tristrant geredt hett heint jnn diser nacht.
Sy sprach
lieber herr jr mo:echten mich der rede wol vertragen.
jch sahe in in zwelf tagen nye.
vnd wil in auch fĂĽran nymermer gesehen.
es geschehe dann ondanck
mir ist wol souil vnmĹŻtes vnd laides von seinen wegen entstanden.
der herre sprach.
fraw du sahest in zwar heint in diser nacht.
vnd jch was auf dem baume
darunder jr miteinander redten
vnd anander sacht.
da hort jch ewer beyder red
das laĂźs dich nicht betru:eben. mein frau
vnnd hilff rnir durch dein frĂĽmkeit
das tristrant hie bey mir beleibe.
jch will jm vndertenig machen alles
das jch habe.
des sol er gewaltig sein.

#70v# AbenteĂĽr. Wie der kĂĽng die kĂĽnigin vnd auch brangeln bat mit grosser bet
das sy her tristranden wider an den hoff bra:echten.

Die fraw sprach.
vmb den ku:enen heldt hilff jch ewch nicht.
wann heint da jch in sahe.
schieden wir mit zoren.
jch bitte auch in darumb nicht.
dann mir ist lieber
er werde vertriben
dann das er hye solte sein mit seinem wesen.
wann es ist mir nicht zethĹŻn.
Es mo:echt auch leicht #71r# kommen.
das ewr holden. auĂź neid. ewch aber vor liegen mo:echten.
als sy vor getan haben.
so wurd mein schmach dardurch gemert vnd souil gro:esser.
es ist besser
wir lassen tristrant reyten
wo er wo:ell.
Ach nain mein fraw. das wa:er vns beiden nit gĹŻt.
beker dein gemu:et.
gee zĹŻ jm.
vnd sag jm die botschafft
Nain. jch getar jm nit mer zĹŻ sprechen.
es wurd mir leicht aber verkert.
Du getarst jm wol zĹŻsprechen.
vnd jch gibe dir ganczen gewalt.
neyn Herr jch sol.
vnd wil in vermeiden.
Du solt in nicht vermeiden.
jch hab dir ganczen gewalt geben
vnd gib dir den noch mer.
das dir tristrant heimlich vnd bey dir sey.
als offt vnd wye dich gelust.
da er dich nun kĂĽsset
das nam jch annders fĂĽr
dann ich solt.
vnd zĂĽrnet als zĹŻ ser darumb.
das sol mir nymmer geschehen.
wann jr habt mir beide erscheint vnd beweiĂźt
das jr vnschuldig seyt.
nicht mit trewen mainet
vnd so:elichs von meiner lieb wegen #71v# getan habt.
darumb bit jch dich betlichen.
du helffest
vnnd ratest.
das tristrant bey mir beleib.
Hierauf antwurt die frawe.
in keinen weg bitt jch in darumb.
wo:elt jr in aber wider haben.
so bitet brangeln.
dz die vmb ewr liebe euch wider vmb den held werb.
jch main aber
sy thu:e das geleich als vngeren als jch.
Der herr begunde brangeln auch ser biten vnd vermanen
das sy durch all jr gu:et beholffen wa:er
da mit tristrant belibe.
Brangel sprach.
herr wz sol jch darumb helffen oder in biten
hetet jr in geren gehabt
jr het in vor nitt vertriben.
Ey sprach der herr
das laĂź nun sein
er wz wider mich veruolgen.
Sy fragt
wer das getan hett.
er jach ein herczog.
der gewinn in auch wider.
des mag er nitt gethĹŻn.
also mag auch jchs nit gethĹŻn.
Ach waffen so geschach mir nye so laid
Ja ist dz war
sprach brangel.
ich getarr es aber nit getrawen.
ja fĂĽr war brangel du magst es mir wol getrauen.
waran #72r# mag jch aber dz erkennen.
dz will jch dir sagen.
jch will in bas halten
dann jch vor ye getan hab
auch sol er mit ysalden seyn vnd bey jr wesen. so dick
er selbs wil.
Sy sprach
jch main nit
das er wider kumm.
es wa:er jm auch nit zetĹŻn noch jm frommen
So er mit so kleiner schuld eur huld verloren hat.
vnd jr den sagern vnd neidern gelaubt.
so gescha:ech jm leicht morgen aber also.
vnd darumb wil jch des nit werberin sein.
jch wolt jm auch vngeren darzĹŻ ratten.
aber wolt er mir volgen
er rit als ma:ere bei zeit an end vnd stet.
da man jms bas erbut dann hie
Der kĂĽng ward sere betru:ebt.
bat brangel mit grosser bet.
globt jr zĹŻ geben groĂź gĹŻt
das sy fleiĂź tet.
ob sy den held am hof behalten mo:echt.
vnd hieĂź jm sagen
alles
dz er jm zĹŻ laid getan het
wolt er in schon ergeczen.
er solt auch sein pedt heissen seczen in die schlaff kamer der kĂĽngin. Also
das er fĂĽran frĹŻ vnd spat. mit der kĂĽngin sein mo:echt on menklichs #72v# jrrung.
wenn er mich wol erjnnert hat.
das er alles ĂĽbels wider mich vnschuldig ist.
vnd darumb verheng jch
das sein bete bey mir vnd der kĂĽngin sein sol.
brangel saĂź auff.
rait in die statt. in herrn tristrants herberg.
vnd saget jm dise bottschafft.
die er gar gu:etlich aufnam.
sy mocht in auch gar leicht erbitten. des.
dz er geren thet.
Sy rait wider wegk.
sagt dem kĂĽng
wie sy in ĂĽberbeten het mit grosser gebete vnd vil mu:ee.
vnd wye gar vngeren er das gethan het.
Also traibe sy mit listen zesamen.
das her tristrant wider an den hof kam.
als dicz geschach.
schĹŻffe der kĂĽng mit allem seinem hofgesind.
alles
das sy tristrant hieĂź.
das sy des zĹŻ thĹŻn willig wa:eren.
das wa:ere sein ernnstliche mainung
wolt das also haben.
Vnd sprach offenlich.
Er was gegen mir verlogen worden von ettlichen herczogen
die so:ellens auch nymmer deĂźt besser haben. noch mich fĂĽran also betru:egen.
Vnd keret #73r# sich zĹŻ Tristrant.
sprach dem gar freĂĽntlichen zĹŻ. mit so:elichen worten.
FreĂĽnt vnd o:ehem. du solt den vnwillen verkiesen noch in vngĹŻtem nimmer melden.
jch wil alles thĹŻn
das dir lieb ist.
Du solt auch hinfĂĽr meiner kemnaten selbs pflegen. Vnd allweg mit mir darjnnen schlaffen. auch mit der kĂĽnig wesen. so dick
dir geualle
vnd zerrissen sy sich all vor zorn vnd vor laid.
die dich darumb neiden.
du solt daz auch durch jr keinen nimmer gelassen noch meiden.
Nun ho:ert
was wunders dz gesein mĂĽg.
der kĂĽnig hat nun zĹŻm vierden mal Tristrant vnd der frauen geben gewalt. mit willen vergĂĽnstet.
das sy bey einander sein so:elen.
als offts in geual
hawet aber Tristrant ĂĽber die schnĹŻre.
Es ist jm ye nach meinem versteen nitt zĹŻm argen. noch nicht darumb zestraffen.
dann wo mir souil gewalt wurt geben ĂĽber dz.
dz jch lieb het.
Jch keret auch ye allen fleiĂź fĂĽr.
darmit jch mich des #73v# gebrauchen mo:echt nach allen leiplichen begirden. vnd auch nichcz vnderwegen gelassen.
dann was jch nit thĹŻn mo:echt.

ALs nun herr Tristrant wider zĹŻ hulden vnd freĂĽntschaft kam
hieĂź er Curneualn sein bet tragen vnd seczen in der frauen kemnaten. nach heissen vnd gescha:eft des kĂĽnigs.
vnd mocht nun wol mit freĂĽden verklagen
wz jm durch meiden vnd zĹŻ leid geschehen wz.
wann er auch nun bey der vnd mit der kĂĽnig sein mocht. nach allem willen vnd beyder jr begird.
Dyses weret auch nun etwe gĹŻte zeit.
dz sy keiner freĂĽden mangelten.
vnd ob jchts von den neidern geredt ward vnder in selbs
so torsten sy es doch nit fĂĽr den kĂĽnige bringen.
Eins mals gebĂĽrt sich
dz Thinas des herczogen trucksa:eĂź. vnd herr tristrants aller bester gesell rayt an den jaid
zĹŻ dem selben wald. vand er das laidig getwerglin.
als er das sahe
fraget er.
was #74r# es in disez wald ta:et.
dz betriegerlin klagt
es het des kĂĽngs huld verlorn.
es sagt aber nit warumb.
so weĂźt auch Thinas nit. die gischicht
so sich verhandlet heten
vnd sprach.
jch wil dir meins herrn zoren wol hinlegen
het aber er gewiĂźt die schuld des schalckhafften ma:endlins
Er het es mit seiner aigen hand erhenckt
dz wz jm laider verborgen vnd vnwissendt
vnd darumb fĹŻrt er dz bo:eĂźwichtli mit jm.
vnd bracht das wider in des kĂĽngs huld
In der zeit begab sich
dz dye neider grossen verdrieĂź daran heten.
dz herr Tristrant so lang in genaden wz.
vnd jm so gancz nach seym willen alle ding ergiengen.
Auctrat ward aber mit dem ma:endlin reden
vnd schwĹŻr bej seym haubt.
ob es in die warheit nit gesagt het.
so mu:est es sterben.
sathanas redt aber auĂź dem verflĹŻchten twerglin
vnd sprach.
von welhen listen dz geschehen sey
dz wir die warheit nit vinden kunden
das waiĂź jch nit.
Aber dz tristrant kĂĽngin #74v# lieb hat.
vnd wann mir mein herr noch volgen wolt.
jch wolt jm weisen.
das er nimmer mo:echt betrogen werden.
aber er ist mir nit als gĂĽnstig als vor.
vnnd getrauet mir nichcz mer.

Wie Auctrat vnd dz twergel Tristranten vnd die kĂĽngin verrieten in den tode.

Was mochten aber die neider nun tĹŻn
do sy solich red vernamen.
giengen die aber zĹŻm kĂĽng.
sagten dem souil vor mit vnwarheyt vnd mit warheyt.
bis sy in darzĹŻ brachten.
das er sich verwilliget.
vnd #75r# sprach.
Jch will es aber versĹŻchen.
ist aber
das er vnschuldig ist.
des jch got getraw.
gesell twerge. so mĹŻstu in dem feĂĽer verbrinnen.
Ey du verflĹŻchte creature hessig vnd vnma:er got vnd der welt.
sol dich ein frummer kĂĽng gesell heissen
der dych billicher verachten vnd vertilgen lyeĂź
dann als senstmĹŻtiklich mit dir reden.
dz vngeheĂĽr twerglin sprach.
herr ob das nit also sey.
als jch sag.
so rĹŻch jch
was mir darumb geschicht.
dann wo:elt jr mir volgen.
so sagt Tristranten zĹŻ.
Er werd eĂĽch ein rayĂź t:oun.
darzĹŻ eĂĽch niemand als taugenlich sey als er.
vnd hab nit lenger verzug dann auf morgen.
er werd auch nit lenger auĂź sein dann siben na:echt
legent jms nach dem freĂĽntlichesten dar mit hohem erbieten eĂĽr diensts vnd eĂĽrs guttes.
so mag er nit lassen.
er mĹŻĂź die kĂĽngin sehen noch heint in diser nacht
ee er von dannen scheidt.
so will jch mit weiĂźsem ma:elb den estrich zwischen der zweyer #75v# pedt bestreĂĽen.
vnd so er darein trit.
So mag er nimmer laugnen. noch vns mitt keinem lĂĽst betriegen.
auch wil jch vnder dem bet verborgen sein.
vnd so jch in dar ho:er geen.
will jch eĂĽch wecken.
Vor allen dingen solt jr hundert man haben vor der thĂĽr.
wann Tristrant ist freiĂźlich starcke.
besunder solt jr auch die thĂĽr niemant befelhen dann Auctrat vnd seyn gesellen.
Jr gewynnt dannocht all zeschicken.
ee jr den helden vahet.
Ob aber er die kĂĽngi heint vermeidet.
vnd nit zĹŻ jr geet
so heist mir mein haubt abschlagen.
Vnd als nun der rat beschlossen vnd Tristrant verraten wz.
sprach der kĂĽnig zĹŻ Auctrat vnd seyn gesellen.
dz sy der thĂĽr pflegen so:elten.
vnd bestelten die andern auch.
der sy bedorfften
der laidig Auctrat vnd sein nachuolger wurden fro.
das es zĹŻ dem kommen wz
dz sy jr neidisch begird an Tristranten ersatten mo:echten.
vnd mainten wol
dz es nymmer ein verborgen ding sein wurde.

#76r# Als es nun schier zĹŻ nacht ward
redt der kĂĽng zĹŻ herr Tristrant.
vnnd bat den mit grosser bet zĹŻ reyten zĹŻ kĂĽng artus auf vor geschriben meinug
vnd so er wider ka:em.
wolt er in fĂĽran vngemu:et lassen
vnd sprach.
Lieber o:ehem. Morgen so es aller erst tage.
so soltu auf sein vnd mir sagen
so wil jch dir die botschaft beuelhen.
herr Tristrant verwilliget sich die sach auĂź zerichten.
Er wiĂźt aber laider den verborgen mord nit
der jm darunder zĹŻ gericht wz
vnd sprach
herr jch tĹŻ dz gern
wo hin jr #76v# mich schickt verr oder nahent.
vnd wo jch eĂĽren frommen geschicken mo:echt.
wa:er mir nit zefer.
vnd solt jch halt czĹŻ fĹŻssen dar gen.
Der kĂĽng danckt jm vast seiner gĹŻtwillikeit.
er schĹŻf jm aber nit dester mynnder hĹŻt.
Vnd als sy nun alle czĹŻ pedt lagen.
vnd die neider jres amptes auch verwarten.
Gedacht herr Tristrant an seyn hinreytten.
vnd wolt vor die kĂĽngin sehen vnd von jr vrlaub nemen.
do sahe er
das der estrich mit ma:elb bestreĂĽet wz.
er gedacht
wz haben sy gesa:eet.
czwar es hilft doch nit all jr hĹŻt.
jch wil meyn frawen sehen.
wz mir halt darumb geschyhet
Sehent
wz wunders wĂĽrckt die liebe.
Er weĂźt wol
wurd er ergriffen
dz er darumb sterben mĹŻst.
noch dann schlĹŻg er alle vorcht zerug.
vnd wolt ye vor zĹŻ seiner allerliebsten.
yedoch habt jr wol vernommen
das so:elich groĂź lieb vnder den zweien von erst sich begeben hat nit auĂź schickung vnd ordnung der natur. sunder #77r# auĂź krafft vnd wĂĽrckung des getranckes
so sy getruncken heten.
wann herr tristrant ist sunst so ein weiĂź man gewesen.
dz er natĂĽrlicher lieb jr maĂź het wol zĹŻ wissen geben.
Aber die krafft des getrancks machet in so:ellicher seiner weiĂźheyt vnwissent.
er nam auch einerley fraiĂź. darjnnen nit mer fĂĽr
nun wye er der liebe jrer begird ein wenig benu:egen getĹŻn mo:echte.
in dem wolt er zĹŻ jrem pedt gen sein
lĂĽstikeit lert in aber ein ander syn.
wie er solt von einem pedt an das ander springen
als er auch ta:et.
vnd sprang also ser.
das sich seiner vorgeheylten wunden aine widerumb aufbrach.
vnd warde die kĂĽnigin sampt jm. alles ein blĹŻtt
Do rĹŻfft der teĂĽfel mit lauter stymm auĂź dem verflĹŻchten getwerglin.
so jm gott nimmer helff.
Wol auff herr Nun mĂĽgt jr Tristranten vahen
er ist yecz bey der kĂĽnigin.
Ach waffen des grossen mordes.
mir thĹŻt selbs wee
das er so gar mo:ertlich #77v# vnnd fa:elschlich verraten ist.
Herr tristrant wa:er dem tod gern enpflohen.
vnd sprang wider an sein bedt.
aber mit dem einen fĹŻĂź trat er zĹŻ nider.
vnd trat in daz ma:elb.
der kĂĽnig vnd die seinen warent bald auf.
viengen tristranten
vnd bunden jm sein hend auf den rucken la:esterlichen als einem dieb vnd schedlichen man
So:elichs aber was yederman an dem hof laid. on Auctrat vnd sein gesellen.
Der kĂĽng ward der geschicht czemal sere betru:ebt.
vnd gefieng ein so:ellichen grymmen grossen zorn wider tristrant vnd die frawen
das er vor zorn vnd auch vor laid nicht weĂźt
was todes er sy beide antĹŻn sollt.
das man auch fĂĽran in aller welte dauon sagen mo:echt.
Hier auff fraget er sein ra:et.
welliches todes sy sterben sollten
der in auch aller vnerlichest wa:ere.
Auctrat ein fĂĽrst der boĂźheyt vnnd alles lasters sprang her fĂĽr.
gab dye ersten vrteil
#78r# vnnd erteylet herren Tristranten auff ein rad. als einen morder
des er doch nit was.
vnnd dye kĂĽnigin sollt man verbrennen auff einer hurden
darmit sollte sy erarnen den mort.
so sy gethan hette.
ho:eret
wye vngeleych vnnd vngerecht vrteyl das seind.
wie ist gerechtigkeytt da hin hinder getrungen worden.
Wer hat ye geho:ert
das zwen liebhabend menschen von lieb wegen zĹŻ dem tod verurteylet seind offenbarlichen.
es seyen denn ander vrsach darbey gewesen
dardurch es geschehen sey.
Aber was sag jch von dysen zweien menschen
es was in vonn aller erst von neids wegen erdacht vnd zĹŻ gericht
darumben hett gerechtigkeyt do nichssen czĹŻ schicken oder zĹŻ schaffen.
allein neyd vnd haĂź warent do richter vrteyler vnnd anklager. alles miteinander.
Dem kĂĽnige dem was die nacht ser lang.
vnd erbewtet kaum
byĂź der tage #78v# kam
daran er den dingen end ga:eb.
als jm geraten wz.
als der tag kam.
lieĂź er waffen schreien. in all sein land.
vnd wz man leĂĽt anheym fund.
dz die all zĹŻ gericht solten kommen.
in ward aber vertagt
warumb das recht sein wurde.

AbenteĂĽr wie herr Tristrant vnd dye kĂĽngin verurteilt wurden zĹŻ dem tode.

Als es darnach noch fru:e was
rayt der kĂĽnig auĂź der stat zĹŻ siczen an das gerichte. vor aller ma:enklichem angesichte.
vnnd was vor zoren auch vor laid verwunt vnd nahent gancz vnsinnig also
dz #79r# in yemant jchts gebieten torst.
Nun waren dise ding dem getreĂĽen trucksa:eĂź herczog Thinas verhalten gewesen.
Vnd hat auch darumb nichcz gewiĂźt.
wann solt ers gewiĂźt haben.
es wa:er hierzĹŻ nit kommen.
Tristranten het er also lieb alls sein eigen leib.
vnd als die sach nun offen warn.
vnd Thinas auch zĹŻ dem gerichte wolt. nicht vmb vrteilen willen.
sunder ob er in beyden daruon gehelffen mo:echt.
gieng er zĹŻ dem kĂĽng.
viel dem zĹŻ fĹŻssen.
vnd bat betlich mit grosser bet vnd hohen fleiĂź.
Der kĂĽnig nam aber so:elich bet in ĂĽbel auf.
verachtet die miteynander.
vnd sprach.
eĂĽch ist mein ere also lieb. nicht
als jch gemeint habe.
seydt jr mich so hart no:etet
vnd bittent vmb tristranten
Ach lieber herr gedenckt der grossen treĂĽ vnd dienst
so er eĂĽch getan hat
vnd laĂźt in geniessen.
Der herr redt auĂź grossem brinnendem zorn.
er mĹŻĂź geradt brancht werden.
ee diser halber tag fĂĽrkommett
#79v# ist kein bet fĂĽr.
thinas sprach auĂź betru:ebtem herczen.
so will jch doch nimmer dabej sein noch sehen
dz der aller best vnd werlichest held.
so er in diĂź land je kam
vnd so ein frumm weib jr leib also verliern sollen.
got vom himel sey ewigklich geklagt.
das jch in nit helffen mag.
dann wegt es recht
wie vnd jr wo:elt
so ĂĽberwindent jr disen tag nimmer mer
ob man mein frauen vnd den manlichen frommen helden also ja:emerlich verderbet.
Ey laĂź von deinem bet.
sy mu:essen beide sterben heĂĽt dises tags.
vnd das mĹŻĂź also sein.
thinas wolt nit nachlassen
vnd bat mer vnd mer
vnd sprach.
wz eĂĽch Tristrant zĹŻ laide gethan hat
wil jch mit meinem leib helffen bu:essen.
wie jch kan
vnd mag.
Ach lieber herr. nit verderbt disen man.
nit verderbt eĂĽr eigen blĹŻt noch die frauen.
bedenckt eĂĽch bas hierumb.
vnd laĂźt sy beyd genesen.
der kĂĽng ward durch so:elich gebett vnd anstrengung. noch mer erhiczt vnd #80r# erglu:et in seym zorn.
vnd bran geleich als ein kol.
vnd sagt jm zĹŻ.
daz kein gnade do wa:er.
dann dz sy mu:esten sterben.
als thinas sahe den grossen ernst vnd brynnenden zorn.
getorst er nit fĂĽrbas reden.
vnd schiede ab von dem kĂĽnig betru:ebt mit grossem herczenlichem laid.
jm mo:echt sein hercz erbrochen sein.
do er Tristranten nit erledigen mocht.
kert er mit jamer dannen.
so:eliche geschicht. wz alle frommen menschen laid.
vnd heten mitleiden mit in.

Wye herr Tristrant auĂźgefu:eret ward.

#80v# DO Thinas nun also traurige vnd betru:ebt dannen rayt.
fu:erte man Tristrant gen jm mit gebunden henden auff seinem ruck als eim dieb vnd ĂĽbelta:eter. vnd vil groĂź ma:enig des volcks.
die jm nachuolgeten.
Als Thinas das sahen.
ward er herczlich wainen.
vnd sprach.
O we tristrant mein allerliebster freĂĽnd. mo:echt jch dir meiner gĹŻten willen vnd meyn treĂĽ
so jch zĹŻ dir hab.
beweisen vnnd erscheinen.
so hab nicht zweifels.
jch wolt dir helffen.
wie es mir halt hernach ergienge.
vnd solt jch gewiĂźlich wissen
dz man mich hieng als ein dieb.
noch dann wolt jch dir helffen. oder den tod mit dir leiden.
Nun mag das laider nicht sein.
So will jch dir doch deine band lo:esen. mit meinem gewalt.
seyd jch nit mer getĹŻn mag
darmit schneid er jm die band enzwey.
vnd gebot den
die in fĹŻrten.
das sy in vngebunden liessen.
auch ob er behelt seyn #81r# recht.
so mag es euch wol czĹŻ nucz kommen.
als er die wort redt.
kuĂźt in Tristrant mit wainenden augen.
wenn er weinet jnnigklich mit herczen vnnd mit augen.
Do schrey her Thinas mit lautter stymm. vnd grossem bitterlichem wainen
O wee ach vnd o wee.
das dich mein augen ye gesahen.
Nun mag jch disen tage nymmermer ĂĽberwinden.
sy gebarten beid so recht kla:eglich.
das der merer teyl des volckes mit in klaget
vnnd wainet.
dardurch auch billich die verra:eterischen mo:erder bewegt waren.
aber sy waren erhertt vnd erstockt in jrer boĂźheit. gleich jrem herren lucifer.
die herrn tristrants pflagen die waren auch all betru:ebt durch die grossen klag.
so diĂź zwen man fĹŻrten
vnd wurden mit in wainen.
Also fĹŻrten sy in fĂĽr ein capellen.
Tristrant bat mit grosser bet.
das sy in liessen in die capeln geen.
vnd sy die weil hie aussen beliben.
biĂź er sein gebete volpra:echt.
vnd got dem herren #81v# seiner sĂĽnd verjech.
einer sprach
wir haben vns vil zĹŻ lang gesaumt.
vnd ist zeit
das wir geen.
darwider redt der ander.
was dann
das ist bald geschehen.
auch bat vns der herr Thinas
das wir jm wa:eren gĹŻt.
laĂź wir disen rewigen sein sĂĽnde erklagen.
damit er sich dem teĂĽfel geuerren mĂĽg.
was schadt vns
wir thu:een seinen willen.
wenn des wirt leicht gĹŻt rat.
die cappellen hat nicht mer dann ein thĂĽre
die ist auch so klein
das wir der gar leicht hu:eten.
so geet zĹŻ der andern seiten der see mit wilder flut an der maur fĂĽr also
daz er vns nicht entrinnen mag.
jm geschech recht wol oder wee.
darumb thu:een wir jm die freĂĽndtschafft
vnd lassen in sein sĂĽnd klagen.
so es vns doch nicht schaden bringet.
so:eliches redet er heimlichen mit seinen gesellen.
vnd liessent in jn die cappelen geen da seine sĂĽnd zĹŻ beclagen vor gott dem allma:echtigen.

#82r# AbenteĂĽr. Wie her Tristrant daruon kam.
vnd doch on die kĂĽnigin nicht daruon wolt.

Als her Tristrant in die cappellen kam
schloĂź er die thĂĽr gar wol zĹŻ.
vnd rĹŻfft zĹŻ got dem allma:echtigen vnd seiner werden mĹŻter vmb hilff vnd genade.
daz sy jm seinen leib fristen.
vnd staig damit zĹŻ dem venster.
brach das auff.
vnd drange so hart.
biĂź er sich doch zĹŻ jĂĽngst hindurch drang.
sprang in den see.
vnd schwamm auĂź an das land
vnd kame daruon
vnd lieffe bey dem wasser czĹŻ tale offt wider #82v# sehend.
ob jm yemandt nach jaget.
Dye aber
die sein wartetent
die ward so:eliches langes gebet gar ĂĽbel verdriessen.
doch vermanet ye einer den andern.
das sy jm weil genĹŻg liessen.
in dem was curneual sein getrewer vnnd liebster diener. von grossem herczenlichem laid gar nahend gancz vnsinnig worden.
vnd west vor so:elichem jamer vnd mittleiden
so er mit seinem herren het.
nicht
wz er thĹŻn solt.
yedoch rayt er auĂź der statt.
fĹŻrt seines herren pferd schon gesattlet vnd sein schwert mit jm. Auff mainung
ob gott seinem herren daruon hulff.
er gedachte auch in jm selbs.
mein herr ist listig
vnd vindet ettwa weg.
dardurch er daruon kommbt.
Aber gebe mir got das glĂĽck
dz jch in auf sein pferd bra:echt.
so wa:eren wir vnere entritten.
mit so:elichen geda:encken rayt er hin vnd dar.
vnd west selbs nit wie oder wa.
dann das er jnniklichen klaget
das er ye geborn ward.
oder aber #83r# damit seinem herren sein end nemen.
also rait er nicht verr.
er sahe seinen herren
vnd sy erkannten beyd aneinander.
curneual rit eylend dar.
pracht seinen herren auf seyn pferd.
vnd wurden jres zesamen kommen zemal hoch vnnd ser erfreĂĽwt.
Her Tristrant gĂĽrtet sein schwert vmb sich
vnd stellet sich zĹŻ wo:er
ob in yemand nach reyten wurd.
das sy czĹŻ streit wa:eren bereyt.
Curneual sprach
herr was mag vnĂź nun geweren. gleich
als ob er wo:elte reden.
wer mag vns nun thĹŻn.
so wir beyd zĹŻ streit geschickt seyen.
heben wir vns von hinnen
wenn jch waiĂź wol
als bald der kĂĽng erfindet.
das jr entlauffen seyt.
so wirt groĂź nachsĹŻchen.
wann wir dann geren von hinnen wa:eren.
so mĂĽgen wir nicht.
darumb reyten wir entzeit.
Hierauf sprach her tristrant.
jch will meinen leib nymmer von hinnen pringen.
es sei dann
das jch die kĂĽnigin auch daruon bring
oder den todt mit mir hye kiesen.
solt sy #83v# gemartert werden. von meinen wegen sterben. vnd jch daruon kommen
wie mo:echte jch das ymer ĂĽberwinden vnd verklagen.
wo wa:er die groĂź lieb vnd trew.
so wir zĹŻ einander haben.
solt ich sy tod wissen. vnd mich lebend.
wie mo:echt jch ymer on sy geleben.
jch wurde mich selber to:edten.
auch waiĂź jch wol.
dz sy mer klaget mich dann sich.
vnd darumb wil jch mit jr sterben oder versĹŻchen
ob jch sye mĂĽg dannen bringen.
bescha:ehe das.
jch wolt meinen zoren an ettlichen neidern beweisen.
das sy mein fĂĽran gedenckenn solten.
Also rait er in einen dicken busch
bestecket sich vnd sein pferd allenthalben mit laub oder blettern von baumen. mit so:elicher grosser listikeit.
ob der kĂĽng selbs fĂĽr in gen solt.
so wa:er er jm vnbekannt gewesen
vnd rait dem gericht also nahen
das er wol sehen mocht
wz da geschahe
aber in mocht man nit gesehen vor der dicke des busch. vnd auch der bletter
damit er #84r# besteckt was.
Nun ho:ert von den.
die vor der cappelen stĹŻnden
die belanget hart
daz Tristrant sein gebet so lang macht.
vnd redt ye einer zĹŻ dem andern.
sy solten in herfĂĽr vordern.
do sprang einer zĹŻ der thĂĽr. laut ru:effend.
jr mu:est noch heut eur gebet lassen.
wz ist.
das wir so lang hie steen.
es ist ein groĂź vnmaĂź.
vnd mĹŻĂź yedoch sein.
jm gabe aber niemand antwurt.
do wurden sy erzĂĽrnt
stiessen die tĂĽr mit grossem zoren auf.
vnd wolten jren mĹŻtwille an im rechen
si funden in nit.
sy kamen zestund fĂĽr den kĂĽng
#84v# vnd sagten
das tristrant entlauffen wa:er
Vor grossem laid vnd zorn sprang der kĂĽnig auff
vnd sprach.
Wol auf freind vnd mann
vnd helfft in sĹŻchen
vnd wer mir in bringt
dem gibe jch souil schaczes
das jm nymmer zerrint.
Durch so:elichs geheissen waren jr gar vil.
die sich balt bereiten nach zesĹŻchen.
ob sy in yenndert vinden vinden mo:echten.
Es was auch so:elliches sĹŻchen. ettlichen laid.
die selben sĹŻchten mit vnwillen vnd vnfleiĂź.
in wz auch lieber sein hinkommen.
dann das sy in funden hetten.
Der laidig auctrat sĹŻcht auch nach.
er wider rayt aber gar bald.
wenn er forcht
fund er tristranden
der wurt so:eliche pfand von jm nemen.
der er nymer ĂĽberwinden mo:echt.
darumb was jm vil lieber
er fund in nit.
Als nun die sĹŻcher wider kamen
vnd nicht funden.
ward der kĂĽng betru:ebt
vnd wolt sein prinnenden zoren an der frawen erku:elen.
vnd ward jr vast droen mit fraiĂźlichen worten.
er wolt #85r# jr lieb zersto:eren. vnd jr den mort gellten
so sy getan het.
vnd hieĂź sy damit hinfu:eren
das man sy verprennet auf einer hurde
O edle kĂĽnigin. nun bistu doch eins so:elichen tods gancz vnschuldig aller sachen halben.
Nun hat doch der kĂĽnig euch beiden willigklich vnd vngeno:ett verginst eur wesen bey einander zĹŻ haben.
wie vnd euch gefalle.
O wie gar ein herttes vngerechtes vrteyl da erteylt ist.
do ain einiger man allein erteylt hat.
vnd nit nach ordnung des rechten. weder anklagt. noch der vrteyl gefragt hat.
Wee wie grosser gewalt ist da geschehen.
jch main nicht
das der kĂĽnig in sein selbs hercz rechter lieb nye empfunden hab.
Ob er leicht lieb gehabt worden ist.
so hat er doch nitt rechter lieb widerumb gehabt.
dann wa:er jendert ain klaines fincklein der lieb in jm gewest all sein tag.
er solt das billichen da haben erscheinen lassen.
vnd als man sy yecz hinfĹŻrt.
kam mit grosser eyl ein #85v# herczog
der wz auĂźmerckig.
rĹŻfft den kĂĽng an. mit grosser bet.
das er vernemen welt
warumb er darkommen wa:ere.
Der kĂĽnig hieĂź in reden.
do sprach der siech.
Herre jch ho:er
die kĂĽnigin mu:eĂź sterben.
vnd jr wolt jr geren ein la:esterlichen tod thĹŻn
Nun bedunckt mich.
ob sy verprennt werde
sy sterbe on laster.
wenn jr seit so reych vnd gewaltig.
jr mĂĽgt sy hencken oder verprennen.
wie vnd jr wo:elt.
jch nenne aber euch ein tod.
ersturb sy des.
so wa:er jr laster tausentfaltig mer.
dann ob jr y hie erto:edt.
Der kĂĽnig bate
das er jm saget
wz todes das wa:er.
antwurt der siech.
Herr jr so:elt mir die frawen geben.
so will jch jr den leib benemen mit einem bitterlichen vnd la:esterlichen sterben
so ye kein man erho:ert hatt.

Abenteur. Wie der siech herczog die kĂĽnigin wegkfĹŻrt.
vnd wie jm die her Tristrant wider nam.
vnd selbs mit jm fĹŻrt.

#86r# Vnd sag euch recht wie.
jch wil sy meinen siechen pringen
der habe jch leichte hundert oder mer.
die mu:essen all nacheinander vnreynikeit mit jr pflegen.
dz kan
vnd mag sy mit lebendigem leib nitt erweren noch hinkommen.
ob sy hallt zehen frawen sterck het.
das ist eyner kĂĽnigin der aller schma:ehest vnd vnerlichest tod
als er hie erho:ert ist.
Der kĂĽnig sprach.
jr habt war gesagt.
wer thĹŻt mir aber gewiĂźheit.
das jr jr den leib also benemt.
als jr geredt habt
Antwurtet der vngeheĂĽr siech herczog.
Jch gelob euch dz so tewr.
als jch ymer sol.
ob jch die frawen bey leben laĂź.
das jr mich vnnd meiner sĂĽn einen heyĂźt hencken oder sunst erto:etten.
wie vnd jr wo:elt.
vnd alle mein siechen darczĹŻ.
Auff so:elich gelĂĽbde gab jm der kĂĽnig die hauĂźfrawen.
vnd vermeinet
er hette sich hart wol an jr gerochen
jm ward aber groĂź laster vnd vnere darumb geredt.
als weit das gancz land wz
#86v# vnnd nicht vnbillichen.
da er sich selbs saumbt disen zwaien souil vnere anlegt
gepĂĽret sich auch wol.
dz jm schand vnd vnere darumb gebreyst vnd zĹŻ geczelt wurde.
als weit so:eliches erhell.
jener aber ward ser fro.
da er dye scho:enen frauen mit so leichter bete erworben het.
Vnnd nam die fĂĽr sich auff seinen maul
vnnd rait hinwegk.
Nun lag des siechen herren wege.
das er gleich fĂĽr herren tristrant reyten mĹŻĂźt
Curneual erkannt die scho:enen ysalden oder kĂĽnigin von verren.
Vnnd sprach.
#87r# jch sihe mein frawen dort herfu:eren.
Do das herr tristrant gewar ward.
klaget er mit ganczem herczen.
das ein vnrainer masselsĂĽchtiger man mit seiner hand den rainen leib beru:eren solt.
vnd ward dardurch zĹŻ grossem zoren bewegt.
vnd fĂĽr rayt disem den weg.
als er nun nahend neben in kam.
namen sy die pferd gar fraiĂźlich vnder die sporen.
vnd mainte seinen an den zĹŻ rechen.
als er auch tet.
mit grossem grymmigem zoren. hawet er den herczogen
der die frawen fĹŻrt
enmitten von einander.
das. das oberteyl des leibes tod zĹŻ der erden viel.
Darnach hawet er vnder den andern siechen er vnd curneual.
das nitt mer daruon kamen dann ainer.
hyemit nam er die kĂĽnigin sein allerliebste frawen gar freĂĽntlich in sein arm.
vnd empfiengen so gar lieplichen vnd freĂĽntlichen aneinander.
das jch dauon nit sagen kan
Doch heten sy kein zeit da zĹŻ beleiben
sunder mit schneler flucht eilten sy den enden dannen
#87v# vnd kamen in ein grossen wald.
aber der siech.
der da genesen vnd hinkommen was
Kam zĹŻ dem kĂĽng. dem sagen vnd clagen.
das sein herr vnd die andern all erschlagen wa:eren.
vnd dye fraw genommen vnd hin weg gefu:ert.
vnd das dicz tristrant getan het.
auch wie er kaum wa:er daruon kommen.
Do der kĂĽng das hort.
do gebaret er als gar fraiĂźlichen vnd zorniklichen
das es wunder ist zesagen.
vnd bat all sein freĂĽnde vnd mann
das die auf wo:elten sein vnd nach sĹŻchen.
vnd globet
wer in fund
vnd ĂĽber in richtet vmb die grossen laide
so er jm tet.
dem wolt er mitteilen leib vnd gĹŻt
die weil er lebet.
Hierdurch wurden die ritter vnd die andern aber gereiczt nach zesĹŻchen.
eilten bald auf jre pferd
vnd sĹŻchten ein ganczen tag als vmbsunste
ettlicher sĹŻchet vngeren
vnnd was fro
das er nit fande.

#88r# AbenteĂĽr Wie her tristrant die kĂĽnigin daruon pracht.
wahin sy kamen.
vnd ettliche zeit bey einander waren.
vnd wie es jnen ergienge.

ALs sy nun verr vnnd nahen allenthalben in dem landt gesĹŻcht hetten.
vnd doch nichtt funden.
kamen sy wider zĹŻ dem kĂĽnig.
der fraget zestund.
ob yendert eyner vnder in allen wa:er
der her Tristranden gesehen hette.
Sy antwurten all neyn
vnd weĂźten auch nyendert mer zesĹŻchen
Dicz klaget der kĂĽng so sere vnd so hoch
das es mir eines teiles vngelaublichen ist
vnd bat all ander fĂĽrsten vnd herren auch all sein holden.
ob in tristrant yendert zĹŻ ka:eme.
das sy jm vmb sein willen vnnd sein gebete. den leibe nemen wo:elten
oder aber jm den czĹŻ schicken.
So wo:elte er in selbs richten. vnd bas versorgen vnd bewaren
dann er vor gethan het.
vnd weil #88v# er also zornig und wu:ettend hin vnd her gieng.
sahe er einen bracken angepunden vnd auĂź der massen ser fechten vnd wu:eten.
Der brack hieĂź vctant.
den hette her tristrant gar lieb fĂĽr all ander hunt.
denn er was sein
vnd het in erzogen.
Der kĂĽnig fraget einen knaben
wes der hundt wa:er.
der also frischlich vnd ernstlich vecht.
der knab saget jm.
er wa:er tristrants bĂĽrĂźs brack.
zehand schĹŻff er mit dem knaben.
das er den hund erhieng.
ob er in aber leben lieĂź.
so wolt er jm die augen ausprechen.
Der knab nam den pracken
vnd rayt mit jm von dem weg
jm was aber jnnigklichen laid.
das er in to:edten solt.
vnd seczet jm fĂĽr.
er wo:elt sich ee des landes verzeihen
ee er den hund wo:elt to:eten
wenn er hett her tristranden gar lieb.
er lieĂź den bracken lauffen
wa er wolt.
vnd rait er hin heym.
der brack vctant lieff nach dem spor seines herren.
vnd kam gerichtes in den wald
darinnen Tristrant wz
#89r# der ho:eret den hund von verren gellen vnd nachjagen.
des erschrack er on massen ser
vnd sprach zĹŻ curneual.
Nun mu:eĂź wir verloren sein.
wenn jch ho:er mein bracken
mit dem vert man vns nach.
darumb rat
was wir thĹŻn so:ellen.
wenn jch nicht erdencken kan.
wahin wir keren so:elen.
wir mĂĽgen in nicht entrinnen noch nitt entlauffen.
aber mit eren wo:ellen wir mit in streitten vnnd vnser leib so tewr weren
das jre weib daheim das nachjagen klagen vnd bewainen weren.
sy mu:essen dz nachsĹŻchen erarnen
das es in selber laid wirt.
vnd on zweifel. er hatt den habich angerennt.
welicher zĹŻ vordrist jagt
der sol auch nymer von hinnen kommen.
curneual sprach.
Herr das ist vns kein fromm
Sy seind werlich leĂĽt.
wir mĂĽgen jnen nicht geleich fechten.
Jr ist vns zĹŻ vil.
ob wir sy nun geleich mit neid besteen.
So mu:eĂź wir doch zĹŻ letst todt wesen.
Nun wil jch allein die nott fĂĽr vns leiden.
reyt #89v# jr in den wald
da jr genesen mĂĽget.
vnd nembt die frawen mit.
wenn mit dem bracken
damit man vns nachuert.
will jch wol bewaren vnd fĂĽrkommen
dz man nitt weiter damit sĹŻchen noch nach mag jagen.
vnd bat den herren gar ser.
das er beyzeit rit.
da er sich vnd die frawen behalten mo:echt.
Secht
wye ein getrewer diener der wz.
wer hat ye seins gleichen geho:ert oder gesehen.
er wolt willig in den tod reiten der warten
das sein herr den leib mecht behalten.
Her tristrant aber sprach
jch wil meinen leib mit eren verliesen oder meyn frawen daruon bringen.
mit dem kerten sy dannen.
wurden alle drew za:ehern vnd herczelich betru:ebt
wenn sy mainten nu aller erst den tod gewiĂź haben.
vnd ward in alle vorige clag vnd kĂĽmernuĂź genczlich ernewet.
Curneual der getrew sahe offt wider.
wie nahen der brack wa:er.
vnd hielt also still in mainung den bracken zĹŻ to:eten vnd von den veinden seyn leben darumb #90r# zĹŻ verliesen.
Curneual hielte mit zornigem mĹŻt bey einem baume.
wenn jm was laid
das sein herr nit fliehen wolt.
vnd nam war
wo der brack herkam.
vnd nam jm fĂĽr.
das er den bracken
vnd die in fĹŻrten
wo:elt zĹŻ tod schlahen
Do kam dz gĹŻt hĂĽntlein allein auf der vert nach jagent.
do curneual das sahe.
ward er widerumb ser vnd hoch erfrewt.
Vnd sprach dem bracken zĹŻ.
der auch fro was
dz er in funden het.
curneual verklaget alles seyn laid.
nam den hund zĹŻ jm auf sein pferde
vnd rait mit freĂĽden in den waldt nach seinem herren.
er het aber der spor vermisset.
vnd geschweig auch der brack gancz still
der het vor sta:etigklich on vnderlose geklenckt.
als dann die hĂĽndlin gemeinklich. in sĹŻchen.
vnd auch in freĂĽden tĹŻn
Do lieĂź er in nyder zĹŻ der erden.
vnd hiesse in sĹŻchen nach seinem allerliebsten herren.
Der bĂĽrsser Vctant kam auf das recht spore.
vnd sĹŻcht nach wildt
das wz #90v# geschaffen gleich als man vnd weib.
als nun curneual seinen herren fand. vnd mit jm die kĂĽnigin.
ward jm recht fro:elichen zĹŻ mĹŻt.
zestund ward her tristrant auch gar fro.
vnd fraget
wem er den hunt na:eme.
oder wie er darkommen wa:er.
daz sagt er jm alles.
vnd wurden so sere erfrewet
das sy vergassen aller vorigen klag. angste vnd nott
so in ye geschehen was.
vnd ritten also den ganczen tag. in dem wald so verr
das sy gewiĂźlich mainten.
ob alles volck in dem ganczen kĂĽngkreich sy sĹŻchten.
so mo:echten sy jr doch nit vinden
doch sprach er.
jch will noch bas besehen
ob vns yemand da gesehen oder geho:eren mĂĽg.
Vnd als er fand die stat oder die ende sicher sein.
do liessen sy sich nyder.
vnd machten in ein wonung mit holtz laub vnd mit gras.
das trĹŻgen die zwen herr Tristrant vnd curneual zesamen.
die fraw halff auch darczĹŻ souil
sy kund
vnd mocht.
Also waren sy den enden nahen zwei jar
#91r# vnd liten groĂź armĹŻt.
sy heten weder essen noch trincken dann kreĂĽter.
so sy in dem wald funden.
so ward in auch jr speis zĹŻ zeiten gebessert.
wenn her tristrant vo:egelin schoĂź.
oder visch fieng mit einem angel. in dem wasser.
das dann nahent bey jnen fĂĽr floĂź.
Auch sagt die histori
er sey der erst angler gewesen.
dann ob er wol fisch oder vogel gefangen hat.
so haben sy das nymmer recht gesieden noch gepraten kĂĽnnen. auch weder brot noch keinerlei ander speiĂź noch tranck gehaben mĂĽgen.
vnd litten so:elich groĂź hunger vnd kummer.
das es vnseglichen ist
noch machet ins die liebe alles su:eĂź vnd gĹŻt. auch die sorg
so sy heten vmb verlierung jrer leib.
Jch laĂź mich aber wol beduncken.
solten yecz zwey liebhabende menschen nur zwen monet in so:elicher grosser kĂĽmernuĂź hunger vnd armĹŻt sein.
sy mo:echten das nitt erleiden noch on den tod hinkommen.
auch ist zĹŻ fĂĽrchten.
ob sich in der welt eynes #91v# vmb des andern willen. in so:ellich grosse nott ga:ebe.
als dise zwey gethan habend
Nun hetten sy es ye auch geren wa:eger gehabt.
es mocht aber den enden nit seyn
Auch hetten jre pferd nicht anders zĹŻ essen dann laub vnd graĂź.
damit wurden sy auffenthalten.

AbenteĂĽr Wie ein ja:eger hern tristranden vnd die kĂĽnigin schlaffendt beyeinander fand.
vnd den kĂĽnig marchsen auch darfĹŻrt.
vnd wie es darnach ergieng.

#92r# Nun mo:echt man wunder haben.
wie sy so:elichs strengs leben vnd groĂź armĹŻt heten erleiden mĂĽgen.
vnd sy doch beide von kĂĽnigklicher art in allem wolluste vnd senfftigkeit von jugent auff waren erczogen.
vnd vor malen so:elicher nott. auf ein ainige stund nye empfunden heten
Hierauff antwurt jch.
das rechte ware liebe auch rechte nott. angst vnd kĂĽmernuĂź. so:elich leiden gar bald erlernen.
wenn es ist ein gemain sprĂĽchwort.
jamer lernet wainen.
Also ist disen zwaien auch geschehen.
sy litten den enden alle dye armĹŻt.
so die menschen geleiden mĂĽgen.
es wa:er auch nit vnmĂĽglichen gewesen
das sy wa:eren zĹŻ tod erfroren.
wenn der harb vnd die regen jre klaider. nahendt gancz ab in erfeĂĽlt hetten.
yedoch waren sy die vorbenannten zeit. als nahen zwey gancze jar
das sy weder leĂĽt weder stett noch do:erffer sahen
noch auĂź dem wald nye nicht kamen. so lang vnd so vil
biĂź #92v# sich jr sach anders wandelten.
Nu het her Tristrant ein gewonheit mit der frauen willen.
so sy sich zĹŻ rĹŻ legten
mit freĂĽndlicher red vnd geperde aneinander ergeczeten
biĂź zeit was zĹŻ schlaffen.
so czoch er sein schwert auĂź.
vnd leget das allso bloĂź zwischen jr beyder.
dises lieĂź er keyn nacht vnderwegen.
vnd was doch gar ein selczame gewonheyt. auch ein teyle vnmĂĽglich der grossen liebe halben
So sy zesamen hetten
Aber es kam inen hernach zĹŻ grossem heyl.
vnd sag euch als wie.
Es gebĂĽret sich
das kĂĽng Marchsen ja:eger einer eines tages gar fru:e in den wald gieng.
der hett einen hĂĽrĂź gespirt
vnd gieng dem spor nach.
aber er verlore den wider.
vnd kam geleich zĹŻ der hĂĽten
da die beyde schlaffend lagen.
Er stĹŻnde still vnd pidemd vor grossen forchten.
vnd als schier er tristranden erkannt
hĹŻb er sich hinwegk.
doch mercket er vor eben
wie sy la:egen
vnd eylet sere vnd balt zĹŻ #93r# dem kĂĽnig heym. jm sagent.
wie er herr tristranden vnd die frawen gesehen vnd gefunden hett.
Der kĂĽnig hieĂź in zĹŻ den dingen still schweigen.
vnd begeret an dem ja:eger
das er in selbs darbra:echt czĹŻ dem hĂĽttlin.
der ja:eger thet das.
vnd brachte den kĂĽnig mit jm dar.
wenn es dennoch gar fru:e was.
als sy in nahent kamen.
da stĹŻnd der kĂĽnig von dem pferde.
lieĂź des den ja:eger pflegen.
vnd gieng er zĹŻ fĹŻssen dar.
als er zĹŻ der hĂĽtten kam.
do fand er sy beide schlaffend. vnd das bloĂź schwert zwischen jr beider.
als jm der ja:eger hette gesagt.
er hett darab groĂź wunder.
gieng in na:ehner
graiff leiĂź nyder.
nam das schwert zwischen jr.
vnd leget das sein an die statt.
er leget auch seinen hantschĹŻch auff die frawen.
vnd gienge wegk wider zĹŻ dem ja:eger
vnd rait zĹŻ seinen gesellen
als ob er nye weitter kommen wa:ere
Do aber her tristrant der ku:en held erwachet.
sahe des kĂĽniges handtschĹŻche #93v# ligen auff der frawen der kĂĽnigin.
Nam in gar frembd.
vnd fraget zestund.
wes der handtschĹŻch wa:ere.
die fraw erschracke zemal sere.
vnd sprach.
Sy west nit
mit welichen listen oder wie er daher kommen wa:ere.
Vnnd als her tristrand seyn schwert. will wider einstossen.
so sicht er
das dicz. kĂĽnig marcksen ist.
vnd jm daz sein darwider genommen.
Do sprache er zĹŻ der kĂĽnigin.
nun ist nicht zweifels
dz wir lebendig oder mit gesundem leib nymer von hinnen kommen.
wenn kĂĽnig marcks ist hye gewesen.
er ist vns auch nicht verr.
wa er halt ist.
Nun haben wir den todt gewiĂź.
nun ist nichts.
des wir vnĂź getro:esten mĂĽgen.
wir haben seiner hĂĽbschkeyt genossen.
das er vns schlaffend nicht erto:edtet hat.
so aber wir auffsteen.
so haben wir beyde den tod gewiĂź.
Hiermit hieĂźs er curneualen die pferde sattlen. vnd wol bald pringen.
sy sassen auff
vnd ritten in schneller eyle
alls ob #94r# man jnen mit einem ganczen ho:ere nach jaget.
vnnd sy weĂźten doch nicht.
welichen enden der kĂĽnig was.
Sy riten den tag biĂź auff vesper zeit.
do kament sy in ein gerewt
da beliben sy.
stĹŻnden von den pferden.
vnd lasen kreĂĽtter vnd wĂĽrczen
die sy miteinander assen.
dann hettent sy es besser gehaben mĂĽgen.
wa:ere in vaste nott gewesen.
doch was der geding
daz sy mainten dem tode empflohen sein.
wol mer. dann halbe jr speiĂź.
Nun was eyn geystlicher priester nicht verr von den enden.
der was gar ein frummer man vnd eins gĹŻtten lebens.
der hette ein clausen in dem wald. verr von den leĂĽten.
daz er got dem herren deĂźtbas gedienen mo:echt
Der selb briester hieĂź vgrym.
vnd was kĂĽnig marcksen beichtuater.
Eins tags do rayte herr tristrant czĹŻ dem briester.
vnd wolt bĹŻĂź von dem empfahen.
aber der briester wolt jm keyne nicht geben.
er ga:ebe dann die frawen jrem mann wider
#94v# vnnd saget jm darbey.
ob er allso in den grossen sĂĽnden erfunden wurd.
das dann sein sele ewigklich darumb leiden mu:eĂźt.
Es stĹŻnd aber tristranden dannoch nit also.
das er die frawen so liederlichen mo:echte von im geben vnd sich jr verwegen
Vnd rait on bĹŻĂź dannen.
also waren sy in dem wald so lang.
biĂź gleich vier jar verenndet hetten. von der zeit.
als sy den vnseligen tranck getruncken hetten.
czĹŻ hand ward in das ermklich leben. vnd der groĂź vngemach.
so sy in dem wald erlitten
zemal ser laiden.
vnd mainten
sy mo:echten so:elicher grosser not vnd hertikeit nicht ein tag mer erleiden.
dz sy doch vor so mangen tag als nahen zwei gancze jar gar williklich vnd on verdriessen geduldet vnd erlitten hetten.
Nun ho:ert
vnd merckt
wie so gar grosse krafft der getranck in jnen gewĂĽrcket vnd sy gemeysteret hat. zĹŻ so:elicher grosser herttigkeyt vnd jamer.
so in daruon #95r# entstanden ist.
vnd sy sich mit nichte daruon ziehen noch genemen mochten.
als aber sein krafft vnd wĂĽrcken het auffgeho:ert.
in an einer nacht zĹŻ vil wz.
das sy sich nymer in so:elicher nott geleiden mochten.
wiewol die natĂĽrlich liebe auch ser in jn bran
vnd so anhefft worden wz.
das eins das ander ye nicht wol gelassen mocht.
noch dann so ward in der enden. also ser laiden.
das sy in kein weg lenger da beleiben mochten. sunder jr wesen verkeren.
wie vnd sy mo:echten.
Als es wart tag
riten sy alle drew fĂĽr den wald.
Vnd kamen zĹŻ vgrym.
her tristrant bate mit grosser bet.
das er jm riet
vnd beholffen wa:er.
damit er seiner sĂĽnden ledig wurd.
vnd saget jm.
wie es in so ser het gerauen
das er die frawen nicht widergabe. zĹŻ der zeit
als er in es geheissen vnd gebeten het
Doch wolt er es nach seinem rat vnd heissen noch geren thĹŻn.
So:elichs durch die kĂĽnigin gar willigklich ward verginst
#95v# Als der briester das hort.
ward er fro
daz sy sich zĹŻ so:elichem verwilligten.
vnd in vmb rat vnd trost heimsĹŻchten.
schĹŻffe in gĹŻt gemach
vnd tet in das beĂźt
so er kund
vnd mocht.
Er fraget herren Tristrant
ob er aber rew darumb hett.
das er die frawen so lang bey jm gehabt hette.
vnd ob er sy noch widergeben wo:elt.
er antwurt ja.
er wo:elt es geren tĹŻn.
wa:ere auch sein maiste clag.
das er es nitt langest getan het.
Der briester ward der antwurt zemal fro.
vnd schrib zestund dem kĂĽnig so:elich lautend brief.
Herr dich bitet dein maister vgrym durch die lieb gotes vnd seines gebetes willen.
du wo:ellest mein frawen deinen gemahel wider nemen
dye schaff jch dir czĹŻ pringen.
an weliche end du wild.
vnnd wenn du sy haben wild.
so komm selbs nach jr mit wenig leĂĽten.
auch bit jch betlich
du wellest her tristrant dein huld widergeben
des bistu jm vnd dir schuldig.
auch kan
vnd mag #96r# er das widerumb wol dienen vnd behulden.
Hierjnn bit
vnd gebewt jch dir bei den geboten gotes.
du wo:ellest mein so:ellich begeren nit verachten. sunder zĹŻ gĹŻt vnd selikeit deiner sel vnd leib aufnemen.
dann es gepĂĽrt dir zethĹŻn. deyn vnd ewr aller eren halben.
Vnd als der brief geschriben ward.
beualch er den tristranden dem kĂĽnig zĹŻ bringen. darbey sagen.
das er jm riet
vnd ba:et das zethĹŻn
darumb er jm geschriben het.
Her tristrant hĹŻb sich auff die fart.
vnd als es nacht ward
kam er gen Thintariol in den baumgarten zĹŻ dem prunnen.
darbey jm vormalen dick lieb vnd laid widerfaren wz
Er hefftet sein pferd an die linden.
darauf jm einest der kĂĽng gewartet het.
vnd gieng mit grosser listikeit gegen der kemnaten
darinnen der kĂĽnig lag.
wenn die kĂĽng der selben czeit nicht so:ellich herrlich bala:est gehabt haben als yecz sunder auf der erd jr schlaf kamer gebawt.
als noch etlichen enden vnd #96v# kĂĽngreichen gewonlich ist.
darumb mo:echte Tristrant den kĂĽnig wol anreden.
Vnd sprach.

AbenteĂĽr. Wie her tristrant dem kĂĽnig den brieff selbs bracht.
Vnnd wie er die frawen widergabe.

KĂĽnig schlaffest du.
er antwurtet Ja
her Tristrant sprach
der mich lieĂź.
Du mu:esest ein weyl wachen.
so sprich
warumb jch wachen so:ell.
aber beyt
biĂź es tage werde.
des mag nicht sein.
es ist kein stund noch zeit zĹŻ beiten.
So sag an
wz das sey.
Her tristrant sprach.
dein meister #97r# vnd beichtuater Vgrym enbeĂĽt dir seyn gebet.
vnd heyĂźt dich vermanen.
ob er dir lieb sey zĹŻ einem meister.
das du denn wo:ellest leisten
darumb er dir geschriben vnd gebeten hat.
Er rat dir das auch mit treĂĽen.
So solt du das auch gern tĹŻn.
wann er will dirs fĂĽr dein sĂĽnd zĹŻ bĹŻĂź geben.
dann wz dein meinung sein werd
das laĂź schreiben vnd den brieff morgen hencken an das rot kreĂĽcz.
das do stet in dem dorn vor der stat.
do sich die straĂźe in zwei teilen.
do wil dein meister den brieff hollen lassen.
vnd warff darmit den briefe durch ein venster auf den kĂĽng.
Der erkannt Tristranten an der sprach.
Vnd mocht nicht gelassen.
er spra:ech czĹŻ jm.
Du bist Tristrant
vnd jch hab dich an deiner sprach erkennet.
dann beĂĽt ein kleine weil.
jch hab mit dir czĹŻ reden.
Tristrant aber keret sich an den kĂĽnig nichtt.
vnnd rayt mit gĹŻttem fride
do er dann czethĹŻn het.
Als der kĂĽnig czĹŻ der thĂĽre #97v# auĂź gieng.
vnd mainet
er wolt jm vast zĹŻ.
do was diser schon hinweg.
da wolt er jm auch nit nach jagen.
dann er erbeitet gar hart.
bis es tag ward.
das er nun ho:eret.
was jm sein meister geschriben vnd so fleissig gebeten het.
Als es nun warde tag.
laĂź er den brieff mit gĹŻtem fleiĂź.
da es aber vmb die sach wz.
da het er rat mitt seinen ra:eten.
wz jm hierjnn zĹŻ thĹŻn wa:ere.
vnd sagt in.
wie er sy bey einander in dem wald. het ligen funden. ein bloĂź schwerte. zwischen jr beyder.
vnd all geschichte
das selb geschehen.
Er schwĹŻr auch wol mit ganczer warheit.
er weĂźt auch on zweifel.
das herr Tristrant die frauen zĹŻ weib nie gewunnen. noch sy vnzymmlicher ding nie angesĹŻcht het.
allein hat er sy von meinen wegen. vnd mir zĹŻ liebe lieb gehabt.
Hierauff was seyn maynunge dye frawen wyder zĹŻ na:emen.
ob jms anderst herr Tristrant wolt geben.
So:elliches den ra:eten auch wol gemeynt #98r# was.
Aber herr Tristrant ward hyerjnn auĂźgeschiden
das der weder frid noch gelayt haben solt.
Nun an dye ende
da er dye frawen hyn antwurten solte. vnd wyder dann an sein gewar. vnd hinfĂĽr Curnewalisch land ewiklich vermeiden.
das ward also geschriben. vnd dye statt benennet
dahin er dye frauen bringen solte.
vnd als das verschriben vnd veruertiget ward.
hieng man den brieff an daz creĂĽcz
als jm herr tristrant bescheiden het

ALs nun der tag seinen lauff verendet het.
vnnd dye nacht her gieng.
Holt herr Tristrant den brieff.
vnd bracht den dem bryester Vgrym.
Als der den brieff ĂĽberlaĂźe
saget er herrn Tristranten des kĂĽniges meinung.
Der richtet sich nun auff die vart.
vnnd bracht dye frawen zĹŻ der ta:eding.
Vnnd sorgeten beyde jr scheyden gar herczenlich ser.
Sy wiĂźten auch nit
ob sy nymmer mer der enden ka:emendtt
#98v# da eins das ander sehen mo:echt.
das waz in gar auĂźdermasen schwa:er. vnd jr scheiden vil zefrĹŻ.
Als sy nun zesamen kamen.
vnd einander ansichtig wurden der kĂĽnig vnd herr Tristrant.
do sprache der kĂĽnig.
Wie nun herr Tristrant
wo:elt jr mir die frauen geben.
Ja gern sprach tristrant.
ob jch eĂĽer huld haben mag.
So will jch das gern tĹŻn.
Er antwurt
mein huld mĂĽgt jr nicht haben.
vnd widersag eĂĽch die genczlich.
Herr Tristrant sprach.
Warumb doch.
oder was hab jch gethan.
darumb jr mir eĂĽr huld als gar versagt.
Warumb.
Do dĂĽrfft jr nicht nach fragen.
Jr habt vil gethan.
des jch groĂź laster vnd vnere hab.
Hab jch jchtt gethan
das will jch gern bu:essen.
jch wayĂź aber so:ellicher schuld
als jr sagt.
auf mir nicht.
vnd verwillig mich doch zĹŻ bĹŻĂź
Was sagt jr vonn bĹŻĂź.
so jr wider mich habent
nicht gebĹŻssett.
FĂĽrwar das wa:erent gar vnmĂĽgliche ding.
der man nit #99r# gebu:essen mo:echt.
mag jchs nun nit bu:eĂźsen
so laĂźt mich doch gniessen eĂĽr selbs tugent.
Meiner tugent noch keines menschen. mĂĽgt jr gegen mir nimmer genieĂźsen.
wann sein ist zeuil.
was jr mir lasteres beweiĂźt habt.
des main jch nit.
vnd waiĂź nicht
das jch eĂĽch gelestert habe.
Nicht.
ja da hebt es eĂĽch alles vnhoch.
was jr mir ye gethan habt.
Herr jr czeihent mich gewaltes
vnd thĹŻt mir vnrechte.
yedoch bit jch eĂĽch.
jr vergebt mir mein schuld durch dye liebe gottes.
das eĂĽch got auch vergeb
vnd ewiklich belon
Ja so mĹŻĂź mich got schenden
ob jch das ymmer getĹŻ.
wann mein hercz ewch ist gehaĂź.
vnd mag eĂĽch auch nymmer mer hold werden.
Vmb waz doch oder warmit hab jch das verschult.
Dz wiĂźt jr wol.
jch hab eĂĽer souil laster vnd schaden genommen.
das es mir laid ist.
Ey lieber herr. So lassent mich eĂĽch dyenen
als jch vormalen gethan hab vnd noch #99v# mer dann vor ye.
Jch bedarff eĂĽer diensste nicht.
vnd wil jr auch nit.
Wo:ellend jr mir aber vergĂĽnnen in eĂĽrem landtt zĹŻ wonen.
Nain. jr wa:ert mir zĹŻ nahent
reytent einen andern weg.
wann jch will eĂĽch wol verklagen.
Tristrant sprach
Nun nemendt hyn die kĂĽnigin.
seyd jch von hynnen reyten mĹŻĂź.
so tĹŻ jch auch das best
jch mag.
aber jr erlebt den tag nimmer.
dz jch so mitt grossen eren vmb eĂĽr huld werb
so mein dienst. vnd all mein erbieten so gar #100r# verachtet werden.
dann habt nit zweifelt.
genussent jr nit eĂĽer frommen frauen.
jr mu:esent eĂĽrs leibs vnd lebens vor mir hieten
Aber jrer grossen tugent vnd weiplicher gu:et. so:elt jr geniessen wider mich.
Hyemit keret er sich zĹŻ der kĂĽngin
vnd sprach auĂź senden betru:ebten herczen.
O wee hymelischer kĂĽng.
wie gar recht wee mir das tĹŻt.
das jch dich mein aller liebsten frauen lassen mĹŻĂź.
vnd dich so gar rechte lieb hab.
ach wie mag mein sa:enlichs hercz dz ymmer ĂĽber winden.
seyd es aber hiezĹŻ kommen ist.
vnd anderst nit seyn mag
So nembt hin herr kĂĽng mein frawen.
vnd laĂźt sy mein nit entgelten.
wann wz jr anderst ta:eten
dz ta:etent jr auĂź gwalte vnd vnrecht.
vnd wurd auch nicht vnuergolten bleiben.
jch mĹŻĂź nun laider reyten von jr. HinfĂĽr mein ta:eg mit reĂĽ vnd klag verzern.
wann so jch bedencke
was grosser not vnd angst sy vnschuldiklich vo meyn willen erliten hat. Auch #100v# dye grossen scham vnd schand.
darein jr eĂĽch selbs vnd vns beyde geseczt habent.
gibt mir pillich vrsach all freĂĽd zĹŻ vermeiden den tag
jch leb.
vnd mit den worten schied er ab.
O wie gar kla:eglich vnd sa:enlich jm die fraw nach sahe. mit groĂźser herczenlicher klag.
Wann jr hercz so gancz entrist was. vnd so ho:ertiklich gepeiniget.
da sy sich yecz scheiden mĹŻst
vnd jm nit getorst zĹŻsprechen noch sich erzeigen
als jr hercz gegen jm was.
das Jr so on massen wee geschahe.
dauon sich billich jr hercz vnd sel erwegt
vnd von einander geteilt wa:ern.
Jch sprich
fĂĽrware in wa:er verr bas geschehen.
ob sy yeczen miteinander solten sterben. dann sich all so lebentig scheiden.
dann ee er dannen rait
gab er der frauen seinen bracken vctant.
vnd bat sy fleissiklich.
das sy sein selber pfla:ege.
vnd wann sy den hund sa:ehe.
dz sy sein darbey geda:echt.
vnd sprach.
Ob jch eĂĽch lieb sey.
so lassent das an den #101r# bracken scheinen.
Die fraw nam den hunde. in jren arm.
gelobt jm dicz zethĹŻn.
Vnd pflag sein fĂĽran mit grossem fleiĂź.
Allso rayt der kĂĽnig dar.
vnd nam die frauen zĹŻ jm.
fĹŻrt die mit jm heym.
vnd het sy sunder mit grossen eren manig jar lyeb vnd schon.
Herr Tristrant mĹŻst nun aus dem land.
das was jm die ho:ertest bĹŻĂź.
so man jms erdencken kund.
der rayt nun hinweg.
aber sein hercz vnd sein gemu:ete. lieĂź er bey der kĂĽngin. DeĂźgeleichen si widerumb auch.
Also kam er zĹŻ dem kĂĽnig von Gauoye eins morgens gar frĹŻ
Er ward von dem selben kĂĽng gar wol vnd mit grossen eren enpfangen
jedoch belib er da selben nit lang
vnd schied ab wider des kĂĽnigs willen.
wann er in zemal gern het.
er wolt aber nit.
vnd rayt in Britania an des kĂĽnig Artus hoff.

Wie Tristrant gen Britania kam an kĂĽng Artus hof.
vnd wie es jm ergienge jm jaghauĂź bei kĂĽng Marchs.

#101v# DO herr Tristrant gen Britania kam.
do ward er bas empfangen von dem kĂĽnig vnd aller menklich
dann vor ye ritter enpfangen ward.
Besunder wz ein ritter an dem hof der besten einer mit namen Balbon
der was herr Tristrant bekannt
der selb ward seiner kunft zemal fro.
vnd warn gĹŻt gesellen mit einander.
auch warde herr Tristrant von dem kĂĽng vnd aller ritterschaft
so bey der tafel rund warn
gar lieb vnd werd gehalten.
also dz jm der ho:echste stat eine. an der tafel rund geben ward.
er ward auch so verdient am hoff
dz jm vergĂĽnnt ward. zĹŻ bieten vnd schaffen
wie vnd wz er wolt.
auch wz er widerumb bereyt zĹŻ dienen mit streiten vnd aller manlicher getat.
also dz er den ho:echsten breiĂź erwarb.
vnd niemant wz der selben zeit
der fĂĽr in gebreiĂźt wurde.
Nun was auch ein ritter in dem hoff mit namen delecors ysenalire.
der auch wol zĹŻ den #102r# besten was zĹŻ zelen. vmb seiner manlichen gethat vnd frĂĽmmkeit willen.
auch het er mit ritterschaft ye vnd ye das best getan also
das jm auch keiner nie besessen wz.
aber jm het keiner nie angesigt.
Eins tages reyt der vorbenannt Delecors ysenalire durch kurczweil in den wald
ob er abenteĂĽr vinden mo:echt.
Do het herr tristrant seinen harnasch verendert
das es yenem vnerkanntlich was.
Sy riten zesamen.
Herr Tristrant stach disen vom pfa:erde.
als ob er nie darauf kommen wa:ere.
vnd gab das pfa:erd einem arm man.
der jm vergebens auff der strassen kame.
Delecors ysenalire mĹŻst zĹŻ fĹŻssen heim geen.
das jm doch vor nie mer geschehen wz.
Er sagt auch selbs die ma:er hin heym

DIeses gestĹŻnde wol sechs wochen.
das niemant wysset
noch erfarn kund
wer dise that getan het.
KĂĽng Artus vnnd #102v# herr Balbon. retten zĹŻ einander
das keiner vnder in wa:er.
der dicz getan het
dann herr Tristrant.
Der kĂĽnig sprach.
Wye mo:echten wir aber das erfarn.
Hierauff antwurt herr Balbon.
jch will vns das mit lĂĽsten wol erfarn.
er gieng zĹŻ seym gesellen.
vnd fraget den vmb die geschicht
er wolt aber nit verjehen.
Diser vermanet in von lieb wegen.
so er zĹŻ jm het.
er schĹŻff aber nichcz.
ZejĂĽngst bat er in do in grosser geheym vmb der kĂĽngin willen
Aller erst verjahe er
vnd sagt jm do bey.
was man in ba:et vmb seiner frauen willen.
dz er der keins versagt.
ob er halt gewiĂźlich darumb sterben mu:est.
Do sprach herr Balbon
genad vnd danck habe sy ymmer.
seyd du mir diser ding vmb jren willen verjehen hast.
Sag gesell.
magstu mein frauen die kĂĽngin dein allerliebste nit sehen als oft
du gern ta:etest:
ach lieber gesel mir mag so wol nimmer geschehen
dz jch der end komme.
da jch sy dann sehen #103r# mo:echt.
wiltu sy sehen.
So wĂĽrb jch dir
das du sy gar kurczlich sehen solt.
vnnd wiĂź
warjnn jch dir zĹŻ lieb vnd dyenst werden mag.
vindestu mich alweg gancz willige.
Herr Tristrant sprach.
Gott der mu:eĂź dir ymmer lonen. vnd jch dir darumb dienen mit geleichem widergelt.
got weiĂźt.
jch lebt nit liebern tag.
dann das jch mein frauen sehen solt.
Es ist aber also geschaffen. vnd allen enden also bestellet.
das jch sy weder sehen noch anreden mag.
Herr Balban antwurt.
Hab gĹŻte hoffnung.
die kĂĽngin soltu kĂĽrczlich sehen. auch mit jr reden. heimlich vnd offenlich.
als vil die zeit verhengt.
vnd sag dir als wie.
Mein herr kĂĽng Artus. hat ein jaghauĂź nahent bey Thintariol
wil jch wol zĹŻ wegen bringen.
daz mein herr dir zĹŻ lieb daselbs jagt.
vnd kurczweyl machet.
So mag kĂĽnig Marchs mit gelĂĽmpffen nichtt ĂĽberhaben sein.
er mĹŻĂź meinen herren mit seinem gesĂĽnd ĂĽber #103v# nacht bey jm behalten.
So schaffestt du es wol mit deiner listikeit vnd behendikeit.
das du zĹŻ jr kommest.
darumb hab nitt zweifels.
jch will helffen. so best
jch mag
Herr Tristrant ward der geheiĂź zemall fro.
vnd sagt seinen gesellen grossen hohen danck.
Hiermit gieng der Balban zĹŻ kĂĽnig Artus. dem sagen die geschichte darbey mit fleiĂź bitten vnd begern eyn jaid zehaben. der enden bei Thintariol
wann der wald
darauf man jagen sollt
geho:ert halber kĂĽng Artus. vnd halber kĂĽng Marchsen.
Also was kĂĽng Artus vieng.
das fĹŻrt er auf das jaghaus thyntariol.
Was aber kĂĽng Marchs vienge
das fĹŻrt er in die stat Thintariol.
Vnd jaget yegklicher
in wellichem teil er wolte.
so wz er von dem andern vngejrrett.
KĂĽng artus wolt herr tristranten seyn hoffen vnd fĂĽrgenommen freĂĽd auch nit abschlagen. sunder darzĹŻ helffen
damitt der gĹŻt geding vnd hoffnung zĹŻ ganczen #104r# wĂĽrcklichen freĂĽden gekert wĂĽrd
Vnd schĹŻff. das gejaid zemachen
Als man an dem jaid wz.
bat herr Balbon die ja:eger.
dz sy den hyrĂź jagten zĹŻ der stat Thintariol.
das ta:eten sy.
vnd ward der hyrĂźe geleich bey der stat abgejagt vnd geuellet.
Do kamen die zwen gesellen zĹŻ gerennet herr Balbon vnd herr tristrant
vnd baten den hirĂź vmb lenger leben.
bis si jm selber den tod erkĂĽren.
das ward in czĹŻ geben.
also zugen sy dz jaid mit lĂĽsten fĂĽr
bis der abent kam.
vnd sy die nacht ĂĽber fiel.
aller erst ward der hirĂź tod gefellett.
Als dz geschach
kert sich kĂĽng artus ze her Balban.
vnnd sprach.
freĂĽnt. disen vngemach hab jch von dir
dz du mich den hirĂź nit entzeit fellen liest.
wo so:ell wir nun bey der nacht reyten wol drei meil oder mer
jch weiĂź nit
wo wir heint bleiben.
Do antwurt Balban.
herr zu Thintastiol oder thintariol.
do bleibt jr bey kĂĽng marchs
der eĂĽch vormal oft daher gebeten hat.
der #104v# kĂĽnig sprach.
Du hast war.
du waiĂźt aber wol
das Tristrant seiner huld nicht hat
auch hastu mir noch nie gesagt
wie es darumb gestalt sei.
Herre dicz lassen wir zĹŻ disen zeiten ein ding sein.
vnd sendet herr Kayen zĹŻm kĂĽng.
entbietend jm
jr wo:elt heint nachtselde bey jm haben.
Auch das er frid vnd gelayt gebe ewch vnd allen eĂĽren mitkommenden.
Herr kai rayt hinweg. kĂĽnig Marchsen sagendt die botschafft.
Als der kĂĽnig das vernam
sprach er.
Sagt meinem herrn.
wer mit jm komm
oder was sy gethan haben
soll in keinen schaden bringen. sunder gĹŻt fride vnd gelayt haben.
Auch wie mir dz zĹŻ grossem dancke stee.
das er sein nachtselde bey mir haben will.
das kommet mir zĹŻ grossen freĂĽden.
vnd gesahe nie gastt also gern
Herr kay saget jm des grossen danck.
vnd reyt wider zĹŻ seinem herren
saget dem.
das sy frid vnd gelayt vnnd gĹŻt nachtseld hetten.

#105r# Als sy dicz vernommen
wurden sy fro besunder der balban vnd her Tristrant.
vnd redten vndereinander.
was mage vns nun geweren
seyd wir gelaite haben.
vnd so:ellichen vnd semlichen worten bat her tristrant sein gesellen herr balban
So in die kĂĽnigin empfieng
sollt er sye nicht kĂĽssen.
wenn das was gewonheit
das die kĂĽnigin lieb gest vnd wolgeboren leĂĽt mit dem kuĂź empfiengen.
dises versprach er jm.
vnd hielt es auch.
Da sy nun gen thintastiol kamen.
do gienge in kĂĽng marcks verr entgegen mit vil vnd grossen kerczen.
wenn es was bey der nacht.
Er empfieng den kĂĽnig mitt grosser wĂĽrdigkeit.
deĂźgeleichen die anderen all. on einen.
den kundt auch nyemand versu:enen.
KĂĽnig Artus gieng hin zĹŻ der kĂĽngin.
von der er auch gar woll vnd wĂĽrdigklichen ward empfangen. vnd auch her balbon
als sy dem auch den kuĂź pieten wolt.
wolt er nicht gestatten. #105v# sunder halten.
das er seinem gesellen gelobt hett.
der geto:erst nicht hinfĂĽr.
Vnd was doch keiner vnder in allen
dem die kĂĽnigin jres lustes gĂĽnstiger wa:er dann jm.
vnd vmb das
das der jren kuĂźs vermeiden mu:eĂźt.
wolt her balbon auch vngekĂĽĂźt empfangen werden.
als aber daz empfahen verenndet ward.
gienge man zĹŻ tisch.
vnd gabe in wirtschafft nach dem aller beĂźten vnnd kostlichosten
so man winschen vnd erdencken mo:echt.
Als dye tisch nun abgenommen wurden.
Redt der wirdt zĹŻ dem gast.
das der darob wo:elte sein.
damit sein hofgesind zĂĽchtig auch jm on laster vnd schaden weren.
welich er aber der wa:er.
der so:eliches ĂĽberfu:er
der mu:eĂźt darumb sterben.
wurde er anders begriffen.
jch habe in allen frid vnnd gelait geben.
vmb was sy mir getan haben
vnd wil jr auch dise nacht wol pflegen.
aber hu:etten sich.
das sy mich nit schenden
oder jch rich vmb alles.
das sy mir ye #106r# getan hetten.
Der gast sprach
da habend jr mein hilff zĹŻ.
wer euch lestern wo:elt
den straff jch mitsambt euch.
wie vnd jr selben wo:elt.
Hiermit was tristrant gwarnet.
Aber er pflag der alten gewonheyt
das er sein frauen durch vorcht noch dro vermeiden wolt.
des mu:eĂźte er auch offt grosser kummer leiden.
Nun waren in des kĂĽnges hof. nicht so:elich pala:est vnd herlich schlaffka:emer
als nun seind Also
dz die herren vnd alles hofgesind in dem sal an einer wal nach einander ligen mĹŻsten
So lag der kĂĽnig vnd seyn fraw an dem anderen end in dem sal.
doch pflag sy aines sitten.
das sy besunder lage.
dicz ersahe tristrant
dem ward sein hercze vnnd gemu:ete dardurch gancz erfreĂĽwet.
er gedacht
wie er wolte zĹŻ jr geen vnnd mit jr reden.
Nun hett kĂĽnig marcks grosse blecher in den sal tragen lassen. gar verholenlich. vnd alle wol beschlagen vnd zĹŻ gericht mit wolffsegens.
die hieĂź er sein #106v# kamerer zwerchs ĂĽber den sal legen. auf mainung.
ob tristrant zĹŻ der frauen gienge.
das er in also ergreiffen mo:echt vnd den leib benemen.
Aber her tristrant hett kein acht auff so:elich aufsecz
oder dz jm also gelaget wa:ere.
Als nun yederman entschlaffen was
wolt her tristrant seiner allten tĂĽcke ye nicht lassen.
vnnd gieng zĹŻ der kĂĽnigin.
als er auff dem weg was.
verschnaid er sich jnnigklich ser.
vnnd ward zĹŻ male vast blu:eten.
do nam er sein hembdt
vnd verband die wunden
so er beĂźt mochte
Doch wolt er nicht widerumb keren
sunder er volgieng zĹŻ der frawen.
als er czĹŻ jr kam.
kund eins dem andern sein hercz vnd willen.
so gahes nicht czĹŻ versteen geben.
als sy dann begerten.
alleyn mit behendem vmbfahen vnd herczenlicher klag. jr sagen.
wie jm geschehen wz.
vnd das er yecz sein leben verloren hett.
vnd ainicherley wa:er.
dz jm gehelffen mo:echt
#107r# Die fraw ward gar auĂź der massen ser betru:ebt.
weĂźt vor laid nicht gebaren.
vnd ward innigklichen ser wainen.
wenn vor klaget sy allein sein schnelles abschaiden
Aber nun klaget sy verlierung seines lebens.
vnd schieden sich yeczo hertter vnd mit gro:esserm schmerczen dann vor nye.
wenn vormalen hetten sy allwegen hoffnung.
Aber yecz was alles hoffen vmbsunst. der warnung halben.
so kĂĽng marcks gethan het.
sy waren in so:elichen engstlichen no:etten vnd sorgen.
jnen mo:echt jre hercz zerprochen sein.
In den engsten do gieng er wider zĹŻ seinem pedt.
leget sich in dem jamer nyder. blu:ettent als ein schwein.
vnnd redet mit jm selbs.
Nun ist kein zweifel.
yecz habe jch den leib verloren.
yecz wirt der kĂĽng seinen czoren an mir rechen.
Ach waffen das jch ye here kam.
Ach su:esse raine ysalde soll jch dich nymmermer gesehen. vnd du mich so gar erbermklichen verliesen.
jch klag vil mer #107v# dich. dann mich selber.
O wolt got.
das wir beyde noch in dem wald wa:eren
ettwo wolt jch ander weg vinden vnd erdencken.
darmit wir in andere landt ka:emen.
Ach was sag jch.
heut so ist laider mein jungster tage.
dye grossen ja:emerlichen klag. erho:eret her balbon
vnd fragt
was jm wa:ere.
als er jm das saget.
erschrack er hart.
ward mit jm betru:ebet. vnd alle
die an der wal lagen.
kĂĽnig Artus. ward auch herczenlichen betru:ebet vmb die geschicht.
vnnd redten zĹŻ einander.
Es ist kein zweifel
er mu:eĂź sterben.
kĂĽng marcks hatt sein vorrede so groĂź getan
das jm nyemand gewegen noch mage gehelffen.
er mĹŻĂź den leib verlieren.
Do sprach her Balbon. Delecors. Jsenalire vnd gemeinklich die andern all.
so mit kĂĽnig artus da waren
Ey so wo:ellen wir all den tod mit jm leiden. oder aber jm von dannen helffen.
also waren sy all in grossen engstlichen no:etten befangen.
her kay #108r# sprach.
Jr bedunckt euch all hĂĽbsch vnd vnnd hofper.
jr laĂźt aber das an keinen dingen scheinen.
vnd seidt all bauren.
der bedeĂĽcht mich eyn hĂĽbsch vnd listig man
der so:elich lere ga:ebe
darmit jm geholffen wurde.
vnd riet in durch neid einen rat
dardurch jm geholffen ward
vnd sprach.
Jch sagt ewch
was jr thĹŻt.
hebt alle ein gereĂĽsch oder schimpf miteinander an
vnd werffet aneinander an die wolff segens. also
das ewer mer verschniten werden.
damit ist jm geholfen.
jch waiĂź sunst nichts
das jm gehelffen mĂĽge.
Her balbon sprach.
gnad mu:est du des ymmer haben.
du hast vns war vnd recht gesagt.
er lieff zehandt.
das er auch verschnitten ward.
also warff ye einer den andern dar.
das sy all verschnitten wurden on her kay.
der behalff sich mit listigkeit.
aber her balbon ergraif in
vnd warf in.
dz jm die aller gro:est wunde ward.
O we des vnheils
sprach kay ĂĽberlaut gen #108v# die wolff in disem sal.
das man jnen hier jnnen richt.
was wunders ist das.
daz sy got mĹŻĂź vellen.
wie hart bin jch verschniten.
was teĂĽfels sol wir hie.
got sende vnĂź mit freĂĽden heym.
jch hab doch vormal nye geho:ert von keinem kĂĽnig.
der so:elich gethat ye gethan habe.
was wunderlicher sitt hat der.
das er lewten richt als wolffen.
her kay. erhĹŻb sein stymm hoch.
das kĂĽng marcks erwecket ward
vnd sprach in zornigklich zĹŻ.
wie lacht jr herren.
jch maint
jr herren wa:erent wol geczogen.
so geet jr vmb die ganczen nacht tobend. als die vngehewren thiere.
KĂĽnig artus sprach.
jch kan jr nicht erziehen.
sy thĹŻnd alleczeit also.
das lassen sy weder durch mein frawen. noch durch yemand anders.
als der kĂĽng sein zoren lieĂź.
vnd die andern wider entschlieffen.
do hĹŻbe sich her Tristrant der ku:ene held aber zĹŻ der frawen.
des die kĂĽnigin zemal hoch vnd gar sere erfrewt ward.
#109r# legeten sich gar schon zesamen.
ergeczten sich jres laides.
wenn in was beyden.
als ob sy tod gewesen. vnd widerumb lebendig worden wa:eren.
vergassen aller jrer vorigen angst vnd nott.
vnd beliben bey einander.
biĂź in der tag dannen traib.
da mĹŻsten sy aber schaiden.
vnd westen nun kein zeit jres czesamen kommens.
Alls es nun tag ward.
vnnd die ritter auf stĹŻnden.
yeglicher klaget
vnd band sein wunden.
do ward kĂĽng marcksen recht laid
vnd scha:emet sich aussermassen sere.
das jm so:elicher grosser vngelimpff widerfaren was.
vnd weĂźt nicht
wie er darĂĽber gebaren solt.
dann die ritter mĹŻsten alle hincken.
so sere hetten sy jre bain verschniten.
yedoch wie listig er was.
so wurden jm doch die augen verhalten.
dz her tristrant die ainig nacht zĹŻ zwaien malen czĹŻ seiner hauĂźfrauwen der kĂĽnigin gieng.

#109v# AbenteĂĽr Wie her Tristrant von kĂĽnig artus abschied.
vnd kam in das land kareches.

Vnd als die ding. sich also verhandelt vnnd verlauffen hetten
schieden sy abe.
kĂĽnig artus mit seiner ritterschaft gen Brithonie.
vnd her balbon hette seinem gesellen herren tristrant gelaistet.
wz er jm geredt het.
Darnach ĂĽber vnlannge nam her tristrant vrlaube.
wolt nit lenger da beleiben.
vnd schied hinweg
daz was dem kĂĽnig vnd aller ritterschaffte laid.
vnd liessen in zemal vngeren.
Her #110r# balbon bate her tristranden gar sere vnd vast.
vermanet in
aller gesellschafft. auch alles
was jm ye geschahe liebes vnd laides.
das was alles vmbsunst.
in bate kĂĽnig artus selbs.
bote jm aigen vnnd lehen.
das verfieng alles nicht.
er wolte der ennden nymmer beleiben
vnd rait hin wegk.
Als er nun dannen rait.
hĹŻb sich ein gemaine clag von frawen vnd mannen.
die all sein dannen schaiden sere klageten.
besunder her balbon. schied mit wasser reychen augen.
wenn jm geschache vormalen so laid nye als yecz.
da seyn gesell von jm rayt.
der kĂĽnig die kĂĽnigin. vnnd alle ritterschafft gaben jm gelaite verr vnnd weit.
dises wolt er nicht lenger verhengen.
nam vrlaub
vnnd schieden beyder seyt mit za:eheren.
Her tristrant vnd sein allerliebster getreĂĽwer diener curneual. ritten miteinander.
was sy in siben tagen reytten mochten.
vnd kamen in ein scho:enes landt.
es war aber so gar #110v# verheret vnd verprennt.
das weder hauĂź noch nichcz mer da was.
vil gĹŻter burg lagen da verwu:est vnd zerprochen. auch vil dorf stett.
das alles. was als gar da hin.
das er weder hauĂź. leĂĽt noch vihe. nichts ho:eret
noch sahe in zweyen tagen.
An dem dritten tag zĹŻ nonczeit. sahe er ein capellen auff einem hohen berge. dar bey ein heĂĽĂźlein.
da sahe er einen rauch auff geen.
dahin eyleten sy bald czĹŻ besehen
was da wa:ere.
Als sy nun darkamen
funden sy einen priester mit namen herr Michel.
Her tristrand stĹŻnd von seinem pferde.
vnnd bat vmb herberg.
wenn sy hetten heĂĽt den vierden tag nichcz geessen noch getruncken.
Der priester sprache.
Herr jch gibe euchs.
so jchs aller best habe.
vnnd hett jch es besser.
das teylet jch euch auch mit.
her tristrant saget jm des grossen danck.
vnd belibe die nacht bey jm
Als sy zĹŻ abent geessen heten
sassen bey einem feĂĽr.
do fraget her tristrant
wes dicz #111r# land wa:ere.
der briester saget jm.
dz wa:er das aller beĂźt landt
so mans erwinschen mo:echt.
ee das also verwu:est vnd verprennet wurde.
vnd ist des kĂĽnigs haubalin von Coreches.
Nun mĂĽgt jr groĂź wunder ho:eren
so jch sag.
wie sich die kriege begeben haben.
jch main auch wol.
dz jr vor dergeleichen nye geho:ert habet.
Den grossen schaden vnd laster. haben jm sein aigen leĂĽt gethan.
vnd ist das also kommen.
Mein herr hette einen grafen in seinem land.
vnd ist auch sein dienstman. mit namen Riolin von mantis.
der ist so ma:echtig vnd reych. auch eyn manlicher heldt.
vnd vmb das.
das er fĂĽrna:emer ist dann der andern einer meins herren land sessen.
vermaint er
jm solt mein herr seyn tochter geben.
so:elches aber meinem herren nicht gemaint was.
das er sein tochter seinem dienstman geben sollt
sunder er vermaint die baĂź zestatten.
Als aber diser sahe
das jm die junckfrau versagt #111v# ward.
wolt er sy mit gewalt haben.
vnd hat mit listigĂĽeit vnd grosser geheiĂź ab geworffen all meins herren landtsessen. vnd dienstmann
das die czĹŻ jm geschlagen haben
vnd jm des grossen vnrechtens helffen.
Durch so:elichen mĹŻtwillen vnd grosse vngerechtigkeit. ist dises gĹŻt land allessambt verwu:est vnd verprennt. biĂź on die brugk careches.
der mĂĽgen sy nit gewinnen.
sy haben in aber also darinnen gefangen vnd vmblegt.
das nyemandt darein noch darauĂź kommen mag.
vnnd leiden grossen mangel vnd hunger.
wenn in mag weder speiĂź noch nichcz zĹŻ geen

NVn ho:ert lieber herr
dise nott leidet mein herr vnuerschuldt von seinen aignen leĂĽten.
vnd kan
noch mag keinen widerstand mer thĹŻn.
wenn er hat nyemand mer. dann einen sun. mit nomen cainis.
der getharr auch wol manlich gethaten thĹŻn.
was tawget aber der vnder so vil #112r# volckes.
als der veindt seind.
Auch so besĹŻchen sy die thor gar mit grossem fleiĂź. an der bruken alle tag.
ob sy yemant seien vinden
der mit jnen wo:elle streytten.
Sy vinden aber die pfortt allezeit schon beschlossen.
wenn nyemand ist in der bĂĽrge
der sich gegen den veinden wo:elle wagen.
Her tristrant fraget.
wie verre dye statt von dannen wa:ere.
Der briester sprach kleiner meil zwĹŻ.
sy giengen czĹŻ rĹŻ
morgens fru:ee hielt in der briester meĂźs
darnach gabe er jnen an czĹŻbeissen.
Herr tristrant nam vrlaube von dem briester mit grossem dancksagen.
vnnd rayt hin wegk.
als er zĹŻ careches kam
fand er den kĂĽnig steend an einer zinnen.
er fraget.
ob der kĂĽnig da wa:er.
der kĂĽng antwurtet selbs.
ja. jch bin hie
was ist ewch liebe.
oder was seyt jr doch begeren von dem kĂĽnig.
er rĹŻfft bald seinem allerliebesten sun.
das er den heldten auch sa:ehe.
Do sprach der held her tristrant.
herre jch habe #112v# geho:ert.
wie groĂź scha:eden jr von ewren veinden genommen habt.
bin jch darumb herkommen.
das jch euch dienen will.
Ob gelĂĽck vns fu:eget
das jr an euren veinden gerochen wurdet.
Der kĂĽng geschweig still.
zĹŻ jĂĽngst sprach er.
Es stet mir laider nicht
also das jch euch behalten mĂĽg.
als vnĂź beyden gebĂĽrlichen wa:ere.
Herre so sagt doch vmb was.
solt jch ewch mein tawgen sagen.
so gebĂĽrt mir vor zĹŻ wissen
wer jr seyt.
vnd das jch euch erkenne
ee vnd jch euch sage.
Herr jch heiĂź Tristrant
vnd bin kĂĽng marcksen schwester sun.
Seyd jr her tristrant
so hab jch vor malen dick von euch vernommen. vil grosser frĂĽmkeyt vnd manlicher gethat.
O we jamer vnd laid.
das euch meine augen nye gesahen.
wenn jch ewch layder nicht behalten mag.
Her tristrant fragt warumb.
er sprach
jch getar es nit sagen
jch fĂĽrcht
es komm mir zeschaden.
Herre jch gelobe ewch in rechten treĂĽwen
das #113r# jch eĂĽch nicht meld.
noch ewchs nimmer zĹŻ laster ker..
Wol hin. so will jch ewch klagen mein groĂź not vnd angst.
Seit jr doch vor vernommen habt.
zĹŻ wellichen no:eten mich mein aigen man vnd to:edtlich veind gebracht haben.
Hat das vrleĂĽg. Nun so lang gewert.
das jch speiĂź halb. niemant bey mir behalten mage.
Wir haben nit brot.
vnd mĂĽgend auch keines gehaben. auch sunst einicherley speiĂź. on allein bon.
do erno:er wir vnns mit.
das wir nit gar hungers sterben
nun seyt jr so rein. so wolgeborn.
vnd habent so:elicher not nit gewonet
dz jr eĂĽch mit vns also geleiden mo:echt
jch wolt es auch vngern an eĂĽch begern.
Darumb mag jch eĂĽch nit behalten
Herr Tristrant sprach.
Herr jch waiĂź fĂĽrwar
das kein man in diser burg ist.
der souil not erliten hat als jch.
wann jch nahent czwey gancze jar on brot vnd on alle gekochte speyĂź gelebt hab.
Darumb wes jr eĂĽch betraget.
#113v# will ich mich auch betragen.
vnnd wie jr lebt.
also lassent mich mit eĂĽch leben.
Hierauf redet herr Kaynis.
Herre vnd vatter will er bey vns sein.
so verhengt jms vmb meinen willen.
Lassen wir jn frommen vnd schaden mit vnns haben. So lang
bis got der herr vnnser sach anderst fu:eget.

Abentewr Wie herr Tristrant kam zĹŻ dem kĂĽnig Hawbalin von Carechs.
Wie er mit graff Ryolin streit.
vnd wye es jm ergieng.

#114r# Als der kĂĽnig so:ellichen gĹŻten wyllen an jm erkannt.
hieĂź er die purck entschliessen.
vnd lieĂź herr Tristranten eyn
der ward von dem kĂĽnig. von herr Kaynis vnd aller ritterschaft.
so in der purg waren
wirdiklich enpfangen.
Herr caynis enpfieng den ku:enen held herr Tristrant
vnd gelobet dem zestund gesellschaft mit hand geben treĂĽen vnd eiden.
Darnach sprach herr Caynis.
Gesell wir wo:ellen geen.
da dich die frauen enpfahen.
do du auch sehen magst mein schwester. Vnd fĂĽrwar reden.
Das du scho:enern leib nie gesahest
sy mo:echt mit eren wol des teĂĽresten kĂĽnigs gemahel sein.
Herr tristrant sprach.
wie heist dein schwester.
Er antwurt
sy heist ysald.
Tristrant gedachte an sein ysald
vnd meint
in het die yecz auch erkorn.
vnd redt in jm selbs
ysalde verlorn
ysald funden
in dem kamen sy
do ers sahe.
er lobts aber nit nach seyns gsellen sag.
Wann sein ysald wz verr scho:ener.
#114v# als er nun von den frauen auch enpfangen wz.
nam in herr Caijnis bey der hant
weiĂźt jm die purg allenthalben vnd gelegenheit der veind.
Herr Tristrant wz listig vnd weiĂź in streiten
der fragt.
Wye das vrleĂĽg stu:end.
ob man auĂź der purck vechten mu:est.
vnd wie all sach geschaffen wa:eren.
Caijnis sagt jm.
dye veinde heten so:elliche grosse ritterschafte
das es on massen wa:er.
die ka:emen alltag fĂĽr die purck.
vnd sĹŻchten streit.
Graff Ryolin jr herr rayt den anndern verr fĂĽr durch tyostirn
aber er vindet niemant
der jm getĂĽr engegen kommen
so sy das sa:ehen
reiten sy geleich
wie vnd sy wo:ellen.
Herr Tristrant bat sein gesellen.
das er jm auĂź der purck hulff. Morgens
so es erst taget.
aber Caynis schlĹŻg jm das ab.
vnd saget jm
das wa:er verlobt vnd verschworen
weil die veind daruor la:egen.
das sy keyn thor o:effnen so:elten.
Herr Tristrant vermanet sein gesellen so hoch der trewen.
#115r# damit er jm gelobet hat.
das er jm nicht mer versagen mo:echt.
Als es tag warde
lieĂź Caynis seinen gesellen auĂź der purck
der eilet zĹŻ feld wartend graff Ryols.
den sahe er dort verr von den seinen her faren
Vnd er schickt sich jm zĹŻ begegnen.
graff Ryoli ward Tristrants auch gwar.
dz in befro:emdet.
Es wz auch selten mer geschehen.
das jm ein ritter engegen kam.
aber doch het er sorg.
er wurd jm enpfliehen.
vnd eilet bald gegen jm.
Herr Tristrant saumet sich auch nit.
kert sich gegen jm.
vnd stach in von dem pfa:erd.
als ob er nie darauf kommen wa:er.
er erbeisset zĹŻ fĹŻĂź.
vnd mit dem schwert bezwang er in zĹŻ sicherheit.
er zerhauet jm helm vnnd schilt.
dz er maint den tod gewiĂź haben.
Als er sich ĂĽberwunden sahe.
bot er sicherheit fĂĽr sterben.
vnd gab herr Tristranten sein treĂĽ zĹŻ thĹŻn alles
so er in hyeĂź.
sein ho:er dannen zĹŻ schicken. in die purg zekommen. sein gifangen sein. vnd mit #115v# jm ab kommen
wie vnd er selbs wolt
vnd was dannocht fro.
das in herr Tristrant leben lieĂź.
Als die gefencknuĂź warde gelobt.
kamen graff Ryolins leĂĽt in meinung jrem herrn zĹŻ helffen.
sy wa:ern aber billicher ee kommen.
wo:elten sy jm vil hilfe beweiĂźt haben.
die ritten zĹŻ der burg.
vnd wolten all vast vechten.
Aber graf Ryolin laistet sein treĂĽ.
kert mit herr tristranten in die burg.
vnd schĹŻff vor sein ho:ere dannen zĹŻkeren.
Herr Tristrantte sprach dem gefangen zĹŻ.
das er die purg vnd stat speisen solt auf etlich zeit.
vnd ob die speiĂź noch heĂĽt nit bracht wurd
so mu:est jr den jnnersten turn.
so er in dyser burg ist
noch heint beschawen.

GRaff Ryolin was eyn gehert man.
vnd maint
er mu:est des ymmer laster haben.
sollt er sich von speiĂź wegen in einen turen dringen lassen.
vnd wolt lieber schaden nemen an der speiĂź. dann an dem leib.
vnd #116r# bieĂź speiĂź hollen.
das sy iner dann sechĂź monat speiĂź genĹŻg heten.
So:elich geschichte vermainten graff Ryols leĂĽt zĹŻ rechen.
enbuten dem kĂĽnig.
er lieĂź graffen Ryolin ledig.
anderst sy wolten stat vnd burg zerbra:echen.
vnd wen sy darjnn funden.
wolten sy keinen genesen lassen.
herr Tristrant sprach.
Nun sey vns gott gena:edig vor
in wo:ell wir wol genesen.
aber graff Ryolin wirt durch jr dro willen nit ledig.
es sey in recht lieb oder laid.
als er die wort redt.
kam dem kĂĽng botschaft
das seiner schwester sĂĽn zwen jm zĹŻ hilfe kommen wa:ern. mit zweien tausent helmen.
die bra:echten auch speiĂź mit in.
als ob sy wolten ein jar do sein.
Als herr tristrant das ho:eret
bat er den kĂĽnig
dz man die herrn mit grosser wirdikeit solt empfahen.
ditz ward gethan.
Der kĂĽnige gieng in selbs engegen mit der ritterschaft
enpfieng sein o:ehem freĂĽntlich
als bĂĽrlich wz.
Darnach sagt er in
wye seyn sache #116v# geschaffen warn.
vnd was herr Tristrant gĹŻtes derjnnen geschyckt het.
vnnd allein dz vrleĂĽg zĹŻ stat bracht.
Hierauf wurden die herrn eins.
das der kĂĽng all sein sach gancz vnd gar an herr Tristranten lassen solt.
Hierumb bat
vnd gebott der kĂĽng allen seinen freĂĽnden vnd mannen
daz die herr Tristranten vnderta:enig so:elten sein.
vnd alles
wz er sy hyeĂź.
das sy des zetĹŻn willig wa:ern.
das wa:er sein ernstliche meinung.
Dann als jr vor geho:ert habt.
wie graff Ryols leĂĽt jren herrn ra:echen wolten. auch die botschaft
so sy dem kĂĽng getan heten.
gebĂĽrt sich dem kĂĽnig. auch nit zefeyren sunder schicken vnd ordenen.
wie er den veinten wolt begegnen
Herr Tristrant was haubtman
der schĹŻf yederman in seinen harnasch vnd bey seyner wo:er zesein.
vnd sprach.
Sy so:ellend vns zĹŻ feld vinden.
ob got der herr wil.
jr seint halt
wieuil jr wo:ellent.
Der junge vnuerzagt held herr tristrant legt dem #117r# kĂĽnig nit verr von der stat mit czweihundert mannen. darnach die mit kolben mit gern. mit bucklern. mit helnbarten.
vnd wer zĹŻ vechten taugt.
der auch ein lange schar wz.
an die driten end die mit schwertern vnd mit spern.
zĹŻm vierden het er burger auch ein michel on zal.
die auch wol gerĂĽst warn. vnd mit besunder wo:er vnd geschoĂź.
Darnach legt er des kĂĽniges o:ehem einen mit seinem volck auch an ein besunder ende.
den andern leget er eyn wenige weiter von der stat.
bat die all. mit grossem ernst vnd fleiĂź.
dz sy der enden still la:egen.
bis er in selbs sagt.
oder curneualen sagen hieĂź.
als er sy also gescharet hette
ritten er vnd herr Caynis auch mit zweihundert pfa:erden den veinden engegen
Do sy so nahent kamen
dz sy an einander sahen.
do hielten sy si sich zesamen.
Aber graf Ryols man die bedauchten sich so ku:en vnd starck.
ritten der merer teil vngewappnet
des verlor manicher den leib
#117v# den er sunst wol mo:echt behalten haben
die rannten nun mit grossem neid vnd grimm auf die veind.
vnd mainten den gral zĹŻ erfechten.
Aber herr Tristrant mit seyner schar. hielt still
bis dise zĹŻ jm kamen.
do namen sy die schilt manlich.
vnd rannten vnder sy mit starcken schlegen vnd hawen.
also das jr gar vil tod ernider vielen
Als sy das sahen.
hĹŻben sy sich zĹŻflucht
Herr Tristrant eilet nach
vnd tha:et czĹŻ mal grossen schaden.
Er vieng wol vierczig ritter on
die er erschlĹŻg.
vnd als er mit den gefangen dannen rayt
so kummet ein gerĹŻwete schar der veind an in.
Vnd kerten in vmb.
also das er fliehen mĹŻst.
doch flohe er so weiĂźlich.
das er nichĂź verlor.
vnd jm kam zĹŻ hilf einer des kĂĽniges o:ehem.
sy vachten mit grossem ernstt an die veind.
vnd ta:eten zemal grossen schaden.

Abentewer von dem grossen streytt herr Tristrants vnd Ryols.

#118r# Herr Tristrant vnd Caynis erhĹŻben aller erst einen ho:erten streit.
Sy viengen aber dreissig ritter vnd mer.
do hĹŻb sich ein geschrey vnder des graffen ho:er von ach vnd wee.
der viel wund. der tod der was on zal.
Dann wen herr Tristrantt rĹŻrt mit seinem schwert.
der het den tod gewiĂź.
Nun was der veind souil.
wann sy yecz ein geraum machten.
so kam aber ein gerĂĽste schar.
Nun geschach
dz herr Tristrant aber weichen mĹŻst.
doch flohe er alweg riterlich vnd mit ern.
Graf Ryol wz ein ku:en man.
der nam selbs sein ho:er #118v# zaichen
vnd keret in den streit.
aller erst velleten sy vil todten.
vnd erhĹŻben den ho:ertesten streit.
der ye gesehen ward
man sagt von herr Dietrich vnd vom hilbrande.
die mochten aber so:elich streit nie gethĹŻn
als herr Tristrant vnd herr Caynis. der enden getan haben.
Do aber herre Tristrant sahe. die ĂĽberkraft der veinde.
bedaucht in
wol zeit
das jm der kĂĽng czĹŻ hilf ka:em.
vnd rayt auĂź dem streit.
Saget Curneualn.
das er bald ritt.
vnd den kĂĽnig kommen ba:et.
die weil kam der kĂĽnige Nampecenis.
nam herr Caynis bey dem zaum
fu:ert in hin mit grossen neid vnd zwang in vmb sicherheit.
Dycz ersahe herr Tristrant.
eilet seinem gesellen balde zehelffen.
vnd mit grossem schwerts schlegen. bracht er in mit gwalt von jm.
Also kerten sy beyd wider in den streit.
schlĹŻgen die veind vngesegnet nider
vnd ta:eten groĂź scha:eden. DeĂźgleichen auch des kĂĽngs o:ehem
beyd zerschrieten schilt vnd helm
das dye #119r# todten zĹŻ beiden seytten vor in ernyder vielen
als der streit nun lang vnnd vyl weret
da wurden herr Tristrant vnd den seinen die pfa:erd erschlagen.
vnd mĹŻĂźten zĹŻ fĹŻĂź vechten.
Do retten sy zĹŻ einander
Wir mĂĽgen in nicht empfliehen.
Sol es dann nach jrem willen ergen.
so kommen wir nymmer von hynnen.
Ach nain en wo:el got.
das in an vns so lieb gescha:ehe.
mit den worten giengen sy auf die veinde. mit sta:echen vnd hawen.
vnd tribent die veind mit gewalt hindersich.
Auch beliben on zal auf dem wal.
die an der fluchte erschlagen vnnd erstochen wurden in graf Ryols ho:er.
Als herr Tristrantt vnd herr Caynis als ha:eĂźlichen vnder den veinden vmb rannten.
vnnd wider auff pfa:erd kommen warn.
do kam in der kĂĽnig mit seiner schar auch zĹŻ hilf
dannochtt warn der veind souil
das sy meineten
das gancz land wa:er als vol veind.
Nun schlĹŻgen die zwen man herr Tristrant vnd #119v# herr Caynis souil volcks
das es on maĂź zĹŻ sagen ist.
DeĂźgeleichen die zwen herren des kĂĽngs o:ehem.
die wurffen jr schilt zeruck
vnd heĂĽeten mit beyden henden. auff die veind.
do vielen todten on zal.
vnd ward der streit als groĂź
dz man etlichen enden in dem blĹŻt gieng bis zĹŻm knie.
Als aber die veint sahen
dz sy so gar ernider lagen.
hĹŻben sy sich zĹŻ der flucht
vnnd auf der flucht ward der mer teyl erschlagen vnd gefangen.
also het der kĂĽng der gefangen souil.
dz er sein schaden dester bas mocht verklagen.
wann graf Ryolin mĹŻst abkommen mit jm fĂĽr sich selbs vnd fĂĽr all ander
wie er selbs wolt.
Er het sich gnĹŻg mit grosser strenger rach. an seinen veinten errochen.
dz alles stĹŻnd herr tristranten zĹŻ dancken allein von dem kĂĽng.
der macht nun ein sta:eten frid
dz Ryolin dem kĂĽng sein land wider mĹŻst bawen. vnd all scha:eden
so er des genommen het
wider keren.
in so:elich ta:eding graff Ryolin gar gu:etlich verwilliget

#120r# Abentewr Wie herr Tristrant des kĂĽnigs tochter nam.

vnd wie es fĂĽrbas ergieng.
Als nun das vrleĂĽg gestillet. vnnd de kĂĽnig nach seinem willen zĹŻ stat kommen was.
belaib herr Tristrant dannochte ein zeit bey jm.
Nun vorcht herr cainis
Es wurd sein gesell herr Tristrant ein mal ĂĽbering von in reyten.
gedachte er
wie er dz fĂĽrkommen mo:echt.
vnd machett sich jm zemal heimlich. vnnd freĂĽntlich.
Eynes tages sprach er czĹŻ jm.
Gesell du hastt meynem vatter vnnd vnns allen #120v# So groĂź lieb vnd dienst erzeiget.
der wir dir nymmer verdancken kĂĽnden
noch mĂĽgen.
Du bist auch meinem vater so liebe als jch.
das magstu darbey wol versteen
dz er beru:effen lieĂź in seyn kĂĽngreich dich. fĂĽr ein rechten erbherrn zehaben.
warumb bittest du in nit.
das er dir meyn schwester geb.
Herr Tristrant sprache.
Jchta:et es gern
wiĂźt jch.
das er mir die ga:eb.
Aber versagt er mirs.
das ta:et mir antt.
vnd verlĂĽr all mein dienst.
Kaynis sprach.
Wie ob es jm lieb ist.
vnd dyr sy gern gibt.
WeĂźt jch
das er mir sy ga:eb
jch wa:er bereyt sy zĹŻ nemen.
Des ward herr Kaynis fro.
sagt das seinem vatter
dem es auch lieb was. vnd vast wol gemeint.
Also bracht herr Kaynis dye heyrat zĹŻ wegen.
vnd gab sein schwester seynem gesellen zĹŻ rechter ee.
Herr tristrant was mit seiner eelichen frauen ysalden ein gancz jar
das er jren leib nie beru:eret weder lĂĽczel noch vil.
Wann sein hercze #121r# vnd gemu:et. waren zĹŻ allen zeiten bey seiner allerliebsten frawen ysalden. in curnewalischen landen.
von der geschied sein hercz nye. weder in sturm noch in streitten. noch in keinerley no:etten.
sein eelich gemahel. vertru:ege so:elich sein beywesen on neide.
wenn jr wz nicht fĂĽrbas kundt
Eines tages ritten der kĂĽnig die kĂĽngin her tristrant vnnd sein fraw. auch herr cainis kĂĽrczweilen fĂĽr die stat careches
Ysalden pferd trat in einen tieffen schlage.
da wasser jnnen was. also
das dz wasser jr vnder dem hembd auff sprang biĂź zĹŻ dem knye.
Do sprache sye.
wasser du bist frembde vnd doch ku:en.
das du mir getharst springen. so verr vnnder mein gewandt.
da ritters hand noch nye hin geru:eret hat.
so:eliches redt sy bey jr selbs on alles ĂĽbel.
aber her cainis ho:eret dye rede
vnnd fraget der aigentlichen nach
Der frawen was laid.
das her cainis so:eliches geho:ert hette.
yedoch saget sy jm.
#121v# das es war wa:ere.
er sprach
du bist nun ein gancz jar vnd mer mit deinem mann gewesen.
wie mo:echt ein stat an deinem leib sein.
meins gesellen hand. wa:ere darĂĽber gelauffen.
vnd main
du sagest vnwar.
sy sprach zwar nain.
dein gesell ist so wol geczogen.
das er noch nie mit seiner hand zĹŻ meinem knye geru:ert habe.
so wurdest du auch noch nye sein weib
Hiermit rait her Cainis zĹŻ seinem vatter dem klagent vnd allen seinen freĂĽnden.
das her tristrant seyn schwester noch nie zĹŻ weib gewunn.
vnd sprach.
wir haben des all laster vnd schand.
wenn er hatt es vmb das gethan.
das er sy verlassen wil
HierczĹŻ der kĂĽng jr vater redt.
so mu:eĂźs vns got der herre all verlassen noch nymer helffen.
ob wir jm des gestatten.
wir wo:ellen zestund ĂĽber in richten.
wenn der enden mĂĽgen wir das aller fu:eglichesten thĹŻn.
Sy namen zĹŻ in freĂĽndt vnd man
was der bey jnen was.
vnd vermainten #122r# in zĹŻ tod schlahen.
yedoch gedachte herr Cainis der gesellschaft
so sy zesamen gelobt hetten.
vnnd sprach.
Er ist mein geselle.
vnd gepĂĽrt mir nicht.
das jch in vngewarnet schlahe.
darumb will jch jm vor wider sagen.
das jch meinen eren seye genĹŻg thĹŻn.

HIermit sprach her Cainis herren tristranden zĹŻ.
Tristrant jch wil ewch widersagen
vnd mag nicht lenger gesellschaft noch freĂĽndtschafft zĹŻ ewch haben.
Dem nach. Fraget herr tristrant warumb doch.
do habt jr mein schwester vnd vnĂź all geschendet.
her tristrant der bote seyn laugnen.
vnd begeret der sach recht czĹŻ wissen.
Her Cainis sprach zĹŻ her tristranden.
was sol jch euch vil sagen von denen dingen.
jr wiĂźt es selber aller baĂźt
FĂĽrwar
sprach her tristrant
jch waiĂź doch gar nichts.
darmit jch euwer schwester #122v# noch euch gelestert habe.
Ey so will jch euch es sagen.
jr habent mein schwester maget gelassen. vnns allen zĹŻ schmache
vnd wir wissen doch wol.
das sy als edel vnd als eins gĹŻten geschla:echcz ist als jr
Allein ist dises ding geschehen. vns allen zĹŻ schand vnd laster. vnd auf mainung.
das jr sy verlassen wo:elt.
HierczĹŻ antwurtet her tristrant.
her Cainis gelaubet
dz jch nye mĹŻt gewan. sy zĹŻuerlassen.
es kommbt von anderen schulden.
das jch sy nicht zĹŻ weib gewan.
Er sprach
so laĂź ho:eren
wauon das kumm.
Her Tristrant antwurtet
nayn. jch wil das nicht sagen
wenn jr gefiengt neyd dardurch.
ob jch euchs saget.
her tristrant sagt an.
jr so:elt on neid darumb sein.
Seyd es mir verginnstet ist.
so wil jch euchs sagen.
Euer schwester ysalde hat mich also nicht gehalten.
das jch jr nahend beyligen so:elte.
das waiĂź got.
er sprach.
sy leget sich doch neben euch.
das jr selber tĹŻt.
wie euch #123r# geualle.
was solt sy mer gethan haben.
Her Cainis zĂĽrnet nicht
ee jr wiĂźt vmb was.
Ein fraw ein kĂĽnigin fu:ert eynen hundt baĂź vnd werder vmb mein willen.
dann mich euer schwester noch biĂźher gehalten hat.
darumb sollt jr dicz on neid vertragen.
wenn es on sach nicht gethan noch beschenen ist.
stellet ab euren zoren vnd vnwillen.
wo:elt jr mir volgen
jch bring ewch an die ennde
da jr selber ho:eren vnd sehen so:elt.
das jch war sage.
Ob es sich aber annders vinden wurde
so habt macht vnd ganczen gewalt eur vorderunge an mich zĹŻ erayschen.
wye vnd in welicherley weise jr nur wo:ellet
Hierauff mĹŻst her tristrant hern cainis geloben.
das er herwider zĹŻ seiner eelichen hauĂźfrawen kommen wo:elte.
Vnd ob die ding vorberu:eret nicht also wa:eren
so er gesagt hett.
das sy dann mit hern Tristranden theten.
als sy selber wo:elten.
Als das gelobet ward.
ritten sy hinweg.
her #123v# Tristrant vnd her Cainis.
als sy czĹŻ dem mo:ere kamen.
giengen sy in ein schiff.
vnd fĹŻren in curnewalischen landen.
do aber sy der brugk lytanij
die herczog thinas was.
so nahend kamen.
giengent sy auĂź dem schiff zĹŻ der brugken.
der vorbenannt herczog. was der zeit anheim.
gienge gegen in.
vnd empfieng sy mit grossen freiden.
wenn er gesahe nye gast so geren als herren tristranden.
der dann allwegen seyn beĂźter vnd liebster geselle was.
herr tristrant nam den herczog auff ein ort.
vnd saget jm von wort zĹŻ wort.
wie sein sachen geschaffen wa:eren.
vnnd das sein leben stĹŻnde in seiner allerliebsten frawen hennden.
das mo:echt sy jm behalten oder verliesen.
wie vnd sy selben wolt.
doch hett er ye keinen miĂźtrawen
dann dz sy hilff tha:et
vnd in auĂź den engstlichen sorgen erlediget.

#124r# AbenteĂĽr. Wye die kĂĽnigin mit dem hĂĽndlin kam zĹŻ dem dorn.
darinnen her tristrant vnd Cainis waren.

WJe vnd welicherweise. aber das geschehen mo:echte.
sagt er dem herczog alles.
vnd embot jr.
das sy vmb seinen willen thĹŻn wo:elt. vnd den kĂĽng biten
dz er mit grosser ritterschafft an das jaig reyten wo:elt. gen blanckenland an die wisen
da solt sy auch selbs hinkommen mit allen jren junckfrauen. auff das aller kostlichest
so sy mo:echt.
besunder das hĂĽndtlein
das er jr geben het
auch wo:elt mitfu:eren. mit grosser geczierde vnd herlicheyt.
Her Thinas lieber getrewer freĂĽndt vnd gesell. sag meiner frawen den grossen ernst meiner angst.
vnd bit sy betlichen.
das sy mir zehilff kumm
vnd mir mein leben behalte.
wenn sy mir doch ye fĂĽr alle weyber ist. den tag
vnnd jch lebe.
jch habe auch nicht zweifels.
So sy ist ho:eren
dz jch #124v# zĹŻ land kommen bin.
das sy mir die raise versage.
sunder sy werde allen fleiĂź fĂĽr keren.
damit jr herkommen. loblich vnnd allem meinem begeren volpracht werde.
besunder so sy vermerckt
das mein leben auff der wag vnd in jren hennden steet.
Darumb lieber Thinas lieber herr vnd freĂĽnd. wĂĽrbe die bottschafft gar fleissig
wenn es steet nun gleich als wol an deinen genaden als an meiner frawen.
wilt du mir helffen.
so ist mir geholffen.
la:eĂźt du mich aber.
so mĹŻĂźs jch sterben.
Aber jch waiĂź von dir.
wo es mir an den leib geet.
das du mir hilffest
wenn du habest mir das vormalen dick erscheinen lassen mit kĂĽrcz.
er saget jm
wie vnd welcher weise es hierczĹŻ kommen was. von des hĂĽntleins wegen.
vnnd alle geschicht.
so sich verhandelt hetten der sachen hallben. vmb des will.
das sy sich deĂźterbas vnd herrlicher zĹŻ der raiĂź schicken mo:echten.
Thinas sprach.
mag jch mich daran #125r# lassen.
das dir mein fraw die allerliebst ist.
als du dann selber gesagt hast
so wil jch dir die bottschafft werben.
ja entrauwen du magst gewiĂźlich dich daran lassen.
das jch mein hercz vnd gemu:ete von jr nye abgewendet habe.
jch getrawe jr auch genczlichen.
sy laĂź mich meiner steten liebe vnd trewe geniessen.
Antwurt Thinas
so sol mein fraw auch tĹŻn
wz dir liebe ist in allen sachen.
wenn jch waiĂź wol.
so bald sy ho:ert
das dir souil ist daran ligen.
das jr keiner kost zĹŻuil istt.
sy schicke es alles nach deinem begeren.
Vnnd ob dir gar nichts daran la:ege
sy lieĂź dich dannocht nicht mit einer so:ellichen raise.
denn habe nicht zweifels
dein sach will jch dir auĂźrichten nach deinem geuallen.
du solt auch deinen leib der schulde halben gar wol vnd sicher behalten.
O lieber Thinas vnd mein gĹŻter freinde. wilt du mir dann zĹŻ willen werden.
so sag meiner frawen.
das bey der straĂź
#125v# die sy reyten sol.
ist ein pirĂźs wartt. Da selb gar nahend bey eyn dicker dorn.
da sol sy fleissig aufsehen.
wenn jch habe den darczĹŻ erkoren.
das wir. jch vnd meyn geselle darinnen sein wo:ellen.
vnnd so sy zĹŻ dem dorn kommbt. als neben vnnĂź.
so wil jch meiner frawen pferd ein reis in die mon schiessen.
dann sol sy still halten. vnd das hĂĽndtlein selber fu:eren
dz meyn gesell sehe.
ob jch wargesagt hab oder nit
das alles mit mer wortten. hieĂź er seiner frawen vnd liebsten kĂĽngin sagen.
Auch schicket er jr einen ringk
den sy jm gegeben hett.
darbey sy was versteen
das er zĹŻ land kommen was.
Er hiesse sy auch fleissigklichen bitten vnnd manen
was frawen vnnd junckfrawen sy mit jr bra:echt
das die hoflich vnd wolgeordent ritten.
als kĂĽngin gepĂĽrlichen wa:er.
her Thinas rait hinwegk.
als der gen hofe kam.
fand er den kĂĽng vnd die frawen ob einem bretspil spilen miteinander.
vnd #126r# hortten gleich yecz auff von dem spilen.
Her Thinas gienge hinczĹŻ
vnd sprach
Fraw jch will mit ewch spilen.
als er nun spilet.
graiff er gar offt auff das bret. vnd mer
dann er solt.
vnd thet das
vmb das die fraw des ringes an seiner hant warna:eme.
als das auch geschahe.
czĹŻ stĹŻnde sy das gold sahe.
mĹŻĂźt das spil beleiben
gieng bald an jr geware
vnnd vorderet Thinas czĹŻ jr.
fraget den zestunde
ob er weĂźte
wo her tristrant wa:ere
Er sprach
fraw jch waiĂź in.
vnd lieĂź in heuten in meiner burge.
O we lieber Thinas vnd gĹŻter freĂĽnde wie gehabt er sich.
wil er mich jcht sehen.
er sprach.
fraw er gehabet sich wol.
vnnd ist alles sein begeren
das er ewch geren sa:ehe.
vnd on zweifel es sol kĂĽrczlichen geschehen
O lieber Tinas vnd gĹŻter freĂĽndt. wenn mag das gesein
oder wye mag das geschehen.
Er gabe der kĂĽngin den ring
vnnd saget jr darbey
was jr her tristrant emboten het
#126v# vermanet sy auch fleissigklich
das sy jm so:elich sein begeren nicht abschlu:ege.
sunder jm zĹŻ willen wurde.
damit dye raise loblichen vnd kostlichen volpracht wurde.
Als die fraw vermercket jren allerliebesten in so:elicher na:ehend.
wardt sy gar aussermassen hoch vnnd sere erfreĂĽwet
wenn sy in seinem abwesen rechter freĂĽden nye empfunden hett.
vnnd on alles vercziehen. bat sy den kĂĽnig mit grosser ritterschaft reytten an das jaig. gen blancken land.
des was der kĂĽnig willig.
all so richt sich die fraw mit jren junckfrawen. so kostlichen vnnd herrlichen czĹŻ.
das wunder daruon zesagen wa:ere.
An dem andern morgen fru:e. kamen her Tristrant vnd Cainis in den dorn.
als er der frawen emboten hett. darinnen wartend seines herczen keiserin.
als sy vnlang da waren.
kamen des kĂĽniges ko:ech mit kesselen vnd pfannen. darnach leĂĽt
die speiĂź zĹŻ fĹŻrtend.
der bedauchte her cainis gar #127r# vil sein.
auch kamen dar die aufftrager vnnd kellner. darnach die ja:eger mit vil hunden.
zĹŻ dem fĂĽnfften kam des kĂĽngs kamerwagen vnd die capelan. darnach der kĂĽng selber mit herlicher stoltzer ritterschafft. vnnd mit manchem scho:enen federspil.
als der kĂĽng nun fĂĽrkam.
kam der frawen kamerwagen.
do giengen so vil trabanten mit.
das es cainis grosses wunder nam.
darnach kamen die frawen
Nun het die kĂĽngin jr raiĂź also geordent
das allweg ein ritter vnd ein junckfraw neben ein ander ritten. vnd die nachreitenden nicht zĹŻ nahen auss die vorderen.
also das ye zwey vnd zwey wol reden mochten
was sy wolten.
das es dye anderen nicht horten.
Es waren auch frauwen vnd junckfrawen. so gar herlichen vnd kostlichen beklaidet vnd geczieret. mit kostlichem gold vnd edlem gestein vnd den beĂźten klaidern
so mans gehaben mocht.
yedoch eine kostlicher dann die #127v# ander.
vnd ye mer jr fĂĽr den doren reyt
ye scho:ener vnnd baĂź gecziert sy waren.
Nun sahen sy gar ein scho:ene mynigkliche junckfrawen.
das cainis bedeĂĽcht.
er hett so scho:enes nye mer gesehen.
vnd sprach.
Hie kombt die kĂĽnigin.
antwurt her tristrant.
sy ist sein nicht.
die ist czĹŻ scha:eczen der kĂĽnigin. als ein tru:ebe wolcken gegen der liechten sunnen.
Her Cainis gabe der rede nicht antwurt.
aber er gelaubet der nit.
wenn er mainet.
er het sich in diser junckfrawen angesicht ersehen. als in einem spiegelglaĂź.
Dise junckfraw hieĂź die scho:en Gymelle von der schitriel.
bey jr rayt her Cailack ein graf von Miliach.
der was der hĂĽbscht vnd scho:enest jĂĽngling.
so er der selben czeit lebet.
dise zwey kerten jre antlĂĽcz geleiche gegen her Cainis. also
das er die gar aigentlichen sehen mocht.
sy redten auch mitt einander.
vnd lacheten gar freĂĽndtlichen vnnd gu:etigklichen aneinander an.
Als #128r# Cainis das sahe
redet er zĹŻ jm selbs.
daz nicht scho:eners noch lieplichers auf allem erdtreich leben mo:echte. dann dise zwey menschen.
als die nun fĂĽrkamen.
rait die getrew brangel allein. on alle geselleschafft.
sunst ritten ye zwey vnd zwey mit einander.

Hie kommbt die kĂĽnigin zĹŻ dem doren.

Do her Cainis die ersahe.
do mainet er sy an gestalt vnd an aller geberd noch hĂĽbscher sein. dann die
er vor gesehen hett
#128v# Nach jr giengen zwen zeltter.
die trĹŻgen ein kostliche truhen mit goldt vnd edlem gestein. auf das zierlichest gemacht.
her cainis fraget
was das wa:ere.
Antwurt her tristrant
vnd sprach.
Das ist der hunt
den jch meiner frawen geben hab.
den sy vmb meinen willen also fu:eret.
Als herr cainis das ho:ert.
sprach er
gesell. du hast war gesagt.
wenn du warest von meiner schwester nye also gefu:eret.
als er dye wort redet.
sahe er einen so:elichen schein
das in bedaucht.
wie zwo sunnen wa:eren
Vnd fraget zestund.
was das wa:ere.
her tristrant sprach mit grossen freĂĽden.
hie kommbt die kĂĽnigin. meins herczen allerliebeste fraw.
Her cainis aber getrawet nicht.
das ein so:elicher gelanst von der frawen leichtet.
biĂź er sy selbs sahe.
Die kĂĽnigin rayt allein.
wenn sy hett jren mit reyter auctrat. wider hinder sich gesantt vmb ding.
der er nicht vinden mochte.
Sy enrĹŻcht auch.
ob er halt nymmermer #129r# wider ka:em.
Also kam sy zĹŻ dem dorn geriten.
vnd bracht mit jr das liecht vnd scheyn
der herr Caynis gesehen het.
Der mĹŻst nun von waren schulden jehen.
dz er in seinem leben so scho:enen leib ye gesahe.
Er stĹŻnd
vnd kund sich nye genĹŻge verwundern. der grossen scho:en. vnd lyechten glancz.
so von der frauen gelestett
vnd sprach zĹŻ herr Tristrant.
Gesel jch meinet nicht.
das so:elliche grosse klarheit vnd scho:en den menschen auf ertrich bej wonen mo:echt.
jch het es auch weder dyr noch keinem menschen nimmer gelauben
wo jch das nicht selber gesehen het.
Jchbru:eff aller erst.
das mein schwester so:ellicher scho:en nichcz an jr hat.
die jch doch fĂĽr die scho:enesten geacht hab.
Aber nun ist mir jr scho:en ein verdrieĂź wyder dye
jch hye sihe.
Herr Tristrant wolte sich nun offenbarn. vnd seiner frauen zĹŻ versteen geben.
das er do hye wa:er
Er nam ein reyĂź.
vnnd schoĂź das seiner frawen #129v# pfa:erd in die man.
zestund verweĂźt sy in. do zesein.
vnd hielt still.
ru:effet Brangeln zĹŻ jr.
das sy jr den jungen grafen caylach kommen hieĂź.
Als der kam.
sandtt sy in zĹŻ dem kĂĽng.
embot jm.
sy wa:er ser kranck worden auf dem wege.
lieĂź in sere bitten.
das er sy dise nacht vermeiden vnd nicht bey jr wesen wolt. besunder sein panilim oder gezelt jen seyt des wassers auf schlahen. vnd das jr hie diĂźhalb.
da mit sy des bas rĹŻ haben mo:echt.
Auch dz er mit fleiĂź bewaret.
so sy gen Blanckenland ka:em an die habe oder wisen
dz denn kein horn noch hund do geho:ert oder erschellet wurde
dann sy das vor plo:edigkeit jrs haubts nicht erleiden mo:echt.
cailach rayt hinweg. dem kĂĽnig die botschaffte sagen.
der was des nit wider.
wann jm dye fraw so lieb was.
das er gar. williklich tha:et
was sy in lieĂź bitten.

#130r# Abentewr Wie die kĂĽnigin herren Tristrant zĹŻ verstan gab.
wo er zĹŻ nachte zĹŻ jr kommen sollt.

Die kĂĽnigin stĹŻnd vonn dem pfa:erde.
das sy keiner hilf begeret.
das jr vormalen nie geschehen was.
vnnd gieng hyn zĹŻ dem guldin sarch
darjnn der brack lag.
den nam sy mit ha:ermlin weissen hendeln herauĂź. mit vil su:essen worten vnd lieplichen geba:erden schon streichent mit jrem mantel.
der da gemachet was von gold vnnd gestein.
Das er keyner geczierde mangeltt.
Sy name da dysen scho:enen #130v# bracken in jr arm.
vnd sprach dem so rechte gu:etlich vnd freĂĽntlich zĹŻ
als ob sy Tristranten selbs in jren armen het.
als sy nun den lang gestreichet vnd getrautet.
trĹŻg sy in wider in sein haus
an dem widergang. lieĂź sy den mantel fallen all so
das sy herr Caynis wol sehen mocht
der mocht sich auch nit lenger enthaben
sunder er redt mit herczen vnd zungen.
das nicht scho:ener creatur auf erden lebt. dann dise frau.
vnd sprach zĹŻ seinem gesellen.
bis aller treĂĽ ledig vnd loĂź.
jch sihe mer
dann du gesagt hast.
auch so bekenn jch.
das du von meiner schwester. nie so freĂĽntlich gehalten wardest.
in dem gieng die kĂĽngin also wider vnd fĂĽr.
ho:eret die wald vo:egelin singen
zĹŻ den rett sy mit erhabner stimm.
O lieben vo:egelin. jr habt manigfeltige freĂĽd durch ewer su:eĂź stimm vnd gedo:ene.
nun will jch eĂĽch mieten. mit reycher gabe vnd miet.
das jr heint sambt mir fliegend gen blanckenland #131r# an die habe.
vnd mir da selbs dise nacht singet.
mit diser red vnd behender listikeit. gab sy herr Tristranten zĹŻ versteen.
wo sy die nacht sein wurd.
vnnd an wellichem ende. er zĹŻ jr kommen sollt.
Sy getorst jm nicht zĹŻ sprechen.
so weiset sy aber den vo:egeln jren willen vnnd meinung.
dabey er versteen mocht
welichen enden er sy funde.
wann er wz auch vast vol gelert in diser kunst der hohen schĹŻl.
als sy die wort geredt.
gienge sy widerumb jren mantel an thĹŻn.
darnach ĂĽber vnlang kam der laidig Auctrat.
zestund hĹŻb er die frauen auf jr pfa:erde.
vnd fĹŻrt sy gen blanckenland.
dann das sy den kĂĽnig het biten heissen.
was alles nach jrem willen volbracht.
Nun ee der herr zĹŻ rĹŻ gieng.
wolt er vor besehen
wie sich die fraw gehabet.
vnd rayt alleyne dar.
Brangel gieng herfĂĽr
saget jm
dye fraw wa:er so krancke.
das er jr nicht an gereden mo:echte bis morgen.
Wz mocht #131v# der kĂĽng nun thĹŻn anderst
dann das er dannen reyt.
vnd jm was der frauen kranckheit jnniklich laid.
Als schier der tage seinen lauff verendet.
vnd die nacht kam.
Do kamen auch herr Tristrant vnd sein geselle
die lieĂź man zestund fĂĽr dye frawen.
Die was nun frisch vnd gesunde.
wann der recht arczet was jr kommen
Wie gar freĂĽntlich vnd lieblich die frawe jren liebhaber empfienge.
beleibt do von mir vngesagt.
wann jch so:ellicher geblu:emter wort nicht kan.
auch ist an dz kunt vnd wissent.
das lieb gegen lieb gebaret
so freĂĽntlichest sy mĂĽgen.
Sy name herr Tristranten zĹŻ jr
hyeĂź seinen gesellen herr Caynis siczen zĹŻ der scho:enen Gymelle von der schitriele.
Nun wz niemant mer in dysem gemache dann dye kĂĽnigin. Herr Tristrant. herr Caynis. Gymelle Brangel vnd Peronis.
Dyse alle wiĂźten wol der frauen geheym.
die was nun mit Tristrant in grosser geheym #132r# vnd a:engem rat.
Do klaget ye eins dem andern
was sender not sy erlitten heten in jrem abwesen.
vnnd namendt in des ein kleine ergeczlicheit. souyl
dann dyse kurcze zeit jres beywesens verhengt
herr Caynis ward do der scho:enen Gymellen vmb jr lieb vnd freĂĽntschafft zĹŻ spra:echen. so gar mit ganczem ernst.
das er mainet
Sy so:elt in yecz bej jr schlaffen lassen
Aber sy rĹŻchet seiner wort.
vnd was jr geleich ein gespo:et.
Yedoch lieĂź er nichtt nach.
es wa:er jr lieb oder laid.
vnnd lag jr vast vnd sta:etigklichen an.

Abentewr. Wie herr Caynis do zĹŻ nacht gelang mit der scho:enen Gymellen.

#132v# Als sy aber seinen ernst recht ersahe.
sprach sy.
herr wo hin thu:et jr eĂĽer synn.
jr sehent doch wol
das jch kein gebeĂĽrin bin.
das jr mir vmb lieb vnd freĂĽntschaffte zĹŻ sprecht. so ga:echlingen.
jch meyn
jr seyt ein paur.
jch gelaub nicht
das jr es sunst ta:eten.
vnd sag eĂĽch ĂĽber laute.
das jr von mir ymmer vnd ewigklichen vngewert seyt.
wann het jr fĂĽnf jar in meinen geboten gestanden vnd gelebet.
es wa:er darnach vil zĹŻ frĹŻ
das jr so vyl begern solt.
als jr heint gethan habt.
doch bedacht sy sich bald anderst
vnd #133r# sprach.
Jr bedunckent mich so bĂĽder
wann jr mein landĂźman wa:erent vnd mir genoĂź. auch meinen freĂĽnden gefa:ellig.
allso das sy eĂĽch mir ga:eben.
das lieĂź jch geschehen. aber durch eĂĽr gebet nicht.
herr Caynis ward betru:ebt.
geraw in
das er es ye gedacht.
vnd weĂźt nit
wz er anttwurten solt.
Nun was zeit
das die kĂĽngin vnd herr Tristrant solten zĹŻ rĹŻ geen
do gieng sy vor zĹŻ herr Caynis
vnd sprach
durch Tristrants lieb will jch eĂĽch vergĂĽnnen heint zĹŻ ligen vnder dysen zweien.
bey wellicher eĂĽch gefall.
dz waren Gymell vnd Brangel.
vnd wellich eĂĽch die lieber sey.
dye heist ewch heint eĂĽch bey ligen.
Herr Caynis maint.
Sj trib jren spot mit jm.
vnd gedacht.
bin jch in dann nun zespot her kommen.
So wa:er jch wol do aussen beliben.
Als aber er vermercket jren ernst.
vnd verstĹŻnde
das kein spot darbey wz.
sprach er.
frau got belon eĂĽch in seinem hohen thron #133v# so:ellicher treĂĽ vnd freĂĽntschaft.
so jr mir beweiĂźt.
wann solt jch die kur oder wal haben.
so mu:est es gĂĽmel sein.
wann jch eynes teyls wider sy geredt hab.
auch byn jch mer bey jr gesessen dann bey diser.
zĹŻ stund schĹŻf die kĂĽngin
das Gymel. den helden zĹŻ jr leget.
vnd in freĂĽntlich in jr arm na:em.
die junckfraw hieĂź jr vnd herr Caynis czesamen betten.
Der czoch sich bald auĂź.
vnd leget sich zĹŻ bedt
Aber gimel gieng vor zĹŻ der frauen.
vnd sprach in grossem vnwillen.
Wie meint jr ditz ding.
ist eĂĽch lieb.
das jch mein ere allso verliern solt.
entrauen nain.
sprach dye kĂĽngin.
Gee hin
vnd nymm das kĂĽĂź.
dz jch vnder mein haubt leg.
so jch mich sa:ene nach herr Tristrant.
du weist wol
wie es darumb steet.
leg jms vnder sein haubte.
zehand entschlafft er. so lang
bys du das kĂĽĂź wider von jm nimmest.
vnd also magstu die nacht mit gĹŻtem frid bej jm schlaffen.
das kĂĽĂź wz mit so:ellichen listen vnd #134r# kĂĽnsten zĹŻ gericht.
wer darauf entschliefe.
der schlief nacht vnd tag.
sich kunde auch niemant so bald darauf legen.
Er wa:er so bald entschlaffen.
mocht auch nit erwachen.
bis man jm dz wider enzohe
Die kĂĽnigin
so jr die groĂź lieb vnd senen nach herr Tristrant so gar ĂĽberhandtt namen.
So leget sy sich darauff.
darmit ward ir not dann aber ein teyl geringeret.

GYmel nam das kĂĽĂź.
leget sich zĹŻ dem helt
vnd sprach.
hebtt auf eĂĽer haubt.
jch will eĂĽch an mein arm legen.
dytz hatt mir mein fraw geboten.
Herre Caynis dancket got vnd auch der kĂĽngin.
vnnd ward auĂźdermassen fro.
das jm die junckfraw so freĂĽntlich sein wolt.
Gymell leget jm das kĂĽĂź vnder sein haubt.
zehande entschlief er.
dz er dise nacht nye erwachet.
noch nit wiĂźt
ob er allein oder selb ander lag
morgen
do es tagt
stĹŻnd die #134v# junckfraw auf.
bekleidet sich wol schon
gieng dar
vnd zoch dem helden. das kĂĽsse von dem haubt.
zestund erwachet er
greiff vmb sich.
vnd vand nicht.
O do erschrack er ser.
vnnd vermainet sich allso geho:enet vnd verungelimpffet sein.
vnd wa:er lieber tausent meil von jr gewesen.
dann das er da solt sein.
dye nacht was nun da hin.
vnd der tag erleĂĽchtet dz gancze erdtreich.
darumb er verhoffet
das jm kein gĹŻt von jr widerfu:er.
yedoch belaibe er ein weil do.
bis er seyn laid bas ho:ern mĹŻste mit spot worten.
wann Gymel spra sprach do.
Het jch na:echt gewyĂźt
daz jr so gezogenlich wolt ligen.
jch het ewch der ding.
so jr mich bat
nit verzigen.
do er das ho:eret.
do wz er vor laid nahent verwundet vnd vertobet. auch so gar erschrocken.
der jm ein or enzwey geschniten het.
das kein plĹŻts tropff daruon wa:ere kommen.
Nun was auch zeit
das sich die zwei aber scheiden mĹŻsten
dye schyeden #135r# sich mit grosser klag vnd vngehab.
herr Tristrant weĂźt aber nicht
wye es seinem schwager gangen het.
Der hieĂź Peronis bald gen zĹŻ Curneualen. jm sagent
wo er in vinden mo:echt.
auch wo hin er die pfa:erd bringen solt.
wann es wz ein bo:eser bruch bey dem weg
den sy reiten sollten.
den wolt herr Tristrant vmb geen.
bis er zĹŻ dem rechten pfat zĹŻ den pfa:erden ka:em.
Peronis lieff bald do hin.
sagt Curneualen dye botschaft.
der hĹŻb sich schnell dar.
kam zĹŻ dem bruch.
vnd vermeinet seinen herrn do czĹŻ finden.
Auch war mit jm do herr Caynis diener.
dye hielten auf der fart.
vnd weil sy hielten
also kam ein man mit namen pleherin.
vnd was des kĂĽnigs hoffgesind mit siben seiner diener.
der kam nun an sy
vnd jagt sy
so meist er mocht.
dise aber fluhen ser.
pleherin maint
es wa:er Tristrant.
vnd rĹŻft jm nach.
kera held
kera durch dein grosse ku:enheit.
Die aber kereten sich an #135v# sein ru:effen nit.
vnd eilten jr straĂź.
do rĹŻffet er aber.
ker werder helt Tristrant vmb der kĂĽngin willen.
ob dir die ye lieb warde.
jen wolten nit wider keren.
da sprengt er in mit grossem neid zĹŻ. sy zĹŻ no:eten. jm zĹŻ sagen
wer sy wa:ern.
noch dann kamen sy vngefragt von jm.
doch eilet er in eyn pfa:erd ab auf der flucht.
Curneual raytte des selben tags jrr mer dann vier meyle
ee er zĹŻ seinem herrn kam.
kĂĽrczlich dar nach kam pleherin gem hof. der kĂĽngin sagent.
herr tristrant wa:er jm land.
vnd wie er den jagen hulf.
vnd jm ein pfa:ert ab ereilet.
er floch aber so vast
das er in nit erreiten mocht.
auch wie er in vermanet het vmb jren willen
dz er. wider kern solt.
er gebaret aber darĂĽber
als ob er es nit hort.
vnd wa:er auch also flichtig hynweg geriten.
Die frau antwurt jm ernstlich. vnd mit grossem zorn.
Wz sagstu mir dauon.
Jch wolt
du hettest in auff deinem rugen getragen. in den see geworffen
#136r# das jch nun sein nimmer gewa:ehen ho:eret.
jedoch to:erstestu dein augen ee auĂź deinem haubt graben.
ee du ein so:elichen ku:enen man jagen to:erstest.
pfleherin wz eyn hoflich vnd verstanden man.
Als der jren zorn sahe
was jm laid
das er die red gethan het.
vnd hĹŻb sich zĹŻ stund dannen.

Abentewr Wie herr Tristrant gen dem kĂĽng versagt ward
vnd wie sere sy zĂĽrnet.

DJe kĂĽngi gram in jr selbs.
vnd ta:et jr gar zorn.
dz herr Tristrant vmb jren willen nit wider kert het.
vnd mocht auch dz lenger in jr nit verdulden.
vnd embot jm bey Peronis.
er het vast ĂĽbel getan.
dz er nit widerkeret.
do in phleherin vmb jren willen vermanet vnd gebeten het.
Peronis was gerad.
lieff schna:ell do hin.
vnnd kam
do er herrn Tristranten vand.
dem sagt er dye botschafft.
die jm zemal fro:embde wz.
vnd sprach.
jch bin der ding vnschuldig
#136v# das magst du selbs mercken.
wann dye pfa:erd vns noch nicht kommen seind.
auch hab nichcz czweifels.
wer mich vmb jren willen bitet.
ob halt tausent Ritter bey jm wa:erent.
jch kert in vnder augen
vnd gelaub in aller warheit
dz dz war ist.
weil sy also redten
kam Caynis curnewal. vnd herr Caynis diener.
vnnd brachten nicht mer dann dreĂĽ pfa:erde.
das vierd het in pfleherin ab ereylet.
herr Caynis ward zornig vnd vnmĹŻtig
vnd meinet nicht anders
dann herr Tristrant weĂźt wol.
wie jm geschehen was.
vnd das jm die hoff schand lieb wa:er. vnnd durch seinen rat beschehen.
vnd wolt dz an jm rechen.
Nun weĂźt herr Tristrant nichcz vmb die ma:er.
der het seins gescha:efftes gewartet.
dann sy gerieten mit worten an einander souil
das herr Tristrante herrn Caynis an lieff.
vnd wolt in ernider geschlagen haben.
Doch bedacht
er ist mit mir her kommen.
schlahe jch in
daz #137r# ist mir kein ere.
darumb wil jch meinen zoren ablassen.
wie ĂĽbel er an mir getan hat.
keret sich hiermit zĹŻ Peronis
vnd sprach.
Sag der kĂĽnigin mein vnschult
auch das sy gewiĂź seye.
was mich yemand vmb jren willen ye gebeten habe
das jch der keins nye versaget. sunder all zeit vnnd alles volpracht habe.
darumb wer es ye noch zĹŻ frĹŻ.
ob jch nicht thet.
des jch vmb jren willen. vermanet vnd gebeten wurde.
auch magst du jr selbes wol sagen.
wilt du anders der warheyt jehen.
das man mich vnschuld zeihet
denn lauff bald
vnd sag dises meiner frawen.
So will jch all hye dein beyten.
es seye mir recht frumm oder schad
so kumm jch von diser statt nicht.
biĂź du mir sagest.
ob sy mich wo:elle schuldig haben oder ledig lassen.
Peronis lieff hinwegk.
als der zĹŻ der frawen kam.
vnd jr saget her tristrandes bottschafft.
do sprach sy.
O we. hab. oder #137v# gĹŻt was thĹŻstu an den leĂĽten.
jch ho:ere wol
du bist gemu:etet.
dz du mich also betru:egen vnd mir verliegen solte.
aber es mo:echt dich noch wol reĂĽen.
er schwĹŻr jr manchen grossen aid.
das er jr kein lug saget.
auch sy vngeren betru:egen wo:elte
vnd wie her Cainis. vnd die gesellen an der flucht gewesen wa:eren.
aber her Tristrant het den ganczen tag auf die pferd gewartet.
die wa:eren auch aller erst kommen.
weil er da gewesen wa:er
Auch wie her tristrant vnd cainis miteinander gestolczt hetten.
Die fraw glaubt
noch getrawet des alles nit.
das dem also wa:ere.
vnd sprach zorniklich.
Peronis das du durch seiner gab willen mir vnrecht sagen wildt
ist mir nicht lieb.
vnd maint die fraw ye
her tristrant wa:er schuldige
vnd het dem mit gab den mund verpunden.
das doch nicht was.
als peronis jren zoren vernam.
gieng er bald wider zĹŻ her tristrant jm sagent.
das sein fraw seiner #138r# vnschuld nicht gelauben wo:elt.
her Tristrant sprach.
das ist mir jnniklicher laide.
jch wil auch groĂź arbeyt darumb leiden.
oder aber sy sag mich ledig.
darmit hieĂź er curneualen sein pferd von weg ziehen.
vnd das er herrn cainis lieĂź reyten
wa er wolt.
vnnd sprach in grosser vngedult.
jch hab meiner frawen hulde von seinen schulden verloren.
darumb achte jch nicht
wa er reit
Als aber her cainis vermercket den vngestu:emen zoren seins schwagers.
warde jm gar aussermassen laid
vnd geraw in
das er je jchcz wider in geredt hett.
vnd sprach zĹŻ curneualen.
jch will nyendert reyten. sunder mit dir meins gesellen wartten.
biĂź der wider ist kommen.

#138v# AbenteĂĽr. Wie her tristrant fĂĽr die kĂĽnigin kam. als ein auĂźmerckiger
vnd wie sy in erkannt.

Wo habet aber jr ye vernommen vmb einer frawen huld so fleissigklich werben
als her tristrant ttet.
vnd die so mit kleiner schuld verwirckt was. durch ander leĂĽt sag. vnnd nicht durch in.
er sprach
jch will darumb sterben.
oder sy sag mich vnschuldig.
er gieng hinwegk.
kame zĹŻ einem maselsĂĽchtigen mann.
bat den vm seine klaider vnd sein klepperlin leihen.
der thet das.
Her tristrant leget die kleyder an. das klepperlin in sein hand.
vnd #139r# gieng fĂĽr die kĂĽnigin.
als ob er ein siech man wa:ere.
zestund erkannt in die fraw
vnd hieĂź in hinweg treiben.
Nun wolt er ye nicht dannen.
vnd gieng aber wider dar.
do sy in gesahe.
sprach sy zornigklichen.
bald treibet hinwegk disen siechen man.
do lieffen zwen gesellen dar.
schlĹŻgen jm zwen groĂź schleg.
vnd stiessen in mit vngedult vnma:eĂźlichen hart hinwege.
Dises sahe die frau.
vnd begund des ser lachen.
yedoch het sy billicher gewainet.
es war jr aber zĹŻ der zeit nit zĹŻ sinn
Herren tristrant thet die schmach vnnd laster zemal wee.
wenn er getrawet jr so:eliches nicht.
vnd keret dannen in grymigem zornigem mĹŻt.
als er zĹŻ curneualem vnd seinen pferden kam.
saĂź er auff
vnd rait hinweg.
er saget auch seinem diener in grosser geheym
wie es jm wz ergangen.
Als der so:eliches hort
vnd die fraw darĂĽber gelacht het.
wart er so freiĂźlichen zornig verhasset
vnd veindet die #139v# frawen von ganczem seinem herczen.
er het jr auch geren genommen all jr ere.
het er das mĂĽgen thĹŻn.
vnnd entseczet aller kĂĽngklicher wĂĽrdigkeit.
do aber er anders nicht gethĹŻn mocht.
bate er seinen herren betlichen. mit ganczem fleiĂź
dz er vmb seinen willen die frauwen ein jare vermeiden wo:elt. auch nyendert kommen der enden
da sy in sehen mo:echte
vnd wa er des nicht thet.
wolt er nymmer tage bey jm beleiben.
Her tristrant globet jm dises sta:et vnd fleissigklich zehalten.
er verkos auch alle veindtschaft vnd vnwillen
so er zĹŻ her cainis hett.
deĂźgeleichen her cainis widerumb gegen jm.
wurden gĹŻtt freĂĽnd vnd gesellen. in massen wye vor
Sy riten miteinander heym.
do wurden sy wol vnd mit grossen eren empfangen
Her cainis saget seinem gesellen vor seinem vatter aber gelĂĽbde ledig vnd los
vnd was her tristrant gesagt het.
het sich alles warlich erfunden vnd zehenfaltig #140r# mer.
Also ward allererst ein neĂĽe freintschafft.
vnd her tristrant legt sich na:eher vnd freĂĽndtlicher zĹŻ seiner eelichen frauwen.
dann er vormalen gethan hette.
vnd lebeten auch freĂĽndtlichen vnnd schone miteinander.
verklageten auch wol.
ob die kĂĽnigin rew oder vngelicke hette.
der was es auch nit gar an.
sy hett der schimpfe gerawen.
vnd kam in groĂź clag vnd laide.
wenn da sy den vnwillen gegen her tristrant fĂĽrnam.
geschach in dem mayen Darnach
als von sant Michels tag gienge der rew mit gewallt an.
vnd verlanget sere
das er nicht zĹŻ jr kam.
vnd sy in nicht sehen solt.
das klaget sy nun tewr
Peronis sprach.
er thĹŻt euch werlichen recht.
wenn jr habt groĂź vnpildt an den frummen held gethan.
das jr den habt heissen schlahen.
vnd er doch gancz vnschuldig ist.
Sy sprach
du spotest
vnd leugst
jch spot
noch leug nit.
es ist war.
so sich die frau recht darĂĽber bedacht
ward sy #140v# gar herczenlich betru:ebt.
vnd kamen so:elch groĂź schrecken vnd schmerczen in jr hercze.
vnd erkannt
das sy von rechten schulden her tristrands huld verloren hette.
weĂźt auch nicht
wie sy vor laid gebaren solt.
vnnd ward jnnigklichen wainen.
dann sy nam darĂĽber rat von jren ratgeben. peronis. vnd brangeln.
wie sy doch die grossen missethat gegen herr tristrant ymmer bu:essen vnd abtragen mo:echt.
solte jr alles nicht zĹŻ vil sein.
do ward jr geraten.
sy solt jm brief senden darinnen jr schulde vnd missethat bekennen. sich jm zĹŻ bĹŻĂź ergeben vnd verwilligen.
wie vnd er selber wolt.
die fraw sprach
dicz ist besser on brief.
wenn wurd mein bot mit disem brief ergriffen.
so mo:echten die bo:esen neyder aber vngelĂĽck zĹŻ richten.
darumb ist besser.
jch sende jm botten on brief.
besecht nun
wen jch darsenden mĂĽge
der mir darczĹŻ tawglichen vnd verschwigen seye.

#141r# AbenteĂĽr. Wie die kĂĽnigin herren tristranden huld bitten lieĂź.
vnd wie er jr die gabe.

NVn hett sy einen gartzen oder lauffenden botten in dem hoff hĂĽbsch vnd wolgeczogen mit namen pylois.
dem was dye sach der kĂĽnigin vnd herrn tristrandes auch nicht gar vnwissent.
der warde berĹŻfft vnd zĹŻ der frawen geuorderet.
als der nun kam.
sprach sy zĹŻ pylois.
jch claget dir geren
was mir wirret.
vnd wolt dich auch darbey bitten.
weĂźt jch
dz du das zĹŻ gĹŻt auffna:emest
vnd verschwigenlich bei dir behieltest.
er sprach
fraw. jch thĹŻn
was ewch lieb ist.
ob jch dz anders gethĹŻn mĂĽge.
ja du magst das wol tĹŻn
vnd habe auch nicht zweifels
jch wil es auch vmb dich beschulden.
Fraw jr habet es dick wol vmb mich verschuldet.
laĂźt nun ho:eren
was das seye.
Sy sprach
merck recht
was jch dir sag
mir ist gar #141v# ein groĂź ĂĽbel vnnd vnpild widerfaren
bitt jch
du wo:ellest mir desselben helffen. jehen
als es dann in der warheit war ist
Jch habe durch meinen jehen zorn von rechten schulden herrn tristrandes freindschafft vnd huld verloren.
wenn jch zĹŻ gesehen habe.
das man jm zwen vnfu:egliche schleg gegeben hat.
vnd hab des ser gelachet.
des jch vil billicher
ob jch synnig wa:ere
gewainet hett
von den selbigen schulden. habe jch sein huld verloren. nun ettwe vil zeit.
bitt
vnnd begere jch betlichen von dir
du wo:ellest mein bot zĹŻ jm sein.
du wĂĽrst auch so:elich. botschafft nit vmbsunst thĹŻn.
sunder wille jch dir der gar wol lonen.
dann ob jch jms vor grossen meinen schulden embieten tharr.
So sag jm mein dienst.
klag jm darbey meinen grossen kummer.
so jch nach jm leyde
auch waiĂźs er.
das jch von seinen wegen vnd jm zĹŻ eren ein ha:erin hembd. zĹŻ nachst meinem blossen leib trage
das mir #142r# doch schwa:er zetĹŻn ist.
yedoch will jch das nymmer abtĹŻn.
es sey dann
das er michs heiĂź.
vnd seinen mĹŻt gegen mir bekere
Sag jm auch
jch leid so:ellich vnsegliche nott.
das jch on zweifel sterben mĹŻĂź.
vnd den tod gewiĂź hab.
er tĹŻ mir denn helffen
Wil er mir gna:edig sein.
so ist mir geholfen.
ist das nicht.
so ist ein end meines lebens.
vnd mĹŻĂź darumb sterben.
Lieber pylois laĂź dir die botschafft beuolhen sein
erwĂĽrbestu mir sein huld.
es sol dir ymmer frummen
Pylois genadet der frawen
hĹŻb sich auĂź curnewalischen landen.
vnd als er schier in careches kam.
rait her tristrant zĹŻ veld baissen mit einem sperber
der het wol geflogen. vnd gefangen nach allem seinem willen.
Her Tristrante sahe pyloisen von verren auff dem weg
vnd gedacht
diser mag wol ein bot seyn
jch wil in fragen
wa er wo:el.
sy kerten beid zesamen
kamen so:elcher na:ehent
das sy an andern sehen mochten
erkannten sy aneinander
#142v# hieĂź her tristrant pyloisen will kumen sein.
vnd fraget zestund
wie sich die kĂĽnigin gehabet.
diser antwurtet.
sy gehabet sich als ein armes weib
Sag an warumb.
herr da hatt sy jren leib von euren schulden nahend verloren.
Her Tristrant sprach vmb was doch.
jch kan des nitt gelauben.
Ja herr in rechten trewen sye thĹŻt.
wenn sy fĂĽrchtet ewren zoren.
vnd. versteet auch wol.
das jr jr gehaĂź seyt
was waist du.
ob jch jr gehaĂźs bin oder warumben.
aber waist du es
so sag mir es.
Herr jch waiĂź es wol.
so sage an
laĂź ho:eren.
Sy hieĂź euch schlahen.
darumbe erczĂĽrnet jr sere.
Er sprach
du hast war
jch zĂĽrne auch noch darumb.
Ach neyn lieber herr. laĂźt ab den zoren.
sy wil euch zĹŻ bĹŻĂź steen
wie vnd jr nur selbs wo:elt
Wie meinst du
jch solt sein vergessen.
ja herr des mag nicht sein.
wenn es ligt mir zĹŻ nahen zĹŻ herczen.
Herr dz waiĂź
vnd versteet auch mein fraw wol.
vnd leide. vil #143r# deĂźter gro:essern schmerczen.
ja gesell. den hab jch. aber sy nicht.
herr den schmerczen
so jr empfangen habt
ist euch nun langest vergangen.
nain er ist noch nit vergangen.
habe auch nicht zweifels.
er sol mir noch lenger beywonen
So ho:er jch wol
das jr sy schlahen wo:elte.
nain warmit solte jch sy schlahen.
mit dem
das jr jr so frembd wo:elt sein.
das ist jr villeicht mer liebe dann laid.
FĂĽrwar herr es ist jr nicht lieb. sunder jr gro:este klage.
Jch maine doch
es sey jr nicht laid.
wann es was jr liebe
do man mich schlĹŻg
vnnd stieĂź.
vnd gancz von jr traibe.
als sy daz selbs geheissen vnd geschafft hett.
wa:ere es jr laid gewesen.
sy het so sere nicht gelachet
O lieber herr bedenckt euch
das sy euch darumb will zĹŻ bĹŻĂź steen.
wye vnd jr selbs gepietet.
Auch wiĂźt jr wol.
das genad besser ist dann recht.
vnd darumb sĹŻcht sy genad bey euch.
die soll sy auch billichen vinden.
Seind doch der merer #143v# teyl der leĂĽt missethĹŻnd. vnnd mit bĹŻĂź widerumb zĹŻ genaden kommen.
Vnd seit mal mein fraw sich so hoch erbewtet zĹŻ bĹŻĂź nach genaden vnd auch rechte.
So wa:ere vnmĂĽglichen
ob so:elliches von jr veracht vnd nicht auffgenommen wurd
wenn sy enrĹŻcht
wie vnnd in welicher weise jr bĹŻĂź geseczt werde.
das sy nun widerumb genad vinde.
sy vermaint auch selbs nicht anders.
dann das so:ellich jr erpieten vmb jr miĂźhandlen wol rechtlichen vnd billichen sey.
auch billich von euch aufgenommen werde.
dann ob sy euch es enpieten thar.
so embewt sy ewch jr freĂĽndtlich dienst. vnd alles
das euch lieb ist.
das sy des zĹŻ aller zeit mit fleysse willig zethĹŻn bereyt seye.
auch wye sy euch zĹŻ eren ein ha:erin hembd trage an jrem blossen leibe.
vnd tragen wo:elle. so lang
jr selbs wo:elt.
aber das ist nit mynder.
wo:elt jr sy so lang meiden
so stirbt sy
darumb sĹŻch jch herr ewr fu:eĂź.
das jr seit #144r# schier kommen der enden
da mein fraw ist.
vnnd macht sy diser grossen sorgen frew.
Her tristrant sprach.
jch wil jr nit sehen.
mir mo:echt villeicht geschehen
als mir na:echsten geschahe.
da sy mich von jr treiben hieĂźs.
nain herr das seyt on allen zweifel.
vnd will euch mein trew geben
das so:eliches nymermer geschicht.
Auch das sy euch. ewer schleg haylet
wie euch selber lieb ist.
geselle jch kumm dar nicht.
wenn es wa:ere mir kein frumm.
herr jr so:ellent dar kommen durch meiner frauwen liebe vnd meiner dienst willen. auch durch euch selbs frĂĽmkeit. vnnd der grossen angst wegen.
so mein fraw nach ewch hatt.
Herr nun seyt jr ye jr trawt vnnd allerliebsts lieb fĂĽr alle.
die sy ye gesahe
laĂźt ewch jr nott vnd vngemach erbarmen vnd zĹŻ herczen geen.
vnd tro:estet dises armes betru:ebtes weib.

#144v# ER sprach
pylois du bist ein gĹŻter bote vnd deines gewerbs fleissig.
sagest auch
wye dye kĂĽngin groĂź rew vnd jamer habe
das jch herdurch mein gemu:ete bekeren wil.
Ja entrewe herre.
sy hatt also grossen rewen
als jch von keinem weybe ye vernommen hab.
Her tristrant sprach
jch laugen nicht.
jch was jr eyn lĂĽczele gram.
das laĂź jch nun hin sein.
vnd wil jr aber freĂĽndtlich sein vnnd in meiner acht haben.
dann sag jch jr.
das sy das ha:erin hembd hinlege.
vnnd sich fĂĽran mit seyden beclaide.
wenn mich beduncket der czeit genĹŻg sein.
auch will jch sy empfahen. durch gnad vnd nicht durch recht besunder sy. dein geniessen lassen.
das du so gĹŻter bot bist.
vnd als schier jch gelaist ein ding
des jch gelobt habe.
so will jch zĹŻ jr kommen.
es sei mir recht gĹŻt oder schade.
auch sag meiner frawen.
jch habe gelobet.
das jch sy ein jar vermeiden vnd nit #145# sehen wo:elle
So aber das jar verendet in dem maien.
so kumm jch aber dar.
vnd vor jarzeit mag dz nit gesein.
Alls Piloys dz ho:eret.
ward er fro vnd traurig.
Fro
dz der herr dye veintschaft nachgelassen vnd verkorn het.
Herwider traurig
das er die frauen so lang vermeiden wolte.
vnd sprach.
Herr gepiet
vnd schaft czĹŻ mir als eĂĽren willigen diener.
jch wil nun von eĂĽch scheiden meiner frauen sagen. beyde frumm vnd schaden.
als jch dann hie von eĂĽch vernommen hab.
Der herr hieĂź in in die stat geen. zĹŻ seinen herwergen vnd gebarn.
als ob er in nit erkannt.
auch in seins gĹŻtes biten.
vnd sprach.
Es ist hie zeland gewonheit.
wann ein fro:embder man in mein hof kommbt
der etwz von mir meins gĹŻtes bitet.
des wirt jm von mir geben.
Also heiĂź jch dir auch geben klaider vnd hundert schilling gĹŻtter guldir pfenning.
damit gee hin weg.
vnd sage deiner frauen die botschafft.
Piloys #145v# dacket got. vnd herrn Tristrant.
vnd ta:ett
als in der herr hieĂź.
als er die gab enpfienge.
nam er vrlaub
vnd gieng hinwege
das in niemant in dem hoff erkannt dann der herr selbs.
Nun wz ein jarmarckt in einer grossen stat
hieĂź Curnwalis.
die waz gelegen nit verr von Carechs.
do schicket herr Tristrant Curneualen auch dar vmb
was er dann bedorft.
Piloys lief mit jm dar.
vnd wolt sein gĹŻt auch anlegen
als er auch ta:et.
Der jarmarckt wz vast grose.
vnd was geleich an sant Michels tage.
do kauffet der gĹŻt Piloys.
dz er fĂĽran zĹŻ einem armen knecht entweicht was.
Als der sein sach nun wol geschickt hette
hĹŻb er sich eilent.
vnnd als er aller erste mocht
kam er auf den see
vnd fĹŻr heim
Do er gen Thintariol kam.
vnd fĂĽr den kĂĽnig gieng.
ward er schon enpfangen. von dem kĂĽnig vnnd der kĂĽnigin.
Der herr fraget zĹŻ stund.
Wannen er gienge.
vnd wo er die grossen hab na:em.
das er #146r# so kĂĽrczlich wa:er reych worden.
die frawe erschrack der frag hart.
wann sy vorchte
er kĂĽnd so ga:echlingen darĂĽber nitt antwurten.
vnd vor grossen sorgen begund der schweiĂź an jr auĂź bra:echen.
dz er ĂĽber all jren leib ab ran.
Piloys sahe wol
das die fraw in grossen sorgen waz
vnd sprach
wer wol hoffet
vnd gebeyten mag.
der gelebt auch leicht den tage
daran jm sein gemu:et erfreĂĽt wirt.
vnnd lieb vnd gĹŻt geschicht
also ist mir auch geschehen.
Jch bin diĂź tags gewesen zĹŻ sant Michel auf dem Jarmarckt.
do istt mir dise hab worden.
also wer wol hoffet.
dem mag auch etwan gelingen.
Do mercket die fraw wol.
was er darmitt mainet.
vnd ward vor grossen frewden za:ehern.
gieng bald an jr gewar.
Pilois vermercket das wol
vnd verstĹŻnd das wol.
sagt jr
wz jr tristrant enboten het.
do sy das hort
vergaĂź sy des laides also.
ye doch was jr laid vnnd vngemach.
das #146v# sy den liebsten man.
den ye fraw gewann.
so lang vermeiden vnd nit sehen solt
dz wz jr zemal schwa:er.
aber hoffnung vnd gĹŻt gedingen ernerten dise frauen
dz sy vmb seinen willen recht fro:elich was.

Abentewr Wie herr Tristrant zĹŻ der kĂĽngin kam.
vnd wie es jm do ergienge.

Nun ho:erent
wie es fĂĽrbas ergienge.
Als der may kam.
nam herr Tristrantt an sich grawe klaider als ein pilgram. darzĹŻ taschen vnd stab. vnd zwen puntt #147r# schĹŻch. mit jm sein diener Curneual jm geleich klaidet.
vnd zugen in Curnewalisch land.
Als sy nun kamen zĹŻ der burge linthanij.
die herr Thinas wz.
was der herr nit anheym.
Als aber sy den nitt funden.
mĹŻsten sy gedencken
was in czĹŻ thĹŻn wa:er.
vnd wurden zerat auff dye straĂź zegeen.
ob sy yemant sa:ehen
der herr Tristrant zĹŻ boten schicken mo:echt.
Hiemit giengen sy in den dorn.
da er vnd herr Caynis vormals in gewesen warn
vil volckes zoch do wider vnd fĂĽr.
aber keiner was vnder in.
dem sich herr Tristrant o:effnen do:erst.
also mĹŻsten sy dise gancze nacht in dem dorn behausen.
Als es tag ward
kam sein lieber freĂĽnd her thinas.
der rayt do:ert her
vnd schlief so maist
er mocht.
Herr Tristrant gedacht.
Jch will dich ye nit wecken.
du bist leychte heint bey deiner ameyen gewesen
vnnd schlaffest notturfftig.
Er gieng dar.
nam das pfa:erd bey dem zaum.
gieng ein gute #147v# weil mit jm.
vnd wolt sich der botschafte ee verzeihen.
ee er jm sein schlaf bra:echen wolt.
zĹŻ letst erschrack das pfa:erd.
vnd fĹŻr auĂź dem weg.
dauon der herr erwachet.
vnnd erkannt herrn Tristrant czĹŻ stund.
Sy wurden beyd fro.
vnd enpfiengen aneinander mit vil freĂĽntlichen worten.
Herr Tristrant hĹŻb an den herrn zebitten. vnd mit grosser bet begern jm aber botschaft an die kĂĽngi zĹŻ werben
herr Thinas sprach
das er das fleissiklich vnd gern ta:et.
vnd so er pest mo:echt.
Herr tristrant sagt jm des grossen danck
vnd sprach.
Nym hin disen ring.
vnd bringtt den der kĂĽngin zĹŻ wortzeichen meyner herkunft.
vnd sag jr.
das jch sy aber geren sehen wolt.
Nun hab jch sorg
daz dises nit wol beschehen mĂĽg.
sy wo:el denn selbs fleiĂź tĹŻn.
darmit sy den kĂĽng aber an das jaid gen blanckenland bring
da sol sy mich vinden in dem dorn.
do sy mich vand.
als jch nachst hie was
Der #148r# herr Thinas nam den ring
vnnd keret damit hinweg.
als er gen hoff kam.
vnd die fraw vermercket vrsach seiner kunfte.
auch den ring gesahe.
ward sy gar inniklichen fro.
zestund bat sy den kĂĽnige jagen zĹŻ blanckenland.
Der kĂĽng hyeĂź von stundan ja:egermeister vnd ja:eger daz gejaid zĹŻ richten.
wann er alzeit willig vnd fleissig zethĹŻn was.
wes die frawe begert.
Darumb rayt er bald hin wege
Die fraw sprach.
Aurctrat sol hie beleiben vnd mit mir hin nach reyten.
er wa:ere jr aber lieber ĂĽber tausent meil gewesen.
Sy was gar listig vnd gescheid.
vnnd redt so:elichs.
das man dester mynnder argwon auĂź dem schna:ellen jaid na:emen mo:echte.
Auctrat belib
bis die frau reytten wolt.
do rait er mit jr.
vnd dienet jr fleissiklich.
als er dann vormalen allwegen gewon was.
Es was aber der frawen so:ellich sein dienen schwa:ere vnnd gancze #148v# vneben.
Nun het sy in der zeit
als herr tristrant na:echst bey jr gewesen was
der bo:eĂźten aine auĂź jrer schar der frauen verloren.
Das was die getreĂĽ Brangel
Darumb die frau vil klag vnd reĂĽ het.
vnd geuiel das ambt
so Brangel gehabt het
auf Gymel von der schitryele.
vnd weĂźten die sach nun niemandt in dem hoffe dann Gymel vnd Peronis
dye mĹŻsten auch sta:ets bey der kĂĽngin sein.
Als si nun kamen zĹŻ der wart bey dem dorn
do tristrant jnnen was.
hieĂź sy das volck alls dannen reyten on Auctrat vnd gymell
die beliben bey jr.

Abentewr wie die kĂĽngin herr tristranten zĹŻsprach.
wo er sy der nachte vinden mo:echt.

#149r# Die frauen bejd sassen nider in dz graĂź vnd der laidig Auctrat zĹŻ in
das jm got geschweich.
es wa:er jr lieb oder laid.
er seczet sich zĹŻ jr.
Die frau solt nun herr Tristranten zĹŻspra:echen. vnnd sagen
wo er zĹŻ jr kommen mo:echt
dz mocht vor dem verra:eter Auctrat nit geschehen.
Sy stĹŻnde auf
laĂź der plu:emlin
so bey der wart stĹŻnden
in dem horten sy die hund zemal laut lauffen.
vnd kam der hirĂź her gefarn. gerichtes zĹŻ der wart.
do erschrack der frauen pfa:erde
do es den hirĂź sahe
so hart
das es zawm vnd bryttel alles zerbrach.
vnd lieff zĹŻ #149v# walde.
Auctrat bald auf sein pfa:erd.
vnd eylet disem nach.
das er es wider vieng
Die kĂĽngin gieng dem dorn ein wenige na:eher.
vnd getorst doch nicht gar darein noch er darauĂź.
sy sagt mit lautten worten.
das er wol ho:eren mocht.
wo er Sj vinden vnd zĹŻ jr kommen soltt.
Dann als jr vor geho:ert habt.
das der hyrĂź der wart zĹŻ gelauffen kam. bey dem doren.
als aber er leĂĽt darjnn vernam
erschracke er
vnd kert vmb. auf ein andern weg
Die ja:eger hengeten nach.
der kĂĽng rayt auch nach.
Als der sahe den hirĂź scheĂĽhen bey dem dorn.
wolt auch er besehen
was darjnnen wa:er.
Die fraw ersahe dz
vnd erschrack on massen ser.
Ward laut ru:effen vnd schreyen.
der hirĂź wa:ere hinweg.
Sy schrey so vast vnd souil.
Das sich der kĂĽnig sĹŻchens erwegen mĹŻste.
vnd gedacht.
jr tha:et das geschreye der hund. vnd der schal der horn wee.
Vnd schrey mit sambt der frauen ein still.
auch #150r# kamen die hund auf die rechte wart dem hirĂź nach jagent.
Also hielt die frau fĂĽr
das herr Tristrant nit gefangen warde.
vnd der kĂĽnig dem hirĂź nach rayt.
ĂĽber vnlang kam Auctrat auch herwider.
vnd het das pfa:erd gefangen.
Der zĂĽrnet vast mit jm selbs.
vnd klagt.
er het disen tag vmb gerendt.
Ee er das pfa:erd gefangen het.
Do sprach die kĂĽnigin spotlich. alls in einem schimpff.
wolt got
du solltestt disen langen tag darnach gejaget haben
sy meint es aber wol mit der warheit vnd in ernst.
Darmit sassen sy auf
vnd riten zĹŻ blanckenland. an die hab oder fewer stat.
da herr Tristrant das na:echste mal auch bey seiner frauen gewesen wz.
der vergaĂź auch nicht.
wohin sy in yecz geweiset het
vnd kam der selben enden.
so bald dye nacht her gieng.
Wie gar freintlichen vnnd wye gar lieplichen der von der aller scho:enesten vnnd auch von der tugenthafftesten frawen enpfangen ward
#150v# vnd er jr danck sagt.
da kan jch eĂĽch nit genĹŻg von sagen.
wann solt jch dz alls von wort zĹŻ wort erzelen.
so wurd diĂź bu:echlin ser gelenget. vnd mir vil sender not langest vergangen. mit schwindendem herczen erneĂĽern.
darumb laĂź jchs geleich fallen.
Sy heilt jm sein schleg.
so er von jren wegen enpfangen vnd gedult het.
das er fĂĽran nit mer dauon klaget.
noch jr in arg gedacht.
vnd ward dyse veintschaft on all schidleĂĽt so gar freyntlich vnd mit grosser herczenlicher lyebe verrichtet.
das vor noch nach nie pesser freĂĽnd wurden.
auch ergeczt ye eins dz ander.
was sy grosser sender not gehabt vnd erliten heten.
Morgens
do sy sich aber scheiden mĹŻsten.
hĹŻb sich neĂĽe klage vnd vngemach.
vnd verwesten sich selber nichssen czĹŻ tro:esten. keyner zeit noch weil jres czĹŻ samen kommens.
wye sy das schicketend.
Yedoch gab in hoffnung gĹŻten trost.
gelĂĽck wurd sy noch offt #151r# zusamen fu:egen.
Also schieden sich dye lyeben beyde. mit cza:eherenden augen vnnd grossem schmerczen.
Herr Tristrant der gieng trauriger hinweg sĹŻchendt Curneualen seinen diener. der enden
do er in hete lassen.
vnd vand in nit.
durch wellich geschicht oder wohin Curneual gangen wa:er
ist mir nicht bescheiden
noch habe das in diser hystori nicht funden.
herr Tristrant sĹŻcht souer auff den tag.
bys man zĹŻ hoff geessen het.
das hoffgesinde auff saĂź.
vnd an ein ander feĂĽr stat riten.

Abentewr Wie es herr Tristranten ergieng.
vnd wie er dauon kam.

#151v# Als es nun mittag was vnd darĂĽber
gedacht herr Tristrant der weiĂź vnd ku:en held.
Jch sĹŻch hie vil zelang.
er ist leicht fĂĽrgangen. der enden
do wir hinweg schiffen so:elen.
het jch heĂĽt langest dar keret
wa:er mir besser gewesen dann nun.
vnnd gieng do hin.
do kam er an die feĂĽr statt
da das hoffgesind lag.
als aber er die leĂĽte ersahe
wolt er widerkert haben
do vorchte er
man het in gesehen.
so mo:echt jm sein fliehen nit zĹŻ nucz kommen Sunnder mer schadens bringen.
Er gedacht
auch #152r# jch bin vnerkanntlich.
jch will wol fĂĽr sy all geen.
das sy mein nit war na:emen.
Also gieng er fĂĽr.
vnd sahe jr vyl.
der etlich wurffen den stein.
etlich schuĂźsen den schaft.
So sprungent etlich ĂĽber ein graben.
aber er gieng fĂĽr.
als ob er jr nit sa:ehe.
Do erkannt in ein ritter seiner gĹŻten freĂĽnd einer.
der gebaret auch
als ob er in nit kannt.
vnd lieĂź in fĂĽrgeen.
Als herr Tristrant fĂĽr kam.
ward er inniklichen fro.
vnd maint
das in niemant erkennt het.
Aber jener ritter rayt jm nach
vnd bat in still steen.
er het mit jm czĹŻ reden.
Das was aber herrn Tristranten nicht wol vermainet.
doch rayt der ritter zĹŻ jm.
vnd bat in
das er vmb seinen willen mit jm gieng zĹŻ der fewer statt.
Herr Tristrant sprach.
das wa:er mir nit gĹŻt.
was solt jch do thĹŻn.
Diser aber der bat fleissigklichen vnnd empssigklichen.
vnnd sprach.
Dyr wyrdet nicht
jch wil dych gar schone vonn dannen bringen.
#152v# thĹŻ mirs zĹŻ lieb.
scheĂĽĂź mit dem schafft. nun zĹŻ einem ainigen mal.
Spring einmal ĂĽber den graben.
vnd wĂĽrff eyn mal den stein.
jch bring dich on schaden dannen.
HierzĹŻ antwurt herr Tristrant.
Du hast dich nit wol bedacht.
das du mich durch einen kleinen weltlichen rĹŻm ein ding heissest thĹŻn.
darumb jch den leyb verliesen mo:echt.
Der ritter wolt nit ab lassen
vnd sprach.
Jch waiĂź
das keiner vnder in allen ist.
der dir in disen dingen geleichen mĂĽg.
hab auch nit sorg
jch bring dich on streit von in аllеn.
Herr tristrant wolt nicht
vnd sprach.
du bitest tumlich.
so wa:er jch vnweiĂź
ob ich von so:elichs kleins preiĂź wegen gieng an die stat.
do man mich vahen vnd to:eten wurde.
dein gebet ist vngefu:eg.
vnd gebĂĽrett mir nicht zethĹŻn.
Darumb bit jch
du erlassest mich so:ellicher deiner bet.
wz herr Tristrant saget.
so wolt yener riter nit ablassen.
vnd sprach.
jch will dich biten
#153r# das du mirs nicht mer versagen magst
vnd on zweifel. mich diser meiner bete gewerest.
vnd bitt dich durch der kĂĽnigin willen.
bey der du dick freĂĽndlichen vnd lieplichen gelegen hast.
so balde der die wort redet.
gieng er mit jm.
vnd ta:et alles sein begeren.
er gieng schweigende dar.
nam den schafft in sein hand.
schosse einen so vnfu:egen weitten schuĂź.
das jr keiner.
so da waren
deĂźgeleichen nie gesehen hetten.
vnd giengen durch wunder dar. zĹŻ schawen. also
das ein groĂź gedrenng darbey ward.
die weil gieng her tristrant
sprang ĂĽber den graben. einen zemal weiten sprung.
vnd den keyner hinnach mochte.
an dem sprung zerprach jm der graen hosen aine.
vnd sahe man scharlachen vnd wol beschlagen dardurch scheinen.
noch dann gieng er hin
vnd warff den steyn. souerr.
das keiner so weitten wurff nye gesahe.
von vngelĂĽck fu:eget sich.
das jm der grawe rock auch zerprach.
dardurch #153v# man sahe scheinen guldine klaider.
Als er das vermercket.
eilet er bald dannen.
thet auch seinen hĹŻt nicht ab
gieng also hinwegk in allen vnerkannt. on allein denn einem ritter
der in wider dar brachte.
das verwundern
so die ritter hetten.
ab so:ellicher grosser sterck vnd geradikeit. gabe in souil zeschicken
das sich jr keiner versan.
wie es vmb disen wunderlichen pilgrem gestalt wa:er.
biĂź er verr hinwege was.
vnd jm gelĂĽckes vale aber eynmal daruon geholffen hett.
ZĹŻ abent als der kĂĽng zĹŻ in kam.
sy jm sageten
vnnd auch weiĂźten
was von einem frembden pilgrem da geschehen was.
nam in sere wunder.
vnd gedacht in jm selbs.
es het her tristrant gethan.
hier auff bate er all
so bey jm waren.
das die ritten
vnd giengen.
auch mit allem fleiĂź sĹŻchten.
ob sye in yendert funden.
sy sĹŻchten wider vnd fĂĽr. in dem wald auff vnd nyder.
aber her tristrant wz wol sicher vor in.
der wz #154r# nun zĹŻ seinem diener kommen.
vnd riten mitt freĂĽden heym in sein kĂĽnigreich.
Da er auch wol vnnd mit grossen freĂĽden empfangen ward. von seiner eelichen frauwen. auch dem kĂĽnig. der kĂĽnigin. von seinem schwager her cainis. vnnd aller ritterschafft.
wenn aller mengklichen het in liebe vnd wertt.

AbenteĂĽr. Wie her Cainis mit der kĂĽnigin Gardeloye redhafft ist worden.

#154v# Nvn was ein mechtiger kĂĽng nicht verr von Careches mit namen Nampecenis ein manlicher held.
der auch dick grosse ritterschaft gethan hett. vnnd hohen preiĂź erworben.
der het gar ein aussermassen scho:ene frawen. na:emlich Gardeloye
die hett er gar jnnigklichen lieb auch in so grosser hĹŻt.
das er ein teyl sein selbes ere mit so:elcher starcker hĹŻt verkrencket
Vnnd doch
so ein fraw selbs nicht wil.
alle hĹŻte vmbsunst ist.
Nampecenis gedacht tag vnd nacht darauff.
wie er seyn frawen wol verhu:eten vnd versorgen mo:echte.
vnd schĹŻff die maur vmb sein brugk zemal hoch mauren vnnd weyt tieff gra:eben darumb machen.
auch hett er zĹŻ allen zeiten dye schlĂĽssel selbs.
vnd was auch selbs porttner.
so er dann auĂź rait an das gejaide oder an ander enden.
so was er die schlĂĽssel mit jm fu:eren.
Er lieĂź auch weder man noch knaben in der #155r# burg. dann allein frawen vnd junck frawen.
Diser was der nampecenis.
den herren cainis vor careches gefangen hette.
wenn er forcht seiner frawen zemal hart vor jm.
darumb hett er sy in so:elicher grosser hĹŻt.
das es ĂĽber die maĂź was.
Raite er auĂź.
so het sy nyemand von mannen bey jr. weder jung noch altt.
was er denn da heym.
so getorst sy nyemand ansehen
Also fu:ert die fraw ein strennger vnd beczwunger leben. dann ein reglerin.
yedoch het sy herren cainis lieb. vnd jm gelobet
ee sy Nampecenis gema:ehelet warde.
wenn er zĹŻ jr ka:eme.
wo:elte sy in vmbfahen.
so:ellich jr gelĂĽbde vermercket
vnnd verstĹŻnd der herr
vnd was jm schwa:ere
er thet auch allenthalben deĂźter gro:essern fleiĂź.
ob er sein frawen vor herr Cainis verhu:etten vnd behallten mo:echte.
Vnd wie wol er die burg mit grossem fleisse beschloĂź.
so mochte er in doch den wege der grossen liebe nicht beschliessen.
wenn #155v# sy heten aneinander lieb. als wol
als wa:eren sy sta:ets beyeinander gewesen.
Eins tages gedacht her cainis
er wolt des gelĂĽck lassen walten. vnd besehen
ob er zĹŻ der frawen kommen mo:echt.
er saĂź auf
vnd rayt allein dar.
wenn er wol weĂźte
das Nampecenis an dem gejaide was.
als er dar kam.
ward sein die frawe geware.
wenn sy des selben tags durch kurczweilen auĂźgangen was. vnd doch nit weiter dann czwischen der thore.
da mochte sy in sehen vnd anreden.
sy empfieng in zemal freĂĽndtlich mit grosser liebe vnd begirlichem herczen.
der held dancket jr. mit geleichem widergelt der liebe. vnnd auch der wort.
er bat auch got fleiklich
das er den thet vellen
der jm die brugge so sere verschlossen hette.
vmb das er der frawen sein bottschaffte.
darumb er dar kommen was.
der enden nicht gesagen mocht.
als er dann geren gethan hette.
doch sprach er.
jch na:eme mir zĹŻgrossem #156r# heyl
ob die andern frauwen ein wienig auff ein ortt giengen.
seyd mir doch nit mer werden mage.
das jch euch meinen willen ein kleine gesagen mo:echte.
Dye fraw hieĂź die andern junckfrawen auf ein ortt geen.
das geschahe.
da mochten sy nun wol miteinander reden vnnd er sprachen.
Do hĹŻb her cainis an
vnd vermanet sy der gelĂĽbde.
so sy nun gethan hett.
ee vnd sy verma:ehelt ward.
Auch wie sy im auĂź seinem gemĹŻte nye kommen wa:ere.
Hierauf bat er die frauwen mit grosser bete in des genyessen lassen.
Sy antwurtet
vnd sprach.
Her cainis du warst
vnd bis mir lieb.
des lawgen jch nit.
dann das es der selben zeit nit gesein mocht.
jch hett deinen willen geren gethan vnd auch volpracht.
habe auch dessebelbigen noch mĹŻt zethĹŻn vnd volpringen.
wa das mit gĹŻtem fĹŻge gesein mo:echt.
vnd das am basten stat mo:echt haben.
Nun sihestu wol
wie es mir stet
vnd #156v# gar hart jch verschlossen vnd verhu:etet bin.
yedoch gundt jch dir wol
ob du dz also geschaffen mo:echtest.
das du zĹŻ mir mo:echtest kommen.
dann wie vast er mich in hĹŻtt hat.
so steet mein gemu:et also fast zĹŻ dir.
das jch deinen willen thĹŻ.
wann du zĹŻ mir kommest
vnd das gesein mag.
Her Cainis ward fro
vnnd dancket der frawen sere.
vnd schied hinwegk.

AbenteĂĽr. Wie her Tristrant her Cainis riet schlĂĽssel zemachen.

HEr Cainis gewan nun manigen gedanck.
wie er mit fĹŻge zĹŻ seiner allerliebsten frauwen kommen mo:echte.
vnd keret allen fleiĂź fĂĽr.
er fandt aber nicht in seiner vernunfft.
dardurch in beyden geholfen wurde.
da saget er es seinem schwager her tristranden
bat den vast
das er jm riet
wie er mit fĹŻg zĹŻ seiner frawen kommen mo:echte.
Her tristrant vermercket eben. #157r# der frawen freĂĽntlich erbieten vnnd gĹŻten willen. auch darbey die grossen hĹŻtt
darinnen sy was.
vnnd sprach
mich bedunckt nicht besser.
dann das du dein frawen bittest
das sy die schlĂĽssel abdrucke in wachs.
vnnd dir das selb wachs her auĂź werff ĂĽber den graben.
nach dem selben wachs laĂź dir die schlĂĽssel machen
So magst du die brug selb entschliessen Auch auĂź vnd ein kommen.
als offte dir das gelĂĽck fu:eget.
Her cainis warde des rates fro.
rit kurczlich wider dar.
vnd kam
da er mit seiner frauen ĂĽber den graben reden mocht.
vnd saget jr auch von dem wachs. vnd all sein fĂĽrnemen.
Der frawen geuiel der ratt wol.
vnd globet jm das wachs czĹŻ wegen bringen.
doch fraget sy.
wenn er das holen wo:elte.
Er saget. auff den schiersten montag.
In der zeit bracht sy das wachs zĹŻ wegen. mit hilff jrer junckfrawen drey.
die auch vmb disen rat westen.
her cainis kam dar.
als #157v# er geredt het.
vnd jm ward das wachs bereyt. ĂĽber den graben geworffen.
des er hoch erfreĂĽwet ward.
dancket der frawen zemal fleissig.
vnnd keret wider dannen
wenn dise zeit jm nicht verhenget
dz er mer geredt het.
vnd rait eylent mit vil vmbsehen als die flĂĽchtigen.
Als er nun heym kam.
versĹŻchet er sein heil an alle die schmid.
so jm bekannt waren.
vnnd fand vnder in allen keinen
der sichs vnder winden wolt.
das er ser betru:ebt warde vnd gancz vngemĹŻt.
vnd empfiel jm all sein freĂĽd.
het auch verhoffet.
das jm durch disen rat nymer geholffen wurde
doch saget er seinem gesellen.
wie er gehandelt het.
vnd jm das alles vmbsunst wa:ere.
Her tristrant sprach.
jch habe einen schmid mit mir bracht ĂĽber mo:er.
der ist hie in diser stat.
waiĂź jch wol
er kan dir es machen.
vnd tĹŻt das vmb mein willen
Der schmid ward besannt.
als der kame
nam in her tristrant an ein geheym
#158r# weiset jm das wachs.
vnd bat in die schlĂĽssel zemachen.
der schmid ward lachen
vnd sprach.
Herr was wo:elt jr mit disen schlĂĽsseln thĹŻn.
wo:elt jr stelen.
so hilff
noch mach jch der nicht.
Her Cainis verantwurt dise red
vnd sprach
RĹŻch
wz wir thĹŻn damit.
dann jch gelob dir fĂĽrwar
machst du die schlĂĽssel gĹŻt vnd gerecht
das du des ymmer geniessen solt.
der schmid vermaĂź sich des zetĹŻn.
do wart her cainis wider erfrewt.
vnd hofft sein sach noch zĹŻ gĹŻtem kommen.
vnnd saget des groĂź genade seinem gesellen herren Tristranden.

AbenteĂĽr. Wie herren tristrant botschafft kam.
das sein vater tod wa:er.
vnd das er solt heym ziehen. vnd das lant einnemen.

ALs dicz ding verschriben verhandelt vnd geschehen wz.
kam ein bot von johnoys herren tristranden sagen.
das sein vatter von #158v# todes wegen abgangen vnd verscheiden wa:ere.
vnd stĹŻnd vast ĂĽbel in dem reich.
wenn ettlich fĂĽrsten wolten nur mit gewalt kĂĽnig sein.
darwider waren etlich sein freĂĽnd. vnd der mererteil der landtschafft.
darumb so thet grosse nott
dz er heym zuge.
das er das landt selbs einneme
vnd regnieret.
Als er so:eliche botschaffte vernam.
sprach er zĹŻ curneual.
Du hast mir manig jar fleissig vnd wol gedienet.
so habe jch nun ein aigen kĂĽnigreich
darmit jch dich will belonen.
vnd bin fro
das jch dich deiner trewen dienst belonen mage.
darumb gibe jch dir mein kĂĽnigreich johnoys gancz zĹŻ aigen.
daz du fĂĽran gewaltiger kĂĽng vnd herr seyest in disem kĂĽngkreich.
Curneual sprach
genad lieber herr her tristrant got sol
vnd mĹŻĂź euch ymmer belonen.
das jr mir als gĹŻt willig vnd gena:edig seyt
das jr mich also ersamklichen fĂĽrsehen woltend.
aber mir gezimt nicht eur kron
vnd wil #159r# der auch nicht.
Der herr sprach.
warumb wilt du der nicht.
so jch dir der vergunn.
Herr sy geczimpt euch bas dann mir
mir gebĂĽret nicht kĂĽnig czĹŻ sein.
vnnd kan sein auch nicht.
das laĂźs von.
es lernet dich mein lantschafft wol.
Herr jch nymme der nicht.
auch wa:er ewer lantschafft nit lieb.
das die jre lehen von mir empfahen. vnnd mir dienen solten.
sy so:ellen von recht euch dienen. jrem rechten erbherren.
Wo:elt aber jr mir lieb thĹŻn vnd wol belonen.
so kommbt selbs dar.
richtet eur kĂĽnigreich mit gewalltiger hanndt vmb alles darinnen geschehen.
vnd leihet eur lehen vnd landt selbs.
wo:ellt jr mir dann leihen ein pfleg oder ein ampt.
damit jch mich betrage.
wil jch geren auffnemen.
aber der kron vnnd des reiches will jch nicht.
vnnd so jr ewer sach also schicket
vnnd ewer kĂĽnigreych nach notturfft versechet
wo:elt jr dann.
so schicket nach meiner frawen ewr gemahel
vnd waltet #159v# eurs kĂĽnigreichs selbs.
ob jr aber nach jr ziehen wolt.
was mir dann wirdt beuolhen die weil zethĹŻn. biĂź auff ewr wider kunfft.
wil jch geren vnd fleissigklich verpringen.
main auch.
so ewer lanndtschafft. so:elich ewer fĂĽrnemen vnd willen versteen werdent.
das in so:elliches auch wol gemaint seye
vnd thĹŻn.
was jr gepietet.
das bedunckt mich euch der ganczen landschaffte vnnd mir das nuczlichest sein.

AbenteĂĽr. Wie her tristrant in Curnewalisch zoch.
ee er heym gen johnoys rait.
vnnd das kĂĽngkreich einnam.
auch wie es jm ergienng.
ee er wider auĂź dem land kam.

#160r# HErrn tristrant geuiel der ratt wol.
vnd schicket sich darnach zĹŻ lant zefaren.
doch wz jm schwa:er.
das er hinwegk cziehen solt. die kĂĽngin vor nit sehen.
vnd maint
er mo:echt den tag seins dannen scheyden nymmer ĂĽberwinnden.
dicz leget er curneualen kla:eglichen fĂĽr.
bate den mit grosser bete.
das er mit jm darfu:er.
vnd sprach.
so jch dein nu nymmer bey mir hab.
so waiĂź jch nit.
wie oder wa jch zĹŻ dir kommen mĂĽge.
vnd mag leicht geschehen.
jch sehe jr nymermer.
darumb bit jch.
verzeich mich #160v# nicht.
vnd far mit mir dar.
Curneual verwilliget darczĹŻ.
wenn er seines herren gebete vnd gebot nye verachtet.
Her Tristrant saget sein dannen keren seinen schwager her cainis.
bate den mit fleiĂź dar ob czesein.
das seiner ritterschafft vnnd diener. sich die weil schicketen
vnd bereiten. auff das herrlichost mit jm zĹŻ landt faren.
hiermit hĹŻben sich die zwen. herr tristrant vnd curneual auĂź dem lant
vnd beklaideten sich als zwen farent mann. oder spilleĂĽt. in kurcz graw ro:ecke vnnd kurcz rot kappen
den waren dye czotten von gelbem fritschal.
dicz ist ein besunder kostlich tĹŻch.
das nur ma:echtig herren tragen.
Sy eileten bald wegk
vnd liessen sich nicht geren auff der straĂź vinden.
kamen mit grosser eyl geen Lythoni
vnd vanden herren Thinas anheym.
er warde zemal fro
embote der kĂĽnigin.
das er aber kommen wa:er sy zĹŻ sehen vnd mit jr reden.
das solt geschehen in dem baumgarten #161r# bey der linden.
darauf in der kĂĽnig einst gewartet het.
herr Thinas rayt hinwege der kĂĽngin sagent die botschaft.
der sy hoch erfreĂĽt ward.
als die nacht kam.
Kam auch herr tristrant an die verzilt stat.
dye kĂĽngin gieng zĹŻ jm. in enpfahen mit vil freĂĽntlichen worten vnd lieblichem vmbfahen.
beliben die nacht bej einander. mit kurczer ergeczlicheit vnd schnellem abschid.
so aber von jm geschahe. mit grossem laide. vnd traurikeit.
wann es in gar vil czĹŻ frĹŻ wz.
vnd mĹŻst doch ye sein.
Die kĂĽngin beualhe in got. in sein hĹŻt.
vnd gieng mit betru:ebtem herczen wider in jren gemache.
Herr Tristrant vnd sein gesell eilten auch dannen.
kamen so verr.
dz sy mainten.
sy wa:ern ernert. vnd in niemant nach jagt
Do sant der bo:eĂź geist seinen diener Auctrat dar.
do er herr Tristranten sahe.
begund er zehand eylen vnd jagen als starcke
er was.
Herr Tristrant het kein wo:er bey jm.
vnd mĹŻst fliehen.
wie vngern er #161v# das tha:et.
Aber Auctrat jagt seinem veter nach. mit schwert vnd sper. so gar kreftiklich.
das herr tristrant gar kaum emplohe.
vnd kam an ein kleines wasser.
es was aber gar schna:ell vnd tieff.
er vande ein schiflin bey dem gestat
darein lief er vnd Curneual.
Sy stiessen von lande
wie sy mochten.
wann sy heten weder rĹŻder noch schalten.
Auctrat rayt schna:ell nach.
gedacht in allweg
wie er in gefahen oder erschlagen mo:echt.
vnd kund jm doch auf dem wasser nit zĹŻ kommen
da nam er sein sper.
vermaint herr Tristranten darmit durchschiessen.
vnd schoĂź jm das mit ganczen krefften gar neidiklich zĹŻ.
aber er vermiĂźt des ku:enen helden.
Vnd schoĂź in das schiflin.
dz der schaft in zwey zerbrach.
Sy namen die stuck.
schiffeten darmit ĂĽber das wasser.
vnd kam in zĹŻ grossem glĂĽck.
das in zĹŻ dem tod gemainet was.
vnd fĹŻren on alle jrrung
do sy sicher warn.
Do aber der laidig Auctrat #162r# das sahe.
vnd das er nichssen mer geschaffen mo:echt.
Ward jm vngemach vnd zorn.
Schicket bald zĹŻ dem kĂĽnig.
hyeĂź dem sagen.
Tristrant wa:er jm land.
hett die kĂĽngin gesehen. vnd in betrogen.
auch wie er jm zĹŻkommen. vnd yener geflohen vnd hinkommen wa:er.
Als der kĂĽnig das ho:eret.
Machet er sich auff mitt allem volck.
so er het.
vnd eylet nach czĹŻ sĹŻchen.
ob man in yendert vinden mo:echt
Er gebot allen sĹŻchenden.
als lieb in leib vnd leben wa:ere.
das sy sĹŻcheten auf all strassen.
auch nicht dannen ka:emen
bys Tristrant gefangen oder erschlagen wa:ere.
Er sĹŻchet auch des selbigen tages selber.
vnd gebot herrn Thinas der hĹŻtte selbs pflegen. bey seiner burg Lythoni.
der das zemal gern tha:et. vnnd gar mitt gĹŻttem fleyĂź.
Wann er wol gedacht
herr Tristrant wurde in aber heym sĹŻchen.
Er rayt aller allein auff dye straĂź oder wege zĹŻ seiner burg.
vnnd vande allda #162v# herrn Tristrant
der was gelauffen berg vnd tal.
bis das er zĹŻ der burg kam.
herr Thinas tha:et seiner treĂĽ genĹŻg.
vienge in
vnd fĹŻrt in mit jm in sein burg.
vnd beualhe in seiner frauen.
gebot jr bey jrem leben
das sy in hielt in so:ellicher geheym
das in niemant ho:eret
noch sa:ehe.
Auch das sy sein mit fleiĂź selbs pfla:eg. deĂźgeleichen seiner diener sambt jm.
Die frawe was des vast willig vnd fro.
das sy jm sein leib vnd leben so leicht behalten mo:echte.
Also geschahe herrn Tristrantt in dieser vancknuĂź alles gĹŻt.
was jm auch nĂĽczer dann alle kĂĽngreich.
vnd belibe also do.
bis man ĂĽberal versĹŻchte.

Abentewr mit wellichen listen dye kĂĽngin herr Tristrant zĹŻ hilff kam.
das man nicht mer nach sĹŻchet.

#163r# Nun lassen wir herr Tristrant do rĹŻwen ein weil.
der ist nun wol genesen.
vnd zeĂĽcht on alle jrrung.
do er zetĹŻn hatt.
vnd sagen von der kĂĽngin.
die zemal ser betru:ebt vnd in grossen a:engstlichen sorgen ist.
wann jr ward von wort zĹŻ worte gesagt. herr Tristrancz nach jagen vnd auch sein hinkommen.
do aber als volcke gemeinklich sĹŻchen ward.
het sy keyn hoffnung seins hinkommens.
sunder er wurde gefangen. vnd von jren wegen sterben
das gab jr vrsach zĹŻ so:ellicher vnma:essiger klag.
das sy vil lieber mit jm wolte #163v# sterben. dann on in leben.
weil sy also saĂź ĂĽberladen vnd vertiefft in der grossen herczenlichen klag.
giengen zĹŻ jr kemnaten zwen vnbekannt farent man.
die hetten verspilt
was sy vmb vnd an gehabt heten
darumb giengen sy zĹŻ der frauen. sy byten vmb gab.
Do die frau sahe. jr groĂź nott vnd armĹŻt.
gedacht sy listiklich herr tristranten mit disen knechten. auĂź seinen no:eten helffen. vnd bey leben behalten.
vnd viel ir zĹŻ.
das sy sich in wolt offenbaren
doch fragt sy vor
wer oder von wannen sy wa:ern.
Sy sagten
sy wa:ern zwen farendtt man.
vnd heten sich also verspilt.
der ein hieĂź hawbt. der ander blat.
vnd kamen aller erst des tags in dise stat.
Der kĂĽngin was nit wol lenger zeschweigen.
Wolt sy anderst herrn Tristrant zĹŻ hilff kommen.
Die sprach
Lieben gesellen. geto:erst jch mich an eĂĽch lassen. vnd meinen wyllen ein zethĹŻn.
des jch eĂĽch gar freĂĽntlichen bitten. vnd wol belonen will. also
#164r# das jr ymmer von armĹŻt gefreyet werden.
Die zwen gelobten ir. mit hantgeben treĂĽen.
das sy das gewiĂźlich vnd geren thĹŻn wolten.
Do hĹŻb die frawe an zesagen vnd klagen
wie jr sach geschaffen wa:ern.
Das herr Tristrant in dem lande wa:er.
Wie der kĂĽnig des wa:er worden jnnen.
vnd jm der nach stellet.
Nun wa:er nicht mynnder.
wurd er ergriffen.
er mu:este sterben.
Darumb lieben gesellen. tĹŻtt so wol.
geet auf die weg.
als ob jr flichtige geet.
vnd wer eĂĽch zĹŻ kumm.
den laĂźset eĂĽch vahen.
es ist eĂĽch sicher in aller warheit on schaden ewrem leib vnd leben.
Jr behalten aber mir dardurch seynen leib.
Do mainet sy herr Tristranten.
vnd mir mein ere.
vnd jr werdend darumb reych.
Als jch eĂĽch gelobt hab.
dyse zwen. Hawbt vnd Blat. gelobeten jr zĹŻ dem andern mal. dyse sach gar gancz getrewlichen auĂźrichten
vnd sorgten nit anderst. dann zĹŻ lang verziehen.
Vnnd #164v# wurden nun zespat kommen.
Die kĂĽngin sprach.
Nain es ist noch fru:e.
vnd kommt wol recht.
Hierauf baten sy die frauen zesagen.
wie sy sich in den sachen halten. vnd was sy thĹŻn solten.
Die frau sprache.
lieben gesellen. jch will eĂĽch klaider geben vnd kappen.
die ziehent an
vnnd geet geleich.
als ob jr auĂź dem land wo:elt
wann die klaider vnd kappen seind geleich. als die herr Tristrants.
darumb ka:eme man eĂĽch zĹŻ.
so laĂźt eĂĽch vahen.
vnd besteet krefftiklich darauf.
Herr Tristrant sey eĂĽr herr.
vnd hab eĂĽch geschicket in sein kĂĽngreich johnois.
wann sein vatter mit tod abgangen sey.
vnd seyne freĂĽnd haben weren vmb das kĂĽngreyche.
Nun sey er selbs noch zĹŻ Carechs.
aber er werd mit dreitausent helm kurczlich hernach kommen.
Sagt auch dobej
wie eĂĽch leib vnd leben hie jm land gar nahent genommen wa:ern durch so:ellich geschichte herrn Tristrant geschehen.
ditz #165r# sagt sy in alles aigentlich.
vnd hyeĂź sy das warlich sagen. in aller form.
als ob es in geschehen wa:er.
Sy benannt in auch die zeit
als es geschehen wz.
auch das wasser. vnd all ander artickel. fliehents vnd hinkommens.
vnd wie jr seind mitt flĂĽchten. in dem land geet.
bis man ewch doch gefangen hab.
Ob es aber also ka:eme.
dz man eĂĽren yetwedern besunder fragen wurd.
so besteet stercklich auf einer red.
laĂźt eĂĽch weder mit dro noch gabe darzĹŻ bringen.
das jr mit worten wenckent. anderst
denn jch gesagt hab.
Wurdend jr aber mit worten fellig also
daz einer nit sagt als der ander.
so mu:eĂźt jr gewiĂźlich sterben.
darumb haltend mein red.
vnnd helft mir vnd eĂĽch selber.
Hiermit gab sy in klaider vnd kappen
vnd schickt sy hinweg.
sy giengen vnlange
sy wurden gefangen.
vnd Auctrat brachte sy gen hoff.
vnd fragt die nach aller notturfft.
Sy sagten offenbar
als die #165v# kĂĽngin sy sagen hieĂź.
Auctrat der fĂĽrstt aller boĂźheit. lieĂź es darbey nit.
sunder teylet er die von einander.
vnd fraget yegklichen besunder.
vnd sprach zĹŻ dem einem.
dich hilft nicht deyn listikeit
jch weiĂź wol
wer du bist.
auch das du vnrechte gsagt hast.
jch sag aber dir fĂĽrwar.
mein herr ist so gar erzĂĽrnet wider dich.
dz du darumb mĹŻst sterben. oder aber die warheit sagen.
der gefangen sprach.
Mir geschehe wol oder wee.
so mag jch nit annderst sagen mit warheit.
er wo:el dann lug ma:er
der sag jch jm souil
er will.
Alls er nun dann erlernet het.
vnd nicht an jm anderst vande dann vor.
lieĂź er in ledige
nam den andern auch auf ein ort
vnd sprach mit grosser listikeit.
wie ist dir
nun du meinen herrn gelogen. vnd dich selber betrogen hast.
Nun mĹŻstu on zweyfel darumb sterben.
vnd hat dir des nitt not gethan.
hetest du die warheitt gesaget als dein gesell.
So mo:echtestu deyn #166r# leben auch behalten haben.
Diser sprach
Sagt er dann anderst dann jch.
Ja er saget anderst.
Des scham er sich in sein hercze.
Warumb wolt er sichs scha:eme.
darumb das er gelogen hat.
O sprache Auctrat.
Wie ho:ert du bist.
das du nicht anderst sagen wild.
Wo:eld jr dann die warheyt haben.
Ja.
Dye hab jch vor gesagt
Nain es ist annderst darumb kommen.
Nain auff mein aid.
Wo:elt jr aber
dz jch offenlich vor allem volck lieg
vnd betriege.
dz tĹŻ jch auch.
ob es eĂĽch anderst lieb ist.
Er sprach.
jch will nit dann die warheyt.
Die hab jch eĂĽch auch gesagt.
vnd wiĂźt das selbs. als wol als jch.
Aller erste lieĂź er in ledig.
vnnd sprach czĹŻ dem kĂĽnig.
die zwen gesellen. haben war vnd recht gesaget.
Wann die
dye jch Jagett
trĹŻgent auch so:elliche klaider vnnd kappen.
Vnnd darumb
das sy also behendigklich vnnd schna:ellichen fluhen.
mainett jch
es wa:ere herr Tristrant.
ZĹŻ stunden #166v# schĹŻff der kĂĽnig die hĹŻt ab.
wann er het allweg verhu:eten lassen.
vnd lieĂź die gĂĽten gesellen geen.
wa sy wolten.
Herr tinas rayt auch heym.
vnd half herr Tristrant wider heym zĹŻ land.
aber die zwen gesellen hawbt vnd blat kamen verholen zĹŻ der kĂĽngin. jr sagen dise geschicht
darumb sy enpfiengen grosse gab vnnd miet.
als sy in versprochen het.
vnd schiden damit vom lande.

Abentewr wie herr Tristrant gen johnois zoch.
vnd wie graff Ryolin dye weil das land Carechs aber verhergett
vnnd verwu:estet.

ALs aber herr Tristrant gen carechs kam
nam er zĹŻ jm dreĂĽtausent man.
vnd fĹŻr damit in sein aigen land.
als er dar kam auch sein lantschaft alle zĹŻ hof.
vnd erbuten jm grosse ere.
do richtet er all wo:eren vnd vnfrid.
auch wz vngebĂĽrlichs #167r# seinem land was.
ward alles auĂźgereitet.
er belib bej in mer dann zwei jar.
darnach ward er zĹŻ rat heym zĹŻ ziehen.
do beualhe er Curneualen die kron. auch leĂĽt vnd land.
befalhe auch aller mengklich.
daz sy Curneualn vnderta:enig wa:eren als jrem rechten herrn.
Hiemit belonet er jm seiner getreĂĽen dienst.
Curnewal ta:et dicz vngern.
doch nam er dz mit grosser danckbarkeit von seinem herrn auf
der vrlaubet sich von seinem volck.
vnd fĹŻr wider gen Carechs.
In der zeit waren schweher vnd schwiger tod.
vnd herr Caynis het vil vrleĂĽgs.
wann graff Ryolin het in aber bestanden. vnd grossen schaden gethan.
Herr Caynis ward auĂź der massen fro.
do herr Tristrant kam.
desgeleichen sein gemahel.
vnd do er hort
das herr Caynis so grossen schaden an lewtt vnd land genommen het.
Schraib er auĂź vmb hilff.
als weit das land was.
Dar kam maniger stolczer weigant.
mit den #167v# RĂĽst er sich auff.
vnd ward graff Ryolin aber bezwungen.
er vnd all sein freynde. die mĹŻsten alle schuld bezalen. vnnd ho:ertiklich bu:essen.
was sy herrn Caynis ye getha:eten.
Herr Tristrant tha:et groĂźsen schaden in graff Ryolins land. mitt brannt vnd sturm.
Nun was jm noch ein stat vor gestanden.
zĹŻ der kert er.
vnd gewan die mit gewalt. bis on ein turn.
den wolten sy nit geben.
Herr Tristrantt ward ser erzĂĽrnet.
vnd gieng mit gwalte an czesturmen.
Er tro:estet sich seyner ku:enheit.
vnd sturmet parhaubt.
vnd het den helm von jm getan.
er ward geworffen mit eim stein.
das man in fĂĽr tod dannen trĹŻg.
herr Caynis ward des sere betru:ebet. vnd dardurch erwegt zĹŻ grymmigem zorn.
vnd gewan den thurn mit gewalt.
er erhieng
vnd erto:etet auch alles
wz er lebentig darjnn fand.
vnd mĹŻĂźten den wurff
so sy gethan heten
mitt dem tode bezalen.
Herr Tristrant aber lage #168r# do on alle macht vnredent vnnd vnho:erent.
der ward nun heym gefu:ert mit grossem jamer vnd klagen.
vnd maint niemant
das er genesen mo:echt.
herr Caynis klagt ser.
weinet mit herczen vnd augen.
vnd sprach.
sol er diser wunden
so er von meinen wegen enpfangen hat
sterben.
so ĂĽberwind jch den tag nimmer mer.
also redeten auch all sein man ritter vnd knechte. auch aller menklich.
Herr Caynis schickt zestund vmb a:erczt.
die in punden
vnd heyleten.
yedoch wz er mer dann eyn jar.
das er sich nit wol vermocht
vnnd sta:etiklich vngesund wz.
als aber er warde da.
das er wider reitten mocht.
rait er eins tags an die baiĂź.
vnd nam mit jm einen knaben
het er mit jm dar bracht auĂź seym land johnois
der wz jm gefreĂĽnt.
herr Tristrant het seiner scho:en vil verlorn.
vnd wer in vor kennt het
den wz er worden vnbekannt.
Als er also rayt
kam er zĹŻ dem see.
der do flewsset in das Curnewalisch #168v# land.
dar gegen kert er sich
vnd spra:eche ha:elingen bey jm selbs.
O wie liebe kĂĽnigin. sol jch dich nimmer mer gesehen.
Antwurt er jm selbs.
Ach nain wye kĂĽnde das ymmer geschehen.
als wolt er reden
Jch hab niemant mer.
der mir darzĹŻ helf
oder rat.
Das kind oder knab sprach.
warumb soltu sy nicht sehen.
wann es hette die red erho:ert.
so er gethan het.
Herr tristrant sprach.
FreĂĽnd. es mag nymmer gesein.
Es mag wol sein.
Du solt dichs so gar nit verzeihen.
Ach es kan
noch mage nimmer gesein.
Ey lieber vetter so sage doch warumb.
Das will jch dir sagen
Do jch aller na:echst bey jr wz.
do warde jch geoffenbaret.
jch wa:er auch lebentige nimmer dannen kommen.
dann das gelĂĽcke mir dannen half. durch einen meinen gĹŻten freĂĽnd.
der mich bey jm behielt
bys man ĂĽberal versĹŻchet.
Desselben mals kam jch selbs an der zefĹŻssen dar gangen alls zwen gartznn.
auch bin jch wol dar #169r# kommen als ein pilgrem. vnd in manig ander weise.
noch dann ward jch alle mal verspehet vnd geoffenbaret.
darumb so mag es nymmer gesein.
auch ist die hĹŻtt zĹŻ groĂź
damit sy verhu:etet ist.
vnnd sihe jr laider mit meinen augen nymermer.
Aber het jch Curneualen meinen getreĂĽwen diener noch bey mir.
der ist der lĂĽstige
vnd ga:ebe mir leicht rat.
damit jch noch in geheym zĹŻ jr kommen mo:echt.

AbenteĂĽr. Wie her tristrant zĹŻ der kĂĽnigin kam. in einem narren kĂĽttel.
vnd wie es jm ergienge.

Der knab sprach.
vetter du magst sy nye so woll nach deinem willen gesehen haben.
du mĂĽgest sy nun bas gesehen.
Her tristrant fraget wie.
antwurt der knabe
Du bist anders geschafen
denn du vormalen gewesen bist.
auch ist dir deyn hare abgeschoren.
vnd wer dich erkennt hat
dem bistu nun vnerkannt
du werst jm denn genennet.
darumb leg an ein narren gugel.
#169v# vnd gebar als ein narr.
so komestu mit deiner listikeit wol zĹŻ jr.
auch mainend die hu:eter nit anders denn
du seist ein narr
vnd haben kein mercken auf dich.
her tristrant ward ser lachen.
kusset den knaben vor freĂĽden.
vnd sprach.
Nun mu:eĂźs dir gott lonen lieber vetter deins getrewen rats.
vnd will dir ymmer darumb hold seyn
mir zweifelt auch nit.
du werst noch eyn weiĂź man
seyd yecz souil in dir ist.
Er rait heym
lieĂź jm verholen ein narrn kĂĽttel machen mit einer gugel.
hĹŻb sich allein hinweg.
vnd trĹŻg ein grossen kolben mit jm. fĂĽr sein gelaits man.
Als er czĹŻ dem see kam
gieng er wider vnd fĂĽr geleich einem thoren.
das traib er so lang
biĂź eyn kauffman zĹŻ jm kam.
der was von Thinthariol
der vermainet anders nit.
denn er wa:er ein narr.
er vieng in
vnd vermaĂź sich
er wolt in der kĂĽngin bringen.
dicz ho:ert her tristrant geren
vnd ward fro.
hiemit giengen sy in eyn schif.
her tristrant gebaret so #170r# offenlich.
dauon sy all dick lachen wurden
vnd redten gemeinklich.
sy heten so gĹŻten narren nye gesehen
Nun gaben sy jm in dem schiff ka:eĂź. brot. vnd anders
so sy bey in hetten.
Her tristrant het seiner lieben auch nicht vergessen
nam den ka:eĂź
den er selbs essen solt.
behielt den heimlichen in sein gugel.
vnnd vermaĂź sich den seiner frawen zepringen.
Als sy gen tintari o kamen.
do rait kĂĽnig marcks spacieren bey dem see.
die kaufleĂĽt giengen zĹŻ jm dar
schencketen jm den thoren.
vnd wurden darumb mawtfrey gelassenn.
Diser thor gebaret als gar to:erlich mit red vnd geberde
das sich nyemant anders versteen kund.
dann er wa:er von natur ein thore.
er geuiel in allen zemal wol.
Die herren vnnd auch ander gesellen. triben in sere vmb.
das vertrĹŻg er gu:etlich vnnd vil.
Auctrat wolte auch sein narren spil mit jm haben getriben.
des wolt aber der thor #170v# von jm nit leiden.
vnd gedacht die allten schuld.
das er jm souil zĹŻ laid getan het.
vnd schlĹŻg jm gar neidlich zĹŻ. in mainung
das er in wolt zĹŻ totschlahen.
aber diser was behender
vnnd floch mit schneller eyle.
kam auch gar kaum daruon.
aber nit mynder jm was fliehen nĂĽczer. dann das gancz keiserthĹŻm.
wenn er mu:est on zweifel tod sein.
des het jm kein mensch gehelffen mĂĽgen.
Der kĂĽng rait gen hof
vnd fĹŻrte den thoren mit jm.
der gienge ains ganges zĹŻ der kĂĽngin.
die empfienge in
als man thoren empfahen soll.
Er stĹŻnd fĂĽr sy
sy solt in kĂĽssen.
dye frawe het kein geuallen noch lust darczĹŻ.
wenn sy erkennet in nit.
noch west nit
wer er was.
vnnd wiewol er vor jr stĹŻnd als ein thore.
so sahe er sy gar lieplich vnd freĂĽntlich an.
dicz vermercket der kĂĽng
vnd sprach.
wee du thor laĂź dicz ansteen
solt du frawen so lieplichen ansehen
antwurt der thor.
jch mĹŻĂź wol ansehen.
der #171r# kĂĽnig sprach.
des will jch auch wissenn haben.
warumb du sy ansehen sollt.
das will jch dir sagen.
vmb das sy von recht. mir holden mĹŻt vnd freĂĽntschafft tragen sol.
vnd jch waiĂź
das jch jr liebe bin.
ey ho:er auff du thor
du spotest.
nain zwar jch spott nicht.
so leugest aber.
jch leuge nicht.
zwar du leugest.
jch leuge nicht:
es wird auch schier herczĹŻ kommen.
das jch bey jr schlaffe.
bey wem.
bey deyner frawen ja bey deinem weib.
wye es dir halt geuall.
schweig du narr
laĂź so:ellich red.
vnd sag von anderen.
jch mag nitt schweigen
vnnd kan auch nicht liegen.
kanst nicht liegen.
nun la:est du doch jecz lĂĽg ho:eren.
jch leug nicht.
vnnd was jch rede
ist war.
Der kĂĽnig sprach.
sy hatte vor dir gĹŻten frid. vnd deiner liebe gĹŻtt rat.
antwurtet der narre.
jch enwaiĂź
ob sy vor mir fride hat oder nicht.
aber das waiĂź jch wol
das jch jr liebe bin. alls jr aigner leib.
ho:er auff narr
wie mo:echt dz #171v# ymmer gesein.
das ein so wunder scho:ene fraw jr gemu:et an einen thoren keret.
jch bin kein thore.
jch bin ein gĹŻtter ritter.
vnnd habe vil vmb jren willen gethan
So sag an du thore
was du gethan habest.
Do habe jch vmb jren willen groĂź arbeyt bestanden.
mir ist auch dick liebe vnnd laid vmb jren willen geschehen.
denn ob jch die warheyt sagen sol.
so ward jch durch sy ein thor.
man zewchte mich bey den oren. vnd bey der gugel hin vnd wider.
das leid
vnd vertrag jch alles gu:etlichen allein vmb jren willen.
Si ist mir auch lieb vor aller welt.
diĂź redt jch still vnd ĂĽberlaut.
wie es dir halt geualle.
Ob sy es aber nicht gelauben wil
so vergunn jch doch nyemancz souil gĹŻtes als jr.
mit disen wortten sprange er fĂĽr sy auff den tebich.
seczet sich darauff
vnd sprach
wie du hernach geschriben vindest.

#172r# Nun will jch lassen scheinen.
ob es all so sey
als jch gesaget habe.
vnnd ob jch jcht mit allen meinen sinnen mein treĂĽ bedechte
das jch jr souerre ĂĽber see. dises dinglein gepracht habe.
hiermit zohe er den ka:eĂź auĂź seiner gugel.
vnnd sprach.
Nement hin libe fraw dises ding.
so jch euch gepracht habe.
vnd sag euch auch enrechten trew.
wa:ert jr mir nicht liebe.
jch het euch dicz bringet nicht gepracht
da wurden sy alle lachen.
vnd redten
sy hetten nye so gĹŻtten narren gehebt.
also redt er allen seinen vorgeredten worten gar #172v# weiĂźlich an dem ende.
vnd bracht sy all auff den won.
das sy geschworen hetten
er wa:ere ein geborner natĂĽrlicher narr.
Als der kĂĽnig nun auĂźgiennge von den frauwen.
da lieĂź er den thoren bey inen.
der fieng sein sach also an. mit so schimpfflichen dingen
das in die frauwen auch nicht auĂźtriben.
besunder belaib er selbs geren da.
wenn er was darumb dar kommen.
er nam den ka:eĂź
vnd zerprocket den in sein schoĂź.
den er vor wol siben na:echt in seiner gugeln behalten hett.
vnd bate frauwen ysalden mit jm essen.
wie vil er die bate
so was es doch alles vmbsunst
Her tristrant der to:erisch man nam des zerprocken ka:eĂź.
vnd bot den der kĂĽngin zĹŻ dem mund.
do schlĹŻg sy jm einen senften schlag zĹŻ einem oren.
Do sprach er.
fraw jr schlachent mich all zĹŻ hart.
aber weĂźt jr.
wer jch wa:er.
jr schlu:egent mich so sere nicht.
ist euch anders tristrant lieb
so schlacht mich nicht mer.
als die fraw #173r# das ho:eret
fraget sy zestund.
was er von jm weste.
der thor antwurtet mit listen.
vnd saget jr heiling. der ding vil.
so jnen beyden geschehen was
auch lieĂź er sy den ring sehen.
den sy jm gegeben hett.
vnnd saget jr
das er selbs her tristrant wa:ere.
des warde sy jnnigklichen fro.
vnnd erkannte in zestund.
sy nam in in jr pfleg
vnd hieĂź jm vnder ein treppen oder stiegen. in jrer kemnaten petten.
des warde herr tristrant fro.
bey dem tag was er ein tore.
aber zĹŻ nachtes er sich wol versane.
vnd lieĂź jm woll sein.
wenn er mochte mit der kĂĽnigin sein wie vnd als oft
er wolt.
schĹŻff mit so:elicher listikeit
das nyemand mercken noch auff sehen het.
dicz weret also drey wochen aneinander
da wolt es sich nicht lenger helen lassen
vnd es wurden sein zwen kammerer gewar
das der thore bey der frawen lag.
die giengen hin
vnd sageten das dreyen jren gesellen.
baten die mit allem fleiĂź
das sy in #173v# solten helffen.
damit der thor fagenngen wurde.
Der kĂĽnig was diĂź mals nicht anheym.
als es nun spat ward
giengen die fĂĽnff miteinander zĹŻ der frawen kemnaten.
einen liessen sy bey der frawen bett steen.
zwen stĹŻnden bey der thĂĽr.
die anderen zwen stĹŻnden aussen fĂĽr die thĂĽre
vnd enthielten sich
das man jr nicht sa:ehe.
auf mainung
das sy den ku:enen heldt mo:echten vahen. vnd schlahen nach jrem synn.
Her tristrant sahe dise hĹŻte.
noch wolt er durch vorcht noch dro sein frawen nicht vermeiden.
sunder er nam seinen kolben mit jm.
vnd gieng zĹŻ der frauwen.
wenn er sy vor aller welt jnnigklichen lieb het.
er sprach jr gar freĂĽntlichen vnd lieplichen zĹŻ.
vnnd kusset sy begirlichen in jnnigklicher liebe an jren mund
Die hu:etter verczagten nahen gancz vnd gar.
vnd getorsten in doch vor grossen sorgen nit anru:eren.
Darnach sprach her tristrant offenlichen.
Frawe wir mu:essenn #174r# vnĂź schaiden.
das ist vnser besser nucze.
wenn jch bin hie verspecht.
nun ist mein aller gro:este klag.
das jch nyendert mer. der ennden kommen mag.
da jch euch sehen sehen mĂĽge.
das ist meinem herczen wee ĂĽber alle andere wee vnd angst.
doch so weĂźte jch
was jch gethĹŻn kundt
vnnd mo:echt euch czĹŻ liebe
wer mir nicht czĹŻ groĂź noch zĹŻ schwa:ere.
jch volpra:echt es
vnd bit euch. mein allerliebste fraw vnd ainigs lieb.
jr wo:elt mir sta:et beleiben.
deĂź geleichen will jch ewch ymer sein.
dann so mein botten zĹŻ euch kommen
vnd euch disen ring weisen
oder zeygen in meiner mainung vnd gestalt.
so thĹŻt heymlichen.
was jch euch bitten lasse.
gott mu:esse die verlassen vnd auch schenden
die vns so fru:e schaiden
Die fraw oder kĂĽnigin sprach auĂź senlichen vnd vast betru:ebetem herczen zĹŻ her tristrannden dem werden vnd ku:enlichen helden.
Ja der teĂĽfel hab jms #174v# halt ewiklich.
die vnser beiwesen so offt zersto:eren.
sy gelobet jm sein gebet zĹŻ volpringen.
vnnd ward gar jnmigklichen wainen.
schieden sich mit grosser herczenlicher klag mit vil kla:eglichen vnd auch freĂĽndtlichen wortten vnd geberden.
also gieng er hinweg. seinen kolben tragen vast hoch embor
als ob er sy all erschlahen wo:elte.
aber erst verczagten die hu:etter.
mainten nymer lebendig von jm kommen.
schwigen all still.
vnd getorst auch keiner ru:eren. noch sich melden.
vnd liessen in mit gĹŻtem frid hinweg geen.
als er nun verr fĂĽr kam
sprungen die czwen auĂź der thĂĽre.
vnnd redten zĹŻ einander
wie ist vns nun geschehen.
das er vnnĂź entgangen ist. vngeschlagen vnd vngefangen.
wir mĂĽgen vns dicz laĂźters billichen scha:emen.
sy wurden zĹŻ krieg
vnd leget ye einer die schuld auff den anderen
Einer sprach
hettest du in von ersten angriffen
so wer wir dir zehilf kommen
der #175r# ander sprach.
also hett auch jch gethan.
doch aineten sy sich
vnd geraw sy hart.
das sy nicht hetten handt angelegt.
Sy hĹŻben sich auff
vnnd giengend jm noch nach.
vnd maineten grosse kĹŻnheyt czĹŻ begeen.
als sy in ansahen.
bedaucht er sy so fraiĂźlichen
das sy in aber geen liessen.
vnd jm nicht torsten na:ehnen.
also giengen sy wider dannen.
vnd getorst jr keyner sagen noch verjehen.
was da geschehen was.
Her tristrant in seiner narren gugel kam auch mit gĹŻtem fride widerumb heym in sein land.

AbenteĂĽr. Wie her Cainis zĹŻ der kĂĽngin Gardeloy kam.
wie er darumbe erschlagen ward. vnnd her Trisant wund in den tode.

#175v# JR habt vor wol vernommen
wie her cainis vnd Gardeloy nampecenis gemahel auch besunder groĂź geuallen vnd liebe zĹŻ einander hetten.
der selben liebe in abwesen herrn tristrants nach jrem fĂĽr genommen willen nit genĹŻg was geschehen.
wenn er kund
noch mocht das durch sich selbs nitt zĹŻ wegen pringen.
des ward er sere betru:ebt.
Eines tages was es gar haitter vnd scho:en.
do rait nampecenis an ein gejaid.
des ward her cainis gewar
der name mit jm sein gesellen her #176r# tristrant.
vnd riten zĹŻ der scho:enen Gardeloyen.
als die zĹŻ der burg kamen.
entschloĂź her cainis die tor selbs.
wann er hett nun schlĂĽssel
die nach dem wachsse gerecht gemacht waren.
von vngelĂĽcke fu:eget sich.
da sy ĂĽber die bruggen ritten.
das der wind her Cainis seinen hĹŻte in den graben warff.
der selbig hĹŻt was gemacht von rosen auff das aller hĂĽbschst
Her tristrant fu:ert einen von veyol.
den verwaret er.
das jm der wind nitt schaden thet.
als sy in die burg kamen.
wurden sy beyd von den frawen wol empfangen.
aber jres beleibens mocht nitt lang da sein.
darumb gieng gardeloye mit her cainis in jr kemnaten.
namen
vnd gaben
des sy lang zeit geborget vnnd gemanngelt hetten.
die weil saĂź her Tristrannt bey den anderen frauwen.
schosse durch kurczweile mit einem reiĂź in ein wand
vnnd schoĂź allso ein reiĂź in das annder
#176v# dasselbig schiessen. kund der selben zeit niemand dann er.
aber das kam jm desselben tages zĹŻ grossem vnheyl.
wenn der reiĂź laider in der wand vergessen ward.
vnd nicht wider auĂźgezogen wurden.
das vnferlich vnd vndancks auĂź vergessenheyt geschahe.
Als aber her cainis von seiner frawen het
was er haben wollte.
schieden sy ab wider jr beider willen.
wenn jr begirde nicht ersettiget waren.
sunder nur ein wenig jren gĹŻtten willen aneinander beweiĂźt hetten.
aber groĂź sorg
so sy heten.
wolt in nicht verhengen
noch verginnen lenger bey einander zeseyn
vnd schieden sich mit grosser klag.
doch waren sy fro.
das gelĂĽck in das gefu:eget hett
vnd hofften in zĹŻkĂĽnfftiger zeit offt czĹŻ samen kommen. vnd sy lannges senen vnd meiden ergeczen.
aber es geschichte dick
das fĂĽrgenommen hoffnung vnnd sunder bĹŻlische liebe gar sere miĂźratten.
Disen zwaien ward jr hoffnung auch balt #177r# verwandlet vnd entzwey gespalten.
sy namen vrlaub.
vnd ritten hinweg.
schluĂźsen die thor alle wider zĹŻ.
nun mĹŻsten sy durch ein holcz reyten.
das wz nit lang
do lief ein rech vor in ĂĽber dye straĂź.
dem rannten sy nach.
vnd vermeinten dz zĹŻ fahen.
von vngelĂĽck geschahe
das sy daz nit ereylen mochten.
Nun wolten sy auch ye nit erwinden.
sy viengen es dann.
Also jagten sy so lang.
bis in die pfa:erde vnd auch sy selbs erlagen.
vnd dannochte das vnsa:elig rech nit viengen.
jch scha:ecze in meinen gedancken
dz rehe sey gewesen der bo:eĂź geist. oder sein gespa:enst.
wenn sy mĹŻsten beyde durch dise geschicht jr leben verliern.
Nampecenis rayt wider heym zehauĂź.
vnd entschloĂź die burg.
auf der sein frau tag vnd nacht gefangen wz.
als er ĂĽber die brug rayt.
sahe er den hĹŻt in dem graben.
des verwundert er sich zemal sere.
vnd gedacht
was ist dicz ding.
er gieg in die burg zĹŻ sehen
wz die frauer ta:eten
#177v# als er in das frauenzymmer kam.
sahe er das reyĂź stecken.
aller erst hĹŻb sich der frawen vngemach.
wann er weĂźt wol
dz ditz schiessen niemant kund dann herre Tristrant.
Er wiĂźt auch
dz sein frawe herr Caynis so lieb het.
wo sy stat. Vnd zeit darzĹŻ haben mo:echt.
das sy jm dann zĹŻ willen wurd.
darum gedacht er czĹŻ stund
herr Caynis het sein frauen heim gesĹŻcht.
Hiermit gieng er zĹŻ der frauen
vnd sprach
Gardeloye. Hie ist gewesen herr Tristrant vnd Caynis
zoch darunt sein schwert auĂź.
vnd sprach bey meinen treĂĽen
Du solt den tod gewiĂź haben
Ob du mir nit die warheit sagest.
Darumb sag bald.
ob caynis auch mit jm gewesen sei
wann jch waiĂź
das herr Tristrant hie gewesen ist.
Ach waffen das weiplich hercze vnd gemu:et verzagt gancz
vnd bekennet
ja. Er wa:er do gewesen.
So sag an.
was tha:et er hie.
Er kusset mich.
Du sagest nit recht.
es ist sunst mer geschehen.
#178r# Nain herr. Es ist nit mer geschehen
zwar du sagest vnwar.
vnd mĹŻst auch sterben darumb.
Ach lieber herr. jr sagent laider war.
laĂź ho:ern.
wie das kam.
vnnd wie er herein sey kommen.
Sy sprach
wye er herein sey kommen
das waiĂź jch nicht
aber mich legt er auf den tebich.
vnd schlief mit mir.
Es geschahe aber on meinen danck.
Der herr ward on massen zornig
Sprang bald wider auf sein pfa:erd. Vnd mit jm hundert seiner man.
die namend mit in helm. schilt. sper vnd schwert.
Vnd eylten den helden nach. in meinung sein schmacheit vnd laster zĹŻ rechen
so jm von in geschehen was.

Wie herr Caynis erschlagen warde. vnd herr Tristrant ser verwundett heym gefu:ert.

#178v# Herr Tristrant hort wol
dz man in nach jagt.
der sprach.
jch ho:er
dz wir werden bestanden.
wie wo:el wir dz anfahen.
das wir vnser leib ernern.
wann jr ist vil
ho:er jch an dem schlag wol
wir mĂĽgent nit empfliehen.
Die pfa:erde seind vnns vor hin erlegen vnnd. gancz vntĂĽchtige
so mĂĽgen wir in nit geleich vechten.
ye wo:er wir vns so pest
wir mĂĽgen.
In dem kam Nampecinis mit hundert mannen an diĂź zwen man.
bestĹŻnden an einander mit grossem neyd.
vnd schlĹŻgen so vast auff herrn Caynis.
bis sy in tod schlĹŻgen
#179r# er erschlĹŻg. xxx. mit seiner hand.
ee er sein ende nam.
Her Tristrant weret sich auch manlich.
schlĹŻg jr sibenczig wunt vnd tod.
ward auch selbs hart wund.
Nampecenis rayt jm zĹŻ.
vnd schoĂź in mit einem gelĂĽpptem sper.
das er in fĂĽr tod ligen lieĂź.
Als er nun seinen anden gerochen het.
vnd sahe
das er so:ellicher treĂĽer manlicher held zwen erschlagen het.
het er sich sein schaden gern verklagt vnd gĹŻtt lassen sein.
das die beyd noch in leben weren.
auch sahe er jm groĂź reĂĽ vnd laide an seinen mannen.
die jm erschlagen waren.
Er stĹŻnd mit gewunden henden
vnd sprach.
jch hab meinen anden gerochen. in maĂź
das jch das nimmer verklagen mag.
wann jch mĹŻĂź noch selbs darumb sterben.
jr beyder freĂĽnd lassent mich nymmer genesen.
wie wol jch sein an meinen leĂĽten ser engolten hab.
Also rayt er laidig vnd traurig dannen.
Dyse laidigen mare kamend gen Carechs.
Do warde #179v# groĂź jamer vnd klag. in der ganczen stat
Als herr Tristrants fraw dise geschicht vnnd grossen vnwendlichen schaden vernam.
Ward sy auĂźdermasen laidig. gar herczenklichen weinen. vnd nicht vnbillichen.
wann sy verlor do jr na:echste. Jr best vnd liebest freĂĽnd.
Sy lyeĂź dye herren beyd hollen. mit grossem jamer vnd klagen.
Als dye nun gebracht wurden.
ward herr Caynis bestatet zĹŻ der erden. mit kĂĽnigklicher wirdigkeyt auch mit so:ellicher reĂĽ vnd klag.
das es vnsa:eglichen ist.
Herrn Tristranten wurden a:erczet gehollet.
die in solten binden.
Aber wye vil der was.
so warent sy jm doch all vnnĂĽcz.
vnd kunden nichssen zĹŻ seinen wunden.
Es was auch niemants jm lannde der selbigen zeit.
der zĹŻ so:ellichen wunden. ychez kund.
dann dye scho:ene Ysalde kĂĽnig Marchsen fraw.
Die jm auch vormalen seinen leib von gelĂĽppter wunden erneret vnd geheylet het.
Herr Tristrant #180r# was des wol ingedenck.
vnd schicket do nach einem wirt.
der was in der stat. vnd mit jm dar kommen vonn Thintaryol.
Als der zĹŻ jm kam.
bat er in betlich.
das er sein bot sein wolt zĹŻ der kĂĽngin.
Dyser verwilliget darzĹŻ.
vnd wolt das geren thĹŻn.
Der herr embot der kĂĽngin vil liebs vnd gĹŻts.
LieĂź die mit grosser bet biten.
das sy eingedenck sein wolt. aller ding.
so er vmb jren willen gethan het.
Auch als er sy gebeten het. in seinem na:echsten abschid.
Wolt auch bedencken rechte ware lieb. vnd nicht ansehen draw noch vorcht. Sunder jm zehilff. vmb seiner lieb willen zĹŻ jm gen Carechs kommen.
Lieber wirt wĂĽrb dye botschaffte fleissig.
verman mein frauen.
das jch dicke mu:ee vnnd schaden in jrem dienst erlitten hab.
das sy mich des geniessen laĂź
vnd mir zehilff komme.
wann on sy so mag
vnd kan jch nicht genesen.
Sag jr
wie mein sach steen.
vnnd das sy nichtt #180v# aussen belaib.
auch dz sy sich tro:estet des landes
das sy het.
wann so:ellen wir leben.
vnser sol gĹŻt werden.
beleibt sy aber aussen.
so byn jch on zweifel tod.
auch bringe jr disen ring zĹŻ wortzaichen
dz si darbey sa:ehe
vnd erkenn. meinen grossen ernste vnd strenge not.
lieber wirt thĹŻ fleiĂź in diesen dingen.
vnd hab nit zweifels
jch wil dir deiner mu:e wol lonen.
dann istt sach
das mein fraw mit dir kommet.
So fu:er einen weissen segel
kommet sy aber nit
so fu:er einen schwarczen segel.
Ditz wortzaichen vnd auch dein widerkunft solltu deiner tochter sagen.
das sy dein bey dem see ta:eglich wartent sey.
vnnd so sy dych sehe her farn
das sy mir zestund sag
wie der segel gestalt sey.
dz sy auch sunst nyemant dauon sag noch nit
wz jr geschichte bey dem see sey.
Der wirt vermercket ditz alles eben.
Nam vrlaub von dem herrn.
vnd gieng heym in sein haus.
schicket sich zestund auf die vart
vnd saget #181r# seiner tochter
als jm beuolhen wz.
bat si vast.
dz sy jr das lieĂź beuolhen sein.
vnd schied damit hinweg.
lieĂź jm der weiĂź zĹŻ mal wol schlaunen.
das er nun bald wider ka:em.
Als er zĹŻ Thintariol kam.
het er rĹŻ noch rast.
bis er zĹŻ der kĂĽngin kam.
der sagt er heymlich die botschafft.
vnd weiset jr auch den ring.
der dann allwegen jr wortzaichen was.

Abentewr Wie die kĂĽngin eylend kam gen Carechs
vnd doch ee sy gar dar kam
herr Tristrant tod was.

#181v# Do die fraw den ring sahe.
vnd ho:eret
wie es vmb herrn Tristrant stĹŻnd.
Nam sy kein lenger bit noch verzug.
Sunder sy verlieĂź jren gemahel. vnd land. lewt gĹŻt. vnd alles
das sy het.
nam zĹŻ jr alleyn
was zĹŻ erczney geho:eret.
vnd fĹŻr verholen vnd eylend mit dem kaufman hynweg.
Herr Tristrant was jr so lieb.
das sy kein acht het weder auff kĂĽnig noch kĂĽnigreich. noch alles
was jr got je geben het.
sy schlĹŻg des alles zeruck.
scha:eczt es zĹŻ nicht.
vnd eylet allein dem zĹŻ helffen.
der jr hercz vnd gemu:et. on alles mittel bey jm het.
Nun wartet auch des wirtes tochter alltag
wann jr vater ka:eme.
dann welliches ding die frauen herr tristrants gemahel der sach wissent machet
waiĂź jch nicht.
Sy schicket verholenlich zĹŻ dem junckfra:eulin.
vnd fragt gar aigentlich
wo jr vatter wa:ere.
Daz to:echterlin erschrack.
vnnd wolt es jr nichtt sagen.
Kurcz sy erdro:ewet jr ab.
das sy #182r# sagen mĹŻst.
Als sy das vermercket.
gebot sy der bey jrem leben.
wann jr vatter ka:eme.
So solt sy jr von ersten sagen
wie der segel gestalt wa:er.
vnd solt das herrn tristranten verha:elen.
Die junckfraw gienge von der frauen zĹŻ stund zĹŻ dem see.
vnd sahe jren vatter eylent zĹŻ farn. mit weiĂźsem segel.
Sy keret ganges vmb.
vnd kam wider zĹŻ der frauen. jr sagend
das jr vatter ka:em mit weissem segel.
do das ho:erett die fraw.
gieng sy zestund zĹŻ herrn Tristrant.
sagt dem
sein wirt ka:em zelande.
Des ward der herr gar herczenlichen fro
Richt sich fro:elich auff
wie kranck er wz
vnd fraget
ob sy jch weĂźte
wie der segell gestalt wa:er.
ach waffen des grossen mordes.
den die frau do vnwissentlich mit vnwarheit begieng.
dz jr doch hinnach herczenlichen laide was.
Vnd sprache allso
Der segel wa:er schwa:ercz.
ZĹŻ stunden an
als bald sy das wort redet.
Do erschrack der herr do vonn herczen so jnnigklichen #182v# ser
legt sein haubt nider auf das pedt
strecket sein hend
vnd gab schna:ell auf seinen geist.
do die frau das sahe.
das der herr all so schna:ell vnd sa:enlichen verschiden wz
kund sy vor grossem herczenlichem laid gar kaum genesen.
vnd verstĹŻnd nun
dz jm von jren schulden vnd jrer wort wegen
die sy doch on arg vnd ĂĽbel geredt het
sein hercz zerbrach.
vnd sein leben so ja:ehes verendet.
wolt jr nun jr hercz auch zerbra:echen.
vnd schrey mit herczenlicher jnniklicher klag.
O wee ach vnnd wee mir armen weib.
das mir ye also geschahe.
daz du von meinen schulden dein leben also verlorn hast.
Ach vnd o wee mir diser grossen not.
mir mo:echt nun nichtt bas geschehen.
dann das man mich mitt dir begraben solt.
Ditz schreyen vnnd ja:emerlich klagen erhal. als weyt
alls dye stat was.
ritter vnnd knecht vnnd gemeinklichen alles volck heten so:ellich vngemessen klag vmb jren herren.
das Jch #183r# es nit sagen kan.
Sy giengen dar
vnnd perten in auf
als seinen kĂĽngklichen genaden zĹŻgeho:eret.
vnd gebĂĽrliche wz.
in dem fĹŻr die scho:en ysalde zĹŻ.
vnd kam in die stat.
als sy das groĂź geschrey vnd ja:emerlich klagen vnd wainen erho:ert.
sagt jr jr hercz zestund.
wz das maint.
Sy erschracke so vnmenschlich hart.
ward weder blaich noch rot.
vnd wiĂźt vor grossem jnniklichen laid zĹŻ gebarn.
zĹŻ letst sprache sy.
O wee ach vnd o wee nun vnd ymmer mer.
Tristrant ist tod.
Sy was also gar erschrocken.
dz sy kein geblu:ett in jrem leib mer het noch kein feĂĽchte.
mocht auch nit gewainen
Aber jrem herczen geschahe souil deĂźter wĂĽrser.

Wie die scho:en kĂĽngin Ysalde bey herr Tristrant starb.
vnd wye sy beyde in ein sarch gelegt wurden.

#183v# Nun ho:ert
wie es fĂĽrbas ergieng.
Dye traurig betru:ebt laidig bekĂĽmmeret fraw
als die erst kam von Curnewalischen landen.
gieng all schweigend zĹŻ der bar.
darauf herr Tristrant lag auf gebert.
Vnd sein eelich fraw. stĹŻnd auch dabey. mitt grossem herczenlichem wainen vnd sa:enlicher klag.
als das wol gebĂĽrlich was
Die scho:en ysalde betru:ebt vnd gancz to:etlich versert jm herczen vnd in sel. sprach zĹŻ jr
fraw Steent auf ein ort.
vnd laĂźsent mich na:eher dargeen.
wann jch weyn #184r# billicher dann jr.
des gelaubt in der warheit.
er was mir auch vil lieber
dann er eĂĽch gewesen ist.
mit disen worten gelagen jr alle wort.
all schweigend. tha:et sy die bar auf.
darinnen sy sahe jr ho:echsten freĂĽde vnd zĹŻuersicht
so sy gehabt hett in disem zeit.
to:etlich gestalt vnnd vmb jren wille gestorben.
zĹŻ dem legt sich dz arm betru:ebt weib
vnd gab zehand sterben auf jr traurige sel.
Als das sahe herr Tristrants eeliche fraw.
das die kĂĽngin so erbermklich vnd sa:enlich vonn dyser welt abgeschiden was. durch so:ellich groĂź streng lieb
so sy jm leben zesamen gehabt heten.
die in beyden so:ellich groĂź reĂĽ vnd laid gebar.
das sy mit dem tod erfolgeten.
vnd sy des vrsach was mitt dem einigen worte.
das sy auĂź jrer thumheite vnnd doch on all arg lĂĽst einfal. vnd eintra:eg sprach.
Der segel wa:er schwarcz
Des doch dennocht nit also was.
Aller #184v# erst hĹŻb sy an zeklagen. mit so:ellicher grosser vngestu:emer klag vnd schrej so gar herczenlich kla:eglich vnder alles volcke
die all mit jr erwegt wurden zĹŻ so:ellichem wainen vnd klagen.
das es vnsa:eglichen ist.
vnd wer bey diser klag nit wainen oder mitleiden gehaben mocht.
der het sicher in aller warheit ein sta:echlin oder steynin hercz.
Jch hab auch nie geho:ert
das von zweier menschen tod wegen so gar gemeinklich als volck in so:elichen grossen mitleiden erwegt. vnd so jnniklich mitt ganczen treĂĽen geklagt haben.
als do geschahe
Sj heten sich auch verwegen.
in wolt die kĂĽngin
die noch in leben waz
vnder jren henden sterben.
sy hĹŻben an
vnd tro:esteten sy.
so best sy mochten.
vnd fĹŻrten sy heym.
dz sy den jamer an den totten leychnam nit vor je sa:ehe.
Aber sy legt so:ellichen grossen jamer vnd klag an jren leib.
dz vnmĂĽglich ist einem weiplichen bilde. so:elich streng not an den tod so lang erwern
#185r# Sy schĹŻff
daz man die leichnam beyd in einen kostlichen vnd herlichen sarch machen solt.
vnnd gab darzĹŻ grossen hord von gold vnd silber vnd aller reichheit

Wie kĂĽnig Marchssen die laidigen ma:ere verkĂĽndet wurden.
vnd wie er sy beyde also tod mit jm heym fu:eret.

Darnach ĂĽber vnlang wurdent dyse geschicht enboten kĂĽnig Marchssen In Curnewalisch land
der des on massen sere erschrack.
het auch nit mynnder klage #185v# vnnd herczenlicher betru:ebtnuĂź. vmb sy beyde. dann die kĂĽngin von Carechs.
auch ward jm dabey gesagt.
wye sich dye lieb zwischen jr beyder von erst begeben het. durch kraft vnd wĂĽrckung des vnsa:eligen getranckes.
das sy also mĹŻsten an einander lieb haben
Do der kĂĽnig dz ho:eret.
ward sein klag. wol zehenfa:eltig mer dann vor
vnd sprach.
das sey got von hymel klagt.
das jch das nit lengest oder von erst gewyĂźt hab.
jch hett auf mein warheyt. mein liebste kĂĽngin Ysalden meinem trauten o:ehem ymmer gern in geheym vnd jm zĹŻ lieb behalten.
Auff das er all wegen mit mir vnd bej mir gewesen wa:ere.
Dz aber jch in vertriben hab.
mĹŻĂź mich ymmer reĂĽen.
Ach waffen mir. Das jch sy beyde ye gesehen vnd erkannt hab
O wee herczenlicher lieber o:ehem tristrant
wie gar grosse thumheit. das an dyr gewesen ist.
das du mir nicht gesagt hastt von dem vnsa:eligen tranck.
O wee mein #186r# aller liebste fraw mein kĂĽngin.
nun lyeĂź jch eĂĽch beyden williklich vnd gern leĂĽte. land mein kĂĽngreich. vnd alles
das jch hab.
das jr gesund vnd bey leben seyn solt.
vnd wolt jch darumb mein lebtag arm sein. vnd kein aigentschaft mer haben.
Der herr nam so:ellich groĂź jamer vnd klag an sich.
das jch daruon nicht sagen kan.
Er rĂĽstet sich auff
vnnd fĹŻr selber nach den totten ĂĽber den see.
Als er nun dar kam
Ward dye klag dem kĂĽnig vnd auch der kĂĽnigin do vonn Carechs aller ding widerumb erneĂĽeret.
Er machett einen balden abschid.
Nam die zwen totten leyb
vnd fu:eret die mit jm zĹŻ land.
er lieĂź die gar herlich auch mit grosser klage vnd jamer in ein grab zesamen legen. kostlichen gehawen in einen Marmelstein.
Vnnd als dye hystorj saget.
Do hyeĂź der herre auff herren Tristranten todten leychnam seczen eyn wein reben vnnd auff der frauen Ysalden leichnam #186v# einen rosenstock.
DiĂź zwĹŻ reben wĹŻchĂźsen zesamen.
das man der mit keinen dingen von ein ander bringen mocht.
Man saget aber
es gescha:ehe auĂź wĂĽrckung vnd kraft des getranckes.
Dem sey nun
wye jm sey.
es ist nun als fĂĽr bracht.
Wie der teĂĽr manlich held herr Tristrant geboren gewachssen. erzogen.
auch wz er in seynem leben ye gewĂĽrckt. vnd wie er sein ende genommen hat.
DeĂźgeleichen von frawen Ysalden.
wie die durch rechte lyeb vnd treĂĽ jr leben vmb seinen willen auff geben hat.
Darumb jr junger man vnd frawen habt auffmercken auff ewch selber.
das eĂĽch weltlich lieb nit so gar ĂĽberhand na:em
dz jr damit der lieb gottes vergessent.
vnd eĂĽch zĹŻ so:ellichen vnbereyten tod ziehe.
Nembt war
wie dise lieb disen czweien so gar ein schna:elles vnbereytes sterben gefu:eget hat.
auch das nach kleyner kurczer freĂĽde. gett langes trauren. vnd scharpffe pein.
dann sy seind nun tod
#187r# got der herr walt jr beyder sele.
vnd helff vns.
das wir beydenthalben gerechtiklichen lieb haben
vnd wol farn.
Von dyser hystorj hat vonn erste geschriben der maister von Britanie. vnnd nach mals sein bĹŻch gelĂĽhen einem mit namen Filhart von oberet.
der hat es darnach in reym geschriben.
Aber von der leĂĽt wegen
die so:ellicher gereymter bu:echer nicht genad haben.
auch etlich
die die kunst der reymen nit aigentlich versteen kĂĽndent
hab jch Vngenannt dise Hystorj in die form gebracht.
Wo aber jch geirret hab
bitt jch zĹŻ bessern.
die dz lesen.
oder abschreybent.

Hie endet sich herr Tristrant
Getrucket zĹŻ Augspug von Anthonio Sorg im . M. CCCC. vnd LXXXJJJJ. Jare.