[1684]
0. jenner ao 1684 wurdend obbemeldte ehegaumer von herren landtvogt und seinen beambteten beeydiget.
Deßselbigen tags wurde an deß abgehenden kirchenpflegers landtrichter Hanß Heinrich Schmids statt erwellt der abgehende spendmeister fendrich Hanß Jacob Süri ferwer zu Grüningen. Und ward an sein stell zu einem neüwen spendmeister erwellt seckelmeister Felix Furer von Ottickon, der seinen pfahrer niemal darfür gehalten hette, daß er ihme sein prætendere eroffnet hette, wie woll er 5 wuchen zuvor heimtückischer weiß durch einen procuratorem lasen allerorten anhalten. Wurde darzu unanstehendiger weiß ernammset von seinem eignen schwager alt kirchenpfleger Schmid, der sich aber kurtz zuvor gegen dem pfahrer vernemmen laßen, daß er es mit Hanß Hotzen von Herschmetlen halten wolle, alß der zu diser stell zwahren ein […] geringes mehr, aber von den fürnemm[sten] der gemeind und der oberkeit selber ha[…].
Den 18. tag jenner ao [16]84 ist die kirchenrechnung für ao [16]83 im schloß Grüningen yngenommen und abgelegt worden, waß darbey erkennt, ist hinden an die rechnung verzeichnet.
. tag hornung ist der erste stillstand diß jahrs mit den neüwen ehegaumeren im pfahrstübli wegen großer kelte gehalten worden und anbracht worden:
a. Daß Konradt Korodi wegen seiner schwüren von dem pfahrer solle zu red gestellt werden.
b. Christen Brunner ist des Müllibuben stul nechst hinder der kantzel-stegen, weil er ihne nit mehr besitzen wollte, zugekennt worden.
c. Der hinderseßen halben ist die meinung, daß mann trachten solle zu erfahren, wie dieselbigen anderer orten gehalten werdend und mitel zu erfinden, wie denen alß welche den höltzeren schadlich möge ein rigel gestoßen werden.
d. Wie künfftigen sommer die predigwachten mögind angestellt werden.
e. Bestendige monatgelter uß dem seckli sind geordnet:
Christen Karpfen kinder 20 ß.
Magdalenli Egolff 10 ß.
Rudli Bachoffners s[elig] witib 16 ß.
Jacob Ramespergers s[elig] kinden 20 ß.
f. Sind die nebendstüli jungen knaben, die sich deß gsangs befleißend, außgetheilt worden.
Den 2. tag mertz ist im stillstand angebracht worden:
a. Daß Heinrich Hombergers und Jacob Webers volk von Goßauw am sontag zwüschend beyden predigen plunder uffgehenck[t], so ihnen von dem pfahrer solle undersagt werden.
lix Karpf von Ottickon verkauffe schadhafft fleisch gen Zürich. Er zu red gestelt entschuldigt sich, er habe es seinen schwögeren gegeben, im ubrigen brüefft er sich uff den metzger, daß der schaden deß gemetzgeten kalbs nitt zu achten.
c. Weil Jacob Hotz, der ein sengerstul ha[…], in ein andere pfahr gezogen, ist sein stul zugekent Jacob Furer uß dem Hauffgarten, unangesehen Johann Hotz deß Jacoben vatter fürgewendt, daß er ihn kaufft und zahlt, weilen es allein geschehen anfencklich, alß die sengerstül all jeder um 32 ß, aber mit beding, so einer singe, verkaufft worden.
d. Ist erkennt worden, daß das erhöchte port an der kirchen vor dem pfahrhauß uber mit einem mürlin solle yngefaßt werden und den kindbetteren zur begrebnuß gewidmet.
e. Ab dem hußmann im Hasenacker wurden allerley holtzfrefel geklagt, weßetwegen Jacob Zollinger von Oberottickon abermalen erinnert worden, ihme urlaub zu geben.
ilen Hanß Walders frauw von Goßauw die kremerin beynebend dem, daß sie sonst allerley fantastenwerch treibt und sich mit worten so ungrymt ußlaßt, auch des Meisters frauw nebend ihro in der kirchen nit will dulden laßen, als ist gleichwol erkennt worden, daß deß Meisters frau den stul bey den ihrigen vermannet und deßetwegen hinden in die kirchen sitzen solle, wie ihre vorfahrinen von altem her auch gethan habind.
Den 6. tag aprell.
a. Ist im meisten geklagt worden ab Felix Karpfen, daß er unnütze wort ußgegoßen und zwen stillständer für unwarhafft gehalten. 8 tag darnach wurd er für ein ehrsammen stillstand gestellt und seine wort wider zu sich zu nemmen genötiget.
b. Wurde geklagt ab unordenlichen außhinlauffen in wehrendem gotsdienst und vor vollendung deßselbigen.
c. Solle dem pfahrer im leichleüten ein zeichen geben werden durch underlaßung der großen glogg, wann die leiche bey dem grab.
Den 4. tag meyen ist nichts sonderliches fürgefallen, alß daß deß Eggenzahns tochter zu Underwezickon, so sich in die pfahr Oberwinterthur yngemannet, bey ihrem vatter kindbetten wolle. Ist dem ehegaumer befohlen, sie weg zu weisen.
darnach ist angebracht und vorgelesen worden ein schreiben von herren almosenspflegeren betreffende Felix Groben kind, so im bettel herumbzeühe, daß er zu einem meister versorget werde. Es war aber die meinung, weil der knab deß bettels gewohnt, wurde er bey keinem meister bleiben, solle deßetwegen in Öttenbach recommendiert werden und 4 fl uß dem seckli tischgelt anerbotten.
Die ersten zinstag brachmonats und heüwmonats sind zwaren stillständ gehalten worden, aber nichts denckwürdiges fürgefallen.
Den 3. augst wurde von dem stillstand gemehret umb Uli Kollhoppen s[elig] sengerstul und weil under den stillständer die stimmen gleich warend, mußte es der pfahrer entscheiden, ob er zugehörig Rudli Kollhopen oder Jacob Hotzen deß Hansen sohn von Herschmetlen. Wann und aber die Kollhopen 4 stül im cohr hattend, darunder zwen zu verlihen, so hatte der pfahrer mit dem beding daß wort dem Kollhopen gegeben, daß er hingegen von zweyen einen, so zu verleyhen warend, solle dem Hotzen umb ein gwüßes jedes jahr uberlaßen, daß er Kollhop auch angenommen, nachmahls aber wider abgeschlagen, darum dann dem Hotzen daß wort absolute gegeben worden, den ledigen sengerstul zu besitzen. Den wolte aber Kollhop mit sonderbarem trutzen und schmechworten zu behalten ihme fürnemmen, der ußtrag wird sich bey nechstem stillstand herfürthun.
ie selbige zeit ward bey anlaß deß damahligen kirchenbauws ein stul under der kantzel neüw gemacht und verkaufft dem Valentin Küentzli von Goßau umb 4 fl.
Den 27. tag augsten ist eine schedliche führsbrunst entstanden in Bartli Güttingers und Hans Erismans genambt Tegernauers hauß. Denen habend unser gn. herren bewilliget 3 monat die stühr im Zürichgebiet ynzusammlen und wurde den 7. tag septembris für sie vor der kirchenthüren zu Goßauw eine stühr gesammlet 62 fl 20 ß, nachdem zuvor die gemeind durch erklehrung eines sonderbaren text zur wichtigkeit ist angemahnet worden.
Münchaltorff lifert durch den kirchenpfleger den 14. tag septembris da die stühr gesammlet worden 20 fl.
Zu Zürich wurde ostiatim zusammengebracht so alle nacht amtman Jacob Meister gezellt und ein zedel darumb von handen geben zusammen 138 fl 20 ß.
Hombrechtickon 22 fl.
Beretschwyl 20 fl 5 ß.
Grüningen 40 fl 3 ß 6 hl.
Wald 14 fl 10 ß.
Egg 15 fl 10 ß.
Dürnten 18 fl 5 ß.
Hinwyl 11 fl 20 ß.
Rüthi 10 fl.
Wetzikon 15 fl.
Seegreben 4 fl.
Meilen 5 fl.
Vischenthal 9 fl.
Uster 10 fl.
Griffensee 4 fl.
Bubickon 16 fl 22 ß.
Den 16. tag octobris habend sie auß der graffschafft Kyburg bracht ohngfahr 55 fl 36 ß 4 hl.
Die gmeind Ottickon verspricht 10 fl.
Gmeind Kilchberg 7 fl.
Amt Küsnacht 1 fl 20 ß.
<Hirtzel 1 fl.
Zollickon 5 fl.
Wieticken 3 fl 10 ß.
Hottingen 2 fl 6 hl.
Richteschwyl 3 fl.
Zumicken 5 fl 6 ß.
Stäfen 10 fl.
Mur 8 fl 23 ß.
Menidorff 10 fl.
Rieden 1 fl 5 ß.
Altsteten 1 fl 5 ß.
Oberstraß 4 fl.
Üetickon 2 fl 20 ß.
2 fl 20 ß Herliberg.
1 fl 20 ß Schwertzenbach.
26 ß Fehraltorff.
Baßerstorff 6 fl 8 ß.
Oberglat 1 fl.
icken 1 fl>
Öttwyl 4 fl 25 ß.
Tallwyl 3 fl.
Den 2. tag octobris gebend sie meinem herren schweher [?] 9 fl 28 ß 3 hl.
Fehrner hatt er yngnommen:
Von Witickon 2 fl 20 ß.
Flunteren 1 fl.
Ab der Underen Straß 1 fl 20 ß.
Horgen 3 fl.
Wedischwyl 5 fl.
Uß dem Knonauwer, Eglisauer, Regensperger etc. amt 25 fl 3 ß 4 hl.
<Kirchen Küsnacht 8 fl.
Rieden 39 ß 6 hl kam von Uster by Wallißellen.
Knonauw 20 ß>
Den 26. tag septembris ist ein greüwliche brunst entstanden zu Rietickon der pfahr Uster und herschafft Grüningen, da 3 haüser, 4 schüren sambt einem 4 jehrigen bübli, vill korn, haüw und strauw verbrunnen und wurde fast nichts errettet.
Für die ist auß bevelch uns[er] gn. herren auch eine stühr vor den kirchen in der herrschafft uffgenommen worden und ist zu Goßauw gefallen 35 fl 28 ß 10 hl.
Wiewol nun mann hatt sagen wöllen, daß von Uster nit alles, was zusammen geschoßen, erfolget seye, hatt doch Goßauw daß völlige zuhanden herren landtvogt Heßen ubersendet.
Den 5. tag octobris ist die berathschlagung geschehen, wie eine hebamm zu Goßau zu bestellen. Die meinung war, es für die gmeind Goßau zu bringen und sonderlich die weiber darum zu befragen.
athsamm funden worden, an Heinrich Gretler statt einen anderen schulmeister in der Otticker wacht zu bestellen, darzu hatt sich angemeldet schulmeisters sohn von Hombrechtickon Hanß Heinrich Haüßer. Der ist hernach uff gutbefinden deß stillstands von der Otticker gmeind angenommen worden.
Von Bertschickon kam die klag yn, daß Felix Walder der Batzli sich in seinem hauß schlecht vor dem feüwr sichere und seye daß strauw ohne ein wand nach bey der kuchi, soll gewarnet werden, innert 14 tagen eine wand zu machen, fahls aber er es nit thun wolle, herren landtvogt zu leiden.
Obiger schulmeister von Ottickon ist bey anlaß der verlesnen schulsatzungen für die herren examinatoren gewisen worden, von welchen er auch laut schreibens von herr professor Otten auff angestelltes examen ist bestettet worden den 20. novembris und ist ihme Hanß Heinrich Suters s[elig] stul yngeben worden.
Den 7. tag decembris ist klagt worden ab Christen Karpfen und seiner frauwen, er zühe dem trincken nach und laße weib und kind im elend steken, sie habe die winterkleider, so ihren zu almosen worden, verkaufft und am bettag den gotsdienst nit besucht. Als aber ihro der pfahrer solches undersagte, seye sie in die wort ußbrochen, der pfahrer mög sagen was er wolle, sie wolle thun was sie gutt duncke, solle ihro vor den stillständeren zugesprochen werden.