1671.
Den 1. januarii. Als bey dem 33. stillstand ist nichts yngebracht worden außert einem fluch- und schlachhandel, der sich im wirtshauß bey der weinfüechte erhebt zwüschen Wilhelm Husern, einem der gschwohrnen, und 2 jungen Zolingeren, betreffende etwas holtzfräfels. Weil es blutige köpf gegeben, als ists für den herren landvogt gewisen. Obs aber angebracht worden, ist mir nach nit in wüßen.
Den 5. februarii. Als bey dem 34. stillstand ist nichts yngebracht worden, durch mich aber ist ein anzug gschehen wegen des großen schmids Hanß Jacob Meyers, der von dem volck im Rohr bey mir verklagt worden wegen grawsamen fluchens und schweerens, das er an einem sontag umb mitenacht vor dem hauß söll gführt haben, weil im als einem vollen zapfen ein begehrter trunck ist abgschlagen worden. Den hab ich wol ins pfarrhauß bscheiden, aber mit laugnen hat er alles vermeint zu verantworten. Muß eben ein fehrnere nachfrag geschehen.
Den 5. martii. Als bey dem 35. stillstand ist nichts yngebracht worden. Es hat sich jederman wol ghalten offenlich, wies aber heimlich gangen seige, das ist dem lieben gott bekant.
Den 2. aprilis. Als bey dem 36. stillstand (welcher dißmahls ernewert worden und bey welchem nebet dem pfahrer, undervogt und schulmeister erschinnen wachtmeister Hanß Buri kilchenpfleger, Hanß Jacob Meyer genent Stägenmüller ehegaumer, Caspar Wyder gschwohrner) ist nichts yngebracht worden als der unhandel, so sich im wirtshauß zugetragen zwüschen einem krämer von Dübendorff und unßeren dreyen Meyern gebrüdern Hanß Jacob, Ulrich und Geörgen, auch dem müller Fiertzen wegen spilens, sauffens und schlagens, sind aber all nach der gebühr von dem herren landvogt gestrafft worden.
Für mich hab ich meldung gethon Lienhard Zolingers, der mit seinem vatter voller weiß vil zanckens, fluchens und schwehrens geführt, ist aber gleich darauff ein tag und nacht yngsetzt worden zu Greiffensee, hat wol gute beßerung versprochen, wolte gott, daß sie nur volgete. Was gschehen werde, stath zu erwarten.
Den 7. maii. Als bey dem 37. stillstand ist nichts fürgfallen.
Den 4. junii. Als bey dem 38. stillstand ist nichts fürgfallen.
2. julii. Als bey dem 39. stillstand ist nichts fürgfallen, nur ein vermahnung ist gschehen, daß über die bevorstehende ernd aller orthen ein fleißige auffsicht ghalten werd, allein es gschehe, was da wölle, so wird nichts fürgebracht, als was auch dem kind auff der gaßen bekant ist. Noli me tangere heißts etc. etc.
Den 6. augusti. Als bey dem 40. stillstand hats abermahl den nammen ghan, als ob man sich allerseits wol ghalten hab. Ob dem also seig oder nit, das ist dem lieben gott bekant.
Den 3. septembris. Als bey dem 41. stillstand ist gleich auff die erste anfrag, so an den vogt geschehen, ein zanck und streit entstanden zwüschen ihme dem vogt und Caspar Wydern dem gschwohrnen wegen unhendlen, die sich an der nacht zuvor im wirtshauß erhebt zwüschen dem vogt, wirth, wachtmeister Hanß Buri vogts sohn, dem seckelmeister und Caspar Wydern, darbey gführt worden ein grawsammes fluchen und schwehren, auch daß der vogt wenig wochen zuvor im wirtshauß mit faulen, heillosen tropfen gespilt, so daß sich der stillstand zerschlagen und die sach für den herren landvogt gwachsen und alle gebührend gstrafft worden, vornemmlich weil darmit ynkommen die klag, daß der wirth und sein sohn Caspar Wyder nit redlich umbgangen mit dem zehenden, welchen der vogt dißmahls völligklich von allen zehendherren empfangen hate etc.
Den 1. octobris. Als bey dem 42. stillstand ist nichts yngebracht worden als ein grawsams, grewlichs fluchen und schweeren, das Ludwig Trüeb von Ebmattingen des wirts tochterman 8 tag zuvor in dem wirtshauß gführt hat. Der ist aber umb andrer ehrenrührigen werken willen, die den wirt angetroffen, für den herren burgermeister Hirtzel als der Ebmattingeren herren obervogt citiert worden, und wann alles, wie es hette sein söllen, geklagt worden were, so wer er in die gfangenschafft kommen. Also muß den menschen geschohnet werden, wo dann die rettung der ehren gottes bleibe.
Den 5. novembris. Als bey dem 43. stillstand ist wegen des jauchzens, jolens und schreyens, so immerzu bey der nacht durch alle gaßen g'führt wird, ein anzug gschehen. Obwol ein theil zu erkennen, so wil sie doch niemand verzeigen. O menschenforcht!
Den 3. decembris. Als bey dem 44. stillstand ist ab Hanß Baumbergern geklagt worden, daß er voll und toll ab dem Ustermarckt kommen und in und außert dem hauß balg und fluchhendel ghan, über welchs er ins pfarrhauß bschickt und zu red gstelt worden, hat sich aber pro more außgeredt.
In dißer zeit habend die liechtstubeten töchteren in etlichen gärten wirtz genommen und mit einanderen geeßen, hat aber nichts müßen darauß gemacht werden, damit niemand erzürnt werde, wiewol des diebstahls halben auch nichts geklagt worden. Nur daß keine schädlichere angriff geschehind.