[1636]
<Die vermannung hat wol gfruchtet, gott seige lob>
Den 8. meyen ist für die gschwornen und eltesten diser pfarr Gossouw brüfft und fürgstelt worden Hans Kunz hußman uff dem Berg und syn wyb Verena Kunin, darumb das sy ein anderen gschlagen und übel gschworen, habend sich der besserung anerbotten. G[ott] g[eb] g[nad].
Den 19. julii sind für ein ehrsam eegricht gen Zürich citiert worden Conradt Pfister der schnyder von Gossouw und Anna Guttin von Ottenbach, welliche ein anderen zur ee gnommen. Ward erkent, das sy die Anna iren abtrünnigen mann Hanns Jacob Stahel von Elg sölle verrüffen lassen und noch 10 wuchen widerumb mitt ein anderen vor myn gnedig herren erschynen söllind.
9. augsten sind fürgstelt worden Georg Zanner ein Schwab und Barbel Bachoffner von Wezicken, die zu Bertschicken by ein anderen
Den 14. augsten ist fürgstelt worden Hans Suter und Barbel Hürzel von Underwezicken, welliche vil zusammen gwandlet dergstalten, das man auch vermeint, sy heigind ein anderen die ee versprochen, habend aber beide sölliches ernstlich verneint. Ist innen auch flyssig zugsprochen worden.
Den 23. augstmonat ist fürgestelt und syner eelichen ansprach halben verhört worden Hanns Heinrych Korodi, spendmeisters Christian Korodis sohn von Otticken, sampt Anna Hürzlin von Underwezicken, welliche ein anderen die ee versprochen, sy aber nit mehr bekantlich ist, sol ir sach für ein ehrsam eegricht gwisen werden.
Den 11. herbstmonat ist brüfft worden durch ein eegaumer Hans Kunz uf dem Berg, darumb das er übel gschworen, hatt aber nit wöllen erschynen, sprächende, er heige nüd da ze schaffen, sol angenz herren landtvogt klagt werden.
n desselben tags ist auch fürgstelt worden Jagli Windtsch im Räbacher wägen syner wirtschafft, hatt sich der besserung anerbotten.
Den 25. herbstmonat ist fürgstelt worden Galli Pfister von Herschmettlen und Anna Wezel, welliche sich mitt einanderen versündiget in hurey. Ir sach ist für ein ehrsam eegricht gewisen.
<Erkantnus actum 4. octobris>
Drüber ist von einem ehrsammen eegricht erkendt worden, das Galli Pfister die Ann Wezel sölle eelichen, und habe er 5 lb buß erleggen müssen.
<Decretum 6. octobr[is]>
Barbel Fenneri von Gossouw ist uß erkantnus unser gnedig herren von irem mann Hanß Wynman von Herliberg gescheiden worden zu bett und tisch uff ein jar lang, und ist der costen bis zu end des jars yngstelt.
<Actum ut supra>
Verena Brunneri von Gossouw ist von wägen ires begangnen eebruchs mitt Hanß Jacob Schmid von Gossouw bschähen anno 1632 von myn gnedig herren bußt worden mit der gfencknus den 6. wynmonat.
<11. octobris>
ns] Heinrych Korodi von Otticken und Anna Hürzlin von Underwezicken sind vor einem ehrsammen eegricht erschinen den 11. tag wynmonat und sind gescheiden, und darby erkend, das imme dem Korodi aller costen sölle erleit und sy die Anna Hürzlin in jarsfrist kein mann nemmen und zuvor u[nser] gnedig herren darumb ersuchen sölle.
<Decretum die>
Den 25. wynmonat sind fürgstelt und irer ehlichen ansprach halben verhört worden Heinrych Wild im Herliberg und Madale Buwman von Herschmettlen. Sind für myn gnedig herren gewisen. Ist von einem ehrsammen eegricht erkennt, das sy söllind gscheiden syn, und sölle der Heinrych Wild dem meitli an syn costen erleggen.
Den 6. wintermonat sind durch den eegaumer brüfft worden vor den eltesten der gmeind sich ze stellen Hanß Jagli Wintsch, syn wyb Elsbet Schelleri und Georg Wäber von Bertschicken, wellicher mitt mencklichesse grosser ergernus immerdar im Räbacher isset und trinckt, aber gemellte personen habend nit erschynen wöllen. Ir unghorsamme (da sy auch zu vor zum 3. mahl brüfft worden und sich nit stellen wöllen) ist durch den egaumer Jacob Walder dem herren landtvogt klagt worden.
17. wintermonat ist Anna Gutt von Ottenbach von irem mann Hans Jacob Stahel von Elg von myn gnedig herren gscheiden, und iren vergünstiget worden, hochzytt ze halten mitt Hanß Conrad Pfister von Gossouw.
Den 4. christmonat sind für die verordneten eltesten der gmeind fürgstelt worden Hans Kunz und syn wyb Verena Kunin, darumb das sy beide übel gschworen, er ein verthüiger gsell sy gschlagen, sind ernstlichen zur besserung anngmannet worden.
Eben dess tags habend die beide richter h[err] hauptman Schmid und h[err] lütenant Zangger des vertruncknen und liederlichen sigersten Marxen Baumgartners halben fürbracht, das den 3. christmonat vom herren landtvogt Löwen und synen bysizeren erkendt worden, wyl er sich der besserung anerbotten, sölle der ruff der verbietung der wirtts und trinckhüseren noch ein monatlang yngestelt werden, wyl er aber mit syner verübten unghorsamme, liederlichem und gebürendem läben verergeret ein ganze gmeind, sölle an syn statt uff künfftigen h. wyhnacht tag der schulmeister Isler das h. nachtmahl helffen zudienen uff das er desto mehr zur besserung bracht werden könne, möge aber woll als ein röuwender sünder das h. nachtmal des herren empfahen.