Short_title: Tristrant_und_Isalde Word_count: 53175 #1v# Hienach volget die histori von herren Tristrant vnd der scho:enen Jsalden von irlannde weliche histori einer vorrede wol würdige wa:ere vnd doch vnnutz dann die lesenden vnnd zůho:erenden in langen vorreden verdriessen nemend Darumb sag ich die histori auff das kürtzt die also lawt #2r# Wie künig Marchs sein schwester Blanceflor verma:ehelet dem künig Ribalin von iohnoys ES was ein künig mit namen künig Marchs von kunewal. der selb het ettwe lang vnnd groß kriege wider den künig von schotten. Als das nun gar lanng geweret het. kam künig Ribalin von johnoys mit grosser machte czehilff künig marchsen. vnnd dienet dem so gar wol. vnd so lang. biß das vrleüg gestilt ward #2v# Auch liebet den selben Ribalin das wesen der enden vast wol. vnnd baß dann anderen enden. wenn der künig het gar ein scho:ene schwester hübsch vnnd gancz on allen wandel mit namen Blanceflor. gegen der warde ribalin in lieb inprinstigklich entzündet. vnnd hůb an sy lieb zů haben. deßgeleichen sy in hinwiderumb doch heimlich jm vnd aller mengklich vnwissendt. yedoch mercket vnnd verstůnd ribalin in jm selbs. das so:elich sein lieb. gegen jr nicht vmbsunst. sunder eyn widergeltenn da wa:ere. was jm vrsache sein wesen da czů beleiben so lenngest er mochte. Er was auch in allen gescha:efften vnd hendlen deßter fleissiger. darmit er jm den künig gancz willig und günnstig machet. dann kurcz. er schůffe es alles wol. das er die junckfrauen erwarb vnd jm der künig die mit gůtem willen eelichen gemahelt. Vnnd nach jr beider beyligen gestůnd es vnlanng die fraw #3r# ward schwanger. Ribalin ward mit seinem schwager künig marchsen überain Sein frawen mit jm heim zefu:eren in sein künigreich johnoys. das ward jm also verginstet. Als sy nun auf den see kamen vnd durch vngeuert lang faren můsten na:ehnet die fraw zů der gepurd vnd warde jr also wee dz sy nicht genesen mocht vnd starb. Do ward von dem todten leibe ein kind geschnitten. vnd bey dem leben behalten. das selb kindt seydher wůchs. vnd ward auch ein manlicher teürer heldt genennt Tristrant. von dem die histori sagt vnd erhaben ist. Abenteür. Wie Tristrant erczogen ward. #3v# Was grosser klag vnd traurikeyt do ward von dem künig. seiner ritterschafft. vnd allem volck. so bei jm wz. wa:er wunder von zů sagen. dann ein yeglicher der war recht lieb versůcht hat. erkennt auch wol wz groß laid vnd vnseglich schmerczen nachuolgen. darumb will jch nicht weiter dauon reden. wenn es geet ye nach su:eß saur das sicht man gemeinklich in allen dingen Also ward auch dem künig Ribalin sein freünd gar bald verwandelt in betru:ebtnuß. vmb seiner frawen tode. yedoch so #4r# ward die klag vmb grosses laid vermischet vnd ain teyl gestillet. Do jm got der herr das kind bey leben ließ. das fu:erte er mit jm heym zů land. gabe das ze pflegen den ammen. die sein pflegeten vnd warteten. als kinden notturfftig ist. vnd künigklicher art zůgeho:eret. so lang biß er darczů ward bu:echer czů lernen. Vnd ward jm zůgeben ein meister der geschrift vnd aller ander behendikeit. mit namen kurneual. alls in der der bu:echer vnderrichtet hett. lernet er in darnach behendigkeit. vnd geradigkeit mit ringen. laufen springen. stainwerffen. den schafft schiessen. mit dem sper. auch mit dem schwert. Auch alles anders was czů der ritterschafft geho:eret. Er lernet auch darbei milt sein vnd warhafft. was er geredt vnnd gehießs das er der keines nymmer verpra:ech. wenn wo er mit wercken oder worten die er gehießs oder verheyssen hette. sich verga:esse vnd deren mit nicht hielt. #4v# So wurd er bald got vnd der welte vnma:er. er beualch jm auch in besunder all frawen eren. vnnd denen zů dienen mit leib vnd gůt. vnd kurcz zesagen. Er keret allen fleiß für. erzoch vnd hielt in. jn u:ebung zů allen tugenden. Der jung herr hůbe an dem meyster nach zů volgen. in allem. so er in gelernen kund vnd mocht vnd wůchs auch vast in tugenden vnd anderen gůten wercken vnd siten. so künigklicher art zůgepüret. vnd beywesen sol. mit milt monheyt. getreü. sta:et. warhafft vnd beschaiden. Also das niemant wandel noch mißuallen an jm. geprue:fen noch gemercken kunt. Darzů het jm die natur einen erwünschten leib geformirt vnd gepildet. nach aller lidmaß ganncz vnstra:effelich nichcz an jm vergessen. vnd was auch wolgeuellig yederman an zů sehen. Hie begert Tristrant vrlaub von seinem vatter #5r# Als nun Tristrant darczů warde das er in hertt vnd nott sich auch geleyden mocht. Riet jm sein meyster kurnewal. das er vrlaub begert von dem herren seynem vatter Ribalin. auf mainung dz er andre land vnnd sitten auch sehen. erfaren. vnd erlernen mo:echte. vnd sich nitt also in seinem aygen heymat verla:ege. besunder das in fremden landen. sein namen vnd sein gethat offenbar vnd erkennet wurden. Auff das gieng Tristrant zů dem künig vnd sprach. Herr vnd vater bitt mit vndertenigkeit. mich ewer vrlaube #5v# haben lassen. auch darzů helffen mit gesinde. vnd wz mir zů so:elicher raiß noturfft sein wirt. wenn jch mir fürgenommen hab mit ewr hilf vnd gunst fremde lant zů erfaren vnd lernen ander siten vnd hu:ebsch geberd so jch von andern landen sagen ho:er. vnd main auch dz. euch vnd mir wol zetůn sey. vnd bit hierauf fleissiklich mir so:elchs nit abschlahen. sunder mir darzů helffer vnd auf dz aller erst vertigen. wenn jch ye hoff vnser beider namen sol erst recht lautmer durch alle lant geoffenbart vnd erkant werden Wie Tristrant zoch in kurnewelisch lant #6r# Do der küng erhort dz fürnemen seines suns geuiel jm dz wol vnd antwurt das er so:elichs zů gůt aufna:em. dz er sich so junge in andre lant zefaren geben wolt darzů wolt er va:eterlich helffen mit aller kost vnd zerung so er bedo:erfft. Vnd schůff bald mit seinem hofmeister. wz kurneual eruordert vnd haben wollt. nichcz hierjnn außgeschaiden. solt man jm nach dem aller besten vnd reich ichisten geben. daz ward also verpracht. Es wurden auch besunder geladen zwen saum mit golt silber. vnd der aller kostlichesten klaider. Curneual name im hof zwen junckherren vnd acht knaben edler gepurd Als er nun zůgericht vnd gancz gefertigt ward name er vrlaube von dem künig vnd seinem vatter. vnd von allem hoffgesind. der künig gab jm va:eterlichen sebeulach in got dem allmechtigen vnd marie seiner můter. auch in grosserderheit seinem meyster curneual. also fůr dz klein ho:ere von johnoys über mo:er in curnewelisch lant #6v# Als sy nun schier zů land kamen bat Tristrant seyn diener. das sy nit sagten wer er wa:er oder von wann. noch sein geschlecht mit ainicherley offenbaren. vnd tet dz auß listikeyt. mit den worten giengen sy von dem schif vnd sassen auf jre pferd. reytent in künig marchsen hof. do ward tristrant gar erlich empfangen. der gnadet dem künig vnd begeret betlich. ob er sein gerůcht vnd czů diener haben wo:elt. vmb des willen er dann dar kommen wa:er. auch sunst kein herren weste dem er für in dienen wo:elt. wenn er souil zucht vnd er von jm vnd seinem hof geho:ert het. darumb er in für all ander herren hett für genommen jm zů dienen. so:elchs erpieten der künig in grossem geuallen aufnam vnd saget jm zů. daz er in zů hofgesind geren haben wo:elt. Hierauf ward beru:efft ein herzog mit namen Thinas der wz des küngs truchseß. der selb wz treü vnd gancz frumm. vnd wz in dem künigklichen hof zetůn wz můst alles durch sein gescha:efft geschehen #7r# dem warde Tristrannt beuolhen. das er den hinfüran in seiner achte vnnd sorgueltigkeit haben so:elte. der benanndt herczog Thinas nam den jungen herren in sein pfleg. vnnd hielte den mit allen dingen vnnd mit so:elichem grossen fleiß als ob er sein leiplich kind wa:ere. er batt auch alles hofgesint. das sy tristrantem vor augen hielten vnd jm dienten. als jrem aigen herren. so:elliches kundt auch Tristrant vmb sy alle beschulden. das in yederman geweret. lieb vnd schon het. wenn er fleisset sich aller tugent vnd frümkeyt Also was er ein zeit in des küniges hof das in bedauchte er wa:ere nun wol darzů das er ritter werden mo:echt. vnd man jm das schwert geben so:ellt. als auch das kürczlichen geschahe. Abentewr. Wie Morholt von jrlannd von dem künig Machssen czinß vorderet #7v# Nun wz ein helt in jrlannt mit namen Morholt der wz gar ein starck man. vnd hette allein vier mannes sterck. Der künig von jrlannd hett sein schwester. der hielt in also bey m. wenn er was jm vast nucz. vnd bezwang mit seiner manheit alle die land. so vmb jrlant gelegen waren. daz jm die můsten zinß geben biß an an Curnewalisch land. da eruorderet er auch manigualt von. Aber künig Marchs. hett sich des allezeit auffgehalten vnd widerstand getan. Do aber Morholt dz sahe beschwa:eret er sich darumb. vnd meint #8r# sich selbs deßt ringer vnd leichter sein. an seinen wirden vnd eren. ob er jm dz land nit auch vndertenig macht. vnd schwůr darauf ein herfart. er wo:elt den leib verliesen oder das land bezwingen. Er nam mit jm ein groß ho:er vnd fůr hinweg. Als er nun über mo:ere kam. beschicket er künig marchsen vnd enbot jm. er solt jm den zinß schicken den er xv. jar durch sein stoltheit türstiklich versessen het. auch hieß er jm sagen. ob er yendert ain man het der in allein to:erst besteen. vnd der von adel als frey wa:er als er. mit dem wolt er fechten. gesigt er dem selben an dz jm denn küng marchs solte vndertenig sein. gesiget jm aber diser an so solt er küng marchsen frei vnd füran vnbezwungen lassen. doch zůuoran. wolt er den zinß oder tribut haben. vnd schůf den king zesagen. wz er doch zů zinß begert. vor allen dingen wolt er haben alle die da wa:eren bey xv. jar alt knaben vnd maid. wolt er jm die geben wa:er gůt. wo:elt er aber nit so #8v# wolt er sy mit gewalte nemen. die knaben mu:eßten sein aigen sein. vnd die maid wolt er daheym in das offen frawhauß thůn das sy jm pfenning gewinnen so:eltten. ho:ert wie ein scha:entliche vnbeschaydene botschafft das von einem küng was Vnd der er sich billicher geschampt het zů gedenncken. denn das er es überlawte hieß außru:effen. Abenteür. Wie Tristrant ritter gemacht ward. vnnd sich verwilliget mit Morcholten zů vechten. #9r# In dem kamen sein boten zů künig Marchs. vnd sagten jm die botschafft. der er ser erschracke. vnd klaget das heimlichen in seinem herczen gott dem alma:echtigen vnd gab nit antwurt darauff. dann Er schreib vnd schickt auß in alle seine lant all fürsten vnd herrn. das die zů angesichte des brieffs zehoff ka:emen. vnnd sich nichs darjnn jrren liessen. wann er jr czů not bedo:erft. Dieweil so:eliches schreyben gethan vnd außgesant wurden. beriete sich Tristrant mit seinem meister Curnewal. den kampff selbs zeuechten. vnd vermainet des an den künig zů begeren. aber curnewal widerriet jm das. vnd meinet er wa:er der jar zů jung. vnd der krefftt zeklein. wider einen so grossen starcken man. Aber Tristrant scha:eczt sich nicht mynder an der sterck dann Morholt was. vnd bat hierauf mit allem fleiß. jm sein fürnemen nicht abschlagen. Sunder darczů helffen #9v# vnd fleiß thůn darmit jm der kampff erlaubt wurd. Er sagt jm auch dabej wie er sich wol verstu:ende. das man keynen fund der sich der sach vndersteen wurd solt Morholt dann vngestriten hinweg ziehen wa:er dem küngklichen hoff vnd vns allen schand vnd vnere. jch gedag des schaden den wir vnd das gancz land enpfahen wurden. Darumb verman jch dich Ob du mir anderst eren vnd gůtes günnest So wer mir disen kampff nit zů fechten. Antwurt kurnewal. Das kein man nie wurd dem er souil eren vnd gůtes gunde als jm. vnd dem er gerner darzů helffen wolt. Vnd seyd er dann ye vechten wolt. wa:er sein meinung das er den künige vor gebeten het. das er in ritter macht so mo:echt er dester bas mit gro:essern eren vechten. des rates ward also veruolget wann er seines meisters rat nie veracht Hierauf gieng Tristrant zů herczogen thinas. dem er vom küng beuolhen warde #10r# vnd saget dem so:ellichs sein fürnemen der ritterschafft halben. vnd verhal den streit das geuiel dem herczog wol. gieng mitt jm zů dem küng. vnd baten beyd mit grosser bet. das er Tristrant ritter machet So:ellichs aber der künig jm gern abgeschlagen vnd das er noch das jar verzuge het. wann er noch zů jung wa:er. aber tristrant bat so mit grossem ernst das in der künig nit lenger verziehen mocht. Sunder er macht in ritter vnd. lx. ander junckherrn mit jm. Dz alles geschahe in siben tagen. In der zeit warn nun etlich fürsten vnd herrn zů hoff kommen. Rait herr Tristrant mit seinen schilt geferten auch dar Vnd als er da gesehen ward. ward er für all ander ser gelobet vnd gebreißt in allen seinen hendeln. vnd als er vernam dz er fürgenommen vnd gebreißt warde für ander. gab jm mer und mer vrsache czů ku:enheit. vnd ward dadurch ser gesterckt vnd gereyczt zů manheyt. #10v# Als nun die herrn vnd ritterschafft all zů hoff kamen sagt in der künig die botschafftt so jm morholt gethan het. leget in die kla:eglich für. vnd begeret darauff ratt wie er sich vnd sy mit jm darjnn halten solten nach dem nuczlichesten. wolte er gern verfolgen. vnd das sy darauf giengen ob man niendert vnder in allen einen vinden mo:echt der morholten allein wo:elt besteen. Darauff giengen sy zerat nahend ein ganczen tag vnd kunden vnder in allen keinen do vinden der sichs wolt oder geto:erst an nemen. jnnen des gieng herr tristrant zů in in den rat vnd fragt wz die sach wa:ern. darjnn sy so lang rat heten dz ward jm alles gesagt. Antwurt er. Es seind doch vil stolczer ritter hie auß den allen sich es pillich einer an na:em. ob aber keiner vnder in ist. So will jch mich willigklich von vnser aller wegen dareyn geben vnd bit eüch all mir beholffen seyn #11r# gegen dem künig. das mir der streit werde erlaubt. das gelobten sy jm all. doch rieten sy jm er solt sich vor wol bedencken vnd sichs nit so gar liederlich an nemen er wa:er vast jung vnnd vnerfarn. Aber Morholt wa:er so:ellicher krefft vnd manheit das keiner nie gesehen wa:er der sich jm geleichen mo:echt. Darumb woltent sy es nit raten. Aber herr Tristrant aller vorcht vnd zagheyt frey. antwurt auß manlichem herczen vnd sprach. Jch getrau eüch wol. vnd bitt eüch betlich Jr helffent das mir der streit vergünt werd wann jch hoff vnd getrau jch wo:el vns allen ere vnd syg erfechten. wer wayßt ob mir got villeicht des sigs vergan. wenn er doch ye dem rechten do beistendig ist vnd die vaygen mit jr aigen boßheit vnd vnrecht vaiget. So weißt auch got. dz jch von gerechtikeit wegen vechter sein will. mich vnd vns all von vngerechtikeit vnd fro:embder ansůchung gern retten #11v# vnd frey machen wolt mit go:etlicher hilf on des trost vnd geding laß jch als mein heil vnd trau sein genaden er helffe mir das vnrecht vndertrucken. Do die herrn so:elich sein manheit vnd ernst horten vnd sahen. wurden sy also fro. yedoch wz in schwa:er. so:elich groß sach an einen so jungen ritter zů lassen. der gegen Morholt eyn kind zescha:eczen wz. Aber herr tristrantt gab in gůten trost. dardurch sy all wurden gesterckt. vnd vermant sy hierauf czů dem küng zegeen. dem sagen. dz sy einen vnder in heten der sich der ho:ert wider morholten angenommen het. Sj so:elten in aber nit nennen. bis der künig gelobet. in den streit zefechten mit dem giengen sy all zům künige. vnd sagten jm die botschaft. der ward er gar ser erfreüt. vnd sprach. Wer ist der riter oder knecht. aigen oder frey. So sol er mein hilf gunst vnd rat darzů haben. in allem wz er begert vnd haben sol. jm auch so:elichs nit vnbelonet noch vngedanckt #12r# laßsen. Morholts boten waren engegen. vnd sagten jr herr wo:elt mit keinem vechten Er wa:er jm dann genoß. darumb wolten si wissen von welicher art der wa:er. dz sy dz jrem herrn wißten zesagen. Hier auff antwurt herr Tristrant. sy solten jrem herrn sagen er wa:er von art als frey als er. Wann Blanteflor ist gewesen mein můter. vnd küing Ribalin von johnoys mein vater. vnd bin küng Marchs schwester sun. Do der küng dz erhort ward er erfreüet. vnd auch betrůbt. Erfreüet das der so manlich was. vnd des fechtens angenommen het. Betru:ebet. dz sich seiner schwester kind in so:ellich not hett begeben. Vnd bat herr Tristranten mit grossem ernst vnd fleiß. das er den kampff vmb seinen willen verbergen solt. Dye gebet verfieng nicht. Auf das fraget der künig Warumb er jm es so strenge vnd so gar ho:ert fürgenommen het. Er solte sich doch noch daruon do nemen lassen. #12v# wann er wolt in ye nit lassen vechten. Hie auf antwurt herr tristrant. Solt Morholt also vngefochten von hinnen schaiden. so het er vns all für zagen. vnd nitt vnbillich. so wir vns land leüt vnd gůt so gar on alle wer nemen liessen. vnd heten auch darjnn pillich den spot sampt dem scha Der künig sprach dz bedarffestu so hoch nit besorgen. es ist dir weder schand noch vnere. vnd bit dich freüntlich du lassest von deinem fürgenommen willen wann jch vechten von dir nit haben will. Hieauff antwurt herr tristrant gar gezogenliche vnd sprach. Herr wo es an eür ere vnd gelimpf geet. da wird auch jch zů beiden seitten angerennt. Darumb will jch sterben oder den sig behaben. Als der künig sahe. dz er aller seiner bet entwert wz. warde er vngedultig. vnd sprach in grossem zoren. Nun solt mir nimmer fechten. es seye dir recht lieb oder laid. Do Tristrant hort dz jm dz vechten so gar versagt solt seyn. #13r# vermant er den künig der gelübdt vnnd treü so er den fürsten getan het. vnd damit jm der kampf erlaubt vnd besta:ett worden wa:er. mit dem behůb er dz in der küng můst vechten lassen. Do sprach der küng lyeber o:ehem jch bit dich du gebest deinen jungen leib nit in den tode vngeno:eter sach. wann du bist so:elichem vechten zů kranck erschlecht er dich das kan jch nimmer mer verklagen. was dann sprach herr Tristrant Jch můß doch sterben. so will jch also lieber sterben dann dz morholten so liebe geschehen solt. dz er vngefochten hinweg solt ziehen. Ey sprach der küng. Laß dz selb als auff mich geen. vnd erwinde des vechtens. Auf mein warheit sprach herr Tristrant. dz mag ye nit sein. Jch wil fechten. vnd hoff mir sol der syg geuallen. Wz mocht der küng nun thůn. da er in ye von dem willen nit bringen mocht dann dz er jm darzů hilf vnd wappen gabe. vnd enbot morholten dz er am driten tag zů #13v# rechter streit zeit ka:em auf den wo:erd. allein vnd all sein herrn hinder jm ließ. er wolte jm auch nun mit einem man vechtens stat tůn. der würd jm den zinß mit bringen den er vil zelang versessen het. Hie vacht herr Tristrant sein erstes vechten. Die boten eilten zů jrem herrn. vnd sagten jm die geschicht gancz auf ein end. morholt fragt wer der wa:er der in besten wolte auch wo vnd wann der streit würd. dz sageten sy jm als. Hierauf richten sich beid teyl als zů streit geho:ert. Als nun der #14r# seczt tag kam. hieß künig Marchs für sich bringen das aller best harnasch so er het wappnet seinen o:ehem selbs darein mitt grossem fleiß. vnd gab jm ein schwerte. wo hin das mit krefften geschlagen warde. mocht kein stahel vor jm besteen. vnd beualhe in got dem alma:echtigen mit wainenden augen in sein hůt. das der wa:ere sein helffer. vnd in mit gesund herwyder schicket. er küst in. drückt in an sein pruste. vnd růfft vmb hilf in die ho:ech der hymel. er vnd als sein volck. Hiermit gienge herr Tristrant zů schiff. Nam mit jm sein pfa:erd schilt vnd schwert. vnnd fůr allein in den wo:erde. vil gůter segen wurden jm nach gesprochen. vnnd des siges gewünscht. morholt kam jm engegen gefaren. der heft sein schif vnd stieß herr tristrant dz sein verr hindan. der sprach. Helt warumb tůstu das. Antwurt er. wyr seyen beyd her kommen. das wir schaden oder frommen hie hollen wo:ellen. Ey sprach #14v# herr Tristrant er kommet wol von hinnen welicher den sig hie behabt. daz weiß jch fürwar. Do sy also miteinander redten bat Morholt der starcke herr tristranten petlichen das er sich des vechtenns abta:ete. vnd mit jm zů land fu:er. er wolt mitt jm teylen was er het. vnd sein erb halb geben. Auch seinen leib vmb sein willen vail fu:eren. die weil er lebt. Besunder sollt er auch ansehen sein scho:en vnd jugendt vnd sein leben fristen. wann solt er in erschlagen. dz wa:er jm jnniklich laid. er redet auch fürbas. scho:ener jüngling bedencke dich mit mir zefarn ee du verlierest dein jungen stolczen leib. Herr tristrantt sprach dz tů jch hart gern. so verr dz du den küng frey lassest vnd füran vnkümmert. Dz mag nit sein sprach morholt. künig marchs wirt nit frei gelassen. wann wer dz verna:em mo:echt meinen das jch auß vorchte ta:et. Do sprach herr tristrant der ku:en held. So sei dir widersagt. wann ee du den #15r# zinß gewynnest solt dir lieber sein du hetest in nie eruodret. vnd als er die wort redt. sassen sy auff jre pfa:erd eilent beyd mit grossem zorn vnd neid zů einander vnd stach yetweder den andern durch den schilt. vnd ward herr Tristrant wundt an dem ersten reytten. Sy riten aber mit grossen krefften zesamen. Vnd stach herr Tristrant morholten vom pfa:erd vnd er ward zům andern mal wund. mit einem gelüppten sper. das auf jm zerstochen warde. Morholt bald wider auff. vnd lief herr Tristrant zů fůssen an. do erpayst der ku:ene held auch vom pferd. vnd erhůben ein so:ellichen ernsthafften vnd ho:erten streit. als von zweien mannen ye gesehen warde. vnd triben lang an ein ander hin vnd wider. Morholt was gar ein starck man der schlůg den jüngling das er viel auff beyde knye. Aber er sprang behend auff erholt sich des schlags vnd schlůg Morholten die hand ab. darjnn er sein schwert #15v# trůg. Als Morholt sich selber überwunden sahe. hůb er sich an die flucht. vnnd meinet also daruon zekommen. Herr Tristrant aber lieff jm behend nach. vnd in dem lauffen schlůg er jm ein wunden durch den helm in sein haupt. das er also tot ernider viel für die fu:eß des jünglings. vnd jm belib ein stuck von dem schwert in dem helm stecken. Do sprach herr Tristrant Jch sihe wol du beleibest. vnd meyn meyn herr künig Marchs werde frey vor dyr sein. vnnd du habest des zinses genu:ege. würst auch füran nicht mer vodern dann dein übermůt der hat dich gefellet. Wye dye scho:en Ysalde jren o:ehem den totten Morholten hinweg fu:eret. #16r# Also was der streit geschiden dem einen zů freüden dem andern zů klagen. künig Marchs holt sein o:ehem mit grossen freüden vnd lobgesang. lobent got den almechtigen. das er in so gar va:eterlich vnnd trostlich geholffen hett. vnnd fůren mit freüden heym. Aber dye traurig schare von jrland holtend jren ka:empffer auch doch nicht als künig marchs sein o:ehem mit freüden. Sunder mit gar grossem vnd traurigem wainen vnd klagen. vnd schickten gar bald für zů der aller scho:enesten #16v# ysalden des künigs tochter von jrlande. liessen jr sagen wo:elt sy jren o:ehem lebentige sehen. das sy dann zestund ka:em. Das ta:eten sy auff den gedingen. ob sy in lebentig fund. so mo:echt sy in beym leben behalten wann sy mit bewa:erter kunst der wunt erczuey der selben zeit. die hübschest wz. in allen landen. do sy die botschaft vernam eylet sy bald vnd nam mit jr was sy czů wunden bedorfft. Als aber sy eylent dar kam. was jr o:ehem tod. vnnd het jrer zů kunft nit erbeyten mügen. Als sy sahe das er tod was. ward sy zymmlich weynen. vnd gieng zů dem todten sein wunden zů besehen. do steckt die scharten oder stuck auß herr Tristrants schwert dannochte in der wunden. Die nam sy darauß. weiset die allem volck. vnd ta:et die darnach mit fleiß behalten. Sy fůren heym mit jamer. vnd begrůben jren todten mit grosser klag vnd herlicheit als künigen zůgeho:ert. Der künig von jrland viel auf #17r# das grab. mit gar kla:eglicher geberd vnd grossem geschrey. Darnach gelobt er seynem volck. wer von kurnewelischen landen in sein lant ka:em. das man der keinen leben ließ. sunder sy all an galgen gehenckt. vnd nam jm daz zů rach vmb seinen schwager Morholten. den mainet er nymermer czůuerklagen noch des ergeczet werden. Nun was auch herr Tristrant gar ser wund mit gelüptem waffen. vnd was kein arczet in kurnewa:elischen landen noch an anderen enden der jm die wunden hailen mo:echte. man weßt auch nyemand in der ganczen welt. der so:elich erczney kunt. als die scho:en ysalde die jm auch wol hett helffen mügen. aber sy was jm ginnstiger zů sterben denn zů leben. auch west er so:elicher kunst nit zů jrer hett es sunst mit seiner listikeit wol darzů gepracht das jm hilff durch sy geschehenn wa:ere. #17v# Abenteür. Wie her Tristrant ein heüslin gebawt ward verr von den leüten. Wie er darnach wegk fůr. vnnd wie jm geholffen ward. Als aber alle erczney an jm vmb sunst vnd vnnücz waren. vnd ward auch ye lenger ye krencker. vnd dye wunden ser faulen vnd schmecken. das nyemant bei jm beleiben mocht. begeret er das man jm ein heüßlin von den leüten auf den see machet darinnen er allein wa:er warttent seines endes. das ward also gemacht. vnd #18r# nach seinem begeren zů dem see geseczet. Als man in nun darein trůge. wann er mocht selbs nicht mer geen noch steen. do erhůb sich so:elich groß klag von aller mengklich. da sy jren kempffer. einen so:elichen hübschen jungen vnnd werlichen held also ja:emerlich verlieren solten. dz jr klagen on maßs was. vnd der volgeten zemal vil mit jm. biß czů dem heüßlin. aber der geschmack ließ nyemand bey jm. dann sein o:eheim künig marchs. auch herczog Thinas vnd curneual die warent teglich bei jm warttent seines endes. nun wz her tristrant junck vnd gar scharpfer synn. der gedacht hin vnd wider. ob ainicherley in aller welt sein mo:echt dz in fristen vnd gehelffen mo:echt. vnd fand nichcz in aller seiner vernunfft dann eins viel jm zů. er wolt auf den see faren ob in gelück ettwa bra:echt da jm geholffen wurde. oder aber also ellendigklich ersturbe. dises leget er seinem meyster kurneuale #18v# für. bat sich in ein schiffel zů tragen. vnd mainet hinweg z:o faren. als auch geschach. er nam vrlaub von dem küng vnd allenthalben. vnd bat curneualen sein ain jar da warttent. belibe er bei leben. so ka:eme er ee der jarzeit. ka:em er aber nicht. so bedo:erfft er nicht lenger wartten. vnd solt in gewißlich tod wissen. darumb hieß er in wider heym ziehen. seinem vater sagen. das er nun füran kurneualen für seynen sun hielt. jm seiner getreüen dienst lonen vnd nach seinem tot die kron tragen ließ als seinen aigen sun. wenn er jr niemand bas verginnet dann jm. Curneual het sich der kron vnd des reichs geren verwegen das er mit seinem herren solt gefaren sein. sehen vnd wissen wie es jm so:elt ergeen. er wainet vnnd tet außdermassen cla:eglich vmb seinen lieben herren. deßgeleichen alles volck ward erweget in mitleiden vnd herczenlich betru:ebt. hiermiit ward er in dz schifel getragen mit grosser #19r# klag. mit jm sein schwert vnd ein herpfen Auch wart dz schifel versorgt nach notturfft für die sturmwind. Her tristrand tro:estet sich selbs vast wol. vnd beualch sich vnd die vmbsteenden got in sein hůt. vnd fůr damit hinweg doch mit wasserreychen augen. Der küng sahe jm senlich nach mit betru:ebtem herczen. vnd clagten all das in Tristrant ye kunt ward Der fůr nun hin on alle hilff. vnd west selb nicht wahin. die wind teten jm vast wee. vnd wie in die triben also můst er faren. also triben sy in gerichts hin in jrland. do aber er sich verstůnd. in jrlannd zesein. gedachte er erst den leib verloren haben. yedoch gedacht er das leben edel ist. vnd wolt das fristen weil er mo:echt. Vnd als in der winde an das land warff. gieng der küng spacieren bey dem wasser. der schicket balt dz man besehe. wz in dem schiflin wa:er. dye diener kamen vnd sagten. da wa:er ein man wundt in den tod. der küng gieng selbs dar vnd fand #19v# als jm gesagt was. do hieß er in jn eyn hauß tragen darinnen man sein pflegen solt. doch fraget er in. wer er. vnnd von wannen er wa:er. Her tristrant erschrack der frag hart. vnnd sprach. Herr jch heiß Pro. vnd segincest ist mein hauß. vnd bin ein spilman. Nun bin jch beraubt worden auff dem mo:er. vnd verwunt biß in tod vnd die wind haben mich her getriben. do der küng das hort vnd sahe auch dye grossen schmerczen seiner wunden. ward er in erbarmung bewegt. hieß sein wol pflegen. vnd schicket zů seiner tochter. dz sy dem armen wunden man ein pflaster ga:eb. dz geschach. aber es wz jm vnnücz das ward jr gesagt. sy sant jm bald ein anders. da ward jm noch würser. als jr daz fürkam. sprach sy. jch waiß wol wz jm gepricht. er ist mit lüppt wund. vnd bereytet aller erst erczney. die jm czů gehort. dauon er als bald vnd in kurczer zeit gesund ward Also hailet die junckfraw #20r# mit grossem fleiß jren todfeind. das sy sein nit weßt. vnd in nye gesahe. noch er sy auch. Er schiede auch also ab. das sy an einander nye gesahen. wie wol er vor erfordert ward. vnd kam dz durch besunder geschicht hernach volgent. Abenteür. Wie her Tristrant dem küng von jrland speis schicket vnd das land erlediget von hungers nott. Es begabe sich da die schiff von curnewalischen landen nymmer gen jrlandt faren dorsten. Do ward grosser mercklilicher hunger vnnd auch tewrunge in #20v# jrlant vnd lebeten mit grossem gezwang hungers halben. auf das beriet sich der künig mit seiner ritterschafft wz jm hierjnn zethůn wa:er. vnd wo sy speiß nemen wolten damit das volck aufgehalten wurd. vnd so gar nit verdurbe. sy kunden jm all nit geraten. vnd westen auch nit wahin. Do gedacht der künig an den man. den sein tochter gehailet het. vnd schicket nach jm Tristrant kam bald zů hof. als der kam bat in der küng rattes. vmb sein. vnd des landes anligend nott. do sprach er. Herr alles. das jch ewren gnaden zů willen vnd dienst. mit aller meiner vermüglicheyt volpringen kan vnd mag bin jch gancz willig. vnd ist das billichen. wann jr habt das groß vmb mich beschuldet. vnd wo:elt jr meines rates volgen. so sendet ettliche schif mit mir gen engelant. da wil jch so vil fleiß fürkeren. speiß bestellen auf das aller na:echst so jch mag. vnd euch die schicken. Dem künig geuiel der rat wol. vnd #21r# saget das seinen ra:eten. die wurden des fro das sy der sorg vnd mu:e solten vertragen sein. Hierauff wurden her tristrant dye scha:eczs vnd schif befolhen vnd fůr hinwege Als der nun gen engellant kam. besant er einen kauffman vnd mu:etet den darumb das er jm kauffen hülff. er kauffet auch selbs. vnd geparet in allerweiß. als ob er auch ein kauffman wa:er. vnd als er speis kaufft het. als vil als vmb tausent marckt golds. ließ er die schif laden vnd schickt die dem küng gen jrland. er aber. gieng in ein ander schif. das was von curnewalischen landen. mit den fůr er heim in seins o:eheim küngreich. vnd in die stat Thintariol. da er vor krancker vnd vngesunder von geschiden was. vnd kam gleich dar an dem tag. als ein gancz jar vergangen was. seines dannen schaiden. Abenteür. Wie her Tristrandt wider heym kam vnd empfangen ward. #21v# Als er zů Thintariol kame. auß dem schiff gieng. vnd in sein diener curneual ersahe vnd erkannt. ward er von grossen freüden vnd lieb za:eheren. vnd enbot dem küng die zůkunfft seines o:eheym. dem selben boten ward czů botenbrot. das er füran. vor aller armůt gefreit ward. wie mit grossen freüden. eren. vnnd würden her tristrant empfangen wart. von dem küng. herczog Thinas. vnd aller ritterschafft. auch allen anderen frawen vnd mannen wa:er wunder von zesagen. dann #22r# ein yeder versteet es selbs wol. wye gar hoch vnd groß ein lieber kommender freünde den anndern erfrewt. der von so:elicher verr. langerzeit. vnd auß grossem siechtagen vnd schmerczen gesund herwider kommet. vnd besunder als der. der in so:ellicher grosser pein. vnd gar nahent in sterbender nott. vor malen dannen geschiden ist. Vnd darumb will jch nit mer daruon sagen. allein auff das aller kürczt die history zů ende bringen. Her tristrant ward dem küng so lieb. das er von seinen wegen kein frawen nemen wolt. sunder in zů einem erben seins reichs haben wo:elt Da waren etlich an dem hof. die maineten her tristrant riet dem küng. on ein frauen zů beleiben. vnd wurden in darumb sere hassen. aber er west nicht darumb. auch nicht. das der künig. das daig von seinen wegen vnderwegen ließ oder tha:ete. dann die anderen ma:echtigen an dem hof rieten dem küng teglich ein frawen zů nemen #22v# Ains tags giengen freünd vnd man für den küng vnd namen her tristrant mit in baten den küng mit grosser bet das er ein frawen na:em. die jm an adel vnd gepurd geza:emen mo:echt. vnd das er das tet durch got vnd jr aller willen. Der küng wart der bet beschwa:ert. yedoch seczet er ein zeit darauff er antwurten wo:elt. des wurden sy fro. wann er so:elich bet vor allwegen gancz abgeschlagen het. in der geseczten zeit. gedachte der küng. wie er antwurten wo:elt. darmit er sy gefu:eglich von der bet pringen mo:echte. wenn er ye kein frawen nemen wo:elt es wa:er in recht lieb oder laid. vnd als er in den gedencken saß. sahe er zwo schwalben miteinander streiten. vnd sahe dz ein scho:enes langes frawen har. herab von in viel das hůb der küng auf. vnd redt wider sich selbs also. zwar mit disem har mag jch mich gar wol erweren. so jch jnen sage. das jch kein anndere haben wo:elle dann die. der das har gewesen ist. der mügend #23r# sy mich nit gewern vnd mu:essen mich für an so:elicher bet frei lassen. auch seint sy meinem o:ehem veind vnd vnginstig on schuld aber es kan jm nit geschaden. er můß ye doch mein reich besiczen vnd sy in für jren rechten herren haben. Do er die wort mit jm selber redet. kam her tristrant eingangen vnd ander herren mit jm. fragent. den künig von des reichs notturfft wegen. dz ließ er für geen. vnd antwurt auff ander mainung mit so:elichen worten. Jch hab einer frawen har hie. so jr mir die gebt die wil jch nemen vnd keyn widersprechen darjnn haben aber sunst wil jch kein andere die weil vnd jch leb. Die herren nam wunder vnd gar fremd vnd redten vndereinander. es wa:er her tristrant schuld vnd ein angelegt ding. damit er sich also wolt freien vnd entreden. doch fragten sy den küng wer vnd von wannen die fraw wa:er. sy wo:elten jm die geren holen in welichem lant sy wa:er Er sprach dz waiß jch selbs nit. vnd kan #23v# euch auch nit mer dauon sagen. do sprachen sy über laut. sy horten wol das er sich mit so:elicher red fristen vnd sy jrer gebet entweren wo:elt. doch wolten sy geren wissen. wannen jm das har ka:eme. Sagt in der künig. wie jm das worden wa:er. vnd das er auch on weib ersterben wo:elt. jm wurd dann die. der har er hie hette. Abentewr. Wie her Tristrant nach der frawen fůr. vnd wie jm auff der raiß gelange. #24r# Do sprach her Tristrant. Herr jr tůt groß vnrecht das jr vns allen nicht volgen wo:elt. jch hab es euch vor oft geraten vnd rat das noch mit ganczen treüwen Wiewol mich ettlich ewer mage zeihen Jr thůt es durch meinen rat. das aber dz nit sey. vnd sy mir vnrecht thůnd. will jch offenlich erscheinen. vnd vmb ewer liebe euch die frawen sůchen. darumb gebt mir her das har. ob mich gelück der enden pra:echt da sy ist. das jch sy bey dem hare deßt bas erkennen müg. jch wil auch nit erwinden noch herwider kommen. jch pring dann die frawen mit. darauf schafft vmb kiel. vnd ander so jch zů der raiß bedarf. der truchseß herczog Thinas hieß zehandt einen kiele bereyten. darein tragen. von speiß vnnd klaidern was man bedorffte auch harnasch vnd pferd zů hundert rittern. vnd grossen hord von gold vnd silber. do das alles bereyt was. Nam herr Tristrant vrlaub vnd sprach zů dem küng #24v# Jr so:elt wissen das jch die raiß durch eur lieb vnd ewer eren willen fürgenommen habe. wann mir ewer ere vnd gelimpff zů herczen gepunden ist ho:eher dann einem anderen. Damit nam er das hare vnnd schiede ab mit annder ritter hundert dye jm der künig zůgeben hett. sy fůrent hin weg. vnd einen ganczen monet sahen sy nicht anders dann himel vnnd wasser. Do gebot herr Tristrant dem schiffmann das er jrlant vermeiden so:elt. wenn sy all wol weßten. Wer von kurnewalischen landen dar ka:em das der sterben mu:eßte. Nun mu:essen wir ye durch alle land faren Wo man mit kyelen vnnd pferden hin mage. sůchen ein frauwen wo wir dye halt vinden werden. gott wo:elle das wir den tag erleben daran wir sy vinden. vnd die weil sy also redten. hůben sich die vnden mit einem grossen sturmweter. vnd wurffen den kiel mit gewalt in der selben nacht gen jrland zů der burg dabei herr #25r# Tristrant vor geheilet ward. vnd als der tag erschein. herr tristrant sahe. das sy ze jrland warn. erschrack er gar ser. vnd saget seinen mitkommenden. das er vormalen den enden geheilet wa:er worden. vnd ist kein zweifel wir mu:essen all hie sterben Oder mit grosser lüstigkeit hin ein kommen. Darumb so schweigent all still vnd lassent mich allein reden. ob jch vnns gefristen müg. Nun ho:erent wie es in fürbas ergieng Als der künig auf stůnd vnd sahe dz der #25v# kiel der pruck so nahent lag. schůff er balde mit seinem marschalck. das er dargienge. vnd sy all enthaubtet. dyser aber der getorst das bot nit übergeen es wa:er jm lieb oder laid. vnd als er zů dem kiel kam hieß er die gest all außgeen. vnd sagt in sy mu:esten sterben. Herr Tristrant botte groß gab. vnd begeret zeleben. schencket dem marschalck ein guldin kopff. bat den betlich dem küng sein red zesagen. Vnd sy die weil ließ leben. der marschalck wz ein frommer getreüer man. vnd erbot sich des zethůn. Hierauf sprach Tristrant. Jch bit eüch dem künig zesagen meyn gefert. vnd meinen namen. Jch bin geheissen Tantrist. vnd meiner gesellen zwo:elf mit mir. vnd seind kaufleüt von Engelland. haben ho:eren sagen. Wie grosser hunger in disem küngreich sey. do verkauften wir all vnser hab. vnd legten die an speiß. darmit lůden wir zwo:elff kiel. vnd hofften dardurch all reich zů werden. do #26r# bekamen vns leüt auff dem mo:er den man starck nach jaget. dye sagten vnns. Ob wir ka:emen. so heten wir gewißlich den leib verloren. Als wir das horten. begunden wir gemeinklich klagen. vnd nicht vnpillich der grossen scha:eden halb vnser angelegten hab vnd gůt. die wir nemen wurden. ob wir nicht vol fu:eren. Volfu:er wir aber. das wir dann leib vnd gůt miteinander verfu:erten. Hierauff wurden wir zerat. vnd wurffen loß vnder vnns auf wellichen das geuiel. der solt her faren vnnd besehen. ob dem also wa:ere als vns gesagt ist. Also geuiel das loß auff mich armen. vnd bin allso herkommen auff genade. So seind mein gesellen noch auf dem mo:er. Lieber herre das alles bit jch eüch dem künig zesagen. vnd dz er mir den leib laß. jch bring jm die speyse alle zesamen. So jch gesagt hab der marschalck meint die red wa:ern also vnd brachte die zehand für den künige dardurch #26v# wurden jr not gelenget. vnd auch durch ander geschicht hernach volgent. Abenteür. Wie herr Tristrant ein serpant erschlůg. vnd wie jm gelang. Also lag das betru:ebt ho:er bis über miten tag. vnd redten vnder einander. leycht man sy lieben ließ. so mu:esten sy aber ymmer in jrland gefangen sein. vnd wagen die sach hin vnd wider. Jn dem kam eyn man zů in gangen. ward mit in redhaft. Vnd saget herrn Tristrant das ein serpant in dem küngreich wa:er. der ta:et das zemal ser wu:esten. an leüt vnd vich. Nun hete der #27r# künig gebieten lassen. Wer den serpant erschlu:eg. dem wolt er sein tochter geben. Do herr Tristrant das ho:ert. nam er keyn lenger bit. Sunder wappnet sich nach noturfft. vnd rayt gegen der not. wann er was zemal ein kleiner vnuerzagter helt Als er über das feld drabet. sahe er fünff man ser fliehen. vnder den einer den anndern verr fürkommen was. dem eilet herre Tristrant zů. ergraiff in bey dem har vnd fraget wen er so ser fluhe. dyser bat lautterlich durch got. das er in ließ. vnd sprach. der serpent jacht do her. vnd wyll mir den leib benemen darumb laßt mich das mir das leben vor jm beleiben müge Herr Tristrant fraget wellichen enden der wurm wa:er. er wo:elt jm engegen kommen. ob jm gelück fu:eget. das er in to:eten mo:echte. diser saget jm die gelegenheyt gancz. aller erst ließ er in. hieß in mit heile faren. vnd keret er gegen dem serpant. Hielt sich in ein grund. vnnd warttett #27v# bis der wurm neben jm kam. Do zehant zerstach er sein sper auf jm. vnnd ee der schafft gar volbracht het er sein schwert in der hand. vnd hawet mit ganczen kreften auff in so lang. das er mit grosser arbeit vnd manheit den syg gewan. Aber der wurm verbrannt das pfa:erde vnder jm vnd er můst zů fůssen vechten als er den wurm erschlagen het. schneid er jm die zungen auß. vnd trůg die mit jm hinweg. Nun het in der wurm so:ellich feüer angeworffen. das das harnasch schyere an jm verbrunnen was. do sahe er eyn moß vor jm. darein er gieng vnd woltt sich erku:elen. das er in dem harnasch nit verbrunn. Als er darein kam. ward jm das harnasch alles kol schwarcz. on allein den halßberg. der was guldin. do er das sahe. gieng er ein wenig fürbas. Da vande er einen lauttern brunnen. Darjnnen er sich aller erst erku:elet. vnd legt sich durch rů zů dem brunnen. nicht #28r# vnbillichen. wann in der wurm vast vmb getriben. gemu:et. vnd auch ser verwundet het. vnd lag also do. gar nahend vnuersunnen. Abenteür. Wye sich des künges trucksa:eß beru:emet er het den wurm erschlagen. Nun lassen wir herr Tristrantten ein weil růwen vnd sagen von den flichtigen zagen die herr Tristrant vor gesehen het. Das #28v# waren des künigs trucksa:eß vnd seyner diener vier. do die vermerckten. das der wurme erschlagen was. riten sy dar. vnd schnitten dem erto:eten wurm das haubt ab vnd bat der trucksa:eß sein diener. das sy jm der vnwarheit gestu:enden vnd sagten er het den serpant erschlagen. er wolte sy ymmer darnach reychen vnnd füdern. vnd tha:et das vmb das jm der künig sein tochter geben solt auch het er sich mit so:elicher manheit für geben. das er den wurme allein besteen wolt. wiewol seyn zagheyt genůg wissenlich was vnnd offenbar. vnd darumb was not. das er mitt jm zeügen bra:echt. wann er wol wissett das sein eines worten. wenig darumb gelaubt wurd. hiermit kam er zům küng vermanet den seiner gelübt vnd das er jm sein tochter geben solt. dem küng wz aber so:ellichs nit vermeint. das er sein tochter seinem trucksa:essen solt geben. Auch so wisset er vormalen so:ellicher manheyt #29r# von jm nicht. darumb widerriet er das vnd saget jm offenlich. er gelaubet so:elliches von jm nit. vnd in het ein ander erschlagen nicht er. so:ellich red den trucksa:essen zů zorn erwegten vnd sprach. er het den wurm erschlagen allein mit sein eynes leib. vnd wolt das genůgsamklichen beweisen mit vier mannen. die das von jm gesehen heten. man solt in auch nit darfür haben. das er sich der ding an na:eme der er nicht gethan het. Er hoffet auch. das jm nicht abgeschlagen werden mo:echte die junckfrauen zů geben. mit so:ellichen vnd mer worten Rett er den küng das der die wort gelaubt. doch sprach er jch wil vor mein tochter darumb besprechen. vnd gieng damit hin zů jr. saget ir wie der trucksaß sy eruochten vnd den wurme manlichen erschlagen het. die junckfraw mit namen die scho:en ysalde erschracke. vnd gelaubet der geschicht nicht. vnd sprach Herr vnd vatter. Wo nam #29v# der nun so:ellich manheit. der doch ye eyn zag gewesen ist. gelaubet es nicht. Jch weiß das er den Serpant nicht erschlagen hat. auch in hat nye getürren ansehen. Got wo:el. das der held funden werd der den wurm erschlagen hat. jch hab aper sorg. der verzagt bo:eßwicht hab in erschlagen. wo er in in vnkrefften ligend funden hat. So:elich ra:et sy wol von warn schulden. wann er vnd sein helffer. sůchten fleissiklichen nach jm. vnd wo sy in funden hetten. wo:elten sy in erto:et haben. vnd als sy nicht vanden. meinet der trucksa:eß alle seine not überwunden haben. Darumb was er mit worten so ka:eck gegen dem künig. vnd getrauet nicht das kein ander abred do sein wurde. dann dz man jm die scho:en ysalden geben solt. vnd als die nun mit dem vater geret het. antwurt er vnd sprach zů jr also. Nun mag kein lenger verzug sein. dich jm zůgeben. Jch hab so hoch gelobet. wer den wurm #30r# erschlag. der sol dich zů weib haben. vnd wie wol du dich darjnnen widerst. doch můß es sein. Er will es auch redlich beweisen. mit vier mannen. das er dich erfochten hab. Hyerauff antwurt sy. So sagent jm das er beyt bis morgen. Doch weiß jch das er nicht gefochten hat alls er sagt. Gelück fu:eg mir den. der mich erfochten hat. Hiermit gieng der küng von jr. der trucksa:eß vermanet den herrn aber vnd sorget jm wurd sein freüd zů lang verzogen. Do saget jm der künig das er verzug het bis morgen. Des ward er zemal hoch erfreüet. vnd meinet sich selbs yecz küng zesein. Abentewr. Wie fraw Ysalde herren Tristrant vand ligend bey einem brunnen. vnd wie es jm darnach ergieng. #30v# Nun vernement mit wellichen lüsten fraw Ysalde erfůr vnd auch befand den helden der sy eruochten het. Sy het einen kamrer mit namen Peronis. dem sy gar wol getrauet. den bat sy wol bald bringen drew pfa:erd. vnd zů morgens ee es taget. rayt sy selbs mit peronis. vnd einer jr junckfrauen namlich Brangel. vnd kamen gerichcz auf herr tristrants schlage do die fraw das sahe bat sy fleissigklichen dem schlag nach zereiten. vnd sprach dz pfa:erd ist nit in dem lant erzogen. ach got #31r# wo ist der held den es her getragen hatt. aber die morder haben in erto:et. Sůchtt nun nach dem grab. er ligt etwo in der nehin hiebej begraben. Als sy die wort redet. kamen sy do der tod wurm lag. vnd dz verbrunnen pfa:erd. auch der versegnete schilt. das alles was als gar versengett vnd verbrant. das sy weder farb noch wappen sehen noch erkennen mochten dye frau hůb an mit sunder grosser klag vmb den werden manlichen leib. vnd bat sta:etlich für sich zů sůchen. ob man in totten vinden mo:echt. vnd wer in fund. dem wolt sy geben hundert marck goldes. die zwei warn dester fleissiger zesůchen. vnd Brangel sahe vonn verren. den helm geleissen die eilet wol bald zů der frauen. vnd sagett sy het den helden funden. do riten sy mitt grosser eyl. vnd kamen do er lag bey dem brunnen. kranck vnnd vngesund. Dye scho:en ysalde enstricket jm den helm. vnd nam jm den von dem haubt. Herr #31v# Tristrant der hort wol. das frawen bey jm warn. warff die augen auf vnd sprach Wer nimmet mir den helm. die frau warde on massen fro do sy in reden hort. vnd antwurt jm bald. hab nicht sorg. er wirdet dir wol wider. wann jch dir den selber behalten will. also fu:erten sy den halb todten man mit in verholen in dye stat die fraw nam selbs helm vnd schwerte Brangel den guldin halßperg. vnd ander gereyd. Als sy in nun gancz außzugen. bereytten sy jm ein bad die frau bracht salben. die jm zů seinen wunden geho:eret sy salbet. sy band. vnd badet in. das er gancze zů seinen krefften kam. vnnd weil er also in dem bad saß. vnd die frau von jm vmb gieng. gedacht er bey dem har das er mit jm gefu:ert het. das sy die frau wa:ere. die er sůcht. vnd ward in jm selbs schmollen. des nam die scho:en Ysalde war vnd gedacht. wes lachet diser. jch weiß doch nichcz. das jch getan hab. Aber jch sollt #32r# jm leicht sein schwert gewüschet haben zwar des ist er gar wol wirdig. nam damit das schwert. vnd wolt daz wischen do ersahe sy ein lucken in dem schwerte. dauon all jr freüd verschwand. legt daz schwert von jr. vnd bracht die scharten die in das selb schwert geho:ert. vnd dye sy vormalen behalten het. Als sy sahe dz es gerecht darein was. hůb sy czestunde an den held zeveinden vnd hassen. vnd sprach. Du bist Tristrant. vnd hast den serpant erschlagen. aber wz mag dich das gehelffen. du kommest lebentig nimmer von hinnen. vnd ist auch kein zweifel du mu:essest meym o:ehem mit dem tod gelten. vnd will dich selbs nit vngemelt lassen. wenn du hast mir den liebsten man den ye keyn junckfrau gehabt hat. an meinem o:ehem erschlagen. Tristrant laugnet dz er es vnschuldig wa:er. Sy beschied in aber dz er nimmer laugnet vnd sprach. Dz in schlůge ta:et mir not wenn er schlůg mir nach meim #32v# leben vnd zwang mich not. das jch mich wern můst. getrau das jch des nit engelten sol. das jch mich leibs not gewerett hab. Kurcz sy sagt jm er mu:est leib vmb leben geben. da hülf kein bet für. vnd sy wo:elt das jren vater wissent machen. hieauf redt herr Tristrant. Es ist doch nit sit das man leib vmb leib geb. wo einer den andern mit kampff besteet. Sy sagt du můst aber den sitten lernen. Sol in denn ye lernen das ist mir ye zů fru:e. vnd thů es auch hart vngern. vnd bit eüch betlich vmb aller frauen vnnd besunder vmb eüer selbs ere willen. Jr lassent mich vngemeldet hinein kommen. Bedenckt dz es eüren hohen namen vnd ere schwechen wurde. das jr mich in freüntschaft vnd gůter handlung in eüer haus auf meinen schaden gefu:ert vnd gebracht habt wie geza:em das weiplichem pild einen so:ellichen vnuerdienten mort zů stifften. besunder in so:elicher maß vnd form als jr mich #33r# hie her gepracht habt. vnd jch meinthalben so:elichen fleiß vnd arbeit gehabt hab eüch vnd eür leüt vnd lannd erlediget. von so:elicher not. darumb denn eüer vatter. eüch zů widerlegung der selben arbeit vnd nott zů geben gelobt hat. sol jch denn darumb sterben. das jch der bin. der sich vmb eüren willen in so groß angst geben hat. wa:ere gar ein vngeleicher wechsel. deßgeleichen nye erho:ert wa:er. darczů auch. wurd ewer hoher breis ganncz genyderet. das jr in gůter vnd freündtlicher hanndlung. so:elich verborgen mordt tragen so:elt. Ach mein fraw schonent ewer selbs eren an mir. bas dann jr mir geheißset. Sy sprach jch habe das alles vor bedachte. das es mich nicht eret. yedoch so zwinget mich die klag vmb meinen lieben o:eheim. das jch das alles czů rugk geschlagen habe. #33v# Her tristrant sol siczen in einem wannen bad. vnd die scho:en ysalde vor jm steen mit dem blossen schwert. aufgeczogen als ob sy in to:eten wo:ell. vnd die junckfraw brangel von verren zů geen mit der geperde als ob sy jm helffen wo:ell Vnd als sy yecz waffen schreien wolt vnd ser wainet gieng brangel jr getrewe junckfraw zů der thür ein. die erschrack ser. vnnd fraget was das wa:ere. das die fraw so herczenlich wainet. es warde jr gesagt mit za:eherden augen vnd daz der ye sterben mu:est. Ey sprach brangel daz #34r# wa:er ein vnerho:erte sach. ob jr dem seyn leben verliesen wolt. der eüch ritterlichen vnd manlich als ein held erfochten vnd erarnet hat. wie geza:em das. das jr in zů seinem tod in freündtschafft her habt gefu:ert. Ach wz grossen vnleümden wurde eüch dardurch ersteen. vnd nicht allein der vnleümd. ja jr mu:eßt auch eürs vatter schüsseltrager zů man haben. Ey wie ein scho:ene ere eüch das wirt. wo man in den landen sagen wirt. eürs vatter schüsseltrager hab eüch mit listen vnd vnwarheyt eürem vatter abgeredt. So ist doch her tristrant von gepurde vnd ein so:elcher werlicher held. dem sich keiner geleychen mag. vnd ob er all ewr mag erschlagen het. jr solt in dannoch geren nemen dann den czagen. vnd der von ringem geschla:echt geborn ist. von dem jr keiner gůtten tat noch wirdikeit warten seyt. durch so:eliche wort ward ysald erwegt. stellt jren zorn ab von jm. vnd schůf klaider bringen #34v# Vnd als er belaidet ward. ward er jren augen so geuellig. das aller klage. so sye vor gehabt hett. vergessen ward. wann es geschicht dick das weipliches gemu:et durch scho:ene gestalt vnd hübsch geberde. von zoren in gu:etigkeit vnnd senfftigkeit gewandelt wirdt. also geschach an frawen ysalden auch. Sy vmbfieng her Tristrant freündtlich. kusset in lieplich an seinen mund. vergaß aller veindschafft vnd hasses. vnd saget jm zů sta:etten frid vnd freündtschafft. sy gelobt jm auch frid vnd gelait von jrem vatter erwerben. Als sy jm das gelobet het. gieng sy zů jrem vatter. jm sagend. das sy erfaren het. wer der wa:er der in allen auß der nott geholffen vnnd den wurm erschlagen hett. vnd sprach. Vatter. dein czage ru:eret den wurm nye. biß in ein ander geto:edt hat. Antwurt der küng. hastu in denn funden. Nun will doch diser bezeügen. dz er in erto:et habe. darauf redt ysald also #35r# wer sind doch die. damit er bezeugen wil es seind leicht sein diener. so ist nit dauon zehalten. wenn sy mu:essen sagen als er wil vnd jm geuelt. wiltu es aber an sy lassen. so mo:echten wir wol betrogen werden. jch waiß aber warlich. das er den serpant nicht erto:edt hat. Der küng sprach was waist du. du redest gleich. als ob du den gesehen habest. der es gethan soll haben. jch halt aber ye het es der truchseß nicht gethan. das er sich dann damit fürga:ebe. vnd zeugen but. ob aber die zeugen seyn diener oder wer die seind. ist mir nit wisent. aber waistu den. der vns der not von dem serpant entladen hat. so heyß in für mich bringen. Hierauf antwurt die scho:en ysalde das wil jch geren tůn. aber vor allen dingen wil jch. das der held frid vnd gelait hab vmb alles. wz er dir ye getan hat. do sprach der küng. frid vnd gelait sol er haben. vnd wz er mir halt getan habe sey jm ewiklich vergeben. do die fraw dz #35v# hort. sprach sy zů dem vatter. so mach die sůn oder frid sta:et. vnd kuß mich an des helden stat. das tet der küng vnd sprach. Mit disem kuß ist nachgelassen vnd verkoren alles das diser wider mich verschult hat. vnd als der frid geben vnd besta:et ward. Redet fraw ysald mit jrem vater also Du hast dem truchseß zů gesagt auf morgen so nym all dein mann darzů. jch wil dir den held bringen. dem truchseß zů schaden auf ein vermessen streit. darinn du selbs sehen vnd ho:eren wirst. das der betrieger den wurme nicht bestanden noch erto:et hat. auch nit hat türren sehen. wie er sein endt genomen hat. Nun het der küng in seinem land vnd küngreich schreiben lassen. allen fürsten. grafen. freien. ritter. vnd knechten. das die kommen solten zů der hochzeit. deßgeleichen het auch der truchseß allen seinen gůten herren freünden vnd bekannten geschriben vnd gebeten. das die auch ka:emen. vnd in jn küngklicher wirde vnd seinen grossen #36r# eren sehen. vnd jm darzů helffen solten. den er nit anders weßt. dann jm wurd der künig sein tochter geben. in dem wz her Tristrant noch verborgen in einer kemnaten der het groß verlangen nach seinem gesind das er in dem schiff traurig vnd betru:ebt gelassen het. vnd beru:efft peronis der frauen kamerer vor benannt. bat den in dz schiff zů geen zů seinen dienern. vnd jm kurneualem bringen. das ward getan. als jm beuolhen was. vnd saget in die botschafft. Als die erhorten das ir herr noch in leben wz. wurden sy zema holch erfrewt. vnd gieng curneual mit peronis zů seinem herren. als er zů jm kam. sprach er jm zů gar freündtlich. vnd beualch jm wider in das schif zů geen. den andern sagen. dz sy zů morgens all jr beste klaider an tha:eten vnd zů hof ka:emen. da selbs an ein banck siczen mit nyemand reden. noch aufsteen als lang biß sy in selbs kommen sehen wen er hofft. die sach wurd geendt vm der willen #36v# er auß kommen wa:er. darmit gieng curneual wider in das schiff. den herren vnd gesellen allen sagen. seins herren will vnd bot. die wurden des gar jnnigklichen fro Sy danckten vnd lobten got den allma:echtigen. das sy jren herren lebendig vnd gesund sehen solten. zů morgens bereyteten sy sich auf das aller kostlichest mit klaider vnd kleinot. so kostlich vnd zierlich der geleich in jrlanndt vor nye gesehen ward. besunder was her tristrant zů seinem leib gehort. das alles wz weit kostlicher dann das ander. Aber was sol jch sagen von klaidern vnnd kostlicher gezierde oder kleinot. oder auch yegliches besunder nennen. man waiß wol das in der küng ho:ef. sind gezierd vnd kostlicheyt die vns gar fremd zů nennen vnd vngeaublich seind. Sy heten gar keinen mangel an allem. so sy bedorfften vnd begerten Zů morgens kamen sy all zů hof. czů erfüllen jrs herren gebot. all schweigendt. #37r# siczend an ein banck. vnd růchten sich wer wider oder fürgieng. so stůnden sy doch nit auf. gaben auch niemand antwurt wie vil man sy fragt. Der küng ward dz mercken. vnd fraget sein diener. wer die herlichen vnd kostlichen weigant wa:eren. aber niemand west jm das zesagen. Nun wz zeit. das der truchseß sein manlich getat bezeugen solt mit den vier mannen als er dann geredt het. Abenteür. Wie der truchseß sein manlich tat solt beweißt haben. wie er überwunden wart. Vnd der künig gab Tristranden die scho:en ysalden #37v# Do schickt der küng heimlich nach seyner tochter. dz sy den held mit jr pra:echt der sy eruochten het. Als sy die botschaffte vernam. nam sy her tristrant bei der hend fůrt in für jren vater. vnd als er in den sall gieng. sprungen die herren sein diener all auff. mit grossen freüden. empfiengen jren herren. stůnden jm an sein seyten vnd gaben damit zůuersteen. das sy bereit wa:eren jm zů dienen. auch mit jm zů sterben vnd czů leben. Do der küng das sahe. fragt er frauwen ysalden. wer der heldt wa:er. sy sprach du solt in vor kussen. zehand ward seiner tochter gebot volpracht. vnd kusset den helt besta:etet auch damit den frid vnd gelait. so er vor geben het in abwesen herren tristrands. der ward da nun zů dem andern mal geben für sich vnd alle die seinen. so er mit jm het dar bracht. als das geschahe. sprach fraw ysald. jch waiß was du gelobest vnd redest. das du das sta:et vnd vnzerprochen haltest. so wil jch auch #38r# sagen. wer der helt ist. Er hat dir den liebsten vnd ku:enesten man erschlagen an meinem o:eheim. Do der küng das hort ward er eyn teyl betru:ebt. vnd sprach. waiß gott her tristrant wa:er die gethat nit versu:enet jr ka:emet vngeho:enet vnd vngeschimpfiert nymermer von hinnen. Aber was mir laides von euch geschehen ist. hab jch alles nachgelassen vnd verkoren. solt auch gůtten sta:eten frid haben. Hierauff redet ysald das das recht vnnd billich wa:ere. wann tristrant wa:er ein so:ellicher werlicher heldt. des er billich zů breisen wa:er. das aber er. jren o:eheim erschlagen hette wa:er an seinen danck geschehen vnd mo:echte auch seins nefen land. von dem zinß. noch seinen leib vor dem tod anders nitt gefreien. Seitemal es sich aber ye also verhandelt hat. ist es im doch lait. vnd hat sich durch des willen auserhaben. vnd über mo:er gefaren. ob er sich vmb dich verdien mo:echt dz du sein freind wurst. vnd er hat sich dir #38v# zů lieb. der not vnderstanden vnd den serpant erschlagen. dardurch wir auch dz gancz land mit vns erfrewt ist Als sy die wort volendet. stůnd der truchseß auff vnd sprach zů her tristrant. warumb er sich außga:eb des. daz er nit getan het. vnd wa:er ein groß unfůg an jm. daz er sich der sach anzüg. vnd vermonet hierauf den künig das er jm sein tochter ga:eb als er gelobt het. Her tristrant aber wolt sein recht auch nit lenger verschweigen. vnd redet zů dem künig ein teyl in zorn. herr der sagt vnrecht. das will jch beweisen. dz er auch den wurm. nye torst gesehen. wie oder wo jch den erschlůg. ist er aber so manhafft als er sagt. das er mich allein besteen tharr. so trett er zů mir in einen kampff da so:ellt jr all sehen. das sein sagen. auch sein zeugen. valsch vnd vnwarhafft seind. Auch beweiß jch das mit der zungen die jch dem wurm oder serpant auß seinem halß geschnitten hab. der rede bedauchte #39r# Sy all genůg. sy gieng aber dem truchseß auß dem schimpff. vnd spilet seiner freüden kling. in dem hefft enmitten von eynander. doch begert er. sich mit seinen freinden zů besprechen. wenn in wol bedauchte. jm besser wa:er. er ließs den streit. dann das er va:echt. Da was einer vnder seinen freünden. der sprach. Vichtestu. so mage leicht kommen. du verliesest den leib. wann her tristrant ist ein starck man. vnnd zemal ein ku:ener vermeßner helt. als er an manchen ennden in hertten streitten vil vnd offt erzaigt hat. darumb rat jch dir mit ganczen treüen. ob du den serpannt nicht erschlůgest, so laß dein fechten mit jm. wenn bestest du in mit vnrecht. das wirt dich reüen. so můstu doch verunleümdet werden. du vechtest oder nit darumb ist ee zů raten du verperest den kampf. vnd bringest den leib daruon. denn das du beide den leib vnd leümden miteinander verliest Do sprach der truchseß. jch will nit fechten #39v# mit tristrant. wenn er ist ein starck man. mit den worten gieng er für den künig. verjach vor allem volcke. das er den tracken nicht erschlagen het. Her tristrant wa:er der recht. der sollt auch billich vnd zů recht des küngs tochter haben. als er nun so offenlichen sein aigen laster verjehen vnd bekennet hett. sprach der künig Dicz hetet jr billich vor gethan. vnd ee jr ewch selbs. zů so:elichem grossen spot vnd laster gemacht habt. Den truchseß gerau das er der ding ye gedacht. jm ward auch aller mengklich vnholt vnd vnginstig Er ward so gar verspotet vnd verhasset. vnd so gancz vnwert allen menschen. auch gesagt. von allen eren vnd wirden. das laster vnd vnere. darein er sich selbs gefu:ert het. wart er aller erst bedencken vnd fürnemen. vnd ward jm selbs auch vngena:em vnd vnwert. schambt sich so ser das er von dem land rait. vnd nymmermer darein kam. mir ist auch nit kund. welchen #40r# enden er der land oder wie jm geschehen sei dann her tristrant vermant den küng seyner gelübd. da was die scho:en ysalde: auch nicht wider. Abenteür. Wie her tristrant die scho:en ysalde mit jm wegfůrt. vnnd wie es in auf dem weg ergieng. Her tristrant sprach. herr ho:ert welcher weiß jch ewr tochter nemen wo:ell. jch will sy nemen meinem o:eheim. dem so:ellt jr sy geben da ist sy bas mit bestat vnd versehen dann mit mir. wenn jch der jar jung bin vnd sich mir nit gepürt ein frauen zenemen #40v# sunder weil jch wol waiß. das eur tochter ains ma:echtigern vnd würdigern mannes. dann jch bin. wol würdig ist. Hier antwurt der küng. das wil jch geren tůn seyd es dir lieb ist vnd geren sihest. wenn du nymbst villeichte für das du jr laide gethan hast an jrem o:eheim. ob sy des gegen dir ingedenck sein wurde. das jr denn nicht so wol miteinander leben wurdet als billich wa:er. vnd sein solt. So es aber dein will ist. will jch sy jm geren geben Her tristrant. ja ja herr das waiß got dz jch jr nyemannd bas vergunn noch ginnen wil dann meinem herren vnd o:eheym Damit ward die heyrat besta:et vnd die junckfraw herren tristrant beuolhen. die seinem o:eheim zebringen. Der küng vertiget sein tochter mit so:elcher grosser habe vnd reichtung das es vnseglichen ist mit allem. was einer küngin zů geho:ert vnd haben sol. nitt mynder bereyt auch die alt küngin grosser gezierd vnd #41r# kostlicheit jrer tochter. vnnd vast vmb des willen. das sy so verr. in ein ander lande faren solt. wolt sy jr tochter ye heymsteüren. das die über ander jr genossen beru:emet vnd gebreiset wurde. Auch machet sy ein getranck. das wol billich das vnsellig getranck genennet wirt. vnnd beualhe das jr aller liebsten iunckfrawen einer. mit namen Brangel. das sy disen getranck solt verwarn. daz niemant darüber ka:em. noch daruon getrunck. dann allein küng Marchs. vnnd dye scho:ene Ysalde. so sy der ersten nacht bey la:egen. Sy solten auch das getrancke alles außtrincken. das sein sunst niemant wurde. denn nun den zweien. Ditz bat sy mit fleiß zů volbringen. wann sy wol sorge hett. wurd es andern leüten zeteyl. daz denn nichssen gůts dardurch ersten wurd. Der getranck wz also gemachet. wer des trancke. die můsten lieb an einander haben. Vnd so lieb. das eines on das ander nitt #41v# beleiben noch geleben mocht. Sy mochten auch einen tag nicht gesein. sy můßten an einander sehen. So es sich aber allso fu:eget. das eines das ander nicht sahe. nur ein tag. so wurden sy kranck. vnnd so lang vngesund. bis sy wider an einander sehen wurden. dz geschahe durch wirckung vnd krafft des vnseligen trancks der mit so:ellicher maisterschaft getemperiert was. das die krafft der grossen starcken lieb also anhefft ward. das sich Jr keins daruon geziehen noch gemeistern mocht vor vier jaren. So aber vier jare verendert wurden. So mo:echt eins dz ander wol lassen des getrancks halb. Was würcket aber das natürlich feüer der liebe in so langer zeit jch laß mich beduncken wo die menschen also freüntlich in allen lieplichen geba:erden. so lang bey Vnd miteinander wonen. das dann das feüer der lieb so groß vnd starck werd damit es füran gar hart zů leschen vnd zů tilgen #42r# sey. also mag jch reden von disen zweien lyeben menschen. Do nun die lieb von der krafft des getranckes nach den vergangen vier jaren auff ho:eret. was der natürlich flammen der liebe so hoch vnd weit inprünstigklichen in in beyden enzündt mit so:ellicher grosser krafft das in vnmügenlichen was das zů erleschen. vnd můßten also jr lebtag prinnen in den flammen der starcken vnd vnsa:eglichen grossen liebe. Do der künig nun sein tochter herr Tristranten verma:ehelt vnd beuolhen het ward vrlaub zefarn genommen vnd geben von #42v# dem künig. der künigin. vnd allem hofgesind. vnd fůren hin weg. Herre Tristrant het die frauen in grosser sorgueltikeit. vnd machet jr ein besundern gemahe an dem kiel. do sy jnnen was mit jren junckfrauen. Er gieng zů dem morner. oder schiffman. beualhe dem das er balde faren solt. darmit sy nit lang vnder wegen la:egen. Aber fraw Ysalde. mocht so:elliches eylents farn nicht erleiden. vnnd bat wo man ka:em. zů einer habe. Solte man zů lenden. das geschahe. vnd als yeder man auß an das lande gieng durch lust vnd schawen. was auff dem lande wa:er. gieng herr Tristrant zů der frauen besehen was jr wa:er. oder ob sy lang do mu:esten still ligen. in dem begab sich. das er mit den frauen allen redhafft warde. saget in hübsche abentewr. darmit er in die zeit kürczet. vnd lang stund vertreib in dem reden ward in ser dürsten. vnd begeret zů trincken. der schenck wz nit #43r# gegenwürtig. Aber ein kleines junckfra:elin sprach. Herr jch weiß wol trincken. gieng darmit. do der verflůcht vnsa:ellig tranck stůnd. vnd bracht jm den. Es weßt aber nicht anderst. er wa:er ein wein als ander wein. So weßt auch herr Tristrant nicht das jm der trunck zů so:ellichen no:eten vnd angsten geraten solt. vnd tha:et eyn gůtten trunck. wann in ser dürstet. vnd bedaucht in der wein gůtt den bot er der frauen ysalden auch dar. zehand als sy getruncken heten wurden jr hercz vnd all jr inwendig krefft verwandlet vnd erweget in inprünstiger lieb enzündet. vnd so hoch in dem flammen der lieb enprennt das jr yegklichs das ander jnnerlich begeret lieb zehaben. sy wyßten vor so:ellicher grosser vngestu:emer lieb nit wie sy barn solten. vnd meinten von jren synnen zů kommen. sy geben sich dann aneinander zů erkennen. doch so west er von jr noch sy von jm der geschickt nit vnd meint jr jetweders #43v# die not allein haben. yedoch wurden sy beyde offt bleich vnd rott. heiß vnd kalte. vnd wurden dick verwandlet alle jr geba:erd. weder sy vormalen gewon waren. Was sol jch sagen. die lieb ward also groß. vnd jr kummer so manigueltige. das jr yegkliches sorg het. es wurd das ander mercken. so das gescha:ehe mo:echte kein versagen noch verzeihen do sein wz der ander bat. Als herr Tristrant des in jm selbs war nam vnd enpfand. schied er traurig rewig. vnd hart kranck von der frauen die auch nit mynnder not het denn er. Sy legten sich beyde zů pedt vngeeßsen vnd vngeredt. ALso da jr keins weder aß noch tranck noch mit niemant ret. sunder mit sta:eter vnd empssiger klag. jr yegklichs jm selb So treng on auffho:ern anlag. das sy meinten ye eines von dem andern den tod haben gewiß. vnd weßt doch eins des andern #44r# not nit. Vnd als die fraw lag so schwa:ere vnd hart versert vnd verwundt mit dem stral der mynn. auch so gancz enzündet mit dem feür der lieb. vnd sahe sich selbs so ho:ertiklich brinnen. redt sy zů jr selbs Ach vnd o wee herr mein got. was jch grosser sorgen vnd reüen in meinem herczen verborgen trag. vmb disen lieben vnd laiden man. Wie getharr jch aber sprechen laiden. Nun bin jch jm doch so holt vnd hab in so lieb. das jch on in nit genesen mag. Er benymmet mir essen vnd trincken. schlaffen vnd wachen auch all mein freüd. vnd dz jch anderst nichß mer gedencken kan denn in. vnd es sey denn das jch mich jm zů erkennen geb vnd er mir helff. sunst stirb jch. Aber wz sol jch sündigs weib. jch fürcht er acht mein nicht Warumb bin jch jm dann holt. Ja wie mo:echt jch jm veint sein. Wann zwischen himel vnd erden lebt nicht bessers noch ku:ener held dann er ist. Er hat auch das #44v# dick vnd manichen enden wol erzeyget das er groß vnd manlich ta:et besteen vnd gethůn tharr. jch erkenn auch sein adel. sein tugent. sein scho:en. sein ho:effisch vnd warhafft gemu:et. sein zucht vnd wolgezogenheit. vnd das er alwegen würbet vmb er. vnd den ho:echsten preiß. wz soll der red mer. jm gebricht keiner tugent. vnd ist der aller su:essest man. den junckfraw je lieb gehebt hat. durch so:ellich sein tugent vnd frümmkeit. bin jch jm worden hold. Er leuchtet mir auch in meinem herczen für ander volck. recht als golde für bley. Aber sprach sy Herre got wie ist mir geschehen. wie ist mein gemu:et so jehes verwandlet worden. Nun habe jch in doch vormal offt gesehen. das er mein gemu:et nie erwegt hat. Wye beduncket er mich nun so gůt. wie bin jch jm nun so jnnklichen hold. den jch vor kurczen zeiten tod wolt haben. O wee hercz vnd můt. mo:echt #45r# jr von jm wenden der eür doch nit achtet. noch lieb hat. O cupido. hab jch dein gebot ye übergangen. oder hab jch arme ysalde ye jchcz gewürckt. dz jch solt vermiten haben. dz hastu nun wol an mir gerochen es sey denn dz du mir dein huld gebst. mir gnad beweisest. sunst zerbricht meyn hercz vnd stirb von dein schulden. Darumb bit jch. Stell ab dein vngenad. vnd senft mir ein teyl der grossen not. die doch ist gancz vnleidlich. vnd dz jch nit so gar erba:ermklich vnd senlich sterb. jch gelaub nit dz du allen frauen so vngena:edig seyest als mir. warmit hab jch dich nun erzürnet. dz du mich so ha:eßlichen a:engstest. vnd peinigest. vmb dz. des jch vor nie kunde gewan dz machstu mir nun so kündige. dz jch wicz vnd synn. leib vnd leben dardurch verliern můß. du hast mich deyn gwalt so gar vnderworffen. dz jch nit anderst beger denn du wilt. jecz wirt jch kalte als ein eyß. vnd wil also erfriern. yecz #45v# wird jch brynnen als ein feür. vnd dringet der schweiß durch alle meine gelyder. Ach wz wunderlich siten hastu mich in kurczer zeit gelernet. Du hast so schwa:eren last auff mich geladen. daran ein ganczer perg genůg zetragen het. Nun zürnest du doch on recht mit mir vmb disen man jch hab in lieb. vnd er mich nit. darumb zürnetestu billicher mit jm dann mit mir. vnd du solt in darzů halten. das er mich auch lieb het. wann jch meinthalben thů was dein gewalt gebeütet. O zů wz grossen sorgen vnd angsten hastu mich brachte. sol jch also ja:emerlich ersterben. Ey laß dich mein groß not erbarm vnd kumm mir zehilff. jch meint dein arbeyt wa:eren su:eß vnd senfft. Nun seind sy bitter vnd herber dann ye kein essich vnd mirren. sol jch so:elich groß not leiden vmb einen der mich veracht hat do mein vater mich jm geben wolt. zwar jch will versůchen. ob jch mein hercz vnd mein gemu:et auch von #46r# jm wenden müg. vnd will auch nimmer an den helden gedencken. O wee wie mag dz ymmer gesein dz jch mein hercz von dem abziech. den jch so gar herczenlich lyebe hab. vnd vmb des willen jch so jnnerlichen hart gepeiniget würd. Es ist aber besser jch hab in lieb. vnd werd sein weibe. dann dz jch den leib verlier. O ach der grossen not. wie sol jch das aber anfahen das er mein not weßt vnd jnnen wurd geschicht des nicht. so můß jch sterben. jch main jch mu:eß jm es sagen. O wee wie thůn jch dann so groß vnrecht jch wird den tag gen meyn freünden nimmer mer überwinden noch gen jm. vnd auch mir selbs. wz wurd er jm gedencken Wie leichtuertig wurd er mich scha:eczen Jch will aber mein ere behalten. vnd den leib verlieren. ee jch jm das ymmer sag. Ach nain. das wa:er übel vnnd wa:ere auch schad. Der leib ist mir lieb. So istt er mir auch lyeb. Ach gelücke nun walte #46v# sein. jch will es wagen. wer weißt ob er mir mein red zůgůt verfahet vernimmet er recht wie gar jnnklichen lieb jch in habe. wirt leicht sein hercz auch ein teil gegen mir in lieb erwegt. Jn so:ellichen sorgen vnd angsten was fraw ysalde befangen. vnd kund noch mocht doch jr hercze noch jr gemu:et von dem man nit gewenden. weder tag noch nacht on vnderlas Nicht mynnder wz auch herr Tristrant vmbgeben mit so:ellichen grossen angsten vnd klagen das es on massen ist. wann der flamm der vngestu:emen lieb. het in so krefftiklich enzündet vnd durchgangen dz marcke seiner gebain. vnd durch drungen all sein gea:eder. das er gar nahent tod was Der fůrt nun wol zwiua:eltige klag wy der ysald gethan het. wann die man all wegen vil hübscher vnd geblu:emter worte künden. dann dye frawen. Vnnd darumb was seyn klag souil mer vnd gro:esser dann die jr. Vnnd allso lagendtt sy #47r# vierd halben tag. vngeessen. vngetruncken vnd vngeschlaffen. vnd wißt auch jr yekliches nit anderst dann gewißlich nach dem anndern sterben. oder aber sich jm offenbarn. als gar warn sy enzündet beyde. das sy nit anderst gedencken kunden. denn nun wie sich eins dem andern mo:echt offenbarn vnd zů erkennen geben durch so:ellich groß not. wurden sy gancze enstellet. Jre liechte volgeferbte anttlücz erbleichet vnd mißuar. vnd lagent gar on alle krafft vnd macht. Als aber Curneual vnd Brangel so:ellich kranckheyt vnd jamer an jrer herrschafft sahen wurden sy erwegt in grossem mitleiden Vnd redt Brangel czů Curneualen. O wie sol wir arm leüt tůn leicht wir vnser herrschaft also verliesen. jch stirb mit in. O weßt jch doch was in wa:ere. oder wo mit man in czů hilff kommen mo:echte. Mit so:ellichen vnd mer worten klageten dye jr not. Vnd weil sy miteinander #47v# redten gedacht Brangel an den getrancke der jr beuolhen ward zůuerhietten. gieng bald do sy in behalten het. vnd vande nicht. Do erschrack sy von ganczem herczen. vnnd allem jrem gemu:et. Schlůge die hend ob dem haubt zesamen vnd sprach. O wee lieber Tristrant vnd lyebe fraw. Nun seyt jr beyde verlorn. es seye dann das jr zesamen komment. O wee vnnd ach diser grossen not das jm gott geschweych. der ewch dysen getrancke ye geben hat. Abentewr. Wie sy zesamen kamen vnnd der gar strengen not eyn teyle entbunden wurden. #48r# Vnd als Brangel nun erfunden hett. die kranckheit jrer herrn vnd frauen gienge sy wider zů Curneualen. jm sagen wye die kranckheyt geschaffen wz vnd dz sy ein getranck getruncken hetten. dauon si sich lieb mu:esten an einander haben wie in auch vngeholffen wa:er dann alleine man bra:echt sy zesamen. Wellicher weiß aber des geschehen mo:echt was in vnkunde. doch sprach brangel. ee jch deyn herren vnd mein frauen also sterben laß. Ee so wag jch ere leib vnnd gůtte. Curnewal thů #48v# dein teyl. vnd hilff das wir sy zesamen bringen. jch můß doch zů letst den leybe darvmb verliern. wann jch solt des getranckes bas gepflegen haben. So aber das nicht geschehen ist. so můß sein glücke walden. vnd ist auch besser wir tůnt hilff dann das wir sy also sterben lassen. Wann gescha:ech das so wa:er mir lyeber vnd besser vngeborn. Curneual sprache also ist auch mir. denn wie vnd in wellicher weiß jch darzů helffen mag. bin jch willig vnd bereyt. Als der rat beschloßsen ward. kamen sy aber an ein hab. dz was nun an dem vierden tag. dye lewt giengen ab dem schiff. das jr nit vil darjnn belaib. Do sprach Curneual zů seinem herrn. Herr geent zů fraw ysalden jr wirt auch jch weiß nit was. ob eür not gesenfftet wurd. vnd wie ob sy auch geren weßt wie es vmb eüer sucht geschaffen wa:er. so:elichs redt Curneual auß listigkeit. vnd durch rat der getreüen #49r# brangel. Her tristrant hůb sich auf vnd gieng zů der frawen. als er zů der thür kam. het er so vil krefft nicht das er fürbas mo:echte. Als aber sy in von verren sahe. begund sy ru:effen. Herr vol kommbt bald. da er dz hort. erschrack er. vnnd gedacht jch bin jr vnwert. sy bewt mir nicht durch gůt dise grosse ere. wa:er jch jr lieb sy hieß mich nicht herr. vnd was jm die red laide doch gedacht er widerumb. sy hatt es durch grosse lieb gethan. vnd mir damit geo:effnet. das jch jr vor aller welt der liebest bin. der gedanck gabe jm newe kraft vnd macht. vnd volgieng zů der frauen. seczt sich neben jr an jr seyten vnd ward mit jr redhafft. Wie tristrant vnd die scho:en ysald bei einander siczen vnd jr liebe gegen einander freündtlichen offenbarten. #49v# Do das sahen. curneual vnd brangel. namen sy in bald ander gescha:efft. vnnd giengen zů der thür auß. die zwey aber. beliben bey einander. Welliches aber ee sprach ward mir nicht bescheiden. dann es verjahe je eins dem andern. der grossen liebe vnnd freündtschafft so sy zesamen hetten. die lieb gesigt. vnd ee sy sich schyden. wurden sy beyde gesundt vnd ward vergessen aller clag angst vnd nott. so sy vor gehabt heten. Da sy nun jr liebe an einander geoffent vnd verkünt heten. vnd ye eins von dem andern mit gleicher maß #50r# lieb gehabt ward. pflag sy so:elcher grossen freüden vnd wunn daruon vil vnd lang zesagen wa:er. besunder gebar in dye liebe teglich neüwe lieb vnd freüntschaft durch so:elich lieb die raiß auch etwz dest lenger verzogen ward. vnnd das sy der lieb. jr begird ein wienig deßtbas mo:echten ersatten. wie wol kein ersattung noch benu:egen da sein mocht. noch dann. namen sy die zeit daran die in mocht werden. so lang biß sy küng marchsen land sahen. do gieng es in auß dem schimpff. vnd sorgten das künfftig schaiden vnnd meiden. vnd wurden dardurch ser betru:ebet. aber groß inprinstig lieb gab in hofnung vnd gůten trost in allweg czesamen kommen. das auch nicht müglich wa:er jnen den wege der grossen liebe czů beschliessen. Sy waren aber angsthafft vmb das. zwischen jr geschehen. durch würckunge vnd kraffte. des vnseligen getranckes. vnd sy wurden miteinander zů rat wie #50v# sy den küng betru:egen mo:echten. doch. dz sy füran jrer lieb nach geen vnnd vngeschiden beliben. der rat gieng aber alleyn über die getreüwen brangeln. Abenteür. Wie fraw ysalde brangeln bat. dem künig der erste nacht bey ligen. Hie ho:ert wie fraw ysald. jr rede mit brangeln anfieng. O brangel mein freündin. du mein allerliebste getrewe. Gibe mir deinen getrewen rat. wye jch meyn sach anfahen sol. so jch bey dem küng sol ligen. Brangel sprach des waiß jch nitt. Ach nain. du mein helfferin in meynen no:etten. nicht sprich also. gib mir bessern trost. O was sol jch reden oder raten. jch waiß noch enkan laider. Do ysalde das hort. erschrack sy vnd ward zemal ser betru:ebt. Vnd sprach. nun ist alle mein freide dahin. vnd alle mein hoffnung ist verschwunnden. Brangel sprach. das wa:ere mir herczenlichen laid. ob jch so:elich not an euch wissen solt. Ach mein Brangel #51r# so erschein es durch dein frümkeit. vnd thů mir helffen. sihe an meinen grossenn ernst. vnd laß mich nit lenger biten. jch wurd dir zů willen. laß mich desselben geniessen gegen dir. vnd würd czů willen meiner gebete. ja fraw jch wolt dz geren thůn. weßt jch welicher weiß. Da begere jch ein ding von dir czethůn. vmb meinen willen. vnd will dir des ymmer danckber sein. Fraw so laßt ho:eren wz es doch seye. Ach mein brangel. mein besundere liebe freündin vnd getrewe. jch bitt vnd begere betlich. das du der ersten nacht dem künig ein weil beyligest. das will jch gar groß vmb dich verdienen. Fürwar fraw. das ist ein ding dz nymermer geschicht. da habt nitt zweifels an. so wil jch dich aber mit lieb vnd dienste darzů bringen. ja mit wz diensten mo:echt jr mir das widerlegen. O mein Brangel biß mir nit so ho:ert vnd hab nit zweifels es sol dir widerlegt werden. das wil #51v# jch dich sehen lassen Fraw jr legts gnůg dar. aber euwer dienst mügen mich wol vergeen. vnd jch jr enperen. So bitt jch dich aber durch got. du wo:ellst dich mein erbarmen. Nun was sol die red so lang. jr habt einen üppigen vnfu:egen spot gen mir. O wee laider. wye groß nott mich angeet. zwar die red steet euch doch nit wol an. wie sol jch jm aber tůn. jch mag jr yedoch nicht enperen. so laßt auch ab wann jr bedürfft der ding nicht mer begeren. Ach nain. mein branngel. meyn fraw vnd künigin. du solt mir also nitt geschwechen. stelle ab dein herttigkeyt. vnd hilff mir auß den engstlichen no:eten Weil jch doch bereyt bin. dir widerumb zů dienen. die weil vnd jch lebe. Frawe jch hab euch verr geuolgt über mo:er. vnd euch ye vnd ye getrewlichen willig vnd vnuerdrossen gedient. bitt jch dasselb zů bedencken vnd ansehen. vnd mich nit so ser verkrencken vnd entseczen meiner eren #52r# Ach vnnd o wee. so verlewß jch alle mein ere. jch mag auch füran. dir noch mir selbs. nymermer gehelffen noch geraten. noch nichts gůtes gethůn. das alles mo:echtest du wol fürkommen vnd bewaren. bist mir auch des vor gott schuldig. Nu hast du mir doch selbs gesaget. das mir so:elich mein nott vnd vngelick von dem getranck entstanden sey den du verwart soltest haben. vnd dir allein beuolhen worden ist. Auch sunst niemand die würckunge des sebigen vlerflůchten getranckes gewißt hatt denn du. bist du denn nicht schuldig an meiner so grossen mu:eseligkeyt. So du nun schuldig bist. so bist du auch schuldig vnd gepunden mir widerumb zů helffen auß meiner so grossen nott. laß mich doch geniessen dz jch über so:elich dein groß schuldt vnd so gar grosses übersehen. dich so gar freüntlichen vnd mit tugentlichen worten bin bitten. vnd mich dir gar vnd gancz ergeben #51v# vnd zů dienst erboten habe laß mich auch nicht verlieren den grossen getrauen den jch zů dir hab. durch all deyn gu:et vnd frümkeyt. Da brangel das hort. warde sy jnnigklichen wainen. vnd sprach Ja laider. es ist war. die schuld kommbt von mir her. durch mein groß übersehen. vnd ist billich. das jch darumb leid was mir zů leiden geschicht. vnd ergib mich euch zů helffen. doch wolt jch mich lieber tot wissen. Als sy das gelobt. gienge ysald zů her Tristrant vnd saget jm die geschicht. der ward er ser erfreüwet. Nun waren sy der statt Thintariol nit verr. vnd het her tristrant fürgeschickt dem künig ein boten. er bra:echt jm die frawen. nach der er geschickt wa:ere. Abenteür. Wie küng Marchs der braute entgegen raite. von jrem beyligen. vnd wie der künig. der ersten nacht betrogen ward #53r# Der künig rait mit grosser macht nach dem aller kostlichsten mit seiner ritterschafft engegen die frawen zů empfahen vnnd fůren mit freüden heym. die hochzeit ward groß. vnd zemal herlich. wenn her tristrant het den küng. durch boten. die sach langst wissent gemacht. Also dz er sich. vor. mit allen dingen nach noturfft darzů geschickt vnd versehen het. Her tristrant gieng zů dem küng. vnnd sprach Herr wz ligt euch daran. ob jr die frauen gewert des sy bitet. sy begert. das jr. jren lantsitten. mit dem beyligen begeet. Der #53v# küng fragt wz lantsiten sy hete. her Tristrant saget jm. so sy beyla:eg der ersten nacht. solt kein liecht da sein. vmb das man sy nit sa:ehe biß zů morgens das sy widerumb auf stu:ende. Do sprach der küng. daz er jr das wol vergunt. vnd hieß seinen o:eheim her tristrant selbs kamerer seyn. das er auch thet vnd ließ. was die künigin begert vnd haben wo:elte. Her tristrant was nun kamerer vnnd stůnden alle gescha:efft in seiner hand. Auch was der nun füran tet gen der küngin. het er gůt recht. wann es in der küng vor geheyssen vnd gebeten het. der vnderstůnd sich der kemnaten. fůrt dem küng brangeln zů pedt. vnd lag er bey der küngin. dicz was vnd ist die gro:eßt betreiglicheyt. die her Tristrant ye gethet. doch mag es rechtlich. nicht betrieglicheyt sein. Weil herr Tristrant so:elichs nit auß aigen můtwill vnd frefel getan hat sunder auß schickung vnd würckung materlicher kunst. vor oft #54r# benennt. Vnd als nun die nacht jren lauf aines teyls volpracht het. vnd sich wider umb kert gegen orient. gieng brangel mit betru:ebtem herczen vnd versertem leib vnd gemu:et. von dem küng hin zů ysalden. hieß die auf steen. vnd sich zů dem küng legen dicz ward getan. mit vnwilligem můt vnd was jr vil zů frů. auff zů steen von herren tristrant. bey dem ließ sy jr hercz. vnd gieng mit dem leib czů dem künig. Also ward der küng betrogen. vnd dye fraw bey eren behalten. es belaibe auch her tristrant ein gancz jar in dem hoff vngemeldet. vnd vnwargenommen von yeder man. wie groß die lieb wz. so kunden sy es doch beydenthalben helen. Er redt offt zů seinem diener curneual mich hat wunder wie jch so:elich groß lieb also geleiden vnd gedulden müge. vnd der. nicht sta:ete beywesen sol bey der scho:enenn ysalden. dye doch mein hercz vnd mein gemu:ete alle zeit gar bey jr hatt. vnnd regnieret wie #54v# sy selben wil. werlich curneual glaub on zweifel. solt ich sy nur einen tag nit sehen jch wurd kranck. solt jch aber zwen tag von jr sein. so mu:est jch sterben. Nun wz auch die fraw geleich so sere verwundt als er. wenn sy heten beyde ein kranckheit. Wie die künigin jr getrewe Brangel schůff czů to:edten. vnnd doch nicht geschahe. Darnach über vnlang. bedacht die frau jr wesen. her tristrants halben. vnd viel jr zů. brangel mo:echt so:elichs nun von jr sagen #55r# vnd offenbaren. des sy doch wol sicher was. vnd wolt der mit dem tod lonen. Schicket nach zweyen armen gesellen. gab den sechczig marck silbers. vnd weißt in einen prunnen in einem garten. beualch in bey jrem leben. wer mit einem guldin trinckuaß zů dem prunnen ka:em. er wa:er man oder weib den solten sy to:edten. vnd zů einem zaichen solten sy jr die leber bringen. die zwen gelobeten der frawen. das also zethůn. namen das silber. vnd wurden zemals ser erfrewt. Die künigin aber. leget sich nider vnd ward sich fast klagen. vnd begert von der brangel des wassers auß dem baumgarten. die getrew brangel ward betru:ebt vmb jrer frauen blo:edikeit. nam ein guldin trinckuaß nach heyssen jrer frawen. sy weßt aber nit den verborgen mord vnd vntreü jrer frawen. noch nicht. dz sy yecz sterben sollt. vnd gieng zů dem prunnen. als sy des wassers scho:effen wil. treten die zwen herfür. #55v# greiffen sy an vnd sagten jr. sy mu:est sterben. Brangel erschrack des onmassen ser Vnd sprach. jr herren was sol das sein. nun waiß jch doch nichts getan haben. darmit jch den todt verdient hab. aber wol waiß jch. das jch meiner grossen trewen entgilt. nun thůt es durch ewer tugent auch durch die liebe gotes. vnd last mich leben. biß ewer einer gee zů der künigin. vnd jr sag. jch sey erschlagen. vnd sagt jr dabey. dz jch wider sy sprech. jch wißs nicht. was sy rech an mir. das sy mich on schuld so mo:ertlich verraten hab got waiß. das jch nicht gedenck ye jchcz gethan haben. darumb sy zoren gen mir hab. jch ließ freünd vnd mag. vnd fu:ere auff genad in fremde land darinnen jch on schuld meinen leib so ja:emerlichen verliesen sol Waffen des grossen mordes wz maint dises ding vnd groß vnpild. Es sey dann das. da wir von jrland in dises küngreich faren solten. da gab vns mein #56r# alte fraw jr můter zwai weisse hemd geleich kleyn. vnd sy solt die erst nacht in jrem hembd bey dem küng ligen. ward jr hemd zertrennt vnd zerbrochen. das sis mit eren bey dem küng nit mocht anhaben. do wz das mein noch vngetragen. gancz vnd neü Sy erbat mich mit grosser bete. gelobet mir souil trew vnd freüntschafft. das jch jr mein hembd lihe. nur die ainig nacht das sy bey dem küng mit eren in dem hembt geschlaffen mo:echt. so:elchs wz mir nit gemaint. vnd tet das zemal vngeren. yedoch erweget sy mich. mit so:elicher jrer bet vnd geheyß. das jch jrs zů jüngst lihe. jch waiß nit wz jch jr mer erbewt. dann an der selben ersten nacht. als sy bei dem küng lag. ward mir mein hembd mißhandelt zertrennt vnd vnto:echtig in jrem dienst Dicz sagt jr von mir. wann jch nichcz waiß gehandelt haben. damit jch den tod verschuldet habe. #56v# Durch so:elich jr klag vnnd vnschuld. wurden die zwen mann erwegt in erbarmung. vnd verwunderten sich so:elicher. der frawen fürnemen vnd rach. so sy het vnd doch selbs nicht weßt wie oder warumb. vnd redten zů einander. wz gieng vns nott das wir das weiplich pild jrs lebens beraubten. wir mo:echten es nymmer überwinden. ja wir ka:emen auch von allen vnseren eren wo man so:elichs von vnß jnnen wurd. wir wo:ellen vns an jr nicht vermailigen. vnd weil sy also mit einander redten. lieff ein hund vergebenlich #57r# für den to:etten sy. vnd namen die leber von jm. mit der gieng der ein zů der künigin gar verholenlich jr sagen dye geschickte. Sy hieß in grossen danck haben vnd fraget ob Brangel in jchcz gesaget het. Er sprach ja. darauff begert die frau zů wissen. was doch die sag wa:er. er hůb an vnd sagt jr von wort zů wort. wie si jr erboten. vnd was sy geredt het. da jahe die künigin. sag auff dein treü ob sy jcht mer redt entreüen nain. sy redtt nit mer. dann das sy gern gesehen het. dz wir jr den leib lassen heten. Do das die frawe ho:eret. mercket vnd verstůnd. die großsen trew vnd lieb. So Brangel noch zů jr het. vnd in so:ellichen grossen vnd letsten no:eten sy noch nicht offenbaret. ward si sich selber veinten vnd hassen. vnd sprache. Nun mu:eß es got erbarm. das jch den tag nie erlebt hab. Was sol jch nun Jch arme. das jch mich selbs also gefelschett vnnd soellichen mort begangen hab. Sy #57v# ward so gar betru:ebt vnd bekümmert das sy jr selbs gancz vergaß. vnd in dem selben grossen herczenlichen laid. recht als auß einer vnsinnikeit oder vnuernunfft begert sy. das sy der bo:eß geist so:elt hin nemen. vnd ward gar herczenlich wainen klaget auch so starck vnd ser das der gesell. der die ma:er bracht. geleich still stůnde. vnd sahe sy durch wunder an. Alls aber so:ellich groß vngefu:eg rew vnd laide er an jr sahe. mocht er sich nit lenger enthalten. vnd sprach fraw tro:estent eür gemu:et. Brangel lebt vnd ist nit tode. Jch getorst es vor nicht sagen. wann jch sorget es wa:er eüch laid. So jch ewch aber also ho:er. bin jch fro. das wir jr den leibe gelassen haben Sy sprach ach waffen mir jch geriet deins gespo:ets wol. wann mir ist nichcz zů freüden. seyt jch sy so ja:emerlich verlorn hab. Als diser iren grossen ernst ho:eret vnd sahe. sprach er zů jr. frau Es ist in der warheyt nicht mein spott. #58r# Brangel lebt als war als jch. Aber wo:elent jr das jch sy bring. das thůn jch auch. Die fraw sprache. mo:echtestu mir sy lebentig wyder bringen. darumb gelobe jch dir. dich reych zemachen Diser warde der geheiß fro. gieng hinweg vnd saget das seinem gesellen. der ho:eret die ma:er auch gern. Also namen sy Brangeln mit in. vnnd fůrten die zů der künigin in jr kemenaten. Abenteür. Wie die küngin vnd brangel wider freünt wurden. Auch wie Tristrant ser gegen dem küng versagt ward. #58v# Nun ho:erent wie die fraw sprach. als Brangel zů der thür ein gieng. bis willkommen vil liebes weib. mein frau. meyn künigin. vnnd du mein gebieterin. Jch vall dir zů fůß. jch sůch dein fu:eß. vnd begere genad von dir vmb mein groß schuld. will dir auch ewiklich darumb zů bůß steen. nach dein selbs geuallen. gott sey gelobet ewigklich. das du den leybe behalten hast. er ist auch wol mit seinen genaden herniden gewesen. vnd dir geholffen auß der not. das aber er mir den selben tod tha:et. den jch dir erdacht hett. oder mich sein kraft vnd macht in abgrunde versencket. So richtet er recht. vnd nach meinem verdienen. mir vor nun all mein sünd verga:eb. Sy bot jr so vil freüntlicher wort vnd grosser geheyß. das sy des mordes gegen jr vergessen solt. durch so:ellich hoch erbieten. ward Brangel gesenfftet. vnnd bat dye frawen jr auch ze vergeben. ob sy ye jchtes gethan hette. #59r# das sy solt vermiten haben. in dem wurden sy beyd vor laid vnd auch vor liebe stumm vnd vngespra:ech. vielen vnuersunnen ernider. vnd lagen lang bis sy wider zů sinnen kamen. do stůnden sy auf. Vnd versu:eneten jren neid. wann es was niemant bey in. der in geholffen het. die zwen gesellen giengen hinweg zehand. als sy Brangeln wider zů der frauen brachten do sich die sachen verhandlet heten. wz herr Tristrant nicht anheyme. Sunder mit dem künig pirsen. vnd kurczweil geriten in den wald. zů stund als der kame. ward jm die sach geo:effnet durch Curneualen. Do ward herr Tristrant laide on massen vnd zorn. gieng zů der künigin. vnd sy mit worten ser straffent vmb so:ellich jr fürgenommen übel vnd boßheyt. so aber dz ye geschehen wa:er. wa:er nun anderst nichcz darjnn fürzenemen dann dz Brangel dye vnthat vnd den mort verkiesen solt. vnd füran zů arg nimmer #59v# gedencken. darwider auch solt die künigin sy ergeczen mit allem dem das sy het. wz auch Brangel begeret oder ba:et. vnd haben wolt. Solt die küngin alles staten. vnd volfu:eren. vnd sprach sy darauf wyder zů gůten freünden. in aller maß alls sy vor gewesen warn. Die fraw warde zemal fro. das sy widerumb gefreündett wurden. Jr was auch der spruch ringe. vnd willig zehalten. wann sy bedaucht zů widerleg nichcz zeuil. darauf machten sy die sünn sta:et. vnd küsten aneinander nach gewonheyt jrer landts sitten. IN dem begab sich. das herr tristrant gar ser verschniten warde. doch on all wunden vnd geschahe das durch ein herczogen mit namen Auctrat. vnnd vier grafen. die auch in dem hof waren. diß fünf man vielen in so:ellichen grossen neid vnd haß gegen jm. das es on maß wz. vnd was vmb anderst nichcz dann dz herr tristrant #60r# so gar tugentlich vnd frümmklich lebt zů aller zeit das best tha:et. mit manlicher getat vnd allen dingen. vnd darumb das er yederman gena:em. vnd für sy all fürgenommen vnd gebreißt ward. in allem seinem tůn vnd lassen. wurden sy jm to:ettlichen gram vnd ha:essig. was sy jm auch schanden vnd vnere erbieten mochten des waren sy fleissige. Es geschichet auch noch wol. das der frumm von dem bo:esen geneidet vnd gehasset wirt. wann was der frumm gůtes thůt. das ist dem bo:esen alles lautteres gifft. Er laßt auch gůt bey gůt nitt beleiben. Sunder er verkert dem gůtten alles gůt in args. wo vnnd wie er mag vnd kan. jch halt aber. wer gott vor augen hab. nach frümmkeit stell. vnd sich tugent fleiß. dem schat die vngunst der boßhaften neider nicht hart. Ob sy wol ein weile fürgang habent. Kommet doch zů dem aller letsten. das in jr teyl auch würdett daruon. Nun Auctrat der lieb herczoge #60v# was herr Tristrants geborn freünd vnd zweier leiplichen schwester sün. das er in vil pillicher het lieb gehabt dann gefeindet. Aber was sag jch wo boßheyt vnd valscheit gesiget. da hilft kein freütschafte noch frümmkeit. Also mag jch reden wie wol jm antrant so nahent gesippt wz. so drang sein boßheyt doch allweg für. vnd ließ in nichcz gůts schicken. das erzeiget er auch wol an seinem geborn freünde. Nun als er sta:etlich darauf gedacht wie er Tristranten dargeben vnnd versagen mo:echte. das jm der künig vngünstig wirde. vnd vom hoff tha:et. keret er allen fleise für. ob er yendert ein vrsach gehaben mo:echt durch so:elichen sein fleiß vnd erforschen er zů letst erfůr das herr tristrant die küng lieb het. als er des gewar warde. erfreüet er sich in jm selbs. vnd gedachte er mo:echt kein vrsach gehaben dye jm als eben wa:er als die. vnd darmit er herr Tristranten na:eher kommen mo:echt #61r# Hiermit gieng er zů seinen gesellen. beriet sich mit in dem künig die geschichte czů offenbarn. Auctrat aigenlich zů nennen nach meinem versteen ist ein fürst der bosheit. der nam zů jm die vier graffen sein mit gesellen in aller bo:eßlüstikeit vnd vaigenheit legt zeruck alle natürliche lyeb vnd freüntschafft. vnd zoch auß dz schwerte des verflůchten neides wider sein na:echst gesippt freünde. vnd gieng zů dem Herr jch můß dir ein ding sagen dz mir doch schwa:er ist. yedoch daz du mich nit verdenckest. das jchs auß vngunst thu:e. Es wissent jr vier als wol als jch. vnd ob es zů schulden ka:em das vnser nit wa:eren genůg an fünffen. so seind noch zwen die auch darumb wissent. Tristrant hat dych geho:enet. ist deinen eren va:erig. vnd bůlet dein weib. das wissen wyr siben in ganczer warheyt. vnnd darumb soll er billich sein leib verlieren. wann der schanden ist gar czeuil. dye er dyr ta:eglich thůt #61v# vnd mert von tag zetag. Auch hastt du herr deinen můt allzeuil an den einen man gelassen. vnd helst vns al geleich als ob wir nichcz seind. das duncket mich eyn groß vnmaß an dir. vnd ist halt vnmüglich darzů. Der künig sprach. freünt schweig. ob jch dir anderst lieb sey. vnd beger auch so:ellichs nimmermer. Tristrantt der sol mir stet bejwo:esen. wann jch sein nit enbern noch geraten mag. Du solt auch nit gedencken. das jch jm von deinen wegen gram oder vngünstig werd. So mage jch den schaden vnd schand so jch sein genommen hab gar leicht verklagen. Jch weiß nit. was dir gegen jm ist. aber das weiß jch wol. das jch tristrants mer frommen vnd genossen hab dann schaden oder schand von jm enpfangen. auch warde er durch mich gewundet bis in den tode do er Morholten bestůnd. zů der selben zeite behielt er mir mein leib. leüt. land vnd gůt. vnd all mein ere. ob er mir auch #62r# sunste ainichen dienst noch treü beweißett het dann dye allein. So het er mir doch mer treü. lieb. vnd freüntschafft erzeigt dann jr all. vor vnd nach ye gethan habent. vnd darumb laß ab von deym to:erlichen begern. Tristranten wyll jch miteylen leib. gůt. vnd was jch hab dieweil vnd jch leb vnd getrau dir als meinem freünde. du laßt dir dz auch lieb sein. Als aber die neider ho:erten das jre wort vnnücz vnd vmb sunst warn. vnd der küng so sere wider sy wz. erschracken sy. vnd torsten doch wider in nit reden. giengen sy czornige hinweg vnd vnfro. das sy nichcz geschickt heten. vnd kerten allen jren fleiß zů so:elicher hůt. das Tristrant nit mer zů der künig kommen mocht. Sy weßten daz zů stundan. mit dem kamen sy denn aber für den künig. sagten dem starcke ma:er Der herr getrauet nit das den dingen also wa:ere. wolt sein nie gelauben. vnd het es auch allweg für ein vnwarheyt. #62v# Abentewr Wye herrn Tristranten der hoff versagt warde. Vnd als Auctrat das ho:eret vnd verstůnd sprach er. Nun mag vns wol reüen das es alles sol gelogen sein was wir dem künig sagen weßten wir doch wem wir das klagen sollten. vnd der vns der not pu:esset. die vns der groß herr thůtt. damit maint er herr Tristrant. Hierauf antwurt der künig. Schweigt vnd laßsent mich so:elich red nimmermer ho:ern. Jr geleicht eüch selbs den thoren daz jr dem dro:eet dem jch gůts gan vnd lyeb hab. Herr #63r# Tristrant sol vor eüch wol genesen wie hart jr in neident. auch macht er eüch jm wol gerecht. wann er es vmb meynen willen nit ließ. mit den worten schied der künig von in ab zornig vnd vnmůtige Vnd wolt nun zů růe geen Ach waffen Do vand er Tristrant vor dem bet steen die künigin in seinem arm. recht frewntlich vmbfangen vnd sahe das er sy küsset. Do erschrack der herr on massen sere vnd hůb yecz an Tristranten czů veinden. vnd sprach mit grossem vngestu:emem zorn. Tristrant. ditz ist ein übel freünttschafft. vnd ist ein laster. des dir vnd mir zeuil wirt. dann wo jch nit mer beda:echt wz mir zethůn wa:er. meiner eren halben du ka:emest mit gesundem leib keinem man nimmermer zů seiner frawen. jch wolt es nie gelauben. wie vil vnd offt man mir das saget. O wolt got. das jch in geuolget het. jch hab aber nit gedacht das du so ein vntrew man gewesen seyest. bald #63v# hinweg ab meinem hoff vnd danck got das jch dir dein leben laß. Hiermit schiede Tristrant ab. traurig vnd vnfro oder kla:eglichen not. O des senlichen behenden scheiden. so da geschahe. do sich die geliebeten zwei vngesprochen můsten scheiden Herr Tristrant gieng zů seiner herberg. als er bedacht das er dz land raumen solt vor nicht vrlaub nemen von seiner aller liebsten. vnd also füran jr gancz berawbet vnd von jr abgeschiden sein. wolt jm sein hercz zerbra:echen. jm ward auch so wee. das er den tod meinet gewiß haben Des geleichen was auch der küngi. die laid wol zwiua:eltig not. Jr wz herr Tristrant also lieb. vnd also ser zů herczen gebunden. dz sy nit anderst begert noch gedacht dann in. vnd darumb wa:er sy vil lieber tod. dann das sy on in solt leben. Was grosser vnuolseglicher schmerczen vnd angsten. in disen zweien betru:ebten herczen do entstůnden. do sy beyde jr #64r# groß not vnnd schno:elles abscheiden bedachten. ist von mir vngesagt. wann es erwegt mir mein hercz vnd gemu:et. in so:ellichem getreüen mitleiden. vnd auch gedechtnuß verganger lieb. das jch nit weiter dauon reden mag noch will dann kurcze zesagen. Sy wurden aber beyde krancke. vnd lagen in grosser schwa:erer suchte. es trauet auch yetweders nit genesen on des andern beywonen. Dem künige ward gesagt wie herr Tristrant kranck wa:er. Der sprach. dz wiret mir nit. wenn er hat vngetreülich an mir getan. darumb laß jchs ein ding sein. Wie sol aber den betru:ebten armen geschehen. oder wie sol jr ymmer rat werden. sy mu:essent gewißlich sterben. leicht sy nit an einander sehent vnd eins dz ander an reden müg. wie mag aber dz sein vor grosser hůt. voran so dem küng die sach kunt ist. dardurch sy nun mer vnnd mer mit grosser hůtt verhu:ett werden. Nun mu:essen sy ye zesamen so:ellen #64v# Sy anderst bey leben beleiben. O Brangel getreüe helfferin. gib rat vnd tů hilf darmit sy zesamen kommen. vnd in jren no:eten nit so ja:emerlich verderben. Brangel hůb sich auff. vnd gieng verholen zů herr Tristrant. als sy dann vormal dick getan het. Als sy dar kam. ru:ert sy die türe gar leiß. Curneual gieng herfür vnd ließ sy ein Herr Tristrannt der siech man enpfieng sy. vnd fraget wie sich die künigin gehu:eb. vnd wie es jr gieng Brangel sagt jm. sy gehabt sich recht übel do vmb eüren willen. dann mo:echt sy eüch sehen. vnd mit eüch reden. vnnd wurde auch an den bo:esen la:esterlichen neidern gerochen. so gebra:ech jr nichcz mer. schaident jr aber also von hinnen. so stirbt sy. Do sprache er. sag meiner frauen. Jch wo:elle sy sehen noch heüt in dyser nachte. Wo:ell auch das durch nyemants dro noch vorchte vermeiden. Will sy zů mir geen. So heyß sy do warten in jrer #65r# kemnaten. so sy den span. daran. eyn creücze gemalet ist. sicht her rinnen durch jr kamer. so sol sy kommen in den baumgarten da vindet sy mich bey dem brunnen des flusses. durch jr kemnaten fleusset. daz saget meiner frawen. Brangel nam vrlob gieng wegk. vnd pracht jrer frawen liebe ma:er. vnd dauon sy bald ward gesunde. Abenteür. Wie tristrant vnd die küngin zesamen giengen des nachtes in den baumgarten. vnd wie in der küng heimlich auffwartet in der linden. #65v# Vmb das loß het es ein so:elche gestalt Es was ein scho:ener baumgarten gleich an der küngin kemnaten. darinn entsprang ein brunn. darob ein grosse braite linden Der selb prunn het seinen fluß gerichtes durch der frawen schlaff kamer. vnd wenn sy nit redhaft miteinander mochten werden. so gieng her tristrant zů dem prunnen prach der bletter von der linden. darauff leget er den span mit dem gemalten creücze. das ran dann durch die kamer der frawen. die dann bey dem selben fluß so:elcher botschafft warttend was. Vnd als nun das loß geben ward. kamen sy zesamen. ce mittnacht ward. vnd ward aber ain teyl jr grossen nott gesenfftet. beliben da als die zeit verhenget. aber es wz gar eyn kurcze zeit. die jnen verlihen ward. nach jrem begeren zů rechnen. Des wurden sy beide frisch vnd gesund. ee sy sich schiden vnd ward vergessen aller vorigen clag so sy gehabt heten. sy schiden aber ab in #66r# groser lieb vnd freüntschafft vnd vil lieplichen geberden. Darnach kamen sy durch so:elch jr loß zesamen als oft sy gelust vngejrrt aller neider vnd auf seher. zů morgens lag her tristrant dannocht. als ob er kranck wa:er. vnd saget niemant welichen arczet er der nacht gehabt het. vnd klaget sich so hart. als ob er todt siech wa:er. er gienge aber nicht deßt mynder czů der frawen. so es die zeit begab. damit wurden den neidischen auf sehern die augen verhallten. dz die noch nit fürwar westen wie jm wz vnd redten zů einander. Tristrant hat mein frawen. einer sprach ja. der ander neyn. der dritt sprache jch zweifel daran. doch wolt jch geren die warheyt wissen. Auctrat eyn fürst der bo:eßlistikeit sprach das wil jch vns wol erfaren. es ist ein gezwerglin nit verr von hinn. daz kan geschechne vnd auch künfftige dinge an den gestiren sehen. geben wir dem selben souil gůtes dz es vns die warheit sag der rat #66v# geuiel in allen wol. vnnd wurben vmb das mennlin. dz bracht in auctrat zewegen. wenn sein gesell sathanas. weißt in gerichts dar da er das mennlin fande. er fůrt es mit jm heym. da die anderen auch waren. vnd hůben an. dem mennlein zesagen vnnd auch fragen. wie es doch vmb die sach geschaffen wa:ere. der bo:ese volant das geczwerglin. begund an daz gestiren sehen. vnnd sprach. Mein fraw hat tristranden lieb. vnd ob das nit war sey. so benemet mir den leib. mit welcher marter jr wo:elt. Vnd wil mein herr der küng. jch laß in das selbs sehen. das jch war sag. her tristrant ist lugenlich siech beuind sich das anders. so heist mir mein haubt abschlahen. mit den wortten. brachten sy das verflůcht mennlin für den küng. vnd sagten jm die geschicht. das klein bo:eß wüchtel. sprach zů dem künig Herr wo:elt jr die warheyt selbs beuinden So reyt jagen. mit dem hofgesind in den #67r# wald. vnd sagt meiner frawen. jr wo:elt siben na:echt auß sein. so laßt sy nicht. sy sag das tristanden. der wirt dann zehandt gesund. so bald vnd so ku:en. das er keiner dro. noch forcht nicht acht. vnd geet zů der frawen. so es dann nacht wirt. so laßt das gesind an der enden. vnd geet jr mitt mir. da wert jr sehen. wie dye sach vmb sy beyde gestalt ist. Abenteür. Wie der küng vnnd das gezwerglin in der linden sassen vnd der künigin vnd her tristranden auf sahen. #67v# Der küng thet das alles nach heyssen des schno:eden mennleins. alls die nachte kam. vnnd stigen auff die linden. die ob dem brunnen was. der mon schain der selben nacht gar hell. das sy wol mochten gesehen alles das da geschahe. Sy stůnden vnlang in dem baum. her Tristrant gienge daher. brache der bletter von dem baum. leget den span mit dem gemaleten creücz darauff. vnd warff das in den brunnen. als er dises gethan hett. sahe er den schein von den czweyen mannen ob jm. in dem brunnen. des erschrack er zů mal hart. vnd gedacht es ist kein zweifel nun můßs jch sterben. O west du mein künigin vnd mein fraw. die hůt die vnß getan ist. vnd das du nit her ka:emest. wann dein nott geet mir mer zů herczen. dann mein selbs sterben. yedoch saßs er stille. thet niendert der geleichen. vnd sahe auch nicht auff. Die künigin aber hette mitt fleiß des loßs gewartet. vnd alls sy das #68r# fand gieng sy eylent zů jrem allerliebsten liebhaber. her tristrant stůnde nicht auf als die künigin das von jm gewon wz. vnd wincket jr verholen alls vil er mochte. die künigin gedacht. Ach reycher got was ist disem jüngling das er nicht auf steet vnd gegen mir geet alls er vor gethan hatt. jch waißs nicht was dises ding mainet. noch nicht was in wirret Aber es ist villeichte ettwer hye bey der vnser hůt hat. in dem mercket sy dz wincken das her Tristrant verholenlich tet. vnd stůnd bei dem brunnen still. do sahe sy den schatten von den spehern auf der linden. sy thet der geleichen nicht. vnnd gebaret als ob sy der nicht weßt. Do ließ die fraw jr weißheyt scheinen. vnnd sprach mit grossen listen. was sol jch her zů dir. oder was begerest du. Er antwurtet. Fraw da bitt jch. das jr mir seyt helffen vmb meines herren hulde. vnnd das er mich in seinem hof wesen lasse in so:elcher #68v# massen als vor. angesehen. groß vnschulde. so jr dann selbs wol wißt. vnnd das sich die sach vngeuerlich vnnd on übel verhandelt haben. Sy sprach du solt wissen. das jch dir darzů nit frumm noch hilf Vnd sihe auch recht geren. das dir deyn herr veindt ist. wenn ich bin von deinen wegen zů wortt kommen. on alle schulde Jch laugen nicht. jch was dir hold von meines herren wegen. darumb das du seyn mag bist. vnd das du seiner eren baß pflagest. dann all ander. Nun bin jch zů schimpf vnd schall dardurch worden. das du mir vil lieber verr hindan bist. dann das jch dich wider in den hof biten sollt. dir thů mein herr den tod oder wie er wo:elle istt mir alles gleich. Ach nain. mein frawe durch ewr ere. des thůt nicht. seyd mir nit so hertt. laßt mich doch geniessen. dz jch souil grosser arbeyt vmb euch erliten habe. vnnd nembt zů herczen. das grosse vnrecht. das mir mein herr vmb euren #69r# willen thůt. vnd so hart zürnet wider mich on alle schuld. dann wo:elt jr mir gna:edig sein. so wirt mir auch die huld meynes herren. Sy sprach jch hilff dir nicht darczů. will dir aber mein herr genad tůn des gunn jch dir wol. vnnd ist mir lieb Jch bit aber in darumb nicht. Do sprach her tristrant. so můß jch von hinnen reyten. wie lüczel mein herre das klage. doch waißs jch. das er den schaden nymmer überwinndet. ob jch mit vnwillen auß seinem land reyt. mein wirt leicht ettwa rat. jch kumm auch da man mir es wol erbewtet mich ander leüt auch erent lieb vnd schon haben. mein herr wil des yecz nicht wissen. wenn jch zů land fare das jch als wol ein künig bin als er. jch waiß aber wa jch beleib. vnd da jch nit also geneidet vnd verhasset wird als da vnd da man mir tausent ritter helt. den allen darczů gibt harnasch vnnd pferd. auch alles was die bedürffen. dann wa:er #69v# jch so selig. fraw das jr noch meinen herren ba:etet. das er mir durch sein selbs ere. meine pfand lo:eset. so wil jch zehand dz land raumen. Werlich sprach die frawe das thůn jch ye nicht. wenn er hat so ser geczürnet wider mich von deinen wegen das jch vmb dich nichts bitten will. vnd ob du sein huld nymermer gewinnest. gibt mir nichts zeschicken. vnd ist mein mynnste sorg. mit den wortten gieng die fraw hinweg wider in jren gemach. Her tristrant stůnd auch auff vnd sprach. Nun můß gott erbarmen vnd geklaget sein. das groß vnrecht das meyn lieber herr an mir thůt. vnnd gieng damit czů seiner herberg. Als er für den bawmgarten kam. mocht sich der künig nicht lenger enthalten. zoch auß sein schwert. wolt das geczwerglin erstochen haben. do viel es von dem baum vnd kam daruon laider. Der künig ward gar ser fro des so er geho:ert vnd gesehen hett. vnnd #70r# klaget auch. das jm das mennlin entlaufen was. dem sathanas sein geselle halff das es dem künig entlieff. Der herr erbeitet des tages gar kaum. vnd alls es tag ward. gieng der künig zů der frauwen. bat die mit grosser bete. jm sagen. wz sy mit tristrant geredt hett heint jnn diser nacht. Sy sprach lieber herr jr mo:echten mich der rede wol vertragen. jch sahe in in zwelf tagen nye. vnd wil in auch füran nymermer gesehen. es geschehe dann ondanck mir ist wol souil vnmůtes vnd laides von seinen wegen entstanden. der herre sprach. fraw du sahest in zwar heint in diser nacht. vnd jch was auf dem baume darunder jr miteinander redten vnd anander sacht. da hort jch ewer beyder red das laßs dich nicht betru:eben. mein frau vnnd hilff rnir durch dein frümkeit das tristrant hie bey mir beleibe. jch will jm vndertenig machen alles das jch habe. des sol er gewaltig sein. #70v# Abenteür. Wie der küng die künigin vnd auch brangeln bat mit grosser bet das sy her tristranden wider an den hoff bra:echten. Die fraw sprach. vmb den ku:enen heldt hilff jch ewch nicht. wann heint da jch in sahe. schieden wir mit zoren. jch bitte auch in darumb nicht. dann mir ist lieber er werde vertriben dann das er hye solte sein mit seinem wesen. wann es ist mir nicht zethůn. Es mo:echt auch leicht #71r# kommen. das ewr holden. auß neid. ewch aber vor liegen mo:echten. als sy vor getan haben. so wurd mein schmach dardurch gemert vnd souil gro:esser. es ist besser wir lassen tristrant reyten wo er wo:ell. Ach nain mein fraw. das wa:er vns beiden nit gůt. beker dein gemu:et. gee zů jm. vnd sag jm die botschafft Nain. jch getar jm nit mer zů sprechen. es wurd mir leicht aber verkert. Du getarst jm wol zůsprechen. vnd jch gibe dir ganczen gewalt. neyn Herr jch sol. vnd wil in vermeiden. Du solt in nicht vermeiden. jch hab dir ganczen gewalt geben vnd gib dir den noch mer. das dir tristrant heimlich vnd bey dir sey. als offt vnd wye dich gelust. da er dich nun küsset das nam jch annders für dann ich solt. vnd zürnet als zů ser darumb. das sol mir nymmer geschehen. wann jr habt mir beide erscheint vnd beweißt das jr vnschuldig seyt. nicht mit trewen mainet vnd so:elichs von meiner lieb wegen #71v# getan habt. darumb bit jch dich betlichen. du helffest vnnd ratest. das tristrant bey mir beleib. Hierauf antwurt die frawe. in keinen weg bitt jch in darumb. wo:elt jr in aber wider haben. so bitet brangeln. dz die vmb ewr liebe euch wider vmb den held werb. jch main aber sy thu:e das geleich als vngeren als jch. Der herr begunde brangeln auch ser biten vnd vermanen das sy durch all jr gu:et beholffen wa:er da mit tristrant belibe. Brangel sprach. herr wz sol jch darumb helffen oder in biten hetet jr in geren gehabt jr het in vor nitt vertriben. Ey sprach der herr das laß nun sein er wz wider mich veruolgen. Sy fragt wer das getan hett. er jach ein herczog. der gewinn in auch wider. des mag er nitt gethůn. also mag auch jchs nit gethůn. Ach waffen so geschach mir nye so laid Ja ist dz war sprach brangel. ich getarr es aber nit getrawen. ja für war brangel du magst es mir wol getrauen. waran #72r# mag jch aber dz erkennen. dz will jch dir sagen. jch will in bas halten dann jch vor ye getan hab auch sol er mit ysalden seyn vnd bey jr wesen. so dick er selbs wil. Sy sprach jch main nit das er wider kumm. es wa:er jm auch nit zetůn noch jm frommen So er mit so kleiner schuld eur huld verloren hat. vnd jr den sagern vnd neidern gelaubt. so gescha:ech jm leicht morgen aber also. vnd darumb wil jch des nit werberin sein. jch wolt jm auch vngeren darzů ratten. aber wolt er mir volgen er rit als ma:ere bei zeit an end vnd stet. da man jms bas erbut dann hie Der küng ward sere betru:ebt. bat brangel mit grosser bet. globt jr zů geben groß gůt das sy fleiß tet. ob sy den held am hof behalten mo:echt. vnd hieß jm sagen alles dz er jm zů laid getan het wolt er in schon ergeczen. er solt auch sein pedt heissen seczen in die schlaff kamer der küngin. Also das er füran frů vnd spat. mit der küngin sein mo:echt on menklichs #72v# jrrung. wenn er mich wol erjnnert hat. das er alles übels wider mich vnschuldig ist. vnd darumb verheng jch das sein bete bey mir vnd der küngin sein sol. brangel saß auff. rait in die statt. in herrn tristrants herberg. vnd saget jm dise bottschafft. die er gar gu:etlich aufnam. sy mocht in auch gar leicht erbitten. des. dz er geren thet. Sy rait wider wegk. sagt dem küng wie sy in überbeten het mit grosser gebete vnd vil mu:ee. vnd wye gar vngeren er das gethan het. Also traibe sy mit listen zesamen. das her tristrant wider an den hof kam. als dicz geschach. schůffe der küng mit allem seinem hofgesind. alles das sy tristrant hieß. das sy des zů thůn willig wa:eren. das wa:ere sein ernnstliche mainung wolt das also haben. Vnd sprach offenlich. Er was gegen mir verlogen worden von ettlichen herczogen die so:ellens auch nymmer deßt besser haben. noch mich füran also betru:egen. Vnd keret #73r# sich zů Tristrant. sprach dem gar freüntlichen zů. mit so:elichen worten. Freünt vnd o:ehem. du solt den vnwillen verkiesen noch in vngůtem nimmer melden. jch wil alles thůn das dir lieb ist. Du solt auch hinfür meiner kemnaten selbs pflegen. Vnd allweg mit mir darjnnen schlaffen. auch mit der künig wesen. so dick dir geualle vnd zerrissen sy sich all vor zorn vnd vor laid. die dich darumb neiden. du solt daz auch durch jr keinen nimmer gelassen noch meiden. Nun ho:ert was wunders dz gesein müg. der künig hat nun zům vierden mal Tristrant vnd der frauen geben gewalt. mit willen vergünstet. das sy bey einander sein so:elen. als offts in geual hawet aber Tristrant über die schnůre. Es ist jm ye nach meinem versteen nitt zům argen. noch nicht darumb zestraffen. dann wo mir souil gewalt wurt geben über dz. dz jch lieb het. Jch keret auch ye allen fleiß für. darmit jch mich des #73v# gebrauchen mo:echt nach allen leiplichen begirden. vnd auch nichcz vnderwegen gelassen. dann was jch nit thůn mo:echt. ALs nun herr Tristrant wider zů hulden vnd freüntschaft kam hieß er Curneualn sein bet tragen vnd seczen in der frauen kemnaten. nach heissen vnd gescha:eft des künigs. vnd mocht nun wol mit freüden verklagen wz jm durch meiden vnd zů leid geschehen wz. wann er auch nun bey der vnd mit der künig sein mocht. nach allem willen vnd beyder jr begird. Dyses weret auch nun etwe gůte zeit. dz sy keiner freüden mangelten. vnd ob jchts von den neidern geredt ward vnder in selbs so torsten sy es doch nit für den künige bringen. Eins mals gebürt sich dz Thinas des herczogen trucksa:eß. vnd herr tristrants aller bester gesell rayt an den jaid zů dem selben wald. vand er das laidig getwerglin. als er das sahe fraget er. was #74r# es in disez wald ta:et. dz betriegerlin klagt es het des küngs huld verlorn. es sagt aber nit warumb. so weßt auch Thinas nit. die gischicht so sich verhandlet heten vnd sprach. jch wil dir meins herrn zoren wol hinlegen het aber er gewißt die schuld des schalckhafften ma:endlins Er het es mit seiner aigen hand erhenckt dz wz jm laider verborgen vnd vnwissendt vnd darumb fůrt er dz bo:eßwichtli mit jm. vnd bracht das wider in des küngs huld In der zeit begab sich dz dye neider grossen verdrieß daran heten. dz herr Tristrant so lang in genaden wz. vnd jm so gancz nach seym willen alle ding ergiengen. Auctrat ward aber mit dem ma:endlin reden vnd schwůr bej seym haubt. ob es in die warheit nit gesagt het. so mu:est es sterben. sathanas redt aber auß dem verflůchten twerglin vnd sprach. von welhen listen dz geschehen sey dz wir die warheit nit vinden kunden das waiß jch nit. Aber dz tristrant küngin #74v# lieb hat. vnd wann mir mein herr noch volgen wolt. jch wolt jm weisen. das er nimmer mo:echt betrogen werden. aber er ist mir nit als günstig als vor. vnnd getrauet mir nichcz mer. Wie Auctrat vnd dz twergel Tristranten vnd die küngin verrieten in den tode. Was mochten aber die neider nun tůn do sy solich red vernamen. giengen die aber zům küng. sagten dem souil vor mit vnwarheyt vnd mit warheyt. bis sy in darzů brachten. das er sich verwilliget. vnd #75r# sprach. Jch will es aber versůchen. ist aber das er vnschuldig ist. des jch got getraw. gesell twerge. so můstu in dem feüer verbrinnen. Ey du verflůchte creature hessig vnd vnma:er got vnd der welt. sol dich ein frummer küng gesell heissen der dych billicher verachten vnd vertilgen lyeß dann als senstmůtiklich mit dir reden. dz vngeheür twerglin sprach. herr ob das nit also sey. als jch sag. so růch jch was mir darumb geschicht. dann wo:elt jr mir volgen. so sagt Tristranten zů. Er werd eüch ein rayß t:oun. darzů eüch niemand als taugenlich sey als er. vnd hab nit lenger verzug dann auf morgen. er werd auch nit lenger auß sein dann siben na:echt legent jms nach dem freüntlichesten dar mit hohem erbieten eür diensts vnd eürs guttes. so mag er nit lassen. er můß die küngin sehen noch heint in diser nacht ee er von dannen scheidt. so will jch mit weißsem ma:elb den estrich zwischen der zweyer #75v# pedt bestreüen. vnd so er darein trit. So mag er nimmer laugnen. noch vns mitt keinem lüst betriegen. auch wil jch vnder dem bet verborgen sein. vnd so jch in dar ho:er geen. will jch eüch wecken. Vor allen dingen solt jr hundert man haben vor der thür. wann Tristrant ist freißlich starcke. besunder solt jr auch die thür niemant befelhen dann Auctrat vnd seyn gesellen. Jr gewynnt dannocht all zeschicken. ee jr den helden vahet. Ob aber er die küngi heint vermeidet. vnd nit zů jr geet so heist mir mein haubt abschlagen. Vnd als nun der rat beschlossen vnd Tristrant verraten wz. sprach der künig zů Auctrat vnd seyn gesellen. dz sy der thür pflegen so:elten. vnd bestelten die andern auch. der sy bedorfften der laidig Auctrat vnd sein nachuolger wurden fro. das es zů dem kommen wz dz sy jr neidisch begird an Tristranten ersatten mo:echten. vnd mainten wol dz es nymmer ein verborgen ding sein wurde. #76r# Als es nun schier zů nacht ward redt der küng zů herr Tristrant. vnnd bat den mit grosser bet zů reyten zů küng artus auf vor geschriben meinug vnd so er wider ka:em. wolt er in füran vngemu:et lassen vnd sprach. Lieber o:ehem. Morgen so es aller erst tage. so soltu auf sein vnd mir sagen so wil jch dir die botschaft beuelhen. herr Tristrant verwilliget sich die sach auß zerichten. Er wißt aber laider den verborgen mord nit der jm darunder zů gericht wz vnd sprach herr jch tů dz gern wo hin jr #76v# mich schickt verr oder nahent. vnd wo jch eüren frommen geschicken mo:echt. wa:er mir nit zefer. vnd solt jch halt czů fůssen dar gen. Der küng danckt jm vast seiner gůtwillikeit. er schůf jm aber nit dester mynnder hůt. Vnd als sy nun alle czů pedt lagen. vnd die neider jres amptes auch verwarten. Gedacht herr Tristrant an seyn hinreytten. vnd wolt vor die küngin sehen vnd von jr vrlaub nemen. do sahe er das der estrich mit ma:elb bestreüet wz. er gedacht wz haben sy gesa:eet. czwar es hilft doch nit all jr hůt. jch wil meyn frawen sehen. wz mir halt darumb geschyhet Sehent wz wunders würckt die liebe. Er weßt wol wurd er ergriffen dz er darumb sterben můst. noch dann schlůg er alle vorcht zerug. vnd wolt ye vor zů seiner allerliebsten. yedoch habt jr wol vernommen das so:elich groß lieb vnder den zweien von erst sich begeben hat nit auß schickung vnd ordnung der natur. sunder #77r# auß krafft vnd würckung des getranckes so sy getruncken heten. wann herr tristrant ist sunst so ein weiß man gewesen. dz er natürlicher lieb jr maß het wol zů wissen geben. Aber die krafft des getrancks machet in so:ellicher seiner weißheyt vnwissent. er nam auch einerley fraiß. darjnnen nit mer für nun wye er der liebe jrer begird ein wenig benu:egen getůn mo:echte. in dem wolt er zů jrem pedt gen sein lüstikeit lert in aber ein ander syn. wie er solt von einem pedt an das ander springen als er auch ta:et. vnd sprang also ser. das sich seiner vorgeheylten wunden aine widerumb aufbrach. vnd warde die künigin sampt jm. alles ein blůtt Do růfft der teüfel mit lauter stymm auß dem verflůchten getwerglin. so jm gott nimmer helff. Wol auff herr Nun mügt jr Tristranten vahen er ist yecz bey der künigin. Ach waffen des grossen mordes. mir thůt selbs wee das er so gar mo:ertlich #77v# vnnd fa:elschlich verraten ist. Herr tristrant wa:er dem tod gern enpflohen. vnd sprang wider an sein bedt. aber mit dem einen fůß trat er zů nider. vnd trat in daz ma:elb. der künig vnd die seinen warent bald auf. viengen tristranten vnd bunden jm sein hend auf den rucken la:esterlichen als einem dieb vnd schedlichen man So:elichs aber was yederman an dem hof laid. on Auctrat vnd sein gesellen. Der küng ward der geschicht czemal sere betru:ebt. vnd gefieng ein so:ellichen grymmen grossen zorn wider tristrant vnd die frawen das er vor zorn vnd auch vor laid nicht weßt was todes er sy beide antůn sollt. das man auch füran in aller welte dauon sagen mo:echt. Hier auff fraget er sein ra:et. welliches todes sy sterben sollten der in auch aller vnerlichest wa:ere. Auctrat ein fürst der boßheyt vnnd alles lasters sprang her für. gab dye ersten vrteil #78r# vnnd erteylet herren Tristranten auff ein rad. als einen morder des er doch nit was. vnnd dye künigin sollt man verbrennen auff einer hurden darmit sollte sy erarnen den mort. so sy gethan hette. ho:eret wye vngeleych vnnd vngerecht vrteyl das seind. wie ist gerechtigkeytt da hin hinder getrungen worden. Wer hat ye geho:ert das zwen liebhabend menschen von lieb wegen zů dem tod verurteylet seind offenbarlichen. es seyen denn ander vrsach darbey gewesen dardurch es geschehen sey. Aber was sag jch von dysen zweien menschen es was in vonn aller erst von neids wegen erdacht vnd zů gericht darumben hett gerechtigkeyt do nichssen czů schicken oder zů schaffen. allein neyd vnd haß warent do richter vrteyler vnnd anklager. alles miteinander. Dem künige dem was die nacht ser lang. vnd erbewtet kaum byß der tage #78v# kam daran er den dingen end ga:eb. als jm geraten wz. als der tag kam. ließ er waffen schreien. in all sein land. vnd wz man leüt anheym fund. dz die all zů gericht solten kommen. in ward aber vertagt warumb das recht sein wurde. Abenteür wie herr Tristrant vnd dye küngin verurteilt wurden zů dem tode. Als es darnach noch fru:e was rayt der künig auß der stat zů siczen an das gerichte. vor aller ma:enklichem angesichte. vnnd was vor zoren auch vor laid verwunt vnd nahent gancz vnsinnig also dz #79r# in yemant jchts gebieten torst. Nun waren dise ding dem getreüen trucksa:eß herczog Thinas verhalten gewesen. Vnd hat auch darumb nichcz gewißt. wann solt ers gewißt haben. es wa:er hierzů nit kommen. Tristranten het er also lieb alls sein eigen leib. vnd als die sach nun offen warn. vnd Thinas auch zů dem gerichte wolt. nicht vmb vrteilen willen. sunder ob er in beyden daruon gehelffen mo:echt. gieng er zů dem küng. viel dem zů fůssen. vnd bat betlich mit grosser bet vnd hohen fleiß. Der künig nam aber so:elich bet in übel auf. verachtet die miteynander. vnd sprach. eüch ist mein ere also lieb. nicht als jch gemeint habe. seydt jr mich so hart no:etet vnd bittent vmb tristranten Ach lieber herr gedenckt der grossen treü vnd dienst so er eüch getan hat vnd laßt in geniessen. Der herr redt auß grossem brinnendem zorn. er můß geradt brancht werden. ee diser halber tag fürkommett #79v# ist kein bet für. thinas sprach auß betru:ebtem herczen. so will jch doch nimmer dabej sein noch sehen dz der aller best vnd werlichest held. so er in diß land je kam vnd so ein frumm weib jr leib also verliern sollen. got vom himel sey ewigklich geklagt. das jch in nit helffen mag. dann wegt es recht wie vnd jr wo:elt so überwindent jr disen tag nimmer mer ob man mein frauen vnd den manlichen frommen helden also ja:emerlich verderbet. Ey laß von deinem bet. sy mu:essen beide sterben heüt dises tags. vnd das můß also sein. thinas wolt nit nachlassen vnd bat mer vnd mer vnd sprach. wz eüch Tristrant zů laide gethan hat wil jch mit meinem leib helffen bu:essen. wie jch kan vnd mag. Ach lieber herr. nit verderbt disen man. nit verderbt eür eigen blůt noch die frauen. bedenckt eüch bas hierumb. vnd laßt sy beyd genesen. der küng ward durch so:elich gebett vnd anstrengung. noch mer erhiczt vnd #80r# erglu:et in seym zorn. vnd bran geleich als ein kol. vnd sagt jm zů. daz kein gnade do wa:er. dann dz sy mu:esten sterben. als thinas sahe den grossen ernst vnd brynnenden zorn. getorst er nit fürbas reden. vnd schiede ab von dem künig betru:ebt mit grossem herczenlichem laid. jm mo:echt sein hercz erbrochen sein. do er Tristranten nit erledigen mocht. kert er mit jamer dannen. so:eliche geschicht. wz alle frommen menschen laid. vnd heten mitleiden mit in. Wye herr Tristrant außgefu:eret ward. #80v# DO Thinas nun also traurige vnd betru:ebt dannen rayt. fu:erte man Tristrant gen jm mit gebunden henden auff seinem ruck als eim dieb vnd übelta:eter. vnd vil groß ma:enig des volcks. die jm nachuolgeten. Als Thinas das sahen. ward er herczlich wainen. vnd sprach. O we tristrant mein allerliebster freünd. mo:echt jch dir meiner gůten willen vnd meyn treü so jch zů dir hab. beweisen vnnd erscheinen. so hab nicht zweifels. jch wolt dir helffen. wie es mir halt hernach ergienge. vnd solt jch gewißlich wissen dz man mich hieng als ein dieb. noch dann wolt jch dir helffen. oder den tod mit dir leiden. Nun mag das laider nicht sein. So will jch dir doch deine band lo:esen. mit meinem gewalt. seyd jch nit mer getůn mag darmit schneid er jm die band enzwey. vnd gebot den die in fůrten. das sy in vngebunden liessen. auch ob er behelt seyn #81r# recht. so mag es euch wol czů nucz kommen. als er die wort redt. kußt in Tristrant mit wainenden augen. wenn er weinet jnnigklich mit herczen vnnd mit augen. Do schrey her Thinas mit lautter stymm. vnd grossem bitterlichem wainen O wee ach vnd o wee. das dich mein augen ye gesahen. Nun mag jch disen tage nymmermer überwinden. sy gebarten beid so recht kla:eglich. das der merer teyl des volckes mit in klaget vnnd wainet. dardurch auch billich die verra:eterischen mo:erder bewegt waren. aber sy waren erhertt vnd erstockt in jrer boßheit. gleich jrem herren lucifer. die herrn tristrants pflagen die waren auch all betru:ebt durch die grossen klag. so diß zwen man fůrten vnd wurden mit in wainen. Also fůrten sy in für ein capellen. Tristrant bat mit grosser bet. das sy in liessen in die capeln geen. vnd sy die weil hie aussen beliben. biß er sein gebete volpra:echt. vnd got dem herren #81v# seiner sünd verjech. einer sprach wir haben vns vil zů lang gesaumt. vnd ist zeit das wir geen. darwider redt der ander. was dann das ist bald geschehen. auch bat vns der herr Thinas das wir jm wa:eren gůt. laß wir disen rewigen sein sünde erklagen. damit er sich dem teüfel geuerren müg. was schadt vns wir thu:een seinen willen. wenn des wirt leicht gůt rat. die cappellen hat nicht mer dann ein thüre die ist auch so klein das wir der gar leicht hu:eten. so geet zů der andern seiten der see mit wilder flut an der maur für also daz er vns nicht entrinnen mag. jm geschech recht wol oder wee. darumb thu:een wir jm die freündtschafft vnd lassen in sein sünd klagen. so es vns doch nicht schaden bringet. so:eliches redet er heimlichen mit seinen gesellen. vnd liessent in jn die cappelen geen da seine sünd zů beclagen vor gott dem allma:echtigen. #82r# Abenteür. Wie her Tristrant daruon kam. vnd doch on die künigin nicht daruon wolt. Als her Tristrant in die cappellen kam schloß er die thür gar wol zů. vnd růfft zů got dem allma:echtigen vnd seiner werden můter vmb hilff vnd genade. daz sy jm seinen leib fristen. vnd staig damit zů dem venster. brach das auff. vnd drange so hart. biß er sich doch zů jüngst hindurch drang. sprang in den see. vnd schwamm auß an das land vnd kame daruon vnd lieffe bey dem wasser czů tale offt wider #82v# sehend. ob jm yemandt nach jaget. Dye aber die sein wartetent die ward so:eliches langes gebet gar übel verdriessen. doch vermanet ye einer den andern. das sy jm weil genůg liessen. in dem was curneual sein getrewer vnnd liebster diener. von grossem herczenlichem laid gar nahend gancz vnsinnig worden. vnd west vor so:elichem jamer vnd mittleiden so er mit seinem herren het. nicht wz er thůn solt. yedoch rayt er auß der statt. fůrt seines herren pferd schon gesattlet vnd sein schwert mit jm. Auff mainung ob gott seinem herren daruon hulff. er gedachte auch in jm selbs. mein herr ist listig vnd vindet ettwa weg. dardurch er daruon kommbt. Aber gebe mir got das glück dz jch in auf sein pferd bra:echt. so wa:eren wir vnere entritten. mit so:elichen geda:encken rayt er hin vnd dar. vnd west selbs nit wie oder wa. dann das er jnniklichen klaget das er ye geborn ward. oder aber #83r# damit seinem herren sein end nemen. also rait er nicht verr. er sahe seinen herren vnd sy erkannten beyd aneinander. curneual rit eylend dar. pracht seinen herren auf seyn pferd. vnd wurden jres zesamen kommen zemal hoch vnnd ser erfreüwt. Her Tristrant gürtet sein schwert vmb sich vnd stellet sich zů wo:er ob in yemand nach reyten wurd. das sy czů streit wa:eren bereyt. Curneual sprach herr was mag vnß nun geweren. gleich als ob er wo:elte reden. wer mag vns nun thůn. so wir beyd zů streit geschickt seyen. heben wir vns von hinnen wenn jch waiß wol als bald der küng erfindet. das jr entlauffen seyt. so wirt groß nachsůchen. wann wir dann geren von hinnen wa:eren. so mügen wir nicht. darumb reyten wir entzeit. Hierauf sprach her tristrant. jch will meinen leib nymmer von hinnen pringen. es sei dann das jch die künigin auch daruon bring oder den todt mit mir hye kiesen. solt sy #83v# gemartert werden. von meinen wegen sterben. vnd jch daruon kommen wie mo:echte jch das ymer überwinden vnd verklagen. wo wa:er die groß lieb vnd trew. so wir zů einander haben. solt ich sy tod wissen. vnd mich lebend. wie mo:echt jch ymer on sy geleben. jch wurde mich selber to:edten. auch waiß jch wol. dz sy mer klaget mich dann sich. vnd darumb wil jch mit jr sterben oder versůchen ob jch sye müg dannen bringen. bescha:ehe das. jch wolt meinen zoren an ettlichen neidern beweisen. das sy mein füran gedenckenn solten. Also rait er in einen dicken busch bestecket sich vnd sein pferd allenthalben mit laub oder blettern von baumen. mit so:elicher grosser listikeit. ob der küng selbs für in gen solt. so wa:er er jm vnbekannt gewesen vnd rait dem gericht also nahen das er wol sehen mocht wz da geschahe aber in mocht man nit gesehen vor der dicke des busch. vnd auch der bletter damit er #84r# besteckt was. Nun ho:ert von den. die vor der cappelen stůnden die belanget hart daz Tristrant sein gebet so lang macht. vnd redt ye einer zů dem andern. sy solten in herfür vordern. do sprang einer zů der thür. laut ru:effend. jr mu:est noch heut eur gebet lassen. wz ist. das wir so lang hie steen. es ist ein groß vnmaß. vnd můß yedoch sein. jm gabe aber niemand antwurt. do wurden sy erzürnt stiessen die tür mit grossem zoren auf. vnd wolten jren můtwille an im rechen si funden in nit. sy kamen zestund für den küng #84v# vnd sagten das tristrant entlauffen wa:er Vor grossem laid vnd zorn sprang der künig auff vnd sprach. Wol auf freind vnd mann vnd helfft in sůchen vnd wer mir in bringt dem gibe jch souil schaczes das jm nymmer zerrint. Durch so:elichs geheissen waren jr gar vil. die sich balt bereiten nach zesůchen. ob sy in yenndert vinden vinden mo:echten. Es was auch so:elliches sůchen. ettlichen laid. die selben sůchten mit vnwillen vnd vnfleiß. in wz auch lieber sein hinkommen. dann das sy in funden hetten. Der laidig auctrat sůcht auch nach. er wider rayt aber gar bald. wenn er forcht fund er tristranden der wurt so:eliche pfand von jm nemen. der er nymer überwinden mo:echt. darumb was jm vil lieber er fund in nit. Als nun die sůcher wider kamen vnd nicht funden. ward der küng betru:ebt vnd wolt sein prinnenden zoren an der frawen erku:elen. vnd ward jr vast droen mit fraißlichen worten. er wolt #85r# jr lieb zersto:eren. vnd jr den mort gellten so sy getan het. vnd hieß sy damit hinfu:eren das man sy verprennet auf einer hurde O edle künigin. nun bistu doch eins so:elichen tods gancz vnschuldig aller sachen halben. Nun hat doch der künig euch beiden willigklich vnd vngeno:ett verginst eur wesen bey einander zů haben. wie vnd euch gefalle. O wie gar ein herttes vngerechtes vrteyl da erteylt ist. do ain einiger man allein erteylt hat. vnd nit nach ordnung des rechten. weder anklagt. noch der vrteyl gefragt hat. Wee wie grosser gewalt ist da geschehen. jch main nicht das der künig in sein selbs hercz rechter lieb nye empfunden hab. Ob er leicht lieb gehabt worden ist. so hat er doch nitt rechter lieb widerumb gehabt. dann wa:er jendert ain klaines fincklein der lieb in jm gewest all sein tag. er solt das billichen da haben erscheinen lassen. vnd als man sy yecz hinfůrt. kam mit grosser eyl ein #85v# herczog der wz außmerckig. růfft den küng an. mit grosser bet. das er vernemen welt warumb er darkommen wa:ere. Der künig hieß in reden. do sprach der siech. Herre jch ho:er die künigin mu:eß sterben. vnd jr wolt jr geren ein la:esterlichen tod thůn Nun bedunckt mich. ob sy verprennt werde sy sterbe on laster. wenn jr seit so reych vnd gewaltig. jr mügt sy hencken oder verprennen. wie vnd jr wo:elt. jch nenne aber euch ein tod. ersturb sy des. so wa:er jr laster tausentfaltig mer. dann ob jr y hie erto:edt. Der künig bate das er jm saget wz todes das wa:er. antwurt der siech. Herr jr so:elt mir die frawen geben. so will jch jr den leib benemen mit einem bitterlichen vnd la:esterlichen sterben so ye kein man erho:ert hatt. Abenteur. Wie der siech herczog die künigin wegkfůrt. vnd wie jm die her Tristrant wider nam. vnd selbs mit jm fůrt. #86r# Vnd sag euch recht wie. jch wil sy meinen siechen pringen der habe jch leichte hundert oder mer. die mu:essen all nacheinander vnreynikeit mit jr pflegen. dz kan vnd mag sy mit lebendigem leib nitt erweren noch hinkommen. ob sy hallt zehen frawen sterck het. das ist eyner künigin der aller schma:ehest vnd vnerlichest tod als er hie erho:ert ist. Der künig sprach. jr habt war gesagt. wer thůt mir aber gewißheit. das jr jr den leib also benemt. als jr geredt habt Antwurtet der vngeheür siech herczog. Jch gelob euch dz so tewr. als jch ymer sol. ob jch die frawen bey leben laß. das jr mich vnnd meiner sün einen heyßt hencken oder sunst erto:etten. wie vnd jr wo:elt. vnd alle mein siechen darczů. Auff so:elich gelübde gab jm der künig die haußfrawen. vnd vermeinet er hette sich hart wol an jr gerochen jm ward aber groß laster vnd vnere darumb geredt. als weit das gancz land wz #86v# vnnd nicht vnbillichen. da er sich selbs saumbt disen zwaien souil vnere anlegt gepüret sich auch wol. dz jm schand vnd vnere darumb gebreyst vnd zů geczelt wurde. als weit so:eliches erhell. jener aber ward ser fro. da er dye scho:enen frauen mit so leichter bete erworben het. Vnnd nam die für sich auff seinen maul vnnd rait hinwegk. Nun lag des siechen herren wege. das er gleich für herren tristrant reyten můßt Curneual erkannt die scho:enen ysalden oder künigin von verren. Vnnd sprach. #87r# jch sihe mein frawen dort herfu:eren. Do das herr tristrant gewar ward. klaget er mit ganczem herczen. das ein vnrainer masselsüchtiger man mit seiner hand den rainen leib beru:eren solt. vnd ward dardurch zů grossem zoren bewegt. vnd für rayt disem den weg. als er nun nahend neben in kam. namen sy die pferd gar fraißlich vnder die sporen. vnd mainte seinen an den zů rechen. als er auch tet. mit grossem grymmigem zoren. hawet er den herczogen der die frawen fůrt enmitten von einander. das. das oberteyl des leibes tod zů der erden viel. Darnach hawet er vnder den andern siechen er vnd curneual. das nitt mer daruon kamen dann ainer. hyemit nam er die künigin sein allerliebste frawen gar freüntlich in sein arm. vnd empfiengen so gar lieplichen vnd freüntlichen aneinander. das jch dauon nit sagen kan Doch heten sy kein zeit da zů beleiben sunder mit schneler flucht eilten sy den enden dannen #87v# vnd kamen in ein grossen wald. aber der siech. der da genesen vnd hinkommen was Kam zů dem küng. dem sagen vnd clagen. das sein herr vnd die andern all erschlagen wa:eren. vnd dye fraw genommen vnd hin weg gefu:ert. vnd das dicz tristrant getan het. auch wie er kaum wa:er daruon kommen. Do der küng das hort. do gebaret er als gar fraißlichen vnd zorniklichen das es wunder ist zesagen. vnd bat all sein freünde vnd mann das die auf wo:elten sein vnd nach sůchen. vnd globet wer in fund vnd über in richtet vmb die grossen laide so er jm tet. dem wolt er mitteilen leib vnd gůt die weil er lebet. Hierdurch wurden die ritter vnd die andern aber gereiczt nach zesůchen. eilten bald auf jre pferd vnd sůchten ein ganczen tag als vmbsunste ettlicher sůchet vngeren vnnd was fro das er nit fande. #88r# Abenteür Wie her tristrant die künigin daruon pracht. wahin sy kamen. vnd ettliche zeit bey einander waren. vnd wie es jnen ergienge. ALs sy nun verr vnnd nahen allenthalben in dem landt gesůcht hetten. vnd doch nichtt funden. kamen sy wider zů dem künig. der fraget zestund. ob yendert eyner vnder in allen wa:er der her Tristranden gesehen hette. Sy antwurten all neyn vnd weßten auch nyendert mer zesůchen Dicz klaget der küng so sere vnd so hoch das es mir eines teiles vngelaublichen ist vnd bat all ander fürsten vnd herren auch all sein holden. ob in tristrant yendert zů ka:eme. das sy jm vmb sein willen vnnd sein gebete. den leibe nemen wo:elten oder aber jm den czů schicken. So wo:elte er in selbs richten. vnd bas versorgen vnd bewaren dann er vor gethan het. vnd weil #88v# er also zornig und wu:ettend hin vnd her gieng. sahe er einen bracken angepunden vnd auß der massen ser fechten vnd wu:eten. Der brack hieß vctant. den hette her tristrant gar lieb für all ander hunt. denn er was sein vnd het in erzogen. Der künig fraget einen knaben wes der hundt wa:er. der also frischlich vnd ernstlich vecht. der knab saget jm. er wa:er tristrants bürßs brack. zehand schůff er mit dem knaben. das er den hund erhieng. ob er in aber leben ließ. so wolt er jm die augen ausprechen. Der knab nam den pracken vnd rayt mit jm von dem weg jm was aber jnnigklichen laid. das er in to:edten solt. vnd seczet jm für. er wo:elt sich ee des landes verzeihen ee er den hund wo:elt to:eten wenn er hett her tristranden gar lieb. er ließ den bracken lauffen wa er wolt. vnd rait er hin heym. der brack vctant lieff nach dem spor seines herren. vnd kam gerichtes in den wald darinnen Tristrant wz #89r# der ho:eret den hund von verren gellen vnd nachjagen. des erschrack er on massen ser vnd sprach zů curneual. Nun mu:eß wir verloren sein. wenn jch ho:er mein bracken mit dem vert man vns nach. darumb rat was wir thůn so:ellen. wenn jch nicht erdencken kan. wahin wir keren so:elen. wir mügen in nicht entrinnen noch nitt entlauffen. aber mit eren wo:ellen wir mit in streitten vnnd vnser leib so tewr weren das jre weib daheim das nachjagen klagen vnd bewainen weren. sy mu:essen dz nachsůchen erarnen das es in selber laid wirt. vnd on zweifel. er hatt den habich angerennt. welicher zů vordrist jagt der sol auch nymer von hinnen kommen. curneual sprach. Herr das ist vns kein fromm Sy seind werlich leüt. wir mügen jnen nicht geleich fechten. Jr ist vns zů vil. ob wir sy nun geleich mit neid besteen. So mu:eß wir doch zů letst todt wesen. Nun wil jch allein die nott für vns leiden. reyt #89v# jr in den wald da jr genesen müget. vnd nembt die frawen mit. wenn mit dem bracken damit man vns nachuert. will jch wol bewaren vnd fürkommen dz man nitt weiter damit sůchen noch nach mag jagen. vnd bat den herren gar ser. das er beyzeit rit. da er sich vnd die frawen behalten mo:echt. Secht wye ein getrewer diener der wz. wer hat ye seins gleichen geho:ert oder gesehen. er wolt willig in den tod reiten der warten das sein herr den leib mecht behalten. Her tristrant aber sprach jch wil meinen leib mit eren verliesen oder meyn frawen daruon bringen. mit dem kerten sy dannen. wurden alle drew za:ehern vnd herczelich betru:ebt wenn sy mainten nu aller erst den tod gewiß haben. vnd ward in alle vorige clag vnd kümernuß genczlich ernewet. Curneual der getrew sahe offt wider. wie nahen der brack wa:er. vnd hielt also still in mainung den bracken zů to:eten vnd von den veinden seyn leben darumb #90r# zů verliesen. Curneual hielte mit zornigem můt bey einem baume. wenn jm was laid das sein herr nit fliehen wolt. vnd nam war wo der brack herkam. vnd nam jm für. das er den bracken vnd die in fůrten wo:elt zů tod schlahen Do kam dz gůt hüntlein allein auf der vert nach jagent. do curneual das sahe. ward er widerumb ser vnd hoch erfrewt. Vnd sprach dem bracken zů. der auch fro was dz er in funden het. curneual verklaget alles seyn laid. nam den hund zů jm auf sein pferde vnd rait mit freüden in den waldt nach seinem herren. er het aber der spor vermisset. vnd geschweig auch der brack gancz still der het vor sta:etigklich on vnderlose geklenckt. als dann die hündlin gemeinklich. in sůchen. vnd auch in freüden tůn Do ließ er in nyder zů der erden. vnd hiesse in sůchen nach seinem allerliebsten herren. Der bürsser Vctant kam auf das recht spore. vnd sůcht nach wildt das wz #90v# geschaffen gleich als man vnd weib. als nun curneual seinen herren fand. vnd mit jm die künigin. ward jm recht fro:elichen zů můt. zestund ward her tristrant auch gar fro. vnd fraget wem er den hunt na:eme. oder wie er darkommen wa:er. daz sagt er jm alles. vnd wurden so sere erfrewet das sy vergassen aller vorigen klag. angste vnd nott so in ye geschehen was. vnd ritten also den ganczen tag. in dem wald so verr das sy gewißlich mainten. ob alles volck in dem ganczen küngkreich sy sůchten. so mo:echten sy jr doch nit vinden doch sprach er. jch will noch bas besehen ob vns yemand da gesehen oder geho:eren müg. Vnd als er fand die stat oder die ende sicher sein. do liessen sy sich nyder. vnd machten in ein wonung mit holtz laub vnd mit gras. das trůgen die zwen herr Tristrant vnd curneual zesamen. die fraw halff auch darczů souil sy kund vnd mocht. Also waren sy den enden nahen zwei jar #91r# vnd liten groß armůt. sy heten weder essen noch trincken dann kreüter. so sy in dem wald funden. so ward in auch jr speis zů zeiten gebessert. wenn her tristrant vo:egelin schoß. oder visch fieng mit einem angel. in dem wasser. das dann nahent bey jnen für floß. Auch sagt die histori er sey der erst angler gewesen. dann ob er wol fisch oder vogel gefangen hat. so haben sy das nymmer recht gesieden noch gepraten künnen. auch weder brot noch keinerlei ander speiß noch tranck gehaben mügen. vnd litten so:elich groß hunger vnd kummer. das es vnseglichen ist noch machet ins die liebe alles su:eß vnd gůt. auch die sorg so sy heten vmb verlierung jrer leib. Jch laß mich aber wol beduncken. solten yecz zwey liebhabende menschen nur zwen monet in so:elicher grosser kümernuß hunger vnd armůt sein. sy mo:echten das nitt erleiden noch on den tod hinkommen. auch ist zů fürchten. ob sich in der welt eynes #91v# vmb des andern willen. in so:ellich grosse nott ga:ebe. als dise zwey gethan habend Nun hetten sy es ye auch geren wa:eger gehabt. es mocht aber den enden nit seyn Auch hetten jre pferd nicht anders zů essen dann laub vnd graß. damit wurden sy auffenthalten. Abenteür Wie ein ja:eger hern tristranden vnd die künigin schlaffendt beyeinander fand. vnd den künig marchsen auch darfůrt. vnd wie es darnach ergieng. #92r# Nun mo:echt man wunder haben. wie sy so:elichs strengs leben vnd groß armůt heten erleiden mügen. vnd sy doch beide von künigklicher art in allem wolluste vnd senfftigkeit von jugent auff waren erczogen. vnd vor malen so:elicher nott. auf ein ainige stund nye empfunden heten Hierauff antwurt jch. das rechte ware liebe auch rechte nott. angst vnd kümernuß. so:elich leiden gar bald erlernen. wenn es ist ein gemain sprüchwort. jamer lernet wainen. Also ist disen zwaien auch geschehen. sy litten den enden alle dye armůt. so die menschen geleiden mügen. es wa:er auch nit vnmüglichen gewesen das sy wa:eren zů tod erfroren. wenn der harb vnd die regen jre klaider. nahendt gancz ab in erfeült hetten. yedoch waren sy die vorbenannten zeit. als nahen zwey gancze jar das sy weder leüt weder stett noch do:erffer sahen noch auß dem wald nye nicht kamen. so lang vnd so vil biß #92v# sich jr sach anders wandelten. Nu het her Tristrant ein gewonheit mit der frauen willen. so sy sich zů rů legten mit freündlicher red vnd geperde aneinander ergeczeten biß zeit was zů schlaffen. so czoch er sein schwert auß. vnd leget das allso bloß zwischen jr beyder. dises ließ er keyn nacht vnderwegen. vnd was doch gar ein selczame gewonheyt. auch ein teyle vnmüglich der grossen liebe halben So sy zesamen hetten Aber es kam inen hernach zů grossem heyl. vnd sag euch als wie. Es gebüret sich das küng Marchsen ja:eger einer eines tages gar fru:e in den wald gieng. der hett einen hürß gespirt vnd gieng dem spor nach. aber er verlore den wider. vnd kam geleich zů der hüten da die beyde schlaffend lagen. Er stůnde still vnd pidemd vor grossen forchten. vnd als schier er tristranden erkannt hůb er sich hinwegk. doch mercket er vor eben wie sy la:egen vnd eylet sere vnd balt zů #93r# dem künig heym. jm sagent. wie er herr tristranden vnd die frawen gesehen vnd gefunden hett. Der künig hieß in zů den dingen still schweigen. vnd begeret an dem ja:eger das er in selbs darbra:echt czů dem hüttlin. der ja:eger thet das. vnd brachte den künig mit jm dar. wenn es dennoch gar fru:e was. als sy in nahent kamen. da stůnd der künig von dem pferde. ließ des den ja:eger pflegen. vnd gieng er zů fůssen dar. als er zů der hütten kam. do fand er sy beide schlaffend. vnd das bloß schwert zwischen jr beider. als jm der ja:eger hette gesagt. er hett darab groß wunder. gieng in na:ehner graiff leiß nyder. nam das schwert zwischen jr. vnd leget das sein an die statt. er leget auch seinen hantschůch auff die frawen. vnd gienge wegk wider zů dem ja:eger vnd rait zů seinen gesellen als ob er nye weitter kommen wa:ere Do aber her tristrant der ku:en held erwachet. sahe des küniges handtschůche #93v# ligen auff der frawen der künigin. Nam in gar frembd. vnd fraget zestund. wes der handtschůch wa:ere. die fraw erschracke zemal sere. vnd sprach. Sy west nit mit welichen listen oder wie er daher kommen wa:ere. Vnnd als her tristrand seyn schwert. will wider einstossen. so sicht er das dicz. künig marcksen ist. vnd jm daz sein darwider genommen. Do sprache er zů der künigin. nun ist nicht zweifels dz wir lebendig oder mit gesundem leib nymer von hinnen kommen. wenn künig marcks ist hye gewesen. er ist vns auch nicht verr. wa er halt ist. Nun haben wir den todt gewiß. nun ist nichts. des wir vnß getro:esten mügen. wir haben seiner hübschkeyt genossen. das er vns schlaffend nicht erto:edtet hat. so aber wir auffsteen. so haben wir beyde den tod gewiß. Hiermit hießs er curneualen die pferde sattlen. vnd wol bald pringen. sy sassen auff vnd ritten in schneller eyle alls ob #94r# man jnen mit einem ganczen ho:ere nach jaget. vnnd sy weßten doch nicht. welichen enden der künig was. Sy riten den tag biß auff vesper zeit. do kament sy in ein gerewt da beliben sy. stůnden von den pferden. vnd lasen kreütter vnd würczen die sy miteinander assen. dann hettent sy es besser gehaben mügen. wa:ere in vaste nott gewesen. doch was der geding daz sy mainten dem tode empflohen sein. wol mer. dann halbe jr speiß. Nun was eyn geystlicher priester nicht verr von den enden. der was gar ein frummer man vnd eins gůtten lebens. der hette ein clausen in dem wald. verr von den leüten. daz er got dem herren deßtbas gedienen mo:echt Der selb briester hieß vgrym. vnd was künig marcksen beichtuater. Eins tags do rayte herr tristrant czů dem briester. vnd wolt bůß von dem empfahen. aber der briester wolt jm keyne nicht geben. er ga:ebe dann die frawen jrem mann wider #94v# vnnd saget jm darbey. ob er allso in den grossen sünden erfunden wurd. das dann sein sele ewigklich darumb leiden mu:eßt. Es stůnd aber tristranden dannoch nit also. das er die frawen so liederlichen mo:echte von im geben vnd sich jr verwegen Vnd rait on bůß dannen. also waren sy in dem wald so lang. biß gleich vier jar verenndet hetten. von der zeit. als sy den vnseligen tranck getruncken hetten. czů hand ward in das ermklich leben. vnd der groß vngemach. so sy in dem wald erlitten zemal ser laiden. vnd mainten sy mo:echten so:elicher grosser not vnd hertikeit nicht ein tag mer erleiden. dz sy doch vor so mangen tag als nahen zwei gancze jar gar williklich vnd on verdriessen geduldet vnd erlitten hetten. Nun ho:ert vnd merckt wie so gar grosse krafft der getranck in jnen gewürcket vnd sy gemeysteret hat. zů so:elicher grosser herttigkeyt vnd jamer. so in daruon #95r# entstanden ist. vnd sy sich mit nichte daruon ziehen noch genemen mochten. als aber sein krafft vnd würcken het auffgeho:ert. in an einer nacht zů vil wz. das sy sich nymer in so:elicher nott geleiden mochten. wiewol die natürlich liebe auch ser in jn bran vnd so anhefft worden wz. das eins das ander ye nicht wol gelassen mocht. noch dann so ward in der enden. also ser laiden. das sy in kein weg lenger da beleiben mochten. sunder jr wesen verkeren. wie vnd sy mo:echten. Als es wart tag riten sy alle drew für den wald. Vnd kamen zů vgrym. her tristrant bate mit grosser bet. das er jm riet vnd beholffen wa:er. damit er seiner sünden ledig wurd. vnd saget jm. wie es in so ser het gerauen das er die frawen nicht widergabe. zů der zeit als er in es geheissen vnd gebeten het Doch wolt er es nach seinem rat vnd heissen noch geren thůn. So:elichs durch die künigin gar willigklich ward verginst #95v# Als der briester das hort. ward er fro daz sy sich zů so:elichem verwilligten. vnd in vmb rat vnd trost heimsůchten. schůffe in gůt gemach vnd tet in das beßt so er kund vnd mocht. Er fraget herren Tristrant ob er aber rew darumb hett. das er die frawen so lang bey jm gehabt hette. vnd ob er sy noch widergeben wo:elt. er antwurt ja. er wo:elt es geren tůn. wa:ere auch sein maiste clag. das er es nitt langest getan het. Der briester ward der antwurt zemal fro. vnd schrib zestund dem künig so:elich lautend brief. Herr dich bitet dein maister vgrym durch die lieb gotes vnd seines gebetes willen. du wo:ellest mein frawen deinen gemahel wider nemen dye schaff jch dir czů pringen. an weliche end du wild. vnnd wenn du sy haben wild. so komm selbs nach jr mit wenig leüten. auch bit jch betlich du wellest her tristrant dein huld widergeben des bistu jm vnd dir schuldig. auch kan vnd mag #96r# er das widerumb wol dienen vnd behulden. Hierjnn bit vnd gebewt jch dir bei den geboten gotes. du wo:ellest mein so:ellich begeren nit verachten. sunder zů gůt vnd selikeit deiner sel vnd leib aufnemen. dann es gepürt dir zethůn. deyn vnd ewr aller eren halben. Vnd als der brief geschriben ward. beualch er den tristranden dem künig zů bringen. darbey sagen. das er jm riet vnd ba:et das zethůn darumb er jm geschriben het. Her tristrant hůb sich auff die fart. vnd als es nacht ward kam er gen Thintariol in den baumgarten zů dem prunnen. darbey jm vormalen dick lieb vnd laid widerfaren wz Er hefftet sein pferd an die linden. darauf jm einest der küng gewartet het. vnd gieng mit grosser listikeit gegen der kemnaten darinnen der künig lag. wenn die küng der selben czeit nicht so:ellich herrlich bala:est gehabt haben als yecz sunder auf der erd jr schlaf kamer gebawt. als noch etlichen enden vnd #96v# küngreichen gewonlich ist. darumb mo:echte Tristrant den künig wol anreden. Vnd sprach. Abenteür. Wie her tristrant dem künig den brieff selbs bracht. Vnnd wie er die frawen widergabe. Künig schlaffest du. er antwurtet Ja her Tristrant sprach der mich ließ. Du mu:esest ein weyl wachen. so sprich warumb jch wachen so:ell. aber beyt biß es tage werde. des mag nicht sein. es ist kein stund noch zeit zů beiten. So sag an wz das sey. Her tristrant sprach. dein meister #97r# vnd beichtuater Vgrym enbeüt dir seyn gebet. vnd heyßt dich vermanen. ob er dir lieb sey zů einem meister. das du denn wo:ellest leisten darumb er dir geschriben vnd gebeten hat. Er rat dir das auch mit treüen. So solt du das auch gern tůn. wann er will dirs für dein sünd zů bůß geben. dann wz dein meinung sein werd das laß schreiben vnd den brieff morgen hencken an das rot kreücz. das do stet in dem dorn vor der stat. do sich die straße in zwei teilen. do wil dein meister den brieff hollen lassen. vnd warff darmit den briefe durch ein venster auf den küng. Der erkannt Tristranten an der sprach. Vnd mocht nicht gelassen. er spra:ech czů jm. Du bist Tristrant vnd jch hab dich an deiner sprach erkennet. dann beüt ein kleine weil. jch hab mit dir czů reden. Tristrant aber keret sich an den künig nichtt. vnnd rayt mit gůttem fride do er dann czethůn het. Als der künig czů der thüre #97v# auß gieng. vnd mainet er wolt jm vast zů. do was diser schon hinweg. da wolt er jm auch nit nach jagen. dann er erbeitet gar hart. bis es tag ward. das er nun ho:eret. was jm sein meister geschriben vnd so fleissig gebeten het. Als es nun warde tag. laß er den brieff mit gůtem fleiß. da es aber vmb die sach wz. da het er rat mitt seinen ra:eten. wz jm hierjnn zů thůn wa:ere. vnd sagt in. wie er sy bey einander in dem wald. het ligen funden. ein bloß schwerte. zwischen jr beyder. vnd all geschichte das selb geschehen. Er schwůr auch wol mit ganczer warheit. er weßt auch on zweifel. das herr Tristrant die frauen zů weib nie gewunnen. noch sy vnzymmlicher ding nie angesůcht het. allein hat er sy von meinen wegen. vnd mir zů liebe lieb gehabt. Hierauff was seyn maynunge dye frawen wyder zů na:emen. ob jms anderst herr Tristrant wolt geben. So:elliches den ra:eten auch wol gemeynt #98r# was. Aber herr Tristrant ward hyerjnn außgeschiden das der weder frid noch gelayt haben solt. Nun an dye ende da er dye frawen hyn antwurten solte. vnd wyder dann an sein gewar. vnd hinfür Curnewalisch land ewiklich vermeiden. das ward also geschriben. vnd dye statt benennet dahin er dye frauen bringen solte. vnd als das verschriben vnd veruertiget ward. hieng man den brieff an daz creücz als jm herr tristrant bescheiden het ALs nun der tag seinen lauff verendet het. vnnd dye nacht her gieng. Holt herr Tristrant den brieff. vnd bracht den dem bryester Vgrym. Als der den brieff überlaße saget er herrn Tristranten des küniges meinung. Der richtet sich nun auff die vart. vnnd bracht dye frawen zů der ta:eding. Vnnd sorgeten beyde jr scheyden gar herczenlich ser. Sy wißten auch nit ob sy nymmer mer der enden ka:emendtt #98v# da eins das ander sehen mo:echt. das waz in gar außdermasen schwa:er. vnd jr scheiden vil zefrů. Als sy nun zesamen kamen. vnd einander ansichtig wurden der künig vnd herr Tristrant. do sprache der künig. Wie nun herr Tristrant wo:elt jr mir die frauen geben. Ja gern sprach tristrant. ob jch eüer huld haben mag. So will jch das gern tůn. Er antwurt mein huld mügt jr nicht haben. vnd widersag eüch die genczlich. Herr Tristrant sprach. Warumb doch. oder was hab jch gethan. darumb jr mir eür huld als gar versagt. Warumb. Do dürfft jr nicht nach fragen. Jr habt vil gethan. des jch groß laster vnd vnere hab. Hab jch jchtt gethan das will jch gern bu:essen. jch wayß aber so:ellicher schuld als jr sagt. auf mir nicht. vnd verwillig mich doch zů bůß Was sagt jr vonn bůß. so jr wider mich habent nicht gebůssett. Fürwar das wa:erent gar vnmügliche ding. der man nit #99r# gebu:essen mo:echt. mag jchs nun nit bu:eßsen so laßt mich doch gniessen eür selbs tugent. Meiner tugent noch keines menschen. mügt jr gegen mir nimmer genießsen. wann sein ist zeuil. was jr mir lasteres beweißt habt. des main jch nit. vnd waiß nicht das jch eüch gelestert habe. Nicht. ja da hebt es eüch alles vnhoch. was jr mir ye gethan habt. Herr jr czeihent mich gewaltes vnd thůt mir vnrechte. yedoch bit jch eüch. jr vergebt mir mein schuld durch dye liebe gottes. das eüch got auch vergeb vnd ewiklich belon Ja so můß mich got schenden ob jch das ymmer getů. wann mein hercz ewch ist gehaß. vnd mag eüch auch nymmer mer hold werden. Vmb waz doch oder warmit hab jch das verschult. Dz wißt jr wol. jch hab eüer souil laster vnd schaden genommen. das es mir laid ist. Ey lieber herr. So lassent mich eüch dyenen als jch vormalen gethan hab vnd noch #99v# mer dann vor ye. Jch bedarff eüer diensste nicht. vnd wil jr auch nit. Wo:ellend jr mir aber vergünnen in eürem landtt zů wonen. Nain. jr wa:ert mir zů nahent reytent einen andern weg. wann jch will eüch wol verklagen. Tristrant sprach Nun nemendt hyn die künigin. seyd jch von hynnen reyten můß. so tů jch auch das best jch mag. aber jr erlebt den tag nimmer. dz jch so mitt grossen eren vmb eür huld werb so mein dienst. vnd all mein erbieten so gar #100r# verachtet werden. dann habt nit zweifelt. genussent jr nit eüer frommen frauen. jr mu:esent eürs leibs vnd lebens vor mir hieten Aber jrer grossen tugent vnd weiplicher gu:et. so:elt jr geniessen wider mich. Hyemit keret er sich zů der küngin vnd sprach auß senden betru:ebten herczen. O wee hymelischer küng. wie gar recht wee mir das tůt. das jch dich mein aller liebsten frauen lassen můß. vnd dich so gar rechte lieb hab. ach wie mag mein sa:enlichs hercz dz ymmer über winden. seyd es aber hiezů kommen ist. vnd anderst nit seyn mag So nembt hin herr küng mein frawen. vnd laßt sy mein nit entgelten. wann wz jr anderst ta:eten dz ta:etent jr auß gwalte vnd vnrecht. vnd wurd auch nicht vnuergolten bleiben. jch můß nun laider reyten von jr. Hinfür mein ta:eg mit reü vnd klag verzern. wann so jch bedencke was grosser not vnd angst sy vnschuldiklich vo meyn willen erliten hat. Auch #100v# dye grossen scham vnd schand. darein jr eüch selbs vnd vns beyde geseczt habent. gibt mir pillich vrsach all freüd zů vermeiden den tag jch leb. vnd mit den worten schied er ab. O wie gar kla:eglich vnd sa:enlich jm die fraw nach sahe. mit großser herczenlicher klag. Wann jr hercz so gancz entrist was. vnd so ho:ertiklich gepeiniget. da sy sich yecz scheiden můst vnd jm nit getorst zůsprechen noch sich erzeigen als jr hercz gegen jm was. das Jr so on massen wee geschahe. dauon sich billich jr hercz vnd sel erwegt vnd von einander geteilt wa:ern. Jch sprich fürware in wa:er verr bas geschehen. ob sy yeczen miteinander solten sterben. dann sich all so lebentig scheiden. dann ee er dannen rait gab er der frauen seinen bracken vctant. vnd bat sy fleissiklich. das sy sein selber pfla:ege. vnd wann sy den hund sa:ehe. dz sy sein darbey geda:echt. vnd sprach. Ob jch eüch lieb sey. so lassent das an den #101r# bracken scheinen. Die fraw nam den hunde. in jren arm. gelobt jm dicz zethůn. Vnd pflag sein füran mit grossem fleiß. Allso rayt der künig dar. vnd nam die frauen zů jm. fůrt die mit jm heym. vnd het sy sunder mit grossen eren manig jar lyeb vnd schon. Herr Tristrant můst nun aus dem land. das was jm die ho:ertest bůß. so man jms erdencken kund. der rayt nun hinweg. aber sein hercz vnd sein gemu:ete. ließ er bey der küngin. Deßgeleichen si widerumb auch. Also kam er zů dem künig von Gauoye eins morgens gar frů Er ward von dem selben küng gar wol vnd mit grossen eren enpfangen jedoch belib er da selben nit lang vnd schied ab wider des künigs willen. wann er in zemal gern het. er wolt aber nit. vnd rayt in Britania an des künig Artus hoff. Wie Tristrant gen Britania kam an küng Artus hof. vnd wie es jm ergienge jm jaghauß bei küng Marchs. #101v# DO herr Tristrant gen Britania kam. do ward er bas empfangen von dem künig vnd aller menklich dann vor ye ritter enpfangen ward. Besunder wz ein ritter an dem hof der besten einer mit namen Balbon der was herr Tristrant bekannt der selb ward seiner kunft zemal fro. vnd warn gůt gesellen mit einander. auch warde herr Tristrant von dem küng vnd aller ritterschaft so bey der tafel rund warn gar lieb vnd werd gehalten. also dz jm der ho:echste stat eine. an der tafel rund geben ward. er ward auch so verdient am hoff dz jm vergünnt ward. zů bieten vnd schaffen wie vnd wz er wolt. auch wz er widerumb bereyt zů dienen mit streiten vnd aller manlicher getat. also dz er den ho:echsten breiß erwarb. vnd niemant wz der selben zeit der für in gebreißt wurde. Nun was auch ein ritter in dem hoff mit namen delecors ysenalire. der auch wol zů den #102r# besten was zů zelen. vmb seiner manlichen gethat vnd frümmkeit willen. auch het er mit ritterschaft ye vnd ye das best getan also das jm auch keiner nie besessen wz. aber jm het keiner nie angesigt. Eins tages reyt der vorbenannt Delecors ysenalire durch kurczweil in den wald ob er abenteür vinden mo:echt. Do het herr tristrant seinen harnasch verendert das es yenem vnerkanntlich was. Sy riten zesamen. Herr Tristrant stach disen vom pfa:erde. als ob er nie darauf kommen wa:ere. vnd gab das pfa:erd einem arm man. der jm vergebens auff der strassen kame. Delecors ysenalire můst zů fůssen heim geen. das jm doch vor nie mer geschehen wz. Er sagt auch selbs die ma:er hin heym DIeses gestůnde wol sechs wochen. das niemant wysset noch erfarn kund wer dise that getan het. Küng Artus vnnd #102v# herr Balbon. retten zů einander das keiner vnder in wa:er. der dicz getan het dann herr Tristrant. Der künig sprach. Wye mo:echten wir aber das erfarn. Hierauff antwurt herr Balbon. jch will vns das mit lüsten wol erfarn. er gieng zů seym gesellen. vnd fraget den vmb die geschicht er wolt aber nit verjehen. Diser vermanet in von lieb wegen. so er zů jm het. er schůff aber nichcz. Zejüngst bat er in do in grosser geheym vmb der küngin willen Aller erst verjahe er vnd sagt jm do bey. was man in ba:et vmb seiner frauen willen. dz er der keins versagt. ob er halt gewißlich darumb sterben mu:est. Do sprach herr Balbon genad vnd danck habe sy ymmer. seyd du mir diser ding vmb jren willen verjehen hast. Sag gesell. magstu mein frauen die küngin dein allerliebste nit sehen als oft du gern ta:etest: ach lieber gesel mir mag so wol nimmer geschehen dz jch der end komme. da jch sy dann sehen #103r# mo:echt. wiltu sy sehen. So würb jch dir das du sy gar kurczlich sehen solt. vnnd wiß warjnn jch dir zů lieb vnd dyenst werden mag. vindestu mich alweg gancz willige. Herr Tristrant sprach. Gott der mu:eß dir ymmer lonen. vnd jch dir darumb dienen mit geleichem widergelt. got weißt. jch lebt nit liebern tag. dann das jch mein frauen sehen solt. Es ist aber also geschaffen. vnd allen enden also bestellet. das jch sy weder sehen noch anreden mag. Herr Balban antwurt. Hab gůte hoffnung. die küngin soltu kürczlich sehen. auch mit jr reden. heimlich vnd offenlich. als vil die zeit verhengt. vnd sag dir als wie. Mein herr küng Artus. hat ein jaghauß nahent bey Thintariol wil jch wol zů wegen bringen. daz mein herr dir zů lieb daselbs jagt. vnd kurczweyl machet. So mag künig Marchs mit gelümpffen nichtt überhaben sein. er můß meinen herren mit seinem gesünd über #103v# nacht bey jm behalten. So schaffestt du es wol mit deiner listikeit vnd behendikeit. das du zů jr kommest. darumb hab nitt zweifels. jch will helffen. so best jch mag Herr Tristrant ward der geheiß zemall fro. vnd sagt seinen gesellen grossen hohen danck. Hiermit gieng der Balban zů künig Artus. dem sagen die geschichte darbey mit fleiß bitten vnd begern eyn jaid zehaben. der enden bei Thintariol wann der wald darauf man jagen sollt geho:ert halber küng Artus. vnd halber küng Marchsen. Also was küng Artus vieng. das fůrt er auf das jaghaus thyntariol. Was aber küng Marchs vienge das fůrt er in die stat Thintariol. Vnd jaget yegklicher in wellichem teil er wolte. so wz er von dem andern vngejrrett. Küng artus wolt herr tristranten seyn hoffen vnd fürgenommen freüd auch nit abschlagen. sunder darzů helffen damitt der gůt geding vnd hoffnung zů ganczen #104r# würcklichen freüden gekert würd Vnd schůff. das gejaid zemachen Als man an dem jaid wz. bat herr Balbon die ja:eger. dz sy den hyrß jagten zů der stat Thintariol. das ta:eten sy. vnd ward der hyrße geleich bey der stat abgejagt vnd geuellet. Do kamen die zwen gesellen zů gerennet herr Balbon vnd herr tristrant vnd baten den hirß vmb lenger leben. bis si jm selber den tod erküren. das ward in czů geben. also zugen sy dz jaid mit lüsten für bis der abent kam. vnd sy die nacht über fiel. aller erst ward der hirß tod gefellett. Als dz geschach kert sich küng artus ze her Balban. vnnd sprach. freünt. disen vngemach hab jch von dir dz du mich den hirß nit entzeit fellen liest. wo so:ell wir nun bey der nacht reyten wol drei meil oder mer jch weiß nit wo wir heint bleiben. Do antwurt Balban. herr zu Thintastiol oder thintariol. do bleibt jr bey küng marchs der eüch vormal oft daher gebeten hat. der #104v# künig sprach. Du hast war. du waißt aber wol das Tristrant seiner huld nicht hat auch hastu mir noch nie gesagt wie es darumb gestalt sei. Herre dicz lassen wir zů disen zeiten ein ding sein. vnd sendet herr Kayen zům küng. entbietend jm jr wo:elt heint nachtselde bey jm haben. Auch das er frid vnd gelayt gebe ewch vnd allen eüren mitkommenden. Herr kai rayt hinweg. künig Marchsen sagendt die botschafft. Als der künig das vernam sprach er. Sagt meinem herrn. wer mit jm komm oder was sy gethan haben soll in keinen schaden bringen. sunder gůt fride vnd gelayt haben. Auch wie mir dz zů grossem dancke stee. das er sein nachtselde bey mir haben will. das kommet mir zů grossen freüden. vnd gesahe nie gastt also gern Herr kay saget jm des grossen danck. vnd reyt wider zů seinem herren saget dem. das sy frid vnd gelayt vnnd gůt nachtseld hetten. #105r# Als sy dicz vernommen wurden sy fro besunder der balban vnd her Tristrant. vnd redten vndereinander. was mage vns nun geweren seyd wir gelaite haben. vnd so:ellichen vnd semlichen worten bat her tristrant sein gesellen herr balban So in die künigin empfieng sollt er sye nicht küssen. wenn das was gewonheit das die künigin lieb gest vnd wolgeboren leüt mit dem kuß empfiengen. dises versprach er jm. vnd hielt es auch. Da sy nun gen thintastiol kamen. do gienge in küng marcks verr entgegen mit vil vnd grossen kerczen. wenn es was bey der nacht. Er empfieng den künig mitt grosser würdigkeit. deßgeleichen die anderen all. on einen. den kundt auch nyemand versu:enen. Künig Artus gieng hin zů der küngin. von der er auch gar woll vnd würdigklichen ward empfangen. vnd auch her balbon als sy dem auch den kuß pieten wolt. wolt er nicht gestatten. #105v# sunder halten. das er seinem gesellen gelobt hett. der geto:erst nicht hinfür. Vnd was doch keiner vnder in allen dem die künigin jres lustes günstiger wa:er dann jm. vnd vmb das das der jren kußs vermeiden mu:eßt. wolt her balbon auch vngeküßt empfangen werden. als aber daz empfahen verenndet ward. gienge man zů tisch. vnd gabe in wirtschafft nach dem aller beßten vnnd kostlichosten so man winschen vnd erdencken mo:echt. Als dye tisch nun abgenommen wurden. Redt der wirdt zů dem gast. das der darob wo:elte sein. damit sein hofgesind züchtig auch jm on laster vnd schaden weren. welich er aber der wa:er. der so:eliches überfu:er der mu:eßt darumb sterben. wurde er anders begriffen. jch habe in allen frid vnnd gelait geben. vmb was sy mir getan haben vnd wil jr auch dise nacht wol pflegen. aber hu:etten sich. das sy mich nit schenden oder jch rich vmb alles. das sy mir ye #106r# getan hetten. Der gast sprach da habend jr mein hilff zů. wer euch lestern wo:elt den straff jch mitsambt euch. wie vnd jr selben wo:elt. Hiermit was tristrant gwarnet. Aber er pflag der alten gewonheyt das er sein frauen durch vorcht noch dro vermeiden wolt. des mu:eßte er auch offt grosser kummer leiden. Nun waren in des künges hof. nicht so:elich pala:est vnd herlich schlaffka:emer als nun seind Also dz die herren vnd alles hofgesind in dem sal an einer wal nach einander ligen můsten So lag der künig vnd seyn fraw an dem anderen end in dem sal. doch pflag sy aines sitten. das sy besunder lage. dicz ersahe tristrant dem ward sein hercze vnnd gemu:ete dardurch gancz erfreüwet. er gedacht wie er wolte zů jr geen vnnd mit jr reden. Nun hett künig marcks grosse blecher in den sal tragen lassen. gar verholenlich. vnd alle wol beschlagen vnd zů gericht mit wolffsegens. die hieß er sein #106v# kamerer zwerchs über den sal legen. auf mainung. ob tristrant zů der frauen gienge. das er in also ergreiffen mo:echt vnd den leib benemen. Aber her tristrant hett kein acht auff so:elich aufsecz oder dz jm also gelaget wa:ere. Als nun yederman entschlaffen was wolt her tristrant seiner allten tücke ye nicht lassen. vnnd gieng zů der künigin. als er auff dem weg was. verschnaid er sich jnnigklich ser. vnnd ward zů male vast blu:eten. do nam er sein hembdt vnd verband die wunden so er beßt mochte Doch wolt er nicht widerumb keren sunder er volgieng zů der frawen. als er czů jr kam. kund eins dem andern sein hercz vnd willen. so gahes nicht czů versteen geben. als sy dann begerten. alleyn mit behendem vmbfahen vnd herczenlicher klag. jr sagen. wie jm geschehen wz. vnd das er yecz sein leben verloren hett. vnd ainicherley wa:er. dz jm gehelffen mo:echt #107r# Die fraw ward gar auß der massen ser betru:ebt. weßt vor laid nicht gebaren. vnd ward innigklichen ser wainen. wenn vor klaget sy allein sein schnelles abschaiden Aber nun klaget sy verlierung seines lebens. vnd schieden sich yeczo hertter vnd mit gro:esserm schmerczen dann vor nye. wenn vormalen hetten sy allwegen hoffnung. Aber yecz was alles hoffen vmbsunst. der warnung halben. so küng marcks gethan het. sy waren in so:elichen engstlichen no:etten vnd sorgen. jnen mo:echt jre hercz zerprochen sein. In den engsten do gieng er wider zů seinem pedt. leget sich in dem jamer nyder. blu:ettent als ein schwein. vnnd redet mit jm selbs. Nun ist kein zweifel. yecz habe jch den leib verloren. yecz wirt der küng seinen czoren an mir rechen. Ach waffen das jch ye here kam. Ach su:esse raine ysalde soll jch dich nymmermer gesehen. vnd du mich so gar erbermklichen verliesen. jch klag vil mer #107v# dich. dann mich selber. O wolt got. das wir beyde noch in dem wald wa:eren ettwo wolt jch ander weg vinden vnd erdencken. darmit wir in andere landt ka:emen. Ach was sag jch. heut so ist laider mein jungster tage. dye grossen ja:emerlichen klag. erho:eret her balbon vnd fragt was jm wa:ere. als er jm das saget. erschrack er hart. ward mit jm betru:ebet. vnd alle die an der wal lagen. künig Artus. ward auch herczenlichen betru:ebet vmb die geschicht. vnnd redten zů einander. Es ist kein zweifel er mu:eß sterben. küng marcks hatt sein vorrede so groß getan das jm nyemand gewegen noch mage gehelffen. er můß den leib verlieren. Do sprach her Balbon. Delecors. Jsenalire vnd gemeinklich die andern all. so mit künig artus da waren Ey so wo:ellen wir all den tod mit jm leiden. oder aber jm von dannen helffen. also waren sy all in grossen engstlichen no:etten befangen. her kay #108r# sprach. Jr bedunckt euch all hübsch vnd vnnd hofper. jr laßt aber das an keinen dingen scheinen. vnd seidt all bauren. der bedeücht mich eyn hübsch vnd listig man der so:elich lere ga:ebe darmit jm geholffen wurde. vnd riet in durch neid einen rat dardurch jm geholffen ward vnd sprach. Jch sagt ewch was jr thůt. hebt alle ein gereüsch oder schimpf miteinander an vnd werffet aneinander an die wolff segens. also das ewer mer verschniten werden. damit ist jm geholfen. jch waiß sunst nichts das jm gehelffen müge. Her balbon sprach. gnad mu:est du des ymmer haben. du hast vns war vnd recht gesagt. er lieff zehandt. das er auch verschnitten ward. also warff ye einer den andern dar. das sy all verschnitten wurden on her kay. der behalff sich mit listigkeit. aber her balbon ergraif in vnd warf in. dz jm die aller gro:est wunde ward. O we des vnheils sprach kay überlaut gen #108v# die wolff in disem sal. das man jnen hier jnnen richt. was wunders ist das. daz sy got můß vellen. wie hart bin jch verschniten. was teüfels sol wir hie. got sende vnß mit freüden heym. jch hab doch vormal nye geho:ert von keinem künig. der so:elich gethat ye gethan habe. was wunderlicher sitt hat der. das er lewten richt als wolffen. her kay. erhůb sein stymm hoch. das küng marcks erwecket ward vnd sprach in zornigklich zů. wie lacht jr herren. jch maint jr herren wa:erent wol geczogen. so geet jr vmb die ganczen nacht tobend. als die vngehewren thiere. Künig artus sprach. jch kan jr nicht erziehen. sy thůnd alleczeit also. das lassen sy weder durch mein frawen. noch durch yemand anders. als der küng sein zoren ließ. vnd die andern wider entschlieffen. do hůbe sich her Tristrant der ku:ene held aber zů der frawen. des die künigin zemal hoch vnd gar sere erfrewt ward. #109r# legeten sich gar schon zesamen. ergeczten sich jres laides. wenn in was beyden. als ob sy tod gewesen. vnd widerumb lebendig worden wa:eren. vergassen aller jrer vorigen angst vnd nott. vnd beliben bey einander. biß in der tag dannen traib. da můsten sy aber schaiden. vnd westen nun kein zeit jres czesamen kommens. Alls es nun tag ward. vnnd die ritter auf stůnden. yeglicher klaget vnd band sein wunden. do ward küng marcksen recht laid vnd scha:emet sich aussermassen sere. das jm so:elicher grosser vngelimpff widerfaren was. vnd weßt nicht wie er darüber gebaren solt. dann die ritter můsten alle hincken. so sere hetten sy jre bain verschniten. yedoch wie listig er was. so wurden jm doch die augen verhalten. dz her tristrant die ainig nacht zů zwaien malen czů seiner haußfrauwen der künigin gieng. #109v# Abenteür Wie her Tristrant von künig artus abschied. vnd kam in das land kareches. Vnd als die ding. sich also verhandelt vnnd verlauffen hetten schieden sy abe. künig artus mit seiner ritterschaft gen Brithonie. vnd her balbon hette seinem gesellen herren tristrant gelaistet. wz er jm geredt het. Darnach über vnlannge nam her tristrant vrlaube. wolt nit lenger da beleiben. vnd schied hinweg daz was dem künig vnd aller ritterschaffte laid. vnd liessen in zemal vngeren. Her #110r# balbon bate her tristranden gar sere vnd vast. vermanet in aller gesellschafft. auch alles was jm ye geschahe liebes vnd laides. das was alles vmbsunst. in bate künig artus selbs. bote jm aigen vnnd lehen. das verfieng alles nicht. er wolte der ennden nymmer beleiben vnd rait hin wegk. Als er nun dannen rait. hůb sich ein gemaine clag von frawen vnd mannen. die all sein dannen schaiden sere klageten. besunder her balbon. schied mit wasser reychen augen. wenn jm geschache vormalen so laid nye als yecz. da seyn gesell von jm rayt. der künig die künigin. vnnd alle ritterschafft gaben jm gelaite verr vnnd weit. dises wolt er nicht lenger verhengen. nam vrlaub vnnd schieden beyder seyt mit za:eheren. Her tristrant vnd sein allerliebster getreüwer diener curneual. ritten miteinander. was sy in siben tagen reytten mochten. vnd kamen in ein scho:enes landt. es war aber so gar #110v# verheret vnd verprennt. das weder hauß noch nichcz mer da was. vil gůter burg lagen da verwu:est vnd zerprochen. auch vil dorf stett. das alles. was als gar da hin. das er weder hauß. leüt noch vihe. nichts ho:eret noch sahe in zweyen tagen. An dem dritten tag zů nonczeit. sahe er ein capellen auff einem hohen berge. dar bey ein heüßlein. da sahe er einen rauch auff geen. dahin eyleten sy bald czů besehen was da wa:ere. Als sy nun darkamen funden sy einen priester mit namen herr Michel. Her tristrand stůnd von seinem pferde. vnnd bat vmb herberg. wenn sy hetten heüt den vierden tag nichcz geessen noch getruncken. Der priester sprache. Herr jch gibe euchs. so jchs aller best habe. vnnd hett jch es besser. das teylet jch euch auch mit. her tristrant saget jm des grossen danck. vnd belibe die nacht bey jm Als sy zů abent geessen heten sassen bey einem feür. do fraget her tristrant wes dicz #111r# land wa:ere. der briester saget jm. dz wa:er das aller beßt landt so mans erwinschen mo:echt. ee das also verwu:est vnd verprennet wurde. vnd ist des künigs haubalin von Coreches. Nun mügt jr groß wunder ho:eren so jch sag. wie sich die kriege begeben haben. jch main auch wol. dz jr vor dergeleichen nye geho:ert habet. Den grossen schaden vnd laster. haben jm sein aigen leüt gethan. vnd ist das also kommen. Mein herr hette einen grafen in seinem land. vnd ist auch sein dienstman. mit namen Riolin von mantis. der ist so ma:echtig vnd reych. auch eyn manlicher heldt. vnd vmb das. das er fürna:emer ist dann der andern einer meins herren land sessen. vermaint er jm solt mein herr seyn tochter geben. so:elches aber meinem herren nicht gemaint was. das er sein tochter seinem dienstman geben sollt sunder er vermaint die baß zestatten. Als aber diser sahe das jm die junckfrau versagt #111v# ward. wolt er sy mit gewalt haben. vnd hat mit listigüeit vnd grosser geheiß ab geworffen all meins herren landtsessen. vnd dienstmann das die czů jm geschlagen haben vnd jm des grossen vnrechtens helffen. Durch so:elichen můtwillen vnd grosse vngerechtigkeit. ist dises gůt land allessambt verwu:est vnd verprennt. biß on die brugk careches. der mügen sy nit gewinnen. sy haben in aber also darinnen gefangen vnd vmblegt. das nyemandt darein noch darauß kommen mag. vnnd leiden grossen mangel vnd hunger. wenn in mag weder speiß noch nichcz zů geen NVn ho:ert lieber herr dise nott leidet mein herr vnuerschuldt von seinen aignen leüten. vnd kan noch mag keinen widerstand mer thůn. wenn er hat nyemand mer. dann einen sun. mit nomen cainis. der getharr auch wol manlich gethaten thůn. was tawget aber der vnder so vil #112r# volckes. als der veindt seind. Auch so besůchen sy die thor gar mit grossem fleiß. an der bruken alle tag. ob sy yemant seien vinden der mit jnen wo:elle streytten. Sy vinden aber die pfortt allezeit schon beschlossen. wenn nyemand ist in der bürge der sich gegen den veinden wo:elle wagen. Her tristrant fraget. wie verre dye statt von dannen wa:ere. Der briester sprach kleiner meil zwů. sy giengen czů rů morgens fru:ee hielt in der briester meßs darnach gabe er jnen an czůbeissen. Herr tristrant nam vrlaube von dem briester mit grossem dancksagen. vnnd rayt hin wegk. als er zů careches kam fand er den künig steend an einer zinnen. er fraget. ob der künig da wa:er. der küng antwurtet selbs. ja. jch bin hie was ist ewch liebe. oder was seyt jr doch begeren von dem künig. er růfft bald seinem allerliebesten sun. das er den heldten auch sa:ehe. Do sprach der held her tristrant. herre jch habe #112v# geho:ert. wie groß scha:eden jr von ewren veinden genommen habt. bin jch darumb herkommen. das jch euch dienen will. Ob gelück vns fu:eget das jr an euren veinden gerochen wurdet. Der küng geschweig still. zů jüngst sprach er. Es stet mir laider nicht also das jch euch behalten müg. als vnß beyden gebürlichen wa:ere. Herre so sagt doch vmb was. solt jch ewch mein tawgen sagen. so gebürt mir vor zů wissen wer jr seyt. vnd das jch euch erkenne ee vnd jch euch sage. Herr jch heiß Tristrant vnd bin küng marcksen schwester sun. Seyd jr her tristrant so hab jch vor malen dick von euch vernommen. vil grosser frümkeyt vnd manlicher gethat. O we jamer vnd laid. das euch meine augen nye gesahen. wenn jch ewch layder nicht behalten mag. Her tristrant fragt warumb. er sprach jch getar es nit sagen jch fürcht es komm mir zeschaden. Herre jch gelobe ewch in rechten treüwen das #113r# jch eüch nicht meld. noch ewchs nimmer zů laster ker.. Wol hin. so will jch ewch klagen mein groß not vnd angst. Seit jr doch vor vernommen habt. zů wellichen no:eten mich mein aigen man vnd to:edtlich veind gebracht haben. Hat das vrleüg. Nun so lang gewert. das jch speiß halb. niemant bey mir behalten mage. Wir haben nit brot. vnd mügend auch keines gehaben. auch sunst einicherley speiß. on allein bon. do erno:er wir vnns mit. das wir nit gar hungers sterben nun seyt jr so rein. so wolgeborn. vnd habent so:elicher not nit gewonet dz jr eüch mit vns also geleiden mo:echt jch wolt es auch vngern an eüch begern. Darumb mag jch eüch nit behalten Herr Tristrant sprach. Herr jch waiß fürwar das kein man in diser burg ist. der souil not erliten hat als jch. wann jch nahent czwey gancze jar on brot vnd on alle gekochte speyß gelebt hab. Darumb wes jr eüch betraget. #113v# will ich mich auch betragen. vnnd wie jr lebt. also lassent mich mit eüch leben. Hierauf redet herr Kaynis. Herre vnd vatter will er bey vns sein. so verhengt jms vmb meinen willen. Lassen wir jn frommen vnd schaden mit vnns haben. So lang bis got der herr vnnser sach anderst fu:eget. Abentewr Wie herr Tristrant kam zů dem künig Hawbalin von Carechs. Wie er mit graff Ryolin streit. vnd wye es jm ergieng. #114r# Als der künig so:ellichen gůten wyllen an jm erkannt. hieß er die purck entschliessen. vnd ließ herr Tristranten eyn der ward von dem künig. von herr Kaynis vnd aller ritterschaft. so in der purg waren wirdiklich enpfangen. Herr caynis enpfieng den ku:enen held herr Tristrant vnd gelobet dem zestund gesellschaft mit hand geben treüen vnd eiden. Darnach sprach herr Caynis. Gesell wir wo:ellen geen. da dich die frauen enpfahen. do du auch sehen magst mein schwester. Vnd fürwar reden. Das du scho:enern leib nie gesahest sy mo:echt mit eren wol des teüresten künigs gemahel sein. Herr tristrant sprach. wie heist dein schwester. Er antwurt sy heist ysald. Tristrant gedachte an sein ysald vnd meint in het die yecz auch erkorn. vnd redt in jm selbs ysalde verlorn ysald funden in dem kamen sy do ers sahe. er lobts aber nit nach seyns gsellen sag. Wann sein ysald wz verr scho:ener. #114v# als er nun von den frauen auch enpfangen wz. nam in herr Caijnis bey der hant weißt jm die purg allenthalben vnd gelegenheit der veind. Herr Tristrant wz listig vnd weiß in streiten der fragt. Wye das vrleüg stu:end. ob man auß der purck vechten mu:est. vnd wie all sach geschaffen wa:eren. Caijnis sagt jm. dye veinde heten so:elliche grosse ritterschafte das es on massen wa:er. die ka:emen alltag für die purck. vnd sůchten streit. Graff Ryolin jr herr rayt den anndern verr für durch tyostirn aber er vindet niemant der jm getür engegen kommen so sy das sa:ehen reiten sy geleich wie vnd sy wo:ellen. Herr Tristrant bat sein gesellen. das er jm auß der purck hulff. Morgens so es erst taget. aber Caynis schlůg jm das ab. vnd saget jm das wa:er verlobt vnd verschworen weil die veind daruor la:egen. das sy keyn thor o:effnen so:elten. Herr Tristrant vermanet sein gesellen so hoch der trewen. #115r# damit er jm gelobet hat. das er jm nicht mer versagen mo:echt. Als es tag warde ließ Caynis seinen gesellen auß der purck der eilet zů feld wartend graff Ryols. den sahe er dort verr von den seinen her faren Vnd er schickt sich jm zů begegnen. graff Ryoli ward Tristrants auch gwar. dz in befro:emdet. Es wz auch selten mer geschehen. das jm ein ritter engegen kam. aber doch het er sorg. er wurd jm enpfliehen. vnd eilet bald gegen jm. Herr Tristrant saumet sich auch nit. kert sich gegen jm. vnd stach in von dem pfa:erd. als ob er nie darauf kommen wa:er. er erbeisset zů fůß. vnd mit dem schwert bezwang er in zů sicherheit. er zerhauet jm helm vnnd schilt. dz er maint den tod gewiß haben. Als er sich überwunden sahe. bot er sicherheit für sterben. vnd gab herr Tristranten sein treü zů thůn alles so er in hyeß. sein ho:er dannen zů schicken. in die purg zekommen. sein gifangen sein. vnd mit #115v# jm ab kommen wie vnd er selbs wolt vnd was dannocht fro. das in herr Tristrant leben ließ. Als die gefencknuß warde gelobt. kamen graff Ryolins leüt in meinung jrem herrn zů helffen. sy wa:ern aber billicher ee kommen. wo:elten sy jm vil hilfe beweißt haben. die ritten zů der burg. vnd wolten all vast vechten. Aber graf Ryolin laistet sein treü. kert mit herr tristranten in die burg. vnd schůff vor sein ho:ere dannen zůkeren. Herr Tristrantte sprach dem gefangen zů. das er die purg vnd stat speisen solt auf etlich zeit. vnd ob die speiß noch heüt nit bracht wurd so mu:est jr den jnnersten turn. so er in dyser burg ist noch heint beschawen. GRaff Ryolin was eyn gehert man. vnd maint er mu:est des ymmer laster haben. sollt er sich von speiß wegen in einen turen dringen lassen. vnd wolt lieber schaden nemen an der speiß. dann an dem leib. vnd #116r# bieß speiß hollen. das sy iner dann sechß monat speiß genůg heten. So:elich geschichte vermainten graff Ryols leüt zů rechen. enbuten dem künig. er ließ graffen Ryolin ledig. anderst sy wolten stat vnd burg zerbra:echen. vnd wen sy darjnn funden. wolten sy keinen genesen lassen. herr Tristrant sprach. Nun sey vns gott gena:edig vor in wo:ell wir wol genesen. aber graff Ryolin wirt durch jr dro willen nit ledig. es sey in recht lieb oder laid. als er die wort redt. kam dem küng botschaft das seiner schwester sün zwen jm zů hilfe kommen wa:ern. mit zweien tausent helmen. die bra:echten auch speiß mit in. als ob sy wolten ein jar do sein. Als herr tristrant das ho:eret bat er den künig dz man die herrn mit grosser wirdikeit solt empfahen. ditz ward gethan. Der künige gieng in selbs engegen mit der ritterschaft enpfieng sein o:ehem freüntlich als bürlich wz. Darnach sagt er in wye seyn sache #116v# geschaffen warn. vnd was herr Tristrant gůtes derjnnen geschyckt het. vnnd allein dz vrleüg zů stat bracht. Hierauf wurden die herrn eins. das der küng all sein sach gancz vnd gar an herr Tristranten lassen solt. Hierumb bat vnd gebott der küng allen seinen freünden vnd mannen daz die herr Tristranten vnderta:enig so:elten sein. vnd alles wz er sy hyeß. das sy des zetůn willig wa:ern. das wa:er sein ernstliche meinung. Dann als jr vor geho:ert habt. wie graff Ryols leüt jren herrn ra:echen wolten. auch die botschaft so sy dem küng getan heten. gebürt sich dem künig. auch nit zefeyren sunder schicken vnd ordenen. wie er den veinten wolt begegnen Herr Tristrant was haubtman der schůf yederman in seinen harnasch vnd bey seyner wo:er zesein. vnd sprach. Sy so:ellend vns zů feld vinden. ob got der herr wil. jr seint halt wieuil jr wo:ellent. Der junge vnuerzagt held herr tristrant legt dem #117r# künig nit verr von der stat mit czweihundert mannen. darnach die mit kolben mit gern. mit bucklern. mit helnbarten. vnd wer zů vechten taugt. der auch ein lange schar wz. an die driten end die mit schwertern vnd mit spern. zům vierden het er burger auch ein michel on zal. die auch wol gerüst warn. vnd mit besunder wo:er vnd geschoß. Darnach legt er des küniges o:ehem einen mit seinem volck auch an ein besunder ende. den andern leget er eyn wenige weiter von der stat. bat die all. mit grossem ernst vnd fleiß. dz sy der enden still la:egen. bis er in selbs sagt. oder curneualen sagen hieß. als er sy also gescharet hette ritten er vnd herr Caynis auch mit zweihundert pfa:erden den veinden engegen Do sy so nahent kamen dz sy an einander sahen. do hielten sy si sich zesamen. Aber graf Ryols man die bedauchten sich so ku:en vnd starck. ritten der merer teil vngewappnet des verlor manicher den leib #117v# den er sunst wol mo:echt behalten haben die rannten nun mit grossem neid vnd grimm auf die veind. vnd mainten den gral zů erfechten. Aber herr Tristrant mit seyner schar. hielt still bis dise zů jm kamen. do namen sy die schilt manlich. vnd rannten vnder sy mit starcken schlegen vnd hawen. also das jr gar vil tod ernider vielen Als sy das sahen. hůben sy sich zůflucht Herr Tristrant eilet nach vnd tha:et czů mal grossen schaden. Er vieng wol vierczig ritter on die er erschlůg. vnd als er mit den gefangen dannen rayt so kummet ein gerůwete schar der veind an in. Vnd kerten in vmb. also das er fliehen můst. doch flohe er so weißlich. das er nichß verlor. vnd jm kam zů hilf einer des küniges o:ehem. sy vachten mit grossem ernstt an die veind. vnd ta:eten zemal grossen schaden. Abentewer von dem grossen streytt herr Tristrants vnd Ryols. #118r# Herr Tristrant vnd Caynis erhůben aller erst einen ho:erten streit. Sy viengen aber dreissig ritter vnd mer. do hůb sich ein geschrey vnder des graffen ho:er von ach vnd wee. der viel wund. der tod der was on zal. Dann wen herr Tristrantt růrt mit seinem schwert. der het den tod gewiß. Nun was der veind souil. wann sy yecz ein geraum machten. so kam aber ein gerüste schar. Nun geschach dz herr Tristrant aber weichen můst. doch flohe er alweg riterlich vnd mit ern. Graf Ryol wz ein ku:en man. der nam selbs sein ho:er #118v# zaichen vnd keret in den streit. aller erst velleten sy vil todten. vnd erhůben den ho:ertesten streit. der ye gesehen ward man sagt von herr Dietrich vnd vom hilbrande. die mochten aber so:elich streit nie gethůn als herr Tristrant vnd herr Caynis. der enden getan haben. Do aber herre Tristrant sahe. die überkraft der veinde. bedaucht in wol zeit das jm der küng czů hilf ka:em. vnd rayt auß dem streit. Saget Curneualn. das er bald ritt. vnd den künig kommen ba:et. die weil kam der künige Nampecenis. nam herr Caynis bey dem zaum fu:ert in hin mit grossen neid vnd zwang in vmb sicherheit. Dycz ersahe herr Tristrant. eilet seinem gesellen balde zehelffen. vnd mit grossem schwerts schlegen. bracht er in mit gwalt von jm. Also kerten sy beyd wider in den streit. schlůgen die veind vngesegnet nider vnd ta:eten groß scha:eden. Deßgleichen auch des küngs o:ehem beyd zerschrieten schilt vnd helm das dye #119r# todten zů beiden seytten vor in ernyder vielen als der streit nun lang vnnd vyl weret da wurden herr Tristrant vnd den seinen die pfa:erd erschlagen. vnd můßten zů fůß vechten. Do retten sy zů einander Wir mügen in nicht empfliehen. Sol es dann nach jrem willen ergen. so kommen wir nymmer von hynnen. Ach nain en wo:el got. das in an vns so lieb gescha:ehe. mit den worten giengen sy auf die veinde. mit sta:echen vnd hawen. vnd tribent die veind mit gewalt hindersich. Auch beliben on zal auf dem wal. die an der fluchte erschlagen vnnd erstochen wurden in graf Ryols ho:er. Als herr Tristrantt vnd herr Caynis als ha:eßlichen vnder den veinden vmb rannten. vnnd wider auff pfa:erd kommen warn. do kam in der künig mit seiner schar auch zů hilf dannochtt warn der veind souil das sy meineten das gancz land wa:er als vol veind. Nun schlůgen die zwen man herr Tristrant vnd #119v# herr Caynis souil volcks das es on maß zů sagen ist. Deßgeleichen die zwen herren des küngs o:ehem. die wurffen jr schilt zeruck vnd heüeten mit beyden henden. auff die veind. do vielen todten on zal. vnd ward der streit als groß dz man etlichen enden in dem blůt gieng bis zům knie. Als aber die veint sahen dz sy so gar ernider lagen. hůben sy sich zů der flucht vnnd auf der flucht ward der mer teyl erschlagen vnd gefangen. also het der küng der gefangen souil. dz er sein schaden dester bas mocht verklagen. wann graf Ryolin můst abkommen mit jm für sich selbs vnd für all ander wie er selbs wolt. Er het sich gnůg mit grosser strenger rach. an seinen veinten errochen. dz alles stůnd herr tristranten zů dancken allein von dem küng. der macht nun ein sta:eten frid dz Ryolin dem küng sein land wider můst bawen. vnd all scha:eden so er des genommen het wider keren. in so:elich ta:eding graff Ryolin gar gu:etlich verwilliget #120r# Abentewr Wie herr Tristrant des künigs tochter nam. vnd wie es fürbas ergieng. Als nun das vrleüg gestillet. vnnd de künig nach seinem willen zů stat kommen was. belaib herr Tristrant dannochte ein zeit bey jm. Nun vorcht herr cainis Es wurd sein gesell herr Tristrant ein mal übering von in reyten. gedachte er wie er dz fürkommen mo:echt. vnd machett sich jm zemal heimlich. vnnd freüntlich. Eynes tages sprach er czů jm. Gesell du hastt meynem vatter vnnd vnns allen #120v# So groß lieb vnd dienst erzeiget. der wir dir nymmer verdancken künden noch mügen. Du bist auch meinem vater so liebe als jch. das magstu darbey wol versteen dz er beru:effen ließ in seyn küngreich dich. für ein rechten erbherrn zehaben. warumb bittest du in nit. das er dir meyn schwester geb. Herr Tristrant sprache. Jchta:et es gern wißt jch. das er mir die ga:eb. Aber versagt er mirs. das ta:et mir antt. vnd verlür all mein dienst. Kaynis sprach. Wie ob es jm lieb ist. vnd dyr sy gern gibt. Weßt jch das er mir sy ga:eb jch wa:er bereyt sy zů nemen. Des ward herr Kaynis fro. sagt das seinem vatter dem es auch lieb was. vnd vast wol gemeint. Also bracht herr Kaynis dye heyrat zů wegen. vnd gab sein schwester seynem gesellen zů rechter ee. Herr tristrant was mit seiner eelichen frauen ysalden ein gancz jar das er jren leib nie beru:eret weder lüczel noch vil. Wann sein hercze #121r# vnd gemu:et. waren zů allen zeiten bey seiner allerliebsten frawen ysalden. in curnewalischen landen. von der geschied sein hercz nye. weder in sturm noch in streitten. noch in keinerley no:etten. sein eelich gemahel. vertru:ege so:elich sein beywesen on neide. wenn jr wz nicht fürbas kundt Eines tages ritten der künig die küngin her tristrant vnnd sein fraw. auch herr cainis kürczweilen für die stat careches Ysalden pferd trat in einen tieffen schlage. da wasser jnnen was. also das dz wasser jr vnder dem hembd auff sprang biß zů dem knye. Do sprache sye. wasser du bist frembde vnd doch ku:en. das du mir getharst springen. so verr vnnder mein gewandt. da ritters hand noch nye hin geru:eret hat. so:eliches redt sy bey jr selbs on alles übel. aber her cainis ho:eret dye rede vnnd fraget der aigentlichen nach Der frawen was laid. das her cainis so:eliches geho:ert hette. yedoch saget sy jm. #121v# das es war wa:ere. er sprach du bist nun ein gancz jar vnd mer mit deinem mann gewesen. wie mo:echt ein stat an deinem leib sein. meins gesellen hand. wa:ere darüber gelauffen. vnd main du sagest vnwar. sy sprach zwar nain. dein gesell ist so wol geczogen. das er noch nie mit seiner hand zů meinem knye geru:ert habe. so wurdest du auch noch nye sein weib Hiermit rait her Cainis zů seinem vatter dem klagent vnd allen seinen freünden. das her tristrant seyn schwester noch nie zů weib gewunn. vnd sprach. wir haben des all laster vnd schand. wenn er hatt es vmb das gethan. das er sy verlassen wil Hierczů der küng jr vater redt. so mu:eßs vns got der herre all verlassen noch nymer helffen. ob wir jm des gestatten. wir wo:ellen zestund über in richten. wenn der enden mügen wir das aller fu:eglichesten thůn. Sy namen zů in freündt vnd man was der bey jnen was. vnd vermainten #122r# in zů tod schlahen. yedoch gedachte herr Cainis der gesellschaft so sy zesamen gelobt hetten. vnnd sprach. Er ist mein geselle. vnd gepürt mir nicht. das jch in vngewarnet schlahe. darumb will jch jm vor wider sagen. das jch meinen eren seye genůg thůn. HIermit sprach her Cainis herren tristranden zů. Tristrant jch wil ewch widersagen vnd mag nicht lenger gesellschaft noch freündtschafft zů ewch haben. Dem nach. Fraget herr tristrant warumb doch. do habt jr mein schwester vnd vnß all geschendet. her tristrant der bote seyn laugnen. vnd begeret der sach recht czů wissen. Her Cainis sprach zů her tristranden. was sol jch euch vil sagen von denen dingen. jr wißt es selber aller baßt Fürwar sprach her tristrant jch waiß doch gar nichts. darmit jch euwer schwester #122v# noch euch gelestert habe. Ey so will jch euch es sagen. jr habent mein schwester maget gelassen. vnns allen zů schmache vnd wir wissen doch wol. das sy als edel vnd als eins gůten geschla:echcz ist als jr Allein ist dises ding geschehen. vns allen zů schand vnd laster. vnd auf mainung. das jr sy verlassen wo:elt. Hierczů antwurtet her tristrant. her Cainis gelaubet dz jch nye můt gewan. sy zůuerlassen. es kommbt von anderen schulden. das jch sy nicht zů weib gewan. Er sprach so laß ho:eren wauon das kumm. Her Tristrant antwurtet nayn. jch wil das nicht sagen wenn jr gefiengt neyd dardurch. ob jch euchs saget. her tristrant sagt an. jr so:elt on neid darumb sein. Seyd es mir verginnstet ist. so wil jch euchs sagen. Euer schwester ysalde hat mich also nicht gehalten. das jch jr nahend beyligen so:elte. das waiß got. er sprach. sy leget sich doch neben euch. das jr selber tůt. wie euch #123r# geualle. was solt sy mer gethan haben. Her Cainis zürnet nicht ee jr wißt vmb was. Ein fraw ein künigin fu:ert eynen hundt baß vnd werder vmb mein willen. dann mich euer schwester noch bißher gehalten hat. darumb sollt jr dicz on neid vertragen. wenn es on sach nicht gethan noch beschenen ist. stellet ab euren zoren vnd vnwillen. wo:elt jr mir volgen jch bring ewch an die ennde da jr selber ho:eren vnd sehen so:elt. das jch war sage. Ob es sich aber annders vinden wurde so habt macht vnd ganczen gewalt eur vorderunge an mich zů erayschen. wye vnd in welicherley weise jr nur wo:ellet Hierauff můst her tristrant hern cainis geloben. das er herwider zů seiner eelichen haußfrawen kommen wo:elte. Vnd ob die ding vorberu:eret nicht also wa:eren so er gesagt hett. das sy dann mit hern Tristranden theten. als sy selber wo:elten. Als das gelobet ward. ritten sy hinweg. her #123v# Tristrant vnd her Cainis. als sy czů dem mo:ere kamen. giengen sy in ein schiff. vnd fůren in curnewalischen landen. do aber sy der brugk lytanij die herczog thinas was. so nahend kamen. giengent sy auß dem schiff zů der brugken. der vorbenannt herczog. was der zeit anheim. gienge gegen in. vnd empfieng sy mit grossen freiden. wenn er gesahe nye gast so geren als herren tristranden. der dann allwegen seyn beßter vnd liebster geselle was. herr tristrant nam den herczog auff ein ort. vnd saget jm von wort zů wort. wie sein sachen geschaffen wa:eren. vnnd das sein leben stůnde in seiner allerliebsten frawen hennden. das mo:echt sy jm behalten oder verliesen. wie vnd sy selben wolt. doch hett er ye keinen mißtrawen dann dz sy hilff tha:et vnd in auß den engstlichen sorgen erlediget. #124r# Abenteür. Wye die künigin mit dem hündlin kam zů dem dorn. darinnen her tristrant vnd Cainis waren. WJe vnd welicherweise. aber das geschehen mo:echte. sagt er dem herczog alles. vnd embot jr. das sy vmb seinen willen thůn wo:elt. vnd den küng biten dz er mit grosser ritterschafft an das jaig reyten wo:elt. gen blanckenland an die wisen da solt sy auch selbs hinkommen mit allen jren junckfrauen. auff das aller kostlichest so sy mo:echt. besunder das hündtlein das er jr geben het auch wo:elt mitfu:eren. mit grosser geczierde vnd herlicheyt. Her Thinas lieber getrewer freündt vnd gesell. sag meiner frawen den grossen ernst meiner angst. vnd bit sy betlichen. das sy mir zehilff kumm vnd mir mein leben behalte. wenn sy mir doch ye für alle weyber ist. den tag vnnd jch lebe. jch habe auch nicht zweifels. So sy ist ho:eren dz jch #124v# zů land kommen bin. das sy mir die raise versage. sunder sy werde allen fleiß für keren. damit jr herkommen. loblich vnnd allem meinem begeren volpracht werde. besunder so sy vermerckt das mein leben auff der wag vnd in jren hennden steet. Darumb lieber Thinas lieber herr vnd freünd. würbe die bottschafft gar fleissig wenn es steet nun gleich als wol an deinen genaden als an meiner frawen. wilt du mir helffen. so ist mir geholffen. la:eßt du mich aber. so můßs jch sterben. Aber jch waiß von dir. wo es mir an den leib geet. das du mir hilffest wenn du habest mir das vormalen dick erscheinen lassen mit kürcz. er saget jm wie vnd welcher weise es hierczů kommen was. von des hüntleins wegen. vnnd alle geschicht. so sich verhandelt hetten der sachen hallben. vmb des will. das sy sich deßterbas vnd herrlicher zů der raiß schicken mo:echten. Thinas sprach. mag jch mich daran #125r# lassen. das dir mein fraw die allerliebst ist. als du dann selber gesagt hast so wil jch dir die bottschafft werben. ja entrauwen du magst gewißlich dich daran lassen. das jch mein hercz vnd gemu:ete von jr nye abgewendet habe. jch getrawe jr auch genczlichen. sy laß mich meiner steten liebe vnd trewe geniessen. Antwurt Thinas so sol mein fraw auch tůn wz dir liebe ist in allen sachen. wenn jch waiß wol. so bald sy ho:ert das dir souil ist daran ligen. das jr keiner kost zůuil istt. sy schicke es alles nach deinem begeren. Vnnd ob dir gar nichts daran la:ege sy ließ dich dannocht nicht mit einer so:ellichen raise. denn habe nicht zweifels dein sach will jch dir außrichten nach deinem geuallen. du solt auch deinen leib der schulde halben gar wol vnd sicher behalten. O lieber Thinas vnd mein gůter freinde. wilt du mir dann zů willen werden. so sag meiner frawen. das bey der straß #125v# die sy reyten sol. ist ein pirßs wartt. Da selb gar nahend bey eyn dicker dorn. da sol sy fleissig aufsehen. wenn jch habe den darczů erkoren. das wir. jch vnd meyn geselle darinnen sein wo:ellen. vnnd so sy zů dem dorn kommbt. als neben vnnß. so wil jch meiner frawen pferd ein reis in die mon schiessen. dann sol sy still halten. vnd das hündtlein selber fu:eren dz meyn gesell sehe. ob jch wargesagt hab oder nit das alles mit mer wortten. hieß er seiner frawen vnd liebsten küngin sagen. Auch schicket er jr einen ringk den sy jm gegeben hett. darbey sy was versteen das er zů land kommen was. Er hiesse sy auch fleissigklichen bitten vnnd manen was frawen vnnd junckfrawen sy mit jr bra:echt das die hoflich vnd wolgeordent ritten. als küngin gepürlichen wa:er. her Thinas rait hinwegk. als der gen hofe kam. fand er den küng vnd die frawen ob einem bretspil spilen miteinander. vnd #126r# hortten gleich yecz auff von dem spilen. Her Thinas gienge hinczů vnd sprach Fraw jch will mit ewch spilen. als er nun spilet. graiff er gar offt auff das bret. vnd mer dann er solt. vnd thet das vmb das die fraw des ringes an seiner hant warna:eme. als das auch geschahe. czů stůnde sy das gold sahe. můßt das spil beleiben gieng bald an jr geware vnnd vorderet Thinas czů jr. fraget den zestunde ob er weßte wo her tristrant wa:ere Er sprach fraw jch waiß in. vnd ließ in heuten in meiner burge. O we lieber Thinas vnd gůter freünde wie gehabt er sich. wil er mich jcht sehen. er sprach. fraw er gehabet sich wol. vnnd ist alles sein begeren das er ewch geren sa:ehe. vnd on zweifel es sol kürczlichen geschehen O lieber Tinas vnd gůter freündt. wenn mag das gesein oder wye mag das geschehen. Er gabe der küngin den ring vnnd saget jr darbey was jr her tristrant emboten het #126v# vermanet sy auch fleissigklich das sy jm so:elich sein begeren nicht abschlu:ege. sunder jm zů willen wurde. damit dye raise loblichen vnd kostlichen volpracht wurde. Als die fraw vermercket jren allerliebesten in so:elicher na:ehend. wardt sy gar aussermassen hoch vnnd sere erfreüwet wenn sy in seinem abwesen rechter freüden nye empfunden hett. vnnd on alles vercziehen. bat sy den künig mit grosser ritterschaft reytten an das jaig. gen blancken land. des was der künig willig. all so richt sich die fraw mit jren junckfrawen. so kostlichen vnnd herrlichen czů. das wunder daruon zesagen wa:ere. An dem andern morgen fru:e. kamen her Tristrant vnd Cainis in den dorn. als er der frawen emboten hett. darinnen wartend seines herczen keiserin. als sy vnlang da waren. kamen des küniges ko:ech mit kesselen vnd pfannen. darnach leüt die speiß zů fůrtend. der bedauchte her cainis gar #127r# vil sein. auch kamen dar die aufftrager vnnd kellner. darnach die ja:eger mit vil hunden. zů dem fünfften kam des küngs kamerwagen vnd die capelan. darnach der küng selber mit herlicher stoltzer ritterschafft. vnnd mit manchem scho:enen federspil. als der küng nun fürkam. kam der frawen kamerwagen. do giengen so vil trabanten mit. das es cainis grosses wunder nam. darnach kamen die frawen Nun het die küngin jr raiß also geordent das allweg ein ritter vnd ein junckfraw neben ein ander ritten. vnd die nachreitenden nicht zů nahen auss die vorderen. also das ye zwey vnd zwey wol reden mochten was sy wolten. das es dye anderen nicht horten. Es waren auch frauwen vnd junckfrawen. so gar herlichen vnd kostlichen beklaidet vnd geczieret. mit kostlichem gold vnd edlem gestein vnd den beßten klaidern so mans gehaben mocht. yedoch eine kostlicher dann die #127v# ander. vnd ye mer jr für den doren reyt ye scho:ener vnnd baß gecziert sy waren. Nun sahen sy gar ein scho:ene mynigkliche junckfrawen. das cainis bedeücht. er hett so scho:enes nye mer gesehen. vnd sprach. Hie kombt die künigin. antwurt her tristrant. sy ist sein nicht. die ist czů scha:eczen der künigin. als ein tru:ebe wolcken gegen der liechten sunnen. Her Cainis gabe der rede nicht antwurt. aber er gelaubet der nit. wenn er mainet. er het sich in diser junckfrawen angesicht ersehen. als in einem spiegelglaß. Dise junckfraw hieß die scho:en Gymelle von der schitriel. bey jr rayt her Cailack ein graf von Miliach. der was der hübscht vnd scho:enest jüngling. so er der selben czeit lebet. dise zwey kerten jre antlücz geleiche gegen her Cainis. also das er die gar aigentlichen sehen mocht. sy redten auch mitt einander. vnd lacheten gar freündtlichen vnnd gu:etigklichen aneinander an. Als #128r# Cainis das sahe redet er zů jm selbs. daz nicht scho:eners noch lieplichers auf allem erdtreich leben mo:echte. dann dise zwey menschen. als die nun fürkamen. rait die getrew brangel allein. on alle geselleschafft. sunst ritten ye zwey vnd zwey mit einander. Hie kommbt die künigin zů dem doren. Do her Cainis die ersahe. do mainet er sy an gestalt vnd an aller geberd noch hübscher sein. dann die er vor gesehen hett #128v# Nach jr giengen zwen zeltter. die trůgen ein kostliche truhen mit goldt vnd edlem gestein. auf das zierlichest gemacht. her cainis fraget was das wa:ere. Antwurt her tristrant vnd sprach. Das ist der hunt den jch meiner frawen geben hab. den sy vmb meinen willen also fu:eret. Als herr cainis das ho:ert. sprach er gesell. du hast war gesagt. wenn du warest von meiner schwester nye also gefu:eret. als er dye wort redet. sahe er einen so:elichen schein das in bedaucht. wie zwo sunnen wa:eren Vnd fraget zestund. was das wa:ere. her tristrant sprach mit grossen freüden. hie kommbt die künigin. meins herczen allerliebeste fraw. Her cainis aber getrawet nicht. das ein so:elicher gelanst von der frawen leichtet. biß er sy selbs sahe. Die künigin rayt allein. wenn sy hett jren mit reyter auctrat. wider hinder sich gesantt vmb ding. der er nicht vinden mochte. Sy enrůcht auch. ob er halt nymmermer #129r# wider ka:em. Also kam sy zů dem dorn geriten. vnd bracht mit jr das liecht vnd scheyn der herr Caynis gesehen het. Der můst nun von waren schulden jehen. dz er in seinem leben so scho:enen leib ye gesahe. Er stůnd vnd kund sich nye genůge verwundern. der grossen scho:en. vnd lyechten glancz. so von der frauen gelestett vnd sprach zů herr Tristrant. Gesel jch meinet nicht. das so:elliche grosse klarheit vnd scho:en den menschen auf ertrich bej wonen mo:echt. jch het es auch weder dyr noch keinem menschen nimmer gelauben wo jch das nicht selber gesehen het. Jchbru:eff aller erst. das mein schwester so:ellicher scho:en nichcz an jr hat. die jch doch für die scho:enesten geacht hab. Aber nun ist mir jr scho:en ein verdrieß wyder dye jch hye sihe. Herr Tristrant wolte sich nun offenbarn. vnd seiner frauen zů versteen geben. das er do hye wa:er Er nam ein reyß. vnnd schoß das seiner frawen #129v# pfa:erd in die man. zestund verweßt sy in. do zesein. vnd hielt still. ru:effet Brangeln zů jr. das sy jr den jungen grafen caylach kommen hieß. Als der kam. sandtt sy in zů dem küng. embot jm. sy wa:er ser kranck worden auf dem wege. ließ in sere bitten. das er sy dise nacht vermeiden vnd nicht bey jr wesen wolt. besunder sein panilim oder gezelt jen seyt des wassers auf schlahen. vnd das jr hie dißhalb. da mit sy des bas rů haben mo:echt. Auch dz er mit fleiß bewaret. so sy gen Blanckenland ka:em an die habe oder wisen dz denn kein horn noch hund do geho:ert oder erschellet wurde dann sy das vor plo:edigkeit jrs haubts nicht erleiden mo:echt. cailach rayt hinweg. dem künig die botschaffte sagen. der was des nit wider. wann jm dye fraw so lieb was. das er gar. williklich tha:et was sy in ließ bitten. #130r# Abentewr Wie die künigin herren Tristrant zů verstan gab. wo er zů nachte zů jr kommen sollt. Die künigin stůnd vonn dem pfa:erde. das sy keiner hilf begeret. das jr vormalen nie geschehen was. vnnd gieng hyn zů dem guldin sarch darjnn der brack lag. den nam sy mit ha:ermlin weissen hendeln herauß. mit vil su:essen worten vnd lieplichen geba:erden schon streichent mit jrem mantel. der da gemachet was von gold vnnd gestein. Das er keyner geczierde mangeltt. Sy name da dysen scho:enen #130v# bracken in jr arm. vnd sprach dem so rechte gu:etlich vnd freüntlich zů als ob sy Tristranten selbs in jren armen het. als sy nun den lang gestreichet vnd getrautet. trůg sy in wider in sein haus an dem widergang. ließ sy den mantel fallen all so das sy herr Caynis wol sehen mocht der mocht sich auch nit lenger enthaben sunder er redt mit herczen vnd zungen. das nicht scho:ener creatur auf erden lebt. dann dise frau. vnd sprach zů seinem gesellen. bis aller treü ledig vnd loß. jch sihe mer dann du gesagt hast. auch so bekenn jch. das du von meiner schwester. nie so freüntlich gehalten wardest. in dem gieng die küngin also wider vnd für. ho:eret die wald vo:egelin singen zů den rett sy mit erhabner stimm. O lieben vo:egelin. jr habt manigfeltige freüd durch ewer su:eß stimm vnd gedo:ene. nun will jch eüch mieten. mit reycher gabe vnd miet. das jr heint sambt mir fliegend gen blanckenland #131r# an die habe. vnd mir da selbs dise nacht singet. mit diser red vnd behender listikeit. gab sy herr Tristranten zů versteen. wo sy die nacht sein wurd. vnnd an wellichem ende. er zů jr kommen sollt. Sy getorst jm nicht zů sprechen. so weiset sy aber den vo:egeln jren willen vnnd meinung. dabey er versteen mocht welichen enden er sy funde. wann er wz auch vast vol gelert in diser kunst der hohen schůl. als sy die wort geredt. gienge sy widerumb jren mantel an thůn. darnach über vnlang kam der laidig Auctrat. zestund hůb er die frauen auf jr pfa:erde. vnd fůrt sy gen blanckenland. dann das sy den künig het biten heissen. was alles nach jrem willen volbracht. Nun ee der herr zů rů gieng. wolt er vor besehen wie sich die fraw gehabet. vnd rayt alleyne dar. Brangel gieng herfür saget jm dye fraw wa:er so krancke. das er jr nicht an gereden mo:echte bis morgen. Wz mocht #131v# der küng nun thůn anderst dann das er dannen reyt. vnd jm was der frauen kranckheit jnniklich laid. Als schier der tage seinen lauff verendet. vnd die nacht kam. Do kamen auch herr Tristrant vnd sein geselle die ließ man zestund für dye frawen. Die was nun frisch vnd gesunde. wann der recht arczet was jr kommen Wie gar freüntlich vnd lieblich die frawe jren liebhaber empfienge. beleibt do von mir vngesagt. wann jch so:ellicher geblu:emter wort nicht kan. auch ist an dz kunt vnd wissent. das lieb gegen lieb gebaret so freüntlichest sy mügen. Sy name herr Tristranten zů jr hyeß seinen gesellen herr Caynis siczen zů der scho:enen Gymelle von der schitriele. Nun wz niemant mer in dysem gemache dann dye künigin. Herr Tristrant. herr Caynis. Gymelle Brangel vnd Peronis. Dyse alle wißten wol der frauen geheym. die was nun mit Tristrant in grosser geheym #132r# vnd a:engem rat. Do klaget ye eins dem andern was sender not sy erlitten heten in jrem abwesen. vnnd namendt in des ein kleine ergeczlicheit. souyl dann dyse kurcze zeit jres beywesens verhengt herr Caynis ward do der scho:enen Gymellen vmb jr lieb vnd freüntschafft zů spra:echen. so gar mit ganczem ernst. das er mainet Sy so:elt in yecz bej jr schlaffen lassen Aber sy růchet seiner wort. vnd was jr geleich ein gespo:et. Yedoch ließ er nichtt nach. es wa:er jr lieb oder laid. vnnd lag jr vast vnd sta:etigklichen an. Abentewr. Wie herr Caynis do zů nacht gelang mit der scho:enen Gymellen. #132v# Als sy aber seinen ernst recht ersahe. sprach sy. herr wo hin thu:et jr eüer synn. jr sehent doch wol das jch kein gebeürin bin. das jr mir vmb lieb vnd freüntschaffte zů sprecht. so ga:echlingen. jch meyn jr seyt ein paur. jch gelaub nicht das jr es sunst ta:eten. vnd sag eüch über laute. das jr von mir ymmer vnd ewigklichen vngewert seyt. wann het jr fünf jar in meinen geboten gestanden vnd gelebet. es wa:er darnach vil zů frů das jr so vyl begern solt. als jr heint gethan habt. doch bedacht sy sich bald anderst vnd #133r# sprach. Jr bedunckent mich so büder wann jr mein landßman wa:erent vnd mir genoß. auch meinen freünden gefa:ellig. allso das sy eüch mir ga:eben. das ließ jch geschehen. aber durch eür gebet nicht. herr Caynis ward betru:ebt. geraw in das er es ye gedacht. vnd weßt nit wz er anttwurten solt. Nun was zeit das die küngin vnd herr Tristrant solten zů rů geen do gieng sy vor zů herr Caynis vnd sprach durch Tristrants lieb will jch eüch vergünnen heint zů ligen vnder dysen zweien. bey wellicher eüch gefall. dz waren Gymell vnd Brangel. vnd wellich eüch die lieber sey. dye heist ewch heint eüch bey ligen. Herr Caynis maint. Sj trib jren spot mit jm. vnd gedacht. bin jch in dann nun zespot her kommen. So wa:er jch wol do aussen beliben. Als aber er vermercket jren ernst. vnd verstůnde das kein spot darbey wz. sprach er. frau got belon eüch in seinem hohen thron #133v# so:ellicher treü vnd freüntschaft. so jr mir beweißt. wann solt jch die kur oder wal haben. so mu:est es gümel sein. wann jch eynes teyls wider sy geredt hab. auch byn jch mer bey jr gesessen dann bey diser. zů stund schůf die küngin das Gymel. den helden zů jr leget. vnd in freüntlich in jr arm na:em. die junckfraw hieß jr vnd herr Caynis czesamen betten. Der czoch sich bald auß. vnd leget sich zů bedt Aber gimel gieng vor zů der frauen. vnd sprach in grossem vnwillen. Wie meint jr ditz ding. ist eüch lieb. das jch mein ere allso verliern solt. entrauen nain. sprach dye küngin. Gee hin vnd nymm das küß. dz jch vnder mein haubt leg. so jch mich sa:ene nach herr Tristrant. du weist wol wie es darumb steet. leg jms vnder sein haubte. zehand entschlafft er. so lang bys du das küß wider von jm nimmest. vnd also magstu die nacht mit gůtem frid bej jm schlaffen. das küß wz mit so:ellichen listen vnd #134r# künsten zů gericht. wer darauf entschliefe. der schlief nacht vnd tag. sich kunde auch niemant so bald darauf legen. Er wa:er so bald entschlaffen. mocht auch nit erwachen. bis man jm dz wider enzohe Die künigin so jr die groß lieb vnd senen nach herr Tristrant so gar überhandtt namen. So leget sy sich darauff. darmit ward ir not dann aber ein teyl geringeret. GYmel nam das küß. leget sich zů dem helt vnd sprach. hebtt auf eüer haubt. jch will eüch an mein arm legen. dytz hatt mir mein fraw geboten. Herre Caynis dancket got vnd auch der küngin. vnnd ward außdermassen fro. das jm die junckfraw so freüntlich sein wolt. Gymell leget jm das küß vnder sein haubt. zehande entschlief er. dz er dise nacht nye erwachet. noch nit wißt ob er allein oder selb ander lag morgen do es tagt stůnd die #134v# junckfraw auf. bekleidet sich wol schon gieng dar vnd zoch dem helden. das küsse von dem haubt. zestund erwachet er greiff vmb sich. vnd vand nicht. O do erschrack er ser. vnnd vermainet sich allso geho:enet vnd verungelimpffet sein. vnd wa:er lieber tausent meil von jr gewesen. dann das er da solt sein. dye nacht was nun da hin. vnd der tag erleüchtet dz gancze erdtreich. darumb er verhoffet das jm kein gůt von jr widerfu:er. yedoch belaibe er ein weil do. bis er seyn laid bas ho:ern můste mit spot worten. wann Gymel spra sprach do. Het jch na:echt gewyßt daz jr so gezogenlich wolt ligen. jch het ewch der ding. so jr mich bat nit verzigen. do er das ho:eret. do wz er vor laid nahent verwundet vnd vertobet. auch so gar erschrocken. der jm ein or enzwey geschniten het. das kein plůts tropff daruon wa:ere kommen. Nun was auch zeit das sich die zwei aber scheiden můsten dye schyeden #135r# sich mit grosser klag vnd vngehab. herr Tristrant weßt aber nicht wye es seinem schwager gangen het. Der hieß Peronis bald gen zů Curneualen. jm sagent wo er in vinden mo:echt. auch wo hin er die pfa:erd bringen solt. wann es wz ein bo:eser bruch bey dem weg den sy reiten sollten. den wolt herr Tristrant vmb geen. bis er zů dem rechten pfat zů den pfa:erden ka:em. Peronis lieff bald do hin. sagt Curneualen dye botschaft. der hůb sich schnell dar. kam zů dem bruch. vnd vermeinet seinen herrn do czů finden. Auch war mit jm do herr Caynis diener. dye hielten auf der fart. vnd weil sy hielten also kam ein man mit namen pleherin. vnd was des künigs hoffgesind mit siben seiner diener. der kam nun an sy vnd jagt sy so meist er mocht. dise aber fluhen ser. pleherin maint es wa:er Tristrant. vnd růft jm nach. kera held kera durch dein grosse ku:enheit. Die aber kereten sich an #135v# sein ru:effen nit. vnd eilten jr straß. do růffet er aber. ker werder helt Tristrant vmb der küngin willen. ob dir die ye lieb warde. jen wolten nit wider keren. da sprengt er in mit grossem neid zů. sy zů no:eten. jm zů sagen wer sy wa:ern. noch dann kamen sy vngefragt von jm. doch eilet er in eyn pfa:erd ab auf der flucht. Curneual raytte des selben tags jrr mer dann vier meyle ee er zů seinem herrn kam. kürczlich dar nach kam pleherin gem hof. der küngin sagent. herr tristrant wa:er jm land. vnd wie er den jagen hulf. vnd jm ein pfa:ert ab ereilet. er floch aber so vast das er in nit erreiten mocht. auch wie er in vermanet het vmb jren willen dz er. wider kern solt. er gebaret aber darüber als ob er es nit hort. vnd wa:er auch also flichtig hynweg geriten. Die frau antwurt jm ernstlich. vnd mit grossem zorn. Wz sagstu mir dauon. Jch wolt du hettest in auff deinem rugen getragen. in den see geworffen #136r# das jch nun sein nimmer gewa:ehen ho:eret. jedoch to:erstestu dein augen ee auß deinem haubt graben. ee du ein so:elichen ku:enen man jagen to:erstest. pfleherin wz eyn hoflich vnd verstanden man. Als der jren zorn sahe was jm laid das er die red gethan het. vnd hůb sich zů stund dannen. Abentewr Wie herr Tristrant gen dem küng versagt ward vnd wie sere sy zürnet. DJe küngi gram in jr selbs. vnd ta:et jr gar zorn. dz herr Tristrant vmb jren willen nit wider kert het. vnd mocht auch dz lenger in jr nit verdulden. vnd embot jm bey Peronis. er het vast übel getan. dz er nit widerkeret. do in phleherin vmb jren willen vermanet vnd gebeten het. Peronis was gerad. lieff schna:ell do hin. vnnd kam do er herrn Tristranten vand. dem sagt er dye botschafft. die jm zemal fro:embde wz. vnd sprach. jch bin der ding vnschuldig #136v# das magst du selbs mercken. wann dye pfa:erd vns noch nicht kommen seind. auch hab nichcz czweifels. wer mich vmb jren willen bitet. ob halt tausent Ritter bey jm wa:erent. jch kert in vnder augen vnd gelaub in aller warheit dz dz war ist. weil sy also redten kam Caynis curnewal. vnd herr Caynis diener. vnnd brachten nicht mer dann dreü pfa:erde. das vierd het in pfleherin ab ereylet. herr Caynis ward zornig vnd vnmůtig vnd meinet nicht anders dann herr Tristrant weßt wol. wie jm geschehen was. vnd das jm die hoff schand lieb wa:er. vnnd durch seinen rat beschehen. vnd wolt dz an jm rechen. Nun weßt herr Tristrant nichcz vmb die ma:er. der het seins gescha:efftes gewartet. dann sy gerieten mit worten an einander souil das herr Tristrante herrn Caynis an lieff. vnd wolt in ernider geschlagen haben. Doch bedacht er ist mit mir her kommen. schlahe jch in daz #137r# ist mir kein ere. darumb wil jch meinen zoren ablassen. wie übel er an mir getan hat. keret sich hiermit zů Peronis vnd sprach. Sag der künigin mein vnschult auch das sy gewiß seye. was mich yemand vmb jren willen ye gebeten habe das jch der keins nye versaget. sunder all zeit vnnd alles volpracht habe. darumb wer es ye noch zů frů. ob jch nicht thet. des jch vmb jren willen. vermanet vnd gebeten wurde. auch magst du jr selbes wol sagen. wilt du anders der warheyt jehen. das man mich vnschuld zeihet denn lauff bald vnd sag dises meiner frawen. So will jch all hye dein beyten. es seye mir recht frumm oder schad so kumm jch von diser statt nicht. biß du mir sagest. ob sy mich wo:elle schuldig haben oder ledig lassen. Peronis lieff hinwegk. als der zů der frawen kam. vnd jr saget her tristrandes bottschafft. do sprach sy. O we. hab. oder #137v# gůt was thůstu an den leüten. jch ho:ere wol du bist gemu:etet. dz du mich also betru:egen vnd mir verliegen solte. aber es mo:echt dich noch wol reüen. er schwůr jr manchen grossen aid. das er jr kein lug saget. auch sy vngeren betru:egen wo:elte vnd wie her Cainis. vnd die gesellen an der flucht gewesen wa:eren. aber her Tristrant het den ganczen tag auf die pferd gewartet. die wa:eren auch aller erst kommen. weil er da gewesen wa:er Auch wie her tristrant vnd cainis miteinander gestolczt hetten. Die fraw glaubt noch getrawet des alles nit. das dem also wa:ere. vnd sprach zorniklich. Peronis das du durch seiner gab willen mir vnrecht sagen wildt ist mir nicht lieb. vnd maint die fraw ye her tristrant wa:er schuldige vnd het dem mit gab den mund verpunden. das doch nicht was. als peronis jren zoren vernam. gieng er bald wider zů her tristrant jm sagent. das sein fraw seiner #138r# vnschuld nicht gelauben wo:elt. her Tristrant sprach. das ist mir jnniklicher laide. jch wil auch groß arbeyt darumb leiden. oder aber sy sag mich ledig. darmit hieß er curneualen sein pferd von weg ziehen. vnd das er herrn cainis ließ reyten wa er wolt. vnnd sprach in grosser vngedult. jch hab meiner frawen hulde von seinen schulden verloren. darumb achte jch nicht wa er reit Als aber her cainis vermercket den vngestu:emen zoren seins schwagers. warde jm gar aussermassen laid vnd geraw in das er je jchcz wider in geredt hett. vnd sprach zů curneualen. jch will nyendert reyten. sunder mit dir meins gesellen wartten. biß der wider ist kommen. #138v# Abenteür. Wie her tristrant für die künigin kam. als ein außmerckiger vnd wie sy in erkannt. Wo habet aber jr ye vernommen vmb einer frawen huld so fleissigklich werben als her tristrant ttet. vnd die so mit kleiner schuld verwirckt was. durch ander leüt sag. vnnd nicht durch in. er sprach jch will darumb sterben. oder sy sag mich vnschuldig. er gieng hinwegk. kame zů einem maselsüchtigen mann. bat den vm seine klaider vnd sein klepperlin leihen. der thet das. Her tristrant leget die kleyder an. das klepperlin in sein hand. vnd #139r# gieng für die künigin. als ob er ein siech man wa:ere. zestund erkannt in die fraw vnd hieß in hinweg treiben. Nun wolt er ye nicht dannen. vnd gieng aber wider dar. do sy in gesahe. sprach sy zornigklichen. bald treibet hinwegk disen siechen man. do lieffen zwen gesellen dar. schlůgen jm zwen groß schleg. vnd stiessen in mit vngedult vnma:eßlichen hart hinwege. Dises sahe die frau. vnd begund des ser lachen. yedoch het sy billicher gewainet. es war jr aber zů der zeit nit zů sinn Herren tristrant thet die schmach vnnd laster zemal wee. wenn er getrawet jr so:eliches nicht. vnd keret dannen in grymigem zornigem můt. als er zů curneualem vnd seinen pferden kam. saß er auff vnd rait hinweg. er saget auch seinem diener in grosser geheym wie es jm wz ergangen. Als der so:eliches hort vnd die fraw darüber gelacht het. wart er so freißlichen zornig verhasset vnd veindet die #139v# frawen von ganczem seinem herczen. er het jr auch geren genommen all jr ere. het er das mügen thůn. vnnd entseczet aller küngklicher würdigkeit. do aber er anders nicht gethůn mocht. bate er seinen herren betlichen. mit ganczem fleiß dz er vmb seinen willen die frauwen ein jare vermeiden wo:elt. auch nyendert kommen der enden da sy in sehen mo:echte vnd wa er des nicht thet. wolt er nymmer tage bey jm beleiben. Her tristrant globet jm dises sta:et vnd fleissigklich zehalten. er verkos auch alle veindtschaft vnd vnwillen so er zů her cainis hett. deßgeleichen her cainis widerumb gegen jm. wurden gůtt freünd vnd gesellen. in massen wye vor Sy riten miteinander heym. do wurden sy wol vnd mit grossen eren empfangen Her cainis saget seinem gesellen vor seinem vatter aber gelübde ledig vnd los vnd was her tristrant gesagt het. het sich alles warlich erfunden vnd zehenfaltig #140r# mer. Also ward allererst ein neüe freintschafft. vnd her tristrant legt sich na:eher vnd freündtlicher zů seiner eelichen frauwen. dann er vormalen gethan hette. vnd lebeten auch freündtlichen vnnd schone miteinander. verklageten auch wol. ob die künigin rew oder vngelicke hette. der was es auch nit gar an. sy hett der schimpfe gerawen. vnd kam in groß clag vnd laide. wenn da sy den vnwillen gegen her tristrant fürnam. geschach in dem mayen Darnach als von sant Michels tag gienge der rew mit gewallt an. vnd verlanget sere das er nicht zů jr kam. vnd sy in nicht sehen solt. das klaget sy nun tewr Peronis sprach. er thůt euch werlichen recht. wenn jr habt groß vnpildt an den frummen held gethan. das jr den habt heissen schlahen. vnd er doch gancz vnschuldig ist. Sy sprach du spotest vnd leugst jch spot noch leug nit. es ist war. so sich die frau recht darüber bedacht ward sy #140v# gar herczenlich betru:ebt. vnd kamen so:elch groß schrecken vnd schmerczen in jr hercze. vnd erkannt das sy von rechten schulden her tristrands huld verloren hette. weßt auch nicht wie sy vor laid gebaren solt. vnnd ward jnnigklichen wainen. dann sy nam darüber rat von jren ratgeben. peronis. vnd brangeln. wie sy doch die grossen missethat gegen herr tristrant ymmer bu:essen vnd abtragen mo:echt. solte jr alles nicht zů vil sein. do ward jr geraten. sy solt jm brief senden darinnen jr schulde vnd missethat bekennen. sich jm zů bůß ergeben vnd verwilligen. wie vnd er selber wolt. die fraw sprach dicz ist besser on brief. wenn wurd mein bot mit disem brief ergriffen. so mo:echten die bo:esen neyder aber vngelück zů richten. darumb ist besser. jch sende jm botten on brief. besecht nun wen jch darsenden müge der mir darczů tawglichen vnd verschwigen seye. #141r# Abenteür. Wie die künigin herren tristranden huld bitten ließ. vnd wie er jr die gabe. NVn hett sy einen gartzen oder lauffenden botten in dem hoff hübsch vnd wolgeczogen mit namen pylois. dem was dye sach der künigin vnd herrn tristrandes auch nicht gar vnwissent. der warde berůfft vnd zů der frawen geuorderet. als der nun kam. sprach sy zů pylois. jch claget dir geren was mir wirret. vnd wolt dich auch darbey bitten. weßt jch dz du das zů gůt auffna:emest vnd verschwigenlich bei dir behieltest. er sprach fraw. jch thůn was ewch lieb ist. ob jch dz anders gethůn müge. ja du magst das wol tůn vnd habe auch nicht zweifels jch wil es auch vmb dich beschulden. Fraw jr habet es dick wol vmb mich verschuldet. laßt nun ho:eren was das seye. Sy sprach merck recht was jch dir sag mir ist gar #141v# ein groß übel vnnd vnpild widerfaren bitt jch du wo:ellest mir desselben helffen. jehen als es dann in der warheit war ist Jch habe durch meinen jehen zorn von rechten schulden herrn tristrandes freindschafft vnd huld verloren. wenn jch zů gesehen habe. das man jm zwen vnfu:egliche schleg gegeben hat. vnd hab des ser gelachet. des jch vil billicher ob jch synnig wa:ere gewainet hett von den selbigen schulden. habe jch sein huld verloren. nun ettwe vil zeit. bitt vnnd begere jch betlichen von dir du wo:ellest mein bot zů jm sein. du würst auch so:elich. botschafft nit vmbsunst thůn. sunder wille jch dir der gar wol lonen. dann ob jch jms vor grossen meinen schulden embieten tharr. So sag jm mein dienst. klag jm darbey meinen grossen kummer. so jch nach jm leyde auch waißs er. das jch von seinen wegen vnd jm zů eren ein ha:erin hembd. zů nachst meinem blossen leib trage das mir #142r# doch schwa:er zetůn ist. yedoch will jch das nymmer abtůn. es sey dann das er michs heiß. vnd seinen můt gegen mir bekere Sag jm auch jch leid so:ellich vnsegliche nott. das jch on zweifel sterben můß. vnd den tod gewiß hab. er tů mir denn helffen Wil er mir gna:edig sein. so ist mir geholfen. ist das nicht. so ist ein end meines lebens. vnd můß darumb sterben. Lieber pylois laß dir die botschafft beuolhen sein erwürbestu mir sein huld. es sol dir ymmer frummen Pylois genadet der frawen hůb sich auß curnewalischen landen. vnd als er schier in careches kam. rait her tristrant zů veld baissen mit einem sperber der het wol geflogen. vnd gefangen nach allem seinem willen. Her Tristrante sahe pyloisen von verren auff dem weg vnd gedacht diser mag wol ein bot seyn jch wil in fragen wa er wo:el. sy kerten beid zesamen kamen so:elcher na:ehent das sy an andern sehen mochten erkannten sy aneinander #142v# hieß her tristrant pyloisen will kumen sein. vnd fraget zestund wie sich die künigin gehabet. diser antwurtet. sy gehabet sich als ein armes weib Sag an warumb. herr da hatt sy jren leib von euren schulden nahend verloren. Her Tristrant sprach vmb was doch. jch kan des nitt gelauben. Ja herr in rechten trewen sye thůt. wenn sy fürchtet ewren zoren. vnd. versteet auch wol. das jr jr gehaß seyt was waist du. ob jch jr gehaßs bin oder warumben. aber waist du es so sag mir es. Herr jch waiß es wol. so sage an laß ho:eren. Sy hieß euch schlahen. darumbe erczürnet jr sere. Er sprach du hast war jch zürne auch noch darumb. Ach neyn lieber herr. laßt ab den zoren. sy wil euch zů bůß steen wie vnd jr nur selbs wo:elt Wie meinst du jch solt sein vergessen. ja herr des mag nicht sein. wenn es ligt mir zů nahen zů herczen. Herr dz waiß vnd versteet auch mein fraw wol. vnd leide. vil #143r# deßter gro:essern schmerczen. ja gesell. den hab jch. aber sy nicht. herr den schmerczen so jr empfangen habt ist euch nun langest vergangen. nain er ist noch nit vergangen. habe auch nicht zweifels. er sol mir noch lenger beywonen So ho:er jch wol das jr sy schlahen wo:elte. nain warmit solte jch sy schlahen. mit dem das jr jr so frembd wo:elt sein. das ist jr villeicht mer liebe dann laid. Fürwar herr es ist jr nicht lieb. sunder jr gro:este klage. Jch maine doch es sey jr nicht laid. wann es was jr liebe do man mich schlůg vnnd stieß. vnd gancz von jr traibe. als sy daz selbs geheissen vnd geschafft hett. wa:ere es jr laid gewesen. sy het so sere nicht gelachet O lieber herr bedenckt euch das sy euch darumb will zů bůß steen. wye vnd jr selbs gepietet. Auch wißt jr wol. das genad besser ist dann recht. vnd darumb sůcht sy genad bey euch. die soll sy auch billichen vinden. Seind doch der merer #143v# teyl der leüt missethůnd. vnnd mit bůß widerumb zů genaden kommen. Vnd seit mal mein fraw sich so hoch erbewtet zů bůß nach genaden vnd auch rechte. So wa:ere vnmüglichen ob so:elliches von jr veracht vnd nicht auffgenommen wurd wenn sy enrůcht wie vnnd in welicher weise jr bůß geseczt werde. das sy nun widerumb genad vinde. sy vermaint auch selbs nicht anders. dann das so:ellich jr erpieten vmb jr mißhandlen wol rechtlichen vnd billichen sey. auch billich von euch aufgenommen werde. dann ob sy euch es enpieten thar. so embewt sy ewch jr freündtlich dienst. vnd alles das euch lieb ist. das sy des zů aller zeit mit fleysse willig zethůn bereyt seye. auch wye sy euch zů eren ein ha:erin hembd trage an jrem blossen leibe. vnd tragen wo:elle. so lang jr selbs wo:elt. aber das ist nit mynder. wo:elt jr sy so lang meiden so stirbt sy darumb sůch jch herr ewr fu:eß. das jr seit #144r# schier kommen der enden da mein fraw ist. vnnd macht sy diser grossen sorgen frew. Her tristrant sprach. jch wil jr nit sehen. mir mo:echt villeicht geschehen als mir na:echsten geschahe. da sy mich von jr treiben hießs. nain herr das seyt on allen zweifel. vnd will euch mein trew geben das so:eliches nymermer geschicht. Auch das sy euch. ewer schleg haylet wie euch selber lieb ist. geselle jch kumm dar nicht. wenn es wa:ere mir kein frumm. herr jr so:ellent dar kommen durch meiner frauwen liebe vnd meiner dienst willen. auch durch euch selbs frümkeit. vnnd der grossen angst wegen. so mein fraw nach ewch hatt. Herr nun seyt jr ye jr trawt vnnd allerliebsts lieb für alle. die sy ye gesahe laßt ewch jr nott vnd vngemach erbarmen vnd zů herczen geen. vnd tro:estet dises armes betru:ebtes weib. #144v# ER sprach pylois du bist ein gůter bote vnd deines gewerbs fleissig. sagest auch wye dye küngin groß rew vnd jamer habe das jch herdurch mein gemu:ete bekeren wil. Ja entrewe herre. sy hatt also grossen rewen als jch von keinem weybe ye vernommen hab. Her tristrant sprach jch laugen nicht. jch was jr eyn lüczele gram. das laß jch nun hin sein. vnd wil jr aber freündtlich sein vnnd in meiner acht haben. dann sag jch jr. das sy das ha:erin hembd hinlege. vnnd sich füran mit seyden beclaide. wenn mich beduncket der czeit genůg sein. auch will jch sy empfahen. durch gnad vnd nicht durch recht besunder sy. dein geniessen lassen. das du so gůter bot bist. vnd als schier jch gelaist ein ding des jch gelobt habe. so will jch zů jr kommen. es sei mir recht gůt oder schade. auch sag meiner frawen. jch habe gelobet. das jch sy ein jar vermeiden vnd nit #145# sehen wo:elle So aber das jar verendet in dem maien. so kumm jch aber dar. vnd vor jarzeit mag dz nit gesein. Alls Piloys dz ho:eret. ward er fro vnd traurig. Fro dz der herr dye veintschaft nachgelassen vnd verkorn het. Herwider traurig das er die frauen so lang vermeiden wolte. vnd sprach. Herr gepiet vnd schaft czů mir als eüren willigen diener. jch wil nun von eüch scheiden meiner frauen sagen. beyde frumm vnd schaden. als jch dann hie von eüch vernommen hab. Der herr hieß in in die stat geen. zů seinen herwergen vnd gebarn. als ob er in nit erkannt. auch in seins gůtes biten. vnd sprach. Es ist hie zeland gewonheit. wann ein fro:embder man in mein hof kommbt der etwz von mir meins gůtes bitet. des wirt jm von mir geben. Also heiß jch dir auch geben klaider vnd hundert schilling gůtter guldir pfenning. damit gee hin weg. vnd sage deiner frauen die botschafft. Piloys #145v# dacket got. vnd herrn Tristrant. vnd ta:ett als in der herr hieß. als er die gab enpfienge. nam er vrlaub vnd gieng hinwege das in niemant in dem hoff erkannt dann der herr selbs. Nun wz ein jarmarckt in einer grossen stat hieß Curnwalis. die waz gelegen nit verr von Carechs. do schicket herr Tristrant Curneualen auch dar vmb was er dann bedorft. Piloys lief mit jm dar. vnd wolt sein gůt auch anlegen als er auch ta:et. Der jarmarckt wz vast grose. vnd was geleich an sant Michels tage. do kauffet der gůt Piloys. dz er füran zů einem armen knecht entweicht was. Als der sein sach nun wol geschickt hette hůb er sich eilent. vnnd als er aller erste mocht kam er auf den see vnd fůr heim Do er gen Thintariol kam. vnd für den künig gieng. ward er schon enpfangen. von dem künig vnnd der künigin. Der herr fraget zů stund. Wannen er gienge. vnd wo er die grossen hab na:em. das er #146r# so kürczlich wa:er reych worden. die frawe erschrack der frag hart. wann sy vorchte er künd so ga:echlingen darüber nitt antwurten. vnd vor grossen sorgen begund der schweiß an jr auß bra:echen. dz er über all jren leib ab ran. Piloys sahe wol das die fraw in grossen sorgen waz vnd sprach wer wol hoffet vnd gebeyten mag. der gelebt auch leicht den tage daran jm sein gemu:et erfreüt wirt. vnnd lieb vnd gůt geschicht also ist mir auch geschehen. Jch bin diß tags gewesen zů sant Michel auf dem Jarmarckt. do istt mir dise hab worden. also wer wol hoffet. dem mag auch etwan gelingen. Do mercket die fraw wol. was er darmitt mainet. vnd ward vor grossen frewden za:ehern. gieng bald an jr gewar. Pilois vermercket das wol vnd verstůnd das wol. sagt jr wz jr tristrant enboten het. do sy das hort vergaß sy des laides also. ye doch was jr laid vnnd vngemach. das #146v# sy den liebsten man. den ye fraw gewann. so lang vermeiden vnd nit sehen solt dz wz jr zemal schwa:er. aber hoffnung vnd gůt gedingen ernerten dise frauen dz sy vmb seinen willen recht fro:elich was. Abentewr Wie herr Tristrant zů der küngin kam. vnd wie es jm do ergienge. Nun ho:erent wie es fürbas ergienge. Als der may kam. nam herr Tristrantt an sich grawe klaider als ein pilgram. darzů taschen vnd stab. vnd zwen puntt #147r# schůch. mit jm sein diener Curneual jm geleich klaidet. vnd zugen in Curnewalisch land. Als sy nun kamen zů der burge linthanij. die herr Thinas wz. was der herr nit anheym. Als aber sy den nitt funden. můsten sy gedencken was in czů thůn wa:er. vnd wurden zerat auff dye straß zegeen. ob sy yemant sa:ehen der herr Tristrant zů boten schicken mo:echt. Hiemit giengen sy in den dorn. da er vnd herr Caynis vormals in gewesen warn vil volckes zoch do wider vnd für. aber keiner was vnder in. dem sich herr Tristrant o:effnen do:erst. also můsten sy dise gancze nacht in dem dorn behausen. Als es tag ward kam sein lieber freünd her thinas. der rayt do:ert her vnd schlief so maist er mocht. Herr Tristrant gedacht. Jch will dich ye nit wecken. du bist leychte heint bey deiner ameyen gewesen vnnd schlaffest notturfftig. Er gieng dar. nam das pfa:erd bey dem zaum. gieng ein gute #147v# weil mit jm. vnd wolt sich der botschafte ee verzeihen. ee er jm sein schlaf bra:echen wolt. zů letst erschrack das pfa:erd. vnd fůr auß dem weg. dauon der herr erwachet. vnnd erkannt herrn Tristrant czů stund. Sy wurden beyd fro. vnd enpfiengen aneinander mit vil freüntlichen worten. Herr Tristrant hůb an den herrn zebitten. vnd mit grosser bet begern jm aber botschaft an die küngi zů werben herr Thinas sprach das er das fleissiklich vnd gern ta:et. vnd so er pest mo:echt. Herr tristrant sagt jm des grossen danck vnd sprach. Nym hin disen ring. vnd bringtt den der küngin zů wortzeichen meyner herkunft. vnd sag jr. das jch sy aber geren sehen wolt. Nun hab jch sorg daz dises nit wol beschehen müg. sy wo:el denn selbs fleiß tůn. darmit sy den küng aber an das jaid gen blanckenland bring da sol sy mich vinden in dem dorn. do sy mich vand. als jch nachst hie was Der #148r# herr Thinas nam den ring vnnd keret damit hinweg. als er gen hoff kam. vnd die fraw vermercket vrsach seiner kunfte. auch den ring gesahe. ward sy gar inniklichen fro. zestund bat sy den künige jagen zů blanckenland. Der küng hyeß von stundan ja:egermeister vnd ja:eger daz gejaid zů richten. wann er alzeit willig vnd fleissig zethůn was. wes die frawe begert. Darumb rayt er bald hin wege Die fraw sprach. Aurctrat sol hie beleiben vnd mit mir hin nach reyten. er wa:ere jr aber lieber über tausent meil gewesen. Sy was gar listig vnd gescheid. vnnd redt so:elichs. das man dester mynnder argwon auß dem schna:ellen jaid na:emen mo:echte. Auctrat belib bis die frau reytten wolt. do rait er mit jr. vnd dienet jr fleissiklich. als er dann vormalen allwegen gewon was. Es was aber der frawen so:ellich sein dienen schwa:ere vnnd gancze #148v# vneben. Nun het sy in der zeit als herr tristrant na:echst bey jr gewesen was der bo:eßten aine auß jrer schar der frauen verloren. Das was die getreü Brangel Darumb die frau vil klag vnd reü het. vnd geuiel das ambt so Brangel gehabt het auf Gymel von der schitryele. vnd weßten die sach nun niemandt in dem hoffe dann Gymel vnd Peronis dye můsten auch sta:ets bey der küngin sein. Als si nun kamen zů der wart bey dem dorn do tristrant jnnen was. hieß sy das volck alls dannen reyten on Auctrat vnd gymell die beliben bey jr. Abentewr wie die küngin herr tristranten zůsprach. wo er sy der nachte vinden mo:echt. #149r# Die frauen bejd sassen nider in dz graß vnd der laidig Auctrat zů in das jm got geschweich. es wa:er jr lieb oder laid. er seczet sich zů jr. Die frau solt nun herr Tristranten zůspra:echen. vnnd sagen wo er zů jr kommen mo:echt dz mocht vor dem verra:eter Auctrat nit geschehen. Sy stůnde auf laß der plu:emlin so bey der wart stůnden in dem horten sy die hund zemal laut lauffen. vnd kam der hirß her gefarn. gerichtes zů der wart. do erschrack der frauen pfa:erde do es den hirß sahe so hart das es zawm vnd bryttel alles zerbrach. vnd lieff zů #149v# walde. Auctrat bald auf sein pfa:erd. vnd eylet disem nach. das er es wider vieng Die küngin gieng dem dorn ein wenige na:eher. vnd getorst doch nicht gar darein noch er darauß. sy sagt mit lautten worten. das er wol ho:eren mocht. wo er Sj vinden vnd zů jr kommen soltt. Dann als jr vor geho:ert habt. das der hyrß der wart zů gelauffen kam. bey dem doren. als aber er leüt darjnn vernam erschracke er vnd kert vmb. auf ein andern weg Die ja:eger hengeten nach. der küng rayt auch nach. Als der sahe den hirß scheühen bey dem dorn. wolt auch er besehen was darjnnen wa:er. Die fraw ersahe dz vnd erschrack on massen ser. Ward laut ru:effen vnd schreyen. der hirß wa:ere hinweg. Sy schrey so vast vnd souil. Das sich der künig sůchens erwegen můste. vnd gedacht. jr tha:et das geschreye der hund. vnd der schal der horn wee. Vnd schrey mit sambt der frauen ein still. auch #150r# kamen die hund auf die rechte wart dem hirß nach jagent. Also hielt die frau für das herr Tristrant nit gefangen warde. vnd der künig dem hirß nach rayt. über vnlang kam Auctrat auch herwider. vnd het das pfa:erd gefangen. Der zürnet vast mit jm selbs. vnd klagt. er het disen tag vmb gerendt. Ee er das pfa:erd gefangen het. Do sprach die künigin spotlich. alls in einem schimpff. wolt got du solltestt disen langen tag darnach gejaget haben sy meint es aber wol mit der warheit vnd in ernst. Darmit sassen sy auf vnd riten zů blanckenland. an die hab oder fewer stat. da herr Tristrant das na:echste mal auch bey seiner frauen gewesen wz. der vergaß auch nicht. wohin sy in yecz geweiset het vnd kam der selben enden. so bald dye nacht her gieng. Wie gar freintlichen vnnd wye gar lieplichen der von der aller scho:enesten vnnd auch von der tugenthafftesten frawen enpfangen ward #150v# vnd er jr danck sagt. da kan jch eüch nit genůg von sagen. wann solt jch dz alls von wort zů wort erzelen. so wurd diß bu:echlin ser gelenget. vnd mir vil sender not langest vergangen. mit schwindendem herczen erneüern. darumb laß jchs geleich fallen. Sy heilt jm sein schleg. so er von jren wegen enpfangen vnd gedult het. das er füran nit mer dauon klaget. noch jr in arg gedacht. vnd ward dyse veintschaft on all schidleüt so gar freyntlich vnd mit grosser herczenlicher lyebe verrichtet. das vor noch nach nie pesser freünd wurden. auch ergeczt ye eins dz ander. was sy grosser sender not gehabt vnd erliten heten. Morgens do sy sich aber scheiden můsten. hůb sich neüe klage vnd vngemach. vnd verwesten sich selber nichssen czů tro:esten. keyner zeit noch weil jres czů samen kommens. wye sy das schicketend. Yedoch gab in hoffnung gůten trost. gelück wurd sy noch offt #151r# zusamen fu:egen. Also schieden sich dye lyeben beyde. mit cza:eherenden augen vnnd grossem schmerczen. Herr Tristrant der gieng trauriger hinweg sůchendt Curneualen seinen diener. der enden do er in hete lassen. vnd vand in nit. durch wellich geschicht oder wohin Curneual gangen wa:er ist mir nicht bescheiden noch habe das in diser hystori nicht funden. herr Tristrant sůcht souer auff den tag. bys man zů hoff geessen het. das hoffgesinde auff saß. vnd an ein ander feür stat riten. Abentewr Wie es herr Tristranten ergieng. vnd wie er dauon kam. #151v# Als es nun mittag was vnd darüber gedacht herr Tristrant der weiß vnd ku:en held. Jch sůch hie vil zelang. er ist leicht fürgangen. der enden do wir hinweg schiffen so:elen. het jch heüt langest dar keret wa:er mir besser gewesen dann nun. vnnd gieng do hin. do kam er an die feür statt da das hoffgesind lag. als aber er die leüte ersahe wolt er widerkert haben do vorchte er man het in gesehen. so mo:echt jm sein fliehen nit zů nucz kommen Sunnder mer schadens bringen. Er gedacht auch #152r# jch bin vnerkanntlich. jch will wol für sy all geen. das sy mein nit war na:emen. Also gieng er für. vnd sahe jr vyl. der etlich wurffen den stein. etlich schußsen den schaft. So sprungent etlich über ein graben. aber er gieng für. als ob er jr nit sa:ehe. Do erkannt in ein ritter seiner gůten freünd einer. der gebaret auch als ob er in nit kannt. vnd ließ in fürgeen. Als herr Tristrant für kam. ward er inniklichen fro. vnd maint das in niemant erkennt het. Aber jener ritter rayt jm nach vnd bat in still steen. er het mit jm czů reden. Das was aber herrn Tristranten nicht wol vermainet. doch rayt der ritter zů jm. vnd bat in das er vmb seinen willen mit jm gieng zů der fewer statt. Herr Tristrant sprach. das wa:er mir nit gůt. was solt jch do thůn. Diser aber der bat fleissigklichen vnnd empssigklichen. vnnd sprach. Dyr wyrdet nicht jch wil dych gar schone vonn dannen bringen. #152v# thů mirs zů lieb. scheüß mit dem schafft. nun zů einem ainigen mal. Spring einmal über den graben. vnd würff eyn mal den stein. jch bring dich on schaden dannen. Hierzů antwurt herr Tristrant. Du hast dich nit wol bedacht. das du mich durch einen kleinen weltlichen rům ein ding heissest thůn. darumb jch den leyb verliesen mo:echt. Der ritter wolt nit ab lassen vnd sprach. Jch waiß das keiner vnder in allen ist. der dir in disen dingen geleichen müg. hab auch nit sorg jch bring dich on streit von in аllеn. Herr tristrant wolt nicht vnd sprach. du bitest tumlich. so wa:er jch vnweiß ob ich von so:elichs kleins preiß wegen gieng an die stat. do man mich vahen vnd to:eten wurde. dein gebet ist vngefu:eg. vnd gebürett mir nicht zethůn. Darumb bit jch du erlassest mich so:ellicher deiner bet. wz herr Tristrant saget. so wolt yener riter nit ablassen. vnd sprach. jch will dich biten #153r# das du mirs nicht mer versagen magst vnd on zweifel. mich diser meiner bete gewerest. vnd bitt dich durch der künigin willen. bey der du dick freündlichen vnd lieplichen gelegen hast. so balde der die wort redet. gieng er mit jm. vnd ta:et alles sein begeren. er gieng schweigende dar. nam den schafft in sein hand. schosse einen so vnfu:egen weitten schuß. das jr keiner. so da waren deßgeleichen nie gesehen hetten. vnd giengen durch wunder dar. zů schawen. also das ein groß gedrenng darbey ward. die weil gieng her tristrant sprang über den graben. einen zemal weiten sprung. vnd den keyner hinnach mochte. an dem sprung zerprach jm der graen hosen aine. vnd sahe man scharlachen vnd wol beschlagen dardurch scheinen. noch dann gieng er hin vnd warff den steyn. souerr. das keiner so weitten wurff nye gesahe. von vngelück fu:eget sich. das jm der grawe rock auch zerprach. dardurch #153v# man sahe scheinen guldine klaider. Als er das vermercket. eilet er bald dannen. thet auch seinen hůt nicht ab gieng also hinwegk in allen vnerkannt. on allein denn einem ritter der in wider dar brachte. das verwundern so die ritter hetten. ab so:ellicher grosser sterck vnd geradikeit. gabe in souil zeschicken das sich jr keiner versan. wie es vmb disen wunderlichen pilgrem gestalt wa:er. biß er verr hinwege was. vnd jm gelückes vale aber eynmal daruon geholffen hett. Zů abent als der küng zů in kam. sy jm sageten vnnd auch weißten was von einem frembden pilgrem da geschehen was. nam in sere wunder. vnd gedacht in jm selbs. es het her tristrant gethan. hier auff bate er all so bey jm waren. das die ritten vnd giengen. auch mit allem fleiß sůchten. ob sye in yendert funden. sy sůchten wider vnd für. in dem wald auff vnd nyder. aber her tristrant wz wol sicher vor in. der wz #154r# nun zů seinem diener kommen. vnd riten mitt freüden heym in sein künigreich. Da er auch wol vnnd mit grossen freüden empfangen ward. von seiner eelichen frauwen. auch dem künig. der künigin. von seinem schwager her cainis. vnnd aller ritterschafft. wenn aller mengklichen het in liebe vnd wertt. Abenteür. Wie her Cainis mit der künigin Gardeloye redhafft ist worden. #154v# Nvn was ein mechtiger küng nicht verr von Careches mit namen Nampecenis ein manlicher held. der auch dick grosse ritterschaft gethan hett. vnnd hohen preiß erworben. der het gar ein aussermassen scho:ene frawen. na:emlich Gardeloye die hett er gar jnnigklichen lieb auch in so grosser hůt. das er ein teyl sein selbes ere mit so:elcher starcker hůt verkrencket Vnnd doch so ein fraw selbs nicht wil. alle hůte vmbsunst ist. Nampecenis gedacht tag vnd nacht darauff. wie er seyn frawen wol verhu:eten vnd versorgen mo:echte. vnd schůff die maur vmb sein brugk zemal hoch mauren vnnd weyt tieff gra:eben darumb machen. auch hett er zů allen zeiten dye schlüssel selbs. vnd was auch selbs porttner. so er dann auß rait an das gejaide oder an ander enden. so was er die schlüssel mit jm fu:eren. Er ließ auch weder man noch knaben in der #155r# burg. dann allein frawen vnd junck frawen. Diser was der nampecenis. den herren cainis vor careches gefangen hette. wenn er forcht seiner frawen zemal hart vor jm. darumb hett er sy in so:elicher grosser hůt. das es über die maß was. Raite er auß. so het sy nyemand von mannen bey jr. weder jung noch altt. was er denn da heym. so getorst sy nyemand ansehen Also fu:ert die fraw ein strennger vnd beczwunger leben. dann ein reglerin. yedoch het sy herren cainis lieb. vnd jm gelobet ee sy Nampecenis gema:ehelet warde. wenn er zů jr ka:eme. wo:elte sy in vmbfahen. so:ellich jr gelübde vermercket vnnd verstůnd der herr vnd was jm schwa:ere er thet auch allenthalben deßter gro:essern fleiß. ob er sein frawen vor herr Cainis verhu:etten vnd behallten mo:echte. Vnd wie wol er die burg mit grossem fleisse beschloß. so mochte er in doch den wege der grossen liebe nicht beschliessen. wenn #155v# sy heten aneinander lieb. als wol als wa:eren sy sta:ets beyeinander gewesen. Eins tages gedacht her cainis er wolt des gelück lassen walten. vnd besehen ob er zů der frawen kommen mo:echt. er saß auf vnd rayt allein dar. wenn er wol weßte das Nampecenis an dem gejaide was. als er dar kam. ward sein die frawe geware. wenn sy des selben tags durch kurczweilen außgangen was. vnd doch nit weiter dann czwischen der thore. da mochte sy in sehen vnd anreden. sy empfieng in zemal freündtlich mit grosser liebe vnd begirlichem herczen. der held dancket jr. mit geleichem widergelt der liebe. vnnd auch der wort. er bat auch got fleiklich das er den thet vellen der jm die brugge so sere verschlossen hette. vmb das er der frawen sein bottschaffte. darumb er dar kommen was. der enden nicht gesagen mocht. als er dann geren gethan hette. doch sprach er. jch na:eme mir zůgrossem #156r# heyl ob die andern frauwen ein wienig auff ein ortt giengen. seyd mir doch nit mer werden mage. das jch euch meinen willen ein kleine gesagen mo:echte. Dye fraw hieß die andern junckfrawen auf ein ortt geen. das geschahe. da mochten sy nun wol miteinander reden vnnd er sprachen. Do hůb her cainis an vnd vermanet sy der gelübde. so sy nun gethan hett. ee vnd sy verma:ehelt ward. Auch wie sy im auß seinem gemůte nye kommen wa:ere. Hierauf bat er die frauwen mit grosser bete in des genyessen lassen. Sy antwurtet vnd sprach. Her cainis du warst vnd bis mir lieb. des lawgen jch nit. dann das es der selben zeit nit gesein mocht. jch hett deinen willen geren gethan vnd auch volpracht. habe auch dessebelbigen noch můt zethůn vnd volpringen. wa das mit gůtem fůge gesein mo:echt. vnd das am basten stat mo:echt haben. Nun sihestu wol wie es mir stet vnd #156v# gar hart jch verschlossen vnd verhu:etet bin. yedoch gundt jch dir wol ob du dz also geschaffen mo:echtest. das du zů mir mo:echtest kommen. dann wie vast er mich in hůtt hat. so steet mein gemu:et also fast zů dir. das jch deinen willen thů. wann du zů mir kommest vnd das gesein mag. Her Cainis ward fro vnnd dancket der frawen sere. vnd schied hinwegk. Abenteür. Wie her Tristrant her Cainis riet schlüssel zemachen. HEr Cainis gewan nun manigen gedanck. wie er mit fůge zů seiner allerliebsten frauwen kommen mo:echte. vnd keret allen fleiß für. er fandt aber nicht in seiner vernunfft. dardurch in beyden geholfen wurde. da saget er es seinem schwager her tristranden bat den vast das er jm riet wie er mit fůg zů seiner frawen kommen mo:echte. Her tristrant vermercket eben. #157r# der frawen freüntlich erbieten vnnd gůten willen. auch darbey die grossen hůtt darinnen sy was. vnnd sprach mich bedunckt nicht besser. dann das du dein frawen bittest das sy die schlüssel abdrucke in wachs. vnnd dir das selb wachs her auß werff über den graben. nach dem selben wachs laß dir die schlüssel machen So magst du die brug selb entschliessen Auch auß vnd ein kommen. als offte dir das gelück fu:eget. Her cainis warde des rates fro. rit kurczlich wider dar. vnd kam da er mit seiner frauen über den graben reden mocht. vnd saget jr auch von dem wachs. vnd all sein fürnemen. Der frawen geuiel der ratt wol. vnd globet jm das wachs czů wegen bringen. doch fraget sy. wenn er das holen wo:elte. Er saget. auff den schiersten montag. In der zeit bracht sy das wachs zů wegen. mit hilff jrer junckfrawen drey. die auch vmb disen rat westen. her cainis kam dar. als #157v# er geredt het. vnd jm ward das wachs bereyt. über den graben geworffen. des er hoch erfreüwet ward. dancket der frawen zemal fleissig. vnnd keret wider dannen wenn dise zeit jm nicht verhenget dz er mer geredt het. vnd rait eylent mit vil vmbsehen als die flüchtigen. Als er nun heym kam. versůchet er sein heil an alle die schmid. so jm bekannt waren. vnnd fand vnder in allen keinen der sichs vnder winden wolt. das er ser betru:ebt warde vnd gancz vngemůt. vnd empfiel jm all sein freüd. het auch verhoffet. das jm durch disen rat nymer geholffen wurde doch saget er seinem gesellen. wie er gehandelt het. vnd jm das alles vmbsunst wa:ere. Her tristrant sprach. jch habe einen schmid mit mir bracht über mo:er. der ist hie in diser stat. waiß jch wol er kan dir es machen. vnd tůt das vmb mein willen Der schmid ward besannt. als der kame nam in her tristrant an ein geheym #158r# weiset jm das wachs. vnd bat in die schlüssel zemachen. der schmid ward lachen vnd sprach. Herr was wo:elt jr mit disen schlüsseln thůn. wo:elt jr stelen. so hilff noch mach jch der nicht. Her Cainis verantwurt dise red vnd sprach Růch wz wir thůn damit. dann jch gelob dir fürwar machst du die schlüssel gůt vnd gerecht das du des ymmer geniessen solt. der schmid vermaß sich des zetůn. do wart her cainis wider erfrewt. vnd hofft sein sach noch zů gůtem kommen. vnnd saget des groß genade seinem gesellen herren Tristranden. Abenteür. Wie herren tristrant botschafft kam. das sein vater tod wa:er. vnd das er solt heym ziehen. vnd das lant einnemen. ALs dicz ding verschriben verhandelt vnd geschehen wz. kam ein bot von johnoys herren tristranden sagen. das sein vatter von #158v# todes wegen abgangen vnd verscheiden wa:ere. vnd stůnd vast übel in dem reich. wenn ettlich fürsten wolten nur mit gewalt künig sein. darwider waren etlich sein freünd. vnd der mererteil der landtschafft. darumb so thet grosse nott dz er heym zuge. das er das landt selbs einneme vnd regnieret. Als er so:eliche botschaffte vernam. sprach er zů curneual. Du hast mir manig jar fleissig vnd wol gedienet. so habe jch nun ein aigen künigreich darmit jch dich will belonen. vnd bin fro das jch dich deiner trewen dienst belonen mage. darumb gibe jch dir mein künigreich johnoys gancz zů aigen. daz du füran gewaltiger küng vnd herr seyest in disem küngkreich. Curneual sprach genad lieber herr her tristrant got sol vnd můß euch ymmer belonen. das jr mir als gůt willig vnd gena:edig seyt das jr mich also ersamklichen fürsehen woltend. aber mir gezimt nicht eur kron vnd wil #159r# der auch nicht. Der herr sprach. warumb wilt du der nicht. so jch dir der vergunn. Herr sy geczimpt euch bas dann mir mir gebüret nicht künig czů sein. vnnd kan sein auch nicht. das laßs von. es lernet dich mein lantschafft wol. Herr jch nymme der nicht. auch wa:er ewer lantschafft nit lieb. das die jre lehen von mir empfahen. vnnd mir dienen solten. sy so:ellen von recht euch dienen. jrem rechten erbherren. Wo:elt aber jr mir lieb thůn vnd wol belonen. so kommbt selbs dar. richtet eur künigreich mit gewalltiger hanndt vmb alles darinnen geschehen. vnd leihet eur lehen vnd landt selbs. wo:ellt jr mir dann leihen ein pfleg oder ein ampt. damit jch mich betrage. wil jch geren auffnemen. aber der kron vnnd des reiches will jch nicht. vnnd so jr ewer sach also schicket vnnd ewer künigreych nach notturfft versechet wo:elt jr dann. so schicket nach meiner frawen ewr gemahel vnd waltet #159v# eurs künigreichs selbs. ob jr aber nach jr ziehen wolt. was mir dann wirdt beuolhen die weil zethůn. biß auff ewr wider kunfft. wil jch geren vnd fleissigklich verpringen. main auch. so ewer lanndtschafft. so:elich ewer fürnemen vnd willen versteen werdent. das in so:elliches auch wol gemaint seye vnd thůn. was jr gepietet. das bedunckt mich euch der ganczen landschaffte vnnd mir das nuczlichest sein. Abenteür. Wie her tristrant in Curnewalisch zoch. ee er heym gen johnoys rait. vnnd das küngkreich einnam. auch wie es jm ergienng. ee er wider auß dem land kam. #160r# HErrn tristrant geuiel der ratt wol. vnd schicket sich darnach zů lant zefaren. doch wz jm schwa:er. das er hinwegk cziehen solt. die küngin vor nit sehen. vnd maint er mo:echt den tag seins dannen scheyden nymmer überwinnden. dicz leget er curneualen kla:eglichen für. bate den mit grosser bete. das er mit jm darfu:er. vnd sprach. so jch dein nu nymmer bey mir hab. so waiß jch nit. wie oder wa jch zů dir kommen müge. vnd mag leicht geschehen. jch sehe jr nymermer. darumb bit jch. verzeich mich #160v# nicht. vnd far mit mir dar. Curneual verwilliget darczů. wenn er seines herren gebete vnd gebot nye verachtet. Her Tristrant saget sein dannen keren seinen schwager her cainis. bate den mit fleiß dar ob czesein. das seiner ritterschafft vnnd diener. sich die weil schicketen vnd bereiten. auff das herrlichost mit jm zů landt faren. hiermit hůben sich die zwen. herr tristrant vnd curneual auß dem lant vnd beklaideten sich als zwen farent mann. oder spilleüt. in kurcz graw ro:ecke vnnd kurcz rot kappen den waren dye czotten von gelbem fritschal. dicz ist ein besunder kostlich tůch. das nur ma:echtig herren tragen. Sy eileten bald wegk vnd liessen sich nicht geren auff der straß vinden. kamen mit grosser eyl geen Lythoni vnd vanden herren Thinas anheym. er warde zemal fro embote der künigin. das er aber kommen wa:er sy zů sehen vnd mit jr reden. das solt geschehen in dem baumgarten #161r# bey der linden. darauf in der künig einst gewartet het. herr Thinas rayt hinwege der küngin sagent die botschaft. der sy hoch erfreüt ward. als die nacht kam. Kam auch herr tristrant an die verzilt stat. dye küngin gieng zů jm. in enpfahen mit vil freüntlichen worten vnd lieblichem vmbfahen. beliben die nacht bej einander. mit kurczer ergeczlicheit vnd schnellem abschid. so aber von jm geschahe. mit grossem laide. vnd traurikeit. wann es in gar vil czů frů wz. vnd můst doch ye sein. Die küngin beualhe in got. in sein hůt. vnd gieng mit betru:ebtem herczen wider in jren gemache. Herr Tristrant vnd sein gesell eilten auch dannen. kamen so verr. dz sy mainten. sy wa:ern ernert. vnd in niemant nach jagt Do sant der bo:eß geist seinen diener Auctrat dar. do er herr Tristranten sahe. begund er zehand eylen vnd jagen als starcke er was. Herr Tristrant het kein wo:er bey jm. vnd můst fliehen. wie vngern er #161v# das tha:et. Aber Auctrat jagt seinem veter nach. mit schwert vnd sper. so gar kreftiklich. das herr tristrant gar kaum emplohe. vnd kam an ein kleines wasser. es was aber gar schna:ell vnd tieff. er vande ein schiflin bey dem gestat darein lief er vnd Curneual. Sy stiessen von lande wie sy mochten. wann sy heten weder růder noch schalten. Auctrat rayt schna:ell nach. gedacht in allweg wie er in gefahen oder erschlagen mo:echt. vnd kund jm doch auf dem wasser nit zů kommen da nam er sein sper. vermaint herr Tristranten darmit durchschiessen. vnd schoß jm das mit ganczen krefften gar neidiklich zů. aber er vermißt des ku:enen helden. Vnd schoß in das schiflin. dz der schaft in zwey zerbrach. Sy namen die stuck. schiffeten darmit über das wasser. vnd kam in zů grossem glück. das in zů dem tod gemainet was. vnd fůren on alle jrrung do sy sicher warn. Do aber der laidig Auctrat #162r# das sahe. vnd das er nichssen mer geschaffen mo:echt. Ward jm vngemach vnd zorn. Schicket bald zů dem künig. hyeß dem sagen. Tristrant wa:er jm land. hett die küngin gesehen. vnd in betrogen. auch wie er jm zůkommen. vnd yener geflohen vnd hinkommen wa:er. Als der künig das ho:eret. Machet er sich auff mitt allem volck. so er het. vnd eylet nach czů sůchen. ob man in yendert vinden mo:echt Er gebot allen sůchenden. als lieb in leib vnd leben wa:ere. das sy sůcheten auf all strassen. auch nicht dannen ka:emen bys Tristrant gefangen oder erschlagen wa:ere. Er sůchet auch des selbigen tages selber. vnd gebot herrn Thinas der hůtte selbs pflegen. bey seiner burg Lythoni. der das zemal gern tha:et. vnnd gar mitt gůttem fleyß. Wann er wol gedacht herr Tristrant wurde in aber heym sůchen. Er rayt aller allein auff dye straß oder wege zů seiner burg. vnnd vande allda #162v# herrn Tristrant der was gelauffen berg vnd tal. bis das er zů der burg kam. herr Thinas tha:et seiner treü genůg. vienge in vnd fůrt in mit jm in sein burg. vnd beualhe in seiner frauen. gebot jr bey jrem leben das sy in hielt in so:ellicher geheym das in niemant ho:eret noch sa:ehe. Auch das sy sein mit fleiß selbs pfla:eg. deßgeleichen seiner diener sambt jm. Die frawe was des vast willig vnd fro. das sy jm sein leib vnd leben so leicht behalten mo:echte. Also geschahe herrn Tristrantt in dieser vancknuß alles gůt. was jm auch nüczer dann alle küngreich. vnd belibe also do. bis man überal versůchte. Abentewr mit wellichen listen dye küngin herr Tristrant zů hilff kam. das man nicht mer nach sůchet. #163r# Nun lassen wir herr Tristrant do růwen ein weil. der ist nun wol genesen. vnd zeücht on alle jrrung. do er zetůn hatt. vnd sagen von der küngin. die zemal ser betru:ebt vnd in grossen a:engstlichen sorgen ist. wann jr ward von wort zů worte gesagt. herr Tristrancz nach jagen vnd auch sein hinkommen. do aber als volcke gemeinklich sůchen ward. het sy keyn hoffnung seins hinkommens. sunder er wurde gefangen. vnd von jren wegen sterben das gab jr vrsach zů so:ellicher vnma:essiger klag. das sy vil lieber mit jm wolte #163v# sterben. dann on in leben. weil sy also saß überladen vnd vertiefft in der grossen herczenlichen klag. giengen zů jr kemnaten zwen vnbekannt farent man. die hetten verspilt was sy vmb vnd an gehabt heten darumb giengen sy zů der frauen. sy byten vmb gab. Do die frau sahe. jr groß nott vnd armůt. gedacht sy listiklich herr tristranten mit disen knechten. auß seinen no:eten helffen. vnd bey leben behalten. vnd viel ir zů. das sy sich in wolt offenbaren doch fragt sy vor wer oder von wannen sy wa:ern. Sy sagten sy wa:ern zwen farendtt man. vnd heten sich also verspilt. der ein hieß hawbt. der ander blat. vnd kamen aller erst des tags in dise stat. Der küngin was nit wol lenger zeschweigen. Wolt sy anderst herrn Tristrant zů hilff kommen. Die sprach Lieben gesellen. geto:erst jch mich an eüch lassen. vnd meinen wyllen ein zethůn. des jch eüch gar freüntlichen bitten. vnd wol belonen will. also #164r# das jr ymmer von armůt gefreyet werden. Die zwen gelobten ir. mit hantgeben treüen. das sy das gewißlich vnd geren thůn wolten. Do hůb die frawe an zesagen vnd klagen wie jr sach geschaffen wa:ern. Das herr Tristrant in dem lande wa:er. Wie der künig des wa:er worden jnnen. vnd jm der nach stellet. Nun wa:er nicht mynnder. wurd er ergriffen. er mu:este sterben. Darumb lieben gesellen. tůtt so wol. geet auf die weg. als ob jr flichtige geet. vnd wer eüch zů kumm. den laßset eüch vahen. es ist eüch sicher in aller warheit on schaden ewrem leib vnd leben. Jr behalten aber mir dardurch seynen leib. Do mainet sy herr Tristranten. vnd mir mein ere. vnd jr werdend darumb reych. Als jch eüch gelobt hab. dyse zwen. Hawbt vnd Blat. gelobeten jr zů dem andern mal. dyse sach gar gancz getrewlichen außrichten vnd sorgten nit anderst. dann zů lang verziehen. Vnnd #164v# wurden nun zespat kommen. Die küngin sprach. Nain es ist noch fru:e. vnd kommt wol recht. Hierauf baten sy die frauen zesagen. wie sy sich in den sachen halten. vnd was sy thůn solten. Die frau sprache. lieben gesellen. jch will eüch klaider geben vnd kappen. die ziehent an vnnd geet geleich. als ob jr auß dem land wo:elt wann die klaider vnd kappen seind geleich. als die herr Tristrants. darumb ka:eme man eüch zů. so laßt eüch vahen. vnd besteet krefftiklich darauf. Herr Tristrant sey eür herr. vnd hab eüch geschicket in sein küngreich johnois. wann sein vatter mit tod abgangen sey. vnd seyne freünd haben weren vmb das küngreyche. Nun sey er selbs noch zů Carechs. aber er werd mit dreitausent helm kurczlich hernach kommen. Sagt auch dobej wie eüch leib vnd leben hie jm land gar nahent genommen wa:ern durch so:ellich geschichte herrn Tristrant geschehen. ditz #165r# sagt sy in alles aigentlich. vnd hyeß sy das warlich sagen. in aller form. als ob es in geschehen wa:er. Sy benannt in auch die zeit als es geschehen wz. auch das wasser. vnd all ander artickel. fliehents vnd hinkommens. vnd wie jr seind mitt flüchten. in dem land geet. bis man ewch doch gefangen hab. Ob es aber also ka:eme. dz man eüren yetwedern besunder fragen wurd. so besteet stercklich auf einer red. laßt eüch weder mit dro noch gabe darzů bringen. das jr mit worten wenckent. anderst denn jch gesagt hab. Wurdend jr aber mit worten fellig also daz einer nit sagt als der ander. so mu:eßt jr gewißlich sterben. darumb haltend mein red. vnnd helft mir vnd eüch selber. Hiermit gab sy in klaider vnd kappen vnd schickt sy hinweg. sy giengen vnlange sy wurden gefangen. vnd Auctrat brachte sy gen hoff. vnd fragt die nach aller notturfft. Sy sagten offenbar als die #165v# küngin sy sagen hieß. Auctrat der fürstt aller boßheit. ließ es darbey nit. sunder teylet er die von einander. vnd fraget yegklichen besunder. vnd sprach zů dem einem. dich hilft nicht deyn listikeit jch weiß wol wer du bist. auch das du vnrechte gsagt hast. jch sag aber dir fürwar. mein herr ist so gar erzürnet wider dich. dz du darumb můst sterben. oder aber die warheit sagen. der gefangen sprach. Mir geschehe wol oder wee. so mag jch nit annderst sagen mit warheit. er wo:el dann lug ma:er der sag jch jm souil er will. Alls er nun dann erlernet het. vnd nicht an jm anderst vande dann vor. ließ er in ledige nam den andern auch auf ein ort vnd sprach mit grosser listikeit. wie ist dir nun du meinen herrn gelogen. vnd dich selber betrogen hast. Nun můstu on zweyfel darumb sterben. vnd hat dir des nitt not gethan. hetest du die warheitt gesaget als dein gesell. So mo:echtestu deyn #166r# leben auch behalten haben. Diser sprach Sagt er dann anderst dann jch. Ja er saget anderst. Des scham er sich in sein hercze. Warumb wolt er sichs scha:eme. darumb das er gelogen hat. O sprache Auctrat. Wie ho:ert du bist. das du nicht anderst sagen wild. Wo:eld jr dann die warheyt haben. Ja. Dye hab jch vor gesagt Nain es ist annderst darumb kommen. Nain auff mein aid. Wo:elt jr aber dz jch offenlich vor allem volck lieg vnd betriege. dz tů jch auch. ob es eüch anderst lieb ist. Er sprach. jch will nit dann die warheyt. Die hab jch eüch auch gesagt. vnd wißt das selbs. als wol als jch. Aller erste ließ er in ledig. vnnd sprach czů dem künig. die zwen gesellen. haben war vnd recht gesaget. Wann die dye jch Jagett trůgent auch so:elliche klaider vnnd kappen. Vnnd darumb das sy also behendigklich vnnd schna:ellichen fluhen. mainett jch es wa:ere herr Tristrant. Zů stunden #166v# schůff der künig die hůt ab. wann er het allweg verhu:eten lassen. vnd ließ die güten gesellen geen. wa sy wolten. Herr tinas rayt auch heym. vnd half herr Tristrant wider heym zů land. aber die zwen gesellen hawbt vnd blat kamen verholen zů der küngin. jr sagen dise geschicht darumb sy enpfiengen grosse gab vnnd miet. als sy in versprochen het. vnd schiden damit vom lande. Abentewr wie herr Tristrant gen johnois zoch. vnd wie graff Ryolin dye weil das land Carechs aber verhergett vnnd verwu:estet. ALs aber herr Tristrant gen carechs kam nam er zů jm dreütausent man. vnd fůr damit in sein aigen land. als er dar kam auch sein lantschaft alle zů hof. vnd erbuten jm grosse ere. do richtet er all wo:eren vnd vnfrid. auch wz vngebürlichs #167r# seinem land was. ward alles außgereitet. er belib bej in mer dann zwei jar. darnach ward er zů rat heym zů ziehen. do beualhe er Curneualen die kron. auch leüt vnd land. befalhe auch aller mengklich. daz sy Curneualn vnderta:enig wa:eren als jrem rechten herrn. Hiemit belonet er jm seiner getreüen dienst. Curnewal ta:et dicz vngern. doch nam er dz mit grosser danckbarkeit von seinem herrn auf der vrlaubet sich von seinem volck. vnd fůr wider gen Carechs. In der zeit waren schweher vnd schwiger tod. vnd herr Caynis het vil vrleügs. wann graff Ryolin het in aber bestanden. vnd grossen schaden gethan. Herr Caynis ward auß der massen fro. do herr Tristrant kam. desgeleichen sein gemahel. vnd do er hort das herr Caynis so grossen schaden an lewtt vnd land genommen het. Schraib er auß vmb hilff. als weit das land was. Dar kam maniger stolczer weigant. mit den #167v# Rüst er sich auff. vnd ward graff Ryolin aber bezwungen. er vnd all sein freynde. die můsten alle schuld bezalen. vnnd ho:ertiklich bu:essen. was sy herrn Caynis ye getha:eten. Herr Tristrant tha:et großsen schaden in graff Ryolins land. mitt brannt vnd sturm. Nun was jm noch ein stat vor gestanden. zů der kert er. vnd gewan die mit gewalt. bis on ein turn. den wolten sy nit geben. Herr Tristrantt ward ser erzürnet. vnd gieng mit gwalte an czesturmen. Er tro:estet sich seyner ku:enheit. vnd sturmet parhaubt. vnd het den helm von jm getan. er ward geworffen mit eim stein. das man in für tod dannen trůg. herr Caynis ward des sere betru:ebet. vnd dardurch erwegt zů grymmigem zorn. vnd gewan den thurn mit gewalt. er erhieng vnd erto:etet auch alles wz er lebentig darjnn fand. vnd můßten den wurff so sy gethan heten mitt dem tode bezalen. Herr Tristrant aber lage #168r# do on alle macht vnredent vnnd vnho:erent. der ward nun heym gefu:ert mit grossem jamer vnd klagen. vnd maint niemant das er genesen mo:echt. herr Caynis klagt ser. weinet mit herczen vnd augen. vnd sprach. sol er diser wunden so er von meinen wegen enpfangen hat sterben. so überwind jch den tag nimmer mer. also redeten auch all sein man ritter vnd knechte. auch aller menklich. Herr Caynis schickt zestund vmb a:erczt. die in punden vnd heyleten. yedoch wz er mer dann eyn jar. das er sich nit wol vermocht vnnd sta:etiklich vngesund wz. als aber er warde da. das er wider reitten mocht. rait er eins tags an die baiß. vnd nam mit jm einen knaben het er mit jm dar bracht auß seym land johnois der wz jm gefreünt. herr Tristrant het seiner scho:en vil verlorn. vnd wer in vor kennt het den wz er worden vnbekannt. Als er also rayt kam er zů dem see. der do flewsset in das Curnewalisch #168v# land. dar gegen kert er sich vnd spra:eche ha:elingen bey jm selbs. O wie liebe künigin. sol jch dich nimmer mer gesehen. Antwurt er jm selbs. Ach nain wye künde das ymmer geschehen. als wolt er reden Jch hab niemant mer. der mir darzů helf oder rat. Das kind oder knab sprach. warumb soltu sy nicht sehen. wann es hette die red erho:ert. so er gethan het. Herr tristrant sprach. Freünd. es mag nymmer gesein. Es mag wol sein. Du solt dichs so gar nit verzeihen. Ach es kan noch mage nimmer gesein. Ey lieber vetter so sage doch warumb. Das will jch dir sagen Do jch aller na:echst bey jr wz. do warde jch geoffenbaret. jch wa:er auch lebentige nimmer dannen kommen. dann das gelücke mir dannen half. durch einen meinen gůten freünd. der mich bey jm behielt bys man überal versůchet. Desselben mals kam jch selbs an der zefůssen dar gangen alls zwen gartznn. auch bin jch wol dar #169r# kommen als ein pilgrem. vnd in manig ander weise. noch dann ward jch alle mal verspehet vnd geoffenbaret. darumb so mag es nymmer gesein. auch ist die hůtt zů groß damit sy verhu:etet ist. vnnd sihe jr laider mit meinen augen nymermer. Aber het jch Curneualen meinen getreüwen diener noch bey mir. der ist der lüstige vnd ga:ebe mir leicht rat. damit jch noch in geheym zů jr kommen mo:echt. Abenteür. Wie her tristrant zů der künigin kam. in einem narren küttel. vnd wie es jm ergienge. Der knab sprach. vetter du magst sy nye so woll nach deinem willen gesehen haben. du mügest sy nun bas gesehen. Her tristrant fraget wie. antwurt der knabe Du bist anders geschafen denn du vormalen gewesen bist. auch ist dir deyn hare abgeschoren. vnd wer dich erkennt hat dem bistu nun vnerkannt du werst jm denn genennet. darumb leg an ein narren gugel. #169v# vnd gebar als ein narr. so komestu mit deiner listikeit wol zů jr. auch mainend die hu:eter nit anders denn du seist ein narr vnd haben kein mercken auf dich. her tristrant ward ser lachen. kusset den knaben vor freüden. vnd sprach. Nun mu:eßs dir gott lonen lieber vetter deins getrewen rats. vnd will dir ymmer darumb hold seyn mir zweifelt auch nit. du werst noch eyn weiß man seyd yecz souil in dir ist. Er rait heym ließ jm verholen ein narrn küttel machen mit einer gugel. hůb sich allein hinweg. vnd trůg ein grossen kolben mit jm. für sein gelaits man. Als er czů dem see kam gieng er wider vnd für geleich einem thoren. das traib er so lang biß eyn kauffman zů jm kam. der was von Thinthariol der vermainet anders nit. denn er wa:er ein narr. er vieng in vnd vermaß sich er wolt in der küngin bringen. dicz ho:ert her tristrant geren vnd ward fro. hiemit giengen sy in eyn schif. her tristrant gebaret so #170r# offenlich. dauon sy all dick lachen wurden vnd redten gemeinklich. sy heten so gůten narren nye gesehen Nun gaben sy jm in dem schiff ka:eß. brot. vnd anders so sy bey in hetten. Her tristrant het seiner lieben auch nicht vergessen nam den ka:eß den er selbs essen solt. behielt den heimlichen in sein gugel. vnnd vermaß sich den seiner frawen zepringen. Als sy gen tintari o kamen. do rait künig marcks spacieren bey dem see. die kaufleüt giengen zů jm dar schencketen jm den thoren. vnd wurden darumb mawtfrey gelassenn. Diser thor gebaret als gar to:erlich mit red vnd geberde das sich nyemant anders versteen kund. dann er wa:er von natur ein thore. er geuiel in allen zemal wol. Die herren vnnd auch ander gesellen. triben in sere vmb. das vertrůg er gu:etlich vnnd vil. Auctrat wolte auch sein narren spil mit jm haben getriben. des wolt aber der thor #170v# von jm nit leiden. vnd gedacht die allten schuld. das er jm souil zů laid getan het. vnd schlůg jm gar neidlich zů. in mainung das er in wolt zů totschlahen. aber diser was behender vnnd floch mit schneller eyle. kam auch gar kaum daruon. aber nit mynder jm was fliehen nüczer. dann das gancz keiserthům. wenn er mu:est on zweifel tod sein. des het jm kein mensch gehelffen mügen. Der küng rait gen hof vnd fůrte den thoren mit jm. der gienge ains ganges zů der küngin. die empfienge in als man thoren empfahen soll. Er stůnd für sy sy solt in küssen. dye frawe het kein geuallen noch lust darczů. wenn sy erkennet in nit. noch west nit wer er was. vnnd wiewol er vor jr stůnd als ein thore. so sahe er sy gar lieplich vnd freüntlich an. dicz vermercket der küng vnd sprach. wee du thor laß dicz ansteen solt du frawen so lieplichen ansehen antwurt der thor. jch můß wol ansehen. der #171r# künig sprach. des will jch auch wissenn haben. warumb du sy ansehen sollt. das will jch dir sagen. vmb das sy von recht. mir holden můt vnd freüntschafft tragen sol. vnd jch waiß das jch jr liebe bin. ey ho:er auff du thor du spotest. nain zwar jch spott nicht. so leugest aber. jch leuge nicht. zwar du leugest. jch leuge nicht: es wird auch schier herczů kommen. das jch bey jr schlaffe. bey wem. bey deyner frawen ja bey deinem weib. wye es dir halt geuall. schweig du narr laß so:ellich red. vnd sag von anderen. jch mag nitt schweigen vnnd kan auch nicht liegen. kanst nicht liegen. nun la:est du doch jecz lüg ho:eren. jch leug nicht. vnnd was jch rede ist war. Der künig sprach. sy hatte vor dir gůten frid. vnd deiner liebe gůtt rat. antwurtet der narre. jch enwaiß ob sy vor mir fride hat oder nicht. aber das waiß jch wol das jch jr liebe bin. alls jr aigner leib. ho:er auff narr wie mo:echt dz #171v# ymmer gesein. das ein so wunder scho:ene fraw jr gemu:et an einen thoren keret. jch bin kein thore. jch bin ein gůtter ritter. vnnd habe vil vmb jren willen gethan So sag an du thore was du gethan habest. Do habe jch vmb jren willen groß arbeyt bestanden. mir ist auch dick liebe vnnd laid vmb jren willen geschehen. denn ob jch die warheyt sagen sol. so ward jch durch sy ein thor. man zewchte mich bey den oren. vnd bey der gugel hin vnd wider. das leid vnd vertrag jch alles gu:etlichen allein vmb jren willen. Si ist mir auch lieb vor aller welt. diß redt jch still vnd überlaut. wie es dir halt geualle. Ob sy es aber nicht gelauben wil so vergunn jch doch nyemancz souil gůtes als jr. mit disen wortten sprange er für sy auff den tebich. seczet sich darauff vnd sprach wie du hernach geschriben vindest. #172r# Nun will jch lassen scheinen. ob es all so sey als jch gesaget habe. vnnd ob jch jcht mit allen meinen sinnen mein treü bedechte das jch jr souerre über see. dises dinglein gepracht habe. hiermit zohe er den ka:eß auß seiner gugel. vnnd sprach. Nement hin libe fraw dises ding. so jch euch gepracht habe. vnd sag euch auch enrechten trew. wa:ert jr mir nicht liebe. jch het euch dicz bringet nicht gepracht da wurden sy alle lachen. vnd redten sy hetten nye so gůtten narren gehebt. also redt er allen seinen vorgeredten worten gar #172v# weißlich an dem ende. vnd bracht sy all auff den won. das sy geschworen hetten er wa:ere ein geborner natürlicher narr. Als der künig nun außgiennge von den frauwen. da ließ er den thoren bey inen. der fieng sein sach also an. mit so schimpfflichen dingen das in die frauwen auch nicht außtriben. besunder belaib er selbs geren da. wenn er was darumb dar kommen. er nam den ka:eß vnd zerprocket den in sein schoß. den er vor wol siben na:echt in seiner gugeln behalten hett. vnd bate frauwen ysalden mit jm essen. wie vil er die bate so was es doch alles vmbsunst Her tristrant der to:erisch man nam des zerprocken ka:eß. vnd bot den der küngin zů dem mund. do schlůg sy jm einen senften schlag zů einem oren. Do sprach er. fraw jr schlachent mich all zů hart. aber weßt jr. wer jch wa:er. jr schlu:egent mich so sere nicht. ist euch anders tristrant lieb so schlacht mich nicht mer. als die fraw #173r# das ho:eret fraget sy zestund. was er von jm weste. der thor antwurtet mit listen. vnd saget jr heiling. der ding vil. so jnen beyden geschehen was auch ließ er sy den ring sehen. den sy jm gegeben hett. vnnd saget jr das er selbs her tristrant wa:ere. des warde sy jnnigklichen fro. vnnd erkannte in zestund. sy nam in in jr pfleg vnd hieß jm vnder ein treppen oder stiegen. in jrer kemnaten petten. des warde herr tristrant fro. bey dem tag was er ein tore. aber zů nachtes er sich wol versane. vnd ließ jm woll sein. wenn er mochte mit der künigin sein wie vnd als oft er wolt. schůff mit so:elicher listikeit das nyemand mercken noch auff sehen het. dicz weret also drey wochen aneinander da wolt es sich nicht lenger helen lassen vnd es wurden sein zwen kammerer gewar das der thore bey der frawen lag. die giengen hin vnd sageten das dreyen jren gesellen. baten die mit allem fleiß das sy in #173v# solten helffen. damit der thor fagenngen wurde. Der künig was diß mals nicht anheym. als es nun spat ward giengen die fünff miteinander zů der frawen kemnaten. einen liessen sy bey der frawen bett steen. zwen stůnden bey der thür. die anderen zwen stůnden aussen für die thüre vnd enthielten sich das man jr nicht sa:ehe. auf mainung das sy den ku:enen heldt mo:echten vahen. vnd schlahen nach jrem synn. Her tristrant sahe dise hůte. noch wolt er durch vorcht noch dro sein frawen nicht vermeiden. sunder er nam seinen kolben mit jm. vnd gieng zů der frauwen. wenn er sy vor aller welt jnnigklichen lieb het. er sprach jr gar freüntlichen vnd lieplichen zů. vnnd kusset sy begirlichen in jnnigklicher liebe an jren mund Die hu:etter verczagten nahen gancz vnd gar. vnd getorsten in doch vor grossen sorgen nit anru:eren. Darnach sprach her tristrant offenlichen. Frawe wir mu:essenn #174r# vnß schaiden. das ist vnser besser nucze. wenn jch bin hie verspecht. nun ist mein aller gro:este klag. das jch nyendert mer. der ennden kommen mag. da jch euch sehen sehen müge. das ist meinem herczen wee über alle andere wee vnd angst. doch so weßte jch was jch gethůn kundt vnnd mo:echt euch czů liebe wer mir nicht czů groß noch zů schwa:ere. jch volpra:echt es vnd bit euch. mein allerliebste fraw vnd ainigs lieb. jr wo:elt mir sta:et beleiben. deß geleichen will jch ewch ymer sein. dann so mein botten zů euch kommen vnd euch disen ring weisen oder zeygen in meiner mainung vnd gestalt. so thůt heymlichen. was jch euch bitten lasse. gott mu:esse die verlassen vnd auch schenden die vns so fru:e schaiden Die fraw oder künigin sprach auß senlichen vnd vast betru:ebetem herczen zů her tristrannden dem werden vnd ku:enlichen helden. Ja der teüfel hab jms #174v# halt ewiklich. die vnser beiwesen so offt zersto:eren. sy gelobet jm sein gebet zů volpringen. vnnd ward gar jnmigklichen wainen. schieden sich mit grosser herczenlicher klag mit vil kla:eglichen vnd auch freündtlichen wortten vnd geberden. also gieng er hinweg. seinen kolben tragen vast hoch embor als ob er sy all erschlahen wo:elte. aber erst verczagten die hu:etter. mainten nymer lebendig von jm kommen. schwigen all still. vnd getorst auch keiner ru:eren. noch sich melden. vnd liessen in mit gůtem frid hinweg geen. als er nun verr für kam sprungen die czwen auß der thüre. vnnd redten zů einander wie ist vns nun geschehen. das er vnnß entgangen ist. vngeschlagen vnd vngefangen. wir mügen vns dicz laßters billichen scha:emen. sy wurden zů krieg vnd leget ye einer die schuld auff den anderen Einer sprach hettest du in von ersten angriffen so wer wir dir zehilf kommen der #175r# ander sprach. also hett auch jch gethan. doch aineten sy sich vnd geraw sy hart. das sy nicht hetten handt angelegt. Sy hůben sich auff vnnd giengend jm noch nach. vnd maineten grosse kůnheyt czů begeen. als sy in ansahen. bedaucht er sy so fraißlichen das sy in aber geen liessen. vnd jm nicht torsten na:ehnen. also giengen sy wider dannen. vnd getorst jr keyner sagen noch verjehen. was da geschehen was. Her tristrant in seiner narren gugel kam auch mit gůtem fride widerumb heym in sein land. Abenteür. Wie her Cainis zů der küngin Gardeloy kam. wie er darumbe erschlagen ward. vnnd her Trisant wund in den tode. #175v# JR habt vor wol vernommen wie her cainis vnd Gardeloy nampecenis gemahel auch besunder groß geuallen vnd liebe zů einander hetten. der selben liebe in abwesen herrn tristrants nach jrem für genommen willen nit genůg was geschehen. wenn er kund noch mocht das durch sich selbs nitt zů wegen pringen. des ward er sere betru:ebt. Eines tages was es gar haitter vnd scho:en. do rait nampecenis an ein gejaid. des ward her cainis gewar der name mit jm sein gesellen her #176r# tristrant. vnd riten zů der scho:enen Gardeloyen. als die zů der burg kamen. entschloß her cainis die tor selbs. wann er hett nun schlüssel die nach dem wachsse gerecht gemacht waren. von vngelücke fu:eget sich. da sy über die bruggen ritten. das der wind her Cainis seinen hůte in den graben warff. der selbig hůt was gemacht von rosen auff das aller hübschst Her tristrant fu:ert einen von veyol. den verwaret er. das jm der wind nitt schaden thet. als sy in die burg kamen. wurden sy beyd von den frawen wol empfangen. aber jres beleibens mocht nitt lang da sein. darumb gieng gardeloye mit her cainis in jr kemnaten. namen vnd gaben des sy lang zeit geborget vnnd gemanngelt hetten. die weil saß her Tristrannt bey den anderen frauwen. schosse durch kurczweile mit einem reiß in ein wand vnnd schoß allso ein reiß in das annder #176v# dasselbig schiessen. kund der selben zeit niemand dann er. aber das kam jm desselben tages zů grossem vnheyl. wenn der reiß laider in der wand vergessen ward. vnd nicht wider außgezogen wurden. das vnferlich vnd vndancks auß vergessenheyt geschahe. Als aber her cainis von seiner frawen het was er haben wollte. schieden sy ab wider jr beider willen. wenn jr begirde nicht ersettiget waren. sunder nur ein wenig jren gůtten willen aneinander beweißt hetten. aber groß sorg so sy heten. wolt in nicht verhengen noch verginnen lenger bey einander zeseyn vnd schieden sich mit grosser klag. doch waren sy fro. das gelück in das gefu:eget hett vnd hofften in zůkünfftiger zeit offt czů samen kommen. vnd sy lannges senen vnd meiden ergeczen. aber es geschichte dick das fürgenommen hoffnung vnnd sunder bůlische liebe gar sere mißratten. Disen zwaien ward jr hoffnung auch balt #177r# verwandlet vnd entzwey gespalten. sy namen vrlaub. vnd ritten hinweg. schlußsen die thor alle wider zů. nun můsten sy durch ein holcz reyten. das wz nit lang do lief ein rech vor in über dye straß. dem rannten sy nach. vnd vermeinten dz zů fahen. von vngelück geschahe das sy daz nit ereylen mochten. Nun wolten sy auch ye nit erwinden. sy viengen es dann. Also jagten sy so lang. bis in die pfa:erde vnd auch sy selbs erlagen. vnd dannochte das vnsa:elig rech nit viengen. jch scha:ecze in meinen gedancken dz rehe sey gewesen der bo:eß geist. oder sein gespa:enst. wenn sy můsten beyde durch dise geschicht jr leben verliern. Nampecenis rayt wider heym zehauß. vnd entschloß die burg. auf der sein frau tag vnd nacht gefangen wz. als er über die brug rayt. sahe er den hůt in dem graben. des verwundert er sich zemal sere. vnd gedacht was ist dicz ding. er gieg in die burg zů sehen wz die frauer ta:eten #177v# als er in das frauenzymmer kam. sahe er das reyß stecken. aller erst hůb sich der frawen vngemach. wann er weßt wol dz ditz schiessen niemant kund dann herre Tristrant. Er wißt auch dz sein frawe herr Caynis so lieb het. wo sy stat. Vnd zeit darzů haben mo:echt. das sy jm dann zů willen wurd. darum gedacht er czů stund herr Caynis het sein frauen heim gesůcht. Hiermit gieng er zů der frauen vnd sprach Gardeloye. Hie ist gewesen herr Tristrant vnd Caynis zoch darunt sein schwert auß. vnd sprach bey meinen treüen Du solt den tod gewiß haben Ob du mir nit die warheit sagest. Darumb sag bald. ob caynis auch mit jm gewesen sei wann jch waiß das herr Tristrant hie gewesen ist. Ach waffen das weiplich hercze vnd gemu:et verzagt gancz vnd bekennet ja. Er wa:er do gewesen. So sag an. was tha:et er hie. Er kusset mich. Du sagest nit recht. es ist sunst mer geschehen. #178r# Nain herr. Es ist nit mer geschehen zwar du sagest vnwar. vnd můst auch sterben darumb. Ach lieber herr. jr sagent laider war. laß ho:ern. wie das kam. vnnd wie er herein sey kommen. Sy sprach wye er herein sey kommen das waiß jch nicht aber mich legt er auf den tebich. vnd schlief mit mir. Es geschahe aber on meinen danck. Der herr ward on massen zornig Sprang bald wider auf sein pfa:erd. Vnd mit jm hundert seiner man. die namend mit in helm. schilt. sper vnd schwert. Vnd eylten den helden nach. in meinung sein schmacheit vnd laster zů rechen so jm von in geschehen was. Wie herr Caynis erschlagen warde. vnd herr Tristrant ser verwundett heym gefu:ert. #178v# Herr Tristrant hort wol dz man in nach jagt. der sprach. jch ho:er dz wir werden bestanden. wie wo:el wir dz anfahen. das wir vnser leib ernern. wann jr ist vil ho:er jch an dem schlag wol wir mügent nit empfliehen. Die pfa:erde seind vnns vor hin erlegen vnnd. gancz vntüchtige so mügen wir in nit geleich vechten. ye wo:er wir vns so pest wir mügen. In dem kam Nampecinis mit hundert mannen an diß zwen man. bestůnden an einander mit grossem neyd. vnd schlůgen so vast auff herrn Caynis. bis sy in tod schlůgen #179r# er erschlůg. xxx. mit seiner hand. ee er sein ende nam. Her Tristrant weret sich auch manlich. schlůg jr sibenczig wunt vnd tod. ward auch selbs hart wund. Nampecenis rayt jm zů. vnd schoß in mit einem gelüpptem sper. das er in für tod ligen ließ. Als er nun seinen anden gerochen het. vnd sahe das er so:ellicher treüer manlicher held zwen erschlagen het. het er sich sein schaden gern verklagt vnd gůtt lassen sein. das die beyd noch in leben weren. auch sahe er jm groß reü vnd laide an seinen mannen. die jm erschlagen waren. Er stůnd mit gewunden henden vnd sprach. jch hab meinen anden gerochen. in maß das jch das nimmer verklagen mag. wann jch můß noch selbs darumb sterben. jr beyder freünd lassent mich nymmer genesen. wie wol jch sein an meinen leüten ser engolten hab. Also rayt er laidig vnd traurig dannen. Dyse laidigen mare kamend gen Carechs. Do warde #179v# groß jamer vnd klag. in der ganczen stat Als herr Tristrants fraw dise geschicht vnnd grossen vnwendlichen schaden vernam. Ward sy außdermasen laidig. gar herczenklichen weinen. vnd nicht vnbillichen. wann sy verlor do jr na:echste. Jr best vnd liebest freünd. Sy lyeß dye herren beyd hollen. mit grossem jamer vnd klagen. Als dye nun gebracht wurden. ward herr Caynis bestatet zů der erden. mit künigklicher wirdigkeyt auch mit so:ellicher reü vnd klag. das es vnsa:eglichen ist. Herrn Tristranten wurden a:erczet gehollet. die in solten binden. Aber wye vil der was. so warent sy jm doch all vnnücz. vnd kunden nichssen zů seinen wunden. Es was auch niemants jm lannde der selbigen zeit. der zů so:ellichen wunden. ychez kund. dann dye scho:ene Ysalde künig Marchsen fraw. Die jm auch vormalen seinen leib von gelüppter wunden erneret vnd geheylet het. Herr Tristrant #180r# was des wol ingedenck. vnd schicket do nach einem wirt. der was in der stat. vnd mit jm dar kommen vonn Thintaryol. Als der zů jm kam. bat er in betlich. das er sein bot sein wolt zů der küngin. Dyser verwilliget darzů. vnd wolt das geren thůn. Der herr embot der küngin vil liebs vnd gůts. Ließ die mit grosser bet biten. das sy eingedenck sein wolt. aller ding. so er vmb jren willen gethan het. Auch als er sy gebeten het. in seinem na:echsten abschid. Wolt auch bedencken rechte ware lieb. vnd nicht ansehen draw noch vorcht. Sunder jm zehilff. vmb seiner lieb willen zů jm gen Carechs kommen. Lieber wirt würb dye botschaffte fleissig. verman mein frauen. das jch dicke mu:ee vnnd schaden in jrem dienst erlitten hab. das sy mich des geniessen laß vnd mir zehilff komme. wann on sy so mag vnd kan jch nicht genesen. Sag jr wie mein sach steen. vnnd das sy nichtt #180v# aussen belaib. auch dz sy sich tro:estet des landes das sy het. wann so:ellen wir leben. vnser sol gůt werden. beleibt sy aber aussen. so byn jch on zweifel tod. auch bringe jr disen ring zů wortzaichen dz si darbey sa:ehe vnd erkenn. meinen grossen ernste vnd strenge not. lieber wirt thů fleiß in diesen dingen. vnd hab nit zweifels jch wil dir deiner mu:e wol lonen. dann istt sach das mein fraw mit dir kommet. So fu:er einen weissen segel kommet sy aber nit so fu:er einen schwarczen segel. Ditz wortzaichen vnd auch dein widerkunft solltu deiner tochter sagen. das sy dein bey dem see ta:eglich wartent sey. vnnd so sy dych sehe her farn das sy mir zestund sag wie der segel gestalt sey. dz sy auch sunst nyemant dauon sag noch nit wz jr geschichte bey dem see sey. Der wirt vermercket ditz alles eben. Nam vrlaub von dem herrn. vnd gieng heym in sein haus. schicket sich zestund auf die vart vnd saget #181r# seiner tochter als jm beuolhen wz. bat si vast. dz sy jr das ließ beuolhen sein. vnd schied damit hinweg. ließ jm der weiß zů mal wol schlaunen. das er nun bald wider ka:em. Als er zů Thintariol kam. het er rů noch rast. bis er zů der küngin kam. der sagt er heymlich die botschafft. vnd weiset jr auch den ring. der dann allwegen jr wortzaichen was. Abentewr Wie die küngin eylend kam gen Carechs vnd doch ee sy gar dar kam herr Tristrant tod was. #181v# Do die fraw den ring sahe. vnd ho:eret wie es vmb herrn Tristrant stůnd. Nam sy kein lenger bit noch verzug. Sunder sy verließ jren gemahel. vnd land. lewt gůt. vnd alles das sy het. nam zů jr alleyn was zů erczney geho:eret. vnd fůr verholen vnd eylend mit dem kaufman hynweg. Herr Tristrant was jr so lieb. das sy kein acht het weder auff künig noch künigreich. noch alles was jr got je geben het. sy schlůg des alles zeruck. scha:eczt es zů nicht. vnd eylet allein dem zů helffen. der jr hercz vnd gemu:et. on alles mittel bey jm het. Nun wartet auch des wirtes tochter alltag wann jr vater ka:eme. dann welliches ding die frauen herr tristrants gemahel der sach wissent machet waiß jch nicht. Sy schicket verholenlich zů dem junckfra:eulin. vnd fragt gar aigentlich wo jr vatter wa:ere. Daz to:echterlin erschrack. vnnd wolt es jr nichtt sagen. Kurcz sy erdro:ewet jr ab. das sy #182r# sagen můst. Als sy das vermercket. gebot sy der bey jrem leben. wann jr vatter ka:eme. So solt sy jr von ersten sagen wie der segel gestalt wa:er. vnd solt das herrn tristranten verha:elen. Die junckfraw gienge von der frauen zů stund zů dem see. vnd sahe jren vatter eylent zů farn. mit weißsem segel. Sy keret ganges vmb. vnd kam wider zů der frauen. jr sagend das jr vatter ka:em mit weissem segel. do das ho:erett die fraw. gieng sy zestund zů herrn Tristrant. sagt dem sein wirt ka:em zelande. Des ward der herr gar herczenlichen fro Richt sich fro:elich auff wie kranck er wz vnd fraget ob sy jch weßte wie der segell gestalt wa:er. ach waffen des grossen mordes. den die frau do vnwissentlich mit vnwarheit begieng. dz jr doch hinnach herczenlichen laide was. Vnd sprache allso Der segel wa:er schwa:ercz. Zů stunden an als bald sy das wort redet. Do erschrack der herr do vonn herczen so jnnigklichen #182v# ser legt sein haubt nider auf das pedt strecket sein hend vnd gab schna:ell auf seinen geist. do die frau das sahe. das der herr all so schna:ell vnd sa:enlichen verschiden wz kund sy vor grossem herczenlichem laid gar kaum genesen. vnd verstůnd nun dz jm von jren schulden vnd jrer wort wegen die sy doch on arg vnd übel geredt het sein hercz zerbrach. vnd sein leben so ja:ehes verendet. wolt jr nun jr hercz auch zerbra:echen. vnd schrey mit herczenlicher jnniklicher klag. O wee ach vnnd wee mir armen weib. das mir ye also geschahe. daz du von meinen schulden dein leben also verlorn hast. Ach vnd o wee mir diser grossen not. mir mo:echt nun nichtt bas geschehen. dann das man mich mitt dir begraben solt. Ditz schreyen vnnd ja:emerlich klagen erhal. als weyt alls dye stat was. ritter vnnd knecht vnnd gemeinklichen alles volck heten so:ellich vngemessen klag vmb jren herren. das Jch #183r# es nit sagen kan. Sy giengen dar vnnd perten in auf als seinen küngklichen genaden zůgeho:eret. vnd gebürliche wz. in dem fůr die scho:en ysalde zů. vnd kam in die stat. als sy das groß geschrey vnd ja:emerlich klagen vnd wainen erho:ert. sagt jr jr hercz zestund. wz das maint. Sy erschracke so vnmenschlich hart. ward weder blaich noch rot. vnd wißt vor grossem jnniklichen laid zů gebarn. zů letst sprache sy. O wee ach vnd o wee nun vnd ymmer mer. Tristrant ist tod. Sy was also gar erschrocken. dz sy kein geblu:ett in jrem leib mer het noch kein feüchte. mocht auch nit gewainen Aber jrem herczen geschahe souil deßter würser. Wie die scho:en küngin Ysalde bey herr Tristrant starb. vnd wye sy beyde in ein sarch gelegt wurden. #183v# Nun ho:ert wie es fürbas ergieng. Dye traurig betru:ebt laidig bekümmeret fraw als die erst kam von Curnewalischen landen. gieng all schweigend zů der bar. darauf herr Tristrant lag auf gebert. Vnd sein eelich fraw. stůnd auch dabey. mitt grossem herczenlichem wainen vnd sa:enlicher klag. als das wol gebürlich was Die scho:en ysalde betru:ebt vnd gancz to:etlich versert jm herczen vnd in sel. sprach zů jr fraw Steent auf ein ort. vnd laßsent mich na:eher dargeen. wann jch weyn #184r# billicher dann jr. des gelaubt in der warheit. er was mir auch vil lieber dann er eüch gewesen ist. mit disen worten gelagen jr alle wort. all schweigend. tha:et sy die bar auf. darinnen sy sahe jr ho:echsten freüde vnd zůuersicht so sy gehabt hett in disem zeit. to:etlich gestalt vnnd vmb jren wille gestorben. zů dem legt sich dz arm betru:ebt weib vnd gab zehand sterben auf jr traurige sel. Als das sahe herr Tristrants eeliche fraw. das die küngin so erbermklich vnd sa:enlich vonn dyser welt abgeschiden was. durch so:ellich groß streng lieb so sy jm leben zesamen gehabt heten. die in beyden so:ellich groß reü vnd laid gebar. das sy mit dem tod erfolgeten. vnd sy des vrsach was mitt dem einigen worte. das sy auß jrer thumheite vnnd doch on all arg lüst einfal. vnd eintra:eg sprach. Der segel wa:er schwarcz Des doch dennocht nit also was. Aller #184v# erst hůb sy an zeklagen. mit so:ellicher grosser vngestu:emer klag vnd schrej so gar herczenlich kla:eglich vnder alles volcke die all mit jr erwegt wurden zů so:ellichem wainen vnd klagen. das es vnsa:eglichen ist. vnd wer bey diser klag nit wainen oder mitleiden gehaben mocht. der het sicher in aller warheit ein sta:echlin oder steynin hercz. Jch hab auch nie geho:ert das von zweier menschen tod wegen so gar gemeinklich als volck in so:elichen grossen mitleiden erwegt. vnd so jnniklich mitt ganczen treüen geklagt haben. als do geschahe Sj heten sich auch verwegen. in wolt die küngin die noch in leben waz vnder jren henden sterben. sy hůben an vnd tro:esteten sy. so best sy mochten. vnd fůrten sy heym. dz sy den jamer an den totten leychnam nit vor je sa:ehe. Aber sy legt so:ellichen grossen jamer vnd klag an jren leib. dz vnmüglich ist einem weiplichen bilde. so:elich streng not an den tod so lang erwern #185r# Sy schůff daz man die leichnam beyd in einen kostlichen vnd herlichen sarch machen solt. vnnd gab darzů grossen hord von gold vnd silber vnd aller reichheit Wie künig Marchssen die laidigen ma:ere verkündet wurden. vnd wie er sy beyde also tod mit jm heym fu:eret. Darnach über vnlang wurdent dyse geschicht enboten künig Marchssen In Curnewalisch land der des on massen sere erschrack. het auch nit mynnder klage #185v# vnnd herczenlicher betru:ebtnuß. vmb sy beyde. dann die küngin von Carechs. auch ward jm dabey gesagt. wye sich dye lieb zwischen jr beyder von erst begeben het. durch kraft vnd würckung des vnsa:eligen getranckes. das sy also můsten an einander lieb haben Do der künig dz ho:eret. ward sein klag. wol zehenfa:eltig mer dann vor vnd sprach. das sey got von hymel klagt. das jch das nit lengest oder von erst gewyßt hab. jch hett auf mein warheyt. mein liebste küngin Ysalden meinem trauten o:ehem ymmer gern in geheym vnd jm zů lieb behalten. Auff das er all wegen mit mir vnd bej mir gewesen wa:ere. Dz aber jch in vertriben hab. můß mich ymmer reüen. Ach waffen mir. Das jch sy beyde ye gesehen vnd erkannt hab O wee herczenlicher lieber o:ehem tristrant wie gar grosse thumheit. das an dyr gewesen ist. das du mir nicht gesagt hastt von dem vnsa:eligen tranck. O wee mein #186r# aller liebste fraw mein küngin. nun lyeß jch eüch beyden williklich vnd gern leüte. land mein küngreich. vnd alles das jch hab. das jr gesund vnd bey leben seyn solt. vnd wolt jch darumb mein lebtag arm sein. vnd kein aigentschaft mer haben. Der herr nam so:ellich groß jamer vnd klag an sich. das jch daruon nicht sagen kan. Er rüstet sich auff vnnd fůr selber nach den totten über den see. Als er nun dar kam Ward dye klag dem künig vnd auch der künigin do vonn Carechs aller ding widerumb erneüeret. Er machett einen balden abschid. Nam die zwen totten leyb vnd fu:eret die mit jm zů land. er ließ die gar herlich auch mit grosser klage vnd jamer in ein grab zesamen legen. kostlichen gehawen in einen Marmelstein. Vnnd als dye hystorj saget. Do hyeß der herre auff herren Tristranten todten leychnam seczen eyn wein reben vnnd auff der frauen Ysalden leichnam #186v# einen rosenstock. Diß zwů reben wůchßsen zesamen. das man der mit keinen dingen von ein ander bringen mocht. Man saget aber es gescha:ehe auß würckung vnd kraft des getranckes. Dem sey nun wye jm sey. es ist nun als für bracht. Wie der teür manlich held herr Tristrant geboren gewachssen. erzogen. auch wz er in seynem leben ye gewürckt. vnd wie er sein ende genommen hat. Deßgeleichen von frawen Ysalden. wie die durch rechte lyeb vnd treü jr leben vmb seinen willen auff geben hat. Darumb jr junger man vnd frawen habt auffmercken auff ewch selber. das eüch weltlich lieb nit so gar überhand na:em dz jr damit der lieb gottes vergessent. vnd eüch zů so:ellichen vnbereyten tod ziehe. Nembt war wie dise lieb disen czweien so gar ein schna:elles vnbereytes sterben gefu:eget hat. auch das nach kleyner kurczer freüde. gett langes trauren. vnd scharpffe pein. dann sy seind nun tod #187r# got der herr walt jr beyder sele. vnd helff vns. das wir beydenthalben gerechtiklichen lieb haben vnd wol farn. Von dyser hystorj hat vonn erste geschriben der maister von Britanie. vnnd nach mals sein bůch gelühen einem mit namen Filhart von oberet. der hat es darnach in reym geschriben. Aber von der leüt wegen die so:ellicher gereymter bu:echer nicht genad haben. auch etlich die die kunst der reymen nit aigentlich versteen kündent hab jch Vngenannt dise Hystorj in die form gebracht. Wo aber jch geirret hab bitt jch zů bessern. die dz lesen. oder abschreybent. Hie endet sich herr Tristrant Getrucket zů Augspug von Anthonio Sorg im . M. CCCC. vnd LXXXJJJJ. Jare.