[1697]
Actum frytags den 5. februarii ao 1697. Præsentibus herren statthalter Werdmüller, herren zunfftm[eiste]r Holtzhalb, herren zunfftm[eiste]r Wolff, herren spithalm[eiste]r Wägmann, herren pfahrer Ulrich und herren dia[con] Wolff.
Demmnach Heinrich Ott von Flunteren in beystand seckelm[eiste]r Nägelis sich beklagt, daß sein von seinem vatter und großvatter har by den Predig[e]ren habenden kirchenstuhl von herren großweibel Meyer under dem vorwand, daß selbiger dem rathauß zugehöre, den seine vorfahren auch beseßen, angesprochen werden wolle, da doch dißer stuhl von herren großw[eibel] Horner nur lehensweiße, nachgehnds aber auf begehren herren burgermeister Hirzels lob[lich] gedachten von herren ambtmann Burckhardten gleicher gstalten beseßen worden, welches ao 1691 ihme Otten von ehrengedachtem herren Burckhardten lut von sich gegebnen scheins eigenthumlich zugestellt worden, inständig bittende, ihne by dem seinigen zu schützen etc., worüber m[eine] h[och]g[eehrten] herren kirchenpflegere sich dessen einhellig verglichen, daß weilen ermeldter hr. über dißmahliges citieren nicht erschinnen, alß solle gedachter stuhl dem Heinrich Otten zukhennt syn, es were dann sach, daß mehrgedachter hr. Meyer authentisch bescheinen könnte, daß dißer stuhl dem rathhauß zugehört, indessen der hr. groß[weibel] den stul daß 1/2 jahr vollends durch besitzen und wofehrn er sein an dißen stuhl vermeintes recht nicht in dißer bestimten zeith fortsetzen ald sich anmelden thete, mehrgedachter stuhl alßdann ihme Otten von herren groß[weibel] ohne weitteren ufzug abgetretten und eigenthumlich zugestellt werden solle.
r orthsspänigkeit entzwüschent Hanß Ulrich Hußheer und seinem sohn von Flunteren eins, danne fändrich H[an]s Jacob Haußheer auch von daselbsten anderstheils, betreffende ein mannenkirchenstuhl by den Predigeren, welchen besagter Ulrich Haußheer (in ansähung er und seine brüederen
hent herren lütenant Bodmer eins, danne herren alt stattrichter Eßlinger und herren Sturmen in nammen ihrer g[liebten] fr[au] schwiger herren Rudolff Schuffelbergers sel[ig] hinderlaßnen wittwen anderstheils, ein nebentstühli in der kirchen zum Predigeren betreffend, da gedachter hr. Bodmer angehalten, daß weilen zuwider der ao 1684 ausgefellter urthel die fr[au] Schuffelbergeri an statt einer gewachßnen jederzeit zwo persohnen uf gedachtes nebentstühli setzen laße, man ihme verwilligen wolte, an stath des seinem g[liebten] herren schweher sel[ig] für eine magt zugekenten stühlis sein l[iebes] töchterlin auf besagtes nebentstüli zu setzen, der herr Eßlinger soliches keines wegs zugeben wollen, sondern by gedachter urthel geschützt zu werden gebätten, ward nach angehördt-abgeläßner urthel in erdaurung der sachen verloffenheit einhellig erkhennt, daß es by obangezogner urthel nachmahls sein verbleiben haben, dergestalten daß der fr[au] Schuffelbergeren weitters ein orth für ein erwachßne persohn eigenthumlich zugehören, und weilen sich befinde, daß ohnmöglich zwo gewachßne persohnen ohne große beschwärd ander leüthen auf offtermeldtem nebentstühli sitzen könnind, alß solle gedachte fr[au] Schuffelbergeri mehrer nicht alß ein gewachßne persohn auf gedachtes nebentstühli zu setzen befüegt syn, wan dann über daß nach platz für einen schemmel überig zu finden, ihme herren Bodmer ein töchterli darnebent zu setzen fehrners erlaubt und zugelaßen sein solle.
Nachdemme m[eiste]r Felix Weiß der haffner in nammen seiner l[ieben] gschweyen der j[ung]fr[au] Susanna Arteri pitlich angehalten, daß dasjenige weiberorth auf der emporkirchen, so ihro von fr[au] Maria Abeggin Gedion Möttelis von Wynfelden haußfr[auen] wegen vilfaltig-erzeigten gutathen seye erehrt worden (wie sy dan deßwegen einen zedul von ihrer baßen der Maria Abeggin und ihrem ehemann byhanden) möchte zukhennt werden, ward, weilen von m[eiste]r Diethelm Arters fr[auen] (welche gedachtes orth dißmahls besitzt) wegen abweßenheit ihres mans ein aufschlag begehren laßen, einhellig erkennt, daß dem herren pfahrer auf Wynfelden solle zugeschrieben und durch ihne von gedachter Abeggin dißes kirchenorths wegen ein attestatum begehrt werden, indeßen sy die Susann Arteri gedachtes orth besitzen und so von gedachtem herren pfahrer ein gleichmeßiger bericht einkämme ihro mehrgedachtes orth zukhennt syn solle.
Als m[eiste]r Johannes Grimmen dem goldschlager vorgehalten worden, daß der kirchenstuhl, welchen er besitze, seinem vatter s[elig] wegen aufsicht über die jungen knaben von den herren kirchenpflegeren seye eingerumt worden und eigentlich der kirchen zugehöre, verantwortete er sich folgender gstalten, daß namlich derjenige stuhl, so hr. Rudolf Ulrich der weißgerwer besitze, seinem l[ieben] vatter s[elig] zugehört, von herren oberist Ulrich s[elig] aber, da er kirchenpfleger geweßen, selbigen zu vertauschen angesprochen worden, welches er mit läbendiger kundtschafft bescheinen wölle, worüber erkennt, daß die sach eingestellt syn und man sich indeßen informieren wolle.
Nachdemme m[eiste]r Jacob Horner der sigerist in nammen herren schützenm[eiste]r Thommans angehalten, daß dißer kauffzedul samt demjenigen orth, so er von m[eiste]r Jacob Wirtzen erkaufft, möchte dem protocoll einverleibet werden, ward selbigem (weilen von niemandem eintrag beschehen) von m[einen] h[och]g[eehrten] herren k[irchen]pflegeren in seinem begehren willfahret und in das protocoll zu verzeichnen befohlen, auch mit selbigem zu schalten und walten vollen gwalt gegeben werden, und lutet dißer zedul also:
ßen seye hiemit, das ich underschreibner meinen von meinem l[ieben] vatter sel[ig] m[eiste]r Jacob Wirtzen dem meßerschmid ererbten mannenstul auf der seithen gegen dem spithal in der zihleten hinder der 3ten stud oder pfeiler der eüsserst gegen der wand aufrecht und redlich zu kauffen geben dem herren alt-schützenm[eiste]r Marx Thomann dem mezger, dergestalten,
Gleicher gestalten ist m[eiste]r Hanß Brunner dem spithalmezger auf bittliches anhalten, daß sein von seinem l[ieben] schwager dem m[eiste]r Hans Ulrich Wonlich aberkaufftes weiberorth möchte dem protocoll einverleibet werden (weilen kein eintrag beschehen), von m[einen] h[och]g[eehrten] herren kirchenpflegeren willfahret und soliches zu verzeichnen befohlen worden, und lut[et] der k[auff]zedul also:
Wir endtsbemeldte und underschriebne bekennend, daß wir ein weiberorth habend zu kauffen geben namlich unßerem l[ieben] herren schwager Hans Brunner spithalmezger und seiner l[ieben] hußfr[auen] fr[au] Margaretha Wonlichin als fr[auen] schwöster, namlich bim Predigeren auf der emporkirchen wo man uffen gaht daß 3. ort wo man innen geht, und das namlich um fl 25, alßo das gedachter hr. schwager und fr[auen] schwöster mit demselbigen mögind schalten und walten, zu vertauschen oder verkauffen er oder die seinigen, also daß weder ich nach die meinigen, weder frömbde nach anheimbsche wie auch gar zu keiner zeit haro sollend ansprâch daran haben und bin auch durch den sigeristen bin Predigeren darfür bezahlt worden und hab ich und mein frau mit eigner hand underschriben und mit meinem pitschafft bekräfftiget und mit einem thaller trinckgelt beschloßen. L[ocus] s[igilli]. Ich Hanß Ulrich Wonlich und Lißabetha Ullingeri bekennen wie obstaht.
ründtliches anhalten der underschriebnen 2 anschicksmänneren hat obbemeldter Hanß Brunner mezger und sein l[iebe] haußfr[au] nach uff obgmelte 25 fl widrumb an barem gelt bezahlt fl 5, daß also diß kirchenorth nun um fl 30 bezahlt und aufrecht abgekaufft ist. Beschein ich Hanß Rudolff Schweitzer ein zoller. Diß beschein ich auch Conrat Wirtz wie obstaht.
Auf bittliches anhalten herren Joseph Holtzhalben, daß dißer kauffzedul samt demjenigen von Anthoni Studer dißmahligen schulmeister zu Feürthalen aberkaufften kirchenstuhl (welcher ihme Studeren krafft einer unter 20ten martii ao 1693 ergangnen urthel eigenthumlichen zu- und heimbkhennt worden) möchte dem protocoll einverleibet werden, ward selbigem in seinem begehren von m[einen] h[ochgeehrten] herren kirchenpflegeren (weilen von niemand eintrag beschehen) willfahret und soliches ins protocoll zu verzeichnen befohlen, auch ihme herren Holtzhalben mit gedachtem stuhl alß mit seinem eigenthumb zu schalten und walten vollen gwalt geben worden, und lutet dißer zedul von wort zu wort also:
ßen und khundt thun ich endtsbemelter mit dißem schreiben, das auf fründtl[iche] underredung ich aus freywillig-gutem gemüth und wolmeinen dem wohlehrenvesten herren Joseph Holtzhalb burgern und kauffmann in Zürich allhießiger statt meinem insonders gönstigen herren aufrecht und ehrlich überlassend zu kauffen gegeben ein mannenkirchenorth by dem Predigeren gegen der helfferey zwüschent der 2ten und 3ten stud von vornen, von hinden aber zwüschent 4ten und 5ten, in der 2ten von vornen und in der 3ten von hinden zehlenden zeillen der vorderst gegen den weiberen gelegne stuhl. Ist hiemit dißer ufrecht und ehrliche kauff also beschehen umb fl 54 guter der statt Zürich währung, welches gelt obbemeldter herr Holtzhalb zu recht erlegt, weßwegen ich gelob und versprich, umb dißeren kauff recht nachwähr und tröster zu seyn nach laut der pflägerischen (zum spithal) mein gnädig herren gegebner erkhantnus, wie auch für alles daß, so sich jetz und in daß könfftig auf dißem stuhl obbemeldten herren Holtzhalb alß kaüfferen zur beschwehrd sich erfinden thete, recht und billichen abtrag, bürg und nachwähr ze thun, hierumb aber so soll und mag bemeldter herr Joseph Holtzhalb dißen stul nun und hinfüro allwegen rühwig inhaben, nutzen, nießen, bewerben, vertauschen, verkauffen und sonderlich darmit handlen, schalten, walten, thun und laßen wie mit ander sein rechtmeßigen güetteren, von mir und sonst männiglich ongesaumt und ohngehinderet, alles getrülich und ohngefahr[lich]
Auf den von herren pfahrer Galiarth von Weinfelden in antwort ertheilten bericht, daß die fr[au] Maria Abeggin sich nachmahls gegen ihme mundtlich erklehrt, ihrer baßen der j[ung]fr[au] Sußanna Arterin alhier ihr by dem Predigeren uf der bahrkirchen habendens weiberorth vermög des von ihrem ehemann ihro zugestellten scheins zu verehren, als laßend es die m[eine] h[och]g[eehrten] herren kirchenpflegeren by deren in jüngst ergangner urthel ihro bedinglich zuerkenten orth verbleiben, alßo und dergestalten, das sy soliches fürohin alß ihr eigenthumb bewerben und besitzen mögen solle. Actum 25ten febr[uarii] [16]97.
Actum frytags den 14ten maii ao 1697. Præsentibus herren statthalter Werdmüller, herren zunfftm[eiste]r Holtzhalb, herren zunfftm[eiste]r Wolff, herren spithalm[eiste]r Wägmann, herren pfarer Ulrich und herren diacon Wolff.
r streitigkeit enzwüschent herren r[ahts]procurator Hamberger in nammen herren lüt[enant] Bodmers eins, dann herren Rudolff Schuffelbergers sel[ig] fr[au] witwen in bystand ihrer l[ieben] tochter und herren tochtermänneren anderstheils, ein nebentstühli in der kirchen zu Predigeren betreffende, ward nach beider partheyen angehört weitleüff[ig] geführten klag und verantwortung, auch abläß- und erdauhrung der ao 1684 hierumb außgefellten urthel (weilen alle mittel zu güettlicher vergleichung umsonst und vergebens angewendet worden) dißer streitt dahin erörtheret und einhellig erkhennt, daß der fr[au] Schuffelbergin daß gantze nebentstühli von nun an eigenthumlich zugehören in der meinung, daß weilen sy nit gewehrt, da daß abhenckstühli gemachet, nach darwider protestirt, alß solle sy fr[au] Schuffelbergeri schuldig sein, bemeldtem herren Bodmer ein töchterli auf besagtem nebentstühli 6 jahr lang sitzen zu laßen, hingegen er ihro ald ihren erben nach verfliesung dißer zeith bemeltes nebentstühli widrum abtretten und kein fehrnere ansprâch daran haben, mit dem heiteren anhang, daß wann die fr[au] Schuffelbergeri ald die ihrigen hierumb nitt acquiescieren und sich gegen ihrem gegentheil fridlich bezeigen ald in der kirchen einige unglägenheit machen wurden, offtbemeldtes stühli alßdann bis uf ein orth für ein gewachßne persohn abgesagt werden solle.
Der streitt zwischen m[eiste]r Diethelm Arter eins und seiner schwöster Sußanna Arterin anderstheils ward, weilen gedachter Arther, daß in seiner abwäßenheit ein urtheil gefellt, sich beschwehrt, sein gägentheil aber auf hießige kundtschafft nebent herren Galiarden bericht berüfft, eingestellt und hierüber erkhent, daß durch mich mehrere information von herren Galliarden vernommen, auch den bericht von der alten fr[au] Abeggin an der Roßengaß erwarthet werd[…].
In der orthsstreittigkeit entzwischent Anthoni Wunderli ab der Oberen Strâß eins, danne Bernet Wild auch von daselbst anderstheils, ein mannenkirchenstuhl betreffende, welcher von Josube Andreßen sel[ig] gedachten Wunderlis stiefvatter (weilen kein rechtmeßiger erb verhanden) den herren kirchenpflegeren heimbgefallen, hernacher lut einer ao 1671 ergangnen urtheil obbesagten Wilden vatter bis zu end seiner wyl lehensweiße zu besitzen überlaßen, dem Wunderli hingegen gestattet, daß er uf begebenden fahl seine an gedachten stuhl habende prætension vor den herren kirchenpflegeren erneüweren möge, dißmahls aber von beiden partheilen angesprochen worden etc., ward nach der partheyen angehördten red und widerred, auch ableßung besagter urtheil in erdauhrung der sachen beschaffenheit einhellig erkhennt, daß dißer stuhl den herren kirchenpflegeren widrumb heimfallen, und weilen die Wilden gedachten stuhl in die 27 jahr beseßen, sy sich damit sethigen, hingegen solicher offtbesagtem Wunderli von den herren kirchenpflegeren 6 jahr lang lehensweiße zu besitzen überlaßen, in der meinung, daß er denselben weder versetzen, vertauschen nach zu verkauffen befüegt syn, sondern nach derer verfließung widrumb darumb anhalten mögen, jedoch mit dem vorbehalt, daß wann vor und wolermelte herren kirchenpflegere mehrbesagten kirchenstuhl anderwerths zu gebrauchen hetten, er denselben alßdann abzutretten schuldig und verbunden syn solle.
y anlâß dreyer hindersessen, so heüt dato in alhießiger gemeind kirchhoff und nit zu St. Lienhart als ihrem gewidmeten orth zur erden bestattet worden, in berathschlagung kommen, obe nit in ansehung dißmahlig-viler sterbenden und wenigen platzes, wan (darvor gott sein wolle) ein sterbet solte einreißen, thunlich were, ein weißung an m[ein] gn[ädig] herren zu machen, ward endtlich dißer schluß gemacht, daß man selbigen nach für dißmahl verschonen, der bemelten hindersessen verstorbne aber sonderlich die nit für die kirchen anhier müßen und nechst den thoren wohnhafft an daß bestimmte orth weißen und zuvor mit anderen herren kirchenpflegren in anderen gmeinden daruß reden, auch weilen mein hochgeachter herr statthalter sich anerbotten, ihr gnädig wyßheit by erster glägenheit dißer sach wegen zu berichten, deroselben gutbefindtnus erwarten solle.
Nachdemme undervogt Heinrich Wild ab der Oberen Straaß durch m[eiste]r Jacob Horner den sigristen anhalten laßen, daß derjenige kirchenstul, so er dem Malleren an der Oberen Straaß abgekaufft, samt dem kauffzedul möchte dem protocoll einverleibet werden, ward selbigem von meinen hochg[eehrten] herren kirchenpflegeren (weilen von niemandem eintrag beschehen) in seinem begehren willfahret, selbigen in daß protocoll zu verzeich[n]en befohlen, auch ihme als mit seinem eigenthum darmit zu schalten etc. vollen gwalt geben worden. Der zedul lutet also:
Ich Hans Maller an der Oberen Strâß bekenn offentlich, das ich mit wüssen und rath meiner 4 söhnen namlich Baltasar, Hans, Conrad und Rudolff den Malleren dem undervogt Heinrich Wilden auch an der Oberen Straas zu kauffen geben hab meinen kirchenstuhl by den Predigeren vornen in der kirchen in der 2. zihleten gegen der helfferey der 2. stuhl, ist nebent herren Hans Fäßis, anderseits an herren Heßen zur Blauwen Gilgen, und so war nun dißer kauff beschehen und beschloßen worden nahmlich um 100 lb und daß an bahrem gelt, welches ich Hans Maller under mich und meine 4 söhne vertheilt hab, damit sich keiner zu klagen habe, hierauf so sage ich Hans Maller und meine 4 söhne dißeren stuhl quit, frey und ledig jetz und inskönfftig und daß zu allen zeiten für ihn und seine erben. So mag nun undervogt Wild mit dißerem kirchenstuhl, so er mit barem gelt bezalt hat, schalten und walten, vertuschen, verkauffen er und seine erben ohne einiche eintrag der Malleren und war dißer aufrechte kauff zugangen und beschehen den 11ten jenner ao 1697. Ich Hans Maller der gschworne an der Oberen Strâß bekhen wie obstath. Wir Baltaßar, Hans, Conrad und Rudolf die Malleren bekhennen wie obstath.
ittliches anhalten m[eiste]r Jacob Horners des sigristen im nammen m[eiste]r Hans Caspar Frießen des trähers, daß diejenigen kirchenörther, so ihme zu seinem hauß in dem Brunngäßli laut eines ao 1691 den 5ten decembris aufgerichten und von den herren schirmvögten besigleten kauffbrieffs im nammen herren censal Gyßlings sel[ig] nachgelaßnen kinderen mit vorwüßen und einwilligung ihrer zunfftherren und gedachten kinderen nechsten anverwandten zu kauffen geben worden, vide pag[ina] 146, möchten dem protocoll einverleibet werden, ward selbigem in seinem begehren (weilen von niemandem eintrag beschehen) von m[einen] h[ochgeehrten] herren kirchenpflegeren willfahret und solche zu verzeich[n]en befohlen, auch ihme mit selbigem als mit seinem eigentumb zu schalten und walten volen gwalt geben worden,
Nachdemme m[eiste]r Petter Kilchsperger der schneider vor m[einen] hochg[eehrten] herren kirchenpflegeren pitlich anhalten laßen, daß ihme 2 kirchenörther samt den kauffzedlen (deren er daß einte von der fr[au] Anna Kathrina Wunderli, daß andere aber von m[eiste]r H[an]s Heinrich von Wyl dem schneider aberkaufft) möchten dem protocoll einverleibet werden, war ihme (weilen auf nachfraghaltung von niemandem eintrag beschehen) in seinem begehren willfahret, selbige zu verzeich[n]en befohlen, auch ihme selbige zu bewerben etc. vollen gwalt geben worden, und lutend die 3 zedul also:
Adi den 8ten aprell ao 1697 hab ich dem vetter Petter Kirchsperger dem schneider mein kirchenorth zu kauffen geben um 20 fl im vorderen stuhl das dritt orth gegen dem tauffstein <gegen dem spithal>, da soll weder ich nach die meinigen kein ansprach haben. Ich Anna Kathryna Wunderli geborne Froschauweri bekhenn wie obstath.
Den 17ten mey ao [16]97 bekhenn ich, daß ich dem meister Petter Kirchsperger ein mannenorth hinder der weiber bahrkirchen zu kauffen gäben, woran der nammen geschnitten ist. Bekhenn eigenhendig Hans Heinrich von Wyl.
9ten mertz 1683 gab ich m[eiste]r Heinrich von Wyl dem schneider meinen kirchenstul zu kauffen by dem Predigeren auf der porkirchen für eigenthumb, daß niemandt keine weitere ansprach haben solle, wann aber etwer kummen wurde über kurtz oder lang und wurde denselbigen ansprechen, so will ich ihm nachwehr sein. Von mir geschriben Hanß Wolff von Hottingen. L[ocus] s[igilli].
Auf m[eiste]r Jacob Horners des sigeristen bericht, daß dem herren leütenant Schweitzer von meinen hochg[eehrten] herren kirchenpflegeren in seinem begehren seye willfahret und befohlen, seinen von herren Johannes Schweitzer erkaufften kirchenstuhl samt dem kauffzedul (wie hiemit beschicht) dem protocoll einzuverleiben, auch ihme denselben zu bewerben etc. vollen gwalt ertheil worden, und lutet der zedul also:
Durch dißes bescheine, daß ich herren vetter leütenant Hans Caspar Schweitzer übergeben für gantz frey, ledig und eigen ein mannenkirchenorth uff dem gwelb in der oberen zileten zu Predigeren, dergestalten daß ich oder die meinigen weder jetz nach inskönfftig daran kein ansprâch mehr sollend haben weder wenig nach viel. Den 1ten christmonet 1696. Johannes Schwytzer.
Deßgleichen auch dem herren fendrich Wißer ward (weilen von niemandem eintrag beschehen) in seinem begehren willfahret und befohlen worden, daßjenige kirchenorth, so sein l[iebe] frau sel[ig] von m[einer] hochgee[hrten] fr[auen] spithalmeister Wägmannin erkaufft, zu protocollieren, worvon der kauffzedul also lutet:
Ich endtsunderschriebner bekhenn, daß ich dem hochgeachten herren raths- und spithalmeister Wegmann zu kauffen gäben hab von meiner l[ieben] hußfr[auen] sel[ig] Veronica Unholtzin ein weiberorth by dem Predigeren gegen dem spithal in der oberen kirchen in der dritten zileten daß oberist orth namlich umb 2 reichsthaler, also daß der herr und die seinigen mögen damit schalten und walten nach ihrem belieben, daß ich und die meinigen zu keine zeithen kein ansprâch haben, und bin durch den sigrist bezalt worden. Hanß Heinrich Hug bekhenn wie obstath.
Den 20ten julii 1695 hab ich daß obige kirchenorth meiner lieben fr[au] baß fr[au] Sußanna Wißeri geborne Wirthin zu kauffen geben und bin bezalt. Elißabeth Wägmann geborne Wirthin.
nhalten m[eiste]r Jacob Horners des sigersten in namen herren Heinrich Ruffen des balbieres und herren wachtm[eiste]r Heinrich Arters des dägenschmids, daß der zwüschent ihnen wegen eines streittigen kirchenorths gemachte verglich möchte dem protocoll einverleibet werden, ward ihnen (weilen von niemandem yntrag beschehen) von meinen hochgeehrten herren kirchenpflegeren in ihrem begehren willfahret und befohlen, selbiger zu verzeichnen,
ndtsunderschriebne bescheinen hiemit in best und kräfftigister formb, daß wegen des zwüschent uns streittig geweßenen mannenkirchenorth wie unden namhafft in der Predigeren kirchen gelägen in beysein m[eiste]r Rudolff Büellers des stubenverwalters bim Silberschmied und herren lütenant Syfrig des jüngeren dahin verglichen: Erstlich übergibt m[eiste]r Heinrich Arter der dägenschmid in nammen seiner frauwen Regul Heitzin herren Heinrich Ruffen dem balbierer den mannenstuhl by dem Predigeren, der zuhinderst in der kirchen an der wand nebent herren grichtschreiber Frießen orth gelägen, von nun an für ledig und eigen und solcher gestalt ungehindert zu besitzen, daß er und seine erben und nachkommenden darmit schalten und walten mögind nach allem belieben und wolgefallen als mit ihrem eigenthum ohne einiche yn- und widerred, was nammens es immer haben möchte. Hingegen übergibt auf gleichmeßige condition wachtmeistern Heinrich Arter dem dägenschmid seinen erben und nachkommenden herr Heinrich Ruff in nammen seinen und seiner geschwey Anna Heitzin volgende kirchenörther zu einem gegensatz, so in gedachter kirchen zun Predigeren gelägen, als ein manenstull der vorderist by der hindern stud gegen den weiberstühlen auf der lingen seithen, wan man vom spithal in die kirchen gehet, und ein weiberorth auf der rechten hand, wan mann vom spithal hinein kombt by der anderen stud, in der meinung, wan er m[eiste]r Heinrich Arter über kurtz oder lang in was weg und form er solte angelangt werden, er her Ruff ihme darfür allen schaden abzutragen schuldig und verbunden sein. Regula Heitz. Ich Hanß Conradt Syfridt bekhenn mit eigner hand und Bütschafft wie obstaht. L[ocus] S[igilli]. Ich Heinrich Ruff etc. L[ocus] S[igilli]. Hanß Heinrich Arter. L[ocus] s[igilli]. Anna Heitz. Ich Hans Rudolff Büler bekhenn mit meiner eignen hand und pitschafft wie obstath. L[ocus] S[igilli].