Short_title: Wilhelm_von_Österreich
Word_count: 40033

#1r# Hie hebt sich an ein scho:ene vnd kurczweilige hystori zelesen von herczog Leuppold vnd seinem sun Wilhalm von o:esterreich
wie die jr leben vollenndet haben.
vnd wieuil herczog Wilhalm erlitten hat.

Die vorrede

WOl dem menschen
wer der ist
der sein hercz sin vnd gemu:et darnach richt
was man gůts vor jm sagt.
das behept
vnd dem nach uolget. des geleichen
dz arg meidet
vnnd vnderwegen laßt.
das will jch dir bewa:eren.
das du mügest erkennen
wo tugentloß leüt seind vnder den tugentreichen.
vnd bewa:er das bey dem gold.
So man auff silber vergulden wil.
so laßt man das gold vnder das quecksilber
dauon das quecksilber gestadt vnd geto:edt wirt.
doch so überwindt das quecksilber daz gold.
das es nach jm silber weiß můß werden.
zehand nympt man das gold
vnd streicht es an das silber/
vnnd legt man dann das selb in ein glůt.
so verprinnt das quecksilber
vnd verreucht/
vnd beleibt das edel gold da in seiner vermügend vnnd in seinem alten schein.
Nun mügend die tugentreichen mercken
wie jr leben dem gold zů geleichen ist.
dann ein yegklich mensch
in dem tugent ist.
das hasset alle vntugent.

DO nun vil tugenthaffter bey einander sind
vnd von aller hand tugent vnnd abenteür sagent.
ist dann ein tugentloser bey in.
der mag von so:elichen dingen nit ho:eren sagen.
vnnd hebt ein andere red an.
das die andern all jm nachuolgent.
so kompt dann der goldschmid bescheidenheit
vnd streicht das gold der tugend wider an/
vnd legt es dann in das feür der gerechtikeit.
so verprinnt
vnd verreucht alle vntugent von dem menschen.

#1v# Wie herczog Leuppold vnd sein sun Wilhalm vonn o:esterreich jr leben vollendet.
vnd wieuil herczog Wilhalm erlitten hat.

ES wz eyn herczog in o:esterreich gesessen nemlich herczog Leuppold.
der sein tag lang czeit mit grossem lob ere vnd würdikeit vertriben.
auch het er vil leüt vnd landen.
die er ettwan menig jar mit grosser weißheit vnd sorg hette beschirmet. vnd in gůtem schirm vnd friden gehalten.
Vnd nun was kommen auff das alter.
das jm der tod vast nahend was.
das er notturfft halb besorgen můst.
wa:er
das er on leiberben also abgieng.
das dann sein lannd. nach jm geteylt vnd sich gro:esser krieg darinn erheben wurd.
des trauret er ta:eglich
vnnd lebet in schwa:erem můt/
wie gewaltig vnd ma:echtig er was.
so mocht er doch von so:elicher vrsach wegen kein freüd haben.
vnd ward in jm selbes zů ratt.
das er sandt Johannsen dem ewangelisten sein opfer pringen wo:elt.
Er het auch eyn gůtten gelauben.
wa:ere
das er das ta:et.
das jm sant Johanns wol vmb got erwerben mo:echt.
das er jm einen sun ga:ebe
der nach seinem tod sein land beschirmen vnd in gůtem frid behalten mo:echt.

Wie herczog Leuppold vrlob von seiner frawen nam.
vnd von dem land schied.
Vnnd die fart
so er sant Johannsen verheyssen hett
volpringen wolt.

#2r# DArnach ließ herczog Leuppold. alle sein sachen an den würdigen junger Christi sandt Johannsen
vnd gieng an ein statt
do er in fand gemalet an einer wand.
er kniet nyder
vnd betet mit grossem fleiß vnd ernst also sprechende.
Würdiger herr sant Johanns. vernym deines dieners gebet.
darumb jch dich heym will sůchen.
das du mir erwerbest gen got der heyligen driualtikeit.
das der go:etlich ratt mir genad erczeig
vnd mir verleich ein reynes erbkind.
das mein land vnd leüt nach meinem tod erb vmb des willen.
das grosse spenn vnd zwitrachtung
so nach meinem tod aufferstan würdent
vermiten vnd vndergetruckt werdent.

DArnach saumet er sich nicht lennger
vnnd gieng wider in sein hauß vnnd
richtet sich zů mit grossen eren
vnd nam zů im sechß junger herren.
die da grafen vnd freyen kinder warent.
auch sechs ritter vnd zwo:elff edelman mit jren dienern.
die in jn grossen eren hettent.
auch mit seinen fůrka:esten vnd sa:eumern
darein er groß gůtt nam.
das er die fart mit eren verpringen mo:echt.
Darnach gieng #2v# er zů seiner frawen/
vnd nam die bey der handt
vnnd fůrt die in jr beyder kamer.
vnd bat sy gar ernstlich jm zů erlauben die fart zethůnd.
so er got vnd sant johannsen gelobt hette.
darczů jm die fraw antwurt
vnnd sprach.
Seidmal vnd jr eüch gericht habend auf die fart
vnd die můt habend zeuolbringen.
so wo:ellen wir eüch die nicht schwa:er vnnd widerwertig machen.
Sunder eüch eüren willen verhengen/ vmb des willen dz eüch eüer fart deßter leichter sey zeuolpringen.
wiewol vnß das schwa:er vnd widerwertig ist.
dann vnß eüer bleiben vnd beywonen allweg lieber wa:er. dann eüer hinscheyden.
Auch seydte mal. das eüer mainung also ist.
dz jr durch so:elicher vrsach wegen hinweg wo:ellent.
so ist vnnß ewer fart auch deßter leichter.
vnnd wöllen auch got alleczeit treülich vnd ernstlich für eüch bitten.
dz eüch got gelück vnd heyl gebe.
vnnd das jr
als wir zů gott hoffent.
schier vnd in kurczem herwider komment.
Also nam er freüntlich vrlob von seiner frawen.
vnd ristet sich mit grosser kost vnd reichtumb auff die fart.

Wie herczog Leuppold vonn Marsilia fůr auff das mo:er.
vnd in der wind warff in das künigreich zisia
vnd jm der künig von zisia begegnet.

#3r# NVn ritt er den na:echsten gen Marsilia
vnnd kam in eins reychen wirttes hauß
von dem er erlich vnd wol empfangen ward
den bat er
das er jm ließ zů richten vnd kostlich bereyten ein galenen mit speiß auch wein.
Er sprach auch zů dem wirtt
gewinnent vnß einen weisen oclier.
der sich des mo:eres künne berichten.
damit wir leibes vnd gůtes versorgt seyent.
Auch heyssent vnß machen ein segel nach vnser baner.
dabey man vnß erkennen müg
vnd das man wiß
das wir ein herr des landes seyent.
so wo:ellent wir faren in die statt Epheso.
die do ligt in der mindern Asia zů dem würdigen apostel vnd ewangelisten sant Johannsen.
Darnach do es alles zů gericht was nach seinem willen.
do fůrent sy auff die straß wolgerist
als ob sy an einen sturm wöltent
Do er nun auff das wild mo:ere kam/
do kam ein wind von naye.
vnd traib die galenen
das sy yecz ob den vnder den wellen gieng.
vnd in kurczem warff der wind die galenen in das künigkreich zisia.
do sahe der oclier verr auff dem mo:er einen kiel.
do zugent die marner vast gegen einander/
vnnd das sy in kurczem so nach zesamen kamend
#3v# das sy die segel mochtend beschawen.
do was der segel auf dem kiel.
der gegen in kam
himelblaw.
vnd gieng ein scho:ener guldiner strich dardurch.
yetwederhalb dem strich flugent drey weiß schwanen. recht
als ob sy lebtent.
als es der künig von zisia von erb fu:eren solt.
Nun wolte der künig vonn zisia seiner gescha:efften halb gen Tracia/
vnnd was von teütschen landen ein knab jnn dem kiel.
den fraget der künig
vnd sprach.
Seidte mal du auß teütschen landen bürtig bist.
so sag vnß
ob du das zeichen des segels erkennest.
do sprach der jung vnd lieplich knab
das will jch eüren genaden geren sagen.
Es ist ein edler fürst vnd herczog von o:esterreich
der seyn leben mit grossen eren bißher pracht hat.

AVff die red
so der knab geton hett.
Sprach der künig von zisia.
ist er ein herczog von o:esterreich.
von dem wir all vnser tag souil gůttes haben geho:ert sagen.
des wir auch all vnser tag begert haben czesehen.
so wo:ellen wir in auch sehen. vnd in trewlich heyssen wilkommen sein.
vnnd liessen do jren segel ab/
vnd fůren zů der galenen.
vnd ließ sich der künig von zisia in ein weidling zů jm fu:eren in sein galenen/
vnd hieß in freündtlich wilkommen sein.
nachdem vnd seinen eren wol zam.
Darnach kamen des künigs von zisia ra:et
vnd hiessent in auch wilkommen sein darnach die andern all.
so mit jm darkommen warend.
darnach die jungen herren/
so mit herczog Leupold fůrent/
prachtend vil reicher kost in guldinem geschirre. auch mengerley weins.
so sy mit jnen in jr galenen fůrtend.
Do gieng auch ein altter ritter vor jnen
der trůg eyn kostlich essen in einem guldin vaß.
der kniet für die fürsten nider/
vnd bot in das erwürdigklichen.
die namend des souil
vnnd jnen notturfftig was.
do butend jnen die jungen herren mit grosser erwürdigkeyt den wein.
darnach gabend
vnd butten sy auch den an dern
#4r# Do nun der wein vmb vnnd vmb geboten ward.
do fraget der heydnisch künig von zisia.
warumb sy in sein land wa:erent kommen.
oder was sy wo:elten.
do saget jm herczog leuppold
vnd sprach.
Wann wir nun zů vnseren tagen seind kommen
vnnd vnß der tod vast nahent ist/
vnd wir seind on leib erben.
so habent wir notturfft halb verheyssen ein fart gen Epheso/ zů dem junger cristi des herren.
das er vnß vmb gott erwerb einen leyberben
do wir ein gůt hoffnung habend.
das wir des gewert werdent.

Wie künig Agrand von zisia vnd herczog leuppold von o:esterreich miteinander fůrent gen Epheso jnn die statt
die do ligt in der mindern Asia.

AVff die red.
so herczog Leuppold geton het
antwurt jm der künig von zisia
vnd sprach
Seydte mal vnd des eüer meinung ist.
So sagend wir euch fürwar
das vnß des auch gepristet.
vnd wo:ellent mit eüch faren. vnd deßgleichen ein gůt hoffnung haben.
wiewol wir nicht eins gelaubens seyen.
Jst denn sach
das vnnß got der allma:echtig gewert
vnd vnß ein sun gibt.
so wo:ellent wir dann auch #4v# nach eürem gelauben leben.
Also fůren sy miteinander
vnd gab jnen got gelück
das sy in wenig tagen kament in das land Asia/
vnd richtend jr segel gegen der statt Epheso.
vnd giengen do in das goczhauß.
Do warendt erwürdig priester vnd prelaten
die jnen das opfer abnament.
Vnd do sy volprachtend.
darumb sy dar waren kommen/
fůrent sy widerumb gen zisia mit dem küng in sein künigreich.
do herczog Leuppolden vnnd allen den seinen vil grosser ere erboten ward.

Wie herczog Leuppold von seiner frawen vnd allen den seinen mit grossen eren empfangen ward.

DO nun herczog Leuppold von o:esterreich eyn zeit gewesen was bey künig Agrand vonn zisia/
vnd do nit mer beleiben wolt/
vnd vrlob nam von dem vorgenannten künig
Do schanckt jm künig Agrant vorgenannt vil kostlicher kleinot/ auch edel gestein.
vnd gab jm auch einen gelaits man.
der in auff dem mo:er mit grossen sorgen fůrte
vnnd fu:eren kvnd. mit namen Gamaisen/
do er wol #5r# sicher mocht sein.
das er in fůrte on alles jrren.
vmb die vnd auch vmb ander freündtschafften.
so jm künig Agrant erbotten het.
dancket jm herczog Leuppold
vnd schied von dannen mit des künigs vrlauben/ vnd mit seinem glaiczman gamaisen.
vnd verlihe jm got gůten wind.
das sy in kurczem kament gen banonia jnn das windisch land/
vnd fůren auff dem ostermo:er gen einer statt
heyßt rumiselat.
die in dem land rumanie ligt.
sy rittend auch durch das selb land
das vast eyn wildes land ist.
darinn sy gar ma:enig groß wunder vnd abenteür sahent.
biß das sy kament gen Pulgarie.
darnach rittend sy durch reüssen vnd durch neiffland.
darnach kamen sy in die ostermarch.
also das er gelücklich vnd mit grossen freüden kam gen wien in sein eygen land.
Do er von seiner frawen vnd allen den seinen vast erlich vnd wol empfangen ward.
vnd lobtent alle got treülich
das jr herr frisch vnd gesvnd herwider kommen was.

DO er nun wider in sein land kommen vnd ettwan vil zeit bey seiner frawen gewesen wz
do fu:eget es sich
dz die fraw schwanger warde
nach dem vnd der würdig apostel santt Johanns vmb got erworben het. von der gelübt wegen
so herczog Leupold verheyssen vnd volpracht het.
do sich nun als vil zeites verlof
das die fraw geberen solt
do gebar sy ein sun
der vast hübsch vnd wolgeschicket ward.
Nun hett die herczogin geren gehebt
das man in dem tauff hette geben den namen nach seinem vatter Leupold.
darwider was nun herczog leupold sein vater
vnd můst man in nennen Wilhelmus.
Wie nun die herczogin empfangen vnnd geboren hette einen scho:enen sun.
Also gebar auch die künigin von zisia ein scho:ene tochter
die trůg man in den tempel appollonis.
do jr der nam ward geben Agley.
Also das dye künigin vnd die herczogin beyd empfiengent
vnnd gebarent. #5v# die künigin ein tochter vnd die herczogin ein sun auf ein stund vnd ein augenplick.
Nun wo:ellen wir dz lassen beleiben/
vnd wo:ellen sagen
wie es dem jungen herren gieng.

DO nun der knab erwůchs/
das er geen kund
do hett herczog Leuppold ein astronimus.
do der sein wesen weiß syn vnd form beschauwete/
vnd der war nam.
Sprach er zů herczog Leuppolden von o:esterreich. als zů seinem natürlichen herren.
von disem eürem sun sol mer gesagt werden
die weil vnd die welt stat dann von eüren genaden auch von keinem herczogen von o:esterreich.
so sy gelebt hat
oder ymmer mer geboren wirt.
Auch so ist er vnder dem planeten Venus geboren.
das er sol gar weiß vnd wiczig werden.
vnd vil wunders in bůlschafft durch in beschehen soll.
Do er nun also erwůchß
do ließ man in zeschůl.
do lernet er so vast
das er übertreffent was jnn artibus vnd in philosophiam über all ander meyster.
so da warent.
auch dicht vnnd ander gesaczt ding czů machen. niemand sein geleich was.
darczů er mit beyczen vnd birsen große kurczweil hett.
Do er nun erwůchse.
das er nahet gen den manberen jaren.
vnnd fraw Venus den würdigen jüngling Wilhalmen vnd Agley des küniges tochter von zisia gegen ein ander wolt enczünden in inprinstiger liebe.
also einer nacht.
do er an seinem pedt lag
vnd entschlaffen was.
do erscheine jm Agley in einer gesicht/
also das er daran erwachet.
vnd so:elicher gesicht
so jm erschinen
vast ward nachgedencken.
vnd ein grosse begirlicheit in jm wůchs.
wie er die gesehen mo:echt.
so jm der selben nachte erschinen was.
Des geleychen beschahe auch künig Agrants tochter von zisia.
Wilhelmus erschein jr auch.
das sy darnach in inprinnstiger kintlicher liebe enczindt ward gegen jm
vnd nichcznit maint gesehen haben.
sy sa:ehe dann den
der jr in dem schlaffe erschinen was.
Auch eintweders wüste
wo das ander was
noch wie weit eins czů dem #6r# andern het.
vnnd yetweders das ander bekannt.
so warent sy doch beyde begeren/
wie sy bald zesamen kommen mo:echtend.
doch so was der knab schneller zů so:elicher anfechtung.
die so groß was.
das er die nicht verhellen kund.
vnd so:ellich gesicht seinem vater o:effnet.
als jr das hienach wol ho:eren werdent.

DO nun dem edlen jüngling so:ellichs erschinen was.
gieng er zů seinem vatter
vnnd leget jm das für
als jr vor geho:ert habent.
vnd sprach
lieber vater helffent mir vmb ein so:elich weib.
der angesicht mir heinnachte erschinen ist.
dann jch nicht ein jar leben mag an sy.
dann alle dye kurczweil
so jch vor gehebt hab mit beyczen vnnd birsen
ist alles nichcznit.
so jch der manglen vnd emberen můß.
Herczog Leuppold sein vatter erschracke ab der rede.
so Wilhalm sein sun geton hett.
vnd růfft an den würdigen apostel sant Johannsen/
vnd sprach.
Seid vnd du mich geweret hast mit einer fruchte nach meinem willen vnd begeren.
so gewer mich auch des.
so jch dich yecz bitten wil.
vnd nym meinen sun von so:ellicher anfechtung vnd holdtschafft gegen einer
er waißt nicht
wer sy ist.
Herczog Wilhalm der jung. redt aber zů seinem vatter
vnnd sprach.
Allerliebster vatter helffent mir vmb eine
von dero jch eüch vor gesagt hab.
anders ewer genad můß mich verlieren.
so:elich groß verlangen hab jch nach jr.
Auff die red antwurt jm herczog leuppold sein vater.
vnd sprach.
Allerliebster sun. sage
ob du ye deren geleich gesehen habest.
sy sey joch
were sy wo:elle.
so seyen wir doch so gewaltig wol
das wir dir wol darumb helffen mügen.
Wilhelmus sprach
deren geleichen habe jch nye mer gesehen.
denn alles
das jch ye gesahe/
gesahe jch scho:ener angesichte nye.
Herczog Leupold sein vater was traurig
vnd in grossem jamer #6v# vnd laid. sandt er nach den aller besten mallern
so inn allem seinem land warent/
vnnd leget jnen so:elich sach für/
vnd bat sy jren besten fleiß ze thůn/
ob sy der geleich malen mo:echtend.
das man durch ein so:eliche figur
so sy malen werdent.
eine vinden mo:echte nach Wilhelmen willen vnd begeren.
Sy gelobtent jm allen jren vleiß zetůnd in so:elicher arbeyt/
vnnd maltend menig scho:en pild.
des geleich vor vnd nach nie gesehen ward.
Do sy nun vil so:elicher pilden gemalet hettent.
do ließ man sy sehen herczog Wilhelmen den jungen
ob keynes dero geleich wa:ere/
so jm erschinen wa:er.
Do sprach herczog Wilhalm zů den malern.
wir sehent menig schön pild
die jr gemalet habend. nach heyssen vnd willen vnsers vatters.
Aber dero gleich künnen wir nicht vinden.
so vnß erschinen ist/
dann sy alle zů gleichen seind dem wind gegen jr scho:ene.
Also nament die maler vrlob von herczog Leuppolden auch von seinem sun.
vnd sprachent
das sy jr bestes getan hettent.
vnnd nun wol verstůndent
das sy die nicht gemalen mo:echtend/
vnnd batent sy vergůt zehaben.
dann was sy in. jn den vnd andern thůn mo:echtend
das jnen lieb vnd dienstber wa:er
wo:eltend sy willig sein.
vnd schieden do von hoff yeglicher wider in sein wonung.
Darnach ward herczog Leuppold auch sein haußfrawen vast traurig
vnd battend den würdigen apostel tag vnd nacht.
das er jnen hilff gott bitten
das so:elich anfechtung vnd inbrinstigkeyt der liebe von irem sun vertriben wurd.

Wie herczog Wilhalm jm selbs heimlich ein schif zůrichten vnd bereyten ließ.

ALs nun herczog Wilhalm in prinnstiger liebe vnd der gesicht emssigklich nach betrachten was.
das er weder tage noch nacht růe mocht haben/
es wa:ere dann.
das er die sehen vnd mit jr reden mo:echt
so jm erschinen was.
vnd als man offt spricht.
Wer heimlich vnd verstolenlich print
#7r# der wirt deßter mer gepeyniget.
o:effnet er sich gegen seynnen dienern.
denen er in sunderheit wol getrawet.
vnd empfalch denen
das sy giengen an die Tůnaw/
vnnd do einen grossen naw zů richten liessent.
do wein vnd kost genůg ein mo:echt.
souil vnd man zů einer grossen fart bedo:erffte.
auch einen meister
der alle weg der Tůnnow wißte.
damit sy all versorgt mo:echten sein. leibes vnd gůtes.
Auff das antwurtend jm die diener
das sy das mit gůten trewen geren thůn wo:eltent/
als ob das seiner genaden vatter selbs geheyssen hett.
dem sy ye vnd ye in trewen wol gedient hettent.
Also schieden sy von jm/
vnd ward alles das ordenlich bestelt.
so er jnen empfolhen hett.

Wie herczog Wilhalm hinweg fůr/ on vatter vnd můter wissen vnd willen.

DO nun der naw czů gerist mit allem dem.
so darczů notturfftig was.
Saß herczog Wilhalm von o:esterreich der jung darein. mit denen
so er von seinem fürnemen vnd willen gesagt hett on wissen seines lieben vatters seiner můter vnd sunst aller der seinen.
vnd fůr die Tůnow nyder #7v# vncz gen vngern. darnach zů tartarij. dannen hin jnn windisch land.
vnd kam do gen panonya
do sich dye tůnow teylet in siben strangen. durch die nidern march
vnd rinnet in das osterrmo:er.
vncz dar pringet die tůnnow sechczig grosser wasser mit jr.
Also fůrent sy durch alle die land.
so jch vor geschriben hab.

Wie der würdig jüngling Wilhelmus mit den seinen auff das mo:er fůr.
vnd wie sy zů dem visch Tecum kament.
vnd wie es Wilhelmen vnd seinen dienern gieng.

ALs nun herczog Wilhalm der hübsch vnnd wirdig jüngling gefaren was die Tůnow nider vncz an das mo:ere.
do was vor langen zeiten ein schneller beck von Tormenia gefaren
der wolt nun gen zisia dem künig ettwas selczner speiß pringen.
dem wz nach gestrichen ein visch
den man nennt Tecum.
der was so groß vnd starck. auch so lange zeit do gestanden auff einem tünen gru:en.
das ein baume auff jm wůchß.
als jr ho:eren werdent.
Als sich nun der visch an das ennd gestelt het.
flog der vogel arauis #8r# über in hin
vnd trůg ein edel zweyg
das da plu:eet von aromaten in seinem schnabel.
Der samen von dem zweig ward auff den visch gereret.
daruon wůchs ein ander zweyg.
das da von jar zů jar ye gro:esser vnd ye gro:esser ward.
den selben baum man nennt pedelium.
der ander frücht tragen vnd geberen was.
das von dem selbigen baum auff dem visch vil ander zweyglen wurdent.
daz ein gancze gru:ene auff dem visch ward.

DO nun der hübsch minnigklich jüngling Wilhelmus mit grosser vngestu:emigkeit auff dem mo:er gefaren was/
vnd nun nahet dem künigreich zisia/
vnd so nach an das end kam.
do der vorgenannt visch stůnd.
das er des bawms auch der gru:ene sichtig ward.
Redet er zů den seinen/
das sy fürent zů dem baum vnd zů der gru:ene der stauden.
Vnd do eyn tag durch růen willen still ligend.
darczů sy auch alle willig
vnnd das geren thůn woltent.
Do sy nun der gru:ene begunden nahen/
begegnet jnen der aller su:essost geschmack
das sy all zů wunder kamend/
vnd lobtent got
das sy an das end kommen warent.
dann ye na:eher sy dem baum kament.
ye besser der geschmack ward.
vnd landten czů dem visch Tecum.
Nun was Wilhalm behend auß dem schiff vnd auff den wasen in das gesteüd
so auff dem visch tecum gewachsen was.
do er keinen weg fand
der zů dem baum gienge.
dann das er durch das gesteüd prach
biß das er kam zů dem baum pedelium
vnd daruon einen aßt erwuscht/
vnnd wolt der su:essen wolgeschmacken frucht prechen aromaten.
Do ru:eret sich der visch
das der baum vnd alles gesteüde auff jm erwagget.
darab er vnd sein lieb diener gar sere vnnd übel erschrackend.
do růfftendt sein diener Wilhelmo.
das er bald eylete zů jnen in das schif.
Jn dem reget sich der visch
vnnd schoß hinweg in das groß mo:ere vnnd der jung knab auff dem visch.
das Wilhelmus vnd seyn lieb diener vonn einannder gar vast verr wurdendt.
#8v# Also kam ein wind von nord an.
vnd warff sein diener wider hinder sich gegen tormenie.
nun vindt man nit
wo sy hin kament.
ob sy ertruncken
oder wie es jnnen ergieng.
Aber jch will fürbaß schreiben
wie es dem jüngling Wilhelmus ergieng.

Wie herczog Wilhalm von des künig von zisia marschalck funden ward.
vnd wie er jm in einem weidling engegen fůr.

DO nun herczog Wilhalm von seinen dienern kommen was.
vnnd nit weßt
wo sy warend
vnd ob sy lebend oder tod wa:erent.
vnd der visch mit jm gestrichen was den selben tage vnnd die nacht biß an den andern morgen.
vnnd nun gancz kommen was in das künigreich zisia.
Steyg der jüngling Wilhelmus vmb merer sicherheit willen auf den baum in grosser forcht vnd schrecken
vnd gehabet sich auß der massen übel vmb sein getrewe diener. des geleichen vmb sich selbs.
in dem vnd er sein nott vnd kummer also jm selbs klagen was.
ließ sich der visch nyder.
das man kein gru:ene
also vnder dem baum gewesen was.
nun allein den knaben auff dem baume sehen mocht.
vnd er also in grossen forchten stůnd
vnd fürchten můst.
das er gancz vndergieng.

Wie der marschalck wegrich kurczweilen reyt ab dem geschloß zwingen.
do sahe er von verren einen baum auff dem mo:er vnd einen jüngling darauff.
vnd wye er zů dem jüngling kam
vnd jm auß halff.

#9r# NVn het künig Agrant von zisia einen marschalck
der hieß wegrich.
der durch kurczweil willen was geritten ab zwingen dem schloß
do künig Agrant auff saß in das veldt
vnd wolt beyczen mit seinem falcken.
vnd den warff nach ettlichem gewild.
des jch na:emlich nit geschriben vind
Vnd also an dem gestadt des mo:eres dem falcken nach eylet/
vnd sichtig ward des baums.
wundert er sich selber.
wie der baum dar kommen wa:ere.
auch redet er mit jm selber.
weder traumt dir
oder ist es also.
du hast doch an dem ennd kein baum nie mer gesehen.
Vnd reyt also fürsich
vnd ersahe den knaben auf dem baum.
daran er gro:esser wunder het/ dann vor.
Do in der knab auf dem baum auch ersahe.
schry er jm zů.
Edler ritter komment mir zehilff.
das jch nicht so ellendigklich hie verderben můß.
Der marschalck wegrich viel bald vonn seinem pferd
vnd lieff in einen kiel.
der nahend da bey stůnd
an dem kiel fand er einen weidling
den lo:eset er von dem kiele.
vnnd erwüschet eyn růder
vnnd fůre gegen #9v# dem knaben/
vnnd halff dem von dem baum czů jm in das schiff.
vnnd ward sein fro.
dann er hoffet
wenn er in dem künig bra:echt.
das er daran ein groß wolgeuallen wurd haben.
das er des wol belonet so:elte werden von dem künig.

Wie der marschalck Wegrich den knaben mit jm fu:eret gen zwingen
vnd in dem künig schanckt.

DO jm nun der marschalck wegrich zů jm in sein schif nam/
vnnd zů dem gestadt des mo:eres mit jm kommen was/
vnd yecz hindersich sicht.
so sicht er
das der baum.
da rauff der knab gesessen
was. vnderganden.
vnd in niemand mer gesehen mocht.
das wunder den marschalck wegrich fremde vnd vnbillich nam.
Darnach
als sy zeland auß dem weidling kament.
saß der marschalck fro:elich auff seyn roß.
vnd reyt mit grossen freüden zů dem schloß zwingen.
do künig Agrand von zisia merteyl sein wonung het.

NVn wil jch eüch sagen von der selben veste.
die so gůt vnd starck vnd nit czů gewinnen was.
Sy stůnd auff einem berg/
vnd gieng ein weitter tieffer see vmb den berg.
also dz #10r# man nun zů einer seyten zů dem schloß kommen mocht
an dem selben ennd es auch nicht zů erstürmen wz.
do was auch ein brugtor.
von dem selbigen tor/ dannocht wol ein rast übersich auff zwingen was.
Auf dem schloß waz ein zimul von äere gegossen.
wenn man an das selb zimul schlůg.
so mocht es ho:eren zwelff meil weit in allem land.
dabey in erkannt wz.
das schedlich gest in jrem land warend.
Nun will jch das lassen beleiben.
vnd wil fürbaß schreiben
wie es dem jüngling Wilhelmus gieng.

DEr marschalck ritt mit freüden den berg auf gen zwingen.
vnnd fůrt mit jm den jungen knaben Wilhelmus.
den er dem künig schencken wolt/
vnd gedachte in jm selbs.
das er bey seinen zeiten von so:elichem wunder.
als jm begegnet was
nie mer hett geho:ert sagen.
vnd wolt das für ein groß glück von seinem got appollo haben.
das er jm so:elichs zů gefu:egt hett.
Als sy nun miteinander gegen dem schloß giengend.
fraget Wilhalm den marschalck.
wer er wa:ere
oder wa er mit jm wo:elte.
der marschalck wegrich sprach.
Ich wil dich pringen künig Agrand von zisia.
der so:elich schencke gro:eßlich vmb mich verdienen würd.
dann er ist ein heydenischer künig
der gar weit erkannt ist in aller heydenschafft.
vnd das land
in dem wir yecz seind.
wirt zisia genennt.
Wilhelmus sprach.
Jr seind auch ein heyden.
ja
sprach der marschalck wegrich.
du solt gancz on sorg sein
dann der künig wirt dich zů einem kind nemen.
er hat auch ein tochter
die ist hübsch vnd zart/
dero du zů průder geben werden solt.
Wilhelmus gedacht in jm selber.
gienge es also.
do du die fundest
die dir in deinem heimat erschinen ist.
So wo:eltest lieber da sein/ dann in o:esterreich bey vater vnd bey můter.
Wilhelmus gedacht auch in jm selbs.
seyd dem vnd sy heyden wa:erent in dem land
das nicht gůt wäre
das er sich nennen vnd sein gepurdt o:effnen solt.
vnnd gabe jm selber einen anderen namen. Rial.
Also #10v# ward der knab auf zwingen dem künig pracht.
Wegrich der marschalck sprach.
Gena:ediger herr sahe ewer genad ye scho:ener kind.
dann jch eüren künigklichen geden da pring.
vnd sagt jm
wie vnd an welichen enden er das kind funden hett.
Do nun der marschalck wegrich dem künig das gesagt het.
wolt er jm das nitt gelauben/
vnd sprach.
das er lůgte
das er das nyemandt genommen hett durch seiner scho:ene vnd hübsche willen bey leib vnd leben.
oder er mu:eßt hart darumb gestrafft werden.
Antwurt jm der marschalck wegrich.
wye er seinen künigklichen genaden vor gesagt hette.
das das war wa:ere.
dann appollo sein got hett in des beraten.
do er heüt vmb beyczens willen außgeriten wa:er.
fand er den auff einem baum
der do aromaten trůg.
wol eynes halben roßlauffs weit in dem mo:er.
wann jm der knabe so wol geuiel.
nam er in
vnd můste den seinen genaden pringen.
Auch mer
do er den knaben na:em/
vnd wider zů dem land fůr.
viel der baum hinder jm ein.
das er auch für ein groß wunder hette/
vnd das jm der knab nicht anders worden wa:er
dann er jm gesagt hett.

DO er nun dem künig diß gesagt hett.
sprach künig Agrand.
sag an
hast du war gesagt
Antwurt jm der marschalck wegrig.
ja herr jch getarr eüch des ein aufgehabnen eid schwo:eren
das es also ist
wie jch eüch gesagt hab.
vnd main
das jr das mit eürem opfer verdient habend.
so jr dem grossen got appollo pracht habend.
Den jüngling Wilhelmus daucht das ein spott sein.
das der marschalcke geredt hett.
doch freüwet er sich.
dann er hoffet durch dise wort in des künigs genad zekommen.

DO nun die red het geton der edel leblich marschalck wegrich.
Sprach der künig.
Seyd vnd vnß vnser gott appollo des kindes beraten vnd zů gefu:egt hatt.
so sol der knab in voller #11r# würdikeit erczogen werden.
als ob er vnser eigen kind seye.
vnd was man lehen wir habend.
seind sein/ seyn vnd so:elcher
die nach vnserm tod leihen.
vnd beheben.
Vnd sprach do zů dem knaben.
liebes kind die wo:ellen wir dir geben
vnd wo:ellen dich haben fu:er vnser eygen kind.
des dancket jm der knab Rial freüntlich
vnd sprach.
Gena:ediger herr der künig der groß gott appollo. můß eüren genaden dancken/
dann eüer genad künigklich vnd adelich an mir gefaren hat.
Zehand darnach alle manlehen
so der künig gehebt hat
wurden auffgeschriben vnnd jm die bey seinem leben geben/
das Rial die nach des künigs abganng mo:echte leyhen
wem er wo:elte.

Wie künig Agrants tochter Agley kam
vnd Rialen hieß wilkommen sein. als jren brůder
der do saß bey irem vatter dem künig.

ALs nun Rial bey dem künig saß
vnnd seyn tochter dennocht nicht gesehen het.
do ward er vast trauren nach seines liebes angesicht
dann er nicht wißt
das die jm so nach was
die jm in seinem heymand erschinen was.
vnnd er jnn #11v# grosser begirlicheit wenig hoffnung noch trostes hett
Jn dem hett sich des küniges tochter Agley angeleget in kostliche klaider.
die von gold vnnd edlem gestein grosses gůts wert warent.
vnd gieng in den sal
do rial bey jrem vatter saß/
vnnd hieß den wilkommen sein. als jren průder.
dann sy geho:ert het
das jr vater in für sein eigen kind genommen het/
des gleich dancket jr rial nitt anders.
dann ob sy sein schwester wa:er.
Do sy nun einander angesahend.
bekannt jetweders das ander nach der gesicht.
so jnen beyden erschinen was.
vnd von stunden an gewunnen sy grosse liebe zesamen/
vnnd kund yetweders das ander mit seinen augen verlassen.
dann yegkliches gedacht
wenn es das ander gesehen mo:echt
das es dann keinen presten noch mangel hett.
vnd wz in die weil
so sy bey einander warent
an alle maß kurcz vnd vnuerdrossen.
vnd gewunnent ein so:eliche liebe zů einander.
das die darnach nymermer gescheiden ward
Als jr hernach wol ho:eren werdent.
dann wir yeczund ettwas schreiben wo:ellen.
wie herczog Leuppold trauret vmb seinen allerliebsten sun.
den er weit vnd nach niendert erfragen kund.

ALs nun Wilhalm von o:esterreich enweg on wissen vatter vnd můter gefaren was.
schicket jm herczog leuppold sein vatter nach in alle die land
sy warent verr oder nach.
vnd man den an keinen ennden erfragen kund/
dann er jnn der heydenschafft was.
darumb vatter vnnd můter in grossem kummer warent.
als das nicht vnbillich was.
dann er ein einig kindt vnnd jnen auß der massen lieb was.
Do ergab sich herczog leuppold an got.
vnd wolt darnach nicht auf sehen haben auff das zeitlich.
dann sein leben was füro nicht mer dann got dienen mit emssigem beten vnd kirchen geen.
vnnd ward auch lang darnach nye fro:elich gesehen.
Nun wo:ellen wir das lassen beleiben vnd fürbaß sagen von rialen vnd agleyen den zwey liebhabenden menschen.

#12r# ALs nun Rial vnd Agley auff zwingen bey ein ander warent/
vnd grosser freüd vnd kurczweil miteinander pflagent/
vnd wo eins zů dem andern heimlich kommen mocht.
so vmbfiengent sy
vnd kußtend ein ander.
vnd warent beydenthalb also in der liebe enczündt.
das jegkliches die stund hasset.
in der es das ander nicht gesehen mocht.
Auch menge freüntliche wort.
die sy miteinander ta:eten.
die niemand alle geschreiben kan.
vnd vnder andern worten
so sy miteinander redtent.
fragtend sy einander von der minn.
von der sy vil hettent geho:ert sagen.
vnd doch nicht kundent wissen
was das wz.
Rial sprach czů des künigs tochter Agleyen.
Mein hercz hat groß verlangen nach deiner mynn.
agley sprach.
was ist die mynn
weder ist sy bey den leüten
oder ist sy wild
weder fleugt sy
oder kan sy geen.
wo ist sy/
ist sy yeczvnd gůt zů essen
das sag mir.
dann es wundert mich vast übel.
Rial sprach.
das waiß jch nicht.
doch als mir mein hercz sagt
so krenckt sy
vnnd gibt stercke.
auch ist mir vil von jr gesagt.
das sy lieb vnd laid gefu:egen kan/
vnd das sy den vil freüd gibt
die sy liebhabend.
doch so main jch meyn schwester/
das du auch der mynn bey dir habest
vnnd straffte sy da vmb jr vntrew/
vnd sprach
du hast nitt rechte trew zů mir.
das du mir von der mynn stilst
vnd die so heimlichen vor mir hast.
das ta:et jch dir sicherlich nicht/
vnd hette jch der mynn vier.
die wo:elt jch dir all geben.
Agley küng Agrants tochter sprach.
Sprichst du
das jch mynn hab.
der edel jüngling sprach
ja. Ich waiß das wol.
das sy bey dir ist.
antwurt sy jm
wo er sy bey jr wiste
das er sy na:em.
Rial sprach/
du hast mir sy verborgen vor.
Agley sprach.
fürwar jch hab nyendert kein schloß
jch wo:ell es dir auff entschliessen/
vnnd wo du die mynn vindest.
magst du dye nemen/ vnnd nach deinem willen prauchen.
Rial sprach.
dein red ist gůt/
vnd künd nicht besser gesein.
so jch dann die mynne bey dir sůchen sol.
so dunckt mich/
das jch sy sehe prinnen #12v# auß deinen augen.
dardurch jch ser verwundet wirdt.
Agley sprach.
so kan jch dir nit bessers geratten.
mainstu
das die mynn in meinen prüsten oder augen sey
vnd lig verborgen.
so magst du sy zů dir lu:edern mit schmerczen/
vnd wie du mainst
das du sy zů dir pringen mügest
vnd dannen hin mit jr leben nach deynes herczen lust vnd willen.
Rial nicht lenger beytet/
er nam einen apfel.
het den gegen jren augen
vnd schmuczt
vnd locket.
Agley vnd jr průder rial/ tribent vil so:elicher tumheyt
der jch nun zemal schweig/
vnnd an den rechten ernnst kommen wil.

ES hat Rial vnd Agleyn vil kintlicher liebe zů ein ander gehebt.
vnd nun warent kommen zů jren manberen jaren/
das sy miteinander natürlich gespilt haben mo:echtend.
vnd sy auf ein zeit in des künigs sal warent.
vnd freündtlich mit ein ander vonn der liebe reden wurdent.
Stůnd künig Agrant Agleyen vatter an einer lauben
vnd wolt da auf ho:eren
ob sy jchcznit schedlichs miteinander reden wurdent. vmb des willen/
das er sein tochter vor schanden behu:eten mo:echt.
vnd do er also loset
vnd mit fleyß jnnen ward jr red.
Do sprach rial zů seiner schwester Agleyen.
Liebes bu:elin hastu jchts nach gedacht dem
als wir zů na:echst miteinander von der mynn geredt haben
vnd hast du dich darinn nicht besinnt.
als jch mich besint hab.
wauon die liebe vnd mynn kommen mag.
als jch war hab genommen an meinem lieben vater küng Agrant vnd meiner můter der künigin.
die seind ein ander also hold/
das jch main
die myn hab sy zesamen gepunden/
das sy sich alle nacht nackend zů ein ander an ein bett legent.
nun waiß jch/
was liebe vnnd freündtschafft sy da mit einander treibent.
das liebet jnen in jrem leben.
nun sihe
warumb heyßt sy ein weib.
vnnd warumb nennt man dich ein maget.
vnd du doch jr pild hast.
vnnd geschaffen bist als sy.
das můß alles vrsach haben ettlicher sachen halben.
als sy miteinannder an #13r# dem bett würckent
vnd treibent.
Nun lag künig Agrant still
vnnd mercket emssigklich auf jre wort.
do sprach rial.
hercz liebes bu:elin wo:ellen wir auch heinnacht bei ein ander ligen.
Agley sprach.
nach dem jch dir verheissen hab
alles
des du begerest/
vnd dein will ist.
ist auch der mein.
Als klein ward nye mo:eres grieß.
es wurde riales laid kleiner vnd sein freüd gro:esser.
die er von jr antwurt het empfangen
vnd kustend da einander lieplich/
vnd waren sy vor inprinnstig gewesen.
so wurden sy noch inprinnstiger ein annder lieb czehaben.
rial frewet sich der nacht
das sy bey ein ander ligen soltent
Als nun künig Agrand dise wort von den kinden het geho:ert.
Gieng er zů seiner frauen
vnd saget jr die wort
so er geho:ert hett.
vnd sprach.
haben wir nit in hůt Agleyen
vnd verhu:eten sy.
das sy nit zů rialen kommen müg
es wurd vnß gerewen.
dann wir haben so:eliche freüntliche wortt von jnen geho:ert.
das wir fürchten mu:essen
thu:een wir nicht darczů.
das jr kintliche liebe in ein ander liebe kumm.
Nein
sprach die künigin
das so:ellent jr nit geschehen lassen/
dann vnser tochter ist edel von geschlecht auch reich vnd ma:echtig an gůt.
so wissent jr nicht
von welcher art rialus geboren. oder ob er edel oder vnedel ist.
Der künig sprach.
nun gebent vnß eweren ratt
wie wir es erlichen besorgen
vnd habend vnser tochter in hůt.
das sy vnd rialus an keinen enden zesamen mit red fürbas mer kommen mügen.
das ist vnser will vnd mainung.
auff das wurden sy von einander geschaiden
Vnd wie groß vor jr freüd gewesen was.
als groß warde nun jr laid/
vnd ta:etent in jn selbs nicht anders dann wainen vnd klagen.
Wie sy nun von ein ander geschaiden wurden.
das sy mit wortten nicht zesamen kommen mochtent.
das wil jch hienach schreiben.

Wie das gancz hofuolck ab zwingen auff die gru:ene kamen
vnd miteinander ballottent.
vnnd rial Agleyen einen brief warff
der in einer ballen vernäet was.

#13v# Als nun der may nahen
vnd laub vnnd graß wachsen was/
vnd gewonheit ist
dz frawen vnd man miteinander geend in den maien allerhand schimpf vnd kurczweil anzeuahen
vnd die jungen frawen vnd to:echtern deßgeleichen die jungen mann vnd knaben miteinander balltend.
fu:eget sich
das dz gancz hofgesind ab czwingen in die gru:ene giengent. auch so:elichen schimpf vnd kurczweil zů treiben vnd anzefahen.
sy wurdent miteinander ballen
do Agley vnd rial auch ballotent.
do ward Agley in so:elicher hůt gehalten.
das sy miteinander zů red nit mochtend kommen.
wurffent sy doch einander den ball.
vnd gaben einander zeichen der liebe mit wincken der augen vnd mit deüten.
Bey dem ballen rial ein vrsach nam. jr sein liebe durch geschrifft zů o:effnen/
vnnd als sy darnach an einem anderen tag aber auff dye gru:ene ab dem geschloß zwingen gegangen warent.
do hett rial einen brief geschriben. vnd den in einen ballen gar wol vernäet/
vnnd trůg den heymlichen bey jm.
als sy aber an hůbend czů ballen.
do warff er die selbigen ballen Agleyen seinem lieben bůlen.
die auch bey seinem wincken #14r# verstůnd.
das sy den geworffen bal. jr selbs behalten vnd den niemand zeygen solt.
erwischt sy den
vnnd stieß in in den bůsen.
warff jm do einen andern bal.
also dz von niemand gesehen ward. so:elich verschlahung des bals
Vnd als sy wider auff zwingen. vnd Agley in jrem ka:emerlin allein was/
laß sy den brief
der do stůnd auf dise mainung
als jr hernach ho:eren werdent.

ICh enbeüt dir in geschrift meinen grůß
wann jch dich in herczen lieb vnd werd vnd nicht liebers haben mag.
vnd als du mir vor lieb gewesen
bist du mir heinnacht vil lieber.
vnd bitt dich aller selden ein keiserin.
das du meinen gůten willen habest für die werck.
dann jch yecz vnd allweg bereyt bin allen deinen willen czeuolpringen. wiß
das mir mein freüd schwint.
vnd mein hercz zů aller czeyt gepeiniget wirt.
Seid sich das gefu:egt hat/
das wir mit red nit mer zesamen kommen mügen.
dann wo mit man vnß vnser liebe vndertrucken vnd widerwertig machen künd
das man das ta:et.
ob dir nun lieb sey mein leben
So schreib mir etwas.
das jch in meinem grossen kummer etwas trostes von so:elicher geschrift empfahen müge.
dann jch groß verlangen hab nach deiner liebe.
darumb entschleuß auff dein hercz gegen mir.
der villieber hat dich dann mich.

DO Agley den brief gelaß
erseüffczet sy
vnd het nit zweifel. denn
das er das am herczen hett
So er jr geschriben hett.
vnd schrib selbs einen andern brief. mit den aller freuntlichesten worten.
so sy erdencken kund.
näet den in einen bal.
warff jm in an einem andern tag
do es fůg het
wider.
die wortt des briefs lautent also.

RIal lieber mein průder jch enbeüt dir meinen grůß.
vnd wiß
das jch dein wil sein vor allen mannen.
auch leidest du keinerley peyn von meinen wegen
ist mir laid von ganczem herczen
Vnd wo jch dich mo:echt von kummer vnd schmerczen #14v# erlo:esen
wo:elte jch willig sein vnnd das geren thůn.
ob man mich darumb to:edten so:elte.
wo:elte mich auch lieber scheiden von freünden vnd magen.
dann jch dich in keynen no:etten wo:elle verlassen.
Du solt auch wissen
wo jch mag
so leb jch in deinem willen.
wie groß joch die hůt ist
damit jch ta:eglich verhu:et wird.
wil auch deinen geboten gehorsam sein. dann allen meinen go:etten
wieuil sy gnad habend.
dann mein gemu:et vnd hercz steet anders nit
dann das jch leb nach deinem willen.
vnd hab auch zegleicherweiß
als du geschriben hast
von mir den willen für die werck.
biß das die werck auch nach deinem willen ergeen mügen.
dann mein will dir in keinen weg nichcznit versagen mag.
nicht mer dann got pfleg dein in gesuntheit.

DEs ward nye so gro:eßlich erfüllt keyn hercz mit freüden.
als rials erfreüt ward.
do er dye geschrifft gelas.
so agley seyn liebstes lieb mit jr eignen hand geschriben het.
gedacht er
das dz czimlich wa:er
dz er jr des nymmer mer vergessen solt.
vnd gedacht in jm selbs.
wie er jr ein ander brief schreiben wolt. mit den aller freündtlichosten worten
so er erdencken kundt.
vnd do er den geschrib.
na:eet er in wider in den bal
vnd warff in seiner lieben Agleyen.
als nun agleyen der brief ward
trůg sy in an ein heimliche stat
vnd trennet do den bal auf
vnd laß do den brief
in dem dise wort geschriben stůndent.

ACh gu:ete meines lebens. du bist ein reine frucht
die da ist besser. vil dann alles gůt
das je wz
oder ymer wirt.
du tregst auch ein keüsch hercz in deinem leib.
vnd jch das waiß
so ist nit vnpillich
das jch in grosser liebe gegen dir enczint bin.
auch so jch der scho:ene deines leibes nachtrachten bin.
so bist du so scho:en.
als ob die go:ett mit hilf der planeten vnd alles firmaments jren fleiß an dich gelegt hettent.
kündent nicht so scho:ener gestalt gemacht haben dann dich
vnd ist nicht müglich
das yemand dein tugend vnnd #15r# scho:ene vo:elligklich gesagen noch schreiben künd.
darumb so jch erkenn
vnd waiß.
das jch noch nyemandt dich genůgsamlich geloben mügent.
so wil jch dich biten
das du dein leben darnach richtest.
das wir miteinander in disem zeit leben. so freüntlich vnd so tugentlich
das wir nach disem leben ewigklich besiczen die freüde
die on end ist.
also hat der brief ein ennd.

Wie künig Walwan von frigia werben ließ vmb Agleyen künig Agrands tochter von zisia.

ES mag ein yeglicher wol sehen.
das lieb nach laid vnd laid nach lieb geet.
als disen zweien geschehen ist.
in dem
als sy beyde einander lieb hettent.
ward kvnd getan künig Walwan von frigia von diser maget Agleyen.
wie das sy die scho:enest vnd minnigklichest junckfraw
so man maint
die in der welt wa:ere.
Do nun künig Walwan von frigia geho:ert het sagen von dieser junckfrawen.
gedacht er
wye er zů dem künig von zisia schicken vnd vmb sein tochter werben lassen wolt.
vnd besant für sich drey der besten ritter
so er in seinem land haben mocht.
die selben bald vnd onuercziehen für in ka:ement.
do leget er jnen die sach für/
vnd sprach.
Vnß ist gesagt
wie das der künig von zisia die aller scho:ensten tochter hab. na:emlich Agley/
so man sy in der welt vinden mo:echt.
so vnß nun von jr scho:ene vnd tugent souil gesagt ist.
haben wir sy lieb gewunnen.
vmb das wo:ellen wir auch gen zisia schicken.
das jr vnß die botschafft gegen dem künig getrewlich vnnd ernstlich werbent.
vnnd ob jr vnß das schaffent außgericht nach dem besten.
so bekennen wir
das pillich ist.
das wir eüch des nicht vngedancket vnd vnbelonet so:ellen lassen.
wir wo:ellen auch eüch so:elicher maß dancken
das jr jnnen werdent
das jr vnß wolgedienet habend.
Die selben drey ritter antwurteten dem künig Walwam jrem herren.
sy wo:elttent seinen genaden gehorsam sein.
wo:eltend auch die sach nach dem allertreülichosten vnnd besten werben
das sy in hoffnung #15v# warent.
das jnen das/ nit abgeschlagen/ vnd jm die zů einem weib geben werden solt.
vnd namend vrlob
vnd ritend gen zisia.
Als sy nun gen zisia kament.
do wurden sy zů zwingen in dz schloß gelassen.
do künig Agrant mertteil seßhafft was.
vnd erlich empfangen von des künigs ra:eten.
die sy auch für den künig vnd die künigin fůrtent.
Als sy nun für den künig kament.
neygten sy sich
vnd buttent dem künig auch der künigin groß ere vnd reuerencz
als das billich was.
vnd sagtent do die botschafft
als jnen künig Walwan von frigia empfolhen hett.
die auch künig Agrant von zisia vnd seiner frawen der künigin wolgeuiel.
vnnd sy jnen auch zů sagtent
das sy das mit gůtem willen geren woltent thůn.
vnd liessent auch brief machen vnnd versigeln mit seiner maiestat insigel.

DO nun Rial vnd Agley vernament die czůsagung vnd verschreibung.
so jr vatter künig Agrant geton het.
wurdent sy traurig.
vnd gehůben sich gegen einander so übel.
dz es vnaußsprechenlich ist.
Darnach namend die ritter vrlob von dem künig.
vnd rittent wider gen frigia.
vnd do sy kament in ein statt
die do heyßt Simea.
do funden sy künig Walwan jren herren.
der sy fro:elich hiesse wilkommen sein.
Do sagten sy jm mit grossen freüden. die antwurt. des künigs/
vnnd gabent jm den versigelten brief.
so jnen künig Agrant von zisia geben het.

Wie sich künig Walwan rüstet auf die hochzeit
vnd ritter schlůg.
auch wie er sich für das schloß zwingen leget.
vnd an einem morgen künig Agrant zů einer laden außlůgen wolt.
vnd das ho:er sahe.

#16r# DO nun küng Walwan von frigia geho:ert het
wz künig Agrant von zisia seinen boten zů antwurt geben/ auch den versigloten brief gelesen het.
ward er auß der massen fro/
vnd ließ außru:effen in allem seinen land.
ob yemand wa:er
der geren ritter werden vnd sich nach grosser ere vnd ritterschafft halten wo:elt
das der zů jm ka:em/
wo:eller der wa:er
der daz armůthalb nit volpringen mo:echt
den wolt er reich machen.
Jn kurczen kamen edelknecht
die des gůts arm warent/
vnd doch geren nach ere vnd preiß gelebt
hetten sy dz an dem gůt vermigt.
Der selben wurden ob fünf hunderten all zů ritter geschlagen.
vnd ward jnen alles dz geben
dz czů ritterschafft geho:eret.
Auch schickt man nach vil goldschmiden vnd schneidern
dz die in kurczen gerist wurden
die riterlichen orden ansich genommen vnd den bewa:eren wolten.
vnd sunst vil künigen vnd herren.
die künig Walwan zeeren darkament/
vnd mit jm gen zisia faren wo:eltent.
Do nun alles das bereyt wz
das man zů so:elichen hozeiten bedarff
Reyt er von land/
vnd kament in vierczehen tagen in das künigreich zisia.
vnd ritten schnelliklich zů dem schloß zwingen
dahin sy auff den abent kamen.
vnnd schlůgen do #16v# auff jr gezelt.
dero vil vast kostlich warent. von seyden auch andern kostlichen tu:echern
auff der gru:enen heyd
do es auß der massen gru:en vnnd hübsch was.
dann es auch in dem maien was.
Do sy nun so reichlich do warent die ganczen nacht biß an den morgen.
do es begund tagen
stůnd künig Agrand auff von dem bett/
vnd leget sich an einen laden.
vmb das er schmackte den su:essen geschmack.
auch horte der vogeln singen/
sahe er die kostlichen gezelten
die aufgeschlagen warent.
besunder sahe er eyn gezelt
darauf die baner frigia stůnd.
auch sahe er die jungen ritter
die in jren ritterlichen claidern do giengen in den plůmen.
die darumb dar kommen warent
dz sy ritterlichen orden bewa:eren vnd ritterlich stechen wo:eltend.
Künig Agrand gieng zů seiner frawen der künigin/
vnd sprach.
wol auf fraw heyssent eüren tochter man wilkommen sein.
auf das sprach die fraw.
sagend an
ist er kommen
oder wo ist er
so wil jch in erlich empfahen. nach eürem willen.
Er sprach
er ligt dort vor dem hage in der gru:enen wisen.
do er hat sein gezelt aufgeschlagen
do sehent jr eine vnder den andern
die ist seidin vnd stat sein baner auf der selben gezelt.
der red antwurt die künigin
vnd sprach.
O wee liebe tochter Agley sol man dich yecz zů legen
dem bist noch vil zů jung/
vnd fragt do den künig
was es schatte
ob man die hochczeit verczug
biß jr tochter baß erwu:echse
vnd stercker wurd.
do sprach künig Agrand.
er mag nit beyten
wolauf wir wo:ellen zů jm/ vnd in nach seinen eren empfahen.
was dann seyn will ist
sol beschehen.
Wie künig Walwan so erlich empfangen ward von künig Agrand vnd seiner frawen der künigin.

DIe scho:en Agley des ku:eniges tochter lag nach dabey
vnd můst ho:eren
dz sy vast vngeren hort
erseüfczet sy
vnd růfft offt den tod
dz er sy na:eme.
seyd dz sy nit rial vnd einen andern werden solt.
Nun lassen wir von dem jamer
das Aglei trib
vnd sagen von der freüd vnd ristung
als sich alles das #17r# rist. auff die hochzeit
das auff zwingen was.

DO sy nun all gerist warent.
czugent sy ab dem schloß zwingen auff den plan
do künig walwan sein gezelt aufgeschlagen hett.
ye zwey vnd zwey giengent neben eyn ander.
vnd do sy kament zů künig Walwan.
empfieng in künig Agrant vnd sein weib die künigin mit grossen eren. als jren sun
Nun fraget künig Agrand
warumb er darkommen oder was sein will wa:ere.
Antwurt er
vnd sprach.
dz wo:ellen wir eüren genaden sagen.
Wir seien herkommen
das wir wo:ellen haben Agleyen eüer tochter.
vnd begeren auch
das sy vnß hie zů gelegt werd/
vnd wo:ellen hie bei eüch vnser hochzeit haben.
ist sach
das wir das an eüren willen gehaben mügen.
Do sprach künig Agrant/
dz soll gar geren beschehen/
vnd was eüer will
ist vnß ein groß geuallen.
Auff dz ward ein hochzeit zů gerist.
Nun wo:ellen wir sagen.
wie es rialen vnd agleien gieng.
vnd wie in grossem kummer sy warent.

DO nun rial jnnen ward
das agley einen andern mann geben werden solt.
erschrack er aussermassen übel/
als dz nit vnpillich wz.
vnd schrib einen brief mit den aller kla:eglichosten worten
so er erdencken mocht/
er kund auch nit so kla:eglich schreiben.
er het noch vil gro:esser klag in dem herczen.
vnnd trůg den mit jm hinab auf die matten.
do hin auch agley mit grosser zierd gefu:ert ward.
Nun hůb sich ein grosser tancz
vnd waz yederman fro:elich vncz allein agley vnd rial
die kein freüd mochten haben.
do man nun also tanczet
vnd niemant acht het auf die agleyen.
gieng rial zů jr
bot jr sein hand.
in der er den brief verborgen het
den sy von jm empfieng
vnd den behielt.
das sein niemant jnnen ward
Redtent auch ettwas freüntlicher wort
vnd klagtend einander das groß vngeuell.
doch mochtent sy nit lang beyeinander beleiben.
Als die freüd enweg vergangen was.
můßt Rial scheyden vonn seiner lieben Agleyen.
doch so belaibe er allwegen bey jr mit seinem herczen.
#17v# Sy gabendt auch einander zeichen mit wincken.
do sy mit red von einander schaiden můstent.
Agley die weinet
vnd erseüffczet offt.
so sy sich selbs nicht überhaben mocht/ von grossem laide
das sy an jrem herczen trůg.
doch so dorfft sy das niemand o:effnen.

DO nun der tancz ein ennd het
fůrt man den breütigam künig Walwan von frigia vnd alle
die so mit jm kommen warent/
vnnd die praut Agley auff zwingen in des künigs sal
Do ein kostlich mal bereyt wz.
auch yederman nach seinen eren zetisch geseczt ward.
Als sy nun geessen hetten
vnd yederman fro:elich was.
Nam sich Agley einer kranckheit an. vmb des willen
das sy den brief gelesen mo:echt.
so jr rial geben het.
hett sy daz ee mit fůg künnen zů wegen pringen.
sy hette das nicht gespart.
Vnd als sy nun allein was.
prach sy den brief
in dem dise wort geschriben stůndent.

HErczliebe Agley. seyd dem vnd jch waiß
dz du kein vntrew gegen mir nye triben auch mich allwegen mit trewen gemaint hast.
darumb so habe jch dir disen brieff geschriben.
Herczlieb. seyd jch deins leibs nit würdig bin.
so kere dein hercz vnd synn von mir.
wiewol jch dich von ganczem herczen lieb hab.
so můß jch doch mir selbs vrlob geben.
dann jch lieber wo:elte
das mich die erd verschlunde.
dann das jch dich in keinen vneren haben wolt
So wil jch mich auch verschwo:eren aller frewd.
Seyd du künig Walwan zů freüd geboren bist.
vnd jch on dich můß sein.
so wert vnlang mein leben.
denn jch waiß
dz mir mein hercz pricht.
wenn jch sich die verlurste.
das dich der künig mit jm hinweg nimpt.
des gemahel du sein solt.
wiewol du mir dann entfrembdet bist.
so empfilch jch dir doch mein sel.
damit so gib mir ein freüntlich vrlaub.

DO sy nun disen prief gelaß
wainet sy
vnd seüfczet tief.
jr wz auch
wie jr jr hercz an vnderloß #18r# prechen wolt.
nach so:elicher klag
die sy do mit jr selbs traib.
dichte sy ein andern brief
vnd schrib den
vnd machet in jn ein bal.
vnd warff den rialen jren bůlen
der in auf prach
vnd in laß.
der auf dise mainung geschriben stůnd.

ICh agley send dir disen prief/
vnd embeüt dir meinen grůß
vnd das mir niemand lieber ist dann du/
wie sich nun fu:eget das ja:emerlich scheiden.
so wil jch dich doch allein in kummer nit lassen/
denn du solt wissen
wz dich bekümert
dz jch daran kleine freüd hab/
wo dir we
ist mir wirß.
jch will auch allweg. des ein fu:egerin geren vnd fleissigklich sein.
dz deines herczen will an mir volpracht werd.
jch hab dir auch das embotten
das du deßterbas gemůter seyest.
seyd mein will also steet.
das jch allweg lieber wil sein dein dann künig Walwans.
dauon so hab gůten můt.
deßgeleich wil jch auch haben/
vnd wil dir allweg gehorsam sein

VOn dem brief ward rial fro
als er den gelesen het.
dann er manig trostlich wort darinn geschriben fand.
vnd het doch nichcznit dester mynder in so:elicher freüd etwz jamers.
denn er allweg fürchten můst
als dz nit vnpillich wz
dz sy zůgelegt wurde künig walwan von frigia.
der auch nit geren lang an sy wz/
vnd sprach.
Wir mügen kein freüd haben.
wir sehen denn die.
dero wir noch nie vergessen mochten.
seyd sy vnß erst genennt vnd von jr tugent vnd scho:en souil gesaget ward
als wir hie vinden.
dz dz an jm selbs war ist.
auf dz schickt küng agrant nach jr
vnd hieß sy pringen in den sal.
wz frawen da warent
giengen nach jr
vnd funden sy in jren ka:emerlin alleyn siczen.
Sy namen
vnd fůrten sy mit in
do sy nun in den sal kament.
do ward agley gelobt von den herren allen. für die andern
die mit jr giengen.
auch daucht yeglichen
dz er jr gleich nie gesehen het bey allen jren tagen.
Darnach nam sy küng walwan
saczt sy neben sich an sein seyten.
do die scho:en aglei vngeren saß/
denn sy ein gro:esser geuallen het an rialen dann an dem küng.
sy floch den küng mit jr gesicht
wo er sich gen jr kert.
kert sy sy wider von im
#18v# Als sy nun bey ein ander sassen.
ward manigerhandt kurczweil do getriben. mit singen mit sagen vnnd mit seytenspil/
des alles da vil volpracht ward vor den frawen in dem sal.
Auch hort man weitens sagen von der grossen hochzeit/
vnd kam auch weitens auß dem lant maniger werder heyden.

NVn ho:erent
wie mit laid die hochzeit erwendet ward.
Aglei sahe Rialen so kla:eglichen dosteen.
do er sahe künig Walwan neben jr siczen an jr seyten.
das jamer jr auch an irem herczen wee ta:et.
das sy sich selbs nit mocht überhaben
sy můste wainen.
das jr die tra:eher über die wenglin abluffen.
sy nidersanck
vnd jr geschwand.
do lag recht
als sy tod wa:er.
Der künig erwischt sy
vnd zuckt sy von der erd.
darnach sy czů irem bett getragen ward.
vnnd maint man
das jr von onma:echt geschwunden wa:er.
dann man nicht wißt das heimlich leyden
das sy an jrem herczen trůg.
Rial erschrack gar übel
vnd gedacht offt in jm selber/
ob er sich auch to:edten wo:elt.
do er Agleyen seinen bůlen so ellendigklich zů irem pedt tragen sahe
dauon er offt schrey.
Ach ach wz grossen vngemachs.
daz jch nit mag sterben.
ist sach
das sy stirbt.
so wird jch schuldig an mir selbs.
darnach hort er schier
das sy ine wenig zů jr selben kommen was.
dauon er auch auß dem zů jm selbs kam.
nun ho:erent
wie Rial von Agleyen schaiden můst.

Wie ein bott kam von frigia
vnnd dem künig brieff pracht.
vnd jm sagt
das er gro:eßlich in seinem land geschediget wurd.

#19r# ZEhand man eynen botten sahe kommen von frigia
der zů seinem herren dem künig walwan wolt.
pracht jm brief
sagt jm auch
dz in seynem land grosser schad bescha:ehe/
vnd niemant kund wissen von wem/
dann man überzug sy vnabgesagter sach.
Ab der red erschrack künig walwan
vnd sprach/
das thůt der künig von maroch.
dann er es vor mer getan hat/
vnd sein doch nye wolt schuldig sein.
Also ward die hochzeit aufgeschlagen/
die sich mit grossen freüden erhaben het.
vnd rist sich der künig mit allen den seynen auf die fart wider in sein land.
des die jung künigin Agley vnd Rial vast fro wurden.
die selb freüd jnen bald verkert ward in groß laid.
dann als künig walwan vrlob nam von künig agrant von zisia.
sprach küng agrant zů im
lieber sun volgent vnß
vnd nemend den jüngling mit eüch
den wir erczogen haben.
dann fürwar agley eür fraw ist jm so hold/
deßgleichen ligt sy jm auch sta:etigklich in seinem synn.
das wir fu:erchten mu:essen.
thu:eent jr dz nit/
das es eüch vnd vnß gerewen werd.
Künig walwan sprach.
wenn wir das nit ta:etten
so wa:eren wir tora:echtig.
dann solten wir in hinder vnß lassen.
so #19v# wurden wir villeicht hinden nach sein tor.
vnd wüsten nit
ob wir preiß oder ere hinder vnß gelassen hetten.
sunst so wirt Ryal gefu:ert auß dem land.
das Agley nymmer mer jnnen würd
wo er ist.

DO Rial des jnnen ward.
das er sich von seyner lieben Agleyen schaiden můst.
dauon jm sein kummer vnd laid wachsen ward.
dichte er einen prieff
der Agleyen geantwurt.
das des niemandt jnnen ward.
Do nun der prief Agleyen ward.
eylet sy bald in ein heimliche stat.
do sy den auffprach
vnd laß den vmb des willen.
das jr erkannt wurde
was Rial an sy begeren wa:er.
das sy das durch seynen willen ta:ete.
der prief stůnd auff dise mainung.

ACh o wee vnd ymmer ach. mir armen Rial was grossen ellendes. jch nun můß leiden zů allen stunden.
jch far mit verwuntem herczen herczlieb von dir.
die selben wunden mir ymmer mu:essend offensteen.
all mein freüd die werdent sich ennden.
jch bin ein ellennder vngetro:ester waiß.
meyn hercz sol jm selbs. laid für freüd außerwo:elen.
mich wundert
wie jch mer laides mo:echte gehaben.
dann das jch hinder mir můß lassen deinen minnigklichen anplick

DO nun Agley disen brief gelaß.
schrib sy jm von stund an einen andern.
der vnd ein vingerly in einen bal vernäet wurden.
vnd des morgens frů.
als bald Rial auffgesessen wz.
ward jm der bal geworffen.
mit grossem jamer seüfczen vnd wainen schieden sy von einander.
Als bald er nun den bal empfieng.
Reyt künig walwan von frigia mit allen den seinen enweg/
vnd fůrt mit jm Rialen den ellenden jüngling.
dem nit anders was.
dann wie jm sein hercz an vnderloß prechen wolt.
Do nun künig walwan von frigia heym in sein land kommen was/
do het der krieg ein end/
vnd waren alle die enweg.
die in jn seinem landt geschedigt hetten.
Es wa:er in stetten oder do:erfern/
als er also heym kommen wz.
ließ er in sein hof laden #20r# alle die besten
so in seinem reich warent
vnnd batt sy fleissenklich.
das sy jm rietent
wie er seinem schaden widerthet.
sy rieten jm
er solt dem künig von maroch widersagen mit einem
an dem nit schedlich verloren wurd
so hoften sy dann
das jm in kurczen tagen des vergulten. vnd jm grosser schaden zůgefu:egt solt werden.
Da sprach der künig walwan
dz wo:ellen wyr wol czewegen pringen mit einem
do mir lieb wa:er.
wie er seins lebens abkommen mo:echt.
vnder dem
do des künigs ra:et bei einander waren
het sich Rial verschlossen
entrant seinen bal
in dem er den brief auch das vingerlin vand
darin agley vil gůter worten geschriben het.
Nun ho:ert
des brieffes anfang ist also.

RIal getrewer bůl als jch dir lieb vnd freündschaft schuldig bin.
du hast mein hercz
jch hab auch dein gedencken.
die haben sy freüntlich mit einander vereinet.
dann was du meinst
meint auch mein hercz fleissigklich
vnd will es ymmer gedencken.
wie mo:echt das vereinen sich yemer gescheiden.
was yemant sagt
so bist du der
den jch lieb hab vor aller der welt.
jch weyß auch
das du mich hinwyder auch also lieb hast.
darumb herczlieb biß fro
dann jch weyß wol
das vnß der minn rat nit von einander gescheyden last werden.
herczliebel rial. jch kan nit glauben
das mir yemar maß bild lieber oder als lieb werden müg
als du bist.
dann jch eines yegklichen manes liebe gehab
vnd fiegent mu:est sein.
jch main auch
das die liebe auß vnß zweyen hab gemacht ein einig ein.
das nichcz dein will müg sein
es sei mein will.
dann du bist jch
vnd jch bin du.
darumb lieber rial nimm hin dz vingerlin
das sey dir ein sta:etes insigel.
das es vnß die liebe also in ein ander hab beschloßen
wie sy doch nit recht von vnß genücztz werden mag.
vncz dz dye stund kommpt
on mengklichs jrren bei einander sein mügent.
darumb hab ein gůten můt
vnd verzag nicht an mir
dann jch nymmer anderst funden werden mag.

#20v# Wie rial einen eyd schweren můst
dz er dem künig persit einen absag prief pringen wo:elt

DO rial also saß
vnd den prief gelesen hett
so jm von agleien zůgefůgt waz
ward er dem emssigklich nach dencken.
do er also saß
vnd nit west
wa er was.
als wie es vmb in ein gestalt hett.
dann sein sünn vnd gedanck was nit anderst dann nach seiner aller liebsten agleien.
vnd als er in so:elichem dencken wz.
do ward ab dem palast nach im gesandt. von dem künig vnd seinen ra:etten
daz er bald zů inen ka:em.
da rial also für die herrn kam.
sprach künig walwan.
Rial du solt dich bereyten
vnd solt dem kůnig persiten von maroch von vnß widersagen.
wyr wo:ellen auch
das du vnß einen eyd schwerest.
das du vmb kein sach noch vorcht vmb den tod dich wenden lassest.
sunder dise reyß volpringest
das du reittest czů dem künig persit von maroch.
vnd gebest jm disen prief in sein hand.
du solt auch nitt mer widerkeren bey disem eyd
so du vnnß geschworen hast.
Da sprach rial
seidmals jch in den kummer reiten sol.
so thůnd doch so wol
vnd gebent mir wappen an den leib.
das jch nicht reit zů geleicher weiß als ein weib.
do ward jm gůt gewande herfür getragen. vnd ein gůtes schwert
das gar wol schneyd.
das ward jm in sein hand gegeben vnnd ein helm
der in vor dem tod solt früsten.
auch ein schilt
der für waffen was
ward jm an seinen hals gehenckt
vnd der so alt was
das jm die farb verplichen waz
in dem selben schilt ein tiere gemalt ward vnd mitt bůchstaben darumb geschriben.
dobey man versteen solte den kummer
den er an seinem herczen trůge.
dye bůchstaben waren silberin.
die do sprachen.
traura hercz traura.
der groyer auf dem helm stůnd ein turtelteübli.
dz sich traurigklich stalte.
wz wa:er es nun
dz jch vil sagt
an welchem tag jetlich geschehen wa:er.
rial reyt am selben tag hinweg
do erst dz wapen gemacht wart.
auch schwůr dye fart zůwerenden.
er reyt zů simea auß der statt
vnd gedacht #21r# empsigklich an sein liebe agleien.
vnd reyd also zwen tag.
vnd an dem dritten kam er in einen wald
darinnen ein weit gewild was. vnnd vil hübscher plůmen
die die wisen vnd die enger ziertent.
auch hort er manigerley vogel gesang.
do er also reyt in der seben wisen
wolt sich erst sein abenteür erheben
als jr ho:eren werdent.

Wie rial kam in dem wald zů der abenteür hauptman
der so wunderlich was.
vnnd wie er in von seiner natur fraget.
vnd wie er jm den bracken gab.

ER sahe auß dem wald geen in dz gru:en graß der abenteür hauptman ein vngeheüre gestalt
der doch geheür was gegen jm.
des gestalt was also.
Er hett eins menschen angesicht
darauf stůnd jm ein kron von einem rubin.
er hett augen wie ein strauß.
sein halß wz starck helffenbaini
so het er auf seinen achseln zwen flügel.
darunder hett er schu:eppen.
sein leib was nach fleyches art.
seine fu:eß waren als lo:ewen fu:eß.
kein man so wunderlich nie geschaffen ward als diser.
Nun hett jm rial gern seinen grůß erboten
do scheüchte jm sein pferd
vnnd wendet sich von jm vmb.
rial ermanet sein roß mit zoren
vnd #21v# nam es vnder sein sporen.
vnnd wolt ye erfaren
was abentheür ym begegnen wo:elt.
Rial gru:eset in züchtigklich.
vnnd sprach
wer du seiest
so hab jch vnzüchtigklich gethan.
darumb jch dich bitten will
das du mir dz verzeihen wo:ellest.
die wunderlich gestalt sprach widerumb zů jm.
du bist ein züchtig man.
durch des willen jch durch disen wilden plan gestrichen bin.
Rial sprache.
sag mir
wer du seiest
wa jch kan
will ich das vmb dich verdienen.
der wunderlich sprach.
jch will dir mein natur zewissen tůn durch dein hochgeborne zucht.
dann ych weyß
das du von abentheür wegen geboren byst
Sein stymm
die er het
tost gleich wie ein horn
das es in der wilde erschal.
sein prack hort den hal.
der do schyer lauffen kam.
gen dem sich der man richte.
Rial sprach.
bescheid mich
wem ru:efest du.
er sprach.
des solt du schier jnnen werden.
seid du mich so gu:etlich fragest
so wil ich es dich auch geren wissen lassen
dann jch dich auch erkenn
vnd weyß
das du nach abentheür trachten bist
Du solt auch mein vngeheüre gestalt nicht entsiczen.
darumb so frag
vnd was du mich fragest
will ich dyr antwurt geben.
Rial sprach
lieber freünd vergich mir
des ich dich fragen will.
Seid souil tugent in dir verborgen ligt
vnd sag mir
wauon mag sein dein gestalt
die so wunderlich ist
vnd doch menschlich sünn hast.
hast du auch menschlich complexion.
weder bistu sanguineus. colericus. flegmaticus oder melancolicus
auch můß ich dich fragen
warumb dein haubt mit einer so kostlichen kro:en geziert sey.
auch warumb dein augen also prinnent.
sag mir
von wo:elcher art ist dein kel.
dz sy von helffenbain so hel ist.
du solt mir kund machen die bedeütung der fligel vnd der schu:epen
die du hast.
Sag mir
warumb du auf lo:ewen fu:essen gangest.
auch wie du mit namen genennet seiest.
diß alles solt du mir zů wissen thůn

#22r# DA sprach der wunderlich von gestalt.
du dunckest mich noch so jung sein.
das jch nicht meinet
das du so weißlych mitt mir hettest kennen reden.
so will jch durch deiner frummkeyt euch weißheit willen. dir nach deiner frage antwurt geben.
jch will dir zů dem ersten o:effnen mein natur vnnd meinen namen.
Abentheür bin jch genannt.
auch wiß
das mein kron vnd des steines tugent bedeitent alle
die der herczen nach grosser erwirdigkeyt vnd abetheür werbent.
Als dann meine augen prinnent.
bedeütet alle gemu:et
die begirig seind
vnnd prinnent nach grossen tugenden.
Dir wirdt auch hye gesaget
warumb mein kele so starck von helfenbain mir geornet ist.
weß můt also coriert ist.
daz kein maß an jm geachtet wirt.
vnnd bedeütet auch die stercke
die an der abentheür ligt.
So bedeütent mein fligel.
dz jch schwebe hoch vnd nider vnd durchfleüg maniges hercz
die schu:epen an meinem leib bedeütent
das jch in wasser vnd auff erdtreich wonen mag.
jch will dir auch sagen
warumb jch auf lo:ewen fu:essen gee/
das jch auch geren in der wilde bin.
Nun will jch dich bescheiden
was natur jch hab.
du hast mich mit kurczen worten gefraget von den vier conplexionen
wo:elche jch an mir hab.
dz will jch dir sagen.
jch bin heyß vnd feücht an meiner menschheyt
domit bin jch sangwineus.
jch bin auch heyß vnd trucken.
das bedeüt colera.
jch bin auch kalt vnnd feüchte
das yst die flegma.
Ich bin auch kalt vnnd trucken
ist melancolei.
wie wol ich der etlichen gern wo:elte manglen
so bin jch doch der.
der die vier complexion geweren můß
in denen allen můs jch der abentheür gehorsam sein.
es sey an tugenden oder an wirdigkeyt.
Nun hab jch dir gancz geantwurt nach deiner frage. vmb des willen
dz dein huld jch behalten vnd beheben müg

RIal der wirdig iüngling sprach
bist du abentheür
die menigen bringt vmb seinen leib vnd vmb sein leben.
der rům durch werde #22v# weib wolt erholt haben.
so kanstu fu:egen lieb vnd leyd.
vmb des willen so bit jch dich
das du mich czů diener aufnemest
vnd dein genad mitt mir teylest.
dann mir der welt leben vnwissent vnd vnerkant ist.
vnd jch erkenn
dz du aller wirdigkeyt vermagst/
Sag mir auch
wem dein helle stymm ru:ef.
in dem
als er in fragt
sicht er den pracken gegen jm durch das holcze lauffen.
das in vast wunder nam.
dann der selb prack auß der massen hübsch was.
sein leib was allersampt rot. sein haupt weiß. sein kel spiegelfar. vnd seine oren preyt.
er hett auch ein kostlich halßband vmb seinen halß.
er was auch der art.
das er nicht fellen kund
aller abentheür durch alle die land warent jm bekant/
der hvnd vyel an seinen meyster
vnd schimpft mit jm.
der man sprache.
wilt du für gůt haben
ich will dir sagen
warumb jch die stymm auß mir gelassen hab.
das hab jch gethan. nach disem edlen pracken.
des natur also ist.
recht wie ein vederspil gert
also gert er nach abentheür.
Vnnd durch mein kunst wirt er durch alle land geweist

RIal der jüngling sprach
ach got wa:er jch also künstreich
dz jch dich darzů pringen mo:echte
dz du mir den pracken gebest
seid dz daz gelück fleühet mich
so wo:elt jch gern sterben in abentheür in hoher wird. vnd in dienst meines bildes
des ich doch nit vergessen mag.
jch bit dich
daz du mir den pracken gebest.
so will jch in nach abentheüre richten.
ob jch jendert meines lebens abkommen mo:echt.

DO sprach der abentheür hauptman
du byst ein man
des geleich nit lebt
auch in großer ere dich niemant überwirden kan.
seyd das du her zů mir kommen bist.
so ward jch auch bey meinen tagen nie keinem man so hold.
jch will dir noch gro:esser ere vnd reichtumb zůfu:egen
denn kein künig noch fürst ye gewan.
Du byst nach wunsch eyn sa:elig man
wes du von mir begerest/
solt du geweredt werden.
Lustet dych des wunnderlychen Pracken.
#23r# der alle abentheür schmecket.
so will schaffen durch dein hochgeborne tugent
dz er dir mit dienst bereyt sein sol
dir wirt auch noch hohe wirdigkeyt von jm bekante
des ich on allen zweifel bin.
do sprach der abentheüre haubtman zů seinem pracken.
fürst du solt dem vnderta:enig sein
das gebeüt dir mein gewalt/
seid ich der abenteür kind gefunden hab.
vnd nam do den pracken
vnd bot in jm auf sein roß
vnd hieß in fro:elich varen
batt gott in in seiner hůt zehaben.
Rial dancket jm freüntlich
saczt den pracken hinder sich auf sein roß.
der abentheür hauptman sprach.
nun merck mich.
wenn du wilt abentheür iagen
so solt du es dem pracken vor zewissen tůn
vnd solt in vor gu:etlich gru:essen
vnd laß in dann nider zů der erden.

ICh bit got dir des zů dancken
sprach rial
vnd reit mit vrlaub do von jm
vnd neygt jm züchtigklich.
reyt gegen den wald gepirg
vnd gedacht an sein lieben agleyen.
vnd batt got
dz er in in seiner behu:etnuß hete.
auch in nit ließ sterben on sein bild.
vnd reyt mit dem pracken in dem walde vmb des willen
das ym do durch abentheür gezeygt wurd
der wald was groß von hohen baumen
der nam einhalb #23v# seinen strich gen dem perg
zů dem sich rial richte.
vnd gru:esset seinen pracken. yegerlich.
nun hindan edler pracke lauf durch das gehürst
vnd weiß mich abentheür nach.
Der prack lief vor jm durch einen plan. gegen einem perg.
daruor stůnd ein o:erin thor
das offen waz
do durch reyt der jung herr dem pracken nach.
sein pferd thet manigen weiten sprung von grossen tonnerschlegen.
in daucht auch
das sich der gancz perg vmbko:eren wo:elt. von grossem tossen der tonnerschleg.
Es ward auch eitel vinster in dem perg.
das jm rial vast fürchten ward.
ru:effet dem pracken
das er wider hindersich kerte.
do sy wider zů dem thor kament
was es beschlossen vnd versperrt
douon er in groß not kam.
vnd solt er von schrecken gestorben sein.
er wa:er on czweifel an dem end tod gelegen
dann ye lenger er reyt
ye gro:esser das weter ward.
er reyt genczlich nach dem pracken.
wiewol er in nit sehen mocht.
so hort er doch sein stymm
der in durch den perg weist on allen schaden.
do er nun also durch den perg kommen was
sahe er einen glast von einem feür
gegen dem selben gelast er reyt.
byß dz er durch das gepirg kam.
do sahe Rial in ein land
das genůgsam was an allerley früchten.
was auch scho:en erbawen mit grosser reicheyt.
in das selb land reyt er seinem pracken nach. durch ein scho:en wunnigkliches tal.
vnd sahe
das das menigen strich het
vnnd lag ein hoch gepirg daran.
das selb weit hoch gepirg was eitel feürin.
er sahe auch menige scho:ene stat. vnnd thor
die do offen stůnden.
vnd sahe aber niemant darinne. noch daruor
dann das es alles vast pran.
do reyt Rial an dem gepürg auf vnnd nider.
vnd wünst
das er wider daraussen gewesen wa:er dem bo:esen geschmacke
fürst der edel prack der lyeff gegen einem weiten thor
daruor er auch etlich abentheür zevinden wüste.
Der Jüngling Ryal trapet ym nach
Vnnd kamm in eyn #24r# gepürg.
darauß ein groß wasser floß
das do von seinem großen fluß ma:echtig wellen treib.
ob dem wasser ein weit rad von künsten gebawen was/
do stůnd einhalb an dem rad ein bild
daz fro:elich lachet.
vnd anderthalb dem rad stůnd ein ander bild
was traurig keret sein angesicht von der sunnen.
sein geberd waren so kla:eglich.
als ob es nie teylhaft worden wa:er freüden.
Das ander bild
von dem vor gesagt ist.
erzeyget mitt geba:erd
als ob es nie beschwert worden wa:er.
dise zwey bild waren von o:ere gemacht. mitt so:elicher meysterschaft
das das wasser
so auß der wilde ran
die bild czwange
das sy das rad on vnderlaß můsten treiben

NVn lassent ewch fürbaß sagen.
Rial der kün hielt do stil.
vnd wartet
do noch mer wunders zů sehen.
do kam ein vogel
der wunderlich geschaffen was.
er kam auß dem prinnenden gepirg. vnd geleiset ym sein geuider.
recht als ob er eitel guldin wa:er.
der vogel het auch vier ha:euptter.
das ein was geleich dem scho:enen vogel karappin.
das ander was lieplicher dann helena oder tispe
dye do leüchtent als das spiegel glaß für alles ander glaß
also leüchtent die selben für all ander frawen.
das drytt was geschaffen nach leyd traurig.
sein har was von alter grau vnd sein angesicht gerumpffen.
Des vierden haupts nam er war
das selb gar greülich wz
dann kein teüfel so vngestalt sein mag.
es wa:er noch vngescha:effner.
Nun flog der selb vogel czů dem vmbgenden rad.
Das alt haupt des vogels vast schlief.
Rial der kün die abentheür geren sahe
vnd sprach zů dem vogel
sag an
bist du geheür
oder pfligstu des rades.
antwurt mir.
seid ich bin von abentheür wegen hergeriten.
jm ward kein antwurt geben von dem vogel wunderlich.
do beriet der jung rial sich
wie er in erwachte.
Er reyt zů jm
vnd traf in mitt seinem gelen
das er gar vnlinß erweckt ward.
der wunderlich vogel zetet sein gefider weite.
er schyttet
vnnd erschwang es/
das das golde czů samen #24v# klang
durch die vier kragen wurden wunderlich vnd selczam stymmen außgelassen.
douonn ward schyer bereyt der ritter joraffin
der kam auß dem feürin perge. mit einer langer glen.
die vnd sein corperthur prunnen vnnder einander.
ein holcz heyst ebenus
darauß was sein schylt gemacht.
vnnd was geferbt gru:en wie ein graß.
also das dz feür dem schylt an seiner farb keinen schaden pringen mocht.
der wolgemůt ku:en vnd vnuerzagt joraffin fůrt auf seinem helm ein feürin salamander.
sein helm band er auf fast mit den ru:emen/
er wolt nit
das im jemant geleichen mo:echt.
in grossem czoren reyt er gegen dem ellenden gast
der doch vnerschrocken was
wie greülich er gegen jm kam geriten.
er dacht in im selbs
wiste das aglei
das ich also einig fechten můß
so wurd sy ein groß mitleiden mit mir haben/
doch so mag mir niemant helfen dann allein got
vnd ru:effet also got an
dz er jm zů hilf ka:em
dann er kein hilf het dann in.
ioraffin nam sein roß vnder sein sporen
vnd zwang es mit lauf gegen ym.
da rial dos sahe
dacht er in ym selbs
des geleichen ist dir nie mer begegnet.
doch so wilt ym ritterlich engegen kommen.
also legten sy beyd gen einander ein.
nament die roß vnder yr sporen
zwungen sy mit lauf czů samen.
also das sy beyd von den rossen vielen.
prachent yr beyder glen.
das dy stuck gen dem himel sprungen
die roß vielen auch tod nider auf die erd
des geleichen lagen die zwen herrn do
als ob sy tod wa:erent
vnd das sy von anmacht kein sün mochten haben
Da nun der prack rialn seinen herrn also ligen sahe
heület er
vnd gehebet sich vast übel
vnd als die herrn wider zů in selbs vnd auf kament.
zucktent sy die schwert
vnd schlůgen grymmigklich zů einander als zwen
do jetweder des andern lebens gert
vnd schlůgent einander. so kreftigklich
sich yetweder offt seines lebens verwage.
des ersten gab der ritter joraffin rialn einen streych
das jm der schilt
den er trůg
spielt vncz auff die hende.
#25r# do erczuckt rial von grymme vnnd grossem czoren einen streych
vnd spielt jm den helm vncz auf die hürn schal
darnach schlůg er jm durch sein kursit.
es sahe nie keiner zwen man girlicher auf einander schlahen
yetweder hett des andern rům gern hingezogen.
do erzuckt rial aber einen streych
vnd schlůg in auf seinen helm
dz jm das plůt herfür trang
vnd jm über den schilt ablief
do ergab sich joraffin an rialn
hebet auf sein hend
vnd gelobt jm sicherheyt.
wo:elt jm auch ymmer dienen
wa er ku:end.
dann er wol wüste
das seines geleichen nit auff erdtreich wa:er.
Also hat ir beyder streit ein end
vnnd wurden jr beyder schwert wider in jr scheyden gestossen

IOraffin bat rialn fleissiklich durch seine grosse tugent
das er so wol thet
vnd mitt jm an sein herberg gieng.
so wo:elt er in abentheüre sehen lassen.
rial antwurt im
vnd spraach.
seid mich abentheür hat tragen her zů eüch.
so laß ych mich an ewer trewe vnd sicherheyt
joraffin sprach <>
yr so:ellt ewch fro:elich an mich lassen
dann bey meinem eyd so will ich eüch kein leyd geschehen lassen.

#25v# DIe giengen beyd miteinander gegen dem feürinen gepirg in den perg zů einem thor ein.
joraffin sprach
jr so:ellen eüch nit fürchten.
es hat ein so:eliche gestalt vmb das fewr
das es niemant prennet
als jr selbs jnnen so:elt werden.
do nun rial des selben feürs art jnnen ward
gieng er williklichen mit dem ritter
wa er wolt.
joraffin fůrt den ellenden durch das feür in einen palast.
darinnen ein scho:ener tancz was von frawen vnd mannen.
Sy ko:ereten aber alle jre angesicht von jm.
des sich rial vast wunderet.
Nun merckent aber fürbas.
do er sahe
dz die sein kein acht wolten haben.
do nam er war jr gestalten.
Sy heten weite münd vnd groß beüch vnd kein maß an jren gelidern.
do bat rial den ritter joraffin
dz er jm die abentheür zů wissen ta:et.
do sprach joraffin.
er wo:elt in noch mer abentheür sehen lassen.
er fůrt in dannen vnnd in einen andern sal.
der was auch feürin.
do sahe er eine wolgezierte schar von gold vnd edlem gestein.
dz warent frawen vnd ritter wol bekleydet.
als bald die den gast kommen sahen
richtent sy sich gegen jm.
neygent
vnd hiessent in mit züchten wilkommen sein.
do dancket er der reichen schar.
do sprach der ritter joraffin.
lieber herr der habent acht.
diser schar pflig ich.
vnd sy dienent mir.
wo:ellent yr
ich will ewch noch mer sehen lassen. in disem hauß.
darumb wo:ellent jr
so geend mit mir.
schawent meine kleinet.
der keck vnuerzagt sprach mit vnerschrocknem herczen.
lieber herr des yr mich bittent
so:elt ich ewch billich bitten/
also giengen sy schnell zů joraffins sal/
der was gecziert mitt menigerhand reicheyt.
nach den augen daucht in
das es fewrin wa:er.
prandt doch niemant.
der ritter ioraffin ließ den ellenden doch vnuerzagten rialen manigerley abentheir do sehen.
er ließ in auch erkennen vnd versůchen
wo:elcherley jm aller bast geuiel.
das wo:elt er jm lassen werden.

#26r# RIal was des fro
vnnd schawet alle wunder durch den sal
von der wal jm aussermassen we geschah souil grosser gezierd
er do gesehen
vnd zů iungst ersahe er ein helm
der was von silber weiß
auf dem helm waz ein nackent kindlin
den vor vil jaren ein weiser meyster mit grosser kunst gemachet hett. nach allem wunsch dem künig sadoch.
den vor nie kein mensch gsehen het.
dann nie keiner durch dz tonner gepirg kommen was dann allein die
so von recht dar jnn seind

NVn merckent alle
jch will eüch sagen von dem kindlin
dz do liechten schein gab. von dem feür.
daz kindlin het auf seinem haupt einen ko:estlichen krancz.
der waz von rotem gold geflochten.
meysterlich warent darein gebolliert. sechs edelgestein zů půchstaben.
der erst wz ein feiner rubin
der wz gemacht zů einem C
bey dem stůnd ein carfunckel stein
darauß poliert wz ein. v.
darnach ein türckis
darauß wz ein p gemacht
darnach stůnd ein diamant
der wz gemacht zů ein j.
do stůnd zů nechst bey ein adamast.
der was gewirckt zů einem d.
bei dem auch stůnd ein scho:ener crisold
darauß ein o formiert was.
Die selben půchstaben
wann man sy zůsamen schlecht in ein wordt
so heyst es Cupido.
hiernach wirt eüch gesagt
von wo:elcher hand künsten das kindlein gemacht ward
dz es pran.
vnd doch so wunnigklich geschaffen was
so vestenklich stůnd in feüres prunst.
dobey hieng ein schilt
darinn stůnd ein nackent kindlin.
der schilt waz gemachet auß einem holcz
heyß ebenus.
des natur also yst.
das es kein feür verprennet.
das selb holcz was überzogen heu:eten salamandrin
darinn das kindlin lag von kunst vnd abentheür.
recht als ob es in einem feür lege
vnnd do prunn.
bey dem schilt vand rial ein corperthur von salamander
recht als ob sy wa:er von marderkelen
wie wol doch nit einerley ist.
des wil eüch bezeügen der meyster plinius
der von in geschriben hatt.
dz ein ist ein thier
das ander hat gestalt wie ein wurm
#26v# vnd seind beyd kalt
vnnd habent ir wonung in dem feür
douon die corperthur ko:estlich vnnd wirdig was
Rial sprach zů dem ritter ioraffin.
lieber herr seid ir mir verheyssen habent ein gab zegeben
die ich an ewch vordere.
so beger ich nichtz anders dann dises kleinod
wiewol ich main
dz ich ein zegrosse gab an ewch vordre
so will ich eüch bitten
dz jr mich domit steürent
so will ich. ymmer mer lob vnd ere von eüch sagen.
ich wo:elt auch fleissig sein in disem wappen nach preiß vnd ere zůerwerben.
Ich hof auch
seid jr mir ein gab verheyssen habent
vnd ich kein andre vordern dann die
das ir mir die nitt abschlahen so:ellent.
Auf die bet
so rial gethan hat
antwurt der ritter ioraffin
vnd sprach also.
herr ir habent mich hoch gebetten.
so waiß jch wol
das ir edel seind von geschlecht.
doch so fürcht ich
das nit so außerkoren vnd loblich ewer leben vnd wesen sei
das ewch diser helm zimm zůfu:eren $.
ich fürcht
das er ewch benem ewern rům.
lassent in hie
seind yr weiß.
es hat so:elich gestalt vmb den helm.
einer
der in auf fu:eren vnd zůhaubt binden sol
můß sechserhand wirdigkeyten an jm haben
das künnent eüch beweren die sechs edlen gestein
die do ligent in dem krancz vnd in der guldin kron
dye das kindlin auf hat
das auf den helm gemacht ist.
wem der sechs wirdigkeyten einer geprist
der die stein seind gezeügen
wenn er dann den helm auf seczet
so pricht der selb stein auß
der die selben tugent an im hat.
do sprach rial.
herr sagent mir bald
wo:elcherley mugent die sechs tugenden sein.
der weiß ioraffin antwurt im also.
seid yr edle wird sůchent
so will ich sy ewch auch hie zewissen thůn.
der erst stein rubin bedeitet
dz er fest sol sein. vnd tugent vol.
der ander stein karfunckel bedeitet
das sein hercz nach hohem lob prinnen sol.
der dritt stein türckis bedeitet
dz er weiß sein sol.
der viert stein diamant bedeitet
das er sol ku:en sein.
der fünft stein ist ein adamast
der bedeitet
also wie ein adamast nit zů schneiden #27r# ist.
also sol er auch nit zůgewinnen sein.
der sechst stein crisolitus.
daz er scho:en sol sein.
habent jr nun die andern als die
so sol der helm billich ewer sein der schilt vnnd auch die corperthur.
vnd ein scho:en roß will jch eüch darzů geben.
Rial sprach
herr jch bit ewch mit grossem fleiß
das jr mich es wagen lassent
vnnd ist sach
das mir in dem ein oder mer stein entreysent
so habent mich dem nach dester leichter vnd schwecher.
Da sprach aber der weiß joraffin.
ych will geren schawen.
ob ye kind an die welt kommen sey
des leben so außerkoren mit loblicher wirdigkeyt sey als der künig von sadoch.
dem diser helm gemacht sei.
sol sein erb ewer sein
so seind yr sa:eligklich herkommen.
wirt ewch aber preiß vnd ere genomen von der steine kraft.
wa jr komment czů werden leüten.
do man halt grosse ritterschaft
vnd ewer hercz begert nach eren zůwerben.
zůhand man die stein springen sicht auf der kron
douor so:ellent jr eüch hu:eten
das ir das nicht so liederlich vmb ewer ere komment.
Ryal sprach
herr gern jch will mein hercz zwingen zů loblichen vnd erlichen sachen.
wa jch in der welt nun alle weg bin.
Joraffin bot jm dar helm schilt vnd corpertur
daz er von jm mit grossen freüden empfieng
vnd sprach
Es ward nie rytter baß bereyt
dann jch yecz von ewch bin.
Da nun der jung ellend rial von dem ritter joraffin dye edlen kleinat empfieng
da gieng joraffin mitt jm durch das gepürg wyderauß.
do sy kamen in den sal
do die wunderlich schar jnn wonet.
do fragt Ryal den ritter joraffin
vnd sprach.
mich wundert
vmb wz vrsach dise schar bey einander sein sol
vnd můß.
bytt ewch fleissigklichen
das jr mir das sagen wo:ellent.
do sprach der ritter joraffin.
so sagen mir junger jüngling
von wo:elchen jaren eüch jr gestalt duncke.
als wye alte meinent jr
das sy seien.
da sprach rial der jung herr.
so duncket mich
das sy vnder dreissig jaren alt seind vnd nicht elter.
habent sy jchcz lenger gelebt
dem schinent sy #27v# nit geleich.
antwurt joraffin
sy habent gelebt in disem leben ye vnd ye.
vnd lebent on end.
do sprach aber der ellend rial.
o herr ych wo:elt ewch gern fragen
wer sy wa:eren.
do antwurtet er jm mit grossen züchten.
lieber herr jr fragent mich so recht bescheydenlich
dz jch eüch nit kan versagen.
auch künden eüch wunderliche ding
diß gepirg ist ein vrsprung
dorauß die welt rint
vnd wo:elcherley die welt liebhat
das vindt man hie.
hye vindet man allerley mynn
sy sey bo:eß oder gůt.
also bezeychnet dise schar die wolgemůten. vnd eren wert
so erkenn jch euch hie
das jr auch deren einer seind.
seyd sy euch so erlich empfangen habent
vnd duncket mich billich sein
das jr in grossen danck sagent.

NVn kerten sy dannen durch das für on allen schaden in den andern sal.
do die mißgestalte schar jr wonung jnn het.
nam do auch yrer mynne war.
nach der sy genatürt warent.
do nun in den palast kam der
der da nie kein schand begieng.
korten sy alle jr antlücz von ym gleich.
do sprache der züchtig iüngling rial aber zů dem ritter yoraffin.
ich fragt ewch geren lieber herr.
wes mich zeihent dise leüt
das sy mich heüt vnd yecz fliehent mitt jr angesichten.
was hab ich in gethan
darumb wolt jch in nach ewerm rat zů půß steen.
ob jch jr huld gewinnen mo:echt.
das so:ellent yr mir sagen
bit ich eüch.
do sprach joraffin.
yr so:ellent mein dienst
vnd huld habent.
ir mu:essent aber ymmer on huld wesen gegen diser schar.
jr habent yr nie war genommen in keinen dingen/
secht herr
sy bedeüt vnß der welt leichtuertigkeyt vnnd die
dye keiner eren acht habent
vnd ir sünn vnnd gedancken nit dann auf das arg steend/
denen jr ye viegen gewesen seind.
darumb seind sy eüch gehaß.
das yr ein spiegel seind
darinn man vil preisses sicht
darumb sy kein lieb zů eüch haben mügent.
Rial sprach.
so will ich hie jres grůß nit erwarten
vnd schieden dannen.

Wie sy auß dem feürin perg giengen.
vnd sich rial vast #28r# übel gehabt
dz er mit den kostlichen kleinet also zefůs hinweg scheyden můst.
vnd wie in joraffin in einen stal fu:eret
vnd jm ein kostlich scho:en roß gab

ALso gieng rial mitt dem ritter joraffin durch den feürin perg
vncz dz sy kamen an den liechten tag.
rial erseüfczet
vnd sprach.
herr gott verzeihe mir nit deiner hilf.
vnd stee mir jecz vnd ymmer bey/ vnd hilf mir
dz jch nit schantlich von hinnen mit disem erlichen kleinet zů fůß geen můß
als ob jch es verstolen hab.
do sprach der ritter ioraffin.
mich dunckt
das jr vnmůtig seind.
dann ewer farb schwindt eüch on vnderlaß.
Rial sprach
do gelebt jch nie so leyden tag als heüt
sol jch also zů fůß hin geen.
dann es schwecht mich fast an meinen wirden.
do sprach aber ioraffin.
herr yr so:ellent eüch nicht so übel gehaben
yr seind zů roß herkommen.
vnd deücht mich mir ein große schand sein
so:elt ich eüch also zůfůß hingeen lassen.
vnd fůrt in do in ein stal
darinn dreü scho:ene pferd stůnden.
dz ein ließ sich auf die knie
do es den jungen herrn erst ersahe
das selb er nam
dann es aussermaß scho:en wz.
do sprach der wirt
wolauff yr so:ellent reiten.
rial beytet nicht lenger
#28v# Er schwang sich auf sein pfert.
do bedackt in der schilte überal
den jm joraffin der weiß ritter geben het
die corperthur gab auch von gold liechten schein.
der scho:ene helm silberweiß hieng jm hinden auf dem hals.
zehande kam der edel prack zů jm gelauffen
auß dem feürinen gepürg. rittent sy
vncz das sy kamen zů dem rad
dz do die bild von künsten gemacht vmbtriben.
auch sahe er den wunderlichen vogel mit den vier ha:euptern.
der jung herr rial mocht sich selbs nit überhaben
vnd fragt aber den werden ritter Joraffin
vnnd sprach.
werder ritter
wenn das nit wa:er
das jch eüch mit meiner frag geirt hett
wolt jch eüch lieber fragen dann ye.
Das jr mich durch ewer edelkeyt beschiedent.
warumb der vogel vier häupter hab.
vnnd wauon die bild so starcklich ziehent an dem rad.
Joraffin sprach
das will jch ewch sagen
vmb das jr das anderstwa auch gesagen künnen
Durch die bild geet ein tob
der von dem vrsprung rünnet.
der selb vrsprung ist ein fluß
der sich manigualtigklich teylt in die bild.
die selben bild bedeütent vnß jugent vnnd alter.
vnnd das rad bedeütet vnß der welt lauf.
Nun will jch eüch sagen
was der wunderlich vogel bedeütet.
Das scho:en haupt an dem vogel bedeütet die leüt
die do lebent nach gotes huld.
vnd die erwerbent.
So ist dann das alt grau haupt vnß bedeüten dye alten leüt
die die jungen weissent auff den rechten weg
So ist das ander jung haubt bedeüten die jungen leüt
die do lebent gancz nach jrem willen. vnd nach leibes gelusten.
dem nach will jch eüch sagen. die bedeütung des vierden haupts.
das do so teüflisch ist.
das seind die
die sich von gott scheydent mit jren sünden.
Nun wyll jch eüch sagen
wie jch heyß.
dann jch wol weyß
das jr mich nit vngefragt lassent.
wann jr mich sunst aller abentheür gefraget habent.
So so:ellent jr wissen
daz jch heyß můtwill.
jch mage auch helffen yederman
in welchen weg er sein leben will vertreiben.
darumb so bin #29r# jch pfleger hie aller der welt gemein.
jch pflig der ganczen welt nach irem můtwillen.
als jch sol.
sy tu:een gůtes oder bo:eß.
darzů gyb jch mein hilf.
darnach do der ritter joraffin dem edlen rial kunt thet dise wunder.
do sprach der jung vnd tugentlich rial.
herr jr habent mir vyl czů lieb getan/
des jr vor got gepreist so:ellent werden.
darnach weiset in joraffin wider zů dem hohen gepürg
reyt selbs mit jm
vnd sprach.
jch will ewch nit also in dem gepirg verderben lassen.
seid jch eüch mit meiner hilff her pracht hab.
reyt mit jm hin in den perg
darinn es vast donnert
vnd pru:elet
vnd sprach.
nun weyß jch eygentlich
das ir mich geren fragtent von diser abenteür
warumb es also donner in disem perg.
do sprach der jung rial
ja herr es wundert mich.
main auch
wa:er die gancz helle auch alle die teüfel
die darinn seind
do des tosses vnd tonners mo:echt nit mer gesein.
do sprach aber der ritter joraffin.
herr habt ein festen můt vnd erschrecken nit
der teüfel hat dises land beseczet vnd behu:et. mit disem vngeheüren perg.
daz zů roß noch zu fůß niemant zů vnß kommen mag.
also das er fürcht
vnser land benem jm manige sel.
die darnach behalten wurd.
so der mensch hie gewesen wa:er.
jr mo:echtent auch on schaden nit her kommen sein.
wer der edel prack gewesen.
jr mu:estent in disem geschmack verdorben sein.
dann er ein wurcz in seinem maul tregt
die eüch nit verderben last
farent mit jm
er ist ein gůt gefert
der eüch nichcz beschehen last.
sy ritent also in in diser red durch das tonner gepirg vncz an die port
die da beschlossen was mit riglen
die da der teüfel also verspert hat.
joraffin schloß sy auf
vnnd lyeß den tugenthaften rial auß.
der jm vast danckt.
vnd vrlaub von jm nam.
joraffin sprach auch menigen segen über den edlen rial.
also reyt Rial dem pracken nach.
er wüst nicht war. durch dye wild hin
seine sünn stůndent nicht anderst dann nach abenteür
Nun was der Ryal also dem pracken nach gerytten. so verr
das man dannoch wol acht meil in das land #29v# armunt zalt.
do der reich vnd mächtig künig von maroch seßhaft was.

Wie künig darius von medea dem künig von maroch einen absag brieff bey einer junckfrawen schickt von keiner ander vrsach wegen
dann das er meinet
das sy geto:edt werden so:elt.
vnd wie der künig sy empfalhe zeto:edten.

NVn was der künig von maroch von abenteür wegen geritten in das selb land in dye haubt stat
die do geheyssen was baldag.
in die selben statt was kommen ein maget auß medea
die von dem künig darius zů dem künig von maroch mit einem absag prief gesandt was.
das selb ta:et künig darius von keiner andern vrsach wegen.
dann das er hoft
die magt solt geto:edt werden
do sy nun czů dem künig kam
vnd jm den absag prief pracht.
er laß den.
vnd sprach do zů der junckfrawen.
wir meinen
eüer herr hab eüch her zů vnß gesandt
vnd meinet
seid yr ein weib seind
so wo:ell er vnß vnser ordnung vnd gesaczt mit eüch prechen.
das nymer geschehen sol.
dann jr mu:essent geto:edt werden.
wir wo:ellen eüch ein betten prot geben zegleicher weiß
als wa:ert jr ein man.
doch so #30v# wo:ellen wir das vor den leüten nit geschehen lassen.
darnach schickt der künig nach den fraidigesten vnnd besten
so er vnder den seinen immer vinden kund.
do die für in kamen
bot er inen
das sy nit liessen
sy to:edteten von stunden an die junckfrawen.
sy so:elten auch nitt von yr kommen
die weil ein attemzug an jr wa:er.
die selben sechse namen die junckfrawen
vnd fůrten die schnelligklichen in einen wald
vnd bunden jr jre hend hinder sich
do gehebet sich die junckfraw aussermassen übel
dann es jr vast not thet.
sy fůrten sy an ein end.
do sy meintent
das es von niemant gesehen wurd.
vnd also wurden sy mit einander eins.
wo:elcherhand tod sy jr an tůn wo:elten.
do sprach einer vnder in/
wir so:ellen jr dz haupte abschlahen. vnd dann wider heim geen.
do sprach ein ander.
das so:ellen wir nit thůn
sunder wir so:ellen sy vor den würmen fristen. durch aller frawen willen. vnd sy an einer wid hoch an einen baum hencken.
dem ratt volgten die ander all.
do ward von stunden ein wyde gehawen/ wunden
dye/ bunden sy jr vmb den hals.
do klagt sich die junckfrau
vnd meinet
dz das vnzimlich wa:er.
das sy an einen baum gehenckt solt werden. als ein dieb.
die doch so menig sper zerprochen vnnd mit jrem leib groß sachen gethan het.
sprach auch
o wiste das der fürst von loga
das jch so schantlich sterben můß
das wurd in übel erbarmen.
do sprach einer der best vnder den sechsen.
zuck auf
hilf jr daruon.
sy hebt vnß sunst disen tag mit jrem kloffen hie.
do sprach aber die junckfraw.
thůnd so wol
seid jch doch sterben můß
vnd günnent mir
das jch den grossen got machmet anru:effe
dz er mir helf an yener welt.
so mein sel von meinem leib scheyden sey.
auch das jr mich lassent erklagen vnd dancken dem fürsten vonn loga maniges dienstes
den er mir gethan hat.
do sprachen die freydigen zů der klaren junckfrawen
das sy sich mit kurczen worten erklagte
wie sy wo:elt
vnd den tod darnach lytte.

#30v# DEs selben vrlaubs die magt auß der maßen fro ward
vnd keret sich gegen dem land medea
vnd sprach.
hercz lieber fürst von loga. was du mir ye zů dienst gethet
des mu:essen dancken dir die go:et.
vnnd müßent dir ein ander leben geben
das nach meinem tod dir deiner diensten dancken müg.
so du mir gethan hast

Wie Rial kam an das end
da die sechs die junckfrawen to:edten woltent.
wie er die vier erschlůg
vnd ym die zwen in die stauden entrunnen
vnd sy also erlo:eset.

IN dem was rial dem pracken nach geritten vncz an das end
do die knecht die junckfrau wolten to:edten.
vnnd was also nach auf sy kommen
das er die junckfrawen mocht ho:eren reden
das sy noch dye sechs in nitt gesehen hetent vor dem dicken geharst der stauden.
Rial sahe der junckfrawen die wyd an dem hals hangen
vnd gedacht in jm selbs.
solt jch dise weissen ka:elen also sehen hencken.
so wa:er jch nit wirdig
das mir von keiner frawen ymer mer freündschaft beschehe
jch wil sy erlo:esen oder darumb sterben.
jch will hie durch agleien willen fechten.
dann #31r# er agleien nit vergeßen mocht.
durch dero willen er in den tod geritten was.
nun wolten die schergen sy nitt lenger lassen klagen.
mamen
vnnd fůrten sy zů einem baum.
daran sy die hencken wo:elten.
die junckfrau verwag sich jres lebens.
schlůg die augen czů
vnd meinet nit
das sy fürbaß die welt ymmer mer anschawen so:elte
Vnd do sy also die magt aufhencken woltent.
sahen sy den vnuerzagten rial durch das gesteid gegen inen reiten.
ab dem die sechs erschracken.
dann er freuenlichen vnd ritterlich gegen in reyt. in seinem wapen vnd corperthur.
das alles grosss gůts wert was.
er sprach
wz bedeüt diß
daz jr in diser wilde dz scho:en weib wo:ellent erto:edten.
wes zeihent jr sy
das jr sy wo:ellent erhencken.
hat sy eüch etwas verstolen.
do sprach der knecht einer zorenklich zů jm.
was fragent ir
warumb wir sy to:eten
vnd lassent eüch nit gelusten
das jr sy retten vnd erlo:esen wo:ellent.
oder jr mu:essent darumb sterben.
wie fast ewch der helm vnd der schilt print.
Rial sprach
jch hof
sy so:ell von mir gelo:est werden.
oder es můß ewch ewer leben kosten.
wes wo:ellent jr sy zeihen.
jch hab auch hie wolgeho:ert
das jr ein fürst gedienet hatt. mit grossem preiß. in turniern vnd anderstwa.
dauon mich wunder nympt
wauon oder vmb was vrsach ir sy to:edten wo:ellent.
jch bit eüch
das jr sy mir ergebent.
do einer vnder in sprach.
das kan nit beschehen.
darwider rial sprach.
so bin jch der
der eüch die magt nit to:edten last.
die weil jch dz leben in meinem leib hab.
do zucktent die sechs über in jre schwert/
das auch von jm nit gespart ward.
vnd also fachten sechs mit einem mann.
dem sy doch nit angewinnen kunden.
do erschlůg rial in kurczem jren vier.
die andern czwen kaum entrunnen/
dann er inen emssigklich durch die stauden nach randt.
do er sy von dicke wegen der stauden nit erreiten mocht.
vnd sprach inen nach
wz woltent jr eu:ech fechtens annemen
do yr nit manns můt hetent.
jch sahe
daz jr zů fechten weder nücz noch gůt warent.
do jr ein vnschuldig magt so #31v# schantlich erto:edt haben wolten

Wie rial widerumb kert sich zů der junckfrawen
saczt sy auf
band
vnd fragt
wo mit sy den tod verschult hett

DArnach reyt rial wider zů der magt
vnd sprach
jch bin all mein lebtag auf kein geiegt nie geren geritten
wie vil mich die torn gekreczt habent
des acht jch alles nit.
der prack was nider gesessen zů der junckfrawen
rial stůnd auch ab von dem pferd.
band jr auf die hend
vnd nam jr auch die wid ab dem hals.
do sprach die junckfraw zů dem herren
lieber herr seid eüch Got zů hilf mir hergetragen hat
so sagent mir
ob jch dz feür jcht fürchten söl.
dz do prinnet auf eüerm schilt auch auß dem kindlin
dz auf eüerm helm steet.
nein
sprach der wolbesint rial.
jr so:elt eüch nit fürchten
ob jch eüch gedient hab
des so:ellen jr got vnd mir danck sagen.
jch bit eüch auch
dz jr mir sagen wo:ellt
warumb eüch die lasterlichen erhenckt
vnd do weiplichen namen gekrenckt wolten haben
ob jr dz verschult oder verdient haben.
die junckfraw sprach
nein herr. jch hab anders nichcz getan
dann jch eüch hie will zewißen tůn.
es ligt ein küngreich
heist maroch
der selb künig hat ein gsacz
wz #32r# boten von absagens wegen zů jm gesandt werdent
dz er der keinen leben last.
Nun ward jch von so:elicher sach wegen von medea zů jm gesandt.
ob er so barmherczig oder erkant wa:er
das er mich meiner weibheyt genissen vnd nit to:edten ließ.
do was er so grim
dz mich die von seins empfelhens wegen geto:edt woltent haben/
do nun die magt dem herrn rial dises alles gesagt het.
do sprach der vnuerzagt
douon jch ewch erlo:est hab
darinn můß jch selbs reiten.
dann jch dem künig von frigia einen eyd geschworen hab dem künig von maroch einen absag prief zůpringen
wie es mir ioch gang
so will jch dz tůn vnd nach meinen eren nit vnderwegen lassen
darumb junckfraw jr seient
wer jr wöllent
so reiten eüer straß
got sei der
der eüch schier kommen laß
wahin jr wo:ellent.

Wie rial seinen pracken nach kam in dz gestu:el
dz virgilius mit zauberlisten gmacht het.
vnd wie er in dem sessel vncz an dz gwelb erhebt ward
vnd dz horn plies.

DO schied mit gůter red von ir der manlich vnd vnuerzagt rial dem pracken nach.
vnd kerten hin gen arumunt
do auch seinen pracken abentheür zewissen wz
vnd reyt also den tag vncz #32v# in die nacht/
vnd als er benachtet was
reyt er nichcz dester minder seinem pracken nach.
do kamen sy zů einer großen abentheür in der selben nacht
denn virgilius hett vor langen zeiten daselbs ein werck mit der kunst nigramancia vor arumunt gemacht
do fand er in einem gestu:el/ ein ku:elen prunnen vnder einer linden.
die do sechczig schůch hoch was.
das gestu:el darunder wz von ere gemacht
vnd manig scho:en byld darein gegossen. vnd das alles vergült was.
vnd enmitten darinn an der linden stůnd ein sessel von ganczem gold gemacht.
darinn vil edler steinen geseczt warent
die zierd des sessels niemant alle beschreiben kan.
ob dem sessel schwebet ein gewelb
gleich als es lebte.
darinn vil guldiner gilgen stůndent. vnd vil kostlicher edel gestein.
vnder dem gewelb sahe man hangen ein horn
als es virgilius dargeordnet het
Nun was der sessel mit so:elichen listen gemacht
wenn einer darauf saß
der dise nachgeschribne stuck an jm het.
des ersten ein man
der nit geschwechet an seinen eren gewesen wa:er. mit worten noch mit wercken
vnd all tugenden an jm hett.
er můst auch sein ein manlich kecker held. der meyster virgilius
der diß werck gemacht het
wann der saß auf den sessel
so gieng er über sich embor durch der vnden este in das gewelb
von dem vor geschriben ist
vnd so er dann hinauf kam
So leüchten jm sun vnd mon. mars vnd mercurius. jouis vnd venus/ satturnus vnd all planeten.
die leüchtend jm nacht vnd tag.
Da nun rial an das end kam
dacht er da an dem end die nacht zebeleiben.
darnach
wann es tag wurd
wo:elt er seiner gelüpte genůgtůn.
sein leben wurd doch auf der vart enden.
dann in künig walwan von frigia in den tod geben vnnd verraten het. durch agleien willen.
dye doch groß in seinem herczen wa:er
vnd also die nacht in jm selbs zů rat werden
wie er sein sach fürpringen wo:elt.
dz er nit also sein jung leben verlur.
vnd saczt sich durch růwen willen nider auf den sessel
do u:ebt sich virgilius kunst
dann sobald er auf dem sessel gsessen #33r# was.
gieng der mit jm auf an das gewelb.
darinnen er das gestürn sahe.
rial sprach aber zů jm selber.
wauon mag dise genad sein.
dz jch on alle pein also zů himel far.
wamit mag jch dz verdient habent.
jch meinet
dz jch hie vmb mein leben kommen solt.
so will mich dye gotes genad ziehen von der erden vmb des willen
das jch des künigs gewalt entrinn.
nun sahe er vil grosser wunn
recht als ob er in dem himelreich wa:er.
aber sein gro:ester kummer was.
das er niemant bey jm sehen mochte.
darnach dacht rial in jm selbs.
mein allerliebste aglei du bist mir lieb für alle die welt.
jch main auch on zweifel
das ich von dyr widerumb auch also lyeb gehebt werd.
vnd bist mir doch wild zů allen czeitten.
dann ich mein grossen kummer auf alles das pirmentt
das auf erdtreich ist
nit geschreiben mo:echt.
darzů mich dein grosse lieb pracht hatt.
das jch hye siczen můß in grossem leyd. vnd allezeit warten der stund meines todes.
Vnlang nach dem er also gedacht
leüchtet der tagstern durch die wolchen.
er hort auch manigen wachter den tag plasen.
dacht er aber
seid dem vnd jederman plast
will jch dz horn
ob ych mag
auch plasen.
ob man ymmer dencken mo:echt
das man für got die selen wöll laden
es schad
oder nücz
so will jch diß horen nit vngeplasen lassen.
damit saczt er das horen an den mund
vnnd pließ dz so keftigklich
dz melchinor der künig von maroch an seinem bet erschrack
vnd auf wüschet
vnd sein gewand anlegt
vnd sprach.
von weßwegen ist diß horen geplasen.
wir mainen
es sey kein mensch auff ertreich so frumm vnd aufrech
der dise abentheür ernewern mo:echt
eintweders es ist ein urau
der so:eliche tugent an jm hat
als vor gesagt ist
oder vnser land ist vol schedlicher gest

Wie künig melchinor von maroch mit seiner frawen vnd jren dienern vnder das gewelb kament
vnd Rial vnder dem auf dem sessel schweben sahent.
ein laytern ansacztent
vnd jm hinab hulffent

#33v# DEr reich künig melchinor hieß aufwecken alle
die so in arumunt warent
vnd mit den weisen er zů rat gieng
vnd sprach.
vnß hatt gewundert
wz hie so wirdig müg sein.
daruon sich der sessel von der erd aufgezogen hab
Nun wissent jr wol
das niemant zů dem gewelb kommen mag.
er werd dann auf dem sessel aufgeczogen von seiner wirdigkeyt wegen.
daz doch in manigen jaren nie keinem geschehen ist.
was vnß nun die abentheür bedeüten mag.
in dem was es worden liechter tag.
vnd melchinor der künig von maroch. czů herrn vnnd frawen sprach.
das sy mit jm giengent
vnd jm die abentheür hulfent beschawen.
des jm geuolgt ward.
dann sy alle willigklich vnd geren giengent.
Vnd als sy also vnder die linden kament.
ward rial des küniges auch seiner mitkommenden sichtig.
vnd sprach zů inen.
was hatt mich also her embor getragen.
bin ych gefangen.
das man hernach mich verderben will vmb mein hochgeloptes leben.
so helff mir gott
an den ych mich lasse.
Seid ych durch dye sterben sol
dye mein hercze mytt freüden offt erfüllet hatt.
Vnnd so es die gestalt vmb #34r# mich ist
so hab got die in hůt
durch dero willen jch den tod leiden můß.
Vnd do der künig vnnd die ander vyl kla:eglicher wort von jm geho:ert hettent.
leintent sy jm ein leyter an
vnd sprach der künig czů jm.
gee herabe
dann mein hercz begert dich zůsehen.
zůhand von des künigs wort steyg rial hinab.
vnd waz seinem gebot gehorsam.
als bald er ab dem sessel auf die layter trat
ließ sich der sessel wider nider zů der erden. an sein alte stat
do er vor auch gestanden was
Der künig het ein groß verwundern an dem
das er gesehen hett.
vnd als bald rial herab kam
hiessent in der künig die künigin vnd darnach alle
die so mit jnen dar kommen waren
wilkommen sein.
denen er nach iren wirden vnd eren czüchtigklich dancket.
Da sprach der künig von maroch.
Sagent vnß
wer ir seind
daz jr so adelich geschaffen seind
der jung rial sprach.
o herr mein antwurt hatt keinen glimpf gegen ewern frag.
dann jch wayß
das eüer genad in schimpf weiß mich so hoch ru:emet.
vnheyl hat mich hergetragen.
das jch keiner eren wert gescheczet werden sol.
jch beger auch von niemant geru:emt werden.
der mir es thet
der wa:er ewer genaden gespo:et.
ych bin von frigia hergesant zů eüch in ewer land.
jch hab auch mit meinem eyd die vard gelobt zů volpringen.
wa:er das nit
jch wa:er on zweifel nit hie vnd einen andern weg geritten.
Da der künig dise wort von dem jungen rial gehort.
sprach er.
sag an
was geprist dir
Da sprach rial
herr so sol eüch widersagt sein von dem künig von frigia
vnd bot im den prief
der jm auff geben was dem künig zů antwurten.
do er den gelaß
sprach er.
so ho:eren wir wol.
du bist der boten einer
der keiner nie lebendig von vnnß kommen ist.
des mu:essent alle dye verflůcht sein
die dich her geschaffen habent.
das dein junger leib von vnsers heyssens wegen geto:edt werden sol
dann vnß vast übel rewet dein gestalt auch wyrdigkeyt
so an dir erscheinen ist.
do weintent der künig. #34v# vnd die künigin vnd alle
die so mit inen do warent
der künig sprach
du můst geto:edt werden.
das vnnß doch ymer schwersein můß
biß das ku:enig walwan von frigia sein leben gibt vmb dz dein.
empfalch in do ab seinen augen zefu:eren vnd von dem leben zů dem tod zepringen.

RIal der gefangen sprach.
gna:ediger herr der künig seid jch gen eüch den tod verschult hab
so thůnd doch eins
vnd gewerent mich einer bet.
darumb jch ewer genad bitten will
der künig sprach.
bit
wz du wo:ellst on allein vmb dein leben
des solt du von vnß gewert werden.
do sprach rial
seid das es dann nit anderst sein kan
vnd mag.
dann dz jch sterben můß
vnd hie begraben werden sol.
so bit jch
dz man mich leg vnder einen stein.
darauf dise nachgeschribne wort mit bůchstaben leßlich ergraben seiendt.
Aglei ach ymer we. jch gesich dich nymmer me.
Auch heyssent den namen aglei zů mir in das grab legen
vnd was jch an mir hab
das sol man verkauffen
vnd das gůt
darab gelest
man armen leüten geben sol.
der künig melchinor von maroch gelopt jm
das er in #35r# geweren wo:ellt alles des
darumb er in gebeten hett.
rial sprach.
des danck got ewern genaden.
dann mir mein tod vil dester leichter ist.
seid ewer genad mir dz zůgesagt hat.
vnnd als jch durch vntrew in den tod geben bin
so gib jch auf mein reines leben. deren
die mich von ganczem herczem lieb hat.
vnd mich vngeren sterben weyst
do weintent alle die frauwen
so do warent
do sy in so vnerschrocken mit seiner leblichen farb also sahent
als ob er an einen tancz geen wo:elt
der doch wüst
das sich sein leben in kurczem enden solt.

IN dem vnd sy also bey einander warent
kament die zwen geritten
mit denen er vmb die magt gestriten het.
dye dem künig sagtent.
das er jm vier seiner diener erschlagen vnd die junckfrawen gelo:est het
die von seinen genaden empfolhen wa:er zů to:edten.
der künig ward zornig
vnnd sprach zů jm.
jch main
daz dich der teüfel mir zůschaden her getragen hab.
vnd das alle die welt an dir steend.
so můst du sterben.
do sprach der ausserwo:elt rial
eüer genad hat mir genůg getrewet.
jch hab mich des lebens verwegen.
solt jch aber mit einem streiten.
so hette jch ein hoffnung daruon zekommen.
doch so trewe ich eüer genaden.
das jch erlich begraben werd.
jch mag mich auch wol frewen
das jch den tod mitt keinen vneren verschult hab
dann allein durch ein weib bin jch her in den tod geriten.
darnach ward der jüngling Rial gebunden zů geleicherweiß
als ob er ein dieb wa:er
do sprach aber rial
aglei das dir von niemant werd gesagt.
das jch so lasterlich hie sterben můß
vnd jch doch kein laster nie begangen hab.
da ward aber von den frawen vester geweint dann vor.
vnd růftent mit lauter stymm.
O machmet jupiter. tornian vnd pil mügent jr nicht erwenden das vmbillich recht
das an disem mann fürgenommen wirdt.
der doch alle sein tag nie kein schand #35v# begangen het.
dz do wol zeygt sein gestalt.
do ward rial vast gestossen. yecz dar dann dorthin.
dauon vil grosser klag dann vor von den weiben geho:ert ward
dz jch yecz will beleiben lassen

DA rial also gebunden stůnd
vnd ym ein wid an seinen hals gehencket ward.
sprach ein fürst von baldag/
genediger herr der künig. mich dunckt nit gůt sein
dz ir disen jungen herren also schantlich vom leben zů dem tod pringen laßt
ich wo:elt eüch raten
dz jr vor zů dem bapst sandtent
vnd des rat darinn hetent
dz ir in mit fůg to:edten mo:echtent.
dann so:elte ewer genad etwz vngeuels darnach angeen
so wurd ewer genad dardurch verspottet
vnd sprech man
yr hettent es von disem.
do sprach der künig
yr habent mir wol geraten
darumb wir eüch billich volgen so:ellen.
darnach ward ein bot zů dem bapst gesandte/
der erfaren solt des bapstes willen vnd meinung.
auch das er im sagte
was des künigs meinung wa:er
das er wo:elt czů ym kommen.

Wie künig melchinor in den tempel wolt
vnnd ym der bapst begegnet.

#36r# DArnach reyt der künig wider gen baldag
mit den er auß geriten was.
hies auch des gefangen baß hu:eten. die
den er in empfolhen hett.
vnd in auch gen baldag fu:eren.
vnnd do der künig gen baldag kam
gieng er zů dem tempel
der do gebawen was in der ere machmets.
ee er nun darzů kam
begegnet jm der bapst kalif
der do gieng gegen dem künig melchinor.
der bapst gru:eset den künig nach seinen eren
vnd sprach zů jm.
herr vnß dunckt
wie jr beschwert vnnd czornig seient.
darumb sagent es vnß
so wo:ellen wir mit vnser canonei eüch vmb machmet erwerben
das er eüch nit verlassen wirt.
denn machmet
der do in dem tempel in den lüften schwebt.
des macht so groß ist
dz all ander go:et jm vndertänig mu:essen sein.
vnd so er so:elich grosse macht hatt
so mag er ewch auch wol hylflich sein.

DEr künig stůnd do vnversünnet
vnnd hett das kün in seiner hand.
Vnd nach langem sprach er zů dem bapst.
wir wo:ellen eüch vnser betru:ebt sagen.
wir haben herpracht einen man.
den an seiner wirdigkeyt niemant geleichen mag
Nun mo:echtent yr sprechen.
wauon wür das wisten
das wo:ellen wir eüch sagen.
der ist also gekommen geritten.
dz nie keiner also scho:en außbereyt ward an pfert an schilt an corperthur an cursit.
des alles was
wie es einem ritter zůgehort.
auf seinem helm pran ein fewr
darinn ein nackent kindlin stůnd.
daz kindlin het auf seinem haupt ein krancz
darinn sechs kostlich edelstein zů bůchstaben gemacht stůndent/
nach meiner meyster sag so hieß es cupido.
der selb herr reyt in mein gestu:el
der sessel
der da steet bey dem prunnen an der linden
darein saß er
do ward er in dem sessel aufgeczuckt an das gewelb.
do es an dem morgen begund tagen
erschalte er das horen
das vnnder den gewelb hanget.
do wenneten wir
das wyr dye purg vnnd alles vnnser reyche verloren hettent.
da hiessen wir alle vnnser diener sych bereyten. des selben geleichen vnnser frawe mitt #36v# vnß mit jr junckfrawen vnd dienern für das thor vnder das gewelb.
da wir in auf dem sessel vnder dem gewelb. do oben sahent
mit vnsern dienern hilf ward er herab pracht.
vnd als er zů vnß kam.
do macht er vnß kund von künig walwan von frigia.
daz er dem einen eyd schweren můst. vnß ein absagprief mitt seiner eygen person zů antwurten. vnd vnß widersagen.
darzů hat er vnß noch eines gethan.
er hatt vnß vier vnser diener erschlagen
die von vnsers heyssens wegen dye magt woltent erto:edt haben
die vnß den absagprieffe von media pracht hatt.
was jr mir do ratent
dz meinen eren zimpt vnd meiner gewonheyt nit abgang
darinn will jch ewch volgen.
als jr wol wissent
wo:elcher mir absagt
das der erhenckt werden sol.
darumb so so:ellen jr eüch weißlich bedencken vnd dem nach vnß raten.

DAlif der bapst gedacht sich ein wenig
vnnd sprach
wz bu:echer jch ye gelaß
so ho:eret ych von keinem verrümptern man nie.
jch main
das in machmet her hab gesandt. durch des willen
das wir sein hilf dester baß erkennen
vnnd ym darumb danckber seien.
so:eltent jr den also verderben/
so mo:echt man sprechen
das ir vnweißlich an jm gethan hettent
dann er das thůn můst von des wegen
Als er künig walwan geschworen hat.
Auch ist weißlich gethan
der auß czwey bo:esen dingen das besser erwo:elen kan.
jr so:ellent ewer gewonheit jecz vergessen.
vnd so:ellent nach grossem rům vnd eren werben.
als jch eüch hie sagen will.
jr so:ellent boten auß senden weit in alle land.
so wirt maniger künig vnd herr czů eüch kommen
so weyß ych wol
das ewch der gefangen mit trewen wirdt bey steen.
douon er mich rewen mu:est von seiner manheyt vnnd eren wegen.
Also gieng der künig von maroch vnd mit jm der bapst auff den sal
dohin man auch den gefangen pracht
den man aldo auf band
douon rials prack in dem sal von freüden auf sprang
#37r# darnach ward rial gefu:ert für den künig vnnd den bapst
da man auch manigen fürsten sahe sten newer mer ze ho:eren

DO sprach der reich künig melchinor von maroch
dein sach ist schlecht
dir beleibt hie dein leben.
seid dir abentheür geben hatt alle tugent
das du der keinen mangel hast
wa dz nit wa:er
so het dich nimer kein mensch mer lebendig gesehen.
Machmet der werde got
von des wegen der bapst calif yecz bey vnß ist
vnd sein gebet für dich getan hat
dz wir dich wo:ellen leben lassen.
Wir meinen auch
ob du vnß mit trewen wo:ellest beysteen vnnd vnsern geboten gehorsam sein.
dz dich machmet vnß zů gelick vnd sa:elden hergetragen hab.
Nun sag vnnß
wie du genennt.
was geschlechtes. vnd wo:elches glaubens du seiest.
das solt du vnß sagen
dann dyr fürbas kein leyd mer von vnß geschehen sol

RJal sprach
genediger herr der künig seid eüwer künigkliche wyrdigkeyt genad mitt mir geteylt hat
vnd ewers bapsts rat also geuolget vnd mich gesichert habent.
so will jch eüch geren leysten
was jr an mich gemůtet habent
jch will auch ewer genad bitten
das jr mir helffen wellent rechen das mord an dem
der ewern genaden widersagt hat.
der mich so mortlichen in den tod gejagt hat.
jch bin geheyssen wilhalm ein herczog von o:esterreich.
dannen jch in meiner kintheyt vmb liebe willen gefaren was.
Es wa:ere auch zů lanng
so:elt jch alles das sagen
das mir begegnet ist.
jch main auch
das sich mein vater herczog lupold von leyd erto:edtet hab.
do jch on sein wissen vnd willen also von jm abgescheyden bin
darnach kam jch gen zisia zů dem künig
der sandt mich mit künig walwan gen frigia
bey dem jch nicht lang was
do můst jch jm einen eyd schweren ewern genaden den absag prief zepringen.
er wüst auch wol eüer gesaczt
das jch nit entwist.

#37v# DEr künig melchinor sprach.
vnnser krafte můß sich anderst endern.
wir machen ewch als reich an leüt vnd land
als er ist.
darnach schickt der künig nach seinem schreiber
der on verziehen zů jm kam.
zů dem er sprach.
wir haben můt mit vnser macht in künig walwans land zů ziehen.
do wir hoffen
dz wir jm in kurczen all sein land abgewinnen wo:ellen.
darumb soltu vnß schreiben denen
die wyr dir hie nennen wo:ellen.
das sy mit macht on vercziehen
so bald sy dz haben mügent.
zů vnß kommen.
des ersten so schreib in perginsches land. saphadines kind den fünf geprüdern. darnach ioradin
der ist vnsers vaters průders sun gewesen.
des land heyßt halape
vnd hat zwey hundert stet vnder ym.
darnach schreib melchalin gen babalonia
des künigreich weit in india geet.
dem nach schreib koradinus meinem průder.
der do ist ein künig zů iherusalem. darnach dem künig von caldea.
auch schreib dem künig von india
den wir auch gern bey vnß haben wo:ellen.
Nun meinen wir.
wir so:elten allein künigen walwan ma:echtig genůg sein.
darumb er von vnß nimmer růw noch frid gewinnen
vncz das wir daz morde an jm gerechen.
so er den iungen wilhalm von o:esterreich gegen vnß gethan hat.
der selb wilhalm von o:esterreich meinem sun wildonis zů gesellet werden sol.
darnach schiede der künig mit den zweyen iungen herrn von baldag vnd
vnd reyt gen arumunt.
do er von den seinen vast gelobet ward.
do nun dye fürsten czů den frawen kament
ward nie gro:eßer frewd gesehen
dann do sy den jungen herczogen mit dem künig reiten sahent.
do wurden jm knecht zůgeben.
die in in ein kamer fůrten
vnd in entwapnotent.
do sprang sein prack fürst gegen ym auff von freüden
do er seinen herrn auch fro:elich sahe.
wylhalm grůst seinen pracken iegerlich
vnnd sprach
herr fürst wir seind nun reich
seid vnß dz leben beliben ist.
Darnach kamen zwen edel iüngling
vnd prachtent ym ein kostlich purpur gewand
das von bilden vnd tieren #38r# kostlich gewirckt
das auch seinem adel nit vnzimlich was/
dann er eins edlen můt het.
wa:er einer von gepurt ein baur.
der so:elich zucht vnd tugent het.
der tru:eg auch billich des adels gewand.
darumb er dz dester billicher trůge.
er kund glimpf vnd fůg zů allen gůten dingen.
vnnd als bald er sich in dz gewand geprisen het
kam des künigs marschalck.
vnd sprach
meines herrn genad wyll essen
darumb hat er mich her zů eüch gesant
dz jr komment
wilhalm gieng on verziehen in den sal
do der künig czů tisch gesessen wz.
do erbot jm der künig die ere
das er an seinem sun zů tisch siczen můst ob andern künigen vnd fürsten.
vnd als nach eßens ward
sandten boten in manig land
dz sy dem künig zů hilf ka:emen vnd jm mit macht zů zugen

Wie künig melchinor sein sun vnd wilhalm von o:esterreich schieden von arumunt mit allem irem zeüg.

DArnach
do der künig meinet
dz sich sein ho:er nahen wurd.
rüst er sich mit speiß wein vnd mit allem dem
dz man nottirftig wz
vnd prach an einem morgen auf
vnd czoch mit seinem ho:ere von arumunt
vnnd wolt gen baldag.
ee er nun dahin #38v# kam
warent alle künig vnd herrn mit jren dierern vnd helfern vor jm vor astorie
denen er vmb hylf embotten het.
als nun künig melchinor gerist was vnd alle
die so vnder in gehortent
bey jm het
genadet er seiner frawen.
des geleich thet wildonis sein sun wilhalm von o:esterreich vnd die andern fürsten all.
Nun so:ellent jr wissen
das baldag ein haupt stat ist. in aller heydenschafft
darinn ein bapst siczt
des gewalt durch die gancze heidenschaft geet.
zůgeleicherweiß als ein bapst czů rome über alle cristenheyt zebieten hat.
also auch der selb bapst zůbieten hat über all heyden.
künig melchinor nam auch vrlaub von dem bapst.
bat sich in seinem gebet zehaben.
vnnd reyt in das lannd astoraben für die stat astorie
do er diß nachbenentes auch vand mit iren banern
der vil do auf gesteckt warent. auf den gezelten vnd auch sunst.
melelahim mit seinem ho:er do lag
der do wz künig zů babaloni zů allexandria. in canonie. egipto medea vnd septentrio.
der fünfzehen pru:eder hett
vnder den er der ma:echtigest was.
wie wol sunst on in sechs künig vnder inen warent.
Da lagent auch die saphodines sün mit jrem ho:er.
auch lag do der künig coriadu.
der alle die reich hett
dye billicher der cristenheyt sein so:eltent
vnd wonhaft was zů jherusalem damaschcum. vnd betlehem.
hat auch vnder jm das gancz land galileam.
do lag auch mit seinem ho:er der reich künig meluchsat von gemula.
neben dem lag der künig meliemodam von asia mit seinem ho:er.
auch lag do der künig melißmaphat von sar mit seinem ho:er.
auch lag da der künig salaphat saphadines sun
der sechs künigreiche vnder jm het
vnd acht seiner pru:eder mit irem ho:er.
do lag auch des reichen künig fackors sun mit seinem ho:ere
auch lag do künig wolf von india mit seiner ritterschaft vnd grossem ho:er.
Nun lassen wir das beleiben
vnd sagen fürbas
wie künig melchinor von baldag schied
vnnd kam in das land astaraben

#39r# DO nun könig melchinor von baldag schied
vnd kam in das land astaraben
hieß er sein pusauner aufplasen/
douon ward so ein gros tosen in den lu:eften
dz es in dem ganczen land erho:ert ward.
da bey die künig vnd die herrn verstůnden
so vor astorie lagent
daz künig melchinor von maroch kam
die auch mit jren herrn aufprachent.
vnd jm zů ere entgegen kament
vnnd do sy also zů einander kommen waren
sahen sy des künigs sun wildems vnd wilhalm von o:esterreich neben einander reiten dem künig/ vor
wilhalm het seinen helm auf mit dem kind
dz da in dem fewr stůnd
das sy all vast wunder nam.
dann sy des geleichen nie mer gesehen hetten.
auch fůrt er seinen pracken hinder jm auf seinem pferd.
den jm der abenteür hauptman geben het.
künig melchinor empfieng dye künig vnd herrn all.
die von seinen wegen in dz land kommen warent.
die jm auch nach seinen vnd jren eren dancktent.
do nun wilhalm sahe
das die herrn gegen dem künig aufprachen
vnd jm entgegen geriten vnd gezogen warent.
nam er sein pfert vnder sein sporn.
sprangt in die scharen.
do sprach maniger heyd.
lůgen wer ist der.
wer hat in mit dem feür also entzündet.
sprachen auch
dz sy baß gemachtern man bey jren tagen nie gesehen heten.
vnd nam sy all vast wunder
wer er wa:er.
auf dz saget künig melchinor den künigen vnd fürsten
so durch seinen willen in dz land kommen waren
warumb er nach in gesandt het
vnd waz er in willen wa:er ze tůn.
zeyget inen auch die absagung
so jm durch wilhalm beschehen wz
die künig vnnd herrn sprachen all gemeinklich
das er frisch vnd vnerschrocken wa:er
sy wo:eltent in hofnung sein
das es in sölicher maß gerochen wurd.
das man ymer mer douon zesagen het.
darnach wincket künig melchinor seinem marschalck
der geheyssen was Jacobin
vnd der von stunden an zů ym kam.
czů dem der künig sprach.
du solt nach speiß vnd nach wein stellen.
#39v# also das du vnnß in dem veld fürsehest
dz wir kein mangel haben mu:essen.
der marschalck jacobin sprach.
Ich hab souil kost vnd wein
das jch in hofnung bin/
so:elte ewer gnad zwey jar in dem veld ligen mit souil leüte
als die yeczet hat
das yr keinen presten noch mangel haben wurdent.
darnach empfalch der künig dem marschalck den zeüge
vnd sprach.
du solt sorg haben
dz kein zwitrachtung noch vneinigkeyt vnder vnserm volck auf stand.
du solt auch den czeüg fu:eren für die hauptstat
die do ligt in dem künigreich frigia. mit namen simea.
vnd solt auch in dem fürziehen alles dz land wüsten lassen mit prand/
das künig walwanus ist.
darnach so du für die stat kommpst
so orden den zeüg weißlich
vnd zeyg jegklichem sein leger
do er ligen sol.
der marschalck sprach
er wo:ellt alles das thůn
das er ym empfolhen het.
vnd nam in sein hand ein rot venlin mit einem weißen züttell
empfal
das man die herru:effer czů jm kommen hieß
die do schnell kament.
er sprach
jr so:ellent allen herrn ru:effen
das alle
die so von des küniges wegen hie seind
morgen fru:e auf prechent
vnnd züchtigklich reitent
vnd das sy acht haben auf des künigs baner
wahin sich die lege
so so:ellen sy sich allenthalb darumb legen.
diß allessampt gethan ward
Nun wo:ellen wir das lassen beleiben. vnd fürbaß schreiben
wye der künig von zisia mit seiner frawen vnd seiner tochter in hochzeit weiß gen zisia kament

DA nun der tag an dem morgen aufgieng
zohe der künig melchinor von maroch auß vnd kam in das künigreich frigia/
do er anfieng prennen
das von stunden künig walwano gesagt ward.
der sein stat simea zůristen ließ mit speiß.
vnd zeüg in so:elicher maß
dz sy nit meintent
dz sy zůgewinnen wa:er. des gleichen dz schloß
dz ob der stat lag auf einem perg. mit namen freya
das auch also wol versorget ward.
nun wz auf dem selben tag geseczt dem künig #40r# von zisia
das er kommen vnd jm sein tochter bringen solt
Der da kam mit grossem ho:er
als seinen eren wol zimlich was.
do erhort er das geschrey
sach den rauch der feüres
als sy brannten
do schickt er sein frawen auch Agleyen die braut mit sampt anderem frawen
so mit jnen dar kommen warend
auff das schloß frigia.
vnd zoch er mit seinem ho:er vnd. ritterschafft jn die stat simea mit gewerter hand
dann des künigs von maroch volck ein teil dar vnd doch nit gancz kommen was.
Da nun der künig von zisia in die stat zoch.
zoch jm künig wallwan engegen mit seinen dienern.
enpfieng jn mit grossen eren vnd wirdikeit
des geleich die braut vnnd jr můter auff dem schloß auch enpfangen wurdent.

Wie künig melchior von maroch mit seinem zewg jn daz künigreich frigia kam
vnd sich zwischen die stat vnnd das schloß leget
vnd dye anderen künig mit jrem gezeüg vmb die stat.

ALso kam der marschalck Jacobin mit den vorreitern
denen nach kam der gancz zewg
vnd ward ein so:ellich tosen von den trumetern vnnd ho:erhoren
als ob die gancz welt #40v# da wer.
do nun alle künig für die stat kommen warent
sůchet jecklicher sein leger.
vnd leget sich künig melchior von maroch zwischen das schloß vnd die stat.
Bey dem was auch sein sun wildems. vnd herczog wilhalm von o:esterreich.
der von seines wunderlichen wappens wegen von meniklichem beschwert ward.
auch sahe in agley vnnd die künigin jr můter des geleichen alle ander frawen
die auff dem schloß warent.
agley gedacht wenig
das es Rial wa:ere.
des geleichen wisset Rial auch nit
das agley auff dem schloß was.
Do nun agley den zeüg schawet.
gedacht sy an rialen.
vnd het kein acht
das sy in jmer mer gesehen so:elte.
vnd gehebet sich vast übel in jr selbs
dann sy es sunst niemantz gesagen gedorfte.
das sy in anmechte viel
vnuersinet do lag
recht als ob sy tod wa:ere.
dann ein sprichwort ist.
dz niemant on laid lieb haben mag.
do sy also lag
erschrack jr můter die künigin auß der massen sere desgeleichen dye andern frawen vnd junckfrawen
dann sy meintent
daz sy tod wa:ere.
Do sy nun ein wenig zů jr selbs kame
gedacht sy
ist sach
das er noch gesund vnnd in leben ist
so wirt er on zweiffel her kommen mit etlichem künig für dise stat.
dardurch mir mein beschwa:ere ettwas geleichtert würde.

DEr künig von maroch gabe herczog wilhalmen von o:esterreich dreyhundert ritter vnd knechte zů
die auff in wartetent
vnnd jm dienen so:eltend.
Herczog wilhalm sprang mit seinen dienern durch die scharen allenthalben.
das er von menicklichen vast gelopt warde.
nit allein von freünden. sunder auch von dienen die wider in warent
Jn der stat der künig von zisia.
der auff einem hohen turn saß bey seinem tochterman.
Künig walwan sprach
wir gesachen nie keinen jungen man
der bo:esser berden wa:ere
dann der ist.
Do sprach auch maniger in der stat.
wer mag der mit dem feür sein
er fu:ert die bo:esten #41r# Corperthur
die ye kein man gesach.
vnnd anders vil
das er an jm het
dardurch er gelopt ward
das nit alles zů schreiben ist.
Darnach kort sich herczog wilhalm wider zů des künigs von maroch ho:er.
Da er zů dem künig kam
hieß jm der künig groß ere vnnd reuerentz erbieten.
vnd sprach selbs zů jm
jr mu:essent noch vil eren vnd lobs hie erlangen.
vnd lat vns got leben
wir wo:ellen eüch sovil land vnd leüt leihen vnd geben.
das jr jemer mer für einen herren gehalten werden so:ellen
des jm wilhalm vast dancket.
er bot sich auch seinen genaden willig zů sein in allen sachen.

DO nun die künig vnd herren all jr leger geschlagen hetten
vnnd bey einander warent
ratt hettent
wie sy fürbaß jr sachen anfachen wo:eltend
kam ein bot zů jnen
vnd sprach
dz der künig von zisia in der stat wer.
Sy fragten in
wie das ka:eme.
Antwurt er jnnen.
Es solt ein hochzeit da gewesen sein
wo jr daz nit gewent hetten
der künig von frigia hat gesant nach des künigs tochter von zisia
die da die scho:enest tochter sein sol
als man meint
so sy in der welt sey.
nun hat sy der künig von zisia her bracht
vnd so er her kommen ist
vnd ewer alhie jnnen worden
hat er sein tochter dye braut von jm gesant. des geleichen sein frawen die künigin mit den anderen frawen junckfrawen vnd jr dienern auff das schloß
das auff dem berg ligt nemlich freya.
vnd ist er mit seinem zeüg in die stat zogen.
dann wo er sich yecz gesaumpt hett
jr hettend in ereilet vor der stat.

DO wilhalm das hort
wer jm schier anmechtig worden von freden.
vnd hieß dem boten
der dise ma:er bracht hat.
x. marck goldes heimlich zů botten brot geben.
vnd nam da einen seiner diener
dem er in sunderheyt wol getrawet mit namen warast.
der in allen sachen trew vnd gerecht was gegen jm
mit dem er in ein gezeld gieng
hieß im birment vnd tintten bringen.
da er jm das pracht
hieß #41v# er in auß gen.
saß auff ein bett
vnd schreib einen brieff
vnnd ee er den geschriben hette
wurdent jm seine augen offt naß von zeheren.
die wort des brieffes lauttent also

ICh enbeüt dir meinen grůß vnnd dienst czů allen zeitten
wo es fu:eg haben mo:echte.
o mein hercze liebe agley mich rewet
das ich nie mensche ward
sol ich dein lenger emberen
so můß ich sterben.
vnnd ist kein hilff mer meines lebens
dann mo:echte ich dich gesehen vnd ferrer jnen werden deiner liebe.
so wurde mir dardurch verlengert mein leben.
Ich laß dich auch wissen
dz fürbas meines lebens nichß mer ist
ich werd dann jnen.
das ich von dir widerumb also auch gemeint werde.
ist dz nit
so wird ich on zweifel an mir selbs schuldig.
dann jch daz groß verlangen
so ich nach dir hab
nit mer erleiden mag.
Du wellest dich auch lassen erbarmen
das ich durch deinen willen in den tod geriten bin.
Darumb laß mich dein liebe widerumb wissen
wo:elltest du mich beleibent behalten.
Darnach übelaß er den brieff
leget in zů samen neet in jn ein seidinß tu:echlin.
gedacht in jm selbs
wie er es anfahen wo:elte
das agleyen der brieff wurd.
da es an dem anderen tag morgen ward
hieß er seinen knecht parast.
das er jm heimlich sein pferd zů richte
er wo:elte auff abentheür reitten.
der knecht ta:ett schnelle
das jnn sein herr hieß
vnnd enpfolhen hete.

Wie wilhalm vor der burg hielte
ein bischelin rosen brach
vnnd jm ein weidman mit einem vogel begegnet.

#42r# DA nun herczog wilhalmen das roß ward
reit er heimlich zů der burg vnder einen hag
da vil rosen stůndent
er gedacht in jm selbs
ist sach
das wir nichß nit schaffend
so erzeigen wir vns doch in disen rosen.
stůnd ab
vnd gieng zů einem rein.
vnnd brach ein büschelin rosen.
sahe offt über sich an die burg
ob er die jendert sehen mo:echte
vmb der willen er außgeritten was.
er nam den brieff
vnd band in jn das büschelin rosen so subtilklichen
das den brieff niemantz gesehen mochte.
do er nun also stůnd wartend
ob jm das gelück niendert erzeigen wo:elte die
deren er nit vergessen kund.
sunder bedacht er sich selbs in allem dem
das jm sein leptag zů handen gangen wz durch agleien willen.
vnd die niendert sehen auch zů nit zů jr kommen mocht
viel er nider
vnnd geschwand jm
vnnd ward im nit anders
dann das er neben sich greiff in das ku:ele taw
sich damit bestreiche.
das beschahe jm zů fünff malen auff einander.
da er nun gancz zů jm selbs ka:em
schamt er sich
das er so lang do gelegen wz
wischet auff
gieng vor der burg jecz hin dann her
da kam zů jm ein weidman
der auff die burg geho:ert
vnd #42v# einen vogel gefangen hete.
den man nennet Araphin
mit dem er auff die burg wo:elte.
wilhalm ersach in
wischet auff sein pferd.
reit gegen jm.
der weidman erschrack
hůb auff sein hend
vnd sprach.
nement alles
das ich han.
vnd lassent mich auff die burg.
Herczog wilhalm lachet
vnnd sprach.
wir wo:elten vngeren haben
das man von vns saget.
daz wir vns an dir beschwecht hettend.
wir seyen biß her on rauben gewesen.
darumb wellen wir es an dir nit anfahen.
wie wol du so einen scho:enen vogel tro:egst.
als wir in nie gesehen haben.
der weidman sprach
ich nim es auff mein trew.
das er der aller scho:ensten maget geho:ert
das ich nit mein
das man jr geleichen finden kind in aller welte weit.
Darnach ewer genad würde auch sein rům haben
ist sach
das jr der junckfrawen den vogel werden lassent.
Ich wil es auch der künigin Agleyen verkinden vnd jr vil gůtes von eüch sagen.
Wilhalm erschrack von fro:eden.
vnd sprach zů dem weidman
wilt du jr von vns bringen das büschelin rosen.
So du jr keüschheit vnd scho:ene so wol gelobet hast.
gab jm damit zwo:elff guldin vmb des willen
das er dester fleissiger wer außzerichten
das er jm empfolhen hete.
Der weidman sprach
mich hat gelück her zů eüch getragen.
nam die rosen von jm
vnd sprach
er wo:elte fleissig sein. außzůrichten
dz er jm enpfolhen hete
in so:ellicher maße.
das jm die scho:en Agley vnd künigin vmb so:elliche schenckung. danck sagen würde.
Ich wil auch grosse ere von ewch sagen.
Als bald ich auff dye burge kum.
wil ich das büschelin rosen von meinen henden nit kommen lassen.
es můß jr ye werden.
vnnd nam also vrlaub von herczog wilhalmen.
Vnnd kam auff die burg.
vnd gieng schnelle zů einer kamer
dar jnn er Agleyen die künigin wüste zů finden.
klopffet der an
dye künigin sprach
wer da were.
der vogler sprach
lassent #43r# mich in
ich bring ewren genaden einen vogel
des jr mir nit ongedancket so:ellent lassen.
zů hand ward er eingelassen von der künigin agleyen.
vnd da er erst in die kamer kam
greiff sy gegen den rosen
vnnd sprach
wir wo:ellen die rosen lieber haben dann den vogel.
Der weidman sprach
genedige junckfrawe vnnd künigin dye rosen hat eüch gesant ein man
des sitten vnd wandel zayget
das er von hoher artt geboren ist.
do er mich ho:eret von ewer zucht vnd scho:enheit sagen
bott er mir die
vnd bat mich sy eüren genaden zů bringen.
Agley die keüsch aller eren wirdig. die ward gro:eßlich erfro:ewet. Ab dem
so der weidman mit jr gero:et hette
vnnd gedacht an jren lieben Rial.
vnd hieß den weidman von jr auß der kamer gan
sy wolt in nit ho:eren lassen die grossen qual
so sy an jrem herczen trůg.
Do er von jr auß der kamer kame
vnnd sy allein darinn was
brach sy das büschelin auff
fand darinn den brieff
den sy auch auff brache
vnd in las
als jr vor geho:eret habent. dez selben briefes meinung.
Do sy den gelaß
schreib sy einen anderen
den sy jm auch schicket mit so:ellichen listen
als jr hienach ho:eren werdent
der selbig brieff sprichet also.

TRostlicher trost meines lebens kum
vnnd vertreib mir
das mich lang bekümeret hatt
So ich nun bey deinem brieff verstanden hab
daz du noch in leben bist.
daz ist mir ein aller gro:este frewd.
ich was an můt vnd an fro:eden tod
dann ich allweg traurig sein vnd mich jameren mu:est nach deinem leib vnd leben.
Auch mu:est ich traurig sein
das ich dem künig walwan czů einem weib gegeben warde.
Ich wo:elte mich allewegen vnnd noch lieber vergraben lassen dann mit jm czů bo:ette gan.
Ich bite dich
das du mich von der marter wo:ellest nemen
dye ich gelitten habe.
seid du von meinen wegen in den tod geritten bist
Mein man ich bin dein weib
du solt dich auch schicken an die end
das ich dein angesichte sehen #43v# müge.
dann on das mein hercze nimmer fro:elich werden mag.
du solt auch lůgen vmb einen falcken. vnnd dem deinen brieff anbinden.
in dem ich verstan müge
wie dein hercz fürbaß gegen mir stande.
vnd war na:emen
wo ein turtelteüblin vor einem laden stande.
auff dz du den falcken werffen so:elt.
So wil ich dann dem falcken den brieff nemen. vnnd dir in wider lassen werden
nit mer dann gott mu:eße dich in hůt haben.
das du mit keinem laid fürbaß beschweret werdest.

DArnach nam Agley den vogel
den jr der weidman gebracht hete.
vnd band jm den brieff vnter den flügel. mit ro:emlachen
die des vogels farb hetent.
vnnd ru:effet einer junckfrawen züchtenklich.
do die zů jr kam
sprach sy.
ist jendert kein ritter oder knechte hye.
dye junckfraw sprach.
da stat ma:eniges graffen vnnd freyen kind.
die schnell volbringen
was ewer genad jnen gebeütet.
Die junckfraw hieß einen czů jr kommen.
daz do schnell geschahe
Die ku:enigin Agley do sprach.
er so:elte den vogler zů jr heissen kommen.
der selbig gebott jr gehorsam waz
vnd lies nit ab
biß er jnn fand.
vnd hieß in czů der künigin kommen.
Der weidman was bereit.
vnnd gieng an die end
do er dye fand.
Die selbig Agley fu:eret jnn an ein heimlich ende
vnnd sprach czů jm.
lieber weidman kennest du den
der vns des vorderen tages bey dir dye rosen gesendet hate.
das du jm czů eren disen vogel von vns bra:echtest.
das wo:elten wir vmb dich verdienen in so:ellicher masse.
das du jmer mer dester reicher sein mu:eßtest.
Dann wir wol wissen
ist er ein man
als du vns vonn jm gesaget hast.
das er es für ein grosse ere haben. Vnnd dester gefleyssiger in frawen dienste sein wurde.

#44r# DEr weidman sprach
genedige junckfraw vnd künigin jch sag eüch
daz sich bey allen meinen tagen züchtigern man nie gesehen hab.
vmb des willen jch jm den vogel von eüren genaden bringen wil.
darumb gebent mir vrlaub
ist er jendert in dem ho:er.
so waiß jch wol
dz jch in mit meinen listen finden wil.
vnd keret sich also von der künigin agleyen
mit dem sy einen freyen schicket.
das er in auß lassen so:elte.
vnd da er auß gelassen ward.
gieng er czů sůchen wilhelmen von o:esterreich.
vnnd do er erst in die rosen kam
do er in vormals gelassen hette
fand er in aber.
dann er erst auß dem ho:er durch agleyen willen geritten was.
ob jm jendert das gelück wider faren wo:elt
do er aber einen so:elichen boten fand
als er vor gefunden hete.
Vnnd do wilhalm den weidman sach.
sprang er gegen jm.
der weidman sprach
herr got sey gelopt
das jch eüch gefunden hab.
jch sol eüren genaden danck sagen von der künigin agleyen vmb eürer zucht vnd fromkeit.
dz jr all frawen also erent
dz jr jr durch eren willen die rosen gesant habent.
Auch hat sy eüren genaden disen vogel bey mir gesant.
duncket mich
daz sy gegen ewer liebe entzünt sey.
wie wol sy es nit von scham wegen genczlich vor mir geoffenbaret hat.
Herczog wilhalm enpfieng den vogel mit grossen fro:eden
vnnd hieß jr do danck sagen vmb die ere
so sy jm gethan hette.
vnd sprach.
womit wir jr wißten zů dienen
wölten wir vns nit sparen
dann jr küncklich genad ein groß tugent an vns ellenden man begangen hat.
wir wo:ellen dir auch lonen
dz du czů vns kommen bist
vnnd den vogel gepracht hast
darumb gang mit vns in vnser hütten.
das der weidman geren vnd williklich ta:et.
Herczog wilhalm hieß jm geben x. marckt goldes.
vnd schicket in heimilch wider auß dem ho:er.
der weidman was fro
keret zů der burg
do er ein gelassen ward.
vnd kam zů agleyen
vnd saget jr alles das
dz jm begegnet was.
wie er jr hete heissen dancken.
vnnd was er jm geschencket hette.

#44v# ALs balde Rial ru:ewig warde
sůchet er den brieff
als er den fande.
ward er von jm gelesen.
daran er geschriben sahe.
wie er ir heimlich botschafft senden mo:echte.
vnnd schreib do einen anderen brieff
vnlang darnach
als er für dz ho:er außspacieren reit.
sach er künigs melchiors falckner
der do beyczet.
wilhalm bate in
das er jm den falcken lihe
er wüste wol damit zů vahen.
der falckner getorste jm dz nit versagen
seczet in jm auff die hand
Wilhalm reit den berg auff gegen der burg.
vnnd band den brieff dem falcken vnder sein flügel.
Agley sach in gegen der burg reiten mit dem falcken.
vnd gedacht an die bottschafft
so sy jm geschriben hete.
hieß sy von jr außgen all jr junckfrawen
vnd sprach zů einem zwergen
das er jr das teüblin büte.
vnd darnach auch auß gienge
sy wo:elte jr heimlichheit niemantz sehen lassen.
Vnnd nam daz turtelteüblin
vnd band es mit starcken schnu:eren an den laden.
So bald wilhalm das ersach
warff er seinen falcken darauff.
der das erwüschet.
vnnd wollte das von dem laden hin gefu:ert haben.
Agley erwüschet den falcken schnell mit der tauben
vnd zoch sy beyde zů dem laden ein.
vnd ward erfro:ewet.
dann sy wol wüste
das jr der falck bottschafft bra:echte
dye sy geren ho:eren würde.
vnd sůchet den brieff
biß sy den fande dem falcken vnder dem flügel.
vnd laß den
der stůnd also.

ALler edleste junckfraw laß mich geniessen
das ich durch deinen willen in den tod gejaget worden bin.
hilff mir
das ich müg sehen dich.
Ich hab mer kummers nach deiner liebe
dann keines menschen mund außgesprechen mag
du solte nit zweiffel han.
dann daz ich dich me lieb hab
wann ich widerumb von dir lieb gehept werde.
Ich mo:echte mich senffter to:eten lassen. dann abstan deiner liebe
ich mag auch nit bey leben
ist
das du künig walwan zů tail wirdest.
Vnd ich deiner brüsten an meinem leibe nimmer empfinden so:elle.
Ich bitt dich
das du nit #45r# wo:ellest lassen.
du schreibest mir widerumb einen brieff
vnd bindest in an den falcken
lassest in vnerschrockenlich fliegen.
dann er wider herab zů mir kommen würt
ich wo:elte aber lieber
das du selbs zů mir kommen mo:echtest
das na:em ich für die ganczen wo:elte.
ob ich die hete in meiner gewalte.
mich wundert
wie ich so lang on dich bey leben beleiben müge.
Ich wo:elte nit mer hymels begeren dann allweg an zů sehen deinen miniklichen anplick

Wie wilhalm den falcken auff das teüblin geworffen hatt
vnd jeczen vor dem schloß hielte
vnd wartett
wann sy jm den falcken wider zů hand kommen liesse.

DA Agley den brieff gelaß
schreib sy einen anderen
vnnd band in auch an den falcken
ließ in flu:egen.
Der schnelle herczog wilhalmen czů hande flog.
der den brieff bey jm sůchet
vnnd den fande.
Darnach wurdent czů beyden seytten vil brieff bey dem falcken wider vnnd für gesendet.
vnd vnder anderem schreyb sy jm.
den vogel
den sy jm gesannt hete.
so:elte er auff sein pferd binden.
Do bey sy jnn erkenen vnnd acht auff jnn haben mo:echte.
wo er jnn dem ho:er wa:ere.

#45v# DIe weil hettent die künig vnnd herren
die in der statt belegert waren
heimlich botschafft außgesant.
die do vmb hilff vnnd entschittung werben so:eltend.

DA marschalck wegerich die botschafft vernam
waz er fleissig seines herren des künigs willen zů volbringen
vnnd reit in manigs künigreich
die jm jr hilff zů sagten auch alle
die mit jnen zů bringen
die mit jnen des schuldig. auch jnen gehafft vnnd fraintschafft halb gewant werend zů denen
des in der marschalck dancket.
vnd saget jnen
wo sy sich ho:er samlen so:eltent
nannt in die stat vnd dz land
do er jr warten wo:elte mit seinem zeüg.
vnd sprach
in dem land gamiller vor der stat Sirmin wil ich eüer warten mit meinem zeüg
do dannen wil ich eüch den na:echsten fu:eren gegen der hauptstatt Simea
do mein herr künig Agrant belegert ist.
darnach reit marschalck wegerich wider gen zisia.
vnd nam do alles das
dz zů streit gůt was.
Vnd zoch des ersten mit seinem zeüg für die stat sirmin.
darnach kam der künig von tracia mit drew tausent seiner rittern.
auch bracht er mit jm die taterer vnd die von sirsis die walachen. vnd die winden.
darnach kam der künig von orgulum. dem nach der künig von Jornn
der in seinem paner fu:eret den sunn vnd die mon
vnd bracht mit jm fünfftausent ritter.
Hatt auch vnder jm die wilden Jacobunien.
mit dem kam der künig von almia.
der bracht mit jm die moabitten vnd amones.
nach dem kam künig senabor mit seinem ho:er
Nach dem kam der künig von capadocia.
der mit jm bracht risen hundßha:eptter geschno:eblet leüt vnd geha:eret leüt als die stainbeck.
Dem nach kam der künig aliant mit einem grossen ho:er. Nach dem die künigin von athene mit jrem ho:er.
zům lesten kam der künig von Ethiopia.
der vil moren mit jm bracht.
do sich nun dz ho:er also gancz gesamlet het.
fůrt sy marschalck wegrich #46r# in vierzehen tagen vonn Sirmin biß gen simea.
da sich sy gegen dem künig vonn maroch czů felde schlůgendt
auch wurdent sy vonn künig agrant von zisia vnnd seinem tochterman künig walwan auß dermassen erlich vnnd schon empfangen.
Künig agrant vonn zisia reit von einem künig czů dem anderen.
vnnd bate sy all vnnd jecklichen in sunderheit jren fleiß zů thůnde wider den künig vonn maroch.
ob sach wa:ere
das sy jm abgesigen mo:echtent.
darauff sy jm all czů sagtent
das sy all das bo:este thůn wo:eltent.

Wie sy sich zů beiden seiten gerüst hetent.
vnd jeczen mit einander strittent.

DA es morgen ward
am morgen do ordnetent baid teil jr hauffen.
vnd bate ein jecklicher
das man jm den vorstreit liesse.
Do wolt künig melchior von maroch.
dz wilhalm ritter wurde. vnnd hauptman in der ersten schare
darnach ordnet er einen jecklichen
wo er in dem streit sein so:elte.

DArnach ordnet küng agrant sein ho:er.
vnd machet den küng von tracia zů hauptman
darnach ordnet er die andern zů geleicher weiß
als vor than hete küng melchior von maroch

#46v# DA sy nun auff beyden teilen gerüst warend
hiessend sy jr trumeter auff blasen des geleichen alle jre ho:erhorner erschellen
das so ein groß tosen ward in den lüfften
das niemantz ein wort geho:eren mochte
vnd zugent ritterlich zůsamen.
Herczog wilhalm fůr da her mit seiner schar
vnd bran jm dz kind auff seinem helm
des geleichen sach man den vogel an dem pferd schwancken
den agley auff der burg auch sache
dabei sy wilhalmen auch bekant
lachet sy
da sy in so ritterlichen in den streit faren sach
des selben tages erschlůg wilhalm in dem streit den künig von kanine künig walwan von frigia.
dem agley vermehelt wz
er erschlůg auch in dem streit den künig alant
von dem jm auch grosser schad beschehen wz
der künig Moluchphat von gemolle vnd der künig von Allmanien erschlůgent bayd einander
daz sy tod fielend zů der erden.
wildems des künigs von marochs sun fieng küng jory in dem streit
herczog wilhelm künig wolff von Jndia vnnd wildems fůrent feintlich wider feind in dem streit
also das dye feind jre grosse manheyt nit erleiden mochtend
noch kunden
vnnd abzugent.

#47r# Wie sich wilhalm so ritterlich in dem streit gehalten hat mit jm wildems. vnd der künig von india
das jr feinde die flucht gabent in die stat.
vnd sy mit jnen jn dye stat kament.
vnnd wie wilhalm czů einem vogt in der stat erwo:elet ward.

KVnig agrantz ho:er nam die flucht.
vnd zoch jnen wilhalm mit seinem zeüg so starck nach
dz sy jnen die stat nit ab behaben mo:echtend
vnd wurden jren vil on zale erschlagen.
Do vieng herczog wilhalm den küng von zisia selber. vnd den reychen küng von tracia. vnd ander vil.
die man nit all gezelen kan.
auch ward groß gůt in der stat gewunnen vnd vmb des willen
daz man lange rede kürczere
dann es niemanntz alles geschreiben mag.
Also hielt sich wilhalm des selben tages so ritterlich vnnd redlich.
das er czů einem hauptman in der stat genomen warde.

NAch dem der streit vnd sturm vergangen waz.
kam küng melchior von maroch zů dem gefangenen küng agrant von zisia.
der zů jm sprach
wir bekenen
vnd wissen
dz jr den streit gen vns behalten vnd vns groß laid an vnsern leüten zů gefu:eget habent.
doch dz groß laid
daz wir enpfangen haben
ist
daz wir sehen můssen vnsern tochterman zů kleynen stucken zerhawen
doch kinden wir eüch in dz selbs nit reden.
aber das jr vns an widersagen so mortlich geschediget habent. an vnsern leüten.
dz geduncket vns vnbillich an eüch.
waz mo:echten wir des
dz eüch vnser tochterman abgesaget hatte.
darzů wir weder rat noch getatt nie geben habent.
darumb raten wir eüch
wo:ellent jr frid gegen vns haben.
dz jr vns nit leben lassent.
dann wir fürbaß lieber sterben dann leben wo:ellen.

AVff dz antwurtet küng melchior
vnd sprach
küng agrant eüch ist wol zewissen
dz vnß künig walwan widersagt hat für sich selbs vnd sein mitgewanten. mit einem
den wir eüch wol zeigen kinden.
nichß minder seid jr zů jm in sein land kommen
auch so jr gewißt hand
dz wir nit eins miteinander gewesen sind
habent jr jm nit minder eüer tochter geben
darumb vns dunckt
#47v# daz jr vnweißlich redent
dann wir <kein> mord an eüch begangen habent.
Doch wil jch jeczen meinen zoren stillen
den ich von ewer red enpfangen hab
dann ein jecklicher weiser man nit nach zoren richtet.
sunder ratt hatt
was darnach gen müg.

AVff das schicket künig melchior nach allen seinen ra:etten
vnder denen auch was herczog wilhalm von o:esterreich
leget jnen für
wie künig agrant von zisia mit jm gerett hette
vnnd sprache
das wir jm vnredlich vnd mortlich on widerseit geschediget haben
wie wol wir wissen
daz es jm not thůt
dann er vil leütte da verloren hatt.
doch wellen wir jm es nit vertragen
darumb rattend vns
was vns mit jm für zů nemen sey.
Do was ein alter grawer weiser herczog
der antwurtet dem künig
vnd sprach
genediger künig ewer genad hat in gefa:encknuß den künig von tracia
nach dem land vns reitten
dann wir wol wissen
das eüch ewer beitten zů nucz kommpt
dann er so listig ist
das er eüch einen ratt geben kan
der nach ewrem willen sein wirt.
Der künig sprach
es ist vns lieb
wer er ein morder
der vns einen gůtten ratt ga:ebe
dem wo:elten wir volgen.
Der künig von tracia ward bracht
der in des künigs rat wirdiklich enpfangen ward
küng melchior leget jm für dz
so er seinen ra:etten vor auch gesaget hette
vnnd sprach
das er jm schnelle riette
ee er etwas anders mit jnen fürnem
dann sy nit lang da beleiben wo:elten.
Der künig von Tracien sprach
künig melchinor jr so:ellent ewren zoren stillen.
Der künig von zisia ist ma:echtiger an land vnd an leüten
dann jr seind
so:eltend jr den also erto:etten vnnd des die seinen jnen werden
es mo:echte ewch zů grossem schaden kommen
wir vo:ellen aber ewch einen anderen rat geben
dadurch jr mit einander verricht werdent.
Vnnd ist das also.
jr habent einen sun
So hat der künig agrant ein #48r# tochter nämlich agley.
So sind jr vnnd künig agrant einander wol befolhen dann jr die zwen aller ma:echtigosten künig
die auff erdreich sind.
vnd geto:erst dann niemantz wider ewch nichßen vndersteen noch anfahen.
Duncket mich
das jr meinen rat nit verschmehent
sunder dem volgen so:ellend.
dann es eüch ein grosse ere sein wirt.
Darnach ward es jm auch von allen seinen ra:etten auch geratten.
da hůb sich erst wilhelmus leid.
dann die gemahelschafft ward czů beyden seitten mit eyden gefestnet.

HErczog wilhalm rüstet sich adenlich zů mit allen den seinen.
wie wol er betru:ebt vnnd in grossem laid was.
dorft er doch gegen niemantz des geleichen thůn.
gieng er in sein gezeld.
schreib do einen heimlichen brieff mit den kleglichosten worten
so er erdencken mochte.
In dem was ein bot auff die burg kommen czů künig agrants weib.
vnnd saget jr
das ein freintlicher sůn zwischen dem künig von zisia vnnd dem künig von maroch worden wa:ere.
vnnd des czů sicherheit hette der künig agrant von zisia. des künigs von marochs sun wildems sein tochter geben agley.
vnd habent die gemahelschafft gefestiget mit geschworen eyden.
Die künigin was fro.
vnd gieng schnelle mit jren junckfrawen czů jrer tochter agleyen
vnnd saget jr
wie jr der bott vorgesaget hete
vnd meinet also
das sy dadurch erfrewet so:elte werden
dz aber nit geschach.
dann sy so übel erschrack
das jr zům dickern mal vnnd offt geschwand.
Darumb jr dye junckfrawen rosen wasser an jr stirnen streichen můsten
anders sy wa:ere jnen vnder den henden tod beliben.
Sy #48v# gedacht in jr selbs
Ach got sol ich aber einen anderen man vermehelt werden
was sol dann der me leben
der souil stetikeit mit treüen an mich gelegt hat
lieber welt ich auch sterben.
nun wayß ich wol
das ich in erschlagen sach künig walwan meinen vorderen man
durch den er mich wand gewünen
vnd in selbs erobert han
So:elt er aber nun mein beraubet werden
lieber wolt ich
das man mir das hapt von meinem leib schlu:eg.
auff die klag
die sy tryb
schreib sy heimlich einen andern brieff
das nie kla:eglicher cklag geschriben ward.

Wie herczog wilhalm vnnd des künigs von jndia sun auff die burg gesant wurden
vnd sy die künigin vnd die braut herab fůrtent.

DO nun alle ding zů gerüst warend
die zů der hochzeit gehortent.
Da schicket man nach herczog wilhalmen
das er zů den künigen vnd herren ka:em
Der bald in fro:elicher gestalt kam
der von künig agrant vnd seinen dienern nit erkennt ward.
Dann sy meinetend
künig walwan hette jn umbbraacht.
Des geleych hortent sy seinen namen niendert nennen
meintent nit
das er der wa:er
der in dem #49r# streit so grossen schaden gethan hete.
jm vnnd des künigs sun von india wurdent empfolhen auff die burg zů reytten. die künigin vnd die braut herab zů hollen
darzů sy beid willig warent.
daz von stunt ta:etten.
Da sy also auff die burg kament.
fanden sy die künigin betru:ept vnnd bey jr agleyen die braut.
dye wilhalmen am ersten nit erkant
doch gedauchte sy
daz er es wa:ere
dauon sy erfrewet warde.
wincktent bayde einander mit den augen.
vnnd gabent einander zeichen der liebe
Der künig von india sprach
redent an vogt vonn der stat
als eüch der künig empfolhen hatt.
Herczog wilhalm weret sich des
vnd bate in die ro:ed zů thůnde
dann er dem weiß vnnd vernüfftig genůg wa:ere.
Da hůb der künig von india an
vnnd sprach zů der künigin also
genedige frawe vns hat zů eüch gesant künig agrant von zisia. vnd künig melchior von maroch mit eüren genaden zů reden.
das jr vnd die braut mit ewren junckfrawen mit vns zů jnen komment.
dann sy hewt ein groß hochzeit do haben wo:ellent.

DIe künigin sprach
wir so:ellen vnsers herren geboten gehorsam sein.
vnnd was vnsers herren wille ist
sol vns auch billich wol gefallen.
Die weil sich nun die künigin rüstet
klagtent herczog wilhalm vnnd Agley einander jr groß vngefelle.
vnnd vnder anderm fraget sy in
wer jm den namen gegeben hete wilhalm.
vnnd wanen jm ka:em das ko:estlich wappen vnnd Corperthur.
ob es jm ein andere frawe von liebe wegen geben hete.
Das er verantwurtet
vnnd sprach nein.
er ir alles das saget
wie es jm ergangen was.
Auch so gab sy jm den brieff
den sy jm geschriben hete.
Des geleichen gab er jr auch den brieff
den er jr auch geschriben hete.
Darnach kam dye künigin
schencket jecklichem eine krone.
saczte jnen die auff.
vnd reitend ab dem schloß gegen der stat
gegen denen #49v# Rittend maniger künig herczogen graffen freyen ritter vnd knecht
von denen sy erlich empfangen warden
vnder denen was künig melchior von maroch vnnd sein sun wildems der breitigam vnd künig agrant von zisia
fůrtent sy mit grossen eren in die stat simea.

Wie nachdem Jmbis die braut zů dem tancz gefu:ert vnd groß fest vnd hochzeit da gehalten ward.

NAch dem vnd man geessen hett
fu:eret man die braut vnd die künigin mit anderen frawen vnd junckfrawen zů dem tancz
vnd da sy zů dem tancz kament.
schied herczog wilhalm von jnen
gieng in die stat
da er sein heimlich wonung hette
las den brieff
den jm agley geben hette
daran er geschriben fand die aller kleglichosten wort
die er je gelaß.
gedaucht in selbs ein wunder sein
das er von so:elichem grossem leid bey leben beleiben mo:echte.

DArnach
als sy tanczes mu:ed worden waren vnd die frawen giengen auff daz gestu:el vnd zů zelůgen
wie die herren stechen wo:eltend
Gieng die braut agley mit dreien jren junckfrawen an jr heimlichkeit
dye junckfrawen hiessend #50r# also. patris. belfand. vnd lise.
Do sy nun die küng bey einander warent
gedacht Agley
das bald dye zeit ka:eme.
das wildems zů gelegt werden so:elte.
das jamer vnd laid jr so we tha:ete.
das sy vor den junckfrawen nider viele zů geleicher weiß
als ob sy tod wa:ere.
darab sy u:ebel erschrackent
vnd do sy wider zů jr selbs kame
richtetent sy die junckfrawen wider auff
vnnd fragten sy
vmb was vrsach jr das beschehen wa:ere
Agley sprach
vns ist sel vnd leib gestorben
das wir des lebens kaum mer in vns entpfinden.
darczů gebent rate.
dann wir meinen
wir mu:essent von diser zeit scheiden.
Die junckfrawen all drey fragten sy.
vnd heten geren gewüsset jren kummer.
Sy hieß jr ein trüchlin bieten.
dar jnn sy jr edel gestain hete.
da nam sy den brieff
den jr wilhalm geben hete.
daran zů geleicher weiß grosse klag stůnde als in dem
den sy jm gegeben hete.
Darnach fůrtent sy die junckfrawen in das gestu:el zů den anderen frawen zů warten
wie sich das gesta:ech enden wo:elte.

WIe ein groß gestech warde
vnd wildems der breitigam jr aller maister was
vnd wie wilhalm vnerkantlich kame. vnd in zů tode rannte.

#50v# DAnach zugent all künig fürsten freien graffen ritter vnnd knecht in das gesteche so ritterlich
das es ein wunder waz
da hin kam auch wildems der breytigam.
der in seinem wappen fůrt einen guldin tracken.
hett auch sunst vil ko:estlichheit vnnd reichtumb an jm von edlem gestein
das kein cristenlicher man das mit barem gelt mo:echt bezalt han.
Do nun jederman kommen was in das gesta:ech.
vnnd Agley den niendert sehen mochte
den sy in jrem herczen het.
gedacht sy
das er von laid keiner fro:ede mer pflegen wo:elte.
vnnd forcht auch
das er jm selber den tod an ta:ete.
Do sy nun in sollichem gedencken waz
kam herczog wilhalm geritten
dem künig wolff ein sper geben het
das nie niemantz zer reiten mocht.
auch het er sich bekleidet in eytel gru:ens.
in seinem schiltt fůrt er ein türres reiß. des geleichen auff seinem helm auch vmb des willen
das in niemant erkant.
Do in wildems der breitigam ersach
het er den breiß vor vonn den anderen allen behept
vnnd meinet in ferrer an dem vnerkanten ritter zů beweren.
vnnd legten gegen einander ein
rantend baid auff einander.
das wilhalm dem breitigam wildems durch sein schilt curset vnnd den leib rant
dz er tod ab dem pferd viel auff dye erden.

Wie wilhalm gefangen für die küng vnnd fürsten gebracht ward.

#51r# DA nun wilhalm den breitigam wildems zů tod het gerant
beschach jm
dz jm vor nie beschehen was.
dann er můßt fliehen.
vnd rantent jm alle dye nach.
die da warendt.
deren er sich wo:eret so lang
er mochte.
Doch zů dem lesten viengent sy in
vnnd fůrtent in für die künigin vnnd fürsten
ee er nun zů jnen kam
ward er von denen
dye in fůrtent
außdermassen übel gehandlet.
Dann sy in vnbaremherczenklich stiessent.
noch dannocht erkant in niemantz
dann jm der helm nit abgezogen warde.
Vnnd da jm der helm vor den künigen vnd fürsten abgezogen vnd er von meneklichem bekannt warde.
sprach künig melchior von maroch
wir sehen
dz gůt ta:ett nit mer helffent in der welt.
vnd sprach zů jm
wir seyen scha:entlich an dir betrogen worden.
wann du gibest vns böß vmb gůtz.
alles
das wir hetten
was dir vnuersaget.
Auch hetten wir dir wildems vnsern sun zů gesellen geben
den du jeczen so scha:entlich erto:ettet hast.
Wir brachen von deinen wegen vnser gesatz.
die wir lang zeit behalten hetent.
do du vns brachtest den absag brieff vonn künig walwan
den du auch von dem leben czům tode #51v# bracht hast.
darumb es jecz zeit ist
das nach deinem verdienen ab dir gericht werde.
Da hůb an künig Agrant von zisia.
vnd sprach.
bist du Rial
den wir von kindßwesen aufferzogen haben.
vnd hast vns laid on zal gestifftet.
so ist billich
das dir bescheche nach deinem verdienen.
also das nimmer keiner mer vonn dir betrogen werd.

HErczog wilhalm von o:esterreich sprach
wir haben vns des alles verwegen
doch fro:ewet vns
dz vns kein mord zů gemo:essen werden mag.
wir erschlůgen küng walwan
der vns mortlichen in den tod geben hat.
Auch vmb dienst willen einer scho:enen junckfrawen haben wir zů tod gerent wildems eüren sun.
Da wir auch vnser leben anseczen mu:essent.
so můßtent wir auch als wol warten sein des tods als er.
wir habent ein anderen helm auff bunden vmb des willen
das wir von niemant erkant vnd von meniklichem angerennt wurdent.
Wir sprechen auch auff vnsern eyd
het vnser vatter gegen vns ein gelegt
wir heten mit jm getroffen.
So ist vns auch laid
dz es also übel geraten ist
ob wir jemer darumb sterben mu:eßsen.
Wir trawen auch
das die
durch der willen wir den tod leiden
nach vnserm tod nimmer mer fro:elich gesehen werde.
Darnach gieng jederman an sein gemache
dann es nacht worden was.
die künigin vnnd Agley giengent mit jren junckfrawen in dye statt.
Do hyeß küng melchior den gefangen auch versorgen.
daz er nit entrinn.
dann er morgen ab jm richten vnnd jm nach vrteil vom leben zům tod bringen lassen wolt.

DO es morgen ward
vnd sich all küng vnd fürsten gesamlet hetent.
bracht man den gefangen wilhelmen von o:esterreich für gericht.
künig wolff von india kam mit den frawen auch etlichen auß der stat simea
der vogt er gewesen wz
vnd batent für in
#52r# das man in mit dem leben daruon kommen liesse.
dann er sich so redlich in dem streit auch in der stat mit seinen vogtleütten gehalten hete.
das jnen wol zimlich wa:ere jm genad vnnd barmherczigkeit mit zů tailen.
Das alles nit halff.
dann er dem künig melchior für ein morder verurteilet warde.
Nun lassen wir das beleiben
vnnd sagen fürbaß
wie herczog wilhalm erlo:esset warde
dz man in mit dem leben daruon kommen liesse.

Wie die junckfraw parclis herczog wilhalmen von o:esterreich erlo:eset.

ES was ein weiser meister. mit namen dedelus.
der wolgelrt in der kunst nigramancia
das er für der bo:esten einen gehalten was
so er in der gesein mochte.
Der selbs hette ein sun vnnd ein tochter.
Der tochter er auch dye kunste nit verbarg.
sunder sy dye alle gelert hete.
Die was so hübsch
das sy von meniklichem gelobet warde.
vnnd hieß parclis.
dye selbig was bey einer künigin. mit namen Crispin von pelgalgon.
der sy mit dienste in allen sachen bereit was.
Nun was das selbig land also sere #52v# verzaubert
das niemantz darauß noch darein kommen mocht
er flug dann.
vnnd was nit mer dann ein weg
dardurch man in daz land kommen mocht/
der was auch mit so:ellicher abentheür versichert.
dz nie keiner so türstig gewesen waz.
der vnderstan to:erst die abentheür zů brechen.
Nun was der selben küngin nit vnwissent
das ein grosser streit in frigia beschehen solt.
darumb sy dar schicket Parclisen jr dienerin.
das sy eben so:elte warnemen
ob sy jendert so ein türstigen riter finden kind
der die abentheür vnderstu:ende
vnd sy erlo:este.
dann vil gůter ritter zů beyden seyten dar kommen wurden.
Nun merckent
wie parclis auß dem land kommen můst.
Sy het einen greiffen von jugent auff erczogen.
der sy trůg
wo hin sy wolt.
vnd gieng das zů in so:ellicher maß.
wann sy auff den greiffen siczen wolt.
so beschwůr sy den tewffel
das er in eines alten greiffen gestalt vor jr flog an die ende
dahin sy dann wolt.
So flog dann der jung dem alten nach.
also kam sy in dz küngreich frigia.
Da sy alles dz sahe.
das da gehandlet ward.
vnd wie redlich sich wilhalm in dem streit gehalten
vnd wie er des künigs von marochs sun wildems in dem gesta:ech zů tod gerennt het
wie er gefangen vnd zům tod geurteilt warde.
Erdacht sy einen sin
wie sy in erlo:esen mo:echt.
beschwůr einen teüffel
der jr sagen můst
wie künig melchior vnnd sein fraw die nacht mit einander vertriben.
vnd was sy mit einander geret hetent.
Da er morgen von jr scheiden vnnd in das küngreich frigia wolt.
Der tewffel kam
vnd saget jr alles das.
Die scho:en parclis hett dye gewonheit
das sy allweg tinten vnnd berment mit jr fůrt
sy schreibt an einem brieff das
so der teüffel mit jr gerett vnd jr gesagt het
leget da den brieff zů samen
versiglet in mit einem sigel
das jr der teüffel gestempft het.

DA nun der rat von den küngen vnnd fürsten zergangen.
vnnd auff mitem tag der künig melchior herczog wilhalmen von o:esterreich to:eten lassen wolt.
vnnd man in mit hirschin #53r# riemen band
vnnd jecz an den tod fu:eren lassen.
so sehen sy parclisen auff jrem greiffen in den lüfften.
die gegen inen kort.
da die nun gancz herab zů der erden kam.
vnd ab dem greiffen gesaß.
fraget sy nach künig melchior vonn maroch.
Das ho:ert künig melchior selbs.
vnnd gieng gegen jr.
Die anderen künig fürsten vnd herren wundertent all
wer sy wa:ere.
vnd sprachent gegen einander.
wo:eder ist sy ein mensch ein engel oder ein go:ettin
das sy so scho:ener wunniklicher gestalt ist.
Sy sprach
genediger herr der künig ich sol ewren genaden botschafft bringen. von dem werden gott machmet.
dann er will hie sehen
ob eüer genad jm seiner hilff
die er ewch erzeiget hat
danckber sein wo:elle.
vnnd in einer pitt gewo:eren wo:ellent
wo:elliche bittung er eüch hie geschriben hat
bot jm damit den brieff
den sy selbs geschriben hett
Dar jnn des ersten die ding stůndent
die niemantz wüste. dann er vnd sein weib.
darnach
was er durch seinen willen thůn so:elte.
die wort des brieffes sprechent also

ICh embeüt der werde got machmet
des kraft niemant über sinnen kan.
vnd bitten dich
das du wilhelmen von o:esterreich diser junckfrawen gebest mit dem greiffen.
dann er wil sich selbs an jm rechen vmb das kleglich stechen
so er gethan hat an wildems deinem sun.
Will in schicken in den grausamlichen tode
dann in sol to:eten des teüffels sun merlin.
Du solt auch wissen.
dz die engel wildems sel machmeten deinem got gebracht habent.
do er vil ho:eher gehalten wirt.
dann wa:er er hie bey dir auff erden.
Dar vmb so still deinen zoren
vnd laß in machmeten werden.
thůst du das nit
du kommest in nott.
dye du nimmer mer überwinden wirdest.

DArnach besamlet melchior all künig fürsten vnd herren.
zeiget jnen den brieff.
vnnd bat sy
das sy jm rietent
wie er sich weiter in der sach halten so:elte.
die küng vnd herren rietent jm all gemeinklichen
das er machmeten sein gebet nit #53v# versagen solt/
Also ward ledig gelassen der ellend wilhalm von o:esterreich
darnach ward geru:efft der junckfrawen parclisen.
do die kam
sprach küng melchior zů jr
der werde gott machmet můß eüch dancken mit jemer werendem lon.
das jr sein botschafft also treülichen werbent
wissent jr nit
was er vns geschriben hat
so wellen wir eüch das sagen.
Vns embeüt der groß gott machmet.
das wir eüch den geben
der vnß vil zů laid gethan vnd den tod wol gegen vns verschult hat
den wo:ellen wir jm nit versagen
Was er dann anfahet mit jm
wo:ellen wir beschehen lassen

DIe junckfraw parclis sprach
ja er sol mit mir ein reiß thůn
die jm wirser thůn wirt
dann jm dz sterben hie ta:ett
jr so:ellent jm auch geben sein pferd. vnd alles
daz zů seinem leib geho:ert
Dann einer
der ein so:eliche raiß thůn sol
notturfftig ist
was er gůtes an jm hatt.
Der künig gebott seinen dienern
das sy jm es alles brechtent.
das jm nach des küniges gepott von stunden bracht ward.

Wie herczog wilhalm mit der junckfrawen parclis hin weg reit.

#54r# DA herczog wilhalm bereit was mit allem dem
das jm notturfftig was.
auch sein helem auff het mit dem kindlin
das da stůnde in dem feüre.
Saß er auff sein pferd.
darnach saß parclis auch auff jren greiffen.
vnnd nam vrlaub von den küngen allen.
ee sy nun hin weg fůr
sprach sy czů herczog wilhalmen
habent dye wal.
eintweders beleybent hye
vnnd lassent ewch to:eten
oder farent mit mir.
Wilhalem sprach
wir wo:elten ee mit tausent scharen vechten.
damit wir breiß erwerben mo:echtent
ee wir so schantlich on alle wo:er sterben wo:elten
eüer vart warde nie so wild
wir leisten sy geren mit eüch
mu:essen wir dann lernen sterben
so haben wir doch ein weil frist.
Darczů trawen wir dem
der ob vns ist
er behu:ete vns wol vor dem tewffel.
Parclis sprach
so varent hin.
das tha:et wilhalm
trabet hin weg.
Sy schwebet allwegen ob jm mit jrem greiffen in den lüfften.
Do sy nun von dem ho:er in die wilde kament.
ließ sy sich hinab czů jm
vnnd sprach
Werder ritter ich sach
wie sich ewer manlich krafft so erlich vnnd redlichen in dem streit hielt.
Das mir ewer sterben we tha:ete.
dauon ich disen fvnd gefunden hab.
vnnd die künig fürsten vnnd herren in den wan gebracht
das sy gemeint haben
machmete hette mich dar gesandt.
vnnd saget jm da
warumb sy auß gefaren was.
Als jr vor geho:eret habent
dar vmb wir es vmb kürcze willen vnder wegen lassen wo:ellen.
Wilhalm sprach
so jr vns von dem tod erlo:eset hand.
mo:echten wir dann ewer frawen czů trost vnnd hilff kommen.
wo:elten wir allwegen bereit sein.
vnnd hetent jr vns nit erlo:est.
dannocht wo:elten wir es durch frawen willen vnder stan zů thůnde.
also kereten sy mit einander gen pelgalgon.
Nun wo:ellen wir sagen
wie sich küng fürsten vnd herren von simea schiedent.

DO Agley jnen warde.
das wilhalm ein so:elliche vart vor jm hete czů thůn.
ward jr vnmůtt etwas geleichteret.
dann sy hoffnung #54v# het
das die go:etter
die jm daruon geholffen hetent
sein vart wol mo:echtendt czů einem gůten ende pringen in so:ellicher maß.
das sy wider zů samen ka:ement.
Darnach
als die künig fürsten vnnd herren wider heim zů land woltent
gelobt jetweder tail dem andern hilfflich vnd beistendig zů sein.
vnd schied der künig vonn maroch mit seinem ho:er des ersten von land.
Darnach besaczt künig Agrant das künigreich frigia.
vnd kort wider heim in das land.
fůrt auch mit jm sein tochter Agleien
da bey wir das beleiben lassent
vnnd wo:ellen wider kommen an herczog wilhalmen von o:esterreich.

Wie herczog wilhalm von o:esterreich das wunderlich tier erto:etet.

DA herczog Wilhalm von o:esterreich vnd Parclis nach zů dem küngreich pelgalgon kommen warent
fraget sy in aber
ob er die abentheüre vnderstan wo:elt.
Dauon er erzürnet ward.
vnd sy fraget
ob sy in für einen zagen hett
#55r# Darauff sy jm antwurtet nain
dann sy wol wüst
das er der teürest wa:er
den man in der welt finden mo:echt.
Vnnd saget jm
das sich jecz die abentheür anheben würd.
vnd sy mu:este von jm scheiden.
Darnach genadet sy im
vnnd bat gott jnn in seiner hůt czů behalten.
vnnd fůr auff jrem greiffen hin weg.

HErczog Wilhalm ließ seinen bracken vor jm hin lauffen.
der die abentheür schmo:ecken kond
er kam in einer kleinen weil in ein weites gebürg
dar jn so ein grosser wind waz
der sauset
vnd tosset
recht als ob es haglote.
Er gieng auch so starck an die velsen.
das die schrofen daruon sprungent.
er gieng auch so starck an herczog wilhalmen
das er mainet
er wo:elt in zů allen malen durch schneiden
auch wz dem zimmer auff seinem helm gro:esser not mer nie begegnet.
het er got nit so ernstlich angeru:efft
er mu:est von dem wind tod gelegen sein.
Darnach lu:effe durch den staub gegen jm die grausamlichost gestalt
die er je gesehen het.
es het ein haupt wye ein stier.
vnd gieng auff zwo:elff fu:essen.
es trůg eines menschen bild
der zagel stůnde jm an dem rucken
der kopff bran jm rott vnnd schwarcz
flammen giengent jm czů dem maul auß
das maul gieng jm biß an die oren
seine horen warend vngefu:eg starck vnd groß.
da mit lu:eff er herczog wilhelmen mit schnellen springen an
lu:eff dem pferd mit den hornen in die brust.
vnd stieß roß vnnd man nider auff die erden
vnd vasset sy beide auff von der erden in seinen giel
doch entran jm herczog wilhalm
vnnd kam czů wo:ere gegen jm.
des rosses het er sich verwegen
dann das grausamlich tier das allwegen jm maul trůg.
Nun schlůg wilhalm dar mit seinem schwert
vnnd schlůg dem menschenbild den kopff ab.
dauon sprang daz grausamlich tier nebent sich in ein tu:effes moß.
do lu:eff wilhalm dar
zoch jm das roß auß seinem halß
des dannocht lebendig wz
doch so was es sere schweissig
als es das tier getrucket #55v# het.
Darnach hew er dz tier zů stucken
zoch daz roß mit aller seiner krafft auß dem moß.
frewet sich vast
dz jm got des gelück geben het
das er dem grausamlichen tiere obgelegen was
vnnd jm abgesiget het.

Wie herczog wilhalm des teüffels knecht merlin überwand.
wie er in das fewr geworffen
vnnd darnach merlin nider viel
vnnd starbe.

HErczog wilhalm zoch dz roß an seiner hand den berg auff.
dann es etwas schwach worden was.
Vnnd do er auß dem gebirg auff den berg kommen was.
sahe er ein scho:en mineklich schloß vor jm stan.
vor dem schloß leichtet ein feür.
da in aber wunder nam
was das wa:ere.
Herczog wilhalm ward mit jm selbs czů ratt.
daz er nit ablassen wo:elt.
er wo:elte erfaren
was abentheür das wa:er.
vnnd saß auff sein pferd
vnnd reit gegen dem schloß.
Do er nun darczů kam.
sahe er vier wintmüllinen
dye blastbelg tribent.
von der blastbelgen jecklichem giengent syben ro:eren.
Do warent auch von a:eere gegossen zwen tracken.
die mit so:ellichen künsten gemacht warent
das dz a:eeer nit verschmo:elczen mocht.
deren jecklichen gieng ein #56r# feür zů dem maul auß als groß als ein berg.
das von den blastbelgen getriben ward.
Die selbigen zwen tracken verhu:ettent das land vnd das schloß
das niemantz darzů kommen mocht.
Er kond auch nit wissen
waz in die tracken gelegt wa:er
darauß die flamen werden mochten
er hanckt seinen schilt für sich. vmb des willen
das jm dz feür dester minder schadens bringen mo:echt.
Do er nun darzů kam
sahe er in dem feür die grossen würm ligen
hinter denen hort er schreien die aller forchtsamest stimm
das kein man auff erdtrich was.
er mu:est darab erschrecken.
Wilhalm reit kecklich gegen dem feür.
do sahe er gegen jm lauffen den vngeheürsten gro:esten man
der ye auff erdreich gesehen warde.
der trůg einen grossen schlegel in der hand
an jecklichem ort des schlegels hieng ein stein
der schlegel was eins tiers bain
das do heisset Cantantill.
der stil an dem schlegel was zwo:elff klaffter lang.
Er het seinen leib versorgt mit eines tieres haut
von dem selben sier Socrates schreipt.
das alle tier
die auff ertreich oder jm mo:er sind
mu:essend sich fürchten vor dem selben tier.
dann es ein haut tro:egt so ho:ert vnd so spiczig
das es mit keiner hand schu:essens oder eysen versert werden mag.
Doch so thůt es niemant nichß
es werd dann vor erzürnet.
vnd heisset forthaspinacht.
Der selben heüten hat des teüffels sun merlin auch eine an.
seinen bain vnd arm warent kurcz vnd groß.
sein leib was weit vnd groß/
sein antlitz was schwarcz vnd breitter dann ein wann
er het auff seinem haupt ein kostlichen hůt
der für alle waffen sicher was.
Vnnd was gemachett auß metallin
von wo:ellichem metallin vns die bu:echer sagent also.
es sey ein inßel driuallis geheyssen.
Da stat in dem wasser ein ding wie ein pfal
vnd was für das wasser auff gang
das sey ein holcz
vnd das jm wasser ist ein cristall.
vnnd das in dem grund stat
dz selb wirt #56v# metallin <genannt>.
vnnd ist ho:erter dann ein adamast
vnd das mag kein waffen verschneiden.
Do nun merlin wilhalmen also vor jm sahe halten
brumlet er wie ein zornigs rind
do kortent die zwen vngeleichen man gegen einander.

WIlhalm leget gegen dem grausamlichen merlin sein sper ein.
rant auff in
stach jm ein stuck auß seinem kinbacken. vnd das er wol halb damit
do merlin des herten stichs empfand
erzucket er seinen flegel.
vnd schlůg auff in
das aller sein harnasch erklang.
vnnd die nieten vast dauon krachen wurdent.
was ein wunder.
das er bey leben mochte beleiben.
Wilhalm reit aber zů jm
vnd schlůg jm die nasen mit seinem schwert auß seinem antlitz.
Merlin erzucket aber seinen flegel
vnnd schlůg roß vnnd man nider auff einen hauffen.
wilhalms roß sprang schnelle wider auff.
wilhalm reit wider zů jm
vnnd schlůg jnn mit seinem schwert grosse stuck auß seinem angesicht
darnach schlůg merlin wilhalmen auff seinen helm
dz jm dye stein auß dem helm sprungent.
Des geleychen schlůg er jm sein pferd
darauff er saß
zů tod.
dz sy baid nider vielent.
Merlin greiff nach wilhalmen
vnd wolt in also erwüschet han.
do ward wilhelmen aber souil krafft
das er auff sprang von seinem roß.
vnd gab aber darnach dem vngefu:egen aber mengen bo:esen streich.
do erwüst merlin wilhelmen
vnd warff in
das im blůt zů seinem helm auß ran.
do lag da nider der helm Cuppido
der nie mer so gelegen waz.
Darnach schlůg er in so hart
dz er můst ligen
als ob er tod wa:ere
erwüschet in merlin in die arm
vnd warff in dem tracken in den schlund.
Darnach viel der vngeheür volant merlin nider
vnnd ließ ein greüliche stimm auß jm
vnnd starb.

Wie merlin herczog wilhalmen in das feür geworffen hatt.
vnnd der künig von spangen jm czů hilffe ab dem schloß lieffe
in entwapnet
vnd er von vier küniginen empfangen warde.

#57r# DAs ersahe ein küng
der auff der burg des teüfels sun merlin gefangen gewesen was.
dz der vngeheür volant tod.
vnd wye er in in das fewr geworffen hett
lieff bald von der burg herab
wolt jm czů hilff kommen. vmb des willen
daz der nit so scha:entlich in dem feür verderben mu:est
der sich so ritterlich gehalten het.
doch mocht er jm nit czů hilff kommen sein
wa:ere sein schilt helm vnd Corperthur gewesen.
dauor jm das feür keinen schaden bringen mochte.
kam also mit der gotes hilff auß dem fewr
lag da
vnd was jm schier anmechtig worden.
Do kam zů jm künig gaygolatt von spangen schnellklich gelauffen
als noch ein getrewer man billich ta:ete.
der grosse ere vnd fromkeit lieb haben wo:elte.
Vnnd entwapnet jnn.
nun was der herczog wilhalem seines geschla:echtz.
dann sein můter herczog leüpolds weib von o:esterreich was auch ein küngin von spangen
doch so erkant jetweder den andern

ALs jn der künig vonn spangen entwapnet het
auch herczog wilhalm wider czů jm selber kommen was.
giengent sy mit einander gegen der hohen burg auf.
Da kament jnen #57v# engegen vier küngin
denen nach ein grosse schar leüte gieng.
die selben auch des grausamlichen volands gefangen gewesen warent.
von der wegen künig gaygalet. auch in gefa:encknuß kommen was.
dz er hoffet die grossen schar czů erlesen.
Das aber nit beschehen was
Do nun die künginen mit jren dienern vnnd junckfrawen sahend
das der vngeheür volant von einem einigen man vom leben zům tod gebracht was.
eyltent sy in zů empfahen
vnnd meinet jeckliche
wo:eliche in vmbfahen mo:echte.
daz jr dester baß wa:er.
erbuten jm groß ere.
als das nit vnzimlich was
vnnd fůrtent in mit jnen auff dye burg.
Do sy allerley speiß vnnd wein vnmassen vil fundendt.
da er růb het nach der grossen vnrů
dye er gehaben het.

DArnach schickten sy boten auß
die der künigin Crispinen das botenbrote ab gewinen so:eltent.
die das geren ta:eten.
kament zů jr
vnd sprachent
vns ist empfolhen worden eüren genaden czů sagen.
das ein man in das land kommen ist
der daz grausamlich tier auch des tewffels knecht merlin erschlagen hat.
Von demselben merlin er in das fewr geworffen warde.
doch ist er vnuerseret darauß kommen.
Also hat der selbig ritter das lannd erlediget
das wir nit meintent
das sein geleich auff ertreich nie kommen sey.
Er het so ein ko:estlichs zimer auff seinem helm
als ewer genad ye gesehen hatt.
Das ist also ein nackents kindlin
stat auff seinem helm in einem fewr
vnnd lachet.
Dye weil er den auff hat
so mocht jm daz fewer nichß nit geschaden.
Eüer genad sol wissen
das wir die ere vnd wirdikeit.
dye an jm liget
in drey tagen nit gancz gesagen kindent.
Darumb eilent jnn selber zů sehen.
Er ist auff dem schloß Thymoratt bey den künginen
dye er auch erlediget hat.
Die künigin Crispin sprach
Sagendt vns
ist der künig von spangen noch da.
Das wolck antwurtet jr
Er wa:ere da
vnd wo:elte jren da warten.

#58r# DA nun die boten von jr kommen warent
kam parclis auch zů ir.
die von jrs heyssens wegen zů Allexandria gewesen was.
gegen der gieng die küngin Crispin
vnd sprach.
parclis hab jmmer danck.
dann wir durch dein kunste erlo:eset worden sind.
vnd saget jr alles das
so jr die boten vor gesagt hetendt.
Parclis ward so fro
das sy vor fro:eden kaum reden mocht.
saget jr da
wye er sich in frigia gehalten.
vnd wie sy in erlo:eßt het.
vnd von jm gescheiden wer.
Die küngin Crispin sprach
gang
vnd nim das reychest gewand.
das je kein man auff erdreich hat.
vnd sprich
wir haben im es gesant.
vnnd haben auch groß verlangen nach seiner liebe. vmb des willen
daz wir so vil gůtz eren vnd fromkeit von jm haben geho:ert sagen
Parclis richt dye sachen mit trewen auß
dye wir dir empfolhen haben
des solt von vns grosses lones wartent sein.
Du solt jm auch sagen
das wir so vast gegen jm in lieb entzünt seyen.
das wir kein růh mügent haben
vns zweifflet nit
wann er so:ellichs von dir verna:em
er werd vns auch widerumb lieb haben.
Parclis sprach
ich will alles
das mir ewer genad empfilhet
mit treüen auß richten.
vnnd als ich hoff
vnnd traw
zů einem gůten ende bringen.

PArclis band das gewand ein
daz jr empfolhen ward wilhelmen zů bringen.
von dem selben ich etwas sagen wil.
Es ist in india ein tier
das hat ein so:elliche natur an jm
daz es sein speiß neüsset
vnnd die nit verdewen mag
vntz das es zů einem püsch kommpt. dar auff stein wachsend
dye seind so lautter fein
wo sy dye sunn anscheynet
so wirt vmb den stein eyn kraut
der do hycz geit
vnnd glo:estet
wann dz tier darzů kommpt.
so gand jm vier zen auß dem mund.
damit spinnt es
nimpt dann die stein
tro:egt sy ein für wefel
dz wirt so starck
das es verer nit mer tarff czů weben.
doch můß man es beschneyden.
es #58v# hatt nie niemantz geho:ert von seiden sagen
die so klein sey.
das sey noch kleiner.
das selbig gewand warde in allexandria gemachet.
Ich wil eüch noch mer sagen von dem tier.
Es ist so rott
dz es wider zündet von ro:ete
vnd geet nachet bey dem paradeiß
dar bey stat ein rote blům
die neüset es
vnd latt dann auff die blo:eter sein har fallen.
das ist ho:erter dann kein stachel.
darauß harnasch gemacht
der wilhalmen auff diser vart gebracht warde.
das tier heisset in jüdischer sprach Acziar.
Nun wil ich sagen
wie sich die künigin Crispin rüstet
vnd reit mit jren dienern zů dem schloß Thymoratt.

Wie die künigin crispin gen thymoratt reit
vnnd wie erlich sy empfangen warde.

CRispin dye künigin von pelegalgen mo:echte die zeit kaum erbeiten
biß das volck ka:eme
dz sy mit jr gen Thymoratt nemen wo:elte
vnnd hete sy sich nit mu:essen scha:emen
sy wa:ere czů fůß dahin gangen
ee sy so lang gewarttet hette
doch
als bald sy kament
Richtet sy sich auff das aller ko:eßperlichest czů die varde zů thůn.
Sy hieß auch alle dye jren
das sy jr ko:estlichosten klaider anta:etent.
vnd #59r# reit also gen thymoratt.
vnd fůrt man ob jr
wo sy hin reit
ein gru:en seydin hymeltz von samet gemacht.
Da sy als nach zů thimorat kam
das man jr ab dem schloß sichtig ward.
zugent sy gegen jr. künig Gaygolatt von spangen. herczog wilhalm. vnd die vier künginen mit jren junckfrawen vnd dienern.
do sy zů samen kament
empfiengent sy einander zů beyden teilen
als jren eren zimlich was.
Crispin die küngin von pelgalgon mocht jr inbrinstig liebe nit verbergen.
do sy zů herczog wilhelmen kam
sy vmbvieng in
vnd trucket in fraintlich zů jr.
vnnd erzeiget sich lieplich gen jm.
Darnach zugent sy mit einander auff das schloß thimorat.
nun hat parclis die sachen geworben
so jr ir fraw empfolhen hatt
das doch alles vmb sunst was.
dann er mer gedenckens hett nach Agleyen dann nach Crispinen der künigin von pelgalgon.

DA sy nun mit einander auff das schloß kament
vnd der jmbis bereit was.
Saß die küngin zů tisch
hieß czů jr siczen herczog wilhelmen. darnach den künig von spangen. demnach die vier künginen.
die der künig von spangen erlo:eßt haben wolt.
die ein künigin von margibol. die ander von Caldy. die drit von arthonete. vnd die vierd von Candia.
darnach sassent die anderen je die bo:esten zů obrest.
do ward der jmbis mit fro:eden vertriben.
dann Crispin die küngin erzaiget sich mit wincken mit tro:eten fraintlich gegen herczog wilhelmen
desgleich ta:ett wilhelm widerumb gegen jr.
wie wol er es nit am herczen haben mocht.
do man geessen het
ward geschickt nach wilhalems wappen vnnd Corperthur. Des geleichen nach seinem bracken.
der jm von der abentheüre hauptman gegeben was.
Der selbig brack auff das mal nitt gefunden ward.
dann er sich jnn dem wald verlauffen het.
sunst ward jm das ander alles gebracht.
er thet dz an
des geleich rüstent sich die anderen all auff dye vart
#59v# Darnach ward wilhalmen ein scho:ener zelter gebracht
darauff er saß
rittent also mit einander gen Nabel
dye stat nit verre von Thimoratt gelegen was.
do sy da hin kament.
warde herczog wilhalm. der künig von spangen. vnd die vier küniginen mit der künigin crispinen in jren sal gefu:eret.

DArnach sant die künigin boten auß in alles jr land.
Vnd ließ den jren sagen.
das yederman zů hoff kommen solte.
Dann sy wo:elt hochzeit haben vnd beyligen bey dem türsten man
den sye ye gesehen hetent.
daz alles nach jrem willen volbracht warde.

DO nun die boten hin weg gesant wurdent
gieng die künigin Crispin zů herczog wilhalmen
vnd sprach zů jm also.
wir gesahen nie keinen man auff ertreich
der vns baß geviel dann jr.
Darumb so:ellent jr wissen.
dz vnser hercz zů eüch stat vnd sunst zů keinem man auff ertreich
vnd bate in
das er sy na:eme zů der ee.
ob er wo:elte ere vnnd reichtumb überkommen.
Herczog wilhalm gedacht an sein hercze lieben Agleyen.
vnnd sasse ein weil
das er ein wort nit sprache.
Do in dye künigin crispin also siczen sahe
vnd er jr kein antwurt geben wolte.
sprach sy zů jm
nun wantent wir
das vnser geleiche nit auff erdreich wa:ere.
dann wir je vnnd ye für die bo:esten gehalten worden sind.
Darumb vns wunder nimpt
das jr vns kein antwurt geben wo:ellent.
Auff das sprach herczog wilhalm mit grossen seünfczen.
fraw vns bringet vngemach die wort
die jr geredet habent
wir seind ein ellend man.
So habent jr so groß ere
daß eüch das mißzimmet.
dann jr warten so:ellent eines
der eüer geleichen sey.
So haben wir vns selbs eine außerkoren.
durch der willen wir vatter vnd můter gelassen habent.
vnd nit wissent
ob sy lebent oder tod seind.
wir bitten eüch auch
das jr vns vrlaub wo:ellent geben
so wo:ellen wir dye sůchen.
die souil trew an vns gelegt hat.
als wir meinen
#60r# das kein fraw vonn keinem mann nye lieber gehaben ward.

DIe künigin Crispin ward so vnmu:etig von der red.
das es über alle maß waß.
vnnd sprach also.
mügen wir nicht geniessen vnser weibheit auch vnsers landes leüt vnd gůts
das wir haben/
als alle welt von vnß sagt
das wir die ho:echst an leib vnd an gůt seyen
die in der welt sein müg.
so reüwet vnß
das wir souil eren vnd wüdikeit an eüch gelegt haben.
Hett sy in vor freüntlich gebeten
batt sy in noch freüntlicher.
ob sy in erwegen mo:echte von seiner liebe
die er czů einer andern hette.
damit sy doch nichcznit schaffet.
Do sy sahe
das kein red an jm halff
das er die lassen wolt.
gedachte sy in jr selbs
das kein trewer noch frummer man auf erdtrich lebte.
Fienge an
trost in
vnd sprach.
Wir mainen nicht
das eüer geleich ye můter geboren hab.
Sagend an
wer ist dye
die ewch souil trewen beweißt het.
oder wannen ist sy geboren.
seyd wir dann ewer mu:essen emberen.
so seind gewiß
das wir eüch die schaffen wo:ellen/
sy sey
wer sy wo:elle
auf erden/
so trauwen wir sy auch wol czů gewinnen.

HErczog Wilhalm sprach
wenn ewer genad so gu:etig wa:er.
vnd vnß das auch czů wegen pra:echt/
so wo:elten wir eüch ymmer in ewrem dienst bereyt sein.
Die künigin Crispin sprach darauff also.
Vnß mu:est reüwen
das wir eür manlich krafft.
die vnß so ritterlich gedienet hat
vnbelont von vnß kommen lassen so:eltent.
wir wo:ellen dye sachen wol mit lüsten czewegen pringen
das sy eüch werden můß.
Wir haben eins průders sun/
der heyßt paruck/
vnd ist zwo:elff jar alt.
der von seinem vatter Saladin geerbet hat.
das er vogt über all heyden ist.
so so:ellent jr daran kein sorg haben
sy sey
wer sy wo:ell/
die in der heydenschafft erkannt ist.
werben wir vnsers průders sun paruck darumb.
so wirt man sy vnß nicht versagen.
So man #60v# sy dann pringt.
wo:ellen wir sy auch zů legen/
vnd wo:ellen eüch damit dancken eüer ritterlichen erlo:esung.
das jr von dero vmbfangen werdent
zů dero jr so grosse treü vnd sta:etigkeyt habend.
Do jm die künigin Crispin so vil zů gesagt hett.
ward er fro
dann er wol verstůnd
das jr Agley nicht versagt ward.
vmbfieng er sy
vnd trucket sy lieplich an sein prust.
vnd saget jr darnach.
wie er von vater vnd můter gescheiden
vnnd czů dem künig von zisia ka:em.
wie er künig Walwan von frigia geben ward.
der in mit einem absag brieff schicket czů dem künig von maroch.
vnd wie es jm vnderwegen gieng.
darnach
wie sy mit macht gen Sima kamend.
wie er künig Walwan erto:edtet
dardurch er meynet. Agleyen erlo:eßt haben.
darnach
wie sy ward wildems des künigs sun von maroch geben/
den er zů tod randt.
wie er verurteylet vnd von parclisen jr dienerin erlo:eset ward.
darumb er jr auch pillich geholffen hett.

DO die künigin Crispin diß alles geho:ert het
sprach sy
wir mainten nicht.
das eürs geleichen ye geboren sey
der so grosse trew in jm hat
als jr habend.
jr so:ellent fro:elich sein.
dann on zweifel.
so wir den künig von zisia schreiben werden vmb sein tochter.
das es jm ein grosse freüd wirdt.
des geleichen wirt es jm geratten von allen seinen dienern
wenn sy dann herpracht wirt.
vnnd sy wa:enend
man wo:elle sy Paruck zů legen.
so werdent jr zů nacht heimlich darpracht.
wirt vor euch gefu:ert ein gru:een venlin. vnd ob eüch ein gru:een himelczen getragen.
also das jr von niemandt bekennet werdent/ biß an den morgen.
wenn sy eüch dann gesehend.
so wo:ellen wir vnser lande in so:elicher maß versorgt haben.
das sy vnß auff das mal keinen schaden thůn mügend.
so wissen auch wir wol.
das sy das ein ander mal rechen vnnd vnß in arbeyt pringen werdent.
darumb wir es nicht vnderwegen werden lassen wo:ellen.
vnd so:elten wir auch durch ewren willen vnd leümbden kommen vmb alles das
#61r# das wir hetten.
ab der red ward wilhalm also fro
daz es vnaussprechenlichen ist.
das wo:ellen wir also beleyben lassen
biß das sein zeit wirt.

Wie die künigin von Candia einen turnier außrůffen ließ.
vnd ein boten sandt gen pelgalgon zů der künigin.

IN dem zeit hett die künigin von Candia außru:effen lassen einen turnier in jrem land.
wolt da außgeben wappen harnasch das kostlichest
das ye gesehen ward.
dahin wol achczig künig kament.
Die künigin von Candia hort auch sagen von wilhalmen/
wie er in dem künigreich pelgalgon den vngeheüren volant merlin erschlagen/ vnd dz land offen gemacht het.
do sandt sy auch ein botten czů der künigin Crispinen.
das sy nit ließ
sy schickt jren wilhalmen auff den turnier.
das dem botten von der künigin zů gesagt ward.
Herczog wilhalm auff die fart gerist
deßgleichen der künig von Spangen wurdent jnen vil ritter vnd knecht zů gegeben die auff sy warten so:elten.
Nun wil jch sagen von dem pferd
das Wilhalmen vnder geben ward.
Der vngeheür volant vnnd des tewfels knecht merlin vieng auf ein czeyt einen man
der hieß #61v# pfennißlos von ascalon.
den er auß dem sattel nam.
vnd trůg in auf das schloß gen thimorat.
do entran jm dz roß.
das was so groß
das man deßgleichen nie mer gesehen het.
das ward gefangen in dem künigreich pelgalgon/
das selb pferd was so schnelle.
das jm kein vogel auff der erd geuolget haben mocht.
vnd was geboren von einem tier
das auch eines rosses art het.
vnd nennet man es zemochratt.
das selb tier ist graw mit schwarczen streiffen.
die selb farb hat das roß auch.
vnd nennt man es zenofront.
das ward wilhalmen geben.
Do nun Wilhalm vnd der künig von spangen bereit waren
riten sy en weg.
korten gegen dem künigreich Candia.
mit denen reyt die künigin Crispin mit jren dienern vnd junckfrawen.
gab jnen ein gelait
Do sy ettwo verr mit jnen geritten was.
namend sy vrlob.
vnd als wilhalm vrlob von jr nam
sprach er zů jr.
gena:edige künigin wir wo:ellen eüch bitten
das jr an vnß gedenckend.
vnd die sachen werben wo:ellent
die jr vnß zůgesagt habent.
die künigin antwurt jm
vnd sprach.
Jr so:ellent frölich sein vnd daran keinen zweifel haben.
ee jr herwider komment
wo:ellen wir eüch die sach erworben haben.
Also schieden sy von einander.
vnd kamen herczog wilhalm vnd der künig von spangen in das künigreich Candia.
do yegklicher hofft das kleinot zů gewinnen.
die selben all jch vmb kürcze willen nicht nennen wil.
Sy waren auch nicht all heyden. sunder ettlich cristen
dye jch ewch nennen wil. der künig von zezilie. der künig von nouerre der künig von portegal. der künig von reissen. der künig von auern. der künig von ybern. der künig von schotten. der küng von pristia. der künig von normani. der künig von schweden.
die andern all warent heyden.

DIe küngin von candia het bey jr xij. gekro:enet küniginen vnd. c. fürstinen on die junckfrawen
die in dientent.
ob dem gestu:el
da der turnier werden solt.
was gespannen ein weiß seydin tůch.
do dye frawen sassent
vnd wartetent.
welicher den sig behalten #62r# wo:elt.
Zwischen dem gestu:el was ein placz.
darinn der turnier ward.
do sassen vorauß auff einem sümssen vier küniginen
die hetten das wappen vnnd den harnasch.
als es die künigin von Candia außgeben hett.
der harnasch was als ho:ertt als ein dyomant.
wann er was geho:erttet. in eines tiers plůt
das man nennt taphartt
Der selb harnasch hett die artt.
das er niendert mit geleczt werden mag. dann mit pley
das tier stůnd in dem schilt/ vnd auff dem helm
dauon der harnasch geho:ertt was.
Nun wo:ellen wir das alles lassen beleiben vnd sagen
wie der turnier angehebt ward.

JUng gaygolat fragt erst herczog wilhalmen
wer er von gepurdt wa:ere
wann er sich vor gegen jm nye genennet hett.
das saget er jm
Do sprach der künig von Spangen czů jm.
so můß sich vnser hercz freüwen.
dann wir von eu:erem leib kommen seind.
vnd sprach
jr seind vnser schwester tochter sun.
die do herczog leuppolden eürem vater gema:ehelt ward.
Darnach rittent sy miteinander zů der statt
darein der turnier gelegt was.
Also kamen all künig vnnd fürsten auff den plan.
sy wa:erent cristen oder heyden.
Do růfft einer
das sich die cristen vnd heydnischen teylen so:elten. Cristen zů cristen/ yetweder teyl zů den seinen.
Also reyt der wilhalm vnd künig von spangen czů den cristen.
dero vil da was.
dauon sy erfrewet wurden.
Der künig von spangen ward erkannt von fünff künigen der cristen.
die jm auch nach gesipt warent
die vast fro wurden.
dann sy in in langer zeit nye gesehen hetten.
Der künig von Porttigall. der künig von Schwaden. der künig von nauerre vnd der künig von Ibern. die warent jnn nachgesipt.
Sie fragten den künig von spangen
wer der jung wa:er
der mit jm ka:eme.
dem der helm also prunn
das er jnen das auch sagete.
das saget in der künig von spangen/
darnach ordnotent sy die hauffen.
als jch eüch hienach sagen wil.

#62v# Wie der turnier angieng
vnnd welicher sich in dem also redlich hielt/
das jm von den vier fürstinen das wappen vnd der harnasch geben ward vor allen anderen herren
die do waren.

DIe cristen machten drey scharen.
do wz herczog wihalm vnd der künig gaygolat von spangen in der ersten schar.
dero hauptman was der künig von Auerna/
der mit jm fůrt sein baner.
In der andern schar was hauptman der künig von Arogun.
der fůrt auch mit jm sein baner
In der dritten schar was hauptman der künig von Portigal
der auch sein baner mit jm fůrt.

DO nun die cristen drey scharen gemacht hettent.
Also ta:eten auch die heyden.
vnd was der künig von Allexandria hauptman jn der ersten schar.
der fůrt auch sein baner
die wz schnee weiß.
durch die sich ein wurm bog.
Der andern schar hauptman was der künig von Alperre des grossen geschla:echts soldani. auch mit seiner baner.
Der driten schar was hauptman. der künig von jndia mit seyner baner.
Nun wo:ellen wir das auch lassen beleiben
#63r# dann so:elten wir yegklichen in sunderheyt nennen
das wurd zelang.
vnd wo:ellen nun sagen
wellicher sich in dem turnier aller redlichest gehalten hat.

DEr reich künig gilstramus. was der erst
der sich für auß schoß auß der heyden geschicke.
Do herczog wilhalm das sahe.
stach er jnn sein pferd
vnnd stach zeuorderst dem künig den ruggen ab. vnnd den sattel
darauff er saß
enczwey
Darnach reit er in die hauffen
vnd hielt sich so redlich
das jm lob gesagt ward für alle
die so in dem turnier warent.
er überwand zwo:elff künig vnd acht fürsten
das sy jm sicherheyt geben můsten.
Wo er was
do wz auch der künig von spangen.
der sich auch nicht spart
dann jm auch grosser preiß geben ward.
das jch nun vil sagte
wz wunders yegklicher auff den tag ta:et
dz wa:er zů lang.
dann das sich herczog Wilhalm so ritterlichen hielt.
das jm der preiß geben ward. von allen denen
die da warent.
Also ward es abent.
welich bey leben beliben warent
die rittent an jr herberg.
darnach
vnd sich herczog wilhalm abgeczogen het.
gieng er zů den frauwen/
die in mit grossen freuden empfiengen.
gabent jm das kleinot
das er gewunnen hett.
do jm das wappen geben ward.
nam er vrlob von den frawen.
deßgleichen ta:et der künig von spangen.
giengent darnach wider an jr herberg.
do es morgen ward
schieden dye künig vnd herren von land. yegklicher wider in sein künigreych.
Also reyt auch herczog wilhalm vnnd der künig von Spangen wider in das künigkreich pelgalgon in dye hauptstatt nobel.
do sy von der künigin Crispinen vnd von allem volck erlich empfangen wurdent.
Die künigin Crispin fůrt die werden gest mit jr in jren sal.
Do saget sy herczog Wilhalmen
das sy dye sach geworben
so sy jm zůgesagt hett/
vnd wa:er die gemahelschafft besta:etet mit geschwornen eyden vnnd versigloten brieffen. czwischen Agleyen vnd ires průders sun Paruck.
#63v# des saget jr grossen danck herczog wilhalm.
vnnd bat sy verrer jren fleiß zethůnd/
damit sy bald zesamen ka:ement/
das sy jm zethůn auch zů sagt.

Wie der künig von zisia kam
vnd sich mit seinen gezelten für die statt Solia leget.
do ein groß gesteche ward.
als auff den abent/ dye künigin Crispin mit wilhalmen. vnd dem künig von spangen auch dar kam
die sich auß der massen redlich hielten in dem gestech.

DIe künigin Crispin von pelgalgon. schicket botten auß
die dem künig von zisia sagen so:eltent.
das er ka:em mit seiner tochter Agleien vnd alle
die mit jm na:em
die sich seiner eren frewen wa:erent.
Wie sy nun den boten empfolhen hett
das ward von jnen volpracht.
Sy embot auch dem künig
das er kommen solt für die hauptstatt Soly
die des amarocz was.
Künig Agrant was fro
richt sich mit grossem costen auff die fart.
als seinen eren zymlich was.
Also kam künig Agrant von zisia mit dreyssig küngen auff die hochczeit.
vnd schlůgen jre geczelt für die statt Solia
dahin sy bescheiden waren.
zweifelt #64r# jnen nit
denn das der amorat auch dahin ka:em der preütigam.
Künig Agrant von zisia ließ jm sein gezelt aufschlahen.
die was so kostlich
das der gleich nye mer gesehen ward.
die geczelt het vier türen
auf yegklichem turen was ein knopf gepolliert von einem rubin.
vnnd auf yeglichem rubin stůnd ein carfunckel.
An dem gezelt stůndent gemalt die planeten. Luna. Mercurius. Venus. Sol. Mars. Juppiter. vnd Saturnus.
Das gestu:el in dem geczelt was gancz guldin.
darinn vil edler steyn stůndent.
vmb das man diß kürcze.
so was die geczelt über alle maß scho:en vnnd kostlich.
Darnach wurden vil ander geczelten auch da aufgeschlagen.
richtet sich yegklicher nach ritterschafft zů werben.
als dann auff so:elichen hochzeiten gewonheit ist.
mit stechen vnd andern sachen/
dardurch einer preiß vnd ere beholen mag
Darnach kam Crispin die künigin von pelgalgon. herczog Wilhalm vnd der küng von spangen.
dauon sich erst groß vest erhůb.
dann
do herczog wilhalm vnd der künig von spangen erst in das gestu:el kament.
wellichen vor niemand besteen torst
bestůnden sy mit stechen.
doch so ward wilhalmen von mengklichen das lob geben
das er der teürest wa:er
wiewol er dennocht nicht von yederman erkannt was.
Agley saß auff dem gestu:ele
do sy den sahe
der sich so redlich hielt.
gedachte sy an jren lieben wilhalmen/
wolt jr von grossem laid offt onma:echtig worden sein.
denn das sy gedacht
es wa:ere der
der sich so redlich hielt.
wann jm das geberd vast geleych waren.
Nun wil jch es dabey beleiben lassen.
vnnd wil eüch schreiben
wie sich die hochzeit endet.

Wie herczog Wilhalm in preütigams weiß nidergefu:ert/ ob jm ein gru:en samatin himelcz. vnnd vor jm ein gru:en venlin getragen ward.

#64v# DO nun der tag mit freüden vertriben vnd yecz nacht worden was.
fůrt man herczog Wilhalmen nyder/
trůg man ob jm einen gru:enen samaten himel.
also das in darunder nieman gesehen mo:echt/
vnd trůg man vor jm eyn gru:een venlin
als man einem yegklichen amoratt thůt.
Do er an dz bett gelegt ward.
gieng bald dye künigin Crispin
vnd pracht Agleyen die praut.
die zů herczog Wilhalm gelegt ward.
darnach schied yederman von jnen.
vnd ließ man sy beyde allein bey einander.
vnnd do sy also bey ein ander in allermengklichs abwesens warend.
Empfieng herczog Wilhalmen Agleyen.
darauff sy czů jm sprach.
wie zympt das einem Amorat.
das er eins andern weib nympt.
Wir sagen eüch fürwar
das jr nymmer lieben tag bey vnß gewinnent.
dann wir eüch keyn rechte trew erczeygen mügen.
wir wo:ellen vnser trew behalten/ dem
der offt in todes not durch vnß gegangen ist.
vnd kummer vnd leyden on zal durch vnsern willen gelitten hat.
darumb so bedenckent eüch/
was vnß mit eüch zymmlich zethůn sey.
seyd wir eins andern weib #65r# seind.
wir sagen eüch
das wir ee darumb sterben wo:elten.
ee wir eürem willen verhengten.
darumb wo:ellen wir eüer genad bitten/
das jr eüch selbs nicht beschwechen wo:ellent an vnß armen weib.
Do herczog wilhalme von o:esterreich dise red hort von Agleyen seynem gemahel.
Sprach er
wol vnß
das wir den tag gelebt haben
das wir einander on mengkliches jrren vmbfahen seind.
wir seyen ewer wilhalm von o:esterreich.
Ee er sich jr zů voller erkennen geben mocht
geschwand jr von grossen freüden/
die von seinen tra:ehern wider erkicket ward.
Do sprach sy aber zů jm.
ach lieber man wir wontent eüch haben verloren.
vmbfieng
vnd kußt in
das von jm auch nicht gespart ward/
dann sy lebtent so freündtlich miteinander
das es nicht alles czů sagen ist.
do sy also bey einander lagent.
sprach wilhalm
allerliebeste fraw. wir wo:ellen eüch bitten
das jr eüch nicht beschwa:eren lassen wo:ellent. die wort
die wir yecz mit eüch reden wo:ellen.
Es ist neücz
das wir vnß von einander scheyden mügen.
dann ein sach
die wir eüch sagen wo:ellen
das jr glaubent an den
der vnß vnnd alle menschen mit seinem bittern tod vnd sterben/ von dem ewigen tod erlo:eßt hat.
Darauff jm Agley antwurt
vnd sprach.
jr so:ellent nicht zweifel haben.
denn an wellichen got jr gelaubent/
das wir an den auch gelauben wo:ellen
Also ward die lieb Agley gelaubig von jrem mann.
vnd gelobet jm.
wenn es fůg haben wurd/
so wo:elt sy sich ta:euffen lassen.
do lagent sy beyeinander die ganczen nacht biß an den morgen
das der helle tag auff prach.
Do ermant sy herczog Wilhalm alles des.
so er durch jren willen gelitten hette
das sy in nicht ließ
wenn jr vatter jnnen wurd
das er durch in betrogen wa:er worden.
Agley antwurt jm
vnnd sprach.
Jr so:ellent daran keinen zweifel haben.
das wir eüch lassen wo:ellen/
vnd so:elten wir alle die marter vnd pein darumb leiden
die man vnß anthůn mo:echt.
wilhalm freüwet sich vast
do #65v# er sy so in ganczen trewen fand etc.

Wie künig Agrant am morgen zů dem bett kam/
vnd sahe
wie er betrogen worden was.
vnd wie er das von stunden geren gerochen hett.

NVn was der tag kommen
vnd kamen die herren vnd frawen vnd klopffoten an der tür
die von der künigin Crispinen eyngelassen wurden.
darnach giengen sy miteinander die praut auff zehaben.
Vnnd do künig Agrant dar kam
sahe er
wie er betrogen was worden.
das er von stunden an geren gerochen
het er mügen.
do hetten sich die fürsten vnd herren
so mit Crispinen darkommen warent
all zů streit gerist.
deßgleich auch die burger in der statt heten sich mit aller wo:er besorget.
das künig Agrant wol sahe.
das er auff das mal niemand keinen schaden thůn mocht.
zoch wider heym in sein land. in so:elicher meynung
das er schier mit seiner macht kommen wolt
vnd die verschma:echt
so jm Crispin von pelgalgon gethan het
rechen.

Wie sich künig Agrant von zisia mit einem grossen zeug für das schloß thimorat leget.

#66r# Künig Agrant schrib allen den küngen
die in Asia vnd in affrica warent/
vnd schickt in groß gůt
das sy jm mit macht zehilff ka:emen
vnd jm hulffen rechen das groß vnrecht
so jm vnuerdient beschehen wa:er.
warumb darnach in ein yegklicher bitten wurd.
so:eltent sy gewiß sein.
das er sy des geweren wolt.
das jm von allen künigen vnd herren zůgesagt ward/
die sich samlotent
vnd kament in eynem halben jar all zesamen.
darnach zugent sy in das landt gen pelgalgon.
vnd legtent sich für das schloß thimorat
der obrost hauptman was der künig von agrippo.
Nun wo:ellen wir das also besteen lassen. vnd sagen
wie herczog wilhalmen auch hilff kam.

DO die künigin Crispin das vernam.
sprach sy zů herczog wilhalmen/ auch zů dem küng von spangen.
Nun gedenckent daran
dz wir allen eüren willen volpracht habend.
warumb jr vnß bißher gebeten
wir eüch allwegen gewert vnd eüren willen volpracht.
Nun helffent vnnß auch
das wir fürbaß bey dem vnsern bleiben/
vnd nit so la:esterlich daruon getrengt mu:essen werden etc.
Darauff antwurten sy jr beyd
sy wo:elten jr helffen vnd jr leib vnd leben mit jr wagen.

Wie ein varender man kam gen thimorat
do die cristen wider die heyden lagent/
vnd jnen sagt
wie die heyden mit grosser macht la:egen vor thimorat/
vnd was die vrsach wa:er.

IN der zeit waren die cristen über mo:ere geczogen
vnd lagen mit grosser macht vor Thonnet.
zů denen ein varender man kam
der jnen sagt
wie die gancz heydenschafft vor thimoratt la:eg/ dem schloß.
das do in dem künigreych pelgalgon wa:er.
das selb land hett jnn die künigin Crispin.
vnd wa:er jr hauptman herczog wilhalm von o:esterreich herczog leuppolds sun/
vnd sagt jn da
wie sich herczog wilhalm gehalten het.
fragt auch
ob herczog leupold selbs #66v# in dem veld wa:ere.
sy sprachen ja.
Darnach ward er zů herczog Leuppolden gefu:ert.
do hůb er an
vnnd sprach
gena:ediger herr. jch laß ewer genad wissen.
das eür sun Wilhelmus belegen ist von der ganczen heydenschaffte in dem künigreich pelgalgon.
Er hat auch souil ere vnd lob erworben
das kein man auff erdtreich ist/
der sich jm geleichen müg.
vnd saget jm da
wie er sich in allen dingen gehalten hett.
als jr vor geho:ert habend.
Auch das der künig von spangen bey jm wa:ere.
Do herczog Leuppold das erho:eret
ward er fro.
dann er erkannt do bey
das sein sun Wilhalm noch in leben was.
vnd ta:ett das zewissen allen fürsten vnd herren
dye da warend.
die alle sprachend.
seydt sy durch beschedigung willen der heyden außgeczogen wa:erent/
vnd sy yecz vernement
dz die gancz heydenschafft vor thymorat la:egen.
so wa:ere es jnen ein grosse ere
das sy dahin czügend.
vnnd jr heyl an jnen versůchtendt.
sy wa:erent auch gewiß
das jnen gott helffen wurde.
Also ward herczog leuppold zů gesagt von allen fürsten mit jm zecziehen.
Darnach zugend sy über den jordan gen thymorat.
vnnd do sy dahin kamend.
schlůgen sy sich gen einander czů veld.
Nun wo:ellen wir das also besteen lassen. vnnd fürbaß sagen
was künig vnd herren auß der heydenschafft do was.
darnach
was künig vnd fürsten grafen vnd freyen auß der cristenheyt da waren/
vnd wye yetweder teyl sein volck ordnet.
vnd dye cristen die heyden auß dem veld schlůgent.

Wie der streit volpracht ward.
vnnd die cristen die heyden auß dem veld vnd jr vil erschlůgend.

#67r# DEr heyden namen
so vor thimorat lagen. mit jr macht.
Der ersten schar hauptman was künig melchior von maroch.
bey dem was der Paruck vnd der vogt clorphas vnd der thimorat
der vil wunderlicher leüt mit jm pracht.
leüt
die nicht zungen hetten.
leüt on ha:eupter. leüt
dye da warent halbe roß vnd halb man.
auch hunczha:eupter vnnd risen
das nye mer wunderliches volckes czůsamen kam.
dann der thimorat pracht.
Künig wolff von jnndia was der andern schar hauptman.
bey dem was der künig firmolis vnd johems vnd der reich künig Saloreli/ vnd künig bel von Allexandria.
Der dritten schar hauptman was der künig von babilonia.
bei dem was der künig von yschony vnd halbaßbier von turckanas.
Der vierden schar hauptman was. künig Cůnradin von johelm.
bey dem was der künig von gemolle. vnnd sein průder schnel von mesapertoni. vnnd der künig Saur von Asia. vnnd der künig vonn Nargalis.
Der fünfften schare hauptman was Salaphatt mit fünffen seiner pru:eder.
die allsambt künig warent
#67v# Der sechsten schar hauptman was küng Senabar von Capadocia mit seinem sun paril.
Der sibenden schare was hauptman. der starck künig von passan.
Der achttenden schar hauptman was. der künig von Allamie.
bey dem was der künig von gruganie. vnd der moren künig von Ethiopia.
Der neündten schar was hauptman/ künig joseph von Britzia. bey dem was der reich zů frigia
Der zehenden schar was hauptman der künig Balisse.
bey dem warent vier künig.
Der ein was von Tranna.
Der ander was von Eyßgrummen.
Der dritt was von Agramund.
Der vierd hieß künig Brennasur.
Der eylfften schar hauptman was künig Agrant von zisia.
der fünffczehen künig mit jm pracht.
Nun wo:ellen wir sagen
wie sich die cristen scharottent.

DIe teütschen hettent vier scharen/
vnd was herczog Leuppold vonn o:esterreich in der ersten schar hauptman.
der fu:eret mit jm in seiner schar diß nach benennten. Den bischoff von Tranthasy/ den fürsten von Blasti. den bischof von münster/ den von lein vnnd von pathanie. die herren von peyren. künig marx von vngern. die zwen grafen von honberg/ vnd tirol.
die waren in der ersten schare.
Die ander schar der teütschen waren herczog Fridrich von schwaben. keisers fridrichs sun.
der graf tolre von rottemburg fu:ert des reichs baner.
wie vnnser herr am creücz stůnd.
vnd alles menschliches geschla:echt von dem ewigen tod erlo:eset. der graf von hohenberg. bischof heynrich von Costencz/ vnd der bischof von Basel. der bischoff von kur/ vnnd der Appt czů sant gallen. Berchtold der marggraff von nider Baden. der graf von kalwe. der graf von o:ettingen/ der bischof von würczburg/
der von hohenberg fůrt des bischoffs von würczburg banner.
Die francken kament auch mit in. der vonn Brauneck hohenloch. warthein. vnd der von reineck. der bischof vonn Babenberg. der lanndtgraff von Türingen. der #68r# graf von hennenperg. der apt von sulde. der graf von zigen hagen. der von wilnau. liebsperg. der von falckenstein. der von honaw.
Die drit schar der teüschen künig. Richart von engenland. der künig von tennmarck die von schweden/ der künig von norwegen.
der herczog von ast fůrt des künigs von engenland baner.
der marckgraf von prandenpurg. der herczog von saxsen. der von linenberg.
Die vierd schar der teütschen/ der herczog von praband/ der graf von flander. der graf von holand. der von hengnaw. der herczog von gelern. der graf von lüczelpurg. der graf von gülch. der graf von der marck. der graf von klefen. der land graf von hessen. die stat von ko:elen.
der hauptman was der graf von sarburg.
Der graf von liningen. der graf von spanheim. der graff von kaczen elenbogen. der graf von nassow. der von eisenpurg vnd von waldeck.
daz warent die vier scharen der teütschen.
Nun heten die walhen auch vier scharen
die jch hie nennen will.
diß nach benenten warent in der ersten schar. der künig von franckreich. der künig von arogun der künig von kathalonia. der bischof von mecz. der bischof von kamarach. der bischof von pariß. der bischof von riß. der bischof von collet. der bischof orensse. der bischof von arlense. der bischof von lucht. der bischof von saluck. der graf von britanie. der graf von prouencz. der graf von bar. die von saphoy. die von mümpelgart. die von schaumunt.
der graf von ortaus fůrt der franczosen van.
Die ander schar der walhen. künig gaygolet von spangen zug/ der herczog von purgun. der graf von Canpanni. Vnnd der von claramunt der fu:eret dye baner.
Vnnd der graff Schallon galther vonn #69v# Auens
bey dem vierczig ritter in dem streit beliben.
dye dritt schar. der künig von zipern. die lamparter. der herczog von leiper vnd der von kakumer land.
der marckgraf von menphart der was jr hauptman.
auch darkament vil herrn von zecilien vnd von kerlablur vnd vnd von kalner. der marckgraf von verrer.
Der vierden schar pflag ein kristner künig jherusalem
bey dem was der princz von schreien vnd die marreien der künig von rüssen. berlin von pulgarie.
die baner fůrt der graf von montisag.

DA sy zů beyden seiten die ho:er geteylt heten.
schickt yetweder teyl ein speher auß
der warnemen solt.
wie sich dz ander ho:er hielt.
Da kam der heyden speher wider
vnd sagt
wie künig agrandten von zisia.
das sy fro:elich sein so:elten
jren wa:eren je acht an einen.
dauon sy vast erfrewet wurdent.
Also kam auch der cristen speher
vnd sprach.
das die heyden wa:eren die gro:esten zagen
dye er ye gesehe.
dann er het einig gemacht
dz sich das gancz ho:er gegen ym aufprochen het.
Sy so:eltent vnerschrocken sein vnd fro:elich an sy ciehen.
sy wurden on czweifel den syg gewinnen.
do nun morens am morgen ward
empfiengen die cristen von den priestern vnsers herrn fronleichnam
vnd baten got mit grossem fleiß vnd ernst
daz er in auf den tag hilflich vnd beistendig wa:er. vmb des willen.
das sein heyliger nam gelopt vnd von mengklichem dester fürer geeret wurd.
als vast nun dye cristen gott an ru:effent.
als vast růfften die heyden jre go:et an.
ee nun der streyt angehebt ward
kam darczů herczog wilhalm von o:esterreich on wissen agleien seiner eelichen frauwen
die wol drei rast von jm was

DO nun beyd teyl gerüst warent
liessent sy jr trumeter aufplassen. des gleichen die schalmeien vnd ho:erho:ener erschellen.
dye in dem veld zů beidenseiten warent
griffen einander an. so ritterlich
das es über alle maß was.
sy stryttent #69r# lang fast miteinander.
vnd wiewol der cristen ho:er kleiner was
so gab inen doch got kraft
das sy der heyden souil erschlůgent
das es dye andern nit lenger erleiden mochten.
die flucht nament.
eiltent in die cristen nach.
vnd wurden jr noch vil mer dann vor zůtod erschlagen
vnd wurdent auch vil gefangen
mit sunderheyt vieng herczog wylhalm seinen schweher künig agrant von zisia.
do nun die cristen den streit behalten hettent
vnd yederman wider an sein růwe kam.
kament herczog leüpol vnd sein sun wilhalm zůsamen
die einander mitt grossen freüden empfiengen.
do es morgen ward
schicket der gefangen künig agrant von czisia nach herczog leüpolden vnd wilhalm seinem sun.
die czů jm kament
sprach er zů herczog leupolden.
wir bekennen
das ewer got der war got ist.
der alle ding vermag.
des seien wir yecz wol jnnen worden.
dann wir haben ein so:elich gros ho:er gehebt.
das wyr nit meintent
das vnß mit streyt niemant het türren besteen.
wie groß nun vnser macht gewesen ist.
seind jr vnß mit eüers gots hilf obgelegen
das ist eins.
do bey wir versteen vnd mercken mügen
das vnß vnser go:et in kein weg hilf beweisen mügent
Das ander
do bey wir auch billich verstanden so:elten haben.
ist das
do wir mit eüch gen epheso fůrent.
vnd do ewern apostel sant johansen anru:efftent vmb ein erb kind.
vnd er vnß des gewert.
dann er vnß vnser tochter agleien werden ließ.
die vnß durch den selben gott wider genommen ist.
darumb wir auch an in gelauben wo:ellen.
vnd bitten eüch
das jr vnß helfen wo:ellen
das wir bald getauft werden.

ALso ward getauft künig agrant von zisia vnnd künig senabor vnd sein sun vnnd alle
die so mit ingefangen wurden.
darnach in zurczem ließ sich tauffen die künigin von pelgalgon.
also das wol czwo:elf tausent menschen zů cristem #69v# gelauben kamen
vnnd da der künig agrant getauftt ward
bat er herczog wilhalm
das er jm durch gottes willen alles das
so er ye wider in gethan het
vergeb.
vnd gab jm auf vor künigen herrn vnd allen denen
so da warent
alles
das er het.
die groß freüd
die die cristen empfiengent
do sy den heyden obgelegen warent. vnd darnach
das sich souil heyden tauffen liessent
kan niemant alles geschreiben
darumb wir es nun zemal vnderwegen lassen wo:ellent.

Wie künig gaygolet von spangen. vnd crispin dye künigin von pelgalgon zůsamen geben wurdent

DArnach zugent die künig vnnd herrn mitt herczog wilhalm vnd dem künig von spangen in das künigreich pelgalgon zů der künigin crispinen vnd agleien
von den sy auß der massen schon vnnd mit grossen eren vnnd freüden empfangen wurden
Darnach nam sy künig gaygolet zů einem eelichen mann
dann sy vor getauft was
als jr geho:ert habt
mit andern.
dann sy souil lob ere vnd frümkeit #70r# von jm geho:ert hat sagen.
das sy in lieber haben wolte dann keinen man auf erdtreich.
dann jr herczog wilhalm nit mer werden mocht.
die hochzeit ward mitt grossen freüden vertriben.
der selben nacht ward der künig von spangen czů der künigin crispinen czůgeleget
die freüntlich vnd lieplich beyeinander lagen.
Auch lag herczog wilhalm vnd aglei der selben nacht so freüntlichen bey einander
das aglei eines kindes schwanger ward.
Auch nam man der gest mit grossem fleiß acht.
vnd ward schon auf sy gewartet. mit sunderheyt herczog leüpolds vnd künigs agrands
die auß der maß werd gest do warend.

DArnach zugent sy miteinander.
gewunnent
vnd zerprachent vil der veind stet.
Dye künigin crispin schickt in vil speiß vnnd wein nach
also das sy keinen mangel heten
auch ward yegklichem wein vnnd speiß gesandt darnach
vnnd er was.
daran sy sich kein kost bedauren liesse.
da sy nun etwan vil der veind land zerprachent
wurden sy zů rat
das sy wider heim woltent ziehen
vnnd wie sich die heim vart erhůb
werdent jr nun ho:eren

Wie die künig fu:ersten vnd herrn wider heim fůren yegklicher in sein land
vnd herczog wilhalm mit seinem vatter. herczog leüpolden fůr.

#70v# HErczog leupold bat seinen sun mit jm heim zů faren.
das sagt er jm zů.
des sein fraw aglei jnnen ward.
trauret
vnd gehabt sich übel.
das sahe wilhalm
vnd kvnd nit gewißen vrsach jres traurens.
vnd gieng zů ir
fragt sy
warumb sy in kummer vnd betrůbt wa:er.
sagt sy jm
daz sy vernomen hett.
er wo:elte hinweg.
er laugnet des.
sy sprach
beleibent hie
wo:ellent jr auch vnß in leben behalten.
wilhalm sprach
wir wo:ellen allweg bey eüch beleiben.
sy erzeygt sich nichtz dester minder bekümert vnnd traurig.
darauff Wilhalm aber sprach.
Allerliebste fraw tůnd nit also.
wir wo:ellen bey eüch beleiben.
dye weil eüch vnd vnß got das leben last.
Jr wo:ellent es dann vnß erlauben heim mit vnserm vater zůfaren.
dz vnß beyden zů nucz kommen wirt.
doch tůt vnß ewer jamer so wee.
wir wo:elten ee vater vnd můter laßen auch dz gancz land o:esterreich
ee wir eüch in leyd hinder vnß verließen.
wir wo:ellen auch nit lenger außbeleiben
biß das vnß ma:er komment
das jr nit lenger on vnß beleiben wo:ellent.
Aglei sprach
seid das jr in willen habent zefaren mitt ewerm vatter in o:esterreich.
So wo:ellen wyr #71r# eüch nit wenden.
wir wo:ellen eüch aber eins bitten
das jr vnß etlich ewer diener hie lassent
die do seind von o:esterreich.
an denen wir ergeczlikeit haben künnen
die weil wir ewer emberen vnnd mangel haben mu:essent.
wilhalm sprach
das wo:ellen wir beschehen lassen.
wyr wo:ellen eüch auch des vnser trew geben.
daz wir schier herwider kommen wo:ellen.
vnd lassen eüch hier vier landesherren auß o:esterreich.
Wie nun herczog wilhalm gethan hat
also thet auch künig gaygolet von spangen.
der ließ auch do drei seiner landsherrn
vnd zugen heim zůland.

DA es morgen ward
zog yegklicher heim zů land.
herczog wilhalm zoch mitt seinem vater herczog leüpolden.
do nam künig agrant sein tochter agleien mit den vier landsherrn
so herczog wilhalm do gelassen hett
namlichen seinen marschalck alhie wildorffer einen von düringen. einen von tellißprunnen. des geleichen herczog leüpolden schreiber.
do sy kament in das künigreich czisia
wurden sy von menglichem schon vnd mit grossen eren empfangen.
aglei hett die in grossen eren.
die wilhalm jr man jro hinder jm gelassen hett.

HErczog wilhalm kam mit seinem vater herczog leüpold heym
der von seiner můtter mit grosser freüd empfangen ward.
douon sych groß fest in o:esterreich erhůb
dann vil herrn ritter vnd knecht darkament.
die gern ho:eren woltent
wie es wilhalm gangen wz.
die weil in sein vater verloren hett.
es kamen herrn dar auß o:esterreich von steir von merher von behem auch die fu:ersten von bayern
die vil grosser kurczweil treibent mit birsen beisiczen seitenspil vnd tanczen stechen vnd thurnieren.
do sy nun ein zeit do beliben waren
zugen sy wider heim jetlicher in sein lande

DArnach
als sych souil zeit verlief
das aglei geberen solt
gebar sy einen scho:enen sun
der genennet ward friderich.
do sant der künig von zisia einen boten gen o:esterreich
der herczog #71v# wilhalm das boten prot angewünnen solt.
auch empfalch jm aglei einen prief zů pringen
den sy jm schreiben ließ.
das alles nach jrem willen geschach.
der bott kam in o:esterreich zů herczog wilhalm vnnd zů seinem vater herczog leupolden
vnd gewan in dz boten prot an
das aglei einen scho:enen sun geboren hett.
der mit der herrn rat genent wa:er friderich.
do sy das hortent
wurden sy fro.
gabent dem boten ein reich boten prot.
do gab er herczog wilhalm den prief.
den jm aglei gesandt het
dar an sy in manet des
so er jr verheyssen het.
das er zů jr ka:em.
wo:elt er sy anders in leben behalten.

Wie herczog wilhalm von vater vnd můter vrlaub nam

HErczog wilhalm gieng zů seinem vater
vnd sprach
aller liebster vater vnser fraw hatt vnß emboten
das wir czů jr kommen.
so bald wir mügen.
darumb begeren wir vrlaub von eüch zehaben.
herczog leupolt sein vater erlaupt es jm
vnd ließ jm zůrüsten ein galenen
vnd bestalt jm einen weisen oclier
der des schiffes wol pflegen kund
darnach nam herczog wilhalm vrlaub von vater vnd von můtter
vnd reyt so lang
biß er zů dem mo:er kam.
do saß er #72r# in sein gallenen
fůr in das künigreich zisia.
ließ zůlenden bey dem schloß zwingen.
do er dar kam
ward ym gesagt
das der künig vnnd die künigin bey jr tochter agleien wa:eren. in der stat mons saliua.
die in der selben stat kinds genesen wa:er.
herczog wilhalm kam in dye stat mons saliua.
do er von dem künig vnd der künigin vnd seiner frawen agleien mit großen freüden empfangen ward.
darnach lept wilhalm vnd aglei also lieplich mit einander
das es nicht alles zeschreiben ist.
Aber die lieb wert nit lang.
dann sy sich mit großem leyd endet.
als jr jecz ho:eren werdent.
wann das sprüchwordt ward wol an in beyden erfüllet. nach großem lieb groß laid

Wie zů herczog wilhalm seinem schweher vnd jren weibern ein jegermeyster über tisch kam
der ein einhürn gespürt hett

DO sy also ein halber bey einander gewesen warent
vnd yecz ob tisch saßent/
so kommpt ein ieger meyster
vnd sprach
ich hab jecz gespürt ein tier
dz man nent ein einhorn
dz ist als groß
als jch ye keins gesehen hab
es last sich aber nit anders vahen dann mit einer reinen junckfrauen
wenn es #72v# die sicht
so lauft es zů jr
vnd neygt sich in jr schoß.
herczog wilhalm sprach
ratent all
wie wir das fahen
dann ych wo:elt das thier geren sehen.
wann jch keines vor nie mer gesehen hab.
die herrn sprachen all
er künd es anders nit gefahen dann mit einer junckfrawen.
Das hort die junckfraw belfant.
die von kinds wesen auff mit agleien erzogen ward.
die sprach
jch will es gern wagen durch meinen herrn herczog wilhalm
den ych mit meiner frawen saur erarnet hab

DArnach rüstet sich yederman zů dem geiegt
was yederman wol jm sünn biß allein agleien
die gieng zů jrem herrn vnd main
viel jm an seinen hals
vnd sprach
aller liebster herr wir wo:ellen durch aller der treüe willen
die wir eüch ye erzaigt habent.
das jr das geiegt vnderwegen lassent
dann wir fürchten
das vnnß etwas bo:eß vor sey.
wir fürchten
das die junckfraw von dem thier erto:edt werd.
vnd sprach do zů der junckfrawen.
du byst ein nerrin.
das du dich darhinder pringen last.
Wenest du
das das thier auch vernunft hab.
wa:erent deiner hunder
es erto:edtet eu:ech all sampt

Wie der ja:egermeyster das thier vand
vnnd darnach die junckfrawen saczte an das end
do er wol wüst
do das tier hinlauffen wurd

#73r# WIlhalm der edel herczog sprach zů agleien
aller liebste fraw wir wo:ellen ewch bitten
das yr vnß die fart vergünnent.
wir wo:elten vngeren thůn
das wir ta:echtent wider eüch sein.
Nun seind nit mer dann drei meil vncz dar
do wir schier her wider komment
vnd noch vil mer gůtter wordt gab er jr
domit sy jm das geiegt erlaupt. doch schwermu:etigklich
dann jr on zweifel etwaz vor was
daz darnach beschach

DEm nach reyt herczog wilhalm mit der junckfrawen vnd vil seiner diener in den walde.
do dz einhürn jnn gieng.
Der jergermeyster ließ seinen leythund ab
vnd sůchet so lang
biß er des tiers sichtig ward.
darnach saczt er die junckfrawen an ein straß
do er wol wüst
das das einhürn den selben lauf nemen wurd
Nun wo:ellen wir das beleiben laßen vnd sagen

Wie künig graneas herczog wilhalm ermürdet

#73v# Künig graneas
der auch was des geschlechtes agleien.
der nit cristen/ jm auch von den cristen grosser schad geschehen was.
darumb er sich kein kost bedauren ließ an kuntschaft
wie er die gehaben mocht.
do durch er den cristen grossen schaden thůn mocht.
het gewisse kuntschaft
dz herczog wilhalm in dem veld jagen wolt.
der sich mit dreütausent mannen in den wald legt.
do nun herczog wilhalm mit seinen dienern in den wald kam.
reyt er einig auß von seinen dienern
vnd kam an die stat
da die heyden verborgen lagen.
do er die sahe
stach er in sein pfert
vnd wolt zů den seinen geflohen sein.
da heten jm dye heyden den weg fürkommen.
rantent auf in künig graneas durchrant in mit einer glen.
do wilhalm sahe
daz er sterben můst
vnd seines lebens nit mer was
zucket er sein schwert
vnd erstach den
der in ermürt hett
viellent also beyd tod ab den rossen.

DO herczog wilhalms diener das geschrey erhortent
ryten sy zů.
do sy jren herrn tod sahent
woltent sy in rechen.
also kamen sy an einander.
wiewol die cristen keinen harnasch #74r# an hetent
so half inen doch got
das sy der heyden souil erschlůgent
daz sy es nit mer erleiden mochtent
die fluchte nament.
der an der flucht auch vil erschlagen wurdent.
darnach kerten sy widerumb
vnd funden jren aller liebsten herrn tod.
Die klag
die junckfraw belfant ob jm thet
kan niemant geschreiben.
darumb wir es von kürcze willen vnderwegen lassen wo:ellen.
herczog wilhalm ward von den dienern also tod in die stat manssalma getragen.
Nun wo:ellen wir sagen
wie aglei klaget vmb jren allerliebsten herrn vnd man.

Wie man agleien den sarch
darinn herczog wilhalm lag.
auf thůn můst
vnd was jr da begegnet

DO herczog wilhalm also tod in die kirchen getragen vnd in ein ko:estlichen sarch gelegt. ward
vnd aglei das vernam.
můst man sy zů dem sarch fu:eren.
darinn er lag.
vnnd den aufthůn.
aglei zerret jm das gewand von seiner wunden.
das jr niemant geweren torst
vnd truckt sich mit jr prust in sein wunden.
vnd von menigfaltigem grossem leyd gab sy auf jren geyst

#74v# DAs groß leyd
das künig agrant vnd die künigin hetent vmb jre aller liebsten tochter. auch vmb herczog wilhalm jren tochterman
mocht niemant alles bedencken
dann sy von leyd schier jr leben verloren hettent

DIe herrn von o:esterreich
dye bey agleien beleiben můstent
als jr vor geho:ert habt.
auch die
so er mit jm über mo:er pracht het.
gehůbent sich vast übel. vmb jren natürlichen herrn
als das nit vnbillich was.
warent lang czeit betru:ebet nach seinem tod.
doch czů dem letsten wurden sy eins.
das sy das kind friderichen sta:elen woltent.
dz herczog wilhalms gewesen was

Wie herczog wilhalms diener friderichen seinen sun stalent vnd in mit inen in o:esterreich fůrtent
vnnd den herczog leüpolden vnd seiner frawen gabent

#75r# DIe herrn vnd diener
die herczog lupold seinem sun wilhalm geben het.
als jr her herczog wilhalm auf dem geiegt von dem künig graneas ermürt worden. auch aglei sein eelich weib von leydes wegen gestorben was.
vnd sy darnach etlich zeit mit grossem kummer vnd leyd bei künig agranten gewesen warent.
stalent sy auff ein czeit das kinde friderichen
fůrtent es mit in hinweg on alles genaden. vmb des willen
das inen das kind beliben mo:echt.
dann sy meintent
das herczog lupolden vnd seiner frawen jr kummer etwas geringert wurd
den sy von yr traurigen botschaft empfahen wurden

DO die herrn vnd diener wider gen o:estereich kamen
vnd sy herczog lupolden vnd seiner frawen die traurigen mer sagten
erschracken sy als übel
dz sy auch von grossem leyd sturben. vmb des willen all lands herrn betru:ebt vnd in kummer geseczt wurden.
doch hetten sy etwas ergeczigkeit an dem iungen kind.
von dem sy yr lehen empfiengent.
jm schwůrent als jrem natürlichen herrn.
do nun der jung herr herczog friderich erwůchs
vnd zů vernunft kam.
ward er den seinen aussermassen lieb
dann sy wol sahent
daz er ein redlicher herr werden wolt.
Got helf vnß zů einem end
das wir darnach ewigklich bey jm reichßnen werden.
Amen.

Ein end hat das lesen von herczog wilhalm von o:esterreich ein hübsche hystori

#134# Hie enndet sich herczog Wilhalm von o:esterreich vnd das bůch des edlen ritters vnd landtfarers Marcho polo/
das da sagt von mengerley wunder der land vnd leüt.
vnd wie er die selbigen gesehen vnd durchfaren hat von dem auffgang biß zů dem nydergang der sunnen Seligklich.
Diß hat gedruckt Anthonius Sorg zů Augspurg Nach christi gepurt tausent vierhundert vnd jm lxxxj. jare.