1683.
Den 7. jenner ward der erste stillstand gehalten und angebracht:
a. Geklagt abermalen ab dem schlechten kirchgang, sonderbar das Mock von Leerüti ein gantz jahr lang nie in kein zinstagpredig kommen, item deß Hanß Felixen hushaltung im Junholtz ins gemein die im Grüt und Bertschickon Junghanß Wilden söhn im Herliberg. Soll mit ihnen durch die ehegaumer geredt werden.
b. Uli Glog der keßler uß dem Grütt trink sich voll, seye geschehen sonderlich am neüwjahr zu nacht, da er händel angefangen. Ist ins stübli gewisen.
c. Etliche weiber schwetzend vill in der kirchen, n[ammlich] Margeth Küntzli deß Stoffels frau, deß jungen Hotzen frau. Solle mit ihnen geredt werden.
d. Müllibuben gebind ihrer mutter wüste wort, ist auch dahin gewisen, daß die mutter ihrer angelegenheit halben verhört werde und den sohnen hierüber werde zugesprochen.
rde uff absterben Christen Gyßligen sein hinderlaßner sengerstul zugekennt Heinrich Weber des becken sohn und daß mit mehreren stimmen n[ammlich] 5. Prætendenten nebend ihm warend Hanß Bumann 3 st[immen], Felix Muggli 2, Caspar Bebi 2, Ha[ns] Jacob Meyer 1, Jacob Weber uß dem Schwobshoff 0, Felix Erismann von Tegernau 0.
Den 4. tag hornung ward gehalten der andere stillstand und ist nicht sonderliches fürgefallen. Mann redte von entrichtung deß provosen lohns, von bezahlung zweyer todtenbaümen uß dem seckli, wie Betli Zollinger zu begegnen wegen eines knaben, der ihm sollte uffgetrungen werden.
Den 4. tag mertzen wurde gehalten der dritte stillstand, wurde angebracht:
a. Daß etliche ihr ehelich versprechen schon all zu lang anstehen laßen, ehe sie hochzeit ze halten gesinnet.
b. Ist etwas geredt worden wegen der schul zu Herschmetlen betreffende die verlehnung der schulstuben, derowegen pfister meel von h[eiligen] festen begehrte und von kertzen in die nachtschul daselbst zu bezahlen. Die meinung deß stillstands war, weil dise schul uffgetrungen und wider den willen der pfahr und pfahrers uffgebracht worden, habe mann ihnen von der kirchen nahen kein fürschub zu thun, jedoch sollend die kertzen uß dem seckli bezahlt werden.
c. Deß Kuhnen tochter von Underwetzickon hatt ein ungutten mann im Weinland von deme sie geloffen. War die meinung, das sie wie vormahls wider zu dem mann solle gewisen werden.
nn wurde rethig, die provosen wacht biß auff weiteren bescheid abgehen zu laßen.
Den 1. tag aprell ist im stillstand angebracht worden:
a. Daß Jacob Zollinger zugnambt Guttschicken von Oberottickon in dem Hasenacker haußleüth setzen wolle uß anderen gmeinden her. War die meinung, daß der ehegaumer von Oberottickon, weil es ein gmeindgschefft, den Guttschicken deßetwegen zu red stellen und befragen solle, ob er wolle bürg sein, deßen er sich aber anfangs geweigert, daher auch der haußmann zum pfahrer kommen und angehalten, der sich aber erklert, weil es ein gmeind angange, möge er wol leiden, waß sie gutt befindend.
b. Hanß Kuhnen toch[t]er von Underwetzikon beharret, nit bey ihrem ehemann zu bleiben, deße sich die gmeind beschwehrt.
c. Ein hartzer uß dem Berngebiet will zu Medicon seßhafft werden, prætendiert oberkeitliche bewilligung. War die meinung, mann solle herren landtvogts rath begehren und ob er auch den ynzug zahlen müße? fragen.
d. Zwen todtenbaüm zweyer vorher almosensgnößigen werdend auß dem secklin zu bezahlen bewilliget für jeden 32 ß.
e. Hanß Rudli Bachoffners s[elig] frau begehrt almosen vom seckli wegen deß fahls, so sie bezahlen müße.
rd berathschlaget, den kirchenthurn anzustreichen.
Den 6. tag mey ist angebracht worden:
a. Daß es mit dem anstreichen deß kirchenthurns den fortgang haben solle, daß ist den Bauwerten uß dem Herliberg verdinget worden umb 35 fl und 1 thaler trinckgelt und sollind sie die farb reiben, auch soll mann ihnen in wehrendem anstreichen einen mann zugeben.
b. Anna Schellenbergin von Underwetzickon ist 3 lib. uß dem seckli zu bezahlen versprochen worden.
Den 3. tag brachmonat.
a. Wurde geklagt uber liederlichen kirchgang zu den nachmittagpredigen, spates nachhin trotten erst bey anfang der predig und daß hinußlauffen vor vollendetem gotsdienst, soll von dem pfahrer ein offentlicher anzug geschehen.
b. Amtshauptmanns und undervogts söhn habind mit einanderen an der heiligen pfingsten ein kalb kaufft. Vogt Gartner solle es herren landvogt anzeigen. Nachgend fiel der bericht, es seige ihnen von der landtvögtin befohlen worden, deß dann herr l[andt]v[ogt] nit weiter mit der straff kommen könnte.
c. Der ackerbau in werender predig am zinstag soll nit zugelaßen werden.
b. [recte: d.] Felix Karpf habe geschworen, solle zu red gestellt werden.
e. Jacob Dürsteler im Ernisriedt habe auch ungrimmte reden gebraucht.
cob Ramespergers s[elig] kinden ist uß dem seckli monatlich 20 ß gesprochen worden.
Den 29. junii ist daß geschefft mit anstreichen deß kirchenthurns zum end kommen, den Bauwerten verdinget umb 35 fl und ein thaler trinckgelt, darzu gebraucht 80 lib. kugelroth und 60 maß lynöl, den verniß darzu hatt der pfahrer gerüstet und alle geschirr laden zum grüsten und anderes mehr hergegeben, daß uberblibene von vermeldeter farb ist gebrucht worden zu den kirchenthüren und kirchentechlinen, darum die specificierte rechnung in die kirchenrechnung ao [16]83 wird yngeruckt werden. In allem habend die Bauwerten 9 tag zugebracht, 3 die farben zu ryben und anzustrichen, 1/2 daß grüst zu machen, 1/2 die sachen wider hinweg zu nemmen. Der thurn ist gegen morgen mitag und abend zweymal uberfahren in den gründen und schupfrafen 3 mal, oberhalb den grüstlöcheren einmal und gegen mitnacht einmal.
Heinrich Baumgartner wurde den Bauwerten zugegeben, hatt bey disem anlaß sein alles tadlende unard dem pfahrvolk zur beschimpfung abermalen wie under herren Ryffen und Wyßen auch geschehen sehen laßen.
Den 1. julii ward der stillstand gehalten, ist nichts fürkommen, ohn:
a. Das Raffespüler und Jâg Muggli in wehrender zinstagpredig selbdritt gemeyet, solle ihnen von dem pfahrer undersagt werden.
b. Jacob Zollinger wolle abermal frömbde haußleüt in Hasenacker setzen.
inrich Kilchsperger und Jacob Weber habend am sontag am morgen gefischet. Uff befragen wendetend sie yn, es seye ihnen
Den 5. tag augsten ist geklagt worden:
a. Der Töbeli im Schwobshoff seye in wehrender zinstagpredig mit dem zug im feld gewesen. Bey disem anlaß aber klagte sich der pfahrer, es seye schlecht bestellt mit dem kilchgang, were notwendig, daß mann ihme die hand bütte, bekam aber zur andtw[ort], an anderen orten gangend in wehrendem gottsdienst die feldgschefft fort, wann nit von oberkeits wegen ein bevelch geschehe, müße mann sich gedulden. Deß könnte pfahrer nit weiter gahn.
b. Mann habe umb wein keglet am sontag und ins becken hauß vertruncken, daher ungemach entstanden. Ward erkennt, dem becken zuzesprechen, weil aber ein unglück im hauß wegen eines beinbruchs yngekert, wurde daß erinneren biß uff andere zeit verschoben.
il 8 kirchenstül im kohr neüw gemacht ward erkennt, daß der vord[…] bey den schulmeisteren für ein sengerstul gelten soll, der ward dann einhellig zugekennt Jacob Kolhoppen, alß der daß gsang am besten verstande und dem vorsinger beystehen könne.
Die uberigen warend uß guttbefinden deß stillstands von undervogt Schmid vergantet und lößte mann ab dem vordersten der vieren gägen dem kirchenspycher gegen:
1. Marx Krauwer von Allenwinden 9 fl.
2. Felix Bauwert uß dem Herliberg 10 fl.
3. Abraham Bebi uß dem Grütt 9 fl 20 ß.
4. Hanß Heinrich Kollhop uß dem Hasenacker 7 fl 10 ß.
Von den zweyen hinder den vorsingeren weil die vorderen zwen ubrigen den schulmeisteren und vorsingeren ubergeben worden gegen cornet Büler 9 fl.
Von den eintzigen angehenckten gegen dem pfahrhauß gegen Jacob Weber im Schwobshoff 4 fl 20 ß.
Summa 49 fl 10 ß.
ber die stül zu machen gekostet, wird in die kirchenrechnung diß jahrs gesetz[t].
Den 2. septembris.
a. Wurd geklagt uber liechtstubeten im Grüth, daher die baüm geschendt worden dem richter Muggli.
b. Daß deß wirths sohn von Waberg Heinrich Wilden tochter auß dem Herliberg anspreche wegen eines ihren abgenommenen geringen krampfrings, der über sie gesagt, wann du den ring hast, must mich auch haben. Ist entlich für ehegricht kommen, darvon ein ehegrichtschreiben zu finden.
Den 7. octobris ist angebracht, so nicht verzeichnens wirdig.
Den 3. novembris.
Daß fenderich Hoffstetter auß der pfahr Dürten den Hanß Jâg Buman von Herschmetlen s[alvo] h[onore] geketzeret, jedoch wider entschlagen. Ist dem herren pfahrer von Dürten und herren landtvogt notificiert worden.
Christen Zollinger und Jacob Karpf uß dem Hasenacker lebind unnachpürlich, manglind beschickens und zusprechens.
Cathri Dietschin begehrt vermehrung der stühr uß dem seckli, ist indeß gestorben.
. decembris wurd der stillstand bis uber 8 tag verschoben wegen der stühr, so uffgehebt worden für die verfolgten in Franckreich, darvon ein mandats copia vorhanden ist. Gefallen 22 fl 8 ß 6 hl. In der statt Zürich 8734 fl, ist aber von anderen gringer gesetzt, zu Grüningen 35 fl, zu Bubickon 16 fl etc.
Den 10. decembris ist der stillstand gehalten worden und anbracht:
a. Die Underwetzicker gangind nit ins abendtgebet. Ehegaumer solle ihnen zusprechen.
b. Wuchenpredigen schlecht besucht uß dem Jungholtz und Schwobshoff.
c. Rudli Bachoffners s[elig] fr[auw] wird monatlich 16 ß erkennt uß dem seckli.
d. Vom seckli begehrend auch Magdalenli Egolff und Christen Karpf.
e. Mann stelle sich vor der predig uff den kilchhoff.
Den 26. tag wurdend von gantzer gemeind diejennigen ehegaumer erwelt, die den 10. tag von einem ehrsammen stillstand sind guttbefunden worden. Von Goßau Uli Wild, Bertschickon Hanß Bebi, Hauffgarten Claus Hoffmann, Herschmetlen oder Herliberg Hanß Heinrich Wild, Grüth Abraham Bebi, Underwetzikon Hanß Jacob Hotz.
Die abgehenden ehegaumer, so zur zeit deß vicariats ao [16]82 erwellt worden, warend Hans Isler, Hanß Jacob Meyer, Jos Küng, Hanß Jacob Zangger, Hanß Jacob Bebi, Hanß Weber.