I: genau. und dann geht’s jetzt einfach darum, dass ich- ähm, ich weiß ja noch gar nichts über Deinen Konflikt, was aber nichts macht- E: ja. I: ähm, deshalb würde ich Dich einfach bitten, dass Du ähm, möglichst konkret ähm, erzählst, also hm hm, die konkrete Situation +erzählst, wo genau der Konflikt ist. E: worum es geht. ja, ja, ja, genau.+ okay, wenn das nicht konkret genug ist, dann musst Du halt eben einfach fragen. (lacht) I: ja. (lacht) E: also, soll ich loslegen? I: ja bitte. E: also, mein Problem ist eigentlich- es ist jetzt nicht mehr so akut wie vor zwei Monaten, aber nervt durchaus immer noch, ich befinde mich ja in einem ähm geringfügigen Jobverhältnis, in ‘nem Minijob, wo ich ähm, mir schon mal so vierhundert Euro dazuverdiene, bei einem kleinen Telefonmarketingunternehmen ähm, wo ich Tickets verkaufe, I: hm. E: für- is‘ auch egal, für eine- für eine Unterhaltungsshow ähm gehobener Art und ähm - ja, und da hab‘ ich ähm natürlich auch einige Mitarbeiter, da ist so ’n kleiner mittelständischer Betrieb, irgendwie fünfzehn Leute, (holt tief Luft) und ähm gleichzeitig mach‘ ich für den Chef da inzwischen auch einiges schon wesentlich umfangreicher inzwischen als der Minijob ähm an freien Aufträgen und habe zum Beispiel auch relativ ähm zu Beginn die Webseite für ihn neu gemacht, nachdem ich schon Logo und Geschäftsausstattung und so weiter alles neu gemacht hatte- I: okay. E: und ähm, ja und da hat er mich dann einfach in eine etwas blöde Situation gebracht, nämlich ähm, dadurch, dass ich- also, ich merkte so da in dem Laden schon so’n bisschen, dass ich dadurch natürlich ein wenig anders - behandelt werde von ihm beziehungsweise auch so ’n bisschen rausfalle, weil (holt Luft) das ist ’n Großraumbüro, er hat keinen abgeschlossenen Raum, wo man sprechen kann, zu zweit. (lacht) I: okay. E: ohne dass alle Leute, die da sitzen, das mithören. I: ja. E: und dementsprechend hatte ich einfach, wo das so losging mit dem freien Arbeiten und dem Gestalterischen, einfach schon mal so ’n bisschen so ‘ne Sonderposition (schluckt) und das wurde einfach immer stärker ähm und richtig blöd wurde es dann für mich, als ich ähm die Webseite für ihn gestaltet habe, weil ähm sich dann relativ gegen Ende- ich hab‘ von Anfang an gesagt, ich hab‘ keinen Programmierer, ich gestalte nur- I: ja. E: ähm da hat er sich, hatte sich dann rausgestellt, dass er sich vorstellt, dass einer seiner Mitarbeiter ähm das umsetzt (lacht kurz), was ich da gestaltet habe, das Layout- I: hmhm. E: und ähm den hat er dann drei Tage auf ‘ne Schulung geschickt- (lacht) I: oh Scheiße. (lacht) E: also der macht eh ähm durchaus da schon so Systemadministration und- und Ähnliches, aber ähm der hat jetzt nun noch nicht vorher komplexe Webseiten gebaut, und wurde dann von seinem Chef auf ‘n Dreitageseminar geschickt ähm- (lacht) mit bestimmten Programmen beziehungsweise Programmierungsfertigkeiten, die man da lernte, aber natürlich ist das ‘n Crashkurs, wonach man jetzt nicht unbedingt sofort der perfekte Programmierer ist. I: ja. E: auch wenn man vorher schon viele Datenbanken und sowas zusammengeschraubt hat, ist es trotzdem nochmal was anderes (lacht)- und dementsprechend ähm- ja, war- zuerst war das noch sehr witzig, also ähm *117 heißt dieser Mitarbeiter, ein sehr netter ähm Mann ähm, auf den der Chef eben auch sehr viel - hält, sehr großes- sehr große Dinge hält und ähm ja, und- und deswegen fand er das eben super, dem auch diese Fortbildung zu ermöglichen und den weiterzubilden und so, aber ich bin da so ‘n bisschen doof zwischen die Stühle geraten, weil ähm- ja, weil ich halt merkte, also *117 stand dann hinter mir, als ich ähm das Layout zeigte, so zwei, drei Mitarbeitern und dann meinte er irgendwie, das soll ich jetzt umsetzen, ja, warte ich geh‘ mal kurz in ‘n Keller und lache- I: (lacht) E: und dann- (lacht) und ähm, ja, und von da ging es dann ähm so ‘n bisschen los, also, es war jetzt überhaupt nicht aggressiv gleich oder so, aber das Problem war, dass der größte Teil der Kommunikation über die Gestaltung beziehungsweise die Fertigstellung dieser Webseite dann per E-Mail lief und ähm ich eben die einzelnen Bausteine- ich hab‘ dann wirklich versucht, dass alles so einfach wie möglich schon- oder so vorgefertigt wie möglich ähm *117 zu übergeben das Material zum Zusammenbauen, aber natürlich- und ähm das ist überhaupt kein Wunder, hatte der dann so seine Schwierigkeiten- I: +ja. E: damit.+ I: ja. E: und ähm, ich hab‘ dann immer den neuen Stand von der Webseite geschickt bekommen und ähm immer unseren Chef im cc, und der (lacht) hat dann immer, wenn ich geschrieben habe, ähm, was weiß ich, das Menü funktioniert noch nicht richtig, ähm man sieht nicht, in welchem Menüpunkt man ist, ähm da fehlen noch die Unterpunkte oder sonstwie, ähm einfach nur an uns beide geschrieben, ja bitte so umsetzen, wie ähm- wie *Tara geschrieben hat. I: aha. E: so. und ähm, das hat dann über längere Zeit nicht funktioniert, ich hab‘ dann irgendwann angefangen, auch mal nur *117 zu schreiben und ganz nett zu fragen, so hier, denkst Du noch daran, Du musst noch die Menüpunkte oder ähm in dem und dem Unterpunkt fehlt da noch ’n halber Text und da ist noch ‘ne falsche Leerstelle und was weiß ich, solche Sachen halt- I: ja. E: ähm, und dann nach vier Mal hab‘ ich natürlich auch keinen Bock mehr gehabt und gedacht, so, was- warum werd‘ ich jetzt hier als freie- weil in dem Moment war ich freie Mitarbeiterin- I: ja. E: in diese Situation gebracht, dass ich da hinterher sein muss, dass *117 das umgesetzt kriegt, zumal ich, hm, auch völliges Verständnis dafür habe, dass er mit dieser durchaus schon ganz schön komplexen Seite nach ‘nem Dreitagecrashkurs einige Schwierigkeiten hat. (lacht) I: ja. E: aber das ist dann nicht mein hm Ding- I: +ja. E: gewesen,+ ähm, ihm das- ihm- ja, ihm da in‘ Hintern zu treten für. und ähm ja, und Ende vom Lied ist irgendwie, dass die Seite jetzt immer noch ähm also, sie läuft und es ist okay, aber ähm da sind noch einige herbe- herbe Ritzer drin ähm, was sie für mich auch schade macht, weil es ‘n schönes Layout war, was ich gerne mit in meine Referenzen genommen hätte und so, aber so geht es halt nicht- I: ja. E: ähm und wenn ich jetzt da vor Ort bin und da wieder telefoniere, da ist die Saison halt wieder losgegangen, ähm, merke ich halt schon, dass das natürlich irgendwie ‘ne leichte Verstimmung (lacht) zwischen *117 und mir bewirkt hat ähm, sprich, wenn ich da jetzt- w- was- was diesen Telefonjob angeht, ist *117 ‘n superalter Hase und ‘s gibt eigentlich keinen Fall ähm, wo er nicht die Antwort drauf weiß ähm, aber für mich ist es- es gibt immer wieder neue- neue Fälle ähm, wo man einfach ähm, wenn man das noch nicht ewig macht ähm, nicht sofort weiß ähm, was man tun soll und- und dementsprechend- (schluckt) ich hab‘ da eine Kundin an der Hotline, die will Tickets kaufen, die gibt da tausend Euro aus oder so- I: ja. E: und ähm- und will aber irgendwie ‘ne kom- komplizierte Postsendung, irgendwie einige Gutscheine sollen da und da hin gehen und einige richtige Tickets da und da, was weiß ich, solche Fragen. dann sag‘ ich ähm, "warten Sie mal kurz ähm, ich ähm halt mal kurz Rücksprache, ich frag mal einen Kollegen bla-bla, aus’m Firmenbusiness oder sonstwie", drücke auf Halten und geh‘ zu *117 und dann lässt er mich halt zum Beispiel einfach mal abblitzen ähm, sagt, er kann grad nicht und er hat dann auch ’n Telefonat plötzlich oder- I: ja. E: ähm, also einfach so kleine Spitzen irgendwie, wo ich jetzt merke so, Mann, irgendwie, ich kann überhaupt nichts dafür, Du könntest auch nichts dafür, aber warum bringt uns *118 in diese Situation? - ähm ja, das ist nicht mein Ding irgendwie- I: ja. E: Dir in‘ Arsch zu treten und ähm jetzt haben wir aber diese blöde Verstimmung seitdem, es ist- also es ist überhaupt nicht au- offen ausgetragen oder so- I: hmhm. E: sondern ähm, das sind halt einfach nur so- so Kleinigkeiten, also wo ich einfach merke, jetzt, wenn ich m- mal Hilfe von ihm brauche oder sozusagen er der ist, der irgendwie ähm irgendetwas mehr kann, dann ähm- ja, dann lässt er mich halt gerne mal auflaufen und das find‘ ich irgendwie völlig bescheuert und es ist ja auch absolut unnötig, +ähm- I: ja.+ E: ja, und eigentlich wäre es eben an *118, da ähm dafür zu sorgen, dass- beziehungsweise vielleicht auch mit *117 ‘n Gespräch zu führen, so, hier, wenn Du nicht weiterkommst so mit der Webseite wie der Stand jetzt ist, dann frag‘ ich vielleicht doch nochmal jemand anders für diese letzten Sachen, bis jetzt hast Du das super gemacht, so. I: ja. E: ähm aber das ist einfach nicht mein Ding, ja, da jetzt *117 immer hinterherzurennen und ich hab‘ auch keine Lust mehr, nochmal *118 zu sagen ähm, die Webseite ist immer noch nicht richtig fertig und ähm, siehst ja, da und da und da. I: hm. E: und ähm, also mein Chef *118 ist halt auch so ‘n Typ, der das- der nicht so das Auge dafür hat. der merkt das gar nicht. (lacht) I: okay. (lacht) E: was da alles noch- noch nicht so richtig funktioniert. ähm ja. und das ist so ‘n bisschen ähm- das ist einfach so, dass mich das immer noch stört ähm, das ist jetzt nicht mehr so akut, - aber es gibt halt immer wieder Situationen, wo ich merke, ähm, das hat *117 genervt, da in so ‘ne Situation zu kommen ähm, dass er der Hiwi ist und der eben noch nicht alles so- ähm genauso kann. I: ja. E: was ja wie gesagt auch kein Wunder ist nach so ‘nem kurzen ähm Kurs. I: ja. E: und ähm ja, und das lässt er dann jetzt halt manchmal in bestimmten Situationen irgendwie- gibt er mir dann zurück sozusagen. (lacht) I: okay. E: und das ist halt irgendwie blöd. und also der Rest der- der- meiner Kollegen- ich genieße das total, da wieder zu sein, weil ich ja im Regelfall hier zu Hause vor mich hinarbeite und ich ja doch ein- ein sehr kommunikativer Mensch bin- I: ja. E: ähm ja, und- und ähm, das ist ‘n bisschen schade, weil mir das einfach ähm natürlich ‘n bisschen die Freude daran nimmt ähm, die ich sonst habe, endlich zwischendurch mal wieder zwischen- zwischen Kollegen zu sein und irgendwie mit allen ‘n bisschen zu quatschen und- I: hmhm. E: ja. I: hm. +und- und was- Du wolltest grad- E: und das ist+ - I: grade ähm, es ist nicht mehr so akut? als es akuter war- E: ähm- I: was war da anders? E: ähm, na, da war das einfach massiver- I: ja. E: also jetzt ist er wieder sehr freundlich zu mir und äh ja, ist- ist einfach von der ga- von der Freundlichkeit her merkt man das und es passiert nicht mehr so oft und es sind einfach- sind- sind nicht mehr so auffällige ähm - Retourkutschen oder Spitzen. I: okay. E: ist einfach nur so ‘n leichtes Bauchgefühl da, ähm, dass man- also jetzt weiß ich manchmal nicht mehr genau, ist das jetzt Absicht grade oder Zufall, so. I: okay. okay. E: (lacht) I: +aber- E: wenn Du weißt, was ich meine.+ I: ja ja ja. aber wie ähm- wie war das denn, bevor das losging mit der Website? da habt Ihr dann ja auch ‘n bisschen zusammengearbeitet, zumindest, wenn Du solche Fragen an ihn hattest, oder? E: genau. du hast ja auch- also, klar bei- bei jeglicher Art von Fragen- also, Du musst ähm Dir vorstellen, dieses- diese Datenbank, mit der man da zusammen- ähm mit der man arbeitet, wenn man ähm Tickets einbucht für Leute für diese Show- I: hm. E: ist ziemlich komplex. und dadurch, dass das so ‘ne gehobene Veranstaltung ist, ähm - muss man extrem ähm - betüddeln- muss man die extrem betüddeln, die Leute, die da anrufen- I: hm. E: und denen halt auch jeden Wunsch erfüllen und alles für sie aus- ähm findig machen, alles erfragen ähm, ihnen alles an möglichen- an Infomaterial schicken, aber d- ja, wie gesagt, das kostet halt auch ‘ne ganze Menge- I: hm. E: und ähm- und man nimmt halt auch sensible Daten auf, also die zahlen halt zu bestimmt sechzig Prozent mit Kreditkarte- I: hm. E: (holt tief Luft) und ähm- ja, da gibt es einfach ähm natürlich viele Situationen, wo- wo einem- wo- wo- - wo man oder die- oder die schlimmste Sache, die passieren kann, ist halt, dass man ‘ne Falschbuchung macht- I: ja. E: und das ist einfach ähm sehr unangenehm. (lacht) I: ja. okay. E: und sollte möglichst nicht passieren. I: ja. E: ja und ähm das sind Situationen einfach, in denen man schnell irgendwas entscheiden muss oder eben einfach auch mal etwas nicht weiß- I: hmhm. E: wie man das jetzt- wie man diesen Wunsch des Kunden erfüllen kann und da braucht man schnell einen Ansprechpartner, den man fragen kann, weil man kann den lieben Kunden ja nicht Ewigkeiten irgendwie ähm sechs Minuten in der Warteschleife hängenlassen oder so. I: ja. E: ähm ja. und das sind dann einfach natürlich super Situationen ähm, um- (lacht) um jemanden auflaufen zu lassen. I: ja. E: so. I: aber als er das noch nicht gemacht hat, wie ist es da ge- abgelaufen in so ‘ner Situation? E: - ach so, ja da war’s einfach ähm pff- wenn er telefoniert hat, hatte er mein Winken gesehen und sich extra beeilt, um das Telefonat, wenn er grad eins hatte- I: okay. E: schnell zum Ende zu bringen, um mir dann die Frage antwort- beantworten zu können. I: ah ja. E: ähm - und ähm eben einfach dann auch sich auf- auf Aus sozusagen kurz gestellt- du kannst so- also es gibt so ‘n Pause-Knopf, damit bist du dann raus aus der- aus der Annehmernummer- I: hmhm. E: und kannst eben kurz sprechen. I: hm. E: und ähm ja. und das kannst du halt machen oder du kannst es (lacht) nicht machen. I: ja. (lacht) E: ähm (lacht) ja. I: okay. E: genau. I: - hmhm. E: und ansonsten ist er auch einfach ein- er ist halt grundsätzlich ‘n relativ lauter Charakter, der da direkt auch sozusagen in der Mitte dieses Großraumbüros mit dem Chef zusammen Rücken an Rücken sitzt und ähm ähm halt schon so ‘n bisschen Platzhirschverhalten da hat und dementsprechend, glaub‘ ich einfach, das halt richtig Scheiße fand, ähm plötzlich in so ‘ne Situation zu kommen, wo (holt Luft) irgendwie bei ihm ähm Lücken offen werden und ähm das war- das war blöd. I: ja. ja, klar. E: ne, zumal ich das ja auch gar nicht wollte. I: +ja. E: also+ ich war einfach nur von *118 in die doofe Situation gebracht ähm, ihm da Stress zu machen, obwohl ich- obwohl ’s überhaupt nicht mein Job gewesen wäre. I: ja. E: ja. und jetzt hat sich das so ‘n bisschen beruhigt, aber für mich ist ähm- wir haben jetzt ein neues großes Projekt ähm laufen, es wird- wird zu so Weinmessen kommen, ähm nächstes Jahr fängt das mit der ersten an, und *118 möchte das auch weiter ausbauen und tollerweise darf ich das alles machen, die ganzen Gestaltungen dafür ähm -- aber für mich ist es zum Beispiel- also, ich möchte *118 jetzt eigentlich nur raten, endlich diese Webseite - dafür (lacht) in Schuss zu bringen, weil da unglaublich viele Leute darüber auf seine Seite kommen werden- I: ja. E: wenn er der Veranstalter ist. I: ja. E: und dementsprechend- ich find‘ das toll, dass er mir anbietet, dass ich mich da auch ins Impressum reinschreiben darf, (lacht) aber im Moment, wie gesagt, will ich das +so noch nicht- I: ja. E: weil das so sturkelig zusammengeschraubt +ist- I: ja.+ E: dass es einfach peinlich ist. I: ja. E: und ähm ja, und also so ‘ne ganze Zeitlang hab‘ ich gedacht, okay, ich warte einfach jetzt mal ähm, vielleicht schnappt er sich ja doch noch mal ‘nen anderen ähm Programmierer und gibt dann nochmal irgendwie kurz zweihundert Euro aus oder so, ähm, aber- ja, aber es passiert halt leider nichts und jetzt wird es halt, find‘ ich, langsam dringender, im Frühjahr will er die ganzen Winzer anrufen und Akquise machen und so und da gehen also einfach sehr, sehr viele Leute dann auf seine Seite. I: ja. E: und ähm- ja, dementsprechend fängt es jetzt an, mich auch wieder mehr zu stören. (lacht) I: hm. okay, verstehe. E: ähm ja. ja, und das ist eigentlich auch schon alles.