10.5281/zenodo.3644498
https://zenodo.org/records/3644498
oai:zenodo.org:3644498
Mattauch, Linus
Linus
Mattauch
0000-0003-3625-0039
Institute for New Economic Thinking at the Oxford Martin School and Environmental Change Institute, School of Geography and the Environment, University of Oxford
Creutzig, Felix
Felix
Creutzig
0000-0002-5710-3348
Sustainability Economics of Human Settlements, Technische Universität Berlin und Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Berlin
aus dem Moore, Nils
Nils
aus dem Moore
0000-0001-8788-4408
RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Governance, Büro Berlin
Franks, Max
Max
Franks
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Ökonomie des Klimawandels, Technische Universität Berlin
Funke, Franziska
Franziska
Funke
London School of Economics and Political Science, Department of Philosophy, Logic and Scientific Method
Jakob, Michael
Michael
Jakob
0000-0001-5005-3563
Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Berlin
Sager, Lutz
Lutz
Sager
0000-0002-3060-0053
McCourt School of Public Policy, Georgetown University
Schwarz, Moritz
Moritz
Schwarz
0000-0003-0340-3780
Institute for New Economic Thinking at the Oxford Martin School and Smith School of Enterprise and the Environment, University of Oxford
Voß, Achim
Achim
Voß
0000-0002-3852-020X
Universität Hamburg
Beck, Marie-Luise
Marie-Luise
Beck
Deutsches Klima-Konsortium e. V.
Daub, Claus-Heinrich
Claus-Heinrich
Daub
0000-0002-6235-9970
University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland
Drupp, Moritz
Moritz
Drupp
0000-0001-8981-0496
Universität Hamburg
Ekardt, Felix
Felix
Ekardt
0000-0003-1088-6434
Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik und Universität Rostock
Hagedorn, Gregor
Gregor
Hagedorn
0000-0001-7023-7386
Scientists for Future
Kirchner, Mathias
Mathias
Kirchner
0000-0002-2668-9438
Zentrum für Globalen Wandel & Nachhaltigkeit, Universität für Bodenkultur Wien
Kruse, Tobias
Tobias
Kruse
London School of Economics and Political Science, Grantham Research Institute on Climate Change and the Environment
Loew, Thomas
Thomas
Loew
Institute for Sustainability, Berlin
Neuhoff, Karsten
Karsten
Neuhoff
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin und Technische Universität Berlin
Neuweg, Isabella
Isabella
Neuweg
London School of Economics and Political Science, Grantham Research Institute on Climate Change and the Environment
Peterson, Sonja
Sonja
Peterson
Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel
Roesti, Matthias
Matthias
Roesti
0000-0002-8313-5108
Schweizerisches Institut für Aussenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung, Universität St. Gallen
Schneider, Gerhard
Gerhard
Schneider
0000-0002-8763-3454
HES-SO University of Applied Sciences and Arts Western Switzerland
Schmidt, Robert
Robert
Schmidt
FernUniversität in Hagen
Schwarze, Reimund
Reimund
Schwarze
0000-0002-2734-9259
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung − UFZ, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)
Siegmeier, Jan
Jan
Siegmeier
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
Thalmann, Philippe
Philippe
Thalmann
0000-0001-7200-3241
Laboratoire d'economie urbaine et de l'environment, Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne
Wallacher, Johannes
Johannes
Wallacher
Hochschule für Philosophie München
Antworten auf zentrale Fragen zur Einführung von CO2-Preisen (Version 2.0) – Gestaltungsoptionen und ihre Auswirkungen für den schnellen Übergang in die klimafreundliche Gesellschaft
Scientists for Future Germany
2020
CO2; CO2-Taxation; Climate Change
2020-02-05
deu
10.5281/zenodo.3644497
https://zenodo.org/communities/scientists4future
2.0
Creative Commons Attribution Share Alike 4.0 International
Publiziert als Diskussionsbeiträge der Scientists for Future 3: 1–41. Die Erstveröffentlichung erfolgte am 19. Aug. 2019, die geringfügige Revision 1.1 am 22. Aug. 2019, die hier vorliegende Version 2.0 (https://doi.org/10.5281/zenodo.3644498) am 5. Feb. 2020
Einleitung: Klimaschutz hat für die Bürgerinnen und Bürger eine sehr hohe Priorität. Dies zeigt sich nicht nur regelmäßig in Befragungen, sondern auch durch die politische Bewegung „Fridays for Future“ bzw. „Klimastreik“. Dennoch bleiben die Anstrengungen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, unzureichend. Ein wesentlicher Grund für das Missverhältnis von Überzeugung und kollektivem Handeln liegt darin, dass Treibhausgase, insbesondere in Deutschland und Österreich, keinen angemessenen Preis haben. Klimaschädigendes Verhalten ist häufig zu preiswert, klimaschonende Alternativen sind meist finanziell wenig attraktiv. Das gilt für alle: Unternehmen, Bürgerinnen, Bürger und die öffentliche Hand. Da im Pariser Klimaabkommen 2015 vereinbart wurde, den Temperaturanstieg deutlich unter 2 °C zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, den Temperaturanstieg auf 1.5 °C zu begrenzen, ist der für weitere Treibhausgase verbleibende Platz in der Atmosphäre sehr knapp. Knappe Güter sollten in einer Marktwirtschaft teuer sein – ansonsten kommt es zu einem Marktversagen. Treibhausgase sind jedoch bisher nicht angemessen bepreist.
In Deutschland wurde 2019 beschlossen einen CO2-Preis ab 2021 einzuführen und anschließend schrittweise zu erhöhen. Mit der nachfolgenden Zusammenstellung einiger in der Öffentlichkeit häufig diskutierter Fragen bereiten wir den Stand der Forschung für Interessierte auf.
Dabei beachten wir das Sondergutachten des Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“) und die Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), des Forum-Ökologisch Soziale Marktwirtschaft (FÖS), des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC Berlin), des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und der Leopoldina von Juli 2019, die allesamt Möglichkeiten untersuchen, in Deutschland höhere CO2-Preise einzuführen.
Die folgenden Ausführungen sollen allen Interessierten eine wissenschaftlich fundierte Einordnung des gegenwärtigen Forschungsstandes und der daran anknüpfenden Handlungsoptionen rund um das Thema der CO2-Bepreisung bieten. Sie erklären, warum Ökonominnen und Ökonomen CO2-Preise als das kostengünstigste Mittel für mehr Klimaschutz erachten. Es wird dargestellt, dass sich CO2-Preise unter anderem in Großbritannien, Kalifornien, Schweden und der Schweiz bewährt haben, und diskutiert, welche Höhe für die CO2-Preise im Verlauf der kommenden Jahre und Jahrzehnte angemessen sind. Die beiden grundsätzlichen Möglichkeiten zur Einführung von CO2-Preisen über eine Steuer oder einen Emissionshandel sowie Mischformen werden vorgestellt. Zudem wird beantwortet, ob CO2-Preise gerecht sind, wie sie sozial ausgewogen gestaltet werden können und warum etwaige negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der deutschsprachigen Länder sehr überschaubar sein dürften. Darüber hinaus wird die öffentliche Wahrnehmung von CO2-Preisen behandelt. Es wird erläutert, warum der CO2-Preis eine zentrale Bedeutung für die Klimapolitik besitzt, ergänzende umweltpolitische Maßnahmen aber nicht überflüssig macht.
Version 1.1 wurde 2019 unter doi:10.5281/zenodo.3371150 veröffentlicht.