Short_title: Huge_Schappler
Word_count: 39502

#179# EIN LIEPLICHS LESEN VND EIN WARHAFFTIGE HYSTORIJ
WIE EINER
(DER DA HIESS HUG SCHÄPLER
VND WAS METZGERS GSCHLECHT)
EIN GEWALTIGER KÜNG ZŮ FRANCKRICH WARD DURCH SEIN GROSE RITTERLICHE MANNHEIT.
VND ALS DIE GESCHRIFFT SAGT
SO IST ER DER NEST GEWESSEN NACH CAROLUS MAGNUS SUN KÜNIG LUDWIGEN

#186# Ein vor red

ALlen könen fryen vnd manhafftigen hertzen zů ere vnd lob vnd dester baß zů verston die nach folgend hystory
die do sagt von dem ko:enen hug schapler
(der sich dan so redlich syn tag gehalten hatt
das er eyn geweltiger künig zů franckrich ward)
So ist doch not
das vor gesetzt werd
nach welchem namhafftigen Künig diser Hug geregiert hab
vnd das würt hie eyns teyls yn gezogen durch erclerung willen etc.
als die geschrifft vnd kronick sagt
vnd üch wol bekant
oder ir geho:ert haben
das vor zyten ein künig zů Franckrich vnd keiser genant was Karolus magnus.
Als nun der selb Karolus magnus lang vnd wol geregiert het
als man in syner history fyndet.
Vnd do er sach
das syns lebens nit mer wolt sin
vnd eins mals do er saß zů Pariß vff synem palast
vnnd schickte nach aller syner ritterschafft als wyt
als sin rich was
vnd redt do ein wort von gantzem rüwigem hertzen
Er sprach
ir
die mir gedient haben
bin ich üch ycht schuldig
oder hab ich üch etwas genummen
so will ich üch für yeden heller einen güldin pfennig geben
Dan ich hab offt ho:eren sagen.
wer sich nit bestellet in synem leben
dem thůnt ouch sin kind nach synem tod wenig gůts nach.
Keiser karolus wüßt wol
wenn er von der welt scheiden solt.
Dar vmb wolt er sich richten
wan er gestorben wer
Das er des hymelrichs dest sicherer were.
Er dett yederman wol bezalen
er wer rich oder arm also ferr
er das wissen mo:echte.
vnd gieng do in sant Kylians kirchen.
Dar in dette er syne #187# bicht
vnd dette herrliche meß singen.
Aber als die hystory sprichet
so vand der priester einen brieff vff dem altar
dar in stůnd eyn sůnde beschriben
die künig Karl nit gebichtet hett.
den brieff wisete der priester künig karl.
Als er in gesach
do bekant er der sünde
vnd bichte sie zů stundt.
vnd danckte ouch gott von gantzem hertzen
das er im die gnad geton het
Jn der selben kirchen gab künig Karolus sinen geist vff vor aller der welt.
Drůpin der bischoff der gesach vil bo:eser geist vff künig karl warten.
Die beschwůr er
dan er was heilig
das sie ym die warheit můßten sagen.
Ob in künig Karolus sele wer worden.
Sie sprachen
Neyn sie ist vns entzückt.
Vns sagt die history
der selb bischoff lebte nit lang.
Er starb vor grossen fro:eden
das er das geho:ert hett
das künig Karl behalten was.

DEr obgenant keiser karolus magnus hett zwen sün verlassen.
Der eyn Sun hieß Ludwig.
Der ander der hieß Loher oder Lotharius
vnnd der selb loher was also ein scho:ener vnd ein redlicher iunger
vnd was im vil volcks günstig sunderlich die frowen
darumb wart er verclagt gegen sym vatter dem künig
das er in verbant .vii. iar lang vß dem land zů franckrich
doch gab er im gůtz vnd ritterschafft genůg mit im zů nemen.
vnd was er noturfftig was
vnd der selbig sun Loher zoch hyn durch pafia vnd gen Rom biß gen constantinopel.
vnd nach vil widerwertikeit vnd grosser trüw vnd manheit do ward er keiser zů Constantinopel
vnd dar nach als er verstond
das sin vatter Karolus magnus obgenant todt was
do macht er sich vff
vnnd wolt sin erbteil besitzen
vnd kam gen Rom
vnnd legt die sach dem babst für.
Also schicket Bonifacius der babst zů Künig Ludwigen in franckrich zů sym brůder
vnd verricht sie zwen gütlich
also das Ludwig künig zů Franckrich solt bliben
vnd Loher solt #188# Ro:emscher keiser sin
vnd ward zů Rom gekro:enet.
vnd also kam das ro:emsch rich in tütsch landt
vnd ward do bestetigt von dem babst
als es noch hüt zů tag ist etc.
Dar nach beruw es künig ludwigen zů franckrich durch syner reht an bringung
vnd kamen über ein
das künig ludwig solt schicken eyns nach keiser lohern kurtzwyl by eynander zů haben
Also was er so gůtwillig
vnd rüste sich erlich vnd ko:estlich zů
vnd kam in franckrich
vnd wolt do kurtzwil haben.
aber es gieng im übel vß
dan er ward yn gefürt
vnd ward im vßgeschnytten
vff das er kein erben mecht
do mitt das das keiserthum wider in Franckrich solt kummen.
aber sie wüßten nit
das er ein sůn hett zů Constantinopel.
Als nun keiser loher wider heim kam
do ward durch den sun genant Marphone vnd durch etliche ander herren mer dan hundert mal tusent heidenscher künige vnd ander etc. durch engellandt vnd biß in Franckrich gebracht
vnd wurden wol zwey mal hundert tusent menschen erschlagen.
Do verbranten
vnd verhergten sie das land
als vff hyn so gar das sither nye also beschehen ist als vmb des frummen keiser Lohers willen
vmb das sie im so verreterlich heten vß geschnytten
vnd fürter wye von anfang sich der loher oder keiser lotharius hett gehalten von dem
als er von keyser karolo verbant wart
vnd wie er starb
finden ir in seiner legend gar vß etc.
die ouch bald an den tag kumpt.
Nun laß ich disen loher bliben
vnd sag üch
als ich vor an gefangen hab
von sinem vatter Karolo vnd von sinem brůder ludwigen etc.
Als nun der keiser gestorben was
do was syn sun ludowig noch ser iung
vnd was ouch do eyn richer graff von grossem geschlecht
der Jeremyas was genant
der begert ein künig zů #189# sin zů Franckrich.
darumb gelobt er grosse gab den herren vnd der ritterschafft zů geben schloß vnd land vnd vil gelts.
Also bracht er das mit gůten worten zů
das sie alle an in hielten
vnd sprachen alle gemeynlich
Sie wolten in zů Franckrich für ein künig halten.
wo künig ludwig einen fürsten hett vff syner syten
so hett Jeremyas wol zehen fürsten vff syner syten.
Die herren sprachen zů Jeremias.
Herre ir sollent gen Reynse riten
do sollen ir üch thůn kro:enen.
Acha mich
sprach Ludwig
ich solt ein ku:enig sin zů franckrich
aber ich enhab nyemands.
Der mit mir dar an sy
in dem Palast zu Reynse würden die fürsten alle eyns
das Jornaias künig solt syn.
Do kam der graff Nerbon mit siben synen sünen Wilhelm vnd Ymers vnd Gorin Danse Buber vnd Conarse.
Als die fúrsten in dem palast gesahen
das die lüt zů warent kummen
die tratten in engegen
vnd sagten in iren rath
wie sie alle über kummen weren
das Jornaias künig solt sin.
Als wilhelm von Dorensie das horte.
Er sprang bald vß dem palast
vnd fragte nach Künig Ludwig
er ward gewiset
wa er was.
Als wilhelm künig ludwig gesach zů stund
sprach er zů im.
Künig ludwig du bist dyns vetterlichen erbs enterbt
das du nit ein künig bist
als din vatter was in franckrich.
wiltu mir aber glouben
das du myn schwester wyßblůmen zů der Ee wo:ellest kouffen.
so will ich mynen lyb wagen vnd dar zů alles myn land
vnd will dir
ob got will
helffen
das du eyn künig solt bliben.
Ich will dyn schwester gern kouffen
antwurt im künig ludowig.
Wilhelm tratt wider hyn yn zů den herren in den palast
vnd sprach zů in.
Jr herren sehent zů
das ir üwern eren genůg thůnd.
nit versprechen üch eyner sachen
die üch hie nach gerüwen mo:echte.
dann ich sprich
das für mich Jeremias #190# oder Jornaias ist nit wirdig ein künig zů Franckrich zů sin.
Vnd so mir der gott
der mich geschaffen hat vnnd alle ding.
Jst yergen keiner hie vnder üch allen
der do spricht
das ludowig nit kúnig solle sin
mit dem will ich yetz kempffen.
wissen ir
das nit das ludwig ein rechter erb ist kúnig zů sin zů Franckrich
dar über vrteylent getrüwelich
Wer es nit ein groß iamer
das wir vnsern rechten herren liessent
vnd einen frembden solten kiesen.
verflůcht sy dem gůt
dar vmb ein man sin ere gibt.
ein rock mit bo:esen ermelen
der ist verderret vnd zů verschmahen.
Noch mer ist der man zů hassen
der syn ere hat verlassen.
Als wilhelm die red gesagt het
sie schwigen gemeinlich alle still.
Do růfft wilhelm sinem vatter zů.
Vatter du hast nit ein frum hertz
wie wol das du myn vatter bist.
So mir der gott
der mich geschaffen hat
Sehe ich eynich verrettery von dir
ich wolt dir din houbt biß vff die zene zerspalten.
sag mir bald
welchen wilt du halten
soll man ludwig von franckrich oder Jornaias zů künig machen.
Lieber sun es ist ye müglicher
das man ludowig zů künig hab dan ein fremden.
Do waren wol zwo:elff fürsten
die waren von Wilhelms vnnd Abien geschlecht.
die xii. giengen vff ludwigs siten.
Als das die andern herren gesahen
do wurdent sie mit eynander zů rath
vnd sprachen gemeinlichen alle
sie wolten ludwigen zů einem künig behalten.
Do dett Wilhelm Jornaia sin houbt zů stund ab houwen
vnd kro:ente künig Ludwigen.
wilhelm schicket nach siner schwester
vnd ludwig kouffte sie zů stund
vnd zoch do gen Pariß
do ward er herrlich entpfangen vnd für eynen rechten künig gehalten.
Vnd do nun künig Ludwig also regieret etliche zyt
vnd sins brůder Lohers sun so vil heiden vnd vnglo:eubige in franckrich bracht het
als ob stot
do beschahen vil strit vnd #191# grosser schlachten
vnd behielt doch künig ludwig zů dem letsten das velt.
Do sagt man
das sich der selb künig also redlich übte
vnd so ku:enlich stritt mit sym selbs lyb
das man meynt
er were gestorben
dan er nurr zwen tag darnach lebt.
Doch sagten ettlich doctores
im wer vergeben worden etc.
Der selbe künig Ludwig ließ ein eynige dochter genant Merie
Do was zů der zyt sitt vnd gewonheyt
das ye das eltst kindt das künigrich erbte
also hett iunckfrauw Merie das vonn erbschafft.
Wolt yeglicher die iunckfrauw haben
vnd doch einer für die andern alle
als ir hernach werden ho:eren
der wolt sie mit gewalt haben.
Jn dem was der ku:en Hug schapler
(von dem diß bůch sagt)
an der küngin hoff kummen
vnd dett ir so redlichen bystant
vnd hielt sich so ritterlich
das er ein gewaltiger künig in franckrich ward
als ir her nach werdent ho:eren.
Aber es wurdent vil lüt dar vmb erschlagen.
Vnd sitther so ist ab gestelt worden
das kein dochter eins künigs von franckrich nit mer das künigrich erben solt.

#192# Ein ander vorred

JR herren machen frid vnd sůn durch gott den milten.
so werdent ir eyn scho:en geschicht vnd matery ho:eren
als ir
so ich meyne
in langer zyt hübscher nit geho:ert haben.
Man fyndt ouch des die bewerung zů Pariß in sant Dyonisius kirchen
in der waren kronicken
do fürsten vnd herren wol die warheit in ho:eren
do ouch diß bůch vß geschriben ist in welsche
vnd dett es der wolgeborne graff herr Johann graff zů Nassaw vnd zů Sarbrücken herr zů heinßberg etc. vß schriben
vnd zů Sarbrücken macht es sin můter genant Elyzabeth von lottringen greffyn zů widmont zů tütsch.
Vnnd hab ich Conrat heyndo:erffer den schlechten text begriffen also kurtz
so ich yemer kund
Vnd vacht die matery also an sagende von eynem vast küenen vnd gedürstigen gesellen
der genant was Hug schapler
vnd was von langem alters her metzlers geschlecht
wie doch syn vatter ein türer ritter was
vnd für edel gehalten wart.
vnd het sin tag mit syner frumkeit also herbracht vnd erworben
das er iars me dan vier tusent güldin ierlicher gülten vallen het
vnd was genant herr Gernyer vnd des künigs von franckrichs rath vnd liebster diener.

#193# Wie der ritter herr Gernier Hug schaplers vatter von tod abgangen vnd bestat was.

DJser ritter her Gernyer wart kranck
vnd verschied von diser welt dem gott gnad.
Der hat nun verlassen eynen sun mit namen Hug
der was zů der zyt by sechzehen iaren alt.
vnd hielte sich vast herrlich vnd ko:estlich
Er reit zů hoffe
übte sich mit stechen vnnd mit andern hoffwisen.
vnd was so milt vnd so güdig gegen aller menglich.
Ee dann das sechs iar nach synes vatters tod vergiengent
das er syn vetterlich erb als verthon hett.
vnd ward dar zů groß gůt schuldig
das im die schuldener kein růw me lassen wolten.
Des schampt sich #194# Hug gar sere
das er so herrlich vnd an allen enden der ko:estlichst gewesen was
vnnd das er nun den lüten solt zů spott werden.
vnd schwůr by dem almechtigen gott
er wolt vsser land riten vnd sin schuldener sich lassen eyn wyle erküelen
als er dett biß sin sachen besser würden.

Hie was Hug schapler zů synem vettern gen Paris geritten
wie hernach stot.

#195# Hie reit hug schapler gen Pariß zů sinem vettern Symon
als er dan sin gůt verthon hett
vnd wolt rath by im nemen.

HUg hat synen weg gen Pariß zů genummen
als er von siner můter wegen vil fründe do hett
vnd die was von dannen geborn.
So was sin vatter Gernier vß dem land lanoy bürtig vnd zů Pariß inn künig Ludwigs hoffe lo:eblicher gedechtnüß wol bekant vnd des rath vnd liebster diener
als vor gesagt ist.
Der selbe ritter gewann eyn scho:ene iunckfrow lieb
die was zů Pariß eins metzlers dochter eyns richen mans
als mocht in allem Franckrich sin.
die ward im so gantz lieb
als noch offt beschicht
vnd nam sie zů der Ee.
Von den zweyen ward Hug geboren
als hie nach geschriben stot.
Hug reyt also lang
biß er kam gen pariß
vnd fragt nach sins vetter Symontz huß
der ein richer burger do selbs was.
Do er dar für kam
do stůnd er von synem pferd ab.
so bald er synen vettern gesach
do zoch er synen hůt ab
vnd grůßte in tugentlich.
Lieber neue
sprach Symon
Jch sich wol
das ir nit halten üwers vatters stadt.
dan wan er her zů mir kam in myn huß
so hett er alwegen .x. oder zwo:elff wol gerüster pferd vnnd knecht
die vff in wartent
vnd nympt mich fro:embd an üch
was das bedütt.
Lieber vetter
sprach Hug
Jch meyn
ich hab im genůg gethon.
Myn vatter ist todt
got sy im barmhertzig
ich hab mich sither so herlich vnd so ko:estlich gehalten
das ich das myn vnd das sin als verthon hab vnd dennocht me darzů
das ich schuld hab gemacht
das ich nit im land bliben mag
oder kan
vnd hab můt yergan einem fürstenn zů dienen
vnd bin dar vmb her geritten üch zů gesehen.
Nun wolan lieber neue
sprach Symon sin vetter.
Jr sint ein iung #196# frisch mann
vnd sollent by mir hie bliben
so will ich üch lernen metzlen
vnd üch wisen
wie ir ein ochsen vnd ein schwyn oder ander vyhe ab thůn sollen
vnd do by ouch kouffman schatz triben.
vnd legen ir üch wol an
alles
das ich hab
mag üch nach mynem tod werden
wan ich kein nehern erben hab wan üch.
Lieber vetter
sprach hug
Jch hab wol ein ander besser meynung vor mir.
Metzlen oder kouffmanschatz zů triben hab ich keynen můt oder ouch ochsen oder schwyn ab zů thůn.
Ich hab vil ein hübscher hantwerck gelernet.
Ich kan ein fürsten oder herren wol gewapnen die glene ouch selber in der handt füren vnd mich dar mit behelffen.
so hett ich gern ein yeglichen monat ein nüwes cleidt
vnd hielt gern vier wind ein hasen zů fahen vnd ein par falcken zů beissen.
vnd wer mir wol
das ich dry pfyffer vnd luten schlaher hett
das hort ich lieber dann ein ochsen oder ein kalp blerren.

Wie hug vnd sin vetter mit einander redten
vnd Symon der ritter wer hugen gern wider ledig gewesen heymlich.

DO der burger den ritter hort synen vettern also sprechen
alles sin geblüt begunde im zů grüselen
vnd gedacht wider sich selbs
was saget diser iüngling
Ya blibe er in mynem huse ein halb iar
er verthete mir alle myn barschafft.
Jch soll anders vor handt nemen
vnd gieng stillschwigen in sin huß
vnd holt dry hundert güldin
vnd gab sie hugen
der was sin vast fro
vnd danckte sinem vettern sere.
Hug saß vff sin pferdt
vnd schiede von Pariß.
Er reit solang
biß er kam in #197# henegouw.
do fande er in einer statt genant Berge scho:en geselschafft.
Do was ein stechen vor der ritterschafft
vnd hetten ir hußfrowen mit innen dar gefůrt.
Do bleib hug so lang
biß er sin gelt alles verthette
vnd gewan eins ritters tochter so lieb in dem land zů henegow
So das sie ward von im eins kinds schwanger.
Der ritter ir vatter ward des gewar.
vnd was gar ein grusamlicher man.
vnd verhiesse
Hug müßte dar vmb sterben vmb solliche laster vnd schmacheit
so er an siner tochter begangen het.
Eins mals kam hug in die statt geritten
do sin liebe in was.
der ritter ward sin innen
vnd hielt vff hugen salb vierd.
Do er wider do innen riten wolt
kament sie in an.
Der ritter sprach
also Hug du falscher bo:eßwicht du hast mir myn kindt betrogen
mit dinen falschen reden in schand vnnd in laster bracht
des můstu ouch hie sterben.
Mit dem schlůgen sie alle vier vff in
Hug sach wol
was sie willen hetten.
Er zuckt sin schwert
vnd schlůg den ritter
das er am sattel hieng
vnd erschlůg im zwen knecht zů tod.
der drit entreit im zů der statt
vnd schrei mort vnd hylff.
Hug der sumpt sich nit lang
er rant schnell von dannen zů eynem walde.
wan er wüßte wol
wer er begriffen worden
er keme sin in groß lyden.
Jn dem wald verbarge er sich ein wyle
vnd gedacht
Ach gott wye geet es nun dinem lieben bůlen
die vm mynen willen vast bekümmert ist.
wer das volck in disem lande nit so stoltz vnd nydig
so mo:echt ich mich nit von ir also gescheiden
Nun můß es sin mit grossem yamer.

#198# Hie kumpt ein ritter salb vierd
dem hug schappler sin tochter beschlaffen hett
vnd wo:ellent Hugen zů tod schlagen
Also schlecht Hug schappler den ritter zů tod vnnd zwen syner knecht
vnd der drit entreit im.

HUg schied von dannen
vnd reyt da hyn in Brabannt
do bleib er wol ein iar
vnd hett gar ein fro:elichs wesen mit den iunckfrowen
dann sie waren im alle günstig.
So was er ouch alle zyt in frouwen dienst.
Vnd saget die ware kronick
das er so lang in brabant vnd in henegow were
vnd so vil kind dar in hett
das ir wol .x. vff einem tag dar nach zů im gen Pariß kament
als man hyenach wol vernemen würt.
Es ward an manchen enden vff Hugen gesetzet vnd gewartet
das er alles mit gewerter hand enttranne.
Dar nach eins mals füegte sich
das Hug vff einen sontag zů morgen eyns richen kouffmans dochter sinen bůlen wolt gesehen
do ander lüt in der kirchen waren.

#199# Hie gieng Hug schapler zů sinem bůlen
do wartetent etlich geseller vff in
vnd hetten in gern zů tod geschlagen.
aber er werte sich ir aller.

DEr selbe kouffman wonet in der statt zů Nyffel
vnd was von grossem geschlecht
vnd hat sich dar vff bestalt.
Hug kam hynden zů dem garten in
vnd het synen harnsch an
er gieng zů sines bůlen kammer
so bald im die thüre vff gieng
hettent sich wol zwo:elff gesellen verborgen im huse
die lieffent an in
vnd schruwent
man solt in todt schlagen.
Do diß Hug erhort
er gewann bald sin schwert
vnd stalte sich an eyn want
vnd werte sich so lang
biß das ir fünff todt vor im lagen.
Die andern schlůgent vast vmb in vnd vff in
das geschrey kam in die statt
das menglich begund zů louffen.
Do das hug ersach
er entlieff in allen in sin herberg
vnd saß vff sin pferdt
vnd schied von synem lieben bůlen.
Die vmb iren lieben bůlen heiß weynte
dan sie nit anders meynte
er mo:echt nit von innen kummen
er müßte irent halben sterben.
Dar nach reit er in hollant
vnd fůr in frießlant
vnd sprach do zů im selbs.
Ach herre gott wie bin ich so gar vnselig.
ein man der bůlschafft übet
der verthůt das sin vnmessiglich
vnd waget sele vnd lyb zů dicker malen vnwißiglich.
Aber iugent vnd thorheit bringt mich darzů vnd scho:ene wiber
der diener ich alle myn tag sin will.
wer mich ouch dar vmb strafft
ist wol in bůlschafft groß thorheit.
so ist ouch grosse freüd vnnd wollust dar in
Vnd wer lust vnd freüd hat
der ist rich genůg
als mich beduncket.
Also reit Hug so lang in frießlant
biß das er in die houbtstatt des landes genant hütre kam
dar in er des lands künig genant hugwan in sinem palast vand
dar in er gieng
vnd neygte sich biß vff sin knüw
vnd grůßte den künig gar ho:effelich.
Also in der künig an sach sin ho:effelich geberd vnd gůte gestalt
danckte #200# er im
vnd fragte in
von wannen er were
vnd was er begehrt
das er ym das sagte.

Hie kumpt Hug schappler zü dem künig von Frießlandt
vnd entpfacht in der künig gu:etlich
vnd würt hug sin diener.

GNediger herr
sprach Hug
Jch bin geborn im land zů Franckrich
vnd bin her kummen üwern gnaden zů dienen
von mir soll ein fürst wol gewapnet werden
vnd in stürmen vnd striten ein getrüwen knecht an mir haben.
Gesell
sprach Hugwan der künig
wir nemen dich vmb der franckrichscher sprach willen
auch so haben wir vnser besten fründ in Franckrich.
Vnd also bleib hug do so lang
biß in arm vnnd rich lieb gewunnen wan er ein scho:ener tugenlicher man lieblich vnd züchtig was.
Jn dem hoffe gewann er eyn iunckfrow lieb
die was des künigs nyfftel
vnd im von #201# gesypschafft nohe bewant
Das werte nit lang man wart syn gewar.
Darumb kam es für den künig
der ward so zornig
das er dett Hugen fahen
vnd gebot in zů hencken.
Der iüngling ward verurteilt zů dem tod
vnd wer ouch erhangen worden so verr
vnd die küngin die dem kúnig so lieb was
das sie den Hugen erbatt
vnd dem künig so lieb redt
das er in do von ließ.
Also ward er ledig hynweg gelassen.

#202# Hie ließ der künig von frießlandt hug schapler vahen vnd binden als ein diep
vnd wolt in lassen hencken vmb siner nyftel willen
die er beschlaffen het
also batt in des kúnigs frouw ab
das er dar von kam.

HJe ließ der künig von Frießlandt den Hugen für sich bringen
vnd gebot in zů hencken an den galgen.
Da kam die künigin
vnd sprach zů dem künig.
Herr mich bedunckt
ir mo:echtent wol mit disem vrteil üwer sele verdamnen
vnd will üch sagen
wie ich gedo:erst myn lyb vnd leben dar an #203# setzen.
Ob diser iüngling ye so kün were gewesen
das er sich des het an genummen gegen eyner so süberlichen iunckfrouwen.
Enhette ir wandel vnd wesen gethon
dan ich hab myn kamer magt dick ho:eren sagen
das sie manig mal nach im gesandt hatt in syn kamer
das er zů ir kame in ir gemach
vnd sich da mit im ergetzt mit helsen vnd küssen.
Als er nun solliche geberd ersach
vnnd ir begirlicheit acht nam.
hatt er dan ko:enlich vnd manlich gegen ir gwesen.
So hatt sie im ouch lützel wo:ellen versagen
Also hat sie die lieb by eyn gezwungen
woltent ir dann ein iungen edel knecht so hart darumb straffen
wan die sachen dann recht bedacht wurden.
Es wer groß vnrecht
vnd würd üch on zwyfel hie noch sere gerüwen
vnd were wol besser das ir im genediger werent
dan er hat es nit verdient also schentlich zů sterben
vnd so lang ich by üch gewesen bin
so darff ich in der warheit sprechen
das ir in üwerm hoffe züchtigers iüngling nye gehabt habent.
Darumb ist es üch nit zewillen
das er in üwerm hofe sy
so gebent im vrloub
vnd sinen solt vnd lassent in anderßwa riten.
Dan würd er also lesterlichen geto:edtet
es ko:eme üch zů grossem verwyß vnnd ouch üwerem nyfftelin
vnd würd domit aller welt offenbar das sunst wol verhelet werden mag.
Jr sollen die sachen billicher verwyßen üwerm nyfftelin.
vnd gedencken dar an lieber herr
was ir geübet habent
mit Elsabethen von monclier vnd merien vnd ouch andren was fro:eden vnd wollust ir mit in hetten.
Zů den zyten wer üch nit lieb gewesen also über üch zů vrteylen.
als ir disen iungen edelknecht thůn wo:ellen
vmb das er ein iunckfrow lieb gehebt hat.

#204# DO der Künig syn hußfrouwen also het geho:ert reden
warde er eyn wenig beweget
vnd sprach doch.
Vmb das Hug myn nyftel geschmehet het
wolte er in thůn für gerecht füren
aber die rete sprachent
sie woltent nit über hugen vrteilen.
Der reden ward der künig so gar erzürnt
das er von grymmigkeit synen degen vß zoch
vnd warff in nach Hugen
so buckte sich Hug
das er in nit draffe.
Da ward der künig noch vil zorniger.
die rete nament deß acht
vnd sprachent heimlichen zů hugen
das er sich von dannen mecht.
Hug lieff zů synem pferd
vnd warff den sattel vff
vnd rant schnell vonn dannen gen tütsch landt [zů dem hertzogen von Brabant]
vnd beclagt sich sere
das im der künig synes dienstes übel gelonet hett
das wolt er nümer vngerochen lassen so verr
er mo:echt.
Als er ouch darnach thett
da der künig lag vor Pariß
als hienach geschriben steet.
Vnd also er reit naher tütschen land zů
vnd kam eyns tags in einen grossen walt
do hort er
ein froweliche stymm lut schriend
das was eynes grauen dochter
die hettent fůßknecht vff eynem schloß vnferr geroubet
vnd ouch genummen was dar in was
vnd woltent iren willen mit ir thůn.
Da hug das schryen erhorte
er ylet balde darzů
biß er die dieb vnd die iunckfrouw ersach
die in grossen sorgen vnd no:eten was
das sie besorgte ire ere vnd magthum zů verlieren wider irs hertzen willen also gelesteret werden.
Do hug das scho:en mensch ersach
er rant hynzů
vnd schlůg syn glene vnder
vnd rant sie durch der dieb einen
das sie im zů stücken brach.
er greff zum schwert
vnd erstach einen von stund.
die andern liessent die iunckfrouw
vnd staltent sich zůwere
so lang biß er sie alle erschlůg.
Ye doch warde er vnnd syn pferdt ouch ser verwundet
das er kum dar von kam
vnd mochte genesen.

#205# Hie kumpt hug schappel in einen walt
dar zů vindet er eynes grauen dochter
die iemerlich schry
die hettent sechs fůßbůben irem vaterr genummen
vnd wolten sie geweltigen
Also stach Hug syn glene durch den einen
vnd schlůg die andern all zů tod

HUg stund ab von synem roß
vnd gieng zů der iunckfrowen.
er grůsset sie tugentlich
vnd fraget sie
von wannen sie wer
Sie sprach
lieber her ich bin eins grauen dochter der ein frummer getrüwer man ist
wo:ellen ir mich vngeschmehet zů im füren
er würd üch des herlichen lonen.
Hug sprach
ya ich gib üch des myn trüw zů pfand
vnd sahe die magt an
die was so scho:en das er sinem müt gar hertiglich wider stůnd
vnd gedacht
du wilt recht dise iunckfrauwe heym füren
vnd #206# dan fúrter riten gen Pariß
dyn vetter ist alt vnd schwach
vnd hat groß gůt stürb der
so würd mir das alles wan ich syn nechster erb bin.
Vnd sprach do zů der iunckfrowen
Liebe iunckfrow nit fo:erchtent üch
ir sollent von mir on schaden vß disem wald
in üwers vatters huß gefüret werden.
Des danckte sie im früntlich
Wie sie also redent
so begegnet in der graue
der vmb syner dochter willen sere betrübt was.
Aber do er syne dochter sach
ward er sere erfro:ewet
vnd vmbfieng sie mit weynenden ougen.
vnd sie sagte dem grauen irem vatter
wie die fůßknecht sie gestolen vnd ir huß beroubt hetten
vnd dieser ritter sie vß iren grossen no:eten erlo:eßet vnd ir ere behalten het.
Do der grafe das vernam
er nam hugen by der handt
vnd sprach.
Du iunger edler ritter gott von hymel gebe mir die gnade
das ich solichs hundertfeltig vergelten mo:ege
das ouch dar nach vor Pariß geschach.
Da diser hug erschlůg den künig hugwan von frießen landt
der in wolt thůn hencken vmb syner nyffteln willen.
Der graue reit hyn in syn lant syn dochter vnnd Hug mit im
vnnd bleib sechs tag in des grauen huß.
Vnd do er nit lenger bliben wolt
gab im der graue gold vnd silber syden gewand vnd ein scho:en roß
des danckt im hug sere.
Er reit von dannen gen Pariß zů
aber zů den selben zyten was ein grosser stritt das mer dan hundert mal .M. dürcken vnd heiden erschlagen wurden
als man das eigentlich in Lohers bůch geschriben findet
der do künig ludwigs brůder was
der ouch verbant was vß dem land zů franckrich .vii. iar
vnd ward keiser zů Constantinopel.
Vnd eynest reit zů sinem brůder künig Ludwigen
do ward im vß geschnitten verretterlich vff
das er nit erben solt machen
do mit das das Ro:emsch rich wider zů franckrich solt kummen
aber er het vor ein sun
das wüßten sie nit
durch sollich sach wurden so vil dürcken in das landt bracht
als oben stot.
Der mechtig künig ludwig von franckrich streit des tags so herlich
dann durch in wart syn neue Ysenbart vnd künig Gernyer erschlagen
vnd hart der künig Ludwig des tags so groß arbeit vnd not das er mit kranckheit vmfangen wart
also das er des darnach nye genessen mocht.
Nach dem strit reit der künig #207# von franckrich gen Metz in lottringen
mit im so reit der graff Sauaris ein her in schampanien
vnd sin brůder graff Friderich do selbs zů Metz was vnd ouch die scho:en Blantschifler des grauen von norbonn dochter vnd Wilhelms von Orensso schwester vnd Merie künig ludwigs dochter by in.
Die geschrifft sagt
das der künig so lang da were
biß das ym vergeben wart mit gifft
vnnd starb.
Des ward der graff sauari von schampanien bedacht.
aber vmb das er so mechtig was gedo:erst im des niemant gezyhen
Yedoch ward er deßhalb gehaßt von der künginen vnd andren fürsten im land
Vnd als nun künig ludwig todt was
ward er mit eren begraben zů sant herman by Metz gelegen.
Die künigin vnd ir dochter warent sere betrübt
vnd weintent sere
vnd fůrent von stund wider in franckrich
vnd waren nit über zwen monat dar in.
Do by giengen die fürsten vnd herren im land franckrich zů rate
vnd wolt yeder der mechtigst gern künig syn.
Es bleib nit lang
also ston. Wan der graff sauari sin fründ vnd manschafft all zů montmirale in brye versament
vnd ward mit den zů rat zů der küngin zů riten
vnd besehen ob im die scho:ene Merie des künigs tochter werden mo:echt zü wyb
vnd meynt künig zů werden.
Syn fründ sprachen zů im
Stond fry dar nach wir wo:ellen üch bystant thůn
vnd üch so mechtigklich dienen
ob sie üch versagt wird
das es dennoch můß geschehen wem es ioch leyt sy.
Die herren schieden von dannen
yeglicher heym volck zesamlen in massen wie sie sich vnder redt hetten
vnd meinten des künigs dochter zů haben
das doch nit geschach
als sie an geschlagen heten.

#208# Wie hug schappel wider zů synem vettern kam
vnd rat by im holet
wie er sich halten solt.

ALs nun hug von dem wilden grauen schiede
also hie vor steet
vnd zů pariß zů reit
vnd kam in syns vettern huß.
Da in nun sin vetter so wol erzüget sach
entpfing er in tugentlich
da er was eyn wolgestalter man worden.
vnd sin vetter fragt in
wie er sin wesen vertriben hette.
Hug sagt im
wes er sich begieng vnd er dick not gelitten het.
als dan vor geschriben ist
Da das sin vetter vernam
das er so manlich was
vnd ouch so wol reden kund.
So mir sant Clemens
sprach er zů hugen.
Vetter ir haben vil versůcht
als ich verstee
vnd sint ouch ein ko:ener wol gestalter iunger man worden.
üwer fründ sollen üwer noch geeret werden.
Es ist wißlich das ir myn nechster erb sint.
ich hab sitther das ich üch mer gesach das myn also gebessert
das ir wol eins ritters wesen füren mo:egen
ir sollen by mir bliben.
was ir verthon vnd versetzt haben
üwer eigen vnnd erb will ich üch alls lo:esen vnd wider zů üwern handen stellen.
vnd vmb üwern willen so will ich ouch selbs grossen stadt halten.
so haben ir ouch vil gůter fründ von üwerem vatter im land franckrich vnd von üwer můter
ouch hie in der star zü Pariß vil gůter burger die üch noch nit kennen
vnd üch wol mügent gehelffen vnd bystant thůn das ir zů gůtem huwelich kummen mo:egent.
Lieber vetter
sprach Hug
ich habe üwer red wol vernummen
vnd will ouch gern by üch bliben.
Gott der danck üch alles gůten.
aber myn syn stond mir noch nit zů der ee zů griffen.
es wer dan an eym so:ellichen end dar durch ich gebessert werden #209# mo:echt.
dan es ist ein schwere sach frowen zenemen
vnd duncket mich vil lieblicher syn heimliche lieb zehaben
wan man leret do mit zucht vnd priß erwerben.
dan welcher bůlschaft übet der besteet zů wilen ko:enlich sachen
der ein zager kum gedenckenn do:erst.
Darumb will ich ouch der gnaden warten vnd in sollichem wesen myn sachen verschlissen
vnd also behielt der burger hugen by im zů pariß.
Er was so gar ein milter züchtiger man scho:en von lyb vnd fro:elich
vnd syn můt stundt alle zyt nach hohen eren.
Er was so tugentglich
das in iung vnd alt lieb hetten.
Nun will ich syn geschwigen
vnd sagen widerumb von Sauari dem grauen von schampanien.
Der selb graff vnd syn brůder Friderich hetten grossen ernst vnd fleiß sich zůrüsten gen paryß.
Vnd do man syner zůkunfft zů Paryß innen ward
do lieff im vil volcks engegen
vnd was groß flůchen vnd schelten vnder dem volck
dann man zyge den grauen er hett dem künig vergeben.
Er was rich vnd mechtig
vnd gab den fürsten groß gůt. dar vmb gewunnen sie in lieb
vnd gedorst im nyemand kein widerstant thůn
sie ritten gen Paryß
des andern morgens frü bereit sich der graue vnd die synen
vnd giengen zů dem palast.
Dar in fand er die küngin vnd ir dochter
die vast betrübt waren vmb irs herren des künigs todts wegen.

#210# Wie graff Sauari vnd graff Friderich von schampanien vnd der hertzog von burgundien mit iren fründen gen Paryß kamen zů der küngin
vnd begerten ir tochter zů vermehelen dem grauen Sauari.

DEr graff neigte sich gegen der küngin vnd irer dochter
vnd fieng sin red an zů erzelen
vnd sprach also.
Genedige frauw die küngin als nun myn gnediger herr der künig gestorben ist
got der almechtig sy im barmhertzig
dan er was vns allen ein getrüwer fürst
vnd hatt by synen zyten also geregieret
das wir alle synen todt billichen clagen.
Nun haben ir einen erben von im
das ist üwer kindt Merie
die des künigrichs ein rechter erb ist
vnd es ouch von recht besitzen soll.
Nun ist ir not
das sie ein herren hab
der das künigrich regier
der von geschlecht hochgeborn mechtig vnd geweltig sy.
Darumb gnedige frouw so ist wißlich
das man in allem franckrich keynen fynden mag
der an macht an gewalt mir glichen mag
vnd bitte
vnd begere Merie üwer tochter zů rechter ee.
vnd wo:ellen ir mir sie geben
ich will sie vnd das rich also würdiglichen in eren haben vnd halten
das meniglich #211# mir des lob vnd ere můß sagen ouch sprechen also
Do die künigin in also horte reden
es verwundert sie
vnd erschrack vssermassen sere
vnd antwort im über ein cleine wyl sittiglich als ein wise frouw.
Sauari
sprach sie
ir sint mechtig vnnd rich
das wissent wir wol
ir vorderen
vnd heischent vnser dochter
die ein künigin werden soll
es gebürt vns nit
vnd were vnzymlich
das wir sie so bald yemandt geben
dann es ist ein ding
das den zwo:elff rethen gebúrt zů thůn
wie wol die selben der merer teyl by üch sint
so wo:ellen wir in das allen verkünden
vnd ist billich
das sie do by sint vnd der fu:ernemesten burger hie zů paryß ouch eins teyls
vnd myn dochter soll zů irem gebott vnd willen gehorsam syn
vnd gedacht doch heymlich in ir selbs
du můst dem grauen gůte red bieten
vmb das er so mechtig hie ist.
Aber ich gloub
das got
der mich beschaffen hat
myn dochter würt dir nümer
Sytt du irem vatter vergeben hast mynem lieben herren
ich wolt ee die stund verflůchen
dar in sie geboren wart.

Wie der hertzog von burgundien mit der küngin von franckrich redt
vnd was sin meynung
sie solt graff sauari ir dochter nit versagen.

DO der hertzog von burgundien der künigin antwort gehort
Er sprach.
Gnedige frouwe nit also sehent hie manchen fürsten vnd herren
die all graff Sauaris fründ vnd magen sint
in üwerm künigrich ist keiner so tugentglich als er üwer landt zů hanthaben.
Gebent im üwer dochter frouw Merie
er soll ir zucht vnd ere erbieten.
Her von burgund
sprach die künigin
ich versag sie im nit
doch so můß man rat über dise sachen haben.
Do nun die dochter dise #212# mere vernam
sie was des sere betrübt
vnd schrey mit luter stymm.
O du falscher bo:eßwicht sauari ich wolt ee mich selber to:edten
dan ich dich neme
du hast mynem lieben herren vnd vatter vergeben.
vnd in iemerlich vmb sin leben bracht.
Junckfrouw
sprach der graff
sagent des zů mal nit
ich bin gegen üch verlogen worden
ich hab alle zyt üwerm vatter gedienet als mynem lieben herren vnd in no:eten nye gelassen.
So bin ich ouch biß an sinen todt by im gewesen.
Owe
sprach sie
gott müß es erbarmen
du warest im vil zů nahe
wan dynen halb starb er
dyn hertz ist synes tods nit ser betrübt.
Da der graff das erhort
alles sin geblüt begund im zů grüßelen.
Sin brůder Friderich sprach
Was stond wir hie als die wiber
nement dise iunckfrow
es sy ir lieb oder leit
vnd fürent sie mit üch
vnd nemen sie zů der ee
so es üch fügt
vnd eben ist.
Also warent do etlich
vnd woltent die iunckfrow genummen haben wider ir aller diener willen.
Enwer die küngin nit gewesen
die vor den herren nider vff die knüw vil
vnd růffet zů in.
Jr edlen fürsten ich bitte üch durch gott
nit begond sollichen freuel vnd gewalt an mir.
myn dochter ist eyn kindt
nit achtent vff tho:erliche wort
dan vmb irs sagens willen gib ich nüt.
vnd will ouch nit vnderwegen lassen zethůn
was mir füget
ich will sie üch zů einem gemahel gern geben.
also das myn fryen burger von diser statt dar by syent
vnd das gewilligen
ich meyn ouch sunder zwifel
sie sollent ein geuallen dar an haben
Jr werdent des vil dester me von in gepriset vnd gelobt.
dann wo ir dise sachen also gewaltiglichen begiengen
ir würden von aller gemein diß künigrichs gehasset.
darumb bitt ich üch
#213# lassen dis also gu:etlich an ston biß morn vmb die .vii. oder .viii. stund.
so kumment dan herwider in
so wellen wir die sachen beschliessen
was üch dunckt
das wolgethon vnd gůt sy.

Wie der graue Sauari vnd syn gůten fründ zů der herberg giengen
vnd solten am morgen wider kummen zů der Künigin von ir antwort zů ho:eren.

DO die herren das vernamen
es dunckt sie alles billich sin.
Vnd der graue sprach
Es geuellt mir wol also.
Sie schieden von dem palast ein teyl fro:elich die andern trurig vnd betrübt.
Graff friderich sprach zů sinem brůder
Fürwar die küngin ist sere erschrocken.
morn ist sie fro
das sie vnsern willen thůt
vmb das ich so hert zů den dingen geredt hab.
dan wer sich nit fürchten thůt
vonn dem haltet man ouch nicht.
Sie giengent mit fro:eden zů den herbergen
vnd sprachent zů einander
die sachen werent recht zů gangen
dan graff Sauari solt künig werden in Franckrich.
Aber von stunden an besandt die künigin iren rat
vnd leget in dise sach für
wie graff Sauari mit gewalt wider iren willen haben wo:elt yre dochter Merie die iunge künigin.
Vnd wer nun ein gemeyne red in dem land
wie das er dem künig vergeben hette
so wer er ouch sunst vol vntugend vnd boßheit.
vnd würdt im also myn dochter
das wer ein groß iamer.
Do sprach der rete einer.
Genedige frouw das ist war.
Aber wer gewaltig ist
der schaffet zů dem dicker mal synen willen.
Jr haben das ouch wol me geho:eret sagen
So ist er der beste gefründt in Franckrich.
ist er bo:ese vnd můtwillig
dester me můß man in fo:erchten.
Ye doch genedige frouw gefelt es üch wol
so #214# schicken nach etlichen burgern in die stat noch by diser nacht
vnd legend in ouch dise sach für
wie der verretersche graff sauari des küngrichs mit gewalt ein herr wo:elt syn
vnd forderent do mit an sie in üwern grossen no:eten üch hilff zethůn
vnd bitten sie
das dise ee von in nit verhengt werde.
Jch hab den glouben
das sie üch beschirmen sollen vor gewalt
do habent keynen zwifel an
vnd das man diser sachen eyn fristung gebe ein monat oder me
do zwüschen mo:egent ir uwer gůten fründ besenden.
Also mo:echten ir wol deß falschen grauen üch erweren.
Von stundt sprach die küngin.
Der rat gefelt mir wol
ich will im also thůn.
Vnd fürderlich schickte sie heimlich nach den burgern.
Symon der rich metzger was der erst einer nach
dem man sandt.
mit dem so gieng Hug sin vetter
vnd kamen ouch die andern burger all nach denen
die küngin gesendet hett
vnd hetten sich versamlet in dem palast.

Wie die küngin iren herren vnd fründen claget
das graff Sauari mit gewalt ir dochter wolt haben zů der Ee
vnd vermeynet künig in franckrich zesyn.

DA sie nun vff dem palast warent
do kam die küngin
vnd clagte über den grauen Sauari
wie er sollichen gewalt an ir begangen het
vnd sprach
ir lieben frummen getrüwen fründe wo:ellend üch myn vnd myner dochter leyt erbarmen vnd üch zů hertzen gon lassen
das graff Sauari vonn schampanien ist alher in mynem sal vnd palast kummen
vnd hat myn dochter hüt mit gewalt wellen nemen
vnd will sie zů eym eelichen wib haben
vnd will künig im land syn
vnd #215# gloubent mir in warheit
wa der graff gekro:ent würt in franckrich
so kumpt das rich in groß armůt.
dan all bo:ese gewonheyt würdent darin gefestiget
vnd soll im myn dochter werden
so wer mir lieber
das wir beid todt weren.
dan man sagt offenbarlich
er hab mynem herren dem küng vergeben.
Do mit viel sie von leyd in omacht nyder zů der erden.
Als die burger das sahent
sie wurden vast betrübt
das ir etlich begunden weynen.
Hug dratt zů ir
vnd hůb die küngin vff
vnd sprach zů ir.
Gnedige frow ir sollen nit erschrecken
vnd gehalten üch wol
ir sollen
ob gott will
hüt zů tag vor des grauen gewalt gehanthabt vnnd wol beschirmet werden.
Der arge graffe soll nümer so vil volcks haben
das wir üch eynich vnrecht oder gwalt geschehen lassen
wir wo:ellen morn ein samelung üwer burger by eynander haben
das sie vor vns kum geston mo:egent
ir sollent von üwern rechten nit getrungen werden
vnd fahent sie eynich zweyung an
sie sollen des gro:eblich engelten.
Die küngin truriglichen sprach
got sol üwer ümer pflegen
würd ich also von mynen burgern beschirmet
es soll in noch hye nach mals gedanckt werden.
Die burger sprachen.
Gnedige frow wir wellen üch nit lassen vnd getrüwlich bystant thůn.
Also namen die burger vrloub von der künigin
vnd giengent heim
vnd bestalten sich zů den sachen.

Wie graff Sauari des morgens kam mit siner herschafft zů dem palast
vnd vermeynet gůt antwurt zeholen von der küngin.

DEs morges zü prym zyt kam graff Sauari mit synem volck ko:estlich gezieret mit grossen fro:eden zů dem palast
dar in sie #216# funden die künigin vnd ir dochter vast betrübt.
Der graff fieng an freuenlich zereden
vnd sprach.
Frauw habent ir üch ycht gůtz bedacht mir üwer dochter zů geben oder was üwers willen sy.
Jr herren
sprach die küngin
wo:ellen ir nit verübel haben
ich hab etlich burger von diser statt besandt
vnd hoff dise ding sollent wol zů gůt kummen
in disen reden so kam ein grosse schar vnder den burgern
vnder den was Hug schappel
der vast zornig was vmb die sach
die der graff Sauari gegen der küngin vmb irer dochter vor handen hett.
Er schwůr by dem ewigen gott
mo:echte er das mitt den burgern an getragen
er wolt dem grauen siner arbeit wol lonen.
Vnd also stůnd eyner vnder den burgern
der hůb an
vnd sprach.
Lieben fründ vernement hie myne wort
graff Sauari ist mit grossem volck herr kummen
vnnd het vnsere gnedige frouw gefordert vnd geheischen
vnd dunckt mich
das es in beiden nit zů willen sy oder thůn wo:ellen.
Dar über sollen wir rat geben vnd der küngin beholffen syn
was vnser gemeyner rat sy
das wil sie ouch vollen ziehen.
Nun ist der graff grymmig vnd argelistig
wo wir im das scho:en kynt versagen
so mo:echt es dis künigrich zů grossem schaden bringe
wan er hat fürsten vnd herren
die im bystant thůn
vnd im der meiste teyl [im] bewant vnnd vnderthenig sint.
Als hug schappel das erhort
der was in rechtem zorn enbrant
vnd sprach zů den burgern.
Lieben fründ ir habent alle wol geho:ert.
Was der vns hie geseit hat sollichs gefelt mir nit
vnd will üch sagen warumb
wir sint alle vnser gnedigen frowen der küngin huldung vnd trüwe schuldig
vnd vns gebürt ir frommen vnd bestes zů werben vor allen dingen.
Vnser gnediger her ist todt
gott sy im genedig.
vnd sagt man in dem land gemeynlich
das der graff im hab vergeben
vnd will vnser iunge küngin haben wider ir můter vnd ir selbs willen
mit #217# mynem willen geschicht es nümer.
Dann man saget in allen landen nit vil gůtz vonn dem grauen.
Aber eins můß ich üch sagen
Der mir getrüwlich helffen thet
so wolt ich sollich sach gar kürtzlichen enden
das diß landt vnd künigrich nümmer krieg mit ym gewynn.
Die burger sprachent alle
Hug ir haben vast wol geredt.
Wir wo:ellent üch des volgen vnnd üch getrüwlich bystant thůn.
Gott danck üch
sprach hug
ir müssent mir das mit üweren trüwen globen
vnnd ich schwere üch by dem heilgen sacrament
das ich solliche sach dem künigrich vnd vns zů eren thůn wil ee vesper zit
das man noch über hundert iar do von sol sagen.
vnd sprach da.
Lieben fründ üwer yetlicher gee heim
vnd thů sin pantzer heimlichen an vnder sinen rock
vnd kumment fürderlich wider vmb vff den palast
dan der graue ist fast wunderlich
er mo:echt vns ein laster tůn
das vns zů grossem schaden kummen mo:echt.
Sie giengent alle hin
vnd wapenten sich
Hug thet sich ouch an
vnd hett ein langen rock an geton. dar vnder ein gůt schwert
vnd kamen alle wider vff den Palast
do vil fürsten vnd herren mit der künigin vnd irer dochter redten.

Wie hug schappel vff dem palast redt vor der künigin von der burger wegen wider graff Sauari von Schampanien. etc.

ALso thet man meniglich still schwigen
vff das man der burger meynung vnd willen in den sachen ho:eren wolt.
Hug hůb an zereden.
Jr herren
sprach er
vernement mich
hie ist Sauari der graff von schampanien in disem palast
vnd will vnser iunge künigin zů eynem eelichen wyb haben wider ir můter vnd ir selbs willen.
Aber vnser gůter rat will das nit #218# verhengen noch folgen.
Fürwar herr Sauari ir weren baß würdig
das man üch an einen boum hanckt
dan das man üch ein solliche edle künigin zewib geb.
dan meniglich spricht
Jr haben irem vatter dem edlen künig Ludwigen vergeben
ir sint von dem geschlecht
das wol falscheit triben kan.
Dan von Gonnelin sint üwere besten fründ
vnnd üwer elter theten nye kein gůt.
Vnd so wir nun der sachen vrteiler sint
so sprechen wir
das wir nit wo:ellen volgen üch die scho:ene küngin zů geben
dan ir sint ir nit würdig oder an solliche ere zekummen.
vnd wo:ellen üch ouch nit für ein herren oder künig vff nemen
dan ir haben als ein bo:eßwicht dem künig vergeben.
Darumb müssen ir üwern lon hüt zůtag enpfahen.
Mit der reden zoch er sin schwert vß
vnd schlůg vff den grauen
vnd spielte im syn houbt biß vff die zene.
Vnd ru:efft do ko:enlich mon yoie.
das ist das geschrey zů Pariß
schlagen vff frummen burger
sprach Hug.
Jch hab an dem recht schuldigen an gehaben.
Do ward in dem Palast nyemandt geschonet
er wer hertzog oder graue.

#219# Hie kummen der künigin burger vnd Hug schappel mit innen
vnd schlagen den grauen Sauari mit vil syner edlen todt
vnd kumpt der hertzog vonn Burgund vnnd graff Friderich dar von.

NUn do die ritterschafft vnd burger sich also mit eynander schlůgen
in dem macht sich der hertzog von burgundien. Vnd graff Friderich vnder dem volck hynweg mit grossen sorgen.
Vnd also gieng Hug metzelen vnder den edlen
das ir me dan hundert todt blyben
die andern entlieffen yeglicher zů syner herbergen
so er best mocht
vnd sassent schnell vff ir pferd
vnd rantent vß Pariß.
Die künigin was des gar fro vnd ouch ir dochter
Fürwar
sprach die künigin zů der dochter
Der falsche graue mag üch nit werden
er ist übel gestüret zů syner hochzyt
die er meynt mit synem hochmůt vnd gewalt zů volbringen.
Der iung man hat im bald syn lon geben.
Jch gesach nye kein man so fast vmb sich schlahen.
werent sie nit entrunen
er het sie all erschlagen.
Jst er ein edel man. oder #220# ein burger von diser statt.
Da antwurt ir ein alter ritter
was der künigin hoffmeyster genaht Anssel.
Gnedige frow er ist ein herr zů Gennosse by burgel
ich kenn in wol
er hat hüt vff dissen tag manchem sin leben genummen
er ist von metzlers geschlecht von siner můter
er hat gewenet
er sy vnder den fleischbencken.
Als nun das geschrei vergangen was
da nam die künigin ir dochter mit der hant
vnd fürte sie in den palast zeschawen
wie es da gefaren were
mit ynnen giengent sechs ritter
die in iren rat gehortent.

Wie die künigin den burgern früntlichen dancket
das sie in in iren no:eten so redlich by warent gestanden.

ALs die burger sie sahen kummen
giengent sie in engegen
vnd neygten sich demütiglich
vnd sprachent zů der künigin.
Genedige frow ir sint wol gerochen an dem můtwilligen grauen
der synen gewalt hie triben wolt.
Diser iung Hug hat in erschlagen.
Lieben getrüwen fründ
sprach die küngin.
Jr haben im recht geton in mynen grossen no:eten
ir haben [ir] mir alle getrüwlich gedient.
Da mit gieng sie zů Hugen
vnd bot im die hant
Hug neyget sich biß vff syne knüwe.
Da in die küngin recht besach
sie gedacht
nun hab ich doch scho:enem iüngeling nye gesehen von lybe vnd von gestalt.
Er was ouch wol zeloben
dan er ein scho:ener stoltzer iüngling was vnd wol geschickt zů allen dingen.
Die küngin sprach zů ym mit lachendem mund.
Lieber fründt ir habent in disem tag in mynem dienst gewesen
ich soll es üch wol lonen
vnd will üch ouch ritter machen hüt oder morn
vnd meynen nit
das man mich dar vmb straffen soll
ob ich üch das schwert vmbgürte
dann ich will üch für mynen kempffer zů aller zyt halten.
Jr hand Sauari erschlagen
der grossen hochmůt vnd gwalt an mir vnd myner dochter begangen hat.
vnd mit falscher vntrüwen mynem herren dem küng vergeben #221# hat
Darumb hab ich gůten willen üch das wol zů vergelten vnd üch so verr
ich yemer mag
an würde vnd an eren helffen
Hug neygt sich
vnd sprach sittiglich
Genedige frouw die künigin. gott durch sin almechtikeit můß üch solich gnad thůn vnd ouch üwer lieben dochter
das ir alle üwere vind überwinden vnd an in gerochen werden
vnd gott wo:elle üch yemer dancken des gůten vnd der eren
die ir mir erbieten.
Jch byn syn nit wirdig
ich will ouch üwern genaden williger diener syn in allen reisen wider üwer vinde vnd es ko:enlich wagen.
Die küngin sprach.
Jch hab deß gůten getrüwen zů üch.
ir habent es ouch hie wol bewyßen.
Nach disen reden schiedent die burger von dem palast
vnd gieng yeder in sin huß.
Die küngin gebot
das mann den grauen Sauari vnd ouch den grauen von Bare
der ouch by im erschlagen ward
zů der erden bestate. vnd den grauen von berge
der syn nechster fründ was
vnd ouch die andern alle.
das geschach von stundt
vnd gieng die künigin mitt irem gesinde ouch in ir gemach.

Wie graff Friderich vnd der hertzog von Burgund eynander clagten
wie es in ergangen was. etc.

GRaue Sauaris brůder Friderich
der entgangen was
reit in syn land mit grossem zorn
vmb das die künigin syn brůder also erschlagen lassen het vor syn ougen.
Der hertzog von burgundien was ouch entgangen
vnd reit mit graff Friderich
vnd sprach zů im.
O gott sauari üwerm brůder ist übel gelungen
das er also ermo:erdet worden ist. Vnd ouch dem grauen bare vnd dem hertzogen von luttringen.
Die von pariß habent in selbs übel gethon.
Das ist war
sprach graff Friderich.
Mir wer lieber
das ich todt wer
dann das ich #222# die schmacheit vngerochen ließ.
So balde ich zů land kum
wo:ellent ir mir dann volgen
so wo:ellent wir alle vnser fründ vnd mag verbotschafften. in tütschen vnd welschen landen den künig von bo:ehem den hertzogen von o:esterrich künig hugwon von frießlandt. den hertzogen von normandie vnd den von brithanien den grauen von Anlon von potyers vnd von Armagack vnd die fürsten alle biß in hyspanien
hundert mal tusent gůter ritter vnd knecht getrüwent wir wol für Pariß zů bringen. Die statt zů lygen vnd sie vnderston zů zersto:eren.
Mag mir die küngin werden
ich will sie verbrennen vor aller meniglich
Mit den vnd andern reden
sie vnder eynander hettent
koment sie gen Schalon in schampanien.
Des andren tags reit der hertzog von Burgundien in sin land
vnd samelt groß volck.
graf Friderich schickt ouch botten in tütsch land
vnd clagt den fürsten vnd herren
vnd schreib in die geschicht zů pariß in dem palast
wie es ergangen was
wie die künigin synen brůder da selbst
als er ir dochter zů der Ee begert
vnd vnwidersaget
vnd vngewarnet
aller ding hett thůn ermo:erden
vnd batt sie da mit vmb hilff.
Die tütschen fürsten hufftent sich
vnd brachtent im zů dienst .lx. tusent reisiger.
Der hertzog von burgundien bracht ouch wol also vil.
Dann die fürsten im künigrich von Franckrich warent alle vff syner sitten
vnd beclagten sich von der künigin
vmb das sie die geschicht bescheit hatte zethůnd
vnd sie sprachen vnder einander.
Wir sollent billichen hassen
solten wir den geburen sollichs gestatten
sie sint zů vil rich
vnd achtent schier zů mal nicht vff den adel
vnd habent schier alle gülte vnd zinß affter dem land an sich #223# gezogen mit irem wůcher
vnnd vnderziehent sich vnser schlosse vnd stetten
als werent sie herren im land.
Es wer langes zyt gewesen
das in der hohmůt wer vnder gangen worden.

Wie graff Friderich ein groß herschafft vnd volck zesamen het bracht
vnd wolt für Pariß ziehen.
vnd wie die herren in der statt mit der küngin zů rat wurdent
wie sie sich des halten wolten.

AN einem möntag stiessen die huffen zů samen
vnd begundent an ziehen
die von pariß wurdent des zytlich ynnen
vnd erschrocken sere
sie liessent es die küngin wissen
vnd rieten ir
sie solte hylff im künigrich an die herren begerenn vnd in dar vmb ernstlichen schriben. vnd ouch an ir mage vnd fründe
die noch in leben weren
wann herr Emerich ir vatter Hermans von Gübelin vnd Bernhart von brabant. vnd Sarrin von Anssanye warent vor Nerbonne von dem vnglo:eubigen volck den heiden erschlagen worden
vnd Wilhelm ir brůder was in einer wiltnüß
vnd wyßte von disen dingen nit.
Die künigin sandt einen botten zů irem brůder
der was genant der vngeraten Emerich.
Do der bott kam gen Venedig
do vand er iren brůder nit
wan er was von dem soldan erschlagen worden
der genant was Clarius vnnd vß franckrich von geburt.
Aber er hatt iesum cristum vnsern herren verlo:euget.
darumb hat man in zů eynem soldan erkoren.
Doch so fand der bott Emerichs sun
do selbst der genant was drogne.
Nun will ich üch sagen
ir mo:egent in andern büchern wol vernummen haben
das Samson von Orliens
[der] gar ein herlicher manlicher fúrst was by siner zyt
vnd ein künig in vngern wart
vnd hat die scho:ene #224# künigin zů wibe loher ouch vor genant
der des grossen Karolus von franckrich sun was
der gewann das Ro:emisch rich mit dem schwert.
von dem vorgeschribenen Samson kam Melinus der küne
der by Emerichen dem vngeraten der künigin von Franckrich brůder manchen tag wider die heiden zů strit was gewesen.
vnd Clarius der Soldan
von dem ir vor gehort haben
der was melinus brůder ouch Samsons sun.
aber er was ein bastart
vnnd wart in der heidenschafft geborn
Samson thett in to:euffen
vnd erhielt cristen glouben.
aber sitther verlo:eugnet er Jesum cristum
vnd wardt so ein manlicher ritter vnder den heiden
das sie in zů eim gewaltigen Soldan machten zů babylonien.
Vnd zů den selben zyten do stritten Emerich der vngeraten vnd melinus die zwen küne herren mit dem Soldan in der heidenschafft
aber sie wurden dar in erschlagen.
Melinus ließ einen sun
was genant Benedictus
der geselte sich zů dem künen drogne
das was vmb des selbigen Drogne schwester willen
die dem selben Bene. zů der ee ward.
Dise zwen fürsten woltent ir beide vetter
so die beiden erschlagen hetent
sich vereyniget mit im striten
sie hetent aber nit lüt genůg
vnd warent zů Venedig im palast
Benne ein künig in vngern
der ouch Tarso in hat
vnd nüwlingen von dannen kummen was
der hat wol .xx.M. stritbar man vß Armenien vnd vß Salorie da hin bracht
von dannen sin můter geborn was
vnnd Drogne rüste sich ouch vff die ander sitt mit synem volck.
Aber do sie zesamen kamen
hetent sie nit über .xxx. tusent stritbarer mann.
Drogne der nüw künig růfft künig Benne.
Herr
sprach er.
hye ist alles vnser volck vnd macht
wir habent nit lüt genůg den Soldan zů bestriten
der mir mynen vater in der statt zů Myeques falschigclich ermo:erdt hat.
Wir bedo:erffent noch wol also vil lüt
#225# als wir habent.
Schicken ir in vngern
das man üch hylff schicke
des glichen will ich in franckrich senden zů der edlen küngin Blantschflor
die mynes vatter seligen schwester ist.
Jch hoff
sie soll mich nit lassen.
Als die zwen künige in den reden stunden
do kam der küngin bott vß franckrich zů dem palast in gegangen
vnd grůßte den künig Drogne also mitt sollichen worten etc.
als vnden hernach geschriben stot.

Hie kumpt der Küngin von franckrich bott gen Venedig zů künig Drogne vnnd zů künig Bene. von vngern
vnd verkündet in die bottschafft vß Franckrich von der küngin Blantscheflor vnd Merie ir dochter
vnd begert do hilff vnd by stant der künigin.

IHesus cristus
der in der heilgen dryualtigkeit ist
wo:ell die fürsten herren vnd ritterschafft behu:eten.
Fründt
sprach künig Drogne
sint vns gott wilkummen.
Wannen kumment ir genediger herr.
Jch kumm vß Franckrich
vnd bin der künigin #226# bott.
Vnser genediger herr der künig vß Franckrich lo:eblicher gedechtnüß ist todt
gott der almechtig sy im genedig.
Nun ist eyn graff genant Sauari
der hatt dem künig vergeben
vnd wolt dar zů mit synem übermůt vnd gwalt des küngs dochter haben
der bracht siner fründ ein groß volck gen pariß in die statt.
vnd hiesche Merie vnser iunge künigin.
Do myn gnedige frow von stundt nit zů sagen wolt ir dochter zegeben.
wolt er sie mit synem gewalt genummen haben vnd ouch haben vnd mit im füren.
Das vertroß die burger zů paris
vnd wurdent ouch vmb hilff von der küngin myner gnedigen frowen an gerüffet
die habent den grauen Sauri vnd ander fürsten vnd herren ym land mit im erschlagen.
Vnd darumb ist graff Sauaris brůder genant Friderich vnd ander fürsten in dem land myn frow die küngin hassen worden
vnd sprechen
sie wo:ellent sie zů mal vertriben vnd ouch die statt zů mal zersto:eren.
Darumb hatt mich die kúngin her gesandt
vnd meynt herr Emerich iren brůder an zů rüeffen vmb hilff
der ist leider
als ich verstanden hab
nach verscheiden
gott sy im gnedig.
Har vmb edler künig drogne so wo:ellen ir üwer basen zehilff kummen der küngin in iren grossen no:eten.
dann ir geschicht vil unrechtz vnd gewaltts.
Drogne der künig ward leidig
das er nit mit macht der künigin zehilff mocht kummen in franckrich
doch ließ er sie nit.

NUn do der künig drogne dises gehort
do sprach er zů küng Benedict.
Herre vnser anschlag ist geandert
Jch meynte
myn base solt mir zehilff kummen sin
so beduncket mich
sie hett lieber hilff von mir.
Ach herr gott wie steet es yetzunt so gar schwechlich mit vnserm geschlecht.
myn liebsten mogen #227# vnd fründ sint all todt
myn base hat iren hußwürt den künig ouch verloren
der ein vßerwelter küng vnd fürst was.
Nun will man sie nun verlo:egen sie vnd ir dochter den rechten erben des künigrich berouben.
Vnd domit gieng im das wasser vß den ougen fliessen über sin wangen
künig Bene. trost in
vnd sprach.
Gehalten üch wol
lassent üch das leidt nit zů hertzen geen
ich hab ein gůten rat herdacht.
vnd was vns gott zů füget
sollen wir zů danck vff nemen.
Nun haben wir hie wol drissig tusent ritter vnd knecht wol erzügt
der ist zů lützel den Soldan zů überziehen
woltent ir mir volgen
wir zůgent in franckrich
vnd kement der küngin zehilff wider ir vinde.
so vns gott hilfft
das wir gesigen
dan gebent wir der iungen künigin eynen fürsten
der das künigrich in eren vnd stadt gehalten mag
vnd üch ouch hilff zů no:eten gethůn mo:ege.
Wan wir die sachenn also geendet habenn
vnd zů gůtem gebracht haben.
so wo:ellent wir sie dann ouch widerumb zů vnsern no:eten an rüeffen mit dem soldan zů kriegen.
vff myn truw
sprach Drogne
das gefelt mir wol
als ir geraten haben.

Hie furent die zwen künig Drogne vnd Bendict mit irem volck drissig tusent ritter vnd knecht wol erzügt von Venedig in Franckrich der küngin zů hilff.

DJe zwen künig ordiniertend yre ritterschafft
vnd bestaltent ire schiff.
Benedict der künig nam vrloub von florie syner gemahel
die ward vast betrübt
wann sie hett in nüwlich genummen gehabt.
Saramont
die Emerichs gemahel was
die künig drognes můter was
ward ouch von hertzen vast leyd
do sie iren sun vonn ir scheiden sach.
Sie yltent zů den schiffen
vnd spantent ir segel vff
vnnd fůrent hin in gotts #228# namen.
Nun will ich üch sagen
warumb graff Friderich sich besandte mitt so grossem ernst.
Syn meynung was die stat Pariß zů gewynnen vnd die gantz zersto:eren
Der künig von Frießlandt genant Hugwon von vauenise kam im zů dienst mit grossem volck. Der hertzog von o:esterrich vnd der hertzog von Beyern. der wild graue vnd vil andere fürsten vnd herren in franckrich.
Die küngin schreib ouch allen fürsten vnd herren in franckrich
das sie zů ir kemen gen Pariß
vnd ir hilff vnd bystant thetent.
aber sie warent der meiste teyl gemage mit graue Friderich
darumb haßten sie die künigin
vnd entboten ir
sie woltent ir dienen
das ir nümmer gůt thete
vnd saget die geschrifft
das nit me dann sechs grauen zů ir kamen.
das warent mit namen Florent von Sassons vnd der graue von dampmartin. vnd der graue in vermendois des sant Quintin
die gůte stat ist
der graffe von thoranen. der graue von Brannax vnnd der graue von drense
die selben kament gen Pariß
vnnd brachte ir yeglicher hundert gůter reisiger wol gerüster lüt.
Aber graff Friderich hat me dan hundert mal tusent stritbarer mann
mit den lag er by paryß
vnd was alles noch me volcks warten.

Wie sich die von Pariß schicktent wider ire vinde
vnnd was der graue vonn Dampmartin der houbtman in der statt
vnd hett nit über vier tusent reisiger
vnd doch gedacht er das best.

ALso die von pariß bestaltent sich ouch mit aller gewer
vnd beualhen was dem grauen von dampmartin vonn #229# der küngin das volck zü regieren.
da er sin ritterschafft alle zů samen bracht in der statt
da hatt er nit reisiges volcks über vier tusent.
do sprach er zů in.
Wir wo:ellent thůn als die wisen
die nit gewinnen künden
vnd wolten ouch nit verlieren.
Die wile nun vnser so lützel sint
so duncket mich on not sin
das wir bestondt mit in zestriten.
wir wo:ellent vnser statt verwaren
biß das vnser loß etwan baß gefellt.
dann ich getruw nit mit wenig lüten nutz vnder den vinden zů schaffen.
Hug schappel die red hort
do sprach er.
O edler graffe Jr habent
ob gott will
edler herrlicher gůter lüt genůg
ziehent hyn vß
vnd ordenierent vns zů dem strit
vnd sorgent nit
so wir vns mit den vinden ergetzen vnnd nüt geschaffen mo:egent
so haben wir eynen gůten rücken an den burgern
vnd ein grosse herliche gůte statt zů stüre
do wir sunder der vinde danck vß inen wol kummen mo:egen.
Jr sint vnser aller houbt man
bewisen üch manlich
wan ir sint die eynige süle vnser hoffenung vnsers volcks zů beschirmen ya in disem krieg
vnnd die ere steet all zů mal an üch.
Der graff
der dann hobtman was zů Pariß
ward entricht über Hug schapler
vnd gab den burgern vnd im spitzig antwort.

VNd do hug also sprach
der graffe sach in an
vnd schampte sich
das in Hug also vor aller menglich vnderwisen hett.
Vnd #230# sprach zů im
lieber gesell Was ich geredt hab
das verstande
als ich dir sage.
Hat mir die küngin ir lüt beuolhen vnnd mich zů eynem houbtman geordnet über das volck
so ist billich
das ich ir acht habe
vnd sie nit verfüre
nach dem die vinde mechtig sint vnd vnser lützel
so meyne ich nit
das mich yemant darumb straffen solt.
Ouch so wissen ir burger in den beltzro:ecken
do heym hinder dem herd vnd vff üwern drinckstuben sind ir gar herrlich kempffer vnd by dem wyn.
vnd so es an ein striten gat
sint ir gar bald erschrocken.
Aber die wile es üch zů willen ist
so ziehent wir hyn vß
man thet sant Anthonien port vff
do zugent die burger die ritter vnnd knecht hyn vß zů fůß vnd zů pferd
die in dem leger ersahent das
vnd warent bald bereit.
Graff friderich was mitt den ersten zů roß
vnd ranten in engegen
vnnd schruwent.
als fort an die buren
wir wo:ellent sie fry erstechen
vnd welcher baß mocht
der rant do hyn.
Graff Friderich kam an eynen ritter genant wilhelm her zů Narbon
den durchrant er
das er todt lag vff dem sande.
Der constabel von Pariß rant ouch graff Fridrichs lüt an
vnd thett ym vil schaden.

#231# Hie sint die von Pariß vß gezogen an ire vinde.
vnd sint wider hyndersich getriben biß in ir port
do bleib Hug schappel vff der brücken ston mit einer strit axst
vnnd schlůg der vinde vil zetode vfff der brücken
die in nach geylet waren.

VNns saget die hystory
das die burger vast manliche warendt
vnd stritten so manlich
das die vssern můstent hyndersich wichen
biß in der hertzog von Burgundien zů hilff kam
vnd Hugwon von Frießlandt vnd der graff von der Felse die kament so mit grossem volck
das die von Pariß mit gewalt getrungen wurdent zů rücke
vnd wart der Constabel ab gerannt
vnd wer ouch erschlagen worden
wer im Hug schappel #232# nit zehilff kummen
der stund zů fůß ab
vnnd hat syn schwert zů beiden henden gefaßt
er schlůg
vnd stach vmb sich
vnd macht bletz recht
als wie der wolff thůt vnder den schaffen.
Er kam zů dem Constabel
vnd was an dem
das er eym tütschen man wolt haben gesichert
an den kam hug
vnd erschlůg in.
sin roß nam er
vnnd halff dem Constabel dar vff
des dancket er im flyssiglich.
Zů stundt kam der vssern mer dan sechs tusent
vnd drungent die von pariß mit gewalt zů der porten zů
vnd erschlůgent ir me dan zwey hundert.
Hug schappel stund zů fůß an der porten
vnd schlůg vmb sich
das wol .xiiii. todt vmb in lagen
wen er draff
den schlůg er zů der erden
Der graue von Estempe. der hertzog von Berry. vnd der graffe von blois kament vff die bruck
vnd wolten Hugen erschlagen haben
vmb das er in so leid thette
vnnd meyntent ouch do mit die port zů gewynnen.
Hug schappel stundt vff der brucken
vnd ward im ein gůt strit axst
die im zů gůtern staten kam.
Der hertzog von berry kam her dryngen vff hugen
vnd wolt in von der brücken schlagen.
Hug nam syn axst zů beiden henden
vnd schlůg in durch sin ysenhůt
das er todt nider viel.
Des erschrackent die andern
vnd hieltent hyndersich.
Hug lieff als an die nechsten
vnd wolt schlagen nach dem grafen Estempi
vnd velet sin
vnd draff das pferdt
das es zů der erden weich.
Hug lieff dar
vnd fieng den grauen
vnnd schleüffet in mit im zů der porten yn.
es wer den Schampaniern lieb oder leyt.
Do schlossent die von pariß yre port zů iren vinden
vnd thetent in vil schaden.
Vnd in disem strit wurden der vssern wol .xxi. hundert erschlagen. vnd der ynnern by den dry hundert erschlagen.

#233# Wie der Constabel von der statt Pariß dem künen hug Schappler mit gůten reden so getrüwlich danckt
vnnd in lobt
das er so ritterlich vff der statt brücken gefochten vnd gestrytten hett.

DEr wise verstendige Constabel kam zů hugen
vnd sprach zů im über lut.
Fründt myner vnd aller liebster der herr wo:ell üch behüeten
dann myn hertz gündt üch vil gůtz
vnd hat üch lieb.
das habent ir hüt zů tag vmb mich verdient vnd verschuldt.
vnnd hab alle myne tag bessern getrüwern kempffer nye gesehen.
Also mit den reden ritten sie noher dem Palast zů.
Da nun graff Friderich gesach
das er nichten an der porten geschaffen mo:echt
Er zoch wider mit den synen in das gezelt
vnd besandt die fürsten vnd die herren in dem leger
vnd wurdent zů rat
was sie fürbaß thůn soltent.
Als nun der Constabel vnd Hug zů dem Palast kament geritten.
da hieß hug
das man synen gefangen für in brecht
den fůrt er mit der handt.
Der constabel fůrt Hugen in synen armen
vnd sprach zů im.
Hug ir haben gott sunderlich vil zů dancken
das er üch manlich künheit vnd stercke verlyhen hatt vnd da by ouch scho:enheit.
Herr
sprach Hug
ich dancken gott alles
das mir sin go:ettliche gnade zů fügen ist.
ob mir gott nun
als ir sagent
stercke vnd vernunfft verluhen hat
die soll ich mit flyß an legen der gerechtigkeit zestüre
vnd myner gnedigen frowen da mit hilff bewysen wider ir vind
die sie mit vnrecht bekriegent.
dan alle
die sich in solichen sachen arbeiten das recht zů hanthaben vnd besunder syner rechten herrschafft.
gott hatt in ouch dester lieber
vnd mag im ouch von der welt lon vnd ere dar von werden.
Mit sollichen reden kam sie fu:er den palast.
die küngin kam vff die stege
vnd fůrt ir dochter mit der handt
vnd woltent dem volck dancken
das sie künlich wider die vind gestritten #234# hetten.
Das gemein geschrey was in der gantzen stat
Hug der metzger ist ein blům der wapen priß zů erwerben
man soll im billich lob vnd danck sagen.
Des glichen wart ouch geredt vnder der ritterschaft
Sie kamen für die küngin
vnd woltent Hugen sin lob prisen.
die Küngin sprach zum Constabel.
Was meynet das volck
das so gerucht vnder in ist
begerent sie ettwas von mir.
Genedige frouw
sprach der Graue.
Sie kumment
das sie üwern gnaden von disem iüngling wo:ellen lob vnd priß sagen
vnd üch verkünden syn manlich striten.
Er hat hüt zen tag üwer vinde in das feldt gestro:ewet me dan nyemand vnder vns allen.
vnd hat mich hüt zetag von dem tod erlo:eßt vnnd mit gewalt vor den vinden entrettet vnd üwern vinden vil schadens zů gefügt
der eyn teyl er ouch gefangen hatt.

Wie hug schappel einen grauen gefangen hett
vnnd in der küngin überantwurt
vnd do ward er von der Küngin geladen by ir zů essen vnd vil zů reden etc.

DEn grauen von Estempe bringet er hye üch in üwren gewalt
Er hat ouch den hertzogen von Berry erschlagen.
disses volck ist her kummen üch lob von im zů sagen vnd ich mit in
dann er hatt es herlich bewisen.
Jn der reden so neyget Hug der küngin
vnd stalt den gefangen für sie.
Die küngin sahe in an
vnnd sprach.
Hug scho:ener iüngling ich danck üch des vnd alles gůten
das ir mir yetzünd vnd ouch vor me geton haben
sie fürte in mit der hand vff den palast
vnd sprach zů im
Gott geb
das ich üch her nach mals wol gelonen mo:ege.
Also giengent sie mit fro:eden in den palast
dar in was Merie der küngin dochter.
Sie stund vff gegen hugen
vnd bot im ir handt
vnd besach den iungen man von vnden biß obnen vß
#235# vnd begund in heymlich lieb zehaben
vnd gedacht in ir selbs.
Ach wer es gottes will
das ich ein sollichen süberlichen man zů eym gemahel het.
Jch hab doch all myn tag scho:eners iünglings nie gesehen
Jn dem kamen die tafeldiener
vnd hiessen wasser nemen.
darnach satzt man sich zů tysch.
die künigin vnd ir dochter sassent an eynem dysch besunder vnnd damach die grauen vnd ritterschafft ein yeglichs
als sich gebürt.
Der constabel nam Hug schappel by der handt
satzt in zů nechst by sich.
Die küngin die blickte dick vff Hugen
vnnd geuiel ir sin wesen vnd geberd wol
vnd beduncket sie wol
das sie nye hette so züchtigen manlichen iüngling gesehen etc.
Jn allen do ward innen herrlichen gedienet.
Zů dem einen gericht bracht man der Künigin einen pfawen subtilich gebraten.
Also bald er für die küngin vff den dysch kam
sprach sie zů dem diener.
Setz den pfawen für Hugen
bring im den von mynet wegen
als dem der den pryß erfochten hatt vnd ere vor allen andern. etc.

#236# Wie die Künigin von Franckrich mit ir dochter zů tysch sasse
vnd der Constabel vnd Hug schappel ouch über ein besundern tysch sassen
vnd also schicket die künigin ein gebrotnen pfawen von irem tysch
vnd hieß Hug schappel den für setzen
das dann grosse künheit vnd manheit bethüt.

ALs nun Hug dise sach vername
alles sin geblüt begund im grüselen.
Der tofel diener nam den pfouen also verdeckt
vnd trůg den für Hugen
vnd sprach.
Nement hie die gab
die künigin hatt sie üch gesant als dem aller ku:enesten
der im hoff sy.
Hug ward rot von rechter scham
das man im solliche ere thet
vnd gedacht doch
wem got helffen will
dem mag nyeman übel.
O barmhertziger gott ich danck diner milten güte vnd der gnaden
allen dynen eltern ist sollich ere nye erbotten worden
will gott
myn sachen mo:echten ouch wol besser werden.
Er stund vff
vnd sach den pfauen an
vnd gedacht
sitt man dich für den künsten ritter gesandt hat
#237# vnd es auch gewonheit ist
wem also ein pfou für gesetzt würt
das er sich einer kürten sachen vermessen soll
das man vor obentür vnd ko:enheit mo:echt gesagen.
so wolt er ouch dem pfauen ein obentürlich gelübd vnd verheissung tůn vor allen den
die do gegenwürtig ware
vnd solt er dar vmb sterben
vff das man prisen mo:echt
das verzagheit sin hertz nit besessen het.
Dar vmb sprach er vor meniglichen.
Genedige frouw die küngin der almechtig got well üwern gnaden dancken sollicher hohen gaben
ir haben mir geschickt der spisen der künen.
aber der gethat hab ich nit volbracht.
aber gott well mir die krafft vnd gnad senden
das ich von hertzen begeren bin
Nun will ich dem edlen pfauen verheissung tůn
wo ich die nit vollbrechte
ich wo:elt mich des ymer schammen.
Jch verheisse hie dem pfauen als ein küner man
das ich morn erst vß Pariß in das ho:ere zů den gezelten riten will wider vnser vinde zů stritten vnd der besten einen oder zwen hin richten
wie ich mag
vnd alßdan wider kummen
gibt mir gott das glück.
stirbe ich aber dar vmb
so sy got myner selen barmhertzig.

Wie die küngin hugen gern wider sin verheissung in der statt hett behalten
vnd sie vnd ir dochter hetten grosse sorg für in.

DO die künigin das erhort vnd Merie ir dochter
sie erschracken beide sere.
Ach gott
sprach die küngin.
Was sorglicher verheissung wer das
zů vnseliger stunden ward der pfoue für in gestelt
dan wo er das allein vnderstet
so můß er von no:eten sin leben darumb verlieren
das wer vns allen ein bo:eser trost.
Die küngin was der verheissung ser betrübt
vnd sprach offenlich vor aller ritterschafft.
Hug lieber diener ir erzürnen vns ser mit sollichen sachen
wir verbietent üch #238# sollichs
vnd begerent mit ernst an üch der verheissung ab zesyn
dan über vnsern willen meynent wir nit
das ir es vnderstond.
vnd thetent ir es über vnsern willen
es würd üch in warheit vnstadten bringen vnd ouch gerüwen.
Gnedige frow
sprach hug.
By dem gott
der vnser aller scho:epffer ist
mit aller myner macht will ich mich hu:eten
das ich wider üwern willen zů mal nit thůn will.
vnd will in üwern gnaden willen gern syn üwer vind zů beschedigen.
Ye doch gedacht er
das er die verheissung nümer lassen wolt
vnd solt er darumb sterben
er wolt ir gnůg thůn.
Ho:eren
was sich die küngin bedacht
Sie rüfft von stundt Gerhart irem kamer knecht
vnnd sprach.
Gang in die statt
vnd verbüt by lyb vnd leben an allen porten
das man kein vff schlüße in den nechsten dryen tagen
vff das Hug nit vsse rite
welcher portener das nit hielt
dem solt man sin houbt ab schlagen.
Der knecht sprach
genedige frow ich soll es ernstlich bestellen
Er saß vff ein pferdt
vnd reit zů allen porten
vnd sagte in der küngin gebott
also sie im beuolhen het.
Das thetten ouch die portner
vnnd bewartent ir schlüssel
vnd verhůtent die porten wol mit flyß
vnd liessent nyemand vß.
sie besahen vor
wer er were
er hett dann der küngin wortzeichen.

Wie etlich herren vnd diener Hugen verheissen schatzten etlich in gůt etlich in bo:eß.

JN dem allem saß hug noch vff dem palast by dem Constabel.
nun waren vil iunger herren ritter vnd knecht
vnd sagten alle von Hugen vnd syner verheissung.
Eyn teyl sprachen.
Er hett wol eins lo:ewen hertz.
wie gedo:erst ein zag sollicher sachen gedencken
das er allein in das ho:err will in den leger riten #239# vnd ein fürsten beston zů vahen oder erschlagen.
Die andern sprachen
sin thorheit hat in solichs thůn riemenn.
Darnach so schied menglich
vnd gieng yederman zů syner herberg
dann ettlich vast müd wurdent.
Hug neygte der küngin
vnd nam vrloub.
Die küngin sprach.
hug ir sollen üch üwer verheissung nit irren lassen
dan ich verbieten sie üch
vnd will es ouch nit gehebt haben.
Gnedige frouw
sprach hug.
Gott der herr wo:ell mir verbieten
das ich yemer ychtz gegen üwern gnaden thü
das mir zů verwysen kumme.
Do mit so schieden sie.
Er gieng in sin herberg sin wappende
vnd saß vff sin bestes pferdt
vnd reit zů der porten des tempels.
Als in die hu:eter der porten sahen kummen
die woltent im die serren nit vff thůn.
Er sprach
lassen mich vß
ich bin bescheiden zů riten von der o:ebersten wegen.
Die portener sprachent.
Wir sint bescheiden von vnser frouwen der küngin wegen vff vnser leben nyemandt vß noch yn lassen.
Hug wandte zornlich vmb
vnd reit zů sant Marcius port
da wolt man in ouch nit vß lassen.
Do kunt Hug nit zü der statt pariß vß kummen
das ym doch von hertzen leid was.

DEs ward Hug von hertzen betrübt
Do er sach
das er nit vß kunt kummen
vnnd gedacht.
O ewiger gott nun bin ich doch yemer geschendte.
Wo ich myn verheissung nit volbring
vnd in dise schand bringt mich die küngin.
O gott wie soll ich das laster yemer mer über winden
nun würd ich #240# aller welt zespott
vnd mag das nit gewenden
Jch kan nit gedencken
warumb mir die küngin diß thůt.
Wolhyn ich soll für die statt
ee dan es morn yemer taget.
Hug gedacht auch
die küngin het villicht sorg
das ich gefangen oder erschlagen würd
fürwar myn hertz ist ir ouch hold vnd in liebe gegen ir entzündet
sie thůt es ouch in dem besten.
darumb soll ich ouch dester künlicher wider ir rind striten.
dan nicht mag bo:eser gesin den vinden dann wybes gunst
die thůt eynen ritter wagen
das ein zag nit do:erfft an gesehen.
Also will ich mynen lyb fro:elichen wagen gegen den vinden
vff das ich briß vnd ere erwerbe
dar durch ich dan ouch dester mer durch die küngin begabet werde.
Jn disen gedencken reyt Hug zů syner herberg zů
vnd thet sinen harnst vß
vnd stieß den in einen weidsack.
vnd legt den vff sin pferdt
vnd sprach zů synem knecht.
Merck eben
was ich dir sag.
Sitz vff diß pferdt
vnnd ryt hin zů der porten des tempels vor die statt in myns vettern Symons boumgarten
da wart myn
vntz ich zů dir kumme
vnnd sag by dinem lyb nyemans hie von.

#241# Hie was Hug schappler über die statt mur vß gestigen
vnd kam zů synem knecht vor die statt in ein boum garten
der het ym syn pferdt vnd harnscht gehalten
da hett sich Hug zů gerüst
vnd saß vff
vnd reyt in das ho:er zů den vinden mit clůgheit.

DO saß der knecht vff
vnd reyt zů der porten des tempels hyn vß
es was ouch nyemants
der in rechtfertiget
vnd reit schnelliglichen zů Symon des metzgers boumgarten
vnd verbarg sich hynder die boum
dan er besorgt sich vast der vinden.
Hug beitet
biß es nacht wardt.
Er gieng heimliche vff die mure
als wolt er die wacht besehen
vnd ließ sich mit eym seyl hynab
das sin nyemandt innen wardt.
Er steig mit grosser arbeit an der siten den graben vff
vnd kam zů synem knecht.
Es begund zehandt zů tagen
Hug wappete sich
vnd verzoch doch
biß das die sunn hoch vff gangen was
do sprach er zů synem knecht
kere du widerumb.
ich will in die #242# gezelt riten vnder die vinde vnd ir ordenung besehen.
des erschrack der knecht
vnnd gieng zů der porten
do fragten sie in
wo er so frü her kummen wer.
Fürwar
sprach der knecht
ich hab hynnacht nit vil geschlaffen
dann mir was angst vor den vinden.
ich hab myns herren die gantze nacht gebeitet in eym garten
der ist disen morgen früg kummen
vnd hat sich gewapnet
vnd ist in das here geritten.
Einer sprach
wer ist din herr.
Der knecht antwort. Hug schappler.
Das thetent die burger sagen dem Constabel.
Do er das vernam
er wart von hertzen vast betrübt
vnd thett von stundt die stürm glock luten.
vnd affter der gantzen statt vff trúmpten
vnd verhieß sich
er wo:elt mit aller macht Hugen zů hilff kummen vnd im bystan zů entretten.
Do wart ein groß gelo:euff in der statt
vnd wappnent sich yederman
vnd ward ein wunderlich vffbrechen über alle die statt.
Do die künigin das gerucht gehort
Sie fraget der herren einen
was das wer.
do antwort ir einer.
Gnedige frouwe der constabel hatt gebotten
das sich menglich zů striten bereit
vnd hin vß ziehe vor die statt den lungen hugen schappler zů entretten
der vnder die vind geritten ist syn verheissung zů volbringen
Jch besorg
das er sin end sůche.
dann ein man
der sich sollicher sachen vnderwindet
vnd zů vil künheit vndersteet zů volbringen
der treit sin leben feyl.
Da die küngin das vernam
alles ir geblüt begund ir zů grüselen
vnd ward heyß weynen.
O hug gott der herr wo:ell dich in syner hůt haben
ich merck wol
die portner habent nit myn gebott gehalten
Jch globe
gott werdent ir nit wider kummen
ich will sie all thůn hencken als vngehorsame bo:eßwicht.

#243# Wie hug schapler in des Hugwons gezelt kam
vnnd ym erzelet
wie er in eyns mals erhencket wolt haben vmb syner nyfftel willen
vnd nam sin schwert
vnd erstach in in seinem eignen gezelt.

ALs nun Hug von synem knecht schied
er reit do hyn zů dem leger zů
do sach er manig scho:en gezelt vnd an yeglichen des herren wapen
des es dann was.
vnder den sach er des Künigs von frießlandt wapen
der genant was Hugwon von vanefis
das was ein wysser lo:ew in eim roten veld vnd oben dar vff ein fliegender adler.
Hug gedacht
hie in ist Hugwon von vaneuise
der mich eyns mals hencken wolt vmb siner nyfftel willen
die ich in fründschafft lieb hett.
Er ist ein gekro:enter künig
syn nam ist dester lo:eblicher
ich will besehen
find ich in vnder dem gezelt
ich soll in bald erkennen
er můß von myner handt sterben
vmb das er mich hencken hieß
do bat mich die küngin ab
gott gebe ir alles gůt
Vil besser ist mir an im angefangen dan sunst an vier vnachtbarn.
Ach got
sprach hug
wo:ellest mir hüt zů tag das glück erschynen lassen
dan ich myn lib vnd leben vff glücksradt wagen will
gott mag mir ouch von dannen helffen.
so will ich ouch mir selbs helffen vnd myn hend manlich vnd ritterlich bruchen
vil lieber will ich mit eren sterben dan mit schanden leben
die wile ich mich dise obentüre verheissen hab
ich will recht in das künigs gezelt vnd im ritterlich wider sagen.
Also reit er hyn durch den leger so lang
biß er kam zů künig hugwons pauelün.
Es was wol vmb prim zyt
in dem so kam das geschrei in das here
das man sich wapen solt
dan die von pariß die zügen her vß mit grossem volck.
Der künig was gewesen meß ho:eren vnd erst in das gezelt kummen
vnd wolt sich wapen
do was Hug ab gestanden
vnd gieng in das gezelt für den künig
vnd sprach.
Wissent ir herr der künig
das ich üch etwan gedienet hab
aber mir ward von üch kein ander lon
wan #244# das ir mich hencken hiessent vmb üwer nyfftel willen.
Nun sint ir ouch her kummen myn frow die küngin wider recht helffen vertriben.
den lon
den ir mir noch schuldig sint
vnd den dienst
den ir myner frowen der küngin tůnt
schlag ich üch zesamen
vnd will üch den lon geben
das ir sollichs nit mehr tůn sollent
vnd sy üch ouch widersagt
syner diener stundent nit vil do zemal by im
das her hug wol vß gewart
dan zwen thetent im syn beyn harnscht an
do nam hug sin schwert in beide hend
vnd stieß es durch den künig
das er vor im todt lag.
Vnd do sin diener iren herren todt sahen
sie lieffent all an hugen
vnd vmbsatzten in
Hug der werte sich so künlich
das er sich vß allen schlůg biß vß dem gezelt
do meint er syn roß zů finden
aber das geschrei was zů wyt kummen.
Hertzog Gottfrid von o:esterrich vnd der wild graff kament dar zů gerant
sie waren vffgesessen
vnd woltent zů dem künig sin
do ward in gesagt
wie ein ritter kummen wer
vnd den künig felschlich erstochen hett.
des wurdent sie vast betrübt.
Es kament me dan dry hundert dar zů louffen.
Er werte sich so manlich
das ym keiner so wol genahen dorfft.
Zů letst so kamen der hertzog vnd der wild graff her zů dringen
Da in der wild graff ersahe
da erkant er hugen
vnd gdacht im noch die tugent
die hug an syner dochter bewysen hett
vnd rant zů im
vnd sprach
Gib her din schwert vnd dich gefangen
oder du můst von myner hant sterben.
Hug erkant den grauen
er was wundt vnd ser müed
vnd sach wol
das er nit enttrynnen mocht
vnd was gar fro
das er dem grauen zů teyl ward
wan er gedacht
du hast zů einem mal syne dochter von den roubern den dieben erlo:est vnd vmb iren willen not gelitten.
Er mo:echt mich des villicht ouch geniessen lassen
vnd gab dem graffen das schwert.
Der graff nam es von ym
vnd beschirmet in vor den andern
die in #245# erlo:esen wolten.
Er sprach
tůnd im kein leidt
ich soll in graff Friderichen antworten
der soll in nach sinem willen straffen
vnd sprach zů Hugen
Geselle was het dich glust den edlen künig also zů ermo:erden.
Jn dem so reyt der hertzog von o:esterich vnd die andern zů der statt
wan die von Paris warent har vß gerant biß an den leger.
Graff friderich was der erst
vnd zoch mit .x. tusent reisiger gegen in
vnd fieng den strit mit in an.
Do zwüschen so fůrt der graff Hugen in sin gezelt
vnd straffte in vmb solliche gethate.
die er an dem künig von Frießlandt begangen hett.

Hie kumpt Hug schapler für des künigs von Frießlandt gezelt
vnd schlecht den künig zetod mit synem schwert.
Also ward Hug gefangen von dem wilden graffen
der halff im dar nach wyder mit clůgheit dar von.

#246# DEr wild graff redt fast ernstlich mit hugen
vnd betrachte
wie er ym syn leben mo:echt behalten.
vmb das Hug vormals sin dochter von den dieben erledigt het.
Ho:eren mich
sprach der graff
wes ich mich besonnen hab
die fürsten vnd herren in disem leger sint alle in dem strit.
Darumb duncket mich das best
ir sollen allen üwern harnscht hie lassent.
Jch will üch andern geben vnd das best pferdt
das ir ye geritten.
Hie ist ein edel man genant Henrich
der ist myn kamerknecht
dem will ich üch befelhen
das er üch verhu:eten soll in sollicher wise
das er heymlich mit üch hynwegk ryt
vnd ich will hyn riten zum strit.
So wir dan herwider kummen
fraget mich graff friderich dan nach üch
so gedarff ich dann wol schweren.
Jch hab üch myn diener beuolhen
vnnd hab üch beid verlorn
würt er dan fast zornig über mich
des müß ich mich getro:esten
dan ich weiß on zwifel
würdent ir im
ir müsten sterben vonn syner hand.

Wie hug schepler wider vß was kummen
vnd reit durch die vind
biß er wider kam zů den synen.
do schlůg er syne glen vnder
vnnd rant den graffen von felse todt
der ouch der künigin vindt was etc.

GOtt der gesegen üch
sprach Hug
vnd laß mich den tag erleben
das ich sollichs vmb üch verdienen mo:ege.
der wilde graff reit hyn zum strit
vnd ließ dise zwen by einander.
Der knecht bracht hugen andern harnscht
vnd wapendt in
vnnd bracht im eyn gůt roß dar.
Sie sassent vff
vnd riten für die gezelt
do sahent sie den strit vor in.
da sach hug die von Pariß vast in no:eten vnd zů der statt zů dryngen.
da sprach hug zů sinem gesellen.
Lieber henrich ryt zů der statt
vnd sag in
ich kumme gar schier
sie do:erffen vmb mich kein sorg haben
vnser fründ sint überladen von den vinden
denen will ich zehilff kummen.
Der knecht sprach
herr ist es üch zů willen
so will ich by üch bliben.
Hug sprach Ya.
#247# dise zwen rantent durch die vinde hyn biß zů iren fründen.
Do schlůg Hug sin glen vnder
vnd rant gegen dem grauen von der felse
vnd stieß in von sym roß
das er zetod vff die erde viel.
Er zoch syn schwert
vnd schlůg vmb sich
das sin nyemands genahen gedurfft.
Also machet er wyt vmb sich
vnd růfft alls mon yoie.
Do das die von Pariß ersahen
das es Hug was
vnd sagtent es dem Constabel
des ward er ser erfro:ewet
vnd hieß do das volck sich zů der porten keren.
Der graff drenget vast vff hugen
wan hug was an der porten zů füß ab gestanden
vnd er wolt nit in die statt so lang
biß sie all in kament.
Er streit so ritterlich
das menglich wunder nam
welchen er erlangen mocht
den schlůg er zů der erden
biß sie all zů der statt in kamen
da gieng hug ouch hinyn
vnd thet syn ysenhůt ab.
da erkanten in erst die burger vnd die ritterschafft
vnd lobtent gott
das er kummen was
vnd sprachent alle.
Vnser gnedige frouw die küngin soll hugen billich eren
wan von im habent die vind kein růw
er ist by in vnd von in
wan er will
so künden sie sich vor im nit gehüeten.
Also reit der constabel vnd die andern graffen mit hugen zů dem palast zů der küngin vnd zů ir dochter
vnd sagent ir alle lob vnd pryß von Hugen.
des erfro:ewet sich die künigin sere
vnd fragte Hugen
wie er zů der porten vß kummen were.
Genedige frouw
sprach Hug.
Jch will üwern gnaden die warheit sagen.
Jch hett mich an gethon
vnnd wolt riten myn verheissung zů thůn
da warent mir die porten zů beschlossen.
da nam ich mynen harnesch in einen sack
vnd gab in mynem knecht eym hyn vß zů füren
vnd beschiede in myn zebeiten in eynem garten.
des nachtes ließ ich mich heymlich mit eym seyle über die mure abe
vnd kam zů mynem knecht
vnd thett mich an
vnd reit in das here
da sach ich manig scho:en gezelt
das erkante ich by den wapen.
dem selben künig hab ich getrüwlich #248# gedient me dan ein iar
der wolte mich thůn hencken vmb eyner Junckfrouwen willen
der wolt er mich bezihen
ich wer ouch sunder zwyfel gehangen worden
hett mich die küngin nit ab gebetten
sollichen hochmůt hab ich im vergolten mit mynem schwert
das er vor mir gestreckt lag.
da kament siner diener wol zwey hundert an mich louffen
vnd theten mir so not
das ich nit vff myn roß kummen mocht
ich můst mich weren oder aber verzaglich sterben
vnd gab iren teyl manchen herten stich vnnd schlag
doch machten sie mich so müd
Zů dem letsten fieng mich ein edler graff
also fůrte mich der von in
die mich ye zů tod schlagen woltent
vnd byn obentürlich von in allen kummen
Gott behüet den wilden graffen
der mich fieng
vnd mere sin lob ewiglich
vnd gebe im vil glücks
der mir vast gůt ist gewesen.

Hie het die künigin groß wolgefallen an Hug schappler
das er so groß obentür bestanden hett
vnd dennocht dar von was kummen mit gantzer hüt.

DJe küngin besach yn zů wunder
vnd begunde sich zů segenen des wunders
das hug den mechtigen künig in sinem gezelt vor den synen also freuenlichen erstochen hett.
Vnnd wundert ouch die andern herren
die das gehortent
Ye eyner sprach zů dem andern.
Hug wer wol würdig vmb syner manheit willen eyn künigrich zů hanthaben.
wolt gott von hymel
das er vnser iungen künigin vertrüwet were
vnd dis gantz künigrich in syner gewalt stünde
er solt es wol beschyrmen vnd regieren.
Die küngin horte das volck vast vndereynander murmelen vnd den Hugen fast loben
vnd ward in ir selbs in lieb gegen im beweget
vnd gedacht
Ach gott were diser iüngling von hoher geburt
er ist von lyb vnd gestalt der scho:enste man
den ich ye gesach
vnd hat wol #249# aller manheit eynes lo:ewenn můt vnnd hertz.
Do es zyt wardt
das man essen sollt
vnd die küngin vnd ir dochter gesessen warent.
da nam der constabel
vnd satzt Hugen oben an.
Vnnd do widerstalt Hug sich sere
vnnd wolt nit sitzen über die graffen
do wolten sie es alle gehebt haben
er müst sitzen
da man in hieß.
Solliche ere erwarb er mit syner handt
vnd in ward allen wol gedienet.

Wie graff Friderich sich beclagt dem hertzogen von Burgund
das in die von Pariß grossen schaden theten
vnd zů rat warden
wie sie die sach wyter wolten an griffen.

NUn was der graff friderich wider hyndersich gezogen zů dem leger
vnd het grossen schaden genummen
dann syner ritterschafft was vil erschlagen worden.
Er sprach zů dem hertzogen von Burgundien.
Wie sollent wir die sachen an vahen
die von Pariß thu:end vns grossen schaden.
der Graff vonn dampmartin hat üch nit lieb
vnd ist doch üwer nechster moge.
Es mo:echt wol gro:eblich wider in werden.
Die zwen graffen von Thoryne vnd von sanssons sint ouch wider vns
stondt den schno:eden buren by.
Fürwar
sprach der hertzog von Burgundien
Jch hab verstanden
es sy einer vnder in genant hug schapler eyn iunger
der übet sich manlich
vnnd thůt vns vil schaden
vnd verstand
es sy der selb
der die irrung in dem Palast an hůb
vnnd üwern brůder erschlůg
er ist ein stoltzer lecker
ich meynen sicherlich
sprach graff Friderich
es sy der selbe.
Als sie in diesen reden waren
do kament künig Hugwons diener
vnd vielent etlich vff yre knüw vor den graffen
Vnnd sie sprachent.
Gnediger herr wir begerent rach über ein bo:eßwicht
der vnsern herren ermo:erdt hat.
Der graff erschrack
vnd sprach
wer hat in ermo:erdet.
Wer ist er.
Herr
sprach der ein
ich kenn in wol
er #250# heisset Hug schappler
vnnd hatt etwan vnserm herren seligen gedienet
vnd der wild graff het in gefangen.

Hie meynet graff Friderich
Hug schappel wer noch gefangen
vnd hieß in fúr in bringen
vnd wolt in erhencket haben
aber der wild graff hett in nit wol behalten.

DEr graff gebot
das man von stunden an den mo:erder für in brechte
vnd schwůr by dem almechtigen gott
er wolt weder essen noch trincken.
Er were dan vor gehangen.
Da diß der wild graff gehort.
Er sprach
Edler graff ir sollen nit schweren also
dan ich weiß nit
wo ich in holen soll.
Jch fieng in
da man an hůb zů stritten
vnd fůrt in an myn gezelt
dar yn thett ich in hert binden.
Nun hett ich das mal einen gůten edelman
der was myn kamer knecht
dem hette ich libs vnd gůts vertrüwet
vnd meynte ouch
das ein frummer knecht nit zů finden wer
der hatt mich bo:eslich betrogen
vnd ist mit im hynweg.
do zwüschend das ich in dem strit gewesen bin.
Des ward graff Fridrich im hertzen ser betrübt
vnd sprach
das ist der gewesen
der mir mynen brůder erschlůg.
O gott mo:echt er mir werden.
der hertzog von Burgund der sprach
Wir haben grossen verlust gehaben sitt der zyt
wir her kommen sint Hugwon von Vaneuise den künig den graffen von Estempe den hertzogen von Berry graff Emerich von lo:erion vnd ander gůt ritter vnd knecht
Vnd ist my rat
ir sollent einen gůten verstendigen botten zů der küngin senden
vnd enbieten
ir wo:ellent sie vnd ir volck gern in gnade nemen
mit sollichem vnderscheidt
das sie üch den bo:eßwicht sende
vnd üch ir dochter zů der Ee gebe.
Vnd ist es
das sich die burger mit willen dar in ergeben
vnd das verhengen
so wo:ellent ir in fürbaß keinen schaden me zů füegen
vnd wellen #251# sie gern zů gnaden nemen.
dan ich weiß wol
in geet an kost ab in der statt
ich hab das getrüwen
sie sollent gůter mere fro sin vnd üch gehorsamkeit thůn.
Der graff sprach
Jch will üch volgen
vnd befalhe das eim verstendigen ritter genaht herr Wilhelm von verttus.

Wie graff Friderich einen Ritter schickt gen Pariß zů der künigin
vnd ließ an sie erfaren
ob sie ym wo:elten gehorsam werden mit ir dochter. etc.

DEr graff zü dem ritter sprach.
Lieber wilhelm ir habent dise meynung wol verstanden
ich bitt üch des als einen getrüwen botten zesyn vnd vns die bottschafft an die küngin von franckrich zů werben vnd vernemen
ob sie dar in gon welle.
der ritter sprach.
Genediger herr ich will üch die botschafft getrüwlich gern enden vnnd werben.
Er saß vff sin pferdt
vnd reyt alleyn in die statt biß für den palast.
Er stund ab
vnd gieng dar in.
Der ritter sprach
der scho:epffer aller ding wo:ell üch alle behüeten in synem frid in dis künigrich senden.
Gnedige frouw die küngin Jch bitt üwere gnad vmb gottes willen
das ir nit zů vndanck wo:ellen haben ein bottschafft
die myn genediger herr graff Friderich mir befolhen hatt üwern gnaden zesagen.
Er entbütet üwern gnaden
das ir ym üwer dochter geben wůllen zů rechter Ee
so will er üch synes brůder todt verzihen
vnd das landt vnd die statt fürbaß vnbeschediget lossen mit der gedinge
das ir ym den sendent
der in ermordt hatt
wo das nit geschicht
so will er von der statt nit kummen
er hab sie dan gewunnen vnd sie gantz zersto:eret.

#252# Hie schickt graff Friderich synen botten eynen ritter in die statt Paryß zů der Küngin
do sie in irem Palast saß mit Hug schappler vnd andern iren reten
da gabent sie ym ein scho:ene antwort dem graff Friderichen zesagen.

DO die künigin disse botschafft gehort
sie sach hugen gütlichen an.
Darnach mit lachendem mund sprach sie zum botten.
Fründ man soll üch zůstundt ein antwort geben.
Sie nam rat zů iren vnderthonen
vnd gabent ir disse antwort dem botten zů sagenn.
Also sprach die küngin zů dem botten
Sag dynem herren
als er zum ersten myner tochter begert
die mag im nit werden
dan sin brůder Sauari hat irem vater (lo:eblicher gedechtnüß) mynem lieben gemahel vergeben
das ich witwe
vnd sie weisen worden sint.
Vff das ander das er fordert den
der sinem brůder Sauari erschlagen hat
des selben
mo:egent wir nit enberen.
Hatt er vns gedienet vnd vnser #253# vinde erschlagen
so ist billich
das wir im baß lonent
dan dyn herr begert.
Wir sagent im des lob vnd danck
vnd wellent in ouch herlich begaben.
aber sagen im
diewil er vnsers dieners begert
so wellent wir in zů synem gezelt schicken
Ee lang hyn geet.
Gnedige frow
sprach der ritter.
Hatt üch der gesell
von dem ir sagent
so wol gedienet
so ist wol zymlich
das ir im wol lonent
wann man die warheit sagen soll
aber ich hab myn bottschafft geworben üwer gnaden antwort ouch wol verstanden
Gott gebe üch allen wol zethůn vnd üwer leben lang frischten.
Riten hyn
sprach die künigin
das üch gott behu:et.
Der ritter schied von dem Palast
er saß vff syn pferdt
vnd reit wider zů synem herren in sin gezelt
dar in warent vil herren
die der küngin antwort beitent.
Der ritter gieng in das gezelt
vnd sprach.
Genediger her die küngin hat mir müntlich gesaget
ir dochter mo:ege üch nit werden
sie wo:ell ouch nit in gnad geen
vnd den gesellen
den ir habent gefordert
der hab ir getrüwlich gedienet.
dem sy sie ouch getrüwen lon schuldig.
Vnd sprach aber
so ir syn begerten
so wolte sie in ee lang hin gieng schicken in üwer gezelt.
Genediger herr das ist ir antwort etc.

Hie het graff fridrich die bottschaft von der küngin geho:ert
vnd ward vast zornig
vnd clagt es dem hertzog von burgund
vnd meynt
gewynne er Pariß
er wolt die statt zersto:eren vnd die küngin verbrennen.

ALs der Graffe die red vernam
er ward vast zornig
vnd sprach zů dem hertzog.
Hilft mir gott
das ich die statt gewynne
so will ich gott verheissen
das ich sie zersto:eren will vnd die künigin verbrennen.
Jch will gern darzů helffen
sprach der hertzog.
Hie will ich ein wile graff Friderichs geschwigen
vnd sagen von der küngin.
Die saß mit ir dochter #254# in dem palast mit yren grauen vnd herren
vnd ergetzte sich früntlich mit in.
was sie mit in allen treib
vnd fro:elich was
so hatte sie doch hugen lieb vor in allen
vnd gedacht in irem hertzen
O almechtiger got wie ist hug so ein tugentsamer hübscher man von lyb vnd gestalt
wer er von hoher geburt
so mo:echt er wol zů hohen eren kummen
wie wol er ist von cleinem adel
nochdann hab ich in lieb.
Aber scham die strafft mich des
also das ich im myne gedenck nit offen gedarff
vnd ich es doch gern thete.
Yedoch hat lieb ein begird in mynem hertzen erweckt
das mir gentzlich zů ist
wolts sich schicken.
Er were myn wol würdig
wie wol das ich ein küngin bin.
Jn den gedencken stund die küngin vff
vnd gieng in ir kamer
vnd nam mit ir Merie ir dochter
die küngin het manchen wilden gedanck.
Die dochter sahe sie an
vnd sprach.
Frow was mag üch sin
ir verwandlent üwer farbe zů dicker mal.
habent ir eynich lyden oder vngemach.
Neyn
sprach sie
liebe dochter mir ist sunst schwermütig
vmb das vns so grosser schad geschicht vnd dem gantzen land von vnsern vinden.
wie wol sie doch cleynen nutz an vns gewunnen haben
wan hug schapler hat in die aller liebsten erschlagen.
Mich wundert siner grossen künheit vnd obentüren
die er volbringt
man vindet nyergantz syns glichen an hübscheit vnd an künheit
vnd wer er sunst von adel dar zů geborn
er wer wol würdig ein künig zů sin.
So nun das nit ist
so helff mir gott
besorget ich nit
das man mir es verkeren würde
Jch neme in zů eym eelichen mann
vnd wolt vff erden keinen für in begeren.
Do merie ir tochter das gehorte
dise red gefielen ir nit wol.
Sie sprach zů stundt
liebe frouw mir ist ouch eynes herren vnd gemahel #255# not
der herlich manhafft kün sy vnd ouch frisch.
vnd ouch den krieg gegen dem grauen vnd synen helffern gehalten mo:ege
vnd das künigrich in recht mo:eg regieren.
nun ist wißlich
das Hug so herrlich kün vnd ouch so ein stoltzer man ist
als ich meyn
das einer leben mo:eg.
Darumb liebe frow bitt ich üch gar früntlich
das ir ein andern herren nement
vnd mir Hugen gebent.
Do die küngin das gehort
dise wort schnyttent ir durch ir hertz
vnd erschrack also ser
das sie ein gůt wile nit wüßt
was sie dar zů sagen wolt.
Darnach sprach sie.
Sammer gott dochter ir fragen nach nyemantz nicht
wan das alles üwer will volgieng
so duncket üch
ir hetten wol geschafft.
üch ist lieber für üch dan yemand anders.
Aller liebste dochter vff myne trüw als ir sagen
das ir Hugen lieb haben
das ich üch nit verkeren.
dann mir nun fúrbas nit zympt liebschafft zů haben
vnd gedencke ouch fürbas nit me zů der Ee zegriffen
vmb das myn herr selig dem gott gnad ein edler kúnig gewesen ist.
Neme ich dan ein andern man
der niderer were
das keme mir zů verweissen.
darumb will ich syn absin
Aber hug hat vns so viel gůtz geton
syn lyb vnd leben darff er gewagen in vnsern dienst
vnd hett das wol bewißt
das ich in lieb hab
vnd bin ouch in dem willen
das ich im vil gůtz thůn will.
dann er hat es wol verdient.
Jn dem růfft sie Gerhart irem kamer knecht
das er Hugen rüeffen solt
das geschach
vnnd fůrte Hugen an ein ende
vnd sprach
Herre myn myn gnedige frowe hat mich nach üch gesandt.
Hug sprach.
Jch bin gehorsam
vnd gieng zů handt in der Küngin gemach.
Er neygte sich vff sin knüw
vnd #256# sprach.
was gebüt myn gnedige frow.
Hug
sprach sie
ir habent vns trüwlichen gedienet
des will ich üch ouch wol lonen.
vnd ich gebe üch das hertzogthum von Orliens lediglich zů eigen vnnd üwern erben zů ewigen tagen
dann myn brůder Herrnaus ist todt
gott wo:elle siner selen gnedig sin.
vnd ist das landt an mich gestorben
vnd ich stelle es in üwer hand mit allem rechten
vnd ich will
das ir von stund an ritter geschlagen werden
vff das ir ouch ein fürst geheissen werden.
ir sollen keynen bresten haben
alles das wir vermo:egen
das sollent ir nit sparen.

Hie danckt Hug der küngin gar flyßlich vmb ir gaben
die sie im zů gesagt hatt
vnd wie er das mit ritterschafft küenlich wolt verdienen vmb sie.

GEnedige frow
sprach Hug
dise gab wil ich genediglich von üwern gnaden entpfahen.
Vnd gott bitten üch des zů lonen
Jch will ouch allen myn tag üwern gnaden ein getrüwer diener syn vnd by üch ston biß in den todt mit gantzem hertzen vnnd begirden.
Die künigin sprach.
Hug ir sollen mich gar eben versto:en
ir sint nun fürbaß mer des hertzogthums von Orliens ein herr gnant
Jch kan üch vff diß mal nit begaben
nement es mit willen zů dancke.
Zů dem ritter orden hab ich üch vsserkoren
vnd ir sollent üch fürbasser erlich vnnd fürstlicher halten.
Folgent den besten nach
vnd was ir by den verzeren
es sy lützel oder vil.
es soll alles wol bezalt werden
des haben kein sorg.

#257# Hie gibt die Küngin von Franckrich Hug schappler das hertzogthum von orliens zů eygen
vnd lat in do mit zů ritter schlagen
vnd füret nun fürbas das wapen von Orliens vff schilt vnd helm.

FRouw
sprach Hug schappler.
Gott der herr der wo:elle üwern gnaden eren vnd gůt zů fügen.
Jch hab nit verdient solliche gab
so ir mir geben.
doch so will ich sie von üwern gnaden williglich entpfahen
vnd hernach mit lyb vnd gůt verdienen.
Hie nach wardt Hug schapler hertzog zů Orliens geheissen
vnd ward von der frummen künigin sere geeret.
Vnnd sie sprach
Hug ir sollen ein halsen vnd küssen von mir #258# haben oder von myner dochter
welches ir aller liebst haben wellen.
Frouw
sprach hug
Sitt ir mir es erlouben
so will ichs von üwer dochter haben
ist es anders üwer gůter will
wan wider ir vinde will ich mynen lyb wagen ir landt zů behüten.
Vff myn truw
sprach die dochter
ir sollent eyn früntlichs halsen vnd küssen von mir haben
vnd nam in gütlich in ir arme in grosser lieb vnd fruntschafft.
Jn sollicher wise kam hug in hohen standt vnd zů grossen eren.
Er reit ouch dar nach dick vß vnd yn zů Pariß
vnd erschlůg der vinde etwa manchen.
Vnd man nennet in ouch nit anders dan hertzog Hug von Orliens.

Wie künig Drogne von Venedig vnnd künig Benedict von Vngern zwen schweger warent gefaren in franckrich mit .xxx. tusent wol gerüster ritterschafft zehilff der künigin.

NUn werte der besesse vor pariß so lang
das man dar in begund grossen gebresten haben an korn wyn holtz saltz vnd anders
vnd wer in ouch hart gestanden
wer in nit hilff vnd entrettung kummen.
Darumb so laß ich diß ein wile an ston
vnd sagen von drognen von Venedige.
der zů schiff wol mit .xxx. tusent gůter ritterschafft gesessen was.
Sie hettent ouch alle
was in noturfftig was
genůg.
Sie fůrent vff dem hohen mere so lang
biß sie zů der porten genant zum Spitzendode zů land kamen.
Die selbe port ist das erst schloß
vnd anfang des künigrichs von franckrich.
Sie sassent vff ir pferde
vnnd ritten durch ein geweld als den nechsten weg gen Pariß zů.
Nun lassent wir dise hyn riten
vnd sagent fürbas von graff Friderich
der lag noch vor pariß
vnd was betrübt
das er so grosse macht
do by ym hett
mit grossem kosten vnd doch lützel an der statt oder an dem künigrich #259# geschaffen künde
Vnd der meyst schad geschach im von Hug schapler ein hertzog von orliens
der in vil wider trieß thett
dan er kam offt vnd dick vor ir gezelt rennen
vnd ließ sie wenig růwen.
Hug was siner handt so manlich
vnd bewyse sich mit den vinden also kecklich
das in alle die von Pariß lieb hetten.
Also ward er ouch von der küngin vnd von dem adel sere gelobt vnd geeret.
Als hertzog Hug im nyderland gewont het
vnnd hübsche frouwen lieb alle zyt het
vnd het wol zehen kind gemacht
vnd warent alle knaben
vnd kamend in einer statt genant Senlis all zesamen
vnd durch ir frag vnd antwort erkündent sie eynander.

DJsse mere erschalle durch alle landt
wie das Hug schappler so hohen priß in franckrich by der küngin zů Pariß erworben hette
das er zů grossen eren vnd richthum kummen ist.
Nun het hug sin tag vast bulschafft nach gangen in hennegow vnd in brabant vnd vil iunckfrouwen vnd do:echter mit kinden machen gon
als ir vor geho:ert habent.
Die selben mütern sprachent zů iren kinden etliche
die groß knaben hetten
ir sint groß vnd starck
warumb gond ir nit gen Pariß
vnd fragent nach hugen üwerm vatter
vnd dienent
er hat ouch sin tag also gedienet
dar durch er ein mechtiger herr ist worden
er würt üwer fro
ir sint scho:ene iüngling.
Da die müter iren sünen gesagten
begunden ir eyns teyls sich vereinigen
wie sie gen pariß woltent.
Jch will üch aber sagen
wie sie zů samen kamen.
Sie warent von mechel vnd von hennegauw
sie kantent einander nit wol
vnd wüßtent doch wol
als sie von iren mütern geho:ert hettent
das Hug ir vatter was
vnd het ir keiner syn vatter nye gesehen
vnd geseltent sich wol fünff zůsamen
vnd wurdent zů rat
#260# wie sie woltent gen pariß.
Also machtent sich ouch zesamen dry ander von Malonge vnnd zwen von Berge in Hennegaw iung gesellen
den ouch zů wissen was worden
das sie hug schappels sün werent.
Die selben zehen iung gesellen nament yren weg gen Pariß zů. yetliche part vß irem land
vnd giengent nit in eyner geselschafft
sunder sie kament von dryen landen her
vnd kamen doch gen Senlis in die statt
vnd nach ir frag vnd schickung kament sie zů samen in ein herberg
ir ein teyl hetten ser gangen
das sie müd warent
vnd hettent gern gessen vnd getruncken.
Do in das essen bereit was vnd über tysch gesassen
do fragten die gesellen von brabant die andern
vonn wannen sie werent
Sie antwortent
wir sint vß dem land hennegaw
vnd wo:ellent morn gen pariß.
Vff myne trüw
sprach der ein vnder in genant Henrich
Jch wolt ouch gern mit üch gen Pariß gon.
Sie sprachent
es wer in lieb
sie gundtent im des wegs wol.
Sie assent zenacht
vnd hettent gůt gesellschafft
vnd truncken des gůten starcken wyns
vnd hůbent an zesingen
vnd machtent do die zech oder die ürten
vnd bezaltent den würt.
Dar nach sprach eyner vnder in genant Richart
der het bescheidenlich vor getruncken wol.
Jr gesellen Franckrich ist ein gůt lant
vnd ist gůter wyn hie wolfeyl
ich hab nye bessern wyn getruncken
ich begere nit wider heym zůkeren in myner můter huß noch in dem nechsten iar
ich will gen pariß gon
do hab ich gůte fründ
myn vatter wonet yetzund do selbs
vnd ist vast rich worden.
Er ist der aller manlichst vnd fürnemest
der in allem Franckrich sin mag.
Schwig
sprach ein ander
du weist nit
was du sagest.
wie mag sich ein vnseliger
also du bist
sollichs berümen.
Es sint mere.
Jch hab einen vatter
er ist herlicher gehalten
vnd ist richer
dan dyn vatter ist.
wan das hertzogthum von Orliens ist sin eygen landt.
des ist er ein erb #261# herr.
Vnd nennet man in den künen Hug schappel.
Da dise rede die andern vernomen von Brabant.
sie sprachen
Lieben gesellen ist es also ir sagent
fürwar so sint wir gebrüder vatters halbenn.
Da wurdent sie sich mit einander ersprechen
vnd befünden also
das sie alle zehen gebrüder werent
vnd Hug schappels sün warent
vnd erbotten sich gütlichen.
Des morgens früg giengent sie mit eynander alle gen Paris
vnd hettent vnderwegen vil reden
wie yeglicher synem vatter sich zů erkennen wolt geben.
Vff myn trüw
sprach eyner hyeß Henrich
myn můter ist eins ritters tochter
wem soll ich dar an liegen.
Jn der warheit
sprach der ander.
myn můter ist eins edelmans dochter
der noch hüt by tag wonet zů Malonge
vnd ist genant Reynhart.
Jch mein
so wir im gůt wortzeichen sagent
er soll vns gern vff nemen.
mit sollichen reden kament sie biß gen Pariß
vnnd sprachent
sie werent vß dem land von Orliens
vnd geho:ertent Hug schappel zů.
Man schloß in vff
vnd ließ sie in.
da giengen sie mit einander in eyns würtes huß
vnd wurdent zů rat
wie sie yren sachen nach gon woltent.
Da sprach henrich.
Lieben brüder wir sint vngeuerlich zů eynander kummen
vnd sollent gebrüder syn
als ir wol wissen.
Nun ist vnser vatter Hug hoch vnd erlich von allen menschen gehaltenn
wann wir den überlieffent
vnd vns im zů erkennen geben
das werr nit ho:efflich.
So wir aller ding nit harnesch noch sunst wol gecleidt sint.
das mo:echt villicht vnsern vatter fast verschmohen vnd sich vnser beschemen
So hab ich noch wol hundert gu:eldin
die mir myn můter gab
do ich von ir schied
die will ich an vns keren
vnd so lege üwer yeglicher
was er vermo:ege
so wo:ellen wir #262# vns herlichen vnd dapfer cleiden vnd ouch harnesch kouffen
das man vns ouch zů dem strit bestellet.
Hett vnser yeglicher ein gůt pantzer
wir lieffen vß an die vinde gůt zů gewynnen
das wir geriten kemen
vnd vns dann vnserm Vatter heymlich zů erkennen geben
das duncket mich ouch fast gůt syn
vnd stůnde ouch vnserm vatter erlichen.
Das theten sie
vnd was innen allen lieb.
Sie giengent in eynes harnesch machers huß
vnd bestaltent
was yeglicher bedürft
vnd hettent dennocht gelt überig.
sie wurdent zů rat
vnnd gingent zů der porten des tempels
vnd hiessent sich vß lassen.
sie woltent sehen
ob in etwas obentüren mo:echte widerfaren.
Sie giengen by einem berglin genant der martler berck
dar vmb was ein walt
an dem berg stund ein scho:ener brunn
Die geschrift sagt
das dem lieb heilig sant Ludowig da selbs syn houbt ab geschlagen wardt.
By dem selbigen brunnen waren wol zehen reisiger man ab gestanden von iren pferden
vnnd růgtent by dem brunnen.
vnd besorgtent sich
dann es was naher by dem leger dann by der statt.
Dise zehen gesellen Hug schappels sün kamen stillschwigen dar gegangen
vnd ersahent die pferd an den boumen gebunden.
Lieben brüder
sprach Henrich
will es nun vns glücken
so mo:echten wir woll zů riten überkummen.

#263# Hie habent sich hertzog Hug schapels su:en alle zehen in ein cleydt becleydet
vnd sich mit harnesch versorget
vnd giengent wider zů der porten vß gegen eynem weldlin zů vff abentür
die begegnet in
vnd erstochen zehen ire vind by einem brunnen
den nament sie ire pferd
dar vff sassent sie
vnd nam yeder
was im gerecht was
vnd rittent fro:elich in die vind
ee dann sie ir Vatter erkante.

SJe beryetent sich kurtz
sie woltent eynander getrúwlich helffen
vnd lieffent die zehen rüter an
vnd schlůgent sie ouch alle zehen zů tod
vnd zugen in den harnesch vß
vnd nam yetlicher
das im gerecht was
vnd thett das an
vnnd sprachent
Nůn do:erffent wir fro:elichen zů vnserm vatter kummen als gůte gesellen
da sie gewapnet warent
vnd vff die pferd gesassen.
Do zugent die vonn Pariß har vß vor die statt.
Diß laß ich aber
vnd kumm wider an künig drogne von Venedige vnnd an Benedict den künig von Vngern
die #264# warent kummen biß zů sant Niclaus
das vier welscher mylen von Pariß lyt.
Da sprach der künig Drogne zů Benedicten.
Lieber schwager ich sag üch in der heimlichheit
das ich will gon zů fůß gen Pariß vnd mit myner basen der künigin reden vnnd an ir eygentlich erfaren
warumb sie von den fúrsten also überzogen vnd so gar verhaßt ist.
wan ich dan sollichs erfare
Geschicht ir dan vnrecht
so will ich graff Friderichs leger ouch selber beschauwenn vnd dar in gon
das ich ir ordenung gantz verneme.
Das wir vns dann ouch dar nach gerichten mo:egent.
dar vmb blibent ir hie mit vnserm volck
biß das ich üch botschafft thun.
Benedict der künig sprach
gern vnd gefelt mir üwer rat vnd meynung vast wol.

Wie künig drogne sich in bettler cleider an dett
vnnd in des graff Friderichs here kam vnbekannt
vff das er beschouwen mo:echt syn here vnd ordenung.

DRogne der künig dett sich vast ellendtlich an
vnd hanckt ein lyderin wall sack an synen halß
als kem er von sant Jacob
vnd gieng vor pariß in den leger
vnd besach alle ir ordenung.
Da gesahe er so vil volcks
das es in verwundert
vnd gedacht wider sich selbs
wie mag diß ein sach sin.
Diß volck ist das merer teyl verbüntlich dem künigrich von Franckrich
wie mag dyn nyfftel das verschult haben
das sie ir also vindtschafft tragen
vnd sie vnder stond zů vertriben.
Er gieng beschauwen yecklichs gezelt
vnnd sach scho:ene ordenung
vnd kam zum letsten zů graff Friderichs gezelt
dar in warent vil fürsten vnd herren.
Er gieng dar in vor den graffen
vnd viel vor in vff sin knüw mit synem bilgerstab
vnd legte syne hend zůsamen.
Er sprach demütiglich.
O edler #265# herr gebent mir üwer almůsen
durch gottes willen ich bin von verren landen her kummen.
vnd bin vff diser vart zů dem heilgen grab gewesen
vnd wardt in der heydenschafft gefangen in einer statt
die heisset Mieques
da der Soldan inn ist
ich hab herte pyn vnd arbeit da gehaben
stüren mir armen brůder
das üch gott yemer lon.
Der graff sprach
Brůder wannen bist du.
Genediger her
sprach Drogne.
Jch bin von Venedigen vß dem land
da der vngeraten Emerich ein herr was
den die vnglo:ebigen habent erschlagen
gott wo:ell es erbarmen.
Syn sun genant Drogne hatt nun das künigrich inn.
Graff Friderich achtet das lützel
vmb das er der küngin brůder gewesen was
vnd sprach
syn schwester die Küngin ist fast yetzund wider mich
ich laß es an gott
vnd getrüwe mich ouch wol an ir zů rechen.
Drogne sprach.
Got der herr wo:elle üch des zů recht helffen
also warlich ich das von hertzen gern sehe.
Die andern fürsten vnd herren die kamen zů dem bilger
vnd fragtent in vil
er antwort in allen verso:enlich
dis was vmb essend zyt
da warent die tysch in dem gezelt bereit
vnd saß meniglich zůtysch der graffe vnnd ouch die andern herren
man dett den bilger ouch setzen.
man brachte in das erst gericht
yederman asse
vnd was fro:elich.
Aber ee das essen gschach
namen sie eyn grossen schrecken.
Vnnd sage üch
wie das ergieng
wie nun Hugen kinder die zehen bastart hettent sich mit der zehen ritter wapen gecleidet vnd iren harnesch an gethon
die sie erschlagen hetten
vnd warent vff ir pferd gesessen
wie ir vor geho:ert habent.
vnd sie ein wyle gehieltent
da sprach Henrich zů synen brüdern.
Lieben brüder es geet vns nun gar wol
gott sy yemer gelobet
glück ist hu:et zů tag vnser helffer
wir habent vns etwas gebessert.
Aber woltent ir mir volgen
wir woltent noch vnderston ein obentüre
dar von man über hundert iar müste sagen.
Jr wissent wol
das vnser vatter durch syne manheit vnd künheit ere vnd lob vnd priß dar zů #266# land vnd lüt erworben hat
vnnd das geblüt ist nit gůt
das syner art nit nach naturet.
Vnser vatter der vnderstond ein grosse obentüre allein in disem leger
das ist vns wissenlich.
Nun sint vnser zehen
wir sollent ye ouch billichen etwas vnderstond
lassent vns ko:enlich in das here riten
ich weiß
das vns nyemant erkennet
mo:echtent wir in graff Friderichs gezelt kummen
wir wollent im syn leben kürtzen.
der anschlag was in allen lieb.

Wie hertzog Hugen zehen sün eyns wurdent in synem gezelt zů überfallen graff Friderichen
wie sie das zů wegen mo:echten bringen.

ALso rittent sie zů den gezelten in dem leger
vnnd fragtent nach graff Friderichs gezelte
dar yn würdent sie gewisen.
Vnd in dem warent die von pariß vß gezogen
vnd woltent sie ouch in dem leger überfallen.
Da sie für das gezelt kamen
da sprach henrich
vnser fünff stonden ab
vnd die andern die verwarten vnsere pferd
wie sich vnser sachen machen würdent
das wir ouch von hynnen kement
oder kummen mo:echten.
Vnd also giengent ir fünff in das gezelt.
die andern fünff blibent her vß halten mit den pferden.
vnd sassent die herren noch alle über tysch
vnd assent.

#267# Hie kumment Hug schaplers sün für graff Friderichs gezelt
vnd stond ir fünff ab von den pferden
vnd lieffen in das gezelt
vnd erstochen
was sie dar in fundent
vnd kam graff Friderich flüchtig dar von.

HEinrich der sprach offenbarlich.
Gott der almechtig der well graff Friderichen vnd alle syn helffern oben vnd vnden schantlichen lon geben vnnd plagen
die eyn witwe vnd künigin wider recht kriegen
der lon můß üch allen werden.
Mit dem wort tratt er gegen dem graffen
vnd schlůg nach im einen mechtigen schlag.
Da sprang vff der graffe von Berri
vnd lieff dar zwüschen.
Er dett syne tag nye so grosse thorheit
dann Henrich schlůg in mit einem streych zů tod.
Graff friderich sprang hindersich
sin diener lieffent zů.
Der graffe het einen kamerknecht genant Symon
der wolt an henrich louffen
den schlůg Richart durch sin halß
das der kopf viel von dem lichnam vor den künig drognen
der in bylgers wyse da saß vff den tysch.
der bilger lacht des #268# heimlich
wan der kopff viel in ein grosse schissel mit gebrates.
Er stieß das houbt dar vß mit synem walstab.
Es wurden im vff die zyt vil gůter ritter vnd knecht erschlagen vnd verwundet.
doch so kament dem graffen me dan hundert zů hilff.
Da dis Henrich ersach
das yederman her zů lieff.
sie lieffent zů iren pferden,
da das künig drogne sach
er was sin fro
Ach milter got
sprach er
ich bitt dich
das du disen iungen gesellen dyn genad zů fügen wo:ellest
das sie on schaden irs lebens hyndannen scheiden
dan sie habent ein hübsche obentüre bestanden
wolt gott
das ich zů Pariß by der künigin wer
vnd dise gesellen by mir het
fürwar ich wolt sie ritter schlagen
wan sie habent das verdienet.
Er gedacht ouch
dyn mo:echt ouch zeuil hie syn.
Also gieng drogne vß dem gezelt
hugens sün hetten wol .xv. ritter vnd knecht erschlagen vnd vil gewundt
vnd was graff Friderich an zweien enden wundt
Die iungen gesellen kament vff ire roß
sie mo:echtent aber von den vinden nit kummen sin
enweren die von pariß nit har vß gezogen
die doch von diser geschicht nit wußtent.
Sie rantent zů den gezelten
vnd detten vff drumpten Künig Drogne
der begegnet in
der sprach.
Lieben herren vnd frummen burger ho:erent mich vmb gottes willen
ir sollent bald ylen zů graff Friderichs gezelt
dan es sint zehen iunger gesellen dar in kummen
vnd ee dan man ir acht genummen hatt
sint sie hyn yn getretten
vnd habent dem graffen vnd den synen grossen schaden zů gefúget
Darumb lieben fründ kumment in zů hilff
es thüt in not.
aber niemand nam siner rede acht
vnnd rittent alle fürt zum leger.
do gieng der künig drogne zů pariß in als ein brůder oder wie ein betler
als er sich dan vor verstelt het.

#269# Wie der hertzog hug mit dem Constabel sich her hett gebracht in den leger zů hilff sinen sünen
vnd ir doch nit kant.
vnnd wie graff Friderichs lüt flůhent.

HErtzog hug von Orliens vnd der edel Constabel brachtent ir volck in den leger so verr
das sie zů graff Friderichs gezelt kament.
Herzog hug sach
wie sie all vff die zehen iungen gesellen schlůgent
vnd er kante ir nit
vnd do in die von pariß zú hilff kamen
do fluhent graff Friderichs lut
so sie best mochten.
Die iungen gesellen warent vast müd worden.
Da sie hertzog Hug ersach
da sprach er zů dem Constabel.
So helff mir gott
ich meyne
das sint die zehen iungen gesellen
vonn denen vns der waltbrůder saget.
Vnd er fragte sie
lieben gesellen wannen sint ir
üch ist wol lob zesagen.
Henrich sprach.
Herr wir sint alle gebrüder
vnd hett vnser keiner synen vatter nye gsehen
vnd als wir vernummen habent
so ist er zů pariß wol zehoffe.
Jn disen reden kam ein ritter zů dem constabel
vnd sprach.
Lieben fründ wir mo:echten wol zů lang hie blyben
wan alles das gantz here hatt sich gesamlet
vnd ziehent mit macht her zů.
Der constabel reit zů hertzog Hugen
vnd sprach
Wie wo:ellent wir thůn
die vind die habent sich gesterckt
vnd stellent sich zů strit.
sie sint vns zů mechtig
ich rat
wir rückten zů der statt
das wir vnser volck nit verfüren
oder do:erlichen schaden nemen
dan wo in myßlynge der verwyß were vnser
dan sie sint vns beuolhen.
Wir haben den vinden hüt eyn grossen schaden zů gefügt
so die sachen gůt sint
so soll man sie nit ergern.
sprach Hug
es ist gůt
heissent vff trumpten vnd das volck zů der statt zů keren
so bliben wir mit dem reisigen gezüg aller hynderst
vff das in keyn schad geschehen mo:ege.
Da die vinde ersahen
das sie zů der statt zů kertent
#270# do rantent sie an allen enden nach.
Aber hertzog Hug vnd der Constabel mit dem reysigen volck werten sich so manlich
das ir fůß lüt zů der porten in kamen
es wer den vinden lieb oder leyt.
Also zugent sie in die statt
vnd kament all zů gůter zyt in die herbergen.
Hug vnd der Constabel vnd ander graffen vnd herren vnd hugs süne reitten zů dem Palast zů
in dem was Drogne der künig
vnd hatt sich syner basen der küngin zů erkennen geben.
Da hette sie in mit küniglichem gewant geziert
vnd warent fro:elich
vmb das er in iren no:eten zů ir kummen was.
Er het ouch der küngin gesagt
wie er sich mit syns schwagers wissen also vercleydet hette
vnd in eyns bilgers gestalt in den leger gangen das here zů beschowen.
vnnd wie er in graff Friderichs gezelt zů tysch gesessen were
vnd das fünff iunger gesellen dar in kummen werent
die im aldo widersagten
vnd wie sie einen herren vnd vil knecht dar in erschlagen hetten.
Jn der warheyt
sprach er.
Es was ein iunger geselle
der kund redlichen streich geben.
Er hatt syn schwert zů beiden henden
vnd schlůg einem ritter syn houbt mit eynem schlag ab
das es für mich vff den tysch viel in ein grosse schissel mit gebrates.
Jch stieß mit mynem stab das houbt vß der schisselen.
So helff mir gott
sprach er.
Künd ich den gesellen erkennen
ich wolt in alle myne tag lieb haben.

Wie die künigin mit ir dochter vnd mit irem vettern künig Drogne engegen giengen hertzog hugen vnd synem gezüge
der zů der statt pariß in kam.

ALso kament die herren mit freüden zů dem palast geritten
die künigin vnd ir vetter künig drogne
der sich vor verstellet hett
vnd in der statt was
vnd der künigin tochter giengent in engegen.
Drogne der hieß sie wilkummen sin
vnd saget den herren grossen danck.
des glichen thett ouch die künigin.
Die zehen iungen gesellen giengent ouch hyn #271# vff
der künig Drogne kante sie von stund an
vnd sprach zů ynnen.
Jr gesellen kumment her by
wir haben mit üch etwas zů reden.
Er fürte sie mit ym zů der küngin.
Da sie die hoch geborne künigin ersahen
wie vielent alle nyder vff ir knüw
vnd erbottent der küngin iren willigen dienst.
Drogne sprach
ich antworte üch dise iung gesellen
vnd bitten üch sie zů begaben
dan sie sint vffrüstig vnd obentürlich in des graffen gezelt kummen
vnnd üwer vinden grossen schaden gethon
ich hab das mit mynen ougen gesehen.
Die küngin sprach
Vff myne trüw ich soll sie wol begaben
vnd sie sprach
Lieben gesellen wannen sint ir.
Genedige frouw
sprach einer vnder innen
Wir kummen vß Henegouw vnnd vß Brabant
vnd sint in kurtzem zů samen kummen vff dem weg her zů ryten
vnnd von vngeschicht erfaren
das wir alle gebrüder sint vatterhalb
den begerent wir hie zesůchen.
Der künig sprach
Wer ist dan üwer vatter
Für war
sprachent sie
wir erkennent syn nit anders dan mit dem namen
den vnser müter vns genennet haben.
vnser keyner hatt in nye gesehen.
Die küngin sprach.
Gedo:erffent ir in mir genennen.
Ya genedige fraw er ward vns genant Hug schappel
vnd soll hie zů hoffe syn.
dar vmb sint wir ouch her kummen vnsern vatter zů erkennen.
Jn disen reden kam hertzog hug zů gon.
Da hůb die künigin an
vnd sprach vor allen den herren.
Fürwar herr Hug hie sicht man wol
was mans ir gewesen sint
ir habent üwer teyl nit versumpt.
Schouwent hie
dise zehen gesellen sint all üwer sün
wa haben ir die do:echter verborgen
ist es nit ein subtiliche zucht
sehent nun zů.

#272# Hie giengent die zehen gebrüder hug schappels sün vff dem palast
do sie die küngin enpfieng vnd der künig Drogne
do sagtent sie
das hug schappel ir vatter were
der ouch zů gegen kam
vnd sie all zehen auch fruntlichen entpfieng als sine kinde.

DO nun hug dise mere gehort
er wardt schamrot sollicher reden
vnd sprach zů der küngin
Genedige frouw ich kan nit geleucken
das ich die liebe in mynen tagen nit geübet hab vnd frouwen gedienet.
Fürwar ich hab grosse fro:ed vnd kurtzwile vnd ouch etwan grosse sorg vnd arbeit dar vmb erlitten
ich will ouch in lieber frouwen dienst alle myne tag syn vnd durch eren vnd iren willen ersterben.
Sint dan dise gesellen myn sün
deren ich keinen erkenne
ich will gern ir vatter sin vnd in thůn
was ich gůts vermag
sie sagten hertzog hugen gůte wortzeichen von iren mütern
das er sie gern zů kinde vff nam
vnd behielte alle by ym.

Wie künig Drogne des hertzogen Hugs sün alle zů ritter schlůg mit siner eygen handt.
vnd dar nach glich wider in den strit mitt innen zoch.

DO rüfft künig drogne Hugen
vnd sprach zů im
ich will das üwer sün ritter geschlagen werden
sie habent das herlich vnd wol verdienet.
dann wir wo:ellent
ob gott will morn striten mit vnsern vinden
wann ich hab myne ritterschafft nit verr
die kumment vns zů hilff.
Der Künig vonn Vngern myn schwager ist selbst by yn.
Herr
sprach Hug
ist es üch zewillen
so geschehe es über morn.
Da zwüschen wo:ellen wir von Pariß dar zů stellen vnd zů rüsten vff das beste
wir yemer mo:egent.
Vnd bitte üch vmb mynes diensts willen
das ir myne súne mit üwer selbs handt ritter schlagen.
Vff myne trüw
sprach kúnig drogne
ich will es mit gůtem willen gern thůn
vnd schlůg sie von stundt ritter
vnd gab in der ritter orden
do was grosse freüd in dem Palast.
Hug der hertzog #273# von Orliens danckte dem küng sere der eren
die er an sinen sünen begangen hett.
Do diß geschehen was
do nam drogne vrloub von der künigin
die wolt in thůn geleiten
des wolt er nit
vnd thet syn zerrissen cleider wider an
vnd nam den sack vnd sinen wall stab
vnd schied von dannen
vnd kam zů sant Niclaus zů sinen dienern
künig Benedict von Vngern der was fro.
do sagte im Drogne alle sachen
wie dise ding ergangen waren
vnd das sie vonn stundt über die vinde ziehen woltent.
Lieber schwager
sprach künig Bene.
Jch will üch mynen anschlag sagen
was mich gůt beduchte.
wir wo:ellen das halb teil vnser lüt über die brück lassen riten.
vnd das ander teyl můß vff diser siten bliben.
vff das die vinde des nit acht nemen
kummen dan die von pariß vff dise siten
so werdent doch die vinde vff der andern syten bestritten.
so wo:ellen wir sie vff diser siten ouch anrennen.
Also mo:egent sie nit von vns kummen.

Wie künig Benedict syn anschlag vnd ordenung hett gemacht
vnd sin volck in zwen huffen geteilt hett zů bestriten graff Friderichen.

DJser rat geuiel künig drogne vast wol.
vnd ordenieret von stund syn ritterschafft
vnd ließ xxv. tusent mann über die brück
mit den selben reit er
vnnd ließ Bene. dem Künig von Tharse ouch so vil
das er hie by dem wasser blibe.
vnd in dem das sie also ir sachen ordenierten
so reit ein speher
der by in gewesen was
vnd den anschlag geho:ert hat
zů stundt zů graff Friderich
vnd sprach.
Herr versehent üch
dan zů sant Niclaus sint üwere vinde.
es ist Emerichs von Venedigen sun mit fünfftzig tusent pferden wol erzügt
vnd wo:ellen üch bestriten.
Bene. von vngern ist ouch in dem selben huffen
Diser botschafft erschrack der graff
vnd schickte von stund an nach dem graffen von Blois vnd nach dem hertzogen von Burgundien vnnd nach Anßhelm synem sun
vnd sprach zů #274# in
Lieben fründ ir sollent üch von stundt vff machen vnd schnelliglich ryten naher sant Niclaus vnnd verhüeten die brück
das nyemands dar über kummen mo:eg.
Man würt üch da selbs bestriten
darumb so halten die brück in gůter hůt
so habent ir ein groß vorteyl
vnnd würt der vinde vffsatz gebrochen.
Die herren machtent sich vff mit .xx. tusent reisiger
vnd hetten ir paner vffgeton
vnd ritten schnelliglichen naher sant niclaus zů.
vnd als sie zů der brücken by einer halben mylen kummen warent
dise mere kammen dem künig Drogne
wie die vind kement mit zwentzig tusent mannen
die brück in zů nemen.
künig Benedict von vngern der ylte mit synem volck ouch zů der brücken
vnd zoch mit den synen über die brück
vnd stalte syne lüt zestrit
vnd künig drogne bleib vff der andern siten mitt synem volck in eym wald halten
das man sie nit gesehen mochte.
Jn dem kament ouch die vier graffen zů der brücken mit irem volck
vnd sahent
wie sich die vngerer zů dem strit geordent hetten.

#275# Hie kumpt graff Friderichs volck gegen den künig Drogne vnd künig Benedict
vnd habent ein grossen strit mit eynander
vnnd lagent die zwen künig ob
vnd gewunnent dem graffen syn houbt paner an
dar in steet ein güldener lo:ew
vnd erschlůgent im vil volcks da.

DA trumptent sie vff
Der graffe vonn Brantpre
der senckte syne glene
vnd rant vnder die Vngerer
vnd zerbrach sie zů stücken
do schlug eyner nach im
vnd traff syn pferdt an den kopff
das es vmb lieff so lang
biß es nider viel
vnnd ward der graff ertrettet.
Da kament der hertzog von Burgundien vnnd Asselin syn sün der graff von Blois vnd der graffe von perte
vnd vmb gaben die vngerern vmb vnd vmb.
aber sie wertent sich so ko:enlich.
Do geschach ein grymmer strit mit schlagen houwen vnd stechen vnd schiessen
do schonet man weder fürsten noch herren.
Das ersach küng drogne
er zoch ouch über die brücke synen fründen zů helffen
da ward erst der strit recht an gefangen
eyn yetlicher müst sin hut erweren
dan welcher nyder viel
der #276# kam selten eyner wider vff
Drogne vnd Benedict strittent so lang mit iren vinden
das sie der graffen dry erschlůgen.
Der hertzog von Burgund sach die grosse nyderlag.
Da sprach er zů synem sun.
Furwar mich duchte gůt sin
das wir zů dem leger kerten
dan wir haben grossen schaden genummen.
Es were nun zit
das wir vns von hynnen mechten
Das widerredt der sun
vnd sprach.
Es wer ein schand
er wo:elt sinen vettern rechen den graffen von Brantpre
den hette drogne der künig erstochen
Also rant Anßhelm gegen drogne in grossem grymme.
drogne begegenet im
vnd stieß in vnder das roß.
er hett in ouch gefangen
wer im der hertzog nit zů hilff kummen
vnd vmb ranten den künig Drogne mit gewalt
biß Asselin vff ein ander pferdt kam.
Der hertzog sprach aber.
Ho:er sun
wer den lüten nit volgen will
ob dem lyden vnd arbeit widerfert
der hat den spott zů lon
vnd solt ouch niemant bedüren.
Also kertent sie von dem strit
der hertzog von Burgundien het graff Friderichs paner
dar an ein güldin lo:ew stund
das was in an gewunnen worden.
Sie yltent zů yrem leger mit grossem schaden vnd schanden
die zwen künig Drogne vnd Benedict zugen wider über die brück.
Fürwar
sprach benedict zů drogne.
Vnsern vinden ist ein redlich handtgifft worden zů irem vnheil
als ich meyn
wann als ich ho:er sagen
so sint ir .xx. tusent her vß geritten vß irem leger
ich meyn nit
das über zwei tusent wider dar in kumment
wir haben ir by den .xviii. tusent erschlagen vnd gefangen.
Auch was ein edelman kummen zů graff Friderichen
der sagte im alle sachen
wie der strit ergangen was
ee dann der hertzog kam.
Des gehielte sich der graffe so übel
das er by von synnen kummen was.
Jn dem kam ouch der hertzog von Burgund vnd sin sun Anßhelm
vnd sagten do
wie Emerichs sun sie bestritten het
vnd das velt behalten hett.
Das ward der graff vnd alles syn volck so betrübet
Er verhieß sich thüre
es müste gerochen werden.

#277# Wie die zwen künig vß dem strit warent kummen biß zů sant Niclaus
vnd do abstundent
vnd in die kirch giengent
vnd dancktent sant Dyonisius
vnd battent in vmb heyl dem künigrich zů franckrich.

DJe zwen künig warent zů sant Niclaus in grossen fro:eden
vmb das in so wol erlungen was.
Des andern tages an dem morgen früg rittent sie mitt irem here zů sant Dyonisien zů.
da stundent die zwen künig ab zů fůß
sie giengent in die kirchen
vnd dancktent dem heilant sant dyonisien
vnd battent in vmb trost vnd hilff dem künigrich zů senden vnd der Künigin
der do gewalt geschehe von dem graffen.
Dise mere kam gen Pariß dem Constabel
wie künig drogne zů sant Dyonisien were
das dett er hertzog Hugen vnd andern herren zů wissen.
da hertzog hug diß vernam
Er sprach
Nun müssent wir vns dar zů rüsten vnd stellen
das wir nun morn früg zum strit bereit sint
wir wo:ellent die vind do vornan an gon
so zyhent in die andren vff den rücken.
sie rüsten sich alle
dan der anschlag geuiel in allen wol
vnd dettent das ouch heimlich in der statt sagen
das ein yeglicher gerüstet were.
Diß geschach an eynem zinstag
des mitwochs darnach glich früw
als der tag her brach
was ein groß geleuff in der statt
vnnd hettent sich manlich zů strit gerüstet.

Wie die künigin wolt das hertzog Hug das Franckrichs wapen vnd gezierd solt an legen
vnd füren wider ire vinde
also er dan nach ir bitt vnd geheiß gehorsam was.

IN disen dingen schickte die küngin nach Hugen
vnd sprach.
Jch hab gedacht
Die wile ir vß ziehen wellent vnnd mit den vinden striten
so will ich üch eyns dings bitten
das sollent ir mir nit versagen.
Hertzog hug neygt sich vor der künigin
vnd sprach.
Gnedige frauw diß gebürt sich nit
das ir üwern knecht bitten sollent
ir sollent mir gebieten
was ir wellent
wann ich byn bereit das zů volbringen.
Da sprach #278# die künigin.
Hug ich bitte üch
vnnd beuelhe üch
das ir hüt zů tag das wapen vnd schilt
dar in des künigs lilien stondt
entpfolhen lassen sin
vnd das zum strit fürent.
wan dan vnser vinde das wapen gesehen irs natürlichen herren
sie sollent sich etwas bedencken.
Hertzog hug sprach
genedige frouw so ich die warheit sagen soll
so bin ich nit würdig sollichs zethůn
es gezem eynem hochgebornen fürsten oder herren vnd ouch herlicher von lyb
dan ich bin
warumb woltent ir michs dan heissen
Es sint doch vil ander by üwern genaden
die würdig vnd besser dar zů sint vnd ouch von hohem adel
gebent der eym die ere vnd vmb gotts willen
dan ich getarff mich sollicher hoher sachen nit vnder wynden.
Die künigin sprach
by der trüwen
die ich gott schuldig bin
ich beuelhe üch die wapen
das ir sie füren sollent
dan ir sint des lybs vnd des gemüts.
Darumb sollen ir die wapen von mir fro:elichen vff nemen
ich soll üch ouch des wol lonen
soll ich leben.
Genedige frouw
sprach hug.
Vff myne trüw ich begienge do mit grossen übermůt
wo ich dise wapen fůrte
dann menglich vergunnet mir der eren
vnnd hettent ouch recht
vnd würd gehaßt von etlichen
die mich sunst lieb haben
vnd spreche menglich
ich wolt mich des künigrichs vnderwynden.
Das geschehe mir dan durch üch.
Die künigin sprach.
Hug ich geho:ere üwer meynung wol.
aber so ich üch an hohe eren helffen will
so mo:egen ir üch des nit wol entschlagen.
Dan es ist ein gemeyn sprich wort.
was ein richer gibt
das soll ein armer nit verschmahen.
darumb so dient man ouch den besten
vff das man ir gebesseret werd
Nun habent ir mir gedienet
es mo:echt üch wol zů hohen eren bringen.
der üch nun das künigrich vnd Merie myne #279# dochter geben wolte
mo:echtent ir nit sollichs vff nemen.
Hug sprach
Frouw so helff mir gott
myn hertz synn vnd begird
das wissent für war
sint geneiget üch getrülich zů dienen vnnd ere zů erwerben vnd arbeyt dar vmb zehaben
Jch will gern üwern willen thůn
vnd wo ich aber vnrecht dar an thü
so bitte ich üwere gnad
das ir solichs über üch wellent nemen.
Es ist mir lieb
sprach die küngin.
Do mit so gieng hug zů der iungen küngin
vnd nam sie früntlich in sin arme
vnd sprach zů ir
was ratent ir in disen sachen.
Wissent ir etwas
das besser wer
bitt ich üch mir zů raten.
Die iunge küngin antwort ym.
Hug es ist billich
was myner můter zů willen ist
das ich das nit verander
sie ist des wiser vil me dan ich.
sie solt üch ouch vngern heissen
das üch zů verwissen keme
Gott vnser aller her der gebe üch glück vnd heil dar in zů thůn
das üch priß dar von gesagt werde
vnd sy mit fro:eden wider bringen
das uch nyemands gestraffen mo:ege.
Do hug iren willen ouch gehort
Er sprach zů ir
gnedige frouw die wyle ir mir sollicher eren gunnen
so bitt ich üch
das üwer gnad mich dar in wo:elle helffen wapenn.
Sie sprachen beid
sie wolten es gern thůn.
Die küngin dett sin roß ko:estlich decken mit eym blowem syden důch
dar in die lilien gemacht warent von fynem golde.
Die wapen wurdent Hugen an gethon von der küngin vnd ir dochter.
Nun bitt ich gott
sprach Hug
das ich in disen wapen gethůn mo:ege
das es dem künigrich vnd allen ynwonern in dem land nützlich sy vnd mir vnstraffbar.
Zů stunt was alle meniglich bereit in der statt
vnd ritten alle für den palast
vnd beytent Hugen.
dann es was in allen zů wissen worden gethon
das er in des künigs wapen vnd wise zů striten kummen solt
do ward vil red dar von gesaget von ettlichen
die man doch nit zů rat nam.

#280# Hie leget die künigin vnd ire dochter Hug schappler des künigs vonn Franckrichs wapen an schilt vnd helm mit den gilgen
vnnd syn roß verdeckt sy vnd im ouch mit blower syden vnd güldin lilien zů ringumb dar in.
Also fůr Hug schappler in des künigs wapen zů strit
vnd hett ein strit axst in der hand
vnd sin zehen sün warent syne trabanten ko:estlich vß gebutzt vnd bereit zum strit.

EJn teyl hetten es für ein spott.
Das ander teyl gunde ym der eren wol vmb syn manlicheit vnd frumheit.
Jn den reden so kam Hug in küniglichem wapen vnd gezierd.
Er het in siner hand ein stehelin strit axst.
Die küngin
do sie in ersach so manlich.
O gott
gedacht sie
were es dyn will
das er myn eelich gemahel were mit willen aller fürsten vnd herren in disem künigrich
Jch meyn nit
das eynich frouw lebe in diser welt
wolt sie Hugen früntlichen vnd lieplichen anschauwen
ir hertz wurde entzündet von lieb.
Hug saß vff sin roß
#281# vnd rüerte es mit den sporen
da sprang es me dan sechs schrit wyt mit im das feür
vß den steynen sprang.
Alle die sorg
die er hette in dem strit
was zů glicher wise als dem hungerigem wolffe vnder eyner hert schaff.
Syn basthart die kament
die des andern tags ritter geschlagen wurdent
vnd hetten sich wol erzügt
vnd fro:ewten sich vast sere.
Da sie iren vatter die künigliche wapen sahen füren.
Hug sprach zů ynnen.
Lieben sün ir sollen hüt zů tag getrüwlich vff mich warten
das will ich üch wol ergetzen.
Sind ir ko:en vnd manlich
ich soll üch herlich begaben.

Wie vff beider parten die strit bestelt waren
vnnd wol geordenieret yeglichem fürsten vß geteylt
der vor strit vnd der ander vnd der dritt.

HErtzog Hug von Orliens reit mit den frantzosen zů der statt vß
vnd ordeniert sich do zum strit.
Nun laß ich in gewerden
vnd sage von Drogne [dem künig von tharse]
wie er die sache an stalte.
Er reyt zů sant Dyonisius vß also bald
als es taget
vnd nam synen weg zů den vinden zů.
Benedict der reit ouch mit ym.
Graff Friderich het des nachtes synen leger thůn hüten
vnnd sin wart wol bestalt
vnd ordenyert des morgens früeg synen strit.
Den ersten strit beualhe er dem hertzogen von Burgundien vnd Asselin sinem sun
die warent gerüst
vnd hieltent vff iren rossen
vnd heten manig scho:en baner vonn gold vnd silber beschlagen.
Die glenen hetten sie in iren henden.
Sie waren an zů sehen glicher wiß
als der ein walt gestymmelt het.
Nun was hug ouch zů veld #282# kummen mit der küngin volck
der bat so früntlich vmb den vor strit
das er im gegunnet ward.
Den zweyten fůrte der hertzog von o:esterrich.
Der dritt der ward dem graffen von Portenaw zů geordenet.
Der vierde strit dem hertzogen von Britanien
sie ritten zů sant Anthonien vff den plan
der strit was ouch da hyn berüffet.
der hertzog von normandie kam ouch mit vil volcks vff eyner syten her
vnnd dett pfyffen vnd trumpten
do sach man manig ko:estlich paner vil glitzender helm vnd schilt
Graff friderich het geordenet .xv. strit
der haubtlüt waren der graff von armagack. Graff schaffrid von Vienn der graff von belschett
vnd in yeglichem strit waren dem houbtman zů geben xv. tusent man.
Graff friderich henget wol mit .xl. tusent vor pariß
do bleib er halten.
Jn dem so reit künig Drogne zů der statt hyn zů
do begegeneten im die vinde
die schützen ranten zů beiden teilen vff den siten zů samen mit armbrosten vnd hantbogen
vnd schussen in beide huffen.
Da ranten die beyde huffen zů samen
vnnd schlůgent
vnd stochen
das man vnd pferd vil nider vielen
die númmer mer vff stunden.
Der hertzog von Burgundien strit by sant Anthonius cappellen
die zwen iunge künige von Vngern vnd Tharse wertent sich manlich
doch weren sie zů rück geschlagen worden
were in Hug nit zů hilff kummen mit den frantzosen
der was zů velde gezogen mit des künig paner vnd wapen.
syne sün warten alle vff inn.
Da die huffen alle zesamen stiessent
da was ein solliche not vnd geschrey
das man es wol ein halbe myle geho:ert het
Hug reit gezieret
als wer er ein künig gewesen.
Da das graff Friderichs lüt ersahen
sprach einer zů dem andern
was mag das bethüten.
Sie haben eynen künig zů Paris
beduncket vns
Graff Friderich ist der herrschafft nun beroubt
die wyle sie ein künig haben.
Hug ylte zů den vinden
vnd růfft mit luter stymmen. Monyoie
vnd schlůg eynen ritter vff synen ysenhůt
das er todt nyder viel.
Da hůb #283# sich der strit hertigclichen an
vnd nam man zů beyden siten niemand gefangen.
do sach man manchen verwundten man vff den tod hende vnd arm verhouwen vnd durch stochen mit glenen vnd mit schwerten.
Drogne vnd Bene. vonn Tharse die wertent sich vast
dan die vinde dettent in not
vnd wurden hyndersich getrungen.
Hug schapler der ward des innen
vnnd dett sin volck naher künig drogne zů drengen
vnd můstent graff Friderichs volck naher der statt zů wichen
es were in lieb oder leyt.
Da der hertzog von Brithania ersach das paner vnd wapen von franckrich in dem strit füren
er sprach zů dem hertzogen von Normandie
mich duncket
sie haben ein Künig zů Pariß gemacht
der sie soll beschirmen
fürwar er sumet sich nit
er kan gar wol streich vmb teilen.
Nun steet es vns gar übel wider ein künig oder sin baner zestriten.
dann wir sollent von der billichheit vnd von rechts wegen eynem kúnig von Franckrich vnderthenig syn
das wer vns erlicher
vnd wer besser
dan das wir wider in stritten.
vnd würdent wir in sollichem handel gefangen
(do gott vor sy)
wir mo:echten es nit wol verantworten mit eren
vnnd schandtlich würde über vns geurteylet zů sterben.
Ettlich fürsten vß franckrich warde ouch angst
als sie den strit gesahen von dem
der das küniglich wapen fůrte.
Dise zwen hertzogen wurdent zů rat
vnnd zugent vß dem strit.
Der hertzog vonn Burgundien was miten in dem strit
vnd wußte do von nit
Asselin sin sun was by im.

#284# Hie nach erhůb sich der gröste strit
so ye geschach in dem krieg
wann es waren ye dry here wider eynander.
vnd dryg künig mit Hug schappler
die den vor strit hetten.
vnnd vff der andern sitten graff Friderichs ouch vil gůter herren ko:enlich stritten
aber ir blibent vil todt
vnd ward das veldt behalten vff hertzog Hugen siten.

DO nun der hertzog vonn Burgundien Hugen schapler sach in küniglichem wapen
Er sprach zů Asselin synem sun
die vonn Pariß haben eynen künig gemacht on vnsern rat.
Nun byn ich doch der zwo:elffer eyner
die eynen künig zů Franckrich zemachen haben.
Darumb halt ich in nümer für eynen künig.
Disser meyger hatt des edlen künigs wapen #285# an sich genummen.
Er můß es mit schanden übergeben.
Jn dem kam Hug getrungen zů künig Drogne
vnd grůßte in
vnd bot im hilff.
Drogne růffet überlut.
Wer hat üch künig zů Franckrich gemacht.
Hertzog hug sprach
hye ist keyn künig
Myn genedige frouw hatt mir die wapen beuolhen hüt zů tag in dem strit zefüren zů besehen
wer sie eren wo:elle als ein künigin zů Franckrich
Mage ich sie widerumb gen Paryß bringen
ich würde ir die wider antworten.
Do sprach künig drogne.
Jr thůnd im recht.
Wer üch dise wapen sol nemen
der mag es on streich nit thůn.
Sie kerten sich schnelliglich in den strit
hertzog Hug schlůg vmb sich
vnd macht wyt vnder den vinden
vnd dett mit synen sünen vil schadens
Der hertzog von Burgundien ersach inn
vnd rant grymmiglich vff Hugen
vnd zerspielte im synen schilt
vnd wolt durch brechen.
Hug schlůg innen mit syner strit axst durch synen ysenhůt
das im das hyrn haruß viel
vnd kam von dem roß vff die erde.
Die vinde vielent zů fůß ab
vnd woltent den hertzogen dannen füeren.
Hug stůnd zů fůß ab
vnd schlůg der vind
das mer dan zwentzig by dem hertzogen bliben ligen.
Asselin syn sun kam hyn zů rennen
vnd wolte synem vatter zů hilff kummen
da wardt so groß gedreng
das der hertzog ertrettet ward
Hug stůnd zefůß
vnd schlůg vmb sich mit siner strit axst
vnd vff die zyt erschlůg er vnd sin basthard dry graffen
dann welcher im der erst genahet
der was ouch der erst erschlagen.
Jn dem strit fieng Asselin Benedictum den künig
vnd fůrte in mit im.
Das wardt Hug gesagt
er saß schnelliglich vff sin pferdt
vnd ylte dem hertzogen nach
Doch kam in der Constabel an
vnd fieng im den künig Bene. wider ab
ee hug dar zů kummen was.
der constabel was starcker im veld
wann der hertzog Asselin
dennocht werte er sich so sere
das er fünff zetod schlůg
die verwundt vor im lagen.
Da hug ersach
das sich Asselin so ko:enlich werte
gedacht er
es wer doch yemer schad
das ein #286# solich stoltzer man erschlagen würde
vnd kam an in
vnd sprach
herre geben üch gefangen
oder ir sterbent hye.
Asselin was müed vnd ouch sere wundt
vnd gab Hugen syn schwert.
Darnach halff im hug vff ein pferdt
vnd nam sicherheit von im.
O wie thorlich dett Hug daran
das er in nit zů tod schlůg
dan er schůff Hugen vnd der künigin darnach groß hertze leyt
als ir hie nach wol ho:eren werden.
Der künig Bene. kam zů hugen.
dan siner sün zwen hetten in genummen denen
die in gefangen fůrten naher den gezelten
von den entretten sie in
vnd erschlůgen der ritter zwen
die in fůrtent.
Hugs sün hulffen dem künig vff eyn gůt pferdt
des danckte in der künig sere.
vnd er rant do mit hugen
wo die meyste not was in dem strit.
Da kament sie iren fründen zehilff in disem strit.
kamen ouch graff Friderich vnd künig Drogne zesamen gerant
vnd stachent so nydigclich vff eynander
das sie beide vnder den rossen gelagend.
Da kam hertzog Hug vnd der Constabel mit dryssig tusent mannen
vnd vmbzogent den graffen hynden vnd vornen
Der graffe sach wol
das syne lüt fast vnder geschlagen warent
vnd sprach zů syner ritterschafft
Was ratent ir zů disen dingen
vnser vinde nement vast über hant.
Sie antworten.
Hie ist anders nicht zü raten
dann menniglich were sich
so er beste mag
dan wo wir flüchtig werden
schand vnd laster würd vns yemer me nach gesaget.
vil besser were vns ritterlichen sterben dann schandtlich zeleben.
Hug kam zů in
vnd sprach
Herr friderich ich begere strits an üch.
Aber der graffe rant von innen
vnd wolte im entrunnen syn.
Da begegenet im der Constabel
vnd schlůg in vnder sin roß
vnd vnderstund in todt zů schlagen.
Hertzog Hug hyn zů rant
vnd batt sie alle im den graffen zů geben
den wolt er der kúnigin gefangen bringen.

#287# Hie was der strit zergangen
vnd was graff Friderich gefangen
vnd fůrt in hertzog Hug mit ym gen Pariß
vnd über antwort in der Küngin selber.

DO sprach hertzog Hug zů dem graffen
Herr friderich wie ists üch nun zů synn
nun ist diser krieg geendet.
Der graff schweig still
vnnd redet nit ein wort.
Hertzog hug der satzte in vff ein pferdt
vnd kam zů den gezelten
vnd namen
was sie fundent.
Die küngin vnd ir dochter wurden ser vast erfro:ewet
do in die bottschafft kame
das ir volck den strit gewunnen hette
vnd danckten gott der gnaden
vnd gieng die mere in der statt
wie herrlich vnd manlichen hug in dem strit geworben hette.
Diß horte die künigin
vnd was synes lobs ser fro
vnnd sprach zů ir dochter.
Wolt gott von hymel
das den fürsten vnd herren geuellig wer
das sie üch Hugen zů der Ee geben
dan scho:ener stoltzer ritter lebet nit
dan er ist.
Da sie also in der red warent
kament die von dem strit mit den gefangenen gen pariß in geritten
yederman ru:effet
der werde hertzog Hug hat hüt zů tag den priß erstritten
vnd den krieg mit vnsern vinden zů eym gůten end bracht.
Vnd durch sin ritterliche obentuere ist vns vnser fryheit vnnd recht behalten worden.
Er ist ein blům der rechten ritterschafft
Gott gebe im glück vnd wol zethůn.
Durch inn ist vnser ere erho:ehet.
mit sollichem lob geleitent sie in durch die statt biß für den palast.
Was soll vil zesagen
menniglich hett Hugen lieb vnd werdt
vnd sagten ym lob vnd danck.
Man pfeiff
vnd trumpte die gassen vß
das nyemand den andern geho:eren mocht
Hug danckte gott in synem hertzen
das er durch syne miltigkeit im also grosse ere vnd gnade zů gefüget hett.
Alle fenstern an den hüsern vnd in den gassen lagent vol frouwen vnnd iunckfrouwen
den werden Hug zů sehen in küniglichem wapen
die küngin vnd ir dochter mit allen iren iunckfrouwen lagent ouch vff dem Palast in den fenstern
Die ersach Hug
vnd gewann des ein grosse fro:ed in sinem hertzen.
Vnd ouch sprachen die wiber gemeynlichen.
#288# Sehent
was scho:enen süberlichen mans ist Hug
die frow mag wol dancken
der er zeteyl wurt.
Des selben tags erbuttent die herren vnd fürsten vnd ouch die ritter vnd die knecht hertzog Hugen grosse ere vmb syner frumheit willen.
Hertzog hug gieng in sinem harnesch die stege hyn vff zů dem palast.
Die künigin kam ym engegen.
Sie nam in by der handt
vnd hieß in früntlichen wilckum syn
vnd sprach
wie hatt es üch gangen lieber herr
Gnedige frow
sprach hug.
Jch bin kein herr
ich bin üwern gnaden knecht
der üch widerbringt
das ir im beuolhen haben
der almechtig gott wo:elle üwern genaden das ümmer me gro:eßlich dancken.

Hie was hertzog Hug vnnd die künig vnd die herren alle wider gen Pariß geritten mit drumpten vnnd pfyffen fro:elichen
als sie dann den strit gewunnen hetten
des was die künigin vnd ir dochter ser fro
vnd warent alle wol gemůt.

#289# HUg enwapnet sich
die küngin vnd ir dochter hulffent im die riemen vff stricken
ein syden harnesch ro:ecklin das behielt er an
vnd schlůg ein langen mantel vmb sich
das er nach der grossen hitzen nit erkaltet.
Er saß vff ein bett
vnd treib vil schympffs mit den iunckfrouwen
als hett er den tag nye kein arbeit gehabt.
Er sprach
Genedige frow die küngin sint fro:elich
vnd gehaltent üch wol
dan ir sollent kurtzlich graff Friderich in üwerm gewalt haben
wan er ist üwer gefangen.
Diser rede wardt die künigin sere erfro:ewet
Hug
sprach sie
Des hab ich üch zů dancken
durch üwer manlich gethatte Jst es hüt zů tag wol ergangen
das ho:ert ich alle menglich iung vnd alt von üch prisen.
Gnedige frow
sprach hug
So sage ich üch das by myner trüwe
das ich hüt zů tag vnder allen üwern lüten nyemand vertzagt gesehen hab.
sie habent sich alle herlichen bewissen
Es was ouch not
wan wir waren über laden.
der vinde warent etwa vil me dan vnser.
Fürwar mo:egent ir glouben
Es ist ir keiner
er hat mer gestritten dan ich
vnd will üch sagen
wie ich hab die künglichen wapen gefüret
der habent sie villicht wellen schonen.
so warent sie mir ouch bevolhen.
da durch ich das halb nit gethůn mo:echte
das ich villicht on die wapen vnderstanden hett
vmb des edlen wapens willen so fo:erchtet mich yederman
vnnd begertent gar lützel mit mir zů striten.
Es beducht sie villicht vnrecht syn.
Vnd als hug dise red gesagt
die künigin verstundt es wol
vnd hůb an Hugen vil lobs vnd dancks zů sagen.
Von stund so kamen zů gangen benedict vnd drogne der Constabel vnd vil ander ritter vnd edlen vnd dar zů etliche die besten von den burgern
vnd giengent zů der küngin
do gieng sie künig Drogne engegen
vnd nam in früntlichen in ir arme.
Lieber vetter
sprach sie
gott wo:elle üch alwegen vor vngeuell behüten
ich dancke #290# üch von hertzen sere
vnd soll üch billich lieb haben
wann ir sint mir in minen großen no:eten zů trost vnd zů hilff kummen.
Liebe frow
sprach künig drogne.
Mo:echt ich üch vil gůts gethůn
wolt ich willig syn vnd gern thůn
was billich were
Wo:ellent ir aber ouch myn früntschaft haben
so sollen ir dissem werden fürsten vor allen dingen wol lonen vnd dancken
wan er ist der aller ko:enste ritter
der ye pferdt überschreyt
Er het üweren krieg zů gůtem end bracht vnd üch an üwern vinden wol gerochen vnd die besten gefangen vnd manchem hüt sin leben genummen
der hefftigclich wider üch sin wolt
Lieber vetter
sprach die künigin
Jch bin des gantz willig ym nach üwern willen vnd wolgefallen zů begaben
Sagent
was soll ich ym geben.
Frouw vnd liebe fründin
sprach künig Drogne.
So mir der almechtig gott ir sollen im üwer dochter geben
dann ir mo:egent sie nyemer baß staten
Da mit rüefft man über lut
wir wo:ellent dise sach gern verwilligen
wan vns allen not ist eins sollichen manlichen herren
der das Künigrich mo:ege geregieren vnd gehantfestigen.

Hie wardt hertzog Hug die iunge Künigin vermahelt
vnd im zů der Ee geben
vnd wardt künig zů Franckrich
vnd was do großfest mit pfyffen trumpten vnd mit stechen vff der hochzyt.

DJe künigin sprach.
Es ist mir lieb
ich will üch allen volgen
Vnd sie rüeffet Hugen dem hertzogen vonn Orliens
vnd sprach also lieplich
Lieber hug nement hie den soldt
den ir verdienet haben
das ist myn liebe dochter
wan alle menglich das geraten hatt
üwer lyb vnd werck sint des wol würdig
getarff ichs sagen
so habent ir sie ouch wol verdienet.
Darumb wer wol thůt
dem würt ouch gůter lon
Jst es nit in diser welt
so ist es aber im ewigem leben.
#291# Hertzog hug sprach
genedige frow dise gab entpfahe ich gern
dan solliche gab wer nit gůt ab zeschlagen.
Da wurden die zwei zesamen vermahelt in gegenwürtigkeit aller der herschafft
die vff dem palast warent
Das wardt zů hant offenbar in der gantzen statt.
Do erhůbe sich grosse freüd.
Hertzog hug fro:ewte sich ouch synes glücks
als noch mancher dette.
Syne moge vnd fründ vnd syn zehen basthart die lobtent des ouch got
vnd sprachent heymlich vnder eynander.
wir sint zů gůter stunden har in dis landt kummen
vnser vatter würt nun ein künig in Franckrich
wir sollent des ouch genyessen.
Also ward Hugen (dem hertzog von Orliens
den man vorhyn genennet her hug schappler)
die iunge kúngin zü Franckrich zů rechter Ee vermahelt
das was in ouch beyder teyl wol zů wissen.
Da erhůb sich vff dem sale ein pfiffen vnd trumpten
das nyemandt den andern geho:eren mocht.
Do sach man
die fürsten vnd herren manig scho:en cleynot tragen
vnd die spilman herrlichen begaben.
Do warent so vil herren geistlich vnd weltliche
das on zal was
dann man hett in allem franckrich vff lyb vnnd gůt gebotten allen fürsten vnd herren
das sie zů hoff kummen solten.
Vnd ob yemant gegen der kron ychtz myßthon hette
der solt ouch kummen vnnd dem künig huldung thůn
man solt im genediglich verzyhen.
Vnd wer also keme
der solt zwen monat trostung haben
vnd frischt sich zů entschuldigen vor den gynnen
die von des künigs wegen dar zů geordeniert warent.
vnd wer das nit thette
vnd beiten würde
das man in dar zů zwünge
dem wolt man sin lehen andern geben vnd vß dem künigrich vertriben
oder müst dar vmb sterben.
Dar nach gesach man vil prelaten hertzogen marckgraffen Bischo:eff vnd epte vnd ouch gůte ritter vnd knecht #292# alle zů hoff kummen eyn teyl vmb freüd vnd kurtzwil willen. die andern vmb begerung gůte fründ zů hoffe sůchen vnd vmb gnad zů erwerben
die denn wider die künigin gewesen warent
vnd sich zů entschuldigen
wie sie mochten.

Hie ward beschlossen von den zwo:elff vettern
die das künigrich regierten
das hyn für keine tochter das künigrich erben solt vmb irrung vnd krieg willen
die dan vmb disse dochter waren geschehen.

VNd also bald künig Hug hett by geschloffen
reit er mit grosser ritterschaft gen Reinse
vnd dettent in die fürsten sacrieren mit dem o:ele
das in der heilgen ampellen ist.
Vnd vff die zyt wardt durch die fürsten vnd herren beredt
die zů der kronen von Franckrich gehorten
vnd wardt beschlossen vmb des grossen kriegs willen
der in franckrich gewesen was
der eynigen dochter halb als yeglicher wolt ein künig syn
Ob es hernach also keme
das ein künig von Franckrich stürbe
vnd keinen sun ließ nach synem tod
so solt nach synem abgang keyn dochter das Künigrich erben
on alleyn was ir zů eym widdem gemacht würd.
Vnnd solt man welen vß den vier anen von des künigs geschlecht nach der zwo:elff vetter vrteil erkiesen
vnd dar vß ein künig machen
der das Künigrich besitzen solt.
Das ward also versichert durch die gemeynen fürsten vnd herren im land fürter me zů halten.
Vnnd also bleib hertzog Hug das rich gerüwiglich.
Aber vmb das er nit von adel dar zů erkoren was.
So machtent die fürsten vnd herren ein ander ordenung dem künigrich zů eren
vmb das es sich an Hugen ernidert het.
Ob er by sinen #293# lebtagen mit der küngin keynen sun gewünne.
So solte er das künigrich syn lebtagen inn hon
vnd nach sinem tod solt man ein andern erwelen.
Het er aber einen sun
der solt das künigrich noch im erben vnd besitzen.
Aber gott fügt es mit Hugen
das es noch nye von synem geschlecht kam
dann er gewann vil sün mit der künigin etc.

Wie künig Drogne von Venedige künig Hugen clagete
wie im die heiden sinen vatter der küngin siner schwiger brůder erschlagen hetten
vnd bat in vmb hilff solichs zů rechen.

DO nun diser hoff vnd freüd ein ende genummen hett
vnd alle sachen in růwe vnd in friden gestelt wurdent.
Do clagte Künig drogne von Venedigen Hugen dem künig
wie die vnglo:eubigen sinen vatter der alten künigin brůder erschlagen hetten
vnd batt in vmb hilff
das wolt er alle syn tag vmb in verdienen.
Künig Hug sprach.
So helff mir gott
alles
das ich vermag
steet gantz zů üwerm gebott
Jch will üch .xx. tusent. oder .xl. tusent wol gerüster man schicken in mynem kosten.
Vnnd in der warheit ich wolt vast gern selbs mit üch riten
so ist mir not diß künigrich zů regieren
nach dem diser krieg vnd vnwillen in disem land gewesen vnd noch zemal not ist die fürbas zů versehen
vff das die künigin noch hüt betag zů růg blib
Dann man spricht
vnd ist ouch war
Wer den tropffen an den ougen hat
dem bekumpt weynen gar lichtiglich
Herr künig
sprach Drogne.
ir sagent dar an war
wan ir mir üwer sün vnd xxx. tusent soldener lihent
so will ich mich da mit behelffen.
So wo:ellen benedict #294# myn schwager vnd ich vns gen Mieques füegen
vnnd vns an dem Soldan
ob gott will
wol rechen.
aber ir sollent wissen
das im der weg fast bekürtzet wardt.
vnd will üch sagen
als wie Clarius der Soldan het vernummen
das künig Drogne mit fünfftzig tusent rütern in Franckrich gefaren was
vnd schwůre by sinen go:etten
er wolt mit sym volck gen Venedien vnd da vmb das lant zersto:eren vnd dar nach in franckrich ziehen mit gewalt.
Er huffte syn volck gen Mieques.
dar kam ouch ein heid genannt brandont
den hielt der soldan glich für sin kindt.
Er gab im Venedigen
vnd was darzů gehort
so er es gewünne.
Er dett im vff dem mere manig schiff machen
vnd fůrten dar in kost vnd iren gezück.
vnd fůrent hyn über mit hundert mal tusent ritterschafft.
Nun wo:ellen wir der heiden ein wyle geschwigen
vnd sagen von künig drogne vnd Bene. sin schwager
die schiedent vß franckrich
vnd hatten mit in sechtzig tusent rüter vnd künig Hugs basthardt
der warent sechs mit innen.
die ander vier blibent by irem vatter
der reit ouch wider vonn Reynse gen Pariß
da ward er als ein künig herrlich entpfangen
vnd ward im vil ko:estlicher cleynot von der künigin vnd etlichen fürsten.
Vnnd .xiiii. tag werte der hoff zů Pariß.
Darnach schieden etlich
die sich vereyniget hetten zů huß von der hochzyt
wider heym.

Hie ließ künig Hug graff Friderichen für in bringen
vnd redt mit im
was im not was.

DAr nach hyeß künig Hug graff Friderichen für sich bringenn
vnd vor allen fürsten sprach er zů ym.
Fürwar graff Friderich ir weren wol straffens wert
vmb das ir dem künigrich so grossen schaden zů gefüegt haben dar zů der künigin vnd den von Pariß
üch soll dar nach gelonet werden.
#295# Jch will üch nit vnrecht noch gewalt tůn
als ir an gefangen habent.
Vnd do mit sprach er zů den reten
sie solten erkennen
was straff er von recht liden solt.

Hie ließ künig Hug syne rete erkennen
wie man graff Friderichen straffen solt
vnnd nach synem verantworten
vnd nach vil reden dett er in vnd Asselin des hertzogen von burguns sun schweren
das sie wider die kron von Franckrich nümmer me thůn solten.

DO graff friderich das gehort.
Er begund sere erschrecken
vnd sprach
Lieben herren wellen ir die sachen recht bedencken.
so hab ich nit so übel gefaren
noch verdienet mich an dem lyb zů straffen.
Jch bin vonn den genaden gotes selig genůg sollich zů verbessern
wan ir die ding recht besynnent
#296# wan die küngin dett mir mynen brůder erschlagen
vmb das er ir dochter zů der ee hiesch
darumb ich der küngin widersagen dett.
ritterlichen hab ich sie nun bekrieget vnd grossen schaden gelitten
der gro:est schad ist myn
wan myns brůders tod hat mich dar zů beweget.
Nun het es sich gefügt
das ich gefangen bin
wolt sich nun myn frow die kunigin demütigen vnd mich zů genaden nemen
so wolt ich williglich vff myns brůders tod verzyhen vnd deß halben nümer keyn krieg noch ansprach gegen üch vnd ir für nemen
Vnd wolt fürbas myn landtschafft von üch zů lehen entpfahen
vnd üch da von getruwe manschafft yemer me leysten.
Da der graffe also gesprach
der künig ward sich bedencken
wie er den graffen to:edten ließ
es würdent syn fründ vnd moge vertriessen
vnd mo:echt im vngunst bringen.
Er schickt von stundt nach Asselin des hertzogen von Burgundien sun
der kam vor in
do dett sie der Künig beide vor aller menglich geloben vnd schweren zů got vnd den heilgen ir lebtag lang dem künig vnd der kronen verbunden sin zů dienen vnd nümer me wider das künigrich zů thůn mit worten noch mit wercken.
Do mit ließ er sie riten in ir landt wider heym.
Der künig dett dar an nit wyßlich
dan sie brachtent in vnd die künigin der nach in grosse not
im wer vil besser gewesen
das er sie beide hett thůn do:edthen.
Nun lassent üch nit vertriessen
ir werden ho:eren grosse verreterey
die gegen Hugen dem künig gedacht ward.
Als sie im kamen
vnd er in alle ir boßheit verzygen het noch der huldung
als ir yetzund geho:ert habent.

#297# Wie der hertzog Asselin vnd graff Friderich zů rath wurdent
das sie wider ein krieg vff richten wider künig Hugen
vnd hieltent ir gelübd brieff oder sigel nit.

DO sie beid mit eynander heym ritten
do hůb der hertzog an
vnd sprach zum graffen.
Vff myn trüw Neue wir sint vast dienstbar worden
so wir des art geburen mann vnd vnderthanen syn sollen
durch den wir vnser besten fründ verlorn vnd grossen schaden gelitten habent Myn vatter vnd üwer brůder dar zů ander vnser beste fründ ein teyl
für war myn hertz würt im nümer holt.
vnd will das vnderston an im zerechen
ee dan yemer zwei iar hyn gont
vnd solt ich dar vmb sterben
es soll den geburen gedacht werden.
Der graff sprach.
So helft mir gott
ich wolt noch gern dar zů helffen.
aber es geho:ert fůg vnd synn dar zů.
Wir müssent vns ein zyt gar still schwigen liden vnd deß zemal nicht an nemen
biß mann alles dings vergessen hatt.
vnd so er allersicherst wenet syn
so wellent wir einen fundt erdencken
das wir im hyn helffen
dann so er todt ist
so hatt er nyergent keyn moge noch fründ
der vns gedarff widerstant tůn
so můß mir doch das künigrich zeteil werden.
Vff myn trüw
sprach Asselin
darzů will ich üch helffen.
Also vereynigten sich dise zwen mit eynander
vnd reit yeglicher heym in sin landt.
Hug der künig wüßte nit von disen anschlegen
er was zů Pariß by syner hußfrouwen
vnd dett ir groß ere.
sie wardt auch eins kinds schwanger.

#298# Hie reitt der künig Hug von syner hußfrowen syn land yn zenemen
vnd gesegnet syn frouw mit eym kuß
vnd ward im alles sin volck erstochen
ee dann er wider zů lande kam.

DAr nach reitt künig Hug gen orliens
do er hertzog was
vnd fůrte sin frouw mitt im dar.
Die küngin bleibe ein lange zyt do
der Künig was me dan ein monat by ir.
Dar nach wolt er riten im land die stett vnd schloß zů beschouwen
vnd beualhe dem graffen von dampmartin die küngin sin hußfrouw
das er ir getrüwlich solte warten vnnd pflegen.
Er wolt riten syn landt in nemen.
Der graff von dampmartin sprach
Herr farent wo üch geliebt
der küngin will ich pflegenn nach mynem besten vermo:egen.
Der künig sprach
Das getrüw ich üch wol
Also schied er von Orliens
vnd ließ sin hußfrouw mit eim kindelin vmbfangen
die sere weynde vmb sins scheidens willen.
Der künig reit gen Blois.
von dannen reit er gen Thors.
vnd fůr gen potow in gastgonien vnd in das landt von Auerrne
vnd mit dem wider kere reit er naher Burgundien zů.
Diß vernam der hertzog Asselin
vnd dett es kunt graff fridrich
vnd schreib im also
Mynen früntlichen dienst vnd alles gůt zů vor wolgeborner lieber neue friderich ich laß üch wissen
das Hug vnser vindt in Burgundien kummen ist mit lützel volcks
des ich sere erfro:ewt bin.
Dar vmb wellent üch von stund an dar zů rüsten vnd üch mit zwei tusent pferden heimlich zů orliens füegen vnd des andern morgens riten zů der statt yn
vnd fügen üch schnell zů der bürge zů
dar in fynden ir die küngin
die nement mit gewalt
vnd fürent sie mit üch in Schampanien
so will ich mit den mynen warten vff den künig
vnd will in erschlagen
des mag er nit engon.
dan so nemen ir die künigin zů der Ee. etc.
Disen brieff sandt der hertzog #299# gen Throe dem graffen.
Do er den brieff gelaße
die sachen geuielen im gar wol
vnd bestůnd der meynunge des hertzogen nach zů kummen.
Vnnd schreib dem hertzogen wider
vff welchen tag er zů Orliens in riten wolt.
Das er dann ouch syner sachen achte hette mit dem künig.
Also hetten sich dise zwen vereyniget wider künig hugen
Der graffe besandte syn ritterschafft wol vff zwey tusent reysiges volcks oder mer.
vnd nam zů im die edelen
vnd bereite sich heimlich mitt ynnen
vnd sprach.
Jr lieben fründ ir wissent wol
das ich vill schmacheit vnd grossen schaden von dem buren künig gelitten hab.
Nun hab ich ein anschlag vor mir
das ich mich an im rechen well
Er ist in Burgundien
nun hatt mir geschriben Asselin der hertzog
er wo:ell in dar in erschlagen mit allen den synen
vnd das ich mich fúge gen orliens vnd die küngin do neme mit gwalt.
Do der graff also eyn willen dar in hett
do volgtent sie ym
vnnd rittent eyns morgens vß Thro:e
vnd deyltent sich in dry huffen
vnd nament ouch dryg weg für sich
vnd stiessent doch vor tag an dem zweiten morgen vor Orliens zů samen.
Do rüfft der graff Friderich aller siner manschafft
die er do by im hett zesamen
vnd sprach zů ynnen.
Lieben herren vnd lieben getrüwen ich hab ein sach angefangen
wo ich dar an vele
so bin ich dar über verdorben.
gerattet es mir
so bin ich ein geweltiger künig zů Franckrich.
deß sollent ir alle genyessen.
Sie sprachent alle
herre lyb vnd gůt wagend wir mit üch
dar an sollent ir vns nit sparen.
Nach disen reden rittent sie vß dem velde naher Orliens zů
vnd fundent die statt porten offen ston
als es dann noch früw was
das der merer teyl lüt noch schlieffen.
vnd do sie die herren sahent yn riten
wondtent sie
es wer der künig.
Graff friderich reyt für sich für die burg
die porten waren noch an der burg beschlossen.
Die künigin vnd ir můter warent dar inn vnd der graff von #300# dampmartin
dem die küngin beuolhen was zů hüten.
die herren stundent vor der porten ab
vnd clopftten an
der portner fraget
wer do were
vnnd sprach
ich laß nyemand yn vor prime zyt
myn gnedige frouw mo:echt über mich zürnen.
Kennest mich nit
sprach der graf
thůnd vff
das dich vil vnglücks an gee
der portner kante syns herren dyener noch nit wol
vnd meynte
der herr were villicht selbs vnder innen.
Do der graff so freuenlich redte
do sprach der portner
Lieber herr verzyhents mir.
Als mir gott helff
ich kante üwer nit
ich will üch gern in lassen.

Hie kumpt graff Friderich heymlich gen Orliens mit grossem volck in die statt vnd in das schloß
vnd sticht alles zetodt
das sie finden
vnd entweicht die küngin vnd etlich diener mit ir vff eynen turn.

ALso kam der graffe hynyn
sie erstachen den portner
doch so ließ er eynen luten schrey.
Den erhort der graff von Dampmartyn.
wann er was vff
vnd dett sich an
Er gieng an ein fenster
vnd wolt schouwen
wer do geschruwen hett.
do ersach er graff Friderichen vnd andern
die er ouch wol erkante
vnd merckt balde
das sie verraten warent.
Er lieff schnelliglich zů der küngin
vnd sprach
Stond vff in dem namen gottes
vnd nit erschreckend.
Graff fridrich ist hie
vnd sůcht üch
mochtent ir im werden
er füret üch von hynnen
dan er hat die statt gewunnen.
Die küngin stund vff in grossem schrecken
das sie in amacht wider viel vff das bett.
der graff nam eyn mantel
vnd schlůg den vmb die küngin
vnd trůg sie hyn vff ein starcken turn
dar in vand er dry ritter syner nechsten moge vnd sinen kamer knecht vnd sechs edler iunckfrouwen
Die alte künigin was in eyner alten kammern
vnd erhort das geruchte
wie der graff gieng mit #301# den synen
vnd alles ir gesind iemerlich zetodt schlůg
Jr kamerknecht der nam sie mit der handt
vnd wolt sie ouch zů dem turn yn füren
do begegnet im graff Friderich vnder wegen
vnnd erstach den knecht.
Der graff nam die küngin mit der handt
vnd sprach
Sagent mir bald
wo ist üwer dochter.
Do kam ein iunger edelman genant Badwyn
vnd sprach zů dem graffen.
Herr sie ist in dem grossen turn
ich hab sie gesehen dar in tragen.
Da der graff das vernam
das sie in dem vesten turn was
Er růfft den sinen zů
vnd sprach zů innen.
Ylent bald
vnd sůchent an allen enden
vnd schlagent todt
was üch für kumpt
das dettent sie ouch.
Er fůrt die alte küngin mit im für den turn
vnd růffte.
O graff von dampmartyn du bist mir doch von gesypschaft wegen verwandt
vnd bist alle zyt wider mich.
So mir der ewig got gibst du dich mir nit gefangen
vnnd antwürtest mir die künigin nit
ich laß dich hungers in dem thurn sterben.
dann ir mo:egent üch die lengde nit dar in behalten.
Do der Constabel solliche reden gehort
er antwurt im schmehelichen
vnd sprach
Du schno:eder meyneydiger bo:eßwicht du geho:erest mir von gesypschafft halb zů mal nit zů.
Vil lieber will ich hungers hie in sterben
dan ich dir die küngin geb
wir haben noch so vil kost hie in
ee wir das verzerent
es mo:echte noch besser werden.
Jch achte nicht vil vff dyn tro:ewen
hastu dines eyds vnd diner eren yetzund vergessen
Graff friderich sprach.
Für war sage ich dir
der hochmůt betrügt dich
vff dyn schwetzen acht ich ouch lützel
das magstu hye by wol mercken.
dann ich will die alte künigin vor dinen ougen hie in ein feür thůn brennen
vnd růffet siner ritterschafft zůn samen
vnd meynt den turn zů stürmen. etc.

#302# Hie lat graff Friderich ein groß feür vor dem turn machen
do die küngin vff geflohen was
vnd hett die alte künigin gefangen
vnd will sie in dem feür verbrennen an gesicht irer dochter so verr
sie sich nit an in ergeben wolt.

HErr
sprach eyner
ich will üch bessers rathen
lassent eyn groß feür by dem turn machen
vnnd thůnd die künigin dar by füren
vnd sagent dan der iungen küngin
die in dem turn ist
welle sie sich nit üwerm willen ergeben
so wo:ellen ir die můter in dem feür verbrennen.
Ee sie laßt ir můter also sterben
sie soll sich üwerm willen ergeben.
Der graff volgte dem edelman
vnd dett vil holtz zů samen tragen
vnnd die alte küngin dar by füren
vnd hieß das feür antzünden.
Do die iunge küngin ir můter by dem feür sach
von grossem leide begunde sie lut zerschryen.
Also kam dise mere in die statt
wie das die burg gewunnen were.
Die burger legten sich an
vnd zugent mit aller macht für die burg
do waren die porten hert beschlossen.
do hüwent sie die porten mit gwalt vff
vnnd #303# drungent zů der bürg in.
Graff friderich het sich dar zů gerüst
vnd erschlůge sie by alle gar.
der hoff lag aller mit todten lüten gestro:ewet.
Der graff von Dampmartin vnnd alle
die vff dem turn warent
gesahent dissen iamer
vnd wurden des schwerlichen betrübet.
Der graff sprach zů der küngin.
Vff myne trüwe frauw vnser sach steet nun gar schwechlich
vnser volck ist erschlagen.
so ist üwer můter gefangen
ouch mo:egen wir vns nit lang hye vff enthalten.
O gott
sprach die küngin.
Mo:echten ir gethedigen
das myn můter by dem leben blibe vnd auch ir.
Ich wolt liden den todt für myn můter vil lieber
dann das ir alle soltent sterben.
Frouw
sprach der graff
dise reden kummen nyergent für
haben erbermbd über die frůcht
di ir by üch tragend
vnd gedencken an üch selbs.
Ich will üch ein gůten rat hie in geben
vnd mercken
was ich hie her zů gedacht hab.
Vnser herre der künig ist in Burgund
vnd weiß hie von nicht
darumb kan er üch ouch nit zů hilff kummen.
Begeren an den graffen
das er üwer můter by dem leben lasse
vnd vns alle ledig riten laß yeglich in syn heymůt
so wo:ellen ir üch im ergeben mit sollichem geding
das er üch gelob
vnd schwere üch kein laster oder schande zů thůnd
oder geschehen laß
biß das er üch zů kirchen nach cristenlicher ordenung gefürt hab.
Ich gedencke wol
er soll das gern yn gon.
vnd so balde ich dan kan vß kummen
will ich mich fürderlichen zů dem künig machenn vnd im clagen
wie vns der trüloß meyneydig bo:eßwicht gethon hat
so würdt myn herr von stund an synen fründen vnd vnderthonen schriben vnnd den bo:eßwicht mit gewalt überziehen vnd üch wol von synen henden erlo:esen
ee lang hyn geet.
Geschicht diser myn rat nit
so würt üwer můter hie verbrant
vnd müesten wir all hie sterben.
Die küngin sprach.
Ich will üwerem rat volgen
dann die sach mag doch nit nach mynem willen ergon
myn herr der künig #304# hat mich in üwer hůt beuolhen
so haben wir beide trüw vnd glouben zů üch vor aller welt.
Ich kan ouch keyn bessern rat gedencken
dan ir vor üch habent
wolt es graff Friderich also mit vns yngeen
das wer gůt.

Hie ergab der graff die künigin vnd sich selbs graff friderichen vß dem turn gefangen vnd an syn gnad
wan er es nit gebessern mocht.

DO der graff die küngin also erbermlich reden hort.
sie erbarmet in so sere
das im syne ougen über giengen.
Er sprach
O lieber gott wie thůt der man so gar vnwyßlich
der also frouwen in beuele nympt
was rechenschafft werde ich hye von thůn
wie geet es mir so übel
In dem so rüefft graff Friderich aber
vnd spricht
was habent ir üch bedacht graff von dampmartin
ir tůnd gar übel an üch selbß vnd tho:erlich
hye ist nit anders
geben mir die küngin vnd üch selbs gefangen
thůnd ir das nit
ich sprich by mynen eyd
werdent ir mir in myn gewalt
üch soll nümer gnade geschehen
vnd will die alte küngin verbrennen vff stunt vor üwern ougen.
Do er zů dem graffen also sprach
Er antwortet herwider ab also.
Vnder den übel tedern ist besser der genn
der do rüwen hat
dan der in sinen sünden verhart vnd bliben ist
lassent die frouw vnd ir dochter vnbeschwert
das bitte ich üc
vnd ir dettent es billichen.
Wie meynent ir das
sprach graff Friderich
Sint ir nun ein brediger worden
ich kere mich nicht an üwer bredigen
Ir haben wol geho:eret
was myn meinung ist
do vonn sagent mir schlechts eyn antwort. Ya oder neyn.
dann ich will keynen tag mit üch leisten.
Do sprach der Constabel.
Lieber graff Friderich Sitt das es nun anders nicht gesyn mag
so will ich üch myn genedige frouw mit sollichen vnderscheid über geben.
Das ir #305# vff das heilig würdig sacrament schweren sollen
ir kein übels ouch kein laster noch schand an můten oder thůn sollent
biß das ir sie nach ordenung der christenheit zů kirchen gefüren vnd zů rechter Ee genement
als billich ist.
Vff myn trüw
sprach der graff
das will ich alles thůn vnd nemen das vff myn ritterschafft
die ich alle myne tag lieb gehabt hab.
Ich will ir eren ein getrüwer hüter syn in massen
als ir dann geredt haben.

Hie was die küngin ab dem turn gebracht worden
vnd giengent die frouwen vnd ander lüt vß zůbeschouwen ir erschlagene fründ mit clagen vnd weynen.

DEr Constabel sprach.
Herr friderich Ich můß me mit üch reden.
Ee diß geschicht
ir můssent ouch die alte küngin vnd vns all
vnd die in disem turn sint
ledig in vnser landt sicher riten lassen.
Wolan
sprach graff Friderich
das will ich ouch #306# gern tůn.
Da diß alles beredt vnnd versichert wardt.
Do gieng der graff
vnd nam die iunge künigin mit der handt
vnd giengent alle weynende her ab
vnnd gab sie dem graffen Friderich
vnd beualhe sie im in sin hůt.

Hie fürt graff Friderich die iunge künigin hynweg in syn landt mit grossem volck vnd in grossen freüden
aber der küngin leyd das was vast groß
vnd was als ir verlangen hyndersich zů künig Hugen .etc.

DEr graff was diß dings gar fro
vnd entpfieng sie gar tugenlich
vnd dette si vff ein scho:enen zelter setzen
der was wyß als der schnee
sie sumptent sich ouch do nit lang
sie ritten ylend zů der statt vß mit grossen fro:eden.
Die frow was ser betrübet.
der graffe tro:este sie
vnd sprach
Gnedige frow sint fro:elich
ir sollen nun myn gemahel syn
ir sollent die billich hassen
die ye rat dar zů gaben
das üch der schneed #307# gebuwer ye gegeben wardt.
Es was doch wider alle billicheit üwerm geschlecht vnd ouch dem küngrich.
Ich kan mich nit verwundern
wie er so freuel durffte syn sollich sachen zetůn.
Er soll aber sollichs nit me thůn.
wann der weg ist im vnder gangen
vnd ist tod
deshalben das er sich des richs so gewaltiglich an genummen hat
als wer er fürsten genoße.
Do sprach die künigin
Was sagen ir
Ich mercke nun erst
Ir habent ouch felschliche gethatt an im begangen.
Ach getrüwer frummer künig vff wen soll ich mich nun verlassen
ach got von hymel laß dich erbarmen myn grosses hertze leit
nym mich zů dinen gnaden
sende mir den grusamen tod in myn hertz
laß mich den tag nit geleben
das mich so ein falscher man yemer me soll beschlaffen.
Der graff sprach
frouw geschwigent der wort
ir sollen mich noch vil lieber gewynnen dan den buren künig.
Mit sollichem clagen vnd reden ritten sie naher schampanien zů.
Disse laß ich hyn riten
vnd will üch sagen von der alten küngin
die zů Orliens bleib
vnd vmb ir dochter vnd dise sachen sere betrübt was.
vnd von grossem schrecken gar nahe gestorben was.
Der graffe von dampmartin troste sie
so er best mocht
Vnd sprach.
Gnedige frouw ir solent üch nit also übel gehalten
dann es mag nit helffen
wellen ir mir volgen
so sollen ir hye bliben.
so will ich in Burgundien zů dem künig riten vnd im alle sachen sagen.
Ich hoffe
er werd syn hußfrauw bald entretten vnd vß des verreters gewalt bringen.
Die künigin sprach
so sumen üch nit.
Riten hyn
gott gebe üch glück vnd heil
ich will üwer ouch hie beiten.
Der graffe saß vff ein schnelles pferdt
vnd reit allein naher burgundien zů
vnd wolt den künig sůchen
vnd enwüßte nit
das der künig in grossen no:eten was.
Vnd ich meyne selten
das das me ein furste also vß sollichen grossen no:eten kummen sy
als diser künig kam.
vnnd ir hye nach wol ho:eren werden.

#308# Wie der constabel reyt
vnd fragt nach Hugen dem künig
vnd erfůre
das er in Burgundien was zů Dylon
do erbot im groß falsche ere hertzog Asselin von burgundien.

ALs nun der Constabel also reyt
wer im begegnet
den fraget er nach dem künig.
Im ward gesagt
er wer in burgundien
vnd ritt dar in das land zů beschouwen.
Das was ouch ware.
er reit on sorg in dem lande kurtzwylen biß er gen Dylon in Burgundien kam
Asselin der hertzog do selbs vnd erbot dem Künige groß ere.
Aber er hat wol fünff hundert reisiger mann heimlich gesamlet
vnd beschiede die in einen waldt
der lag als zů Langers zů rytt
vnd hat den beuolhen
wan der künig do hyn ryten würd
das sie in an rennen solten vnd zetodt schlagen in vnnd alle die synen vnd ir keynen gefangen nemen
dan er wer eyn vnseliger schno:eder gebuwer
vnd wolt ein künig vnd ir o:eberster sin
das doch wider die billicheyt were ym das zestatten.
Dise lüt warent der meren fro
wann sie warend der merer teyl des hertzogen fründe vnd vnderthonen
vnd sprachent
sie wolten gern synen willen thůn.

Zů disen dingen was groß hoffieren
vnd das solt alles dem künig zů eren vnd zů willen geschehen.
Die frantzosen die stachen mit den burgunschen vnd des Künigs basthart
die erwurben den priß vff dem hoffe zů dylon.
Diß tribent sie den gantzen tag.
des nachtes gieng ein yeglicher in sin herberg schlaffen.
Dem künig Hugen vonn Franckrich getro:empte des nachtes ein schwerer troume.
Inn beducht in dem schlaff
wie in ein wynt vmb synen mundt vnnd an gesicht leckte
vnd gesach in do zů eynem lo:ewen werden
vnd hat ander thyre
die kament zů im
die wolten in zerrissen.
Da von so het der Künig die nacht lützel růwe
vnd batt gott den almechtigen
das er syne sachen zů dem besten fügte
dan der #309#  troum het in sere beschweret.
dan im sollicher sachen in tro:emen nye me vor was kummen
vnd hett darumb arbeit in dem schlaff gehabt
das im der schweiß vß gieng.
Des morgens
als es taget
stunde er vff
hertzog Asselin kam zů dem Künig
vnd bot im gůten morgen
der künig danckte im züchtiglichen.
Sie namen sich by den henden oder vnder den armen
vnd giengent in des heilig Crütz kirchen
dar in hortent sie meß.
Dar nach hieß der Künig sinen harnesch vnd allen stechgezüg trossen
vnd solten sich rüsten
dann er wolt von stundt riten
vnd vmb das im so schwerlichen des nachtes getro:emet was.
so wapete er sich heymlich
vnd dett syne cleyder über den harnesch an
das es nyemand wu:eßte
vnd ritten schier zů der statt vß.
Asselin der hertzog reyt ouch har vß
vnd namen sich an dem künig geleyt zegeben
wie wol er in willen was in helffen todt zů schlagen.

#310# Hie ritten des hertzogen von Burgundien diener vß dem wald
als sie ir herr bescheyden hette gegen Hugen dem künig von Franckrich vnd in erstechen vnd erschlagen alle sin diener zů tod
vnd kam der künig kum dar von.

DEr künig reyt wol mit hundert pferden gegen Langers zů.
Asselin geleyt in wol mit vier hundert pferden.
Do sie gegen dem wald kamen
dar in die vier hundert ritterschafft hielten
als ir vor gehort habent
Do ranten sie schnelliglich har vß dem küng engegen
vnd alle ir glenen vnder geschlagen.
Do der künig daz ersach
Er wandt sin pferdt vmb
vnd sprach zů den synen.
Do vor stot ein brück
lassent vns dar über
biß wir gesehen
was dise willen haben.
Das erhort Asselin
vnd sprach
Herr künig ich syhe wol
Jr sint nit also keck
als ich meynt
soll sich ein Künig erschrecken lassen.
Der das ho:effelich geschrey Montyoie fürte
vnd rüefft.
Jr haben mir myn vatter erschlagen vnd me myner gůten fründe
Meynent ir
das es mir vergessen sy
By der trüwen
die ich gott schuldig byn
ir müssent es erarnen.

#311#  Wie hertzog Asselin künig Hugen das geleyt gab
vnd in doch vntrüwlich wolt erschlagen haben

DO der künig das gehort.
Er ward ser erferet.
Vnd sprach
hie vor hab ich mich nit gewüßt zů hu:eten
vnd het nitt gemeynt
das du ein solicher verreter werest.
Er schlůg nach Asselin.
Do kam ein ritter für in gerant
dem ward der selbig streich
das er vnder syn roß viel.
Da kamen sie zů samen
vnd schlůgent
vnd stachent sich
das die frantzosen der meter teyl todt bliben vnd Hugen vier sün
vnd wurden kum .viii. oder .ix. gefangen
dan sie waren ungewapenet vß geritten. sunder on alle sorg.
Hug schlůg manlich vmb sich
vnd dette den vinden grossen schaden
vnd het den hertzogen ouch wundt geschlagen.
Er ließ ir keinen on streich von im kummen
die er herlangen mocht
Es lagen me dan .xx. vor im todt vnd nyder geschlagen
vnd sach doch wol
das keyn weren nütz was
so wolt in ouch nyemandt gefangen nemen.
Er hette sich ouch gern von dannen gemacht.
do was er in allen enden vmb setzt.
Zů letst ergreff er sin roß mit beiden sporen
vnd schlůg
vnd stach vmb sich
vnd brach durch syne vinde
vnd rant zů dem wald zů
so best er mocht
Sie rantent im allhyn nach
vnd kam er doch von in
vnd clagt gott
das er syn getrüwen diener vnd basthart alle verloren het
Er ließ das roß
vnd verbarge sich.

#312# Hie was künig Hug von sinem pferd kummen in eynen waldt
er wer villicht sunst ouch erschlagen worden
des er sich doch nit versehen het verretery thůt vil. etc.

DEr künig sprach
O glück was kanst du schaffenn.
Ich byn durch glück in hochen eren vff kummen vnd an dem aller ho:echsten glück rads gesessen gewesen.
nun bin ich am aller nidersten.
O scho:ene küngin Merie es stot sorglich mit mir
ob ich üch yemer me gesehe.
hüt zů tag was ich ein künig
nun byn ich kum ein armer knecht
vnnd bin lyb vnd lebens vnsicher
wolan diß můß alles gott ergeben sin
dem all ding stond in synem gwalt.
Der hertzog was vast zornig
vmb das der künig von im kummen was
vnnd dett in all vmb ser sůchen vnd alle strasse nach rennen.

#313# Hie süchent des hertzogen diener den küng in dem wald
vnd funden sin roß vnd den künig nit

DEr waldt was dick
Der künig was ab gestanden.
er ließ das roß ston
vnd schutt synen harnesch ab in einer dicken hecken von im
vnnd gienge zů fůhs durch die aller dicksten studen
die er fynden mocht.
Dar in behielte er sich
biß es nacht vnd vynster wardt.
Die vinde sůchtent in zů fůhs vnd zů roß
Zum letsten fundent sie sin roß
das sere müed was vnd mit blůt berunnen
das brachtt man für den Hertzogen
vnd sprach der Hertzog.
Ich meyne
Hug sy todt
wir meinen es ouch
sprachen die andern
dann im ist mancher grosser stich vnnd schlag worden
Er sprach
ich will es mynem vettern graff Friderichen schriben
der můß die künigin zů kirchen füren.
dan mir zwifelt nit
er sy todt der buren künig.
er hat sinen hochmůt lang genůg getriben.
Mit sollichen reden sůchtent sie in ein lange zyt im wald
ob sie in yergen fynden mo:echten
wo er lege
dann sie meynten
er were von dem pferd gefallen.
Aber der künig gieng so lang in dem wald
das er vast müed ward
vnd hungert
vnd durste in vast sere.
Zů letst vand er ein cluse
dar in eyn walt brůder sin wonung hett.

Hie kumpt Künig hug zů eyner clusen
dar in was ein waldt brůder
der enpfieng in früntlich
den batt er vmb herberg.

ALso dratt der kunig zů der clusen in
vnd grůßt den brůder tugentlich.
Do in der brůder ersach
er stund gegen im vff
vnd hieß in wilkumm syn
vnd sprach.
Lieber herr wie hat üch der weg her getragen
Ich meyn sicher
ir habent verirret.
der Künig sprach.
Ja ich bin lang in dem gewild ir gangen.
das ich by hungers gestorben bin
vnd bitt üch vmb gottes #314# willen
das ir mich wellent noch hynnacht behalten vnd mir üwer brot mit teilen
dann mich hungert sere.
Gern
sprach der eynsidel.
Also licht brot als ich hab
Es ist schwartz vnnd ruch
ich weiß nit
ob ir es essen mo:egent.
Ya
sprach der künig
lieber brůder langen her.
Der brůder bracht im
der künig aß
vnd sprach.
Fur war brůder ich hab in eynem iar nye besser brot gessen.
Der eynsidel verwundert sich des gastes sere
vmb das er so ko:estlich gecleidet was.
Do der künig gessen vnd den hunger gestillet hett
do danckte er dem brůder sere
vnd sprach.
Ich hab von üwerm brot gessen
das mir ser wol geton hat
gott müß es üch yemer vergelten.
Vff myn trüw Ich soll es üch
ob ich hernach kan
ouch vergelten.
Er zoch sin cleider vß
vnd sprach zů dem einsidel
Lieber brůder ich bitt üch früntlich sere
das ir myn gewandt nemen
vnd gebent mirs üwers an.
Der einsidel sprach.
Lieber herr ir triben üwern schympff mit mir
Ich nem ouch kein gůt
das ich üwer gewandt an dette
so trügen ir ouch vngern das myn.
Jch thůn warlich
sprach der künig
Jch bedarff ir wol
dan ich hab vff dis mal vil vinde
die mir vngünstig sint
von denen bin ich mitt grosser arbeit kummen.
dar vmb wolt ich myne cleider gern verandern vnd mich innen vnkantber machen.
Der eynsidel sprach
Gott vnser herr wo:ell üch behüeten
das ir den vinden nit zů teil werdent
ich hab von den gnaden gotes noch zwen ro:eck vnd zwo cappen
nemen
welche ir wellent vnd ein gůt par gebunden schůch
Der künig nam den alten rock
vnd dett in über sin pantzer an
vnd legt sich nyder in das graß
biß es begunde zů tagen.
Er nam do vrloub von dem walt brůder
vnd kam vß dem walde
vnd meynte naher Orliens zů gen zů syner lieben hußfrauwen der küngin vnd do selbs gar wol zů entpfangen werden.
Er gieng so lang
biß er in eyn dorff kam
do fragte er den weg naher der statt Orliens zů
do #315# wysete man in an eim wasser vff zů gon
biß er keme zů eyner brücken etc.

Hie bekumpt der künig Hug von franckrich in eins walt brůders cleydt synem Constabel
der sůcht in
vnd was im doch vnbekant
vnd die zwen fragten ein ander nach vil sachen
biß sie in kuntschafft kamen.

DIß wasser lieff durch eynen wysen grund
die wisse oder matt gieng er vff naher der brücken zů
als man in gewissen hett.
Do ersach er vff gynner sitten der bach einen riter im engegen riten
in beducht
er solt in kennen
vnd do er naher zů im kam
do sach er wol
das es der Constabel was
dem er sin hußfrou beuolhen hett
vnd verwundert in sere
das er in naher dem lande zů riten sach also eynig
wann er het im  #316# syn hußfrouw vnnd alle sin sachen in gantzen trüwen beuolhen
vnd gedacht in im selbs.
der constabel ist graff Friderichen ouch bewant
vnd ist dem hertzogen von Burgundien ouch gesipschafft halb bewant
der mich gestern ermo:erdet vnd erschlagen wolt haben
wer weiß
er mo:echt villicht von diser verettery wissen vnd sich mit im vereinigt haben
ich weiß schier nit wol
welchem ich vertrüwen soll
ich will mich im nit zů erkennen geben
ich erfare dann an im ander mere
ob er vmb myns nutz willen oder schaden so ernstlich vß geritten sy.
Der graff von dampmartin reit über die brücke
vnd do er zů dem künig kam
bleib er still halten
vnnd grüßte in
vnd sprach.
Lieber brůder wannen kummest du.
Er antwort im
vnd sprach
Jch kum vß dem wald
do ich myn wonung hab.
Der graff sprach
frünt haben ir nit geho:ert
wo der künig von Franckrich sy
oder zů fynden were.
Der brůder sprach
Man saget
er sy todt
der hertzog asselin von burgund hab in erschlagen
als er von Dylon gen langers zů riten wolt
do erschlůg er den künig vnnd alle syne diener
das nit einer dar vonn mocht kummen.
Lieber fründt
sprach der graff
das sint nit gůte mere
wissen ir wol
das es war ist
Ya es ist nit gelogen leyder
ich was nit verr do von
also das ich es mit mynen ougen hab gesehen.

Hie stünd künig hug schappler in des waltbrůders cleydt zů reden mit synem Constabel
vnnd versůcht in wol mit reden
zů letst gab er sich im zů erkennen
do sagt im der constabel
wie es vmb syn liebe hußfrouw die küngin stünd.

NUn do der graff das geho:ert het
Er ward eyn betrübter man
vnd hůb an zů weynen
das im die trehen über sin wangen herab flussen.
Do der künig das ersach
do hett er in vil lieber dann vor
vnd sprach zů im.
Lieber herr gehalten #317# üch nit so übel
ist der künig todt
üch soll wol ein ander künig werden.
Asselin der hertzog mo:echt nun wol ein künig werden
so was der künig ouch von cleinem adel
als man saget
dar vmb haben in ouch die herren gehasset.
Der graf sprach
des geschwige lieber fründt.
Ist er also vmb sin leben kummen
so ist es doch yemer schad
vnd wo:ell gott siner selen barmhertzig sin
bessern künig hat man in disem rich nye gesehen ein gerechter manlicher frummer her
es würt nümer keyn so herlicher noch wesenlicher künig in Franckrich
also er gewesen ist.
Vnd do der ku:enig in also versůchte vnd getrüw vandt.
do zoch er die kogal oder die kappe von synen ougen
vnnd gab sich ym zů erkennen
vnnd sprach.
Ir do:erffent den künig nit sůchen
er ist hie.
Der graff stunde bald ab dem pferd
vnd nam synen herren den künig in sin arm
vnd vmbfienge in mit grossen fro:eden
vnd verwundert in
das er sich vercleidet hett.
O herre
sprach er
üwer sachen stellen sich vast übel
üch geschicht grosser schad an allen enden.
der künig erschrack
vnd sprach
Sagent mir
wie geet es üch zů Orliens
was tůt die küngin
da kan ich üch nit von sagen
sprach der graff
der meyneydige bo:eßwicht graff Friderich hett sie mit gewalt genummen
vnd sie mit im hyn weg gefůrt.
Die frummen burger warent vns gern zů hilff kummen
vnd hattent sich gewapnet
die hett er by alle erschlagen.
die andern entrunnen ym.
Der graff sagt dem Künig alle sachen
wie es ergangen was.
Der künig ersüfftzet tyeff in synem hertzen
von grossem iamer vnd leid mocht er eynen schritt nümme gon.
Ach edler graff
sprach er.
Es schickt sich nun alles zů verlust vnd vff das aller vnwegst
Asselin wolt mich zů letst geleiten
vnd verriet mich
das mir alle myn dyener sint erschlagen.
Nun hab ich ouch myn liebe hußfrow verlorn
wie mo:echt mir yemer leyders geschehen
Jch hab doch nicht me
so mag ich nun das künigrich #318# nit woll behalten
dan ich weiß nit me
wem man getrüwen soll.
Jch will recht vsser land ryten gen Venedig
da fynde ich myne sechs sün
zů denen will ich mich halten.
die andern vier sint by mir todt bliben
gott sy iren selen gnedig.
Ich will zů Drogne vnd benedict vnd in helffen striten wider die heiden
ich hoff
sie nement mich gern vff für ein soldner.
Der graff sprach
Herr ir sint nit vff rechtem weg
das ir üch selbs also myß tro:esten vnd übel gehalten
lassent den vnmůt gewerden. vnd gedencken
wie ir üch des grossen schaden erweren mo:egen.
Vnd ob das so bald dennocht nit geschehen mo:echt
das ir doch das ander vnderstont doch zůbehalten
Jr sint doch vnser rechter künig mit willen aller fürsten gesacriert worden
so habent üch alle fürsten geistlich vnd weltlich in dem gantzen künigrich gehuldet
vnd sint üch hilff pflichtig vnd schuldig.
Die beschribent von stund
vnd haben rath mit ynnen
wie man disen sachen nach gon soll
vnd das ir üch an yn rechen mo:egent.
ich getrüwe
es sint noch so vil frummer lüt im künigrich
den dise vntrüw vnd bo:eß übel datt leit sin soll
vnd mit allem fliß dar wider sin werden etc.

Wie der constabel künig Hug schapplern ein rath gab
das er die küngin wider gewynnen solt von graff Friderichen
der sie dan in handen het.

DEr künig sprach
Jr redent recht
sie solten mir billich vnderthon sin
so bedunckt mich
die aller mechtigsten vnder der kronen sint mir gehaß
vnd vergessent eyde vnd eren
Jch meyn wol
wer ich yetzundt todt
sie solten mich lützel clagen.
Verflůcht sy die stund
in der ich das künigrich ye an mich genam
ich wolt
das ich in dem strit erstochen wer worden
Der graff sprach
Lieber herr nit also Gehalten üch #319# wol
ich will mit fliß vnd mit ernst dar an sin
das üch die küngin
ob gott will
wider werden soll
vnnd ich weiß den graffen recht zů betriegen.
Der künig sprach.
so rathen mir
wie soll ich doch dem tůn vnd die sachen angriffen
dan ich kan von rechtem leid vnd betrübnüß myner vernunfft noch synn nit gebruchen.
Der graff sprach
Herr so raht ich üch in gantzen trüwen
das ir sollent den nechsten weg gen Pariß zů
do gond in üwers vettern Symons huß in disem cleidt
das ir an habent
Do thůnd üch heimlich verhelen
das man üwer nit ynnen werde
vntz das ir vonn mir gewisse botschafft ynnen werden
So will ich riten gen Throy zů graff Friderichenn dem bo:eßwicht
vnd will mich im in genade ergeben vnd früntlich gegen im erbieten.
Er ist myn moge
vnd würt mir volgen.
So will ich dann die sachen mit der küngin übertragen
das wir dise obentüre subtylich zů wegen bringen mo:egent
dann er hat falschlichen an vns allen geton
gott der almechtig fůge alle üwere sachen zů dem besten
ich soll es yemer me verdienen.
Der graff der sprach
Her künig ir mügent üch wol an mich lassen.
Dann ich will ye vnderston dar nach zů arbeiten vnd üch hilft bewysen
Gond ir hyn gen Pariß
vnd thůnd
als ich üch geraten vnd beuolhen hab.

Hie gieng der Künig gen Pariß in den armen cleidern in synes vettern Symons huß
vnnd der constabel der graffe reit gen Throy sinem fürnemen nach.

DO mit do schiedent sie sich.
der künig gieng so lang
biß er gen pariß kam.
Es was an eynem abent.
Er gieng in syns vetter Symontz huß
der erkante den künig nit.
Er sprach
Brůder was hetten ir gern.
Der künig gab sich synem vettern heymlich zů erkennen
vnd sagt im alle vergangene sachen.
Symon was der meren vast betrübt
vnd behielte den #320# künig heymlich by im.
Hie will ich den künig lassen
vnd sin ein wile geschwigen.
Vnd will sagen von dem graffen von dampmartin
der gen Throy reit
vnd vnderwegen manchen gedanck het
wie er dem graffen syner boßheit mo:echte vergelten
vnd gedacht dick in im selbs
Jch meyne nit
das ich sünd do mit tůn mo:ege einen bo:eßwicht zů hyndern vnd eynen gerechten zů fürdern.
Er reyt gen Throy
vnd gieng vff den Palast zů graff Friderichen
vnd grüßte inn fründtlichen.

Hie kumpt der constabel gen Throy zů graff friderichen in sinen palast
vnd ergibt sich an in sin diener zů werden.

DEr graffe sprach zů im
wie geto:erffen ir so ko:en sin her in zů kummen.
ich merck woll
das ir in keym gůten hye sint
ich sprich by myner trüwen
Jch neme eyn cleyns
vnd dette üch in stücken zerhouwen
machent üch schier von hynnen
es ist üch gůt.
Der graff sprach.
Her friderich ich bitte üch
das ir nit zürnent
lassent mich mit üch reden
Jch hab bißher dem künig vnd der künigin gedienet
dem ich mit huldung vnd eyde bewant was
dem ich genůg thůn müst
Nun hab ich in warheit verstanden
der künig sy todt
vnd hab in Asselin von burgund erschlagen mit allen den synen
Die wil nun die sachen also gelegen sint
so ist es ein notturfft
das man ein künig in Franckrich habe das rich zů verrichten
so habent ir ouch die küngin in üwerm gewalt
so ist ouch in allem franckrich keyner also mechtig also ir
vnd byn darumb her kummen üwern willen dar in zů erfaren
wolten ir die küngin eelichen zů kirchen füren vnd ir hilff vnd trüw bewisen
wolte ich mich mit üch vereynigen vnd mich in üwern gnaden ergeben vnd üwer diener syn.
ich will üch ouch zů sagen
wan ir gen Reins riten wellen die kron zů holen #321# vnd üch lassen sacrieren .xx. tusent mann
die ich üch vff myn kosten zů dienst bringen will etc.

Wie graff Friderich dem Constabel clagte
das im die küngin nit fründtlich wolt syn.

DO graff Friderich das vernam
Er antwort im
vnd sprach.
Lieber Neue üwer hilff ist mir not
vnnd will üwer erbieten zů grossem danck haben.
Aber eins betrübt mich
Die küngin will iren willen nit dar zů geben.
sie sitzt über tag in der kamern
vnnd thůt nit anders dan weynen
ich kan ir nit so lieb gereden oder erbitten
das sie mich fründtlich in iren arm nemen will.
Der graff sprach
sie thůt es villicht darumb
das ir herr todt ist
das betrübt sie
Ein getrüwes wip kan irs mans todt nit so bald vergessen.
doch mo:echt ich mit ir gereden
ich riete ir
das sie es gott ergebe.
Wann es ist ein wares sprich wort
Welchem leyt widerfert
vnd das zů hertzen leget
der hatt zwen schaden.
Vff myn trüw
sprach der graff friderich
Jch wolt ir gern vil gůts tůn
so will sie mich weder gesehen noch geho:eren
Der graff von Dampmartin sprach
Herre die sachen můß ich zwüschen üch beiden richten vnd ettwas gůts dar zů reden
ob sie vß dem vnmůt zů bringen were.
Sie giengent mit eynander zů der küngin.
der graff vonn Dampmartin neygte sich gegen ir
vnd grůßte sie.
Do in die küngin ersach
sie sprach.
O fründt myns hertzen Gott gebe üch wol zů leben
das ir mich armes wib kummen schouwen
die voll kummers vnd betrübnyß ist
O fründt myn herr der künig ist todt vnd yemerlichen verrathen worden vnd ermo:erdt
Nun will mich diser bo:eßwichte zů der Ee nemen
ich will vil lieber sterben.
Die küngin hett geweynet
das ir die ougen rot waren.
Graff friderich bat in mit der küngin zů reden
ob er ir das leyt vß dem synn bringen mo:echt
vnd das sie sich in sinen willen gebe
vnd gieng er hyn
vnd ließ also den constabel alleyn by ir.
der fůrte sie in ein fenster besunder.

#322# Hie kumpt der Constabel wider zü der künigin
zů deren in graff Friderich füret
vnd bittet in mit ir zů reden
das sie sich in synen willen ergebe.
do sagt der Constabel ir heimlich
das der künig nit todt were vnd alle sache
wie er by ym wer gewesen.

DEr graf sprach
frouw sint zů gůtem friden
vnd gehalten üch wol.
Myn herr der künig ist nit Sche todt
Jch hab in funden in eyns walt brůders kleyt
vnd het er sich mir nit geoffenbaret
ich het in nummer erkant
vnd ist heimlich zů Pariß
vnd bin von im gescheiden
das ich her riten soll zů üch
vnd ich hab vil mit dem graffen geredt
vnnd ich rahte üch
das ir keynen vnwillen fürbaß me gegen im an nemen
vff das bas wir vnsern anschlag dester bas mügen volbringen
vnd das mir kunt werde der tag
wann er üch zů kirchen will füren
So will ich
ob gott will
schaffen
das der Künig ouch zů der brulouff kummen soll mit sollicher macht
das er in allen denen den rechten lon soll geben.
Diser rede erfro:ewte sich #323# die künigin in irem hertzen
vnd sprach.
Jch halt üch für mynen lieben vatter vnd getrüwen fründt.
Jch getarff ouch wol thůn
was ir mich heissen
vnd solt es mir an myn leben gon.
Dar nach schickte er nach graff Friderichen
das er zů im keme vnd zů der künigin.
Vnd das geschach
Er kam
vnd gru:eßte die küngin vnd ir iunck frauwen
vnd sprach lachende zům grafen.
Lieber neue Jch clage üch
das mir die künigin nit früntlich will sin
sie wolt mir nye ein gütlich wort zů gereden.
Der constabel antwort
vnd sprach.
Lieber herr vnd lieber neue das sollen ir nit verübel haben
Nach dem als mich bedunckt.
so ist sie sere betrübet gewesen.
Jch han sie ettlicher massen vnderwisen.
Also sprach myn genedige frouw
sie wo:ell mir volgen.
Wolan
sprach der graff friderich.
Will sie mich mit willen zů der ee nemen
ich will sie mit dem gantzen land Schampanien bewidmen
Die küngin sprach.
Herr mir ist sicher not gůts rahts zů volgen
Jch will mich in üwern willen ergeben
vnd was ich mit eren getůn mag
Des ward graff Friderich im hertzen fro.
vnd danckte des dem constabel sinem neuen sere
vnd nam in mit der hand
vnd fůrt in vff ein ende.
Jch mercke nun das
das ir myn frundt sint.
Ratent mir fürbaß in disen sachen
wie ich im thůn soll.
Er antwurt im.
Jch kann nit anders geraten
dan das ir sie zů kirchen füren
so fallet üch dann von recht das künigrich zů
vnd würt üch das vnderthenig.
Aber ir müssen es zů vor üwern fründen verkünden Asselin von Burgundien vnd andern üwern mogen vnd fründen.
Schicken üwer herholt in das rich.
vnd thůnt sie offenlich vß rüeffen üwern hoff.
So kumpt das volck allenthalben her zů
vnd nach dem by lygen sollent ir von stundt gen Reins ritten
vnd lassen üch do sacrieren.
Vnd wan das geschehen ist.
so ritent dan gen Pariß.
Der graff sprach
Vff myn trüw do ist grosse sorg by das alles zetůn.
Vnd nach mynem rath ducht mich besser
das ich die frauw hye in mynem land heymlich zů kirchen fůrte
vnd nit offenbarlich verkündt dan alleyn myn nechsten fründen
#324# vff das ich von nyeman überfallen noch beschedigt würd.
Der constabel sprach.
Neue vff myn trüw das wer der künigin ein cleyn ere erbotten
sie ist eins grossen hoffs wol würdig
so getarff üch nyemand kein widerstant thůn.
Wo ir nit küniglichen hoff hieltent
yeder man würde das sin dar zů sagen
vnd meyntent
ir liessen es durch forcht oder durch carckheit
Jr sint doch wol gefründt in dem künigrich
so ist der künig todt
wenn wolten ir besorgen oder forchten.

Wie der constabel graff Friderichen riete
das er offenlich hoff solt halten zů Montmiral in einer vesten cleynen statt.

ES sprach graff friderich.
Jch will üwers rahts volgen
vnd duncket mich ouch
das best sin.
Jch will den tag benennen
vff dem der hoff sin soll.
Herre
sprach der constabel.
Dise statt ist vast wyt vnd groß
vnd mo:echt sich frembds volcks hie in behalten durch über louff vnd ander sorg zů versehen.
So duchte mich gůt syn
das ir den hoff leiten
vnd bestympten gen Montmyral im brie.
das ist ein cleyn gůte statt
vnd geho:ert üch zů
ir habent do selbst zů gebieten vnd zů verbieten
lassen die küngin dar geleiten
vnd bestellent
das nyemand von frembden lüten in gelassen werd dann üwer nechsten fründ vnd moge.
Der Graff sprach
Jch volge üwers rahts
vnnd verlaß mich gentzlich an üch
vnd bitte üch früntlich
das ir die sachen fürbas ordinieren
vnd bestellent
als üch gůt duncket
Jch will es vmb üch verdienen
soll ich leben.
Also beschlussent dise zwen graffen die sachen gantz.
Vnd vff das letst wart sinen fründen geschriben
vnd die statt vnd der tag benant.
Der bottschafft vnd gůter meren fro:ewten sie sich alle
vnnd staltent sich vff das aller ko:estlichste #325# dar by zů kummen.
Graff friderich bestalt sich ouch vff grossen kosten
was man dan zů hochzyt bedorfft
alles gen montmiral vnd da hoff zů halten.

Hie schickt der graff von Dampmartin der constabel künig Hugen ein botten von allen anschleg der hochzit
vnd wie er sich halten solt vnd kummen vff die hochzit.

DO dis alles an geschlagen vnd geordenieret ward.
Do gieng der graff von dammartin an eyn heymlich ende
vnd schreib disen anschlag vnd alle sachen dem künig
vff was tags er sin hochzyt haben wolt zů montmyral im brie
das er sich dar noch wußt zů richten.
Den brieff beualhe er zů geben Symon dem richen metziger in sin handt
vnd sprach zů dem botten
das er ernstlichen die botschafft würbe
es solt im wol gelonet werden
vnnd solt nun ouch ein antwort wider bringen.
Diser knecht fůrt den brieff gen Pariß
vnd gab in Symon dem metzger in sin handt
der bracht in vonn stund synem vettern dem künig
dar an gesach der künig bald
was er zů den sachen thůn solt.
Er was der botschafft von hertzen fro
vnd hieß dem botten wol bieten
vnd sprach heimlich zů synem vettern
ich hoff von den gnaden gottes
myn sachen sollent besser werden
Der constabel schribt mir
graff Friderich welle myn hußfrouw zů kirchen fůren
Jch will in beston ein brut gab zů schencken
die ym nyemer gůt getůn soll
ich künn es dan nit zů wegen bringen.
Sie wissen alle nit anders
ich sy todt.
Der künig schreib mit syner handt dem graffen ein antwort.
Syn vetter symon nam den brieff
vnd bracht in dem botten
vnd sprach
du solt disen brieff nyemand geben dann dem graffen von dampmartin in sin handt
vnd zoch sin tesch vff
vnd schenckt dem botten wol #326# .xl. kronen.
Der bott danckte im sere
vnd kam mit disem brieff gen montmyral
Der künig sprach zů Symon
lieber vetter Jr sollent beston vff zů bringen hye zů Pariß
was ir von reisigen vff bringen mo:egent
das sie biß nechst mentag bereit sint üch zů dienen
vnd nicht sagent von mir.
Symon sprach
Lieber herr habent kein sorg
ich soll üch lüt genůg bestellen.

Wie graff firiderich mit .ix. hundert glenen die küngin geleitet gen Montmyral vff den hoff
den er ko:estlich da halten wolt.

NUn kum ich wider an graff Friderich
der hett wol .ix. hundert glenen.
Mit den reit er gen Montmyral
vnd fůrte die küngin mit ynnen da hyn.
do vertribent sie die nacht mit vil kurtzwyl
An dem andern morgen
das was an eynem mentag
kam Asselin von burgundien
vnd bracht mit im ein iungen graffen von Brabant. den graffen von Sonsorie. vnnd #327# den graffen vonn Rommy.
Es kament dar so vil ritter vnd knecht
das alle hüser in der statt voll warent.
Der graff von dampmartin gedacht in synem hertzen.
O gott was fynen dubhuß ist diß
herr der künig würt ein hübsch weydspil haben.
Nun ho:erent
was er dette.
Es waren an der statt dry porten
deren dett er zwo beschliessen
vnd nam die schlüssel zů im
vnd sagt das graff friderichen
wie er die zwo porten beschlossen hett
vff das sie von nyemand über fallen oder ouch geweltiget würdent.
Der dritten porten wolt er selber war nemen
das nyemant in gelassen würde dann sin nechsten fründ.
keme aber morn yemandt
der rennen oder stechen wolt
den wolt er in lassen.
Dis dett der graff alles darumb
das er sin sachen dester bas zů weg bringen mo:echt.
Also wan der künig keme
das er das falsch verreters volck vnd geschlecht alles by einander fynden mo:echt.
Dar vmb beschloß er die statt
das nit alle menglich by dem schympff sin mo:echte
der nit dar zů gehorte.
vnd ob der künig mit lützel lüten keme.
So were er doch den selben in der statt stark genůg
vnd vor überlouff der vssern vnbesorget.
Jn der bürg was die küngin vnd vil scho:ener frowen vß dem land by ir vnd graff Friderich
vnd hetten mancher hand kurtzwilen mit dantzen vnd singen vnd allerhand seyten spil
biß man zů hant solte gon schlaffen.

Hie hett Symon der rich metziger eynen grossen gezüg vff bracht
vnd ritt mit innen künig Hug synem vettern zů helffen
der dan selber heymlich vnder dem gezůg was.

Symon der rich metzger hett dem künig bestelt zwo:elff hundert vßerlesen ritter vnd knecht
die alle vß pariß ritten an eynem mentag spot
als die sun vndergieng.
Der künig reit mit sinem vettern Symon
vnd kante in do nyemant
Symon kam für die statt
do fand er die ritterschafft ym velde #328# sin beyten
Er grůßte sie
Sie danckten im.
Er sprach zů innen.
Myn lieben herren Nun welle vns gott geleiten.
Sie machtent ir ordenung
vnd ritten hyn die nacht
das sie an dem dynstag zů morgen früw waren in eynem wald
der nahe by der statt montmyral lag
Sie wißten ouch alle nit
das der künig vnder in was on alleyn Symon des künig moge.

HJe kumpt hug schapler der Künig zů Franckrich mit synem gezüge biß gen Montmyral in einen waldt vor der statt
vnd kumpt der Constabel zů innen in den selben waldt
vnd gab in bescheidt
wie sie sich halten solten.

HJe stunden sie in dem wald zů fůß ab
Vnd sprach do Symon
Lieben fründ růgen
vnd halten üch still.
Sie bunden ire pferd an die bo:eum
vnd bliben also ligen etc.
Die lassen wir ligen
vnd sagen vonn graff Friderichen.
Der graff Friderich der rüstet sich in der bürg
vnd dett man die küngin an
dann sie solt ir hochzyt an dem selben dinstag halten
Do #329# zwüschen reit der graff von dampmartin on leder hosen vnd on sporen zů der statt vß
als wolt er das volck vor der statt besehen.
Die lagent vor der statt
vnd schlůgen gezelt vff
vnd machtent hüten für sich vnd ire pferd
vnd waren alle vnmu:essig.
Der graff kam in den waldt
dar in er den künig bescheiden hette.
der was nun do in grossen sorgen.
Als er zů dem wald nahet
der künig nam des acht
vnd reit im schnelliglichen engegen.
Sie grůßten eynander
von stund sprach der künig
Lieber fründt was thůt myn frou die küngin.
Vff myn trüw
sprach der graff
es geet ir wol
Sie hett schier zwen herren für eynen.
Sie ist an geton
man soll sie schier zů kirchen füeren
dem hertzogen vnd graff Friderichen mag nyemant an freüden glichen
sie lebent in hohen eren. Desglichen alle ir fründ vnd mage.
Der graff sprach.
Herre habent ir üch bestalt
als ich üch geschriben hab zů disen sachen.
Ja
sprach der künig.
Jch hab lüt genůg.
Der graff sprach
So rüstent üch
so bald als man zů meß gelütet.
vnd so man zů vnserm herren clopffet
das ir dann schnelliglichen zů der porten zů ritten
Jch will an der porten sin vnd üch selbs in lassen
dan myn frouw die küngin beitet üwer in grossen engstenn.
Der künig sprach
Gott der almechtig wo:elle üch vor leid behüten.
kerent wider vmb
wir wo:ellent vns
so es zyt würt
nit sumen.

#330# Hie fürten zwen graffen die küngin köstlich gezieret zů kirchen
vnnd gond ir vil busonen vnd seiten spil vor vnnd nach
vnd wolt man sie da vor der kirchen nach ordnung geloben vnnd in segnen.

DEr graffe reyt widerumb in die statt.
er kam in die burg die herschafft zů beschauwen.
do zwüschen hett man zwey mal zů messen dar gelüt
do fůrt man die küngin zů kirchenn kůstlich gezieret.
Der hertzog Asselin von burgundien fůrt die küngin zů einer siten vnd eyn graff genant Gottfrid zů der andern siten.
Do horte man mancher hand syten spyl Trumpten. Pfyffen. Taburen vnd fleuten des on zale
das do was vß allen landen.
Do der graff vonn dampmartin vernam
das sie giengen zů der kirchen.
do gieng er zů der porten
vnnd bleyb dar by.
Der künig Hug was zů sinen lüten geritten
vnd ließ sich erkennen
vnd grůßte sie
vnd sprach
Myn lieben fründ myne hußfrouwe ist mir verreterlich genummen worden
die wolt ich gern wider holen
dar zů #331# bedarff ich üwer hilff.
Do sie iren herren den künig gesahent
sie wurdent alle fro.
dann sie wußtent nit anders
dann das er todt wer.
Sie antwurten
Herr wir sint hie üwern willen zů tůn
vnd by üwern gnaden sterben
vnd genesen.
des danckt in der künig früntlich
vnd ritten vsser dem wald
vnnd ordenierten ir volck hart by eynander zů riten.
Jn dem so lütet man
vnnd clenget zů vnserm herren gott.
Sie ritten schnelle zů der porten zů.
Der graff von dampmartin
der ir warten solt
hette synen harnesch an gethon vnd in syner handt ein gůte strit axst
Der künig rüfft.
Oho portner laß in.
Das soll geschehen
sprach der graff
Jr kumment zů mal recht
sehent ir die kirchen
da ritent zů
dar inn fynden ir hertzog Asselin vnd den graffen Friderichen vnd ander ir fründ.
Als sie üch gethon habent
also thůnd in ouch wider
vnd schenckent yeglichem ein streich von der brut wegen.
Der künig sprach
Jch will innen vngeschenck nit lassen.
Sie erstachent erst mals die portner
vnd beschlussen die porte hart zů.
Der graff von dampmartin nam die schlüssel mit im
vnd gieng schnell an die burg port
vnnd nam die ouch yn
das keiner dar yn entgon mocht.
Der künig kam schnelliglich für die kirche
Er stund ab zů fůhs
vnnd gieng dar yn.
So bald er graff Friderichen ersach
er sprach zů ym
Herr ich byn vngeladen zů üwer hochzyt kummen
Jch will üch eyn brutstück schencken.

#332# Hie kumpt hug schapler der Künig zů Franckrich mit synem volck für die kirch
vnd schlagen gar nohe alles das zetodt
das sie in der kirchen funden
vnd graff friderich vnd der hertzog Asselin von burgund fluhent vnder die frouwen
aber sie wurden doch gefangen.

HUg der künig nam syn strit axst
vnnd schlůge vff die brut lüt
Sie erschracken also sere
das sich nyemands zů were stalt.
dann wer enttrynnen mocht
der dett es.
Graff friderich kam zů eynem neben thürlin vß
vnd wolt entrunnen sin.
aber die kirch was gantz vmb stelt mit gewapten lüten
das nyemandt dar vß mocht vngeschlagen oder vngefangen kummen.
Der hertzog kam ouch vß der kirchen
do begegnet im einer
der schlůg in mit eynem kolben zů der erden.
Sie růfften alle
schlahen todt
er sy herr oder knecht.
do hett man geho:ert ein iemerlich geschrey vnd grosse not.
Man gieng in #333# der Kirchen in dem blůt vntz über die füeß.
Die frouwen die wurdent alle mit blůt gesprenget
dan ettlich flůhent vnder die frouwen.
Graff friderich vnd der hertzog wurdent beyd gefangen
vnd ir diener lagen alle todt.
Der künig gieng zů syner frouwen
vnd nam sie früntlichen an sinen arm
vnnd küßte sie an iren mundt
vnd sprach
Frouw graff friderich het übel an üch gefaren
er solt üch billich wider zůhuse heim bracht haben.
so bedunckt mich
ich můß üch selber holen.
Die küngin sprach.
Gott sy üwer lon
Jch hab sicher vil kummers vnd schrecken erlitten.
Aber so ich üch wider hab
so will ich alles leids vergessen.
Der künig sprach.
Myn hertze liebe hußfrauw es soll von den gnaden gottes besser werden.
Sie giengent mit eynander in die burg
vnd assent die selbe kost
die zů der hochzyt bereit was
vnd detten in allen vast gütlich.
Vnd als der hertzog Asselin vnd graff Friderich gefangen waren
vnd alles volck
das in zů gehort
erschlagen was
als ir geho:ert haben.
Do lieffent die frantzosen
vnnd nament do vil ko:estlicher cleynot
vnnd nam yeglicher
was ym werden mocht.
Die küngin fůrt man in die burg mit den andren edeln frouwen
die warent sere betrübt vmb yre fründ
die innen erschlagen waren.
Der künig tro:est sie gütlich.
Eyn teyl warent fro:elich. die andern trurig vnd leidig.
Man saß zů tysch
vnd waren frůlich vnd wol gemůt.

#334# Hie sitzet der künig vnd die küngin mit iren dienern zů tysch in dem sal
vnd hatt lassen graff Friderichen vnd den hertzogen von burgund an ein süle binden
vnd müßtent sehen
wie künig Hug by der edlen Küngin zů tysche saß.

DEr graff vonn Dampmartin
der ouch constabel was
der det den hertzogen von burgundien vnd den graf friderichen bynden an eine süle vor dem künig vnd künigin.
vnd dett do vor ynnen pfyffen vnd trumpten vnd vast vor ynnen hoffieren.
Do der hertzog vnd graff also geschmehet wurdent
das gieng in gar tyeff zů hertzen.
vnd wurden in yre ougen über gon.
Graff friderich sprach zů dem grafen von dampmartin.
O du schno:eder graff wie hast du mich so yemerlichen verraten
des soll man dir billich schand nach sagen.
Der graff von dampmartin sprach.
Sagen mir nicht von verretery
Jch habe üch bezalt
do mit ir mir gemessen haben
wan ir haben myn frow die küngin
die mir beuolhen was zů hüeten
mit #335# vntrüw verretery vnd besunder on alles absagen genummen vnd ir armen burgern ellenglichen ermo:erdet
vnd haben do mit geton felschlich vnd wider üwer ere vnd eyde.
Nun hab ich gefüget
das ich dem die küngin wider gelibert hab
der mir sie in trüwen beuolhen hett.
Do man gessen hett
hůb man die tysch vff.
do samlet der künig syne ritterschafft
vnd begerte an sie im rath zů geben
was er mit den zweyen gefangnen thůn solt.
Symon der rich metzger was kantzler am hoff
der sprach
Herr wo:ellent ir mir volgen
so fürent sie mit üch gen paryß
do lassen üwer hoffman über sie vrteln
das würd üch ein grossen lob bringen.
Der künig fragte fürt vmb Constabel
was rathen ir.
Der graff antwurtet
Herr ich bitte üch
das ir es nit verübel habent
oder zů vndanck nemen wo:ellen
das ich üch raten will.
Wo ir dise zwen gefangen füren gen Pariß
so werdent ir moge vnd fründe allenthalben zů üch kummen
vnd werdent flyßglich für sie bitten
ob sie zum tod geurteylt würden.
versagen ir in dan sollichs
so werdent sie haß vnd nyd vff üch haben.
Lassen ir sie dan by leben den fründen zů eren
so mo:echte üwern gnaden aber gro:esser schade her nach dar von kummen
nit gebent in eyniche frist
thůnd sie von stund hyn richten
habent ir nit schadens genůg vnd schmachheit von innen erlitten vmb vnschuldt
Jnnen ist fürbas nit mer zů getruwen noch zů glauben.
vnd do mit schaffent ir
das sich ir fründe des nümmer do:erffent an genemen zů rechen.
Sie růfftent alle
Volgent dem Constabel in den dingen
er hat wol vnd recht gerathen.

#336# Hie ließ Hug schappler der künig die zwen fürsten die ko:epff ab schlagen
vnd ließ sie aldo zů Montmyral in vnser lieben frauwen münster in eyn grab legen.

Der küng sprach
So weiß ich nit mer herin zů reden
sie sint ouch vorhyn an mir trüwloß worden
das bringet innen eyn bo:esen glouben
Thůnd innen von stunden an yre ho:eubter ab houwen.
Hie mit fůrt man dise zwen fursten hyn ab
vnnd schlůg man in ir ho:eubter abe
vnd wurdent in vnser lieben frauwen kirch vor dem fron altar begraben.
Sie vertribent die nacht mit vil freüden
vnd schlieff der künig by der brut.
Des andern tages dett der ku:enig yetgliche frouwe in ir heymůt füeren vnd geleiten.
Darnach reyt er gen Pariß
vnd fůrt die kúngin mit im
da selbs wolt er synen stadt halten.

#337# Hie waren hug schaplers sechs sün mit den vor genanten zweien künigen wider die heiden gezogen
vnd erschlůgent den Soldan selber vnd by achtzig tusent.

ALs nun sin sechs sün mit Benedict vnd Drognen den zweien iungen küngen zů dienst vnd über den Soldan ziehen wolten
als vor gesagt ist
da die zwen fürsten vß dem land Franckrich heym zugent.
Do fundent sie den Soldan in irem land lygen über den Cristen.
do ward von beiden partyen ein stritt beredt vnd vff einen namhafftigen tag bestympt.
Der stritt gieng ouch für sich
vnd geschach ein grosser grusammer strit.
Aber gott der almechtig der schickt syn gnad den cristen
das sie den soldan mit allem sinem volck erschlůgen
vnd gewunnen den strit
Der heiden ward wol hundert mal tusent erschlagen.
Ein künig vnder den heyden was genant Brandon
der entgieng innen mit etlichen heiden vff das mere
die kament hyn weg.
die andern wurdent all erschlagen.
künig Hugen sün erwarben do grossen lop vnd ere.
Sie gewunnen alle groß gůt
vnd fůren herüber wider zů Venedige zů künig Drogne
der batt des künigs Hugen sün
das sie ym iren vatter sere grůßten
vnd synenn willigen dienst sagen soltent.
Des glichen batt ouch Bene. von Vngeren.
Die frantzosen namen iren gewynn
vnnd machtendt sich zů schiff
vnd fůrent biß gon marsilien
da zugent sie über land yeglicher in sin heymůt
vnd fůrten grossen schatz mit in
den sie gewunnen hetten.
Die sechs basthart ritten mit einander gen Pariß zů
do funden sie iren vatter den künig
vnd sagten im vnd der künigin von Drogne vnd von Benedict iren grůß vnd willigen dienst
vnd sagtent in alle ding.
wie ir sachen gegen den heiden wol vnd glücklich ergangen were.
Der künig was der gůten mere vast fro
vnd entpfieng syn sün erlich vnd tugentlich.
Er behielte sie by ym
vnd bracht sie zů grossen eren
vnd begabte sie mit herrlichen stetten vnnd gůten schlossen etc.
Jn sollichem wesen regiert Hug das #338# künigrich in gůtem friden
vnd gewan vil kinder mit der küngin.
Vnd sagt vns die geschrifft
das er ein closter zů Pariß in der statt machen ließ
vnnd nante das zů sant Maglorie.
Also regiert er.ix. iar.
Dar nach verschied er von diser welt
vnd wardt zů sant Maglorie begraben
vnd erlich nach küniglicher ordenung bestatet
vnd Ruprecht sin eltster sun der ward nach im künig zů Franckrich.
Des regiment man ouch fyndt in der franckrichschen kronick.
Hie endet sich dise hystory von dem werden künig Hugen vnd andern fürsten vnd herren
den gott gnedig sin wo:ell vnd vns allen
Amen.

Hie ward der kön vnd manlich künig Hug begraben
vnd seliglich bestatet dem gott vnd vns allen wo:ell gnedig syn

#339# In dem iar.M.vc. nach Christi vnsers herren geburt vff frytag nach sant Adolffs tag ward diß büechlin getrückt vnd seliglichen geendet durch Hans grüningern in der keiserlichen fryen statt Straßburg.