Marx, Bernhard
2019-07-10
<p>Paul Klee ist mit einem Denken in Gegensätzen vertraut. Ganz im Sinne des Romantikers Novalis versucht er in seinem bildnerischen Werk, gegensätzliche Pole nicht nur in ihrer Widersprüchlichkeit und Getrenntheit, sondern auch in ihrer Zusammengehörigkeit und Verbundenheit aufzuzeigen und darzustellen. Dieser Vollzug kann als <em>dialektische Verknüpfung</em> verstanden werden. Sie beinhaltet neben der Akzeptanz der Gegensätze als Grundkategorie menschlicher Wahrnehmung die Hervorhebung ihrer spannungsgeladenen Einheit, und vollzieht sich sowohl auf der Seite des Künstlers (Produktion) als auch des Betrachters (Rezeption). Im künstlerischen Schaffensakt erfolgt die <em>Verknüpfung</em> wiederum auf zwei Ebenen, der formalen zwischen Realistik und Abstraktion bzw. Konstruktion und Intuition und der inhaltlichen zwischen Gegensatzpolen wie Ruhe und Bewegung, Licht und Dunkel, Chaos und Ordnung, Innen und Außen, Erinnerung und Erwartung, Leben und Tod. Mit dem Ausdruck ›Gegensätze sind Paare‹ will Klee verdeutlichen, daß ein Teil und sein Gegenteil trotz ihrer Eigenständigkeit aufeinander bezogen und damit verbunden bleiben.</p>
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https://doi.org/10.5281/zenodo.3332745
oai:zenodo.org:3332745
deu
Zenodo
https://zenodo.org/communities/zwitschermaschine
https://doi.org/10.5281/zenodo.3298696
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Zwitscher - Maschine. Journal on Paul Klee / Zeitschrift für internationale Klee - Studien, 7, 24-39, (2019-07-10)
Paul Klee
»GEGENSÄTZE SIND PAARE« - DIALEKTISCHE VERKNÜPFUNGEN
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