E: (räuspert sich mehrfach) also vom Gefühl her ähm war es ähm von Anf- ähm Du kennst ja wahrscheinlich (schluckt) den Arbeitgeber, sind ja nur drei, und dann ähm- I: hm. E: gibt‘s keine klare Machtstruktur, also es gibt keinen Geschäftsführer, ja? I: ja. E: ähm darin liegt, (schluckt) finde ich, fast das Grundproblem, weil ich ähm angefangen hab‘ vor anderthalb Jahren und in so ‘n Vakuum fiel, in dem ich mir selber überlegen musste, was ich a) mache auf meinem Arbeitsfeld und b) ähm wie ich ‘s angehe, und ähm wenig Unterstützung hatte, also auch ‘ne eher kurze Einarbeitungsphase- I: ja. E: und dann hab‘ ich angefangen, einfach zu machen- I: ja. E: (räuspert sich) ganz häufig auch tatsächlich ohne viel abzusprechen, weil die Kommunikation eigentlich vorher immer so lief, wenn ich Fragen stellte, „mach mal“, also die drei Damen, die wir da oben sind,- I: ja. E: (räuspert sich) haben einfach ähm mir zu verstehen gegeben, dass das nicht wichtig ist, dass ich‘s mit ihnen abspreche, sondern dass ich ähm für mich meinen Weg finden muss. I: okay. E: führte auch dazu, dass wir eigentlich ähm fast nie irgendwas verschriftlicht haben- I: +ja. E: (räuspert sich)+ und es war schon so, dass ich innerhalb der anderthalb Jahre gemerkt habe, dass, wenn irgendetwas ähm sozusagen an der Stimmung sich verschlechterte, oder wenn meine ähm liebe Kollegin *105 ähm mit irgendetwas nicht zufrieden war, solche Absprachen, die wir mündlich getroffen hatten, plötzlich entweder nicht existierten oder sie sie immer schon anders gemeint hatte. I: okay. E: (räuspert sich) und ähm das war nie schlimm, also eskaliert ist es dann halt ähm im Januar, ähm da hatte ein Kollege von mir wiederum Geräte angeschafft - ähm schon, ja, im letzten April. +(räuspert sich) I: ja.+ E: ähm mit dem ich- also ich bin dem weder vorgesetzt- I: hmhm. E: ähm- na ja, nee, das ist /, also ich bin ihm nicht vorgesetzt, das heißt also auch nicht weisungsbefugt, das war auch immer ganz wichtig allen, dass das ähm so ist- I: ja. E: und der hatte eben von ähm einem Budget, das uns beiden zur Verfügung gestellt worden war, ziemlich teure Geräte gekauft. I: +hmhm. E: (räuspert sich)+ und ich wurde dann zu einen Gespräch gerufen ohne die Info, worum es denn gehen würde- I: hmhm. E: und auch alleine, zusammen eben mit den beiden, mit meinen beiden Kolleginnen- I: hm. E: und ähm *105 machte ganz deutlich den Vorwurf, dass ähm diese Geräte nicht hätten angeschafft werden dürfen und dass das eben mein Fehler ist, also mein Verschulden, ich hätte das verhindern müssen- I: ja. E: / / / / (?: ich habe jetzt dann)- erstmal noch sachlich reagiert und gesagt, dass es ähm mich wundert, weil ich ihm ja wie gesagt gar nicht weisungsbefugt bin und sie damals so verstanden hätte, als wäre eben ein Teil dieses ähm Gesamtbudgets einfach sein Geld und für seinen Arbeitsbereich, und mich da auch nicht weiter eingemischt habe, sondern nur mit ihm besprochen habe, was er kauft, damit wir nicht beide dasselbe kaufen. I: ja. E: das ähm hat sie dann geleugnet, also so hätte sie das eben nie gesagt, und da kommt es eben, wir haben es nie verschriftlicht. I: okay. E: also es gibt darüber überhaupt keine Aufzeichnungen, +wie- I: hm.+ E: die das angegangen sind. (holt tief Luft) (räuspert sich) und ähm- ja, also sie ist soweit gegangen, dass sie uns im Grunde eine Unterschlagung unterstellt hat. I: ja. okay. E: in dem Gespräch ist sie also sehr emotional geworden, da hieß es, es ist ähm Veruntreuung von Spendengeldern, Unterschlagung, und das könnten wir nur so wieder in Ordnung bringen, dass die Geräte verkauft werden und die Differenz zum Originalpreis hätten dann eben der Kollege und ich zu tragen. I: aha, okay. (lacht kurz) E: (lacht) ja, und dann hab‘ ich halt ähm, also verständlich, wie ich finde, gesagt: „nein, das tu‘ ich nicht.“ I: ja. E: hab‘ ich aber auch gleich gesagt, dass ich das natürlich auch nicht alleine entscheiden kann, dass ich da nochmal mit dem entsprechenden Kollegen drüber sprechen muss- I: hm. E: den sie dann ähm auch direkt angerufen hat, der war drüben im *302 am Arbeiten, also in unserm- I: ja. E: Kindertagesheim- I: ja. E: kam genauso unvorbereitet rüber und wurde dann auch ähnlich gefaltet, also ihm wurde dann einfach mal pauschal unterstellt, er hätte die Geräte einfach für den Privatgebrauch +angeschafft. I: oh. okay.+ (lacht kurz) E: (lacht kurz) ähm auch er bekam also sozusagen, das ist die Lösung oder auch nicht, zwischendurch fielen ganz viele- „ich bin persönlich enttäuscht von Euch, Ihr habt keinen Charak“- also mir hat sie gesagt, ich bin ein charakterloses Schwein- I: oh! (lacht) E: hm- I: +okay. E: dem Kollegen ging es- na ja, den hat sie nicht so doll beschimpft, aber eben suggeriert, dass er im Grunde die- diese Geräte nur für sich brauchte. (räuspert sich) I: ja. E: dann haben wir- also Ihr beide nochm- sie hat dann nochmal darauf hingewiesen: „so, Ihr müsst jetzt zusehen, entscheidet Euch bis zum Mittag, was für ‘ne Lösung Euch vorschwebt.“ ansonsten würde sie eben zu unserem Vorstand gehen müssen und dem ähm ihren Blick auf die Dinge darlegen und dann würde es eben nicht mehr nur um Geld gehen, sondern um Arbeitsplätze. (schnaubt) I: oha. E: und wir sind daraufhin zu- also sie ist gegangen, wir sind daraufhin zum ersten Vorsitzenden, haben dann (holt tief Luft) eine Stellungnahme formuliert, in der wir uns distanziert haben a) von diesen Anschuldigungen- I: ja. E: - und wie gesagt haben- ähm also beziehungsweise vor allen Dingen mein Kollege hat nochmal dargelegt, warum er es für sinnvoll erachtet hat, diese Geräte zu kaufen, (holt tief Luft) der Vorstand hat sich dann- ich glaube, es ist gar nicht in den Vorstand ge- ich glaube, unser erster Vorsitzender hat das dann selber geklärt, (schluckt) was ähm ein bisschen unbefriedigend ist- I: ja. E: weil ähm (räuspert sich) sie sind so verblieben, die Geräte werden verkauft, aber haben mit uns halt nichts mehr zu tun. entschuldigt worden ist sich nicht (lacht kurz)- I: aha. E: also wenn man da erst mal von- auf die- also diese- diese Sachebene war damit klar- I: ja. E: wenn es mal eine hatte- I: ja. E: vielleicht auch nicht schön und zu unserer Zufriedenheit, weil ich find‘, dass das eben das falsche Zeichen war- I: ja. E: aber- I: v- von Seiten des Vorstands, +meinste jetzt, oder? E: ja.+ I: hm. hmhm. E: und- na ja, d- der ganze Vorstand hat das noch nicht mal- I: ja. E: zu hören bekommen. I: ja. E: also es ist ähm irgendwie zwischen dem ersten Vorsitzenden und dem Stellvertreter und *105 abgekaspert worden. I: hm. hm. E: danach war ähm Mauer- I: hm. E: (lacht kurz) die Stimmung auf ähm- auf ihrem Tiefpunkt- I: +hmhm. E: ähm+ sowohl von der Kommunikation her, dann ähm haben alle versucht oder damit begonnen, es auf der Strukturebene jetzt zu klären, das ist ja auch eigentlich ganz sinnvoll, weil da ja der Hase zumindest bedingt ähm, im Pfeffer liegt. I: hm. E: also die Schwierigkeit ist tatsächlich, irgendwo einen Weg zu finden, inzwischen ist die Frau ja- also als ich anfing, war sie ja nur Buchhalterin, inzwischen ist sie ja auch Geschäftsführerin, zumindest auf der finanziellen ähm +Ebene- I: ah.+ okay. okay. E: ähm ist mir angeblich nicht vorgesetzt, aber es ist halt alles unklar, und auch ähm wie sie ihren Arbeitsbereich jetzt in- unter einen Hut kriegen soll, ist eigentlich auch unklar. und ohne Geschäftsführer gibt’s da- also (lacht kurz) übergeordnete ähm Funktion gibt’s da eben auch keine Lösung. dieser Vorstand, den wir nun mal haben, ist ehrenamtlich. I: ja. E: das heißt, der kümmert sich nur bedingt darum. I: ja. E: jetzt haben wir einen Coach an die Seite gestellt, weil so ging es ja nicht weiter- I: +hmhm. E: (lacht)+ ähm, der auch dem- dem Verein sehr nahe steht, (schluckt) mit dem sowohl *105 als auch ich gesprochen haben, und der jetzt sozusagen anleitet, dass, wenn es schon auf- also auf der kollegialen Ebene jetzt diese Störung gibt, dass es durch die Struktur behoben werden muss, wenn es schon ähm auf- auf der Gefühlsebene momentan nicht so gut funktioniert. I: ja. E: ja, und das ist- also das ist momentan sozusagen der Ist-Zustand, (räuspert sich) wir haben dann angefangen, ‘ne Transparenz zu schaffen, also ich, was ich mache- I: +ja. E: über+- über meine Arbeitsbereiche, um Unsicherheiten rauszunehmen- I: hmhm. E: ähm und das geht jetzt immer so weiter. also es geht nicht von heute auf morgen, also ‘ne Stundenaufstellung, - was sie auch mit meinem Kollegen, der ja auch noch in der Schusslinie stand, ähm versucht, w- der das aber mehr als Gängelung wahrnimmt als ich. also- I: ja. E: in dieser Situation, in diesem Konflikt (holt tief Luft) hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass mir genau sowas helfen würde. also ‘ne Klarheit, ähm die jeder kennt. I: +ja. E: etwas+ das ähm dieses- dieses Gefühl, dass der Boden, auf dem ich gearbeitet habe, mir weggezogen wird- I: ja. E: ist halt ein sehr unschönes- I: +ja. E: und+ über solche ähm Verschriftlichungen der- des Arbeitsgebietes, von denen dann jeder in Kenntnis gesetzt ist, ist es halt weg. I: +ja. E: also+ diese Angriffsfläche ähm ist dann nicht mehr vorhanden, deswegen finde ich das ganz gut, und mein Kollege ganz schlecht. I: hm. E: ähm weil er das eben ähm als Retourkutsche auf diesen Konflikt an sich schiebt. I: hmhm. hmhm. E: allerdings ist es da auch noch weitergegangen natürlich- I: hm. E: ähm - denn der Herr sollte eigentlich- ähm der arbeitet im *902 bei uns- I: ja. E: sollte nach dem Sommer ursprünglich eben eine Stelle bekommen (räuspert sich) ähm beim *303, als ähm zweite Fünfzig-Prozent-Stelle an meiner Seite- I: ja. E: (holt tief Luft) - und ähm das ist ihm jetzt genommen. also- I: oh. E: ähm es- schon in diesem Konflikt hatte- hatten sie gesagt, nee, ähm, unter diesen Umständen würde sie das nicht befürworten, dass es einen solchen Job für ihn gibt (holt tief Luft)- I: +okay. E: und hat+ dann hinterher schon auch daran gearbeitet, dass das nichts mehr wird- I: ähm was heißt das? E: na, sie hat Argumente- also es ist- das ist so ‘n bisschen komisch an *105, das ähm ist ja auch so ‘n Muster, das ähm hab‘ ich jetzt raus gelassen, weil ich glaube, es führt zu nichts, aber diese Grundkonflikte treten ja immer wieder auf. /- I: ja. E: vielleicht komm‘ ich da später zu, also sie hat eigentlich dem guten *106 ähm nahegelegt, wenn der *902 dichtmacht, doch bitte zu bleiben. also sie fand, er ist ‘ne wichtige Ergänzung und wusste natürlich auch, dass wir gut zusammenarbeiten und das war ihr wichtig. I: hmhm. E: er hat daraufhin dann auch ähm Angebote von der *304 für ‘ne volle Stelle abgesagt- I: oh. E: und sich darauf konzentriert, und mit diesem Konflikt fing es aber an, dass es ganz klar war, jetzt möchte sie ihn aber eigentlich nicht mehr haben. I: ja. E: - und ähm - hm (räuspert sich) also d- ähm in den Gesprächen, die ich danach mit ihr hatte, in den Dienstbesprechungen wurde halt auch deutlich, dass sie meine Rolle da tatsächlich noch ‘n bisschen anders drin sieht ähm als seine, +also- I: ja.+ E: ihm das wesentlich über nimmt- übel- übler nimmt als mir- I: okay. E: - und auch gesagt hat, dass ähm im Grunde so Arbeitsgebiete (schluckt), die sie aufgeteilt haben, eigentlich er nicht mehr erfüllen kann. (lacht kurz) I: okay. E: und damit haben sie den Konflikt uns ausgeweitet, weil meine Aufgabe war eben ähm meine Stundenaufstellung damit zu verbinden, wo ich ähm Menschen sehe, die- oder Arbeitsbereiche sehe, die ergänzt werden und verstärkt werden müssen, und ich schon wusste, dass das aber nicht dem Konzept, das *106 für diese Stelle vorgelegt hat, entspricht. I: - okay. hmhm. E: also er hatte ‘n Konzept eingereicht für s- also ‘ne Stellenbeschreibung, die auch so erstmal abgesegnet worden war und das ist alles gekippt worden. I: okay. (lacht kurz) E: ähm dann ha- ha- (lacht) also (lacht) ‘s ist alles ‘n bisschen subtil und auch verworren- I: ja. E: vielleicht kannst Du was daraus machen. I: ja. E: gleichzeitig, also in diesen Konflikt gehört mit rein, dass wir ja Jugendreisen machen und ähm - zur einen Reise, die in diesem Sommer stattfinden sollte, letzten November *106 von *105 mehr oder weniger tatsächlich überredet worden ist, da mit zu fahren und seine *902-Kinder dazu zu animieren, auch mitzufahren, sozusagen als Abschlussreise- I: ja. E: und die geht zwei Wochen, *902 macht im Sommer immer eine- eine Abschlussfahrt von einer Woche- I: hmhm. E: und ähm es ist dummerweise auch da wieder weder darüber geredet worden noch ist das verschriftlicht worden, wie das denn funktionieren soll mit einem hauptamtlichen Vollzeitmitarbeiter, der dann zwei Wochen weg ist +und ähm- I: hm, hm.+ E: *106 ging wie selbstverständlich natürlich davon aus, dass das eine bezahlte Geschichte ist- I: ja. E: und *105 ging angeblich wie selbstverständlich davon aus, dass nur eine Woche bezahlt wird und die andere natürlich ehrenamtlich sein muss. I: ah ja, alles klar. E: hmhm. I: (lacht) E: - und dann haben sie ähm darüber sich auch nochmal in den Haaren- also da nicht mal wirklich in den Haaren gelegen, also hm es kam dann halt die Weigerung, ihm die zweite Woche anzuerkennen und daraufhin hat *106 gesagt, dann fährt er eben nicht mehr mit. I: ja. (lacht) E: (lacht) also auch ‘n- ‘n schon- schon auch der Versuch, da ‘n Keil zwischen *106 und mich zu treiben, so hab‘ ich ‘s zumindest empfunden- I: ja. E: und das hat auch ‘n bisschen funktioniert natürlich. I: ja. E: ähm und hatte zur Konsequenz, dass nach dieser Aktion *106 für sich beschlossen hat, egal, was passiert, er steht für diese Stelle nach dem Sommer auch gar nicht mehr zur Verfügung. I: hmhm. E: ist also jetzt komplett raus, und seitdem ist auch Friede, Freude, Eierkuchen. I: aha. E: - ja. seitdem ist die Stimmung wieder allerbestens. keine schlimmen Schwingungen mehr- I: okay. - hm- E: und es ist auch nicht ähm mehr- also wir haben uns schon ausgesprochen in gewisser Weise, i- zumindest insofern, (lacht) als dass ähm im Nachhinein *105 gesagt hat, diese Vorwürfe der Unterschlagung hätte sie so nie gesagt oder wenn sie‘s so gesagt hätte, niemals so gemeint- I: hmhm. E: und dann ist natürlich auch ähm im Grunde ‘ne Aufklärung vorbei, dann hab‘ ich nur gesagt, dass ich‘s aber so verstanden habe, über Verletztheit gesprochen auf beiden Seiten und den Entschluss gefasst, dass es nur weitergehen kann, wenn wir trotzdem versuchen, auf ‘ner vernünftigen Ebene wieder miteinander zu arbeiten. (holt Luft) I: okay. E: und das ist- d- also diese Entscheidung, die- die *106 getroffen hat, das war eben auch lange Zeit mein- also zu sagen, entweder ich lasse mich zu deren Bedingungen - auf die Arbeit dort nochmal ein oder ich gehe. also Alternativen gibt es nicht. also ‘ne Konf- also ‘ne komplette Konfliktlösung - kann es gar nicht geben. I: ja. und- und was würdest Du sagen, was jetzt ist? gibt’s jetzt noch ‘n Konflikt? E: - - na, ich glaube, wir sind da beide rausgegangen mit einem hm erschütterten Vertrauen. also bei mir ist es so, dass ich darauf warte, dass es nochmal passiert, ich bin auch ziemlich sicher, dass es nochmal passieren wird, es ist nur die Frage, wen es trifft, ob mich oder irgendjemand andern. I: ja. +hmhm. E: weil ich das+- den Eindruck, dass ähm sie das braucht. I: ja. +aha. E: also+ dass sie sich da auf jemanden einschießt und ähm gewisse paranoide Tendenzen tatsächlich hat und überall Gefahr wittert und ähm sich in ihrer- in ihrer Position- na ja, vielleicht auch in ihrer Machtposition angegriffen fühlt und dann anfängt, um sich zu beißen. I: hm. hm. das ist das, was du vorhin meintest ähm- E: ja. - also dieses- ähm diese ganze Geschichte macht halt von vorne bis hinten einfach eigentlich ähm gar keinen Sinn. (lacht kurz) I: ja. E: also weil alles, was passiert ist, also diese Geräte- der Gerätekauf von Spendengeldern, der- da so einen Wirbel draus machen, macht f- hab‘ da echt lange drüber nachgedacht, das macht eigentlich überhaupt keinen Sinn. das ist sachlich für mich überhaupt nicht zu verstehen. I: ja. E: wie das so eskalieren konnte, also muss es ja irgendwie ‘n andern Grund geben, und ähm den hat sie dann indirekt benannt, weil sie dann nämlich sagte oder behauptete, hinter ihrem Rücken wäre geredet worden, ähm *106 hätte sehr offen gesagt, man müsste diese- sie also aus diesem Laden mobben. (lacht kurz) also rauswerfen. I: ah. aha. okay. und das war sozusagen aus ihrer Sicht die ähm Initialzündung für +das- E: genau.+ und jetzt bin ich aber- und das ist halt- also ich wüsste das nicht, dass er das so gesagt hätte- I: ja. E: (holt Luft) ähm aber ich glaube, das ist auch egal, also in diesen anderthalb Jahren, in denen ich da bin und die Geschichten, die ich eben von vorher kenne und die Situationen, ist das immer dasselbe Prinzip, was da funktioniert. I: +hm. E: die+ wittert eine Gefahr, also sie kann ja auch keinen Namen nennen. das ist immer so „Leute sagen, dass…“ hm. +“aha.“ I: okay. aha.+ hmhm. E: „wer denn?“ nein, und es geht dann auch gar nicht um die Klärung ähm „wer sagt denn sowas hinter Deinem Rücken und behauptet ähm, andere hätten das gesagt“- I: ja. E: sondern es geht dann darum, damit zu begründen, warum sie anfängt zu schießen. I: +ja. E: und+ einen Konflikt gerne auch zu produzieren. I: ja. E: und so ist sie mit dem letzten Vorstand umgesprungen, oder Teilen des Vorstands, und so ist sie meines Erachtens auch mit *107 schon umgesprungen- I: ja. E: und so springt sie jetzt- oder ist sie auch mit ähm *106 und mir umgesprungen. I: ja. E: sie gibt auch erst Ruhe, wenn einer geht, also einer, der in ihrem Schussfeld ist, muss weg. I: ja. - eieiei. E: - - also mi- für mich- also i- die andere Seite, die da vielleicht auch eben mit drinsteckt, ist, dass das tatsächlich natürlich auch ‘n Zeichen von Unsicherheit ist, auf ihrer Seite, und sie sich ihrer ähm Position ja anscheinend doch nicht so sicher ist, wie sie immer tut. I: ja. E: und da seh‘ ich eben gleichzeitig auch die Chance, dass ähm, wenn es eben alles in der Struktur mal aufgearbeitet ist, also wenn sie weiß, was ihr Arbeitsbereich ist und sich in dem sicher ist, und ich weiß, das ist meiner und das ist nicht nur mündlich abgesprochen, sondern alles, was wir tun, wird auch in irgendeiner Form protokolliert, dann ist diese Nummer „das hab‘ ich aber mal anders gesagt.“ einfach raus. I: ja. a- weil sie ihren Part jetzt auch mehr ähm dokumentiert, oder wie? E: na ja, wir haben pro- zum Beispiel hm Dienstbesprechung gemacht, ohne dass wir aufgeschrieben haben, was da gesagt wurde- I: +ja. E: und+ das ist mir regelmäßig passiert. I: ja. E: dass es hinterher hieß „nee, so haben wir das nicht abgesprochen.“ I: ja. E: so, jetzt machen wir Dienstbesprechung und hinterher wird ein kleines Protokoll rumgeschickt- I: ja, okay. E: und damit ist es verschriftlicht. I: hm. E: und alles, was mir besonders wichtig ist, schicke ich inzwischen per Mail, das ist anstrengend- I: ja. E: - aber dann kann eben keiner sagen „das hab‘ ich nicht gewusst.“ oder- I: +hm. E: „das hab‘ ich+ so nicht verstanden.“ +oder- I: hm.+ ja. - wie- hm wie war das denn ganz am Anfang? als Du da neu angefangen hattest, da gab’s die Probleme ja noch nicht wahrscheinlich, oder? Du hast grad gesagt „anderthalb Jahre“- E: ja. +seit September 2009. I: und das ging aber erst vor ‘nem Jahr los.+, ne? das heißt, das erste halbe Jahr war noch halbwegs friedlich. oder wie war da mit- vor allem mit *105 jetzt in der Zusammenarbeit? E: da war’s ähm ganz friedlich, da hatte sie aber ja auch ‘nen andern Feind (lacht), also- I: ja. E: hm als ich anfing, war das ja alles noch sehr frisch. I: ja. E: also da war ja im Grunde grade erst ähm der letzte Konflikt (lacht kurz) so gelöst, dass *107 gegangen war. I: ja. E: ähm und- *120 ging dann ja auch. I: ja. und wie war Eure Zusammenarbeit am Anfang? also +*105-s und Deine? E: gut.+ also sie- ich bin sehr nett empfangen wurden, mir wurde gesagt ähm ähm, auf mir liegt die Hoffnung eines wirklichen Neuanfangs, aber es war auch da schon so, hm sehr häufig von Anfang an, dass sie gesagt hat „wir drei müssen zusammenhalten, komme was da wolle.“ I: ja. E: also so ein ähm a- alles außen ist in gewisser Weise ein potentieller Feind- I: hmhm. E: und mit dem dürfen wir nicht konspirieren. I: ah, aha. E: und das baute sich immer mehr auf, und dann war’s also- ich hab‘ ja auch ‘ne ganze Zeit gebraucht, da überhaupt durchzusteigen, also die ersten Konflikte hab‘ ich mehr zuschauend wahrgenommen- I: ja. E: und ähm bei der Neuwahl, also d- das ist- dieser Verein lebt eigentlich, glaub‘ ich, von Dauerkonflikten, also ich bin in viele einfach reingezogen worden- I: ja. E: schon am Anfang- I: ja. E: ähm kam auch- also das ist ähm offen- offen auch meine Mei- ich kam auch zu dem Schluss, es geht eigentlich nicht mit *105, es geht aber auch nicht ohne. in diesem Verein. also sie zerstört ‘ne ganze Menge, ähm- allerdings in dem Bewusstsein, dass sie das für den Verein tut. also sie ist sich immer sehr sicher, dass alles, was sie tut, nur das Gute und Richtige für diesen Verein ist, für den sie auch in gewisser Weise lebt. I: +hmhm. E: das ist natürlich ‘ne+ Position, die ist eigentlich unangreifbar. I: hmhm. hmhm. E: und ähm so verhält sie sich auch, also wie jemand eben, der ähm im vollen Bewusstsein, das Gute zu tun- I: hmhm. E: eben auch über Leichen geht, in Anführungsstrichen. I: ja. okay. E: und ich hab‘ natürlich aber auch immer die a- andre Seite erlebt, auch im- am Anfang schon, und ähm von vielen andern gehört, die schon aus diesem Verein rausgegangen sind, weil sie ähnliche Konflikte mit *105 hatten (holt tief Luft) und als Verlierer oder als, na ja, vermeintliche Verlierer hervorgegangen sind, sie- die meisten haben nicht verloren, sondern sie haben einfach nur tatsächlich richtig gemerkt, dass es ähm ja nicht ohne und nicht mit *105 geht, aber dann einfach ohne sie. I: ja. hm, okay. ähm - ich hab‘ nochmal ‘ne Frage zu- zu Deiner Zusammenarbeit mit *106. E: hm. I: die war- die ist aber eigentlich meistens recht gut gelaufen, oder wie ist das mit dem so gewesen? bis jetzt? abgesehen davon, dass Ihr natürlich jetzt gegeneinander ab- ausgespielt worden seid, gab’s da ja wahrscheinlich ‘ne Phase, wo alles- alles okay war, oder +wie war das? E: ja.+ ja, sehr gut sogar. also im- im Verein ja mit auch der Einzige, der a- also im Haus ist und pädagogisch arbeitet, und insofern hm für mich und den Austausch sehr, sehr wichtig. I: hm. E: wir haben uns einfach von Anfang an gut verstanden- I: hm. E: auch ’n paar Sachen zusammen gemacht im Verein, und ähm das- dadurch entstand ja überhaupt die Idee, dass wir vielleicht noch nä- näher und enger miteinander arbeiten könnten- I: ja. E: und das ist ja auch zumindest eben letztes Jahr, also bis Oktober, noch voll begrüßt worden. I: ja. - und wie habt ihr denn da zusammengearbeitet? also wo- - also w- konkret sozusagen+- E: also ich bin mit auf+- zum Beispiel auf die *902-Reise gefahren, wir haben ein- ein Videoprojekt gemacht im Stadtteil mit dem *902 und andern Kindern- I: hmhm. E: ähm er hat sich dann ja auch für die Reise entschieden, das hätte er gerne gemacht, er war auch bei ähm vereinzelten Veranstaltungen, die ich gemacht habe, dabei, und wir hatten halt über Tage einen regen Austausch. I: ja. okay. okay. E: haben zusammen ähm- na ja, also „zusammen“ stimmt nicht, aber ich hab‘ eine Kindergruppe aufgebaut und da hat er schon mit dafür gesorgt, dass wir auch Kinder bekamen- I: hmhm. E: und nochmal die Werbetrommel gerührt, (räuspert sich) also sie war noch nicht groß, es war eher so im- im Werden I: hm. ja, +okay. E: aber wir hätten uns+, glaub‘ ich, beide zumindest noch letztes Jahr sehr gut vorstellen können, auch zusammen zu arbeiten. I: ja. E: nur das mit dem a- Gegeneinanderausspielen hat halt insofern auch tatsächlich funktioniert- hm also es ist in- ist auch schon wieder kompliziert und ich wusste es im Grunde auch bis Januar nicht- nicht in dieser Transparenz, also er ist nicht angestellt eigentlich beim *303, sondern bei der- beim- bei unserm *302- I: ja. E: und wir kaufen quasi dem *302 die Stunden ab. I: ja. E: er hat da ‘ne volle Stelle- I: okay. E: und das Gehalt für seine Zeit unten im *902 wird von uns bezahlt. I: hmhm. E: das heißt aber auch, dass er eben zu *302-Bedingungen angestellt ist. I: ja. E: das hat dann so kleine ähm Nachteile- also na ja, für ihn Vorteile, für den Verein aber Nachteile, dass er eben zum Beispiel für ein- ein Wochenende mit 10,7 Stunden pro Tag vergütet werden müsste. I: hm. hm. E: was bei mir völlig anders ist. I: hm. okay. E: - ähm ich mit meinen zwanzig Stunden, also das ginge einfach gar nicht. (lacht kurz) I: ja. E: das ähm wusste ich alles gar nicht und es wär‘ aber auch faktisch hm höchstwahrscheinlich so geblieben. das heißt, wir hätten tatsächlich, wäre er nach dem Sommer gekommen, über einiges sprechen müssen. I: ja. also was Eure Arbeitszeiten und +so auch angeht? E: hm.+ I: hm. +hm. E: ja.+ also es- es wär‘ ‘ne schwierige Konstellation geworden, aber eben nur auch wieder von der Struktur, nicht vom- vom Privaten. I: +ja. E: aber+ genau das ähm konnten sie nun auch natürlich gut nutzen, um das noch zu ver- verkomplizieren. I: ja. E: also mit diesen Infos und- war es mir- also ich fahr‘ ja auch nach *404 und ich fahre tatsächlich also n- auf diese Reise und ich fahr‘ tatsächlich eine Woche bezahlt, aber „eine Woche bezahlt“ heißt dann eben meine z- üblichen zwanzig Stunden- I: okay. E: und eine Woche mit Zeitausgleich. das ist auch schon ‘n ganz schwieriger Deal- I: ja. E: das ist kein- also in diese missliche Lage hab‘ ich mich natürlich auch selber gebracht, aber es machte mir auch in dem Moment, wo sie gesagt haben: „entweder *106 fährt die zweite Woche auch ehrenamtlich oder gar nicht.“ unmöglich, seine Partei zu ergreifen. (lacht) I: ja. E: weil mir die keiner abgenommen hätte. I: ja. ja. E: also wenn ich gleichzeitig sage: „nee, für mich ist das kein Problem.“, kann ich ja nicht umgekehrt sagen: „aber für *106 möchte ich, dass er ähm 10,7 Stunden am Tag bezahlt bekommt.“ das ist halt Schwachsinn. I: ja. ja. E: und das musst‘ ich dann leider eben auch *106 sagen, also wir hatten dann auch noch ‘n Gespräch, und ähnlich lief es dann eben für die andern Arbeitsbereiche ab. als ich dann wusste, dass es darauf hinausläuft, dass ich im Grunde die Stellenbeschreibung schreiben soll- I: hm. E: hab‘ ich ihn eben gefragt, ob er sich in meinen Arbeitsbereichen irgendwo auch sieht, damit ich da ein bisschen +gucken kann- I: hm.+ E: +wie ich schreibe- I: hm.+ hmhm. E: und das war nur bedingt der Fall. I: hm. okay. - ja, knifflig. E: (lacht kurz) I: kann man zusammenfassend sagen. hm. - +na ja. E: ja.+ - also es bleibt jetzt abzuwarten. I: ja. ja. jaja. E: und diese- also d- der Rest sind halt immer nur so ähm Bauchgefühle, die ich hatte oder die *106 und ich hatten, dass wir ziemlich schnell zu dem Ergebnis kamen, dass aus irgendeinem Grund- und das muss ja dann im November oder Dezember gewesen sein, für *105 die Vorstellung, dass wir zu zweit oben sitzen, unannehmbar war. I: ja. E: also es- ich hab‘ schon den Eindruck, dass es eben darum ging, einer von uns sollte gehen, und m- mir sagte sie recht schnell, also ich hab‘ ja sehr offen auch mit dem Coach- wir haben ja denselben und kennen den auch beide, gesprochen und hab‘ gesagt: „eigentlich weiß ich gar nicht mehr, warum ich hier bin, denn momentan bin ich eher am Kämpfen, ob ich hierbleibe oder ob ich gehe.“ und das hat er natürlich so auch weitergegeben- I: ja. E: und daraufhin hatte ich ein Gespräch mit *105, in dem sie mir sehr deutlich sagte, dass ähm das für sie eine sehr gruselige Vorstellung ist und dass sie sich das nicht wünschen würde. und ähm damit war klar, okay, also anscheinend soll nicht ich weg (lacht kurz)- I: ja. E: sondern *106. I: ja. E: genauso war’s. I: oh. oh. E: und ähm zeitgleich- und ähm das bestärkt mich also in der Annahme, dass sie Angst hatte, dass sozusagen dieses ähm- also sie hat die andere Kollegin- die haben halt auch ‘ne lange Geschichte miteinander- I: hm. E: ist im Grunde sozusagen ihre. (lacht) nicht meine. also wenn es einen Konflikt gibt, dann ist das eigentlich immer klar, dass *108 auf *105 Seite steht. I: hm. E: wenn sie nichts damit zu tun hat, trotzdem. I: ja. E: und das wär‘ natürlich ‘n bisschen aufgebrochen worden mit ‘ner zweiten Person. an- also quasi an meiner Seite. I: ah, okay. hmhm. E: und ähm da diese Stelle- also das Geld wäre ja noch da, aber momentan ähm zumindest ist bei *105 die Vorstellung, dass noch jemand dazukommt, völlig weg, sondern ihre Idee ist mehr, mit Honorarkräften mich zu entlasten oder sogar einfach- einfach Stunden zu erhöhen, was mich eben nur bestätigt in diesem Grundgefühl, dass es darum geht, dass sie Angst um diese Mächteverteilung hat. I: ja. ja. - hm. E: (lacht kurz) I: eieiei. E: also es- meine- und das war vielleicht dann auch für *106 nochmal der ähm - der letzte Wink, dass er ähm d- der letzte Impuls, „nein“ zu sagen zu überhaupt dieser Idee, war eben, dass für mich aber ziemlich schnell dann klar war, nach drei Wochen Krieg, den ich da hatte, und dieser ähm wirklich schlimmen Stimmung, dass ich das nicht kann. also dass, wenn ich in diesem Verein bleibe, dann nicht im Kriegszustand. I: ja. E: und ähm er aber so- so- na ja, auch zu Recht so verletzt und wütend und verärgert war, dass er da schon eigentlich ähm den Aspekt drin hatte „das will ich ihr irgendwie irgendwann nochmal zurückgeben.“ I: okay. E: und den hatte ich nicht. und den hab‘ ich auch immer noch nicht. I: ja. E: also d- ich finde das alles ganz schlimm- I: ja. E: -aber ähm für mich ist- spielt eben halt die Perspektive des Vereins eine viel zu große Rolle, weil das, was ich da gemacht habe, mir- oder auch noch mache, mir so wichtig ist, dass ich das eigentlich nicht zerstören möchte, und ich weiß, dass ich ähm es zu großen Teilen zerstören würde, wenn ich gehe, ich weiß aber auch, dass ähm würde ich jetzt in den Krieg gehen und i- sollte ich ihn gewinnen, es auch notgedrungen zerstöre. also ich hab‘ das- (lacht kurz) vergleiche das immer so, ähm diesen Konflikt zu lösen, auf ähm zu- zu *105-s Unkosten, wäre ein Selbstmordattentat. I: hm. hmhm. okay. (lacht) E: also da kann man nicht bleiben. I: ja. ja. E: ich könnte der Mensch sein, der das dann in die Luft sprengt, aber ich müsste dann auch der Mensch sein, der wieder geht. I: ja. E: und das- I: ist ’n sehr selbstloser Ansatz. (lacht) +oder wäre ein selbstloser Ansatz. E: ja, oder auch+ den find‘ ich auch- bedingt sinnvoll. I: jaja, also- E: und dann kann ich auch gleich gehen, +also- I: ja. ja.+ E: und bin nicht der Mensch, der’s zerstört hat. I: ja. E: weil es ist- hat schon viel Zerstörungsfaktor, und das ist- ich hab‘ das am Anfang eben nicht verstanden, warum- s- so haben sich ja auch vorher schon viele verhalten- hm sie sind ja auch genauso gegangen, haben nichts zerstört, und ich hab‘ mich immer gewundert, warum sie das nicht tun. jetzt kann ich’s verstehen, weil’s eben auch keine Lösung ist für +das.