Quod felix faustumque sit!
Ao 1691.
Actum mitwochs den 7ten januarii 1691. Præsentibus herren zunffmeister Steiner, herren spittalmeister Wolff, herren pfarrer Ulrich und herren diacon Wolff.
J[un]k[e]r hauptm[an] Eschern ist in seinem begehren, daß sein von Anna Zimbermannin erkaufftes wyberorth by den Predigeren samt darumb habenden kauffzedel in das protocol verzeichnet werden möchte, einhellig willfahret worden, daß gestalten daß diß erkauffte orth (weilen m[eiste]r Jacob Horner der sigerist berichtet, daß die Ursul Weidlerin alß der verkaüfferin nechste baß kein anspraach nach eintrag daran nicht habe) sein deß j[un]k[e]r hauptmanns und seiner erben eigenthumb von jetz an und fürohin sein und bleiben und selbiges durch die seinigen oder jemand anderen besitzen und bewerben laßen möge nach seinem belieben und wolgefallen, und lauthet der darumb habende kauffzedel von wort zu wort wie folget.
nna Zimberman bekennen, daß ich j[un]k[e]r hauptm[an] Hartman Escher ein kirchenorth zu kauffen geben hab, wan man zur kilchen innen komt uff der lingken seiten by der vierten stud das dritt ortt, es ist das meinig gsein, es soll und kan niemand kein ansprach daran haben. Anna Zimbermanin und Ursula Widlerin bekenend wie obstath den 9ten christmonat 1690.
Actum donstags den 12ten martii 1691. Præsentibus herr statthalter Escher, herr zunffmeister Steiner, herr zunfftmeister Spöndlin, herr pfarrer Ulrich und herr diacon Wolff.
In der orths-spännigkeit entzwüschent herren amptmann Burkharten zu Cappel eins, danne herren diacon Wolffen zun Predigeren in nammen j[ung]fr[au] Lisabeth Baumann anderstheils, ward nach anhörung klag und antwort, auch ryfflicher erdaurung der sachen beschaffenheit und auff den gegebenen bericht ehrengedachten herren helffer Wolffen, das nammlich besagte j[ung]fr[au] Lißabeth Baumann dasjennige orth, darinn herren amptmann Burkharten tochter vil jahr lang geseßen, sofehrn er sich gebührend gegen ihro verhalten werde, ihme nicht zu entziehen, das andere orth aber, welliches ihr l[iebe] schwöster Elßbeth sel[ig] der fr[au] rathsherr Spöndlin sel[ig] vermacht, dißmahlen ihren nachgelaßnen erben für eigenthumblich zu überlaßen, gesinnet etc., einhellig erkent: Sittenweilen herr amptmann Burkhart dasjennige orth (so gegen der helfferey in dem hebammenstuhl in dem dritten stuhl ist) in die 9 jahr lang durch die seinigen besetzen, auch auß befelch der j[ung]fr[au] Baumannin sein zeichen daruff brennen laßen, alß solle es in ansehung deßen das seinige sein und weiters verbleiben und j[ung]fr[au] Lißabeth Buman nicht gewalt haben, selbiges weder jetzt nach inskünfftig niemandem zu vermachen, zu verschreiben, zu vertauschen nach zu verkauffen, jedoch herr amptmann Burkhart seinem eignen anerbiethen gemeß sy biß zu end ihrer weil ohne eintrag darinn sitzen zu laßen verbunden, sy die j[ung]fr[au] Lißabeth aber auch ihrem eignen anerbiethen gemeß schuldig sein solle, das ander orth, so von dem hebammenstuhl in dem anderen stuhl das vierdte orth ist und ihr schwöster sel[ig] der fr[au] rathsherr Spöndlin sel[ig] vermacht und nach ihro der fr[au] rathsherrin todt by vertheilung der verlaßenschafft herren leütenant Wolffen l[ieben] haußfrauen zugetheilt worden, besagtem herren leütenant Wolffen von dato an abzutretten und ihme solches alß sein eigenthumb zu überlaßen und daran weder sy nach jemand anderer weder jetzt nach inskünfftig einiche ansprach nach prætension under was nammen es immer sein möchte zu formieren haben, welches also (nebent der schrifftlichen bestättigung dißes vermachten orths) in das protocoll zu verzeichnen befohlen worden.
nderschribne bekenne hiemit mit dißerem, daß meine l[iebe] schwöster Elßbeth Baumann sel[ig] fr[au] Anna Werdmüllerin herren rathsherr Johannes Spöndlins sel[ig] nachgelaßner fr[au] wittib, dißmahlen auch sel[ig], zugleich auch mit meinem gar guten willen wegen vilfaltig erzeigter und gnoßner guthatten verehrt und vermacht unßer kirchenorth zun Predigeren (ist auff seiten der helfferey von dem hebammenstuhl in dem anderen stuhl der vierdte sitz), dasselbige orth alß ihr eigenthumb für sich und die ihrigen zu besitzen und gebrauchen nach belieben, so daß weder wir nach unßere erben im geringsten kein ansprach mehr daran haben. Wan und aber
Auff freündtliches bitten j[ung]fr[au] Elßbeth Buman hat diß verzeichnet Melchior Wolff diacon zun Predigeren, beschehen den 12. jenner 1691. Sy auch selbst hat es hier eigenhändig unterzeichnet, Lisabeth Baumann.
r abermahligen orths-spännigk[eit] entzwüschent m[eiste]r Heinrich eins und m[eiste]r Hanß Ulrich der Peteren gebrüderen anderstheils ward nach ryfflicher erdaur- und überleggung der sachen beschaffentheit, auch uff ihr güetliches übergeben hin einhellig erkent, es solle diß streitige orth dem m[eiste]r Hanß Ulrich eigenthumblich zudienen und gehören, hingegen schuldig und verbunden, seinem bruder 15 fl darfür an baarem gelt dißmahlen zuzustellen, auch m[eiste]r Heinrichen haußfr[au] vergünstiget sein, diß orth nach ein jahr lang von dato an gerechnet alle sontag abendt zu besitzen ohne sein m[eiste]r H[anß] Ulrichen einiche hinderung nach irrung, nach verfließung aber dißer bestimten jahrs-zeit ohne einichen eintrag und widerred ihme solches wiederumb abgetretten und fürohin alß sein eigenthumb zu bewerben überlaßen werden.
Actum mittwuchs den 27ten tag maii 1691. Præsentibus herren statthalter Escher, herren zunffmeister Steiner, herren spittalmeister Wolff, herren pfarr[er] Ulrich und herren diacon Wolff.
In der orths-spännigkeit entzwüschent herren rathsprocurator Huber in nammen m[eiste]r Hanß Jacob Bremi deß pfisters eins, danne herren obmann Johannes Bremmi seines vetteren anderstheils, ein streitig mannen- und weiber-kirchenorth betreffende, ward nach anhörung beiderseitigen für- und widerbringen, auch erdaurung der sachen beschaffenheit und ableßung beiderseits eingelegter zedlen einhellig erkent, daß weilen herr obm[ann] Bremmi diß streitige weiberorth in die 26 jahr lang durch die seinigen beseßen etc., alß solle es in ansehung dißes langen possesses, auch in betrachtung berührtes orth luth m[eiste]r H[anß] Jacob Horner deß sigristen in nammen fr[au] N. Geßnerin obbedeüten m[eiste]r H[ans] J[acob] Bremis fr[au] stieffmutter abgelegten berichts kein Bodmerorth, sonder sowol das wyber- alß das mannen-orth von ihrem l[ieben] mann sel[ig] erkaufft worden, sein herren obmann Bremis und seiner erben eigenthumbliches orth sein und m[eiste]r H[anß] J[acob] Bremmi sein vetter nach die seinigen daran weder jetzt noch inskünfftig einiche anforderung nicht mehr haben. Das mannen-orth aber betreffend, es by dem von herren obm[ann] Bremmi eigenhändig auffgesetzten und offterwehntem seinem vetteren übergebenen zedel verbleiben, also und dergestalten, daß bedeütes mannen-orth m[eiste]r H[anß] J[acob] Bremmi eigenthumblich zudienen, so lang er lebt das seinige, auch nach seinem hinscheidt seinen kinderen eigen orth sein, so er aber keine k[inder] hinderlaßen wurde, alßdann solches luth obbedeüten zedels vilgemeltem herren obm[ann] Bremi widerumb heimfallen und eigenthumblich zudienen solle.
vogt Wilden an der Oberen Straaß ist in seinem begehren willfahret und sein von Lucas Krauten auch von daselbsten, dißmahlen aber in der Spannweid verpfündt, erkaufftes umb 24 fl mannen-orth (weilen von meinem hochgeehrten herren pfarrer Ulrichen zun Predigeren berichtet worden, daß nicht nur allein die zween nach lebende bruderen, auch deß verstorbenen bruders kinder dißes verkauffs gar wol zufriden, sondern albereit jetweder parthey 6 fl für ihren gebührenden vierthen antheil zu gutem vernügen empfangen) in das protocoll zu verzeichnen befohlen, auch ihme und seinen erben hiemit vergünstiget worden, diß erkauffte orth nun fürohin alß ihr eigenthumb zu besitzen und zu bewerben. Dißes orth ist das dritte in der anderen zihlen hinder der ersten stud auff der seiten gegen der helfferey.
Actum mittwochs den 21ten octobris ao 1691. Præsentibus herr statthalter Steiner, herr zunffmeister Spöndli, herr spittalmeister Wolff und herr diacon Wolff.
Weilen herren leütenant H[anß] Caspar, H[anß] Jacob und Ludwig die Kelleren all 3 gebrüdern nichts anders alß was ihr vatter m[eiste]r H[anß] Heinrich Keller der kernenfaßer vor dißerem in das recht gebracht, ward die den 27ten aprilis 1687 urtheil widerumb einhellig bestättet und daß dißeres orth herren pfarrer H[anß] Caspar Kellern eigenthumblich gehören, m[eiste]r Heinrich Keller der kernenfaßer aber bis zu end seiner weil darinn sitzen solle.
Herren Johannes Müller ist vergünstiget worden, sein von Hanß Caspar Thoman erkaufftes wie auch dasjennige von fr[au] Anna Catharyna Froschauerin gegen einem anderen ertauschte weiberorth in das protocoll zu verzeichnen, in ansehung m[eiste]r Jacob Horner berichtet, das allerseits interessierte darmit wol zufriden, und lautend die kauff und tauschzedel wie folget.
Ich bekenn, daß ich ein weiberorth zu kauffen geben hab wan mann innen gath by dem spittal auff der rechten seiten im 15. stull das erste orth zuvorderist im stull mit samt einen nebentstühli gegen den mannenstühlen, das orth hab ich von meinem vatter sel[ig] nammlich von meinen lieben elteren nahen, daran soll niemand kein ansprach haben über kurtz oder lang, weder ich nach die meinigen, also sagen ich gar niemand kein eintrag daran haben soll, und das orth hab ich dem herren Johannes Müller zu kauffen geben umb 13 fl und solle er und die seinigen darmit schalten und walten wie sy wöllen nach ihrem belieben und ist auch mit wüßen meiner haußfrauen geschehen worden und bysein des m[eiste]r Jacob Horners deß sigristen, also daß gar niemand kein ansprach daran haben soll und bescheint und bekänt, daß ich das gelt darfür empfangen und für das orth bezalt bin worden, geben den 3ten tag weinmonat 1691.
L[ocus] s[igilli]. Hanß Caspar Thoman bescheint und bekräfftiget mit meinem eignen bütschafft wie obstath. Ich Barbara Waßer bekenn wie obstath.
Hiehar gehört der den 9ten octobris 1684 zwüschent fr[au] Anna Cathrina Froschauerin und m[eiste]r Johannes Heidegger dem tischmacher ausgefelte spruch vid[e] pag[ina] 43.
1691 den 8ten tag jenner gab ich diß orth der fr[au] Anna Müllerin für eines in der underen kirchen im vorderen stuhl das dritt orth und gab mir fr[au] Anna Müller nach 40 fl darfür, daß ich und die meinigen kein ansprach sollend haben und sy an ihres auch nit, daß wir beid sollend schalten und walten und machen, was wir wöllend. Ich Anna Catharyna Froschauer bekenn wie obstath.