I: einfach auch ähm bitten, ähm praktisch genau wie letztes Mal, mir ähm wieder hm möglichst konkret ähm die- die Situation, über die wir letztes Mal gesprochen haben, nochmal- also den Konflikt nochmal zu erzählen, so wie Du ihn erinnerst oder wie er Dir jetzt erscheint. E: okay, wow. ähm- I: +(lacht) E: (lacht)+ okay. also, der ist jetzt natürlich wirklich schon etwas ähm blasser auf jeden Fall- I: ja. E: aber ähm also, es ging darum, für meinen ähm Chef, also für das Unternehmen, wo ich arbeite, eine Webseite zu gestalten, und ähm da ich selber nicht programmiere, sondern nur gestalte, ähm musste ich eben mit einem Kollegen auch aus der Firma zusammenarbeiten- I: hm. E: und ähm gleichzeitig ist das auch mein Kollege ähm, während wir da beide sitzen und so im Grunde Callcenter-Dienste machen- I: hmhm. E: also telefonieren, ähm, was aber jetzt eher unwichtig ist, also w- ähm (holt tief Luft) und ähm das Problem war einfach, dass ähm- dass e- mein Chef ähm das so gelöst hat, dass er gesagt hat, ähm ähm: „macht Ihr das mal unter Euch aus, also ähm sag‘ Du *117, was Du brauchst.“ +und- I: hm.+ E: ähm *117 ähm ist eigentlich kein Programmierer, sondern hat ähm einfach ‘n Seminar ähm zwei Tage als Fortbildung bekommen von meinem Chef, und ähm mein Chef hat gedacht, danach kann er programmieren. I: ja. E: (lacht) und ähm- (holt tief Luft) und dem war jetzt aber nicht wirklich so, natürlich war das ‘n Einstieg für ihn in die- in die Programme, ähm und er konnte auch schon anfangen so, der konnte auch vorher schon ‘n bisschen was, ähm aber er kann jetzt nicht, wenn ich ihm einen- ich sag‘ mal, ähm d- das, was Standard ist, so ähm wenn man jetzt wirklich gestaltet und ‘ne schöne Webseite machen will, kann er nicht so ‘ne Webseite einfach so umsetzen. I: ja. E: ähm damit setz‘ ich ihn unter Druck, wenn ich ihm dann plötzlich sowas gebe, was aber ja gar nicht mein ähm- mein Problem eigentlich sein sollte- I: hmhm. E: sondern ähm, wenn unser Chef sagt, irgendwie hier: „Ihr macht jetzt bitte zusammen ‘ne neue Webseite.“, dann ähm- dann ist das nicht mein Problem, ob- ob das ähm- ob *117 das auch umsetzen kann, und es ist auch nicht meine Aufgabe, dann *117 zu sagen ähm „äh, wieso kannst ‘n Du das nicht?“ oder „Du- das musst- das musst Du anders machen.“ I: ja. E: (lacht) und ähm ja, und die Schwierigkeit war, dass ich andererseits ähm in dem Telefondienst, also das, was da eigentlich mein Job war, diese Webseite kam ja nur so darüber, noch dazu, ähm da war ich abhängig von *117, also ähm beziehungsweise macht er das halt schon seit irgendwie zehn Jahren und ich ja- ähm für mich war das einfach nur ‘n 400-Euro-Job, ähm wo man aber eben auch ähm kontrolliert wird und ähm- ja, und immer, wenn ich da dann ‘ne Frage hatte, hat *117 mich dann irgendwie- weil er natürlich ‘n bisschen gefrustet war über den- über die Situation, also über diesen unangenehmen Konflikt, den wir durch diese Webseite hatten- I: +hm. E: also+ da kam- kam es dann einfach zu so Situationen, die irgendwie doof waren- I: hm. E: ähm hat er mich dann wiederum irgendwie so blöd abblitzen lassen, wenn ich irgendwas wollte- I: hm. E: und ähm - ja, und das war für mich unheimlich schwierig, ähm da- also, ich wusste einfach nicht genau, wie ich da- damit umgehen sollte, - ähm, und hab‘ ähm *118 das versucht, so irgendwie durch die Blume zu sagen und hab‘ ihn halt auch immer bei den E-Mails ins cc gesetzt, so, wenn ich *117 irgendwie ganz lieb geschrieben habe: „bitte versuch das doch nochmal so.“ oder „ähm, die Lücken, und ka- da sehen nicht so schön aus, ähm versuch mal, ob Du den Rand da weg kriegst.“ und ähm- I: +ja. E: und+ so weiter, aber ich hatte dann eben auch beim Lesen und bei dem, was *118 geantwortet hat, immer wieder das Gefühl, dass er das gar nicht ähm- auch gar nicht ähm genau durchliest, was ich da eigentlich +schreibe- I: ja.+ E: sondern einfach davon ausgeht, ähm wir müssen das irgendwie hinkriegen. I: ja. E: (räuspert sich) ja, und ähm der Konflikt hat sich insofern ein bisschen gelöst, als dass ich da ja nicht mehr telefoniere- I: aha. E: ähm, also das war damals, glaub‘ ich, auch schon so, aber ähm es ist halt, dadurch, dass ich da immer nur saisonbedingt, also immer nur im- im Winter und Frühjahr ähm mittelefoniere, und jetzt eben durch Elternzeit ja auch nochmal schneller weg war- I: ja. E: ähm ist das jetzt schon lange, lange her, ich hab‘ aber dennoch noch mit *117 zu tun- +(lacht) I: hm.+ E: ähm weil *118 mir halt auch noch hier so zu Hause irgendwie Buttons zum Beispiel für Datenbanken ähm Auf- Aufträge gibt +und- I: hm. E: ich die dann auch wieder- das genauso mit- mit *117 machen +soll- I: hm. E: und das- das Problem ist da das gleiche geblieben, also- (lacht) I: okay. E: immer noch so, dass ähm *118 sagt: „hier, wir machen jetzt ‘ne Datenbank für Kunden XY, ähm ich brauch‘ jetzt siebzig Buttons- I: hm. E: sprich das mal mit *117 ab.“ I: +hm. okay. E: (lacht kurz)+ und dann mach‘ ich siebzig Buttons und brauch‘ dafür irgendwie zehn Stunden, weil das echt viel Arbeit ist- I: ja. E: und ähm- ähm- also n- nach- nach ‘ner- ‘ner Ansage von *117, was er braucht, und dann plötzlich überlegt sich *117, er macht das Menü doch nicht- I: hmhm. E: vertikal, sondern horizontal. (lacht) I: ja. E: was das Ganze ähm natürlich total ändert, weil die dann nicht alle die gleiche Breite haben müssen, sondern die gleiche Höhe- I: hm. E: und ähm- ja, und solche Sachen. also, es ist einfach ähm- und da geht es dann für *118 auch ähm ums Geld, also da wird das für ihn auch teurer- I: ja. E: ähm natürlich, wenn ich da nochmal ganz von vorne anfangen muss- I: ja. E: aber ähm irgendwie- ja. pff. (lacht) ähm scheint ihm das auch nicht so ganz klar zu sein, also jetzt beim zweiten Mal, als es auch wieder um ‘n Projekt ging, meinte er so: „ja, komm lieber mal vorbei, dass Ihr das einmal absprecht.“ (holt tief Luft) ähm das hat dann auch ‘n bisschen besser funktioniert, und ich hab‘ dann halt mit ähm *117 ausgemacht, er soll mir bitte- er soll erstmal überlegen, wie er das aufbauen wird und dann soll er mir Screenshots davon schicken und dann kann ich ähm- kann ich ihm auch- auch- weiß ich dann von mir aus, okay, so und so muss ich dann- darauf muss ich achten. I: ja. E: aber ähm- ja. also so diese ähm Problematik ist irgendwie geblieben. I: okay. okay. E: und ich werd‘ da auch nochmal zum Telefonieren hingehen jetzt Ende des Jahres und Anfang des Jahres, und dann bin ich halt gespannt ähm, (lacht kurz) wie sich *117 mir gegenüber dann verhält.