Annus 1669.
Den 10. tag jenner ist im stilstand anzeiget worden:
1. Es seigind ihren vile, die ab der bor-kirchen mit bedecktem haubt uß der kirchen gangind. It[em] es gangind ihren vil ohne kilchen-jüppen in die kirchen.
2. Andreß Rüetschi mangeler habe wider daß oberk[eitliche] verbott mit etl[ichen] im Faar-hoff truncken. NB. Es ist auch 4 tag zuvor von obged[achtem] dato fürgstelt worden alhie im pfarhus Hans Kübler Hans im Dorff s[elig] sohn und Ursel Rüetschi Hanß Rüetschis tochter, da der Hanß die Ursel ehlichen ansprach. Sy habind einanderen zum driten mahl zur eh gnommen, alwägen die hand druff boten. Habe ihro ein gürtlen uff die eh gäben und gsprochen, gott gäbe unß glück etc. Die Ursel hingëgen hat alles glaugnet dergest[alten], sy habind einanderen nie nüt ehlich versprochen. Habe ihro die gürtlen als ein kram verehrt etc. Die sach ist naher Zürrich überschriben worden. Vide literas consistorii etc.
Den 31. tag januarii ist im stilstand angez[eigt] w[orden]:
Anna Rüetschi Ruedi Mettlers s[elig] wittfr[auw] klage sich ab ihrem tochterman dem Baschi Sigg sehr übel, habe zu Nüeforen in einem sitz 1 fl verthan etc.
2. H[anß] Jacob Kübler der schuemacher habe sich im Oberland übel verh[alten], fleisch gstolen etc. Habe sich auch an deß Hans Uerech Kublers hochzit unzimmend verhalten etc.
Den 7. tag mertzen ist im stilstand angezeiget worden:
1. Der alt Schwarz Hanß läbe gar übel mit s[yne]r sohns-frauwen, habe sy ein kinds-verderberi tittuliert.
2. Tri Rüetschi die Stum klage sich übel ab ihrer schwöster der Ursel, habe sy offtermahlen gschlagen.
3. Tobias Husraht der Tobeler habe liederlich hus und das offen-ysen verkaufft.
4. Hans Wyleman der jung habe in der trunckenheit übel gschworen 1000 sacer etc.
5. Des profosen frauw seige syd dem h. tag nur 2 mahl zkilchen gsy.
6. Des profosen sohn Gäbhart habe den wandel zu deß Debis Kübler magdt. It[em] er habe synes brüeders fr[auw] übel gschulten, gäli blitzg tituliert etc.
Den 12. tag aprellen ist im stilstand anzeiget worden:
1. Das këglen am sontag nämme gar stark überhand.
2. Gabhart Gyrsperger und deß Fridlis die eltiste tochter habind den wandel zusamen.
3. Der alt Hilli seige zur kilchen usgangen und habe Andreß Schotten mit der fust getreüwt.
4. Jageli Diener von Hettlingen habe den wandel zu Geneve Hammer und spräche er sy ehlichen an.
5. Deß Tettler Hansen frauw mache in der kirchen unglëgenheit, indem sy an ein ohrt sitzen wölle, das ihro nit ghöre.
Den 18. tag aprellen ist im stilst[and] angezeiget worden:
1. Jör Kübler und Gabriel Vogel seigind uneins worden und habe sich jener so ungstüem verhalten, das man ihn anbinden müesen.
Den 9. tag meyen ist im stilst[and] angezeiget worden:
1. Ursel Rüeger mache des kirchen-statts halben unglägenheit.
obeler und syn frauw husind übel, thüegind den kinden kein
Den 16. tag meyen ist im stilst[and] angezeiget w[orden]:
1. Gängißen frauw habe in wärender predig ein kübel vol wyn über die gaß treit.
2. Man laße nit nach mit dem keglen.
3. Lütt[enant] Wägmans magdt und Luxen magdt seigind vor der kinderlehr zum dorff us mit zeinen gangen.
4. Ursel Örttli habe mit hunds[fud], ketzer etc. um sich gworffen, wan man sage, das Xander Husraht ihr hochziter seige.
5. Man habe der Jeneve Hammer etwas us'm stilstand gschwätzt etc.
Den 26. tag meyen sind fürgstelt worden:
1. Gäbhart Gyrsperger und Zusan Siber, als die den wandel zusamen habind. Sind deßen wie auch eines ehlichen versprächens bekantlich gsy mit versprächen, wölind die hochzit nach mügligk[eit] befürderen.
2. Jageli Diener und Geneve Hammer woltend einanderen nit ansprächen. Waß er Diener zu Hans Kubler gredt, daß habe er us forcht der streichen gredt etc.
3. Barbel Müller lüt[enant] Wagmans magdt etc., habend sich etwelcher gstalten entschuldigen könen.
4. Dem alten Hilli ist abermahlen die gebür zugsprochen worden, deßglichen deß Gängißen freüwli, wie nit weniger der Vre Rüeger, Ursel Rüetschi.
5. Thobeler und syn frauw sind nit erschinen. Wurde aber ihrethalben bricht gäben, habind ynkaufft und fürgwendt, sy müesind ein tauffimähli halten, daran nüt wenigers etc.
Den 20. tag brachm[onat] ist im stilst[and] anzeiget worden:
1. Ursel Sigg des profosen tochter seige von Jacob Kübler schwanger.
2. Die krameri laße ihre vast halb gwachsne kind tochter und sohn bysamen liggen.
3. Jacob Wyleman der wagner habe übel gschworen, deßglichen deß Thobelers frauw.
4. Der schuelmeister Jacob Müller und Jör Mettler habind gredt, des Hans Kublers frauw seige von dem müllerknächt schwanger.
Den 23. tag brachm[onat] sind für die eh-gaumer gstelt worden:
1. Jör Mettler, der sölle über des Hans Küblers im dorff frauw usgäben haben, sy seige nit von ihrem man, s[onde]r dem müllerknächt schwanger. Hat sich aber nüt dergl[ichen] erfunden. Der schuelmeister war der sach nit bekantl[ich] und hat der Mettler den müllerknächt entschlahen, um verzihung gebätten etc. Es ist disem Mettler näbet anderem auch wägen der trunkenh[eit] zugsprochen worden.
2. Ursel Orttli ist nit erschinen.
3. Des Jacob Küblers und der Ursel Siggen sach ist naher Zürich etc. Den ustrag vide literas consistorii matrimonialis etc.
Den 1. tag august ist im stilstand klagt worden:
Hanß Gsel der küeffer klagt über syn frauw, das sy ihm böse wüeste wort anhencke etc.
Den 8. tag august ist im stilstand klagt worden:
1. Die schützen habind zum Hirtzen die gantz nacht durch getruncken und seigind etlich truncken in die kilchen gangen. Nach der predig habind sy wider getruncken.
2. Bernet Gyrsperger, Jörli Sigg, Hans Sigg habind in warender kinderlehr keglet etc.
3. Tobelers frauw klage sich, das sy der Leüw nit wölle in das hus laßen.
chmid Anna dem Marx Vogel 1. gsagt hunds[fud] etc., by gott etc. gschworen etc. 2. Wan er nit kön kind machen, so soll er hünd machen. 3. Eh sy wett einen buren ein hand vol schinden, eh wett sy, das der tüffel den buren neme. 4. Eh sy wett ähri uffläsen, eh wett sy dräck rev[erenter] freßen. 5. Sy dancke den nit dem tüffel, der ihro etwas gäbe, sy wölle mehr korn haben dan alle buren eh etc.
Den 27. tag august sind für den stilstand gstelt worden:
1. Diejenigen schützen, so sich unbscheidelich ghalten, deren 12 an der zal. Ist allensamen mit ernst zugsprochen, welche dan ein reüwen bezüget und die verbeßerung versprochen.
2. Jörli Sigg, Bernhart Gyrsperger, Hans Sigg woltend der angeklagten sach nit gstendig syn, ist deswegen dem eh-gaumer anbefohlen worden, witer nachzufragen. Das sy aber deßen bekantl[ich] gsy, das sy nit in der kirchen gsy seigid, darum ist ihnen zugsprochen worden.
3. Gebhart Sigg der wagner, der die Zusan Suter in der trüncke sölle über ihre stägen herabgstoßen haben, wordurch sy entblöst und am lyb beschediget worden, verantwortete sich, wüße selber nit, wie es härgegangen, habe wider die Zusan kein bös gmüeht etc. Wyl aber der Marx Vogel gar starck uff ihn klagt, ist die sach für den landt-vogt gwisen worden.
4. Ursel Örtli ist abermahlen nit erschinen, darby aber bricht gäben worden, wie das sy sich am Bartlimes tag so vol truncken und unzüchtig ghalten.
5. H[anß] Uerech Kübler und Elsbeth Walter, welche uff einanderen hefftig klagt. Der H[anß] Uerech klagte die Elsbeth an, sy habe syn frauw gnënt hoger-rugen, blitzgli, tüffels fraüwli, ob er nit wüße, das der tüffel habe wöllen syn schwiger nemmen etc. Sy die Elsbeth hingëgen klage den H[anß] Uerechen an, er habe so übel über sy gschworen, das ihren darab wöllen ohnmechtig werden, also das man ihro im hut müesen waser holen. Er habe sy gnent ein strals-kesin[?] diebin und zu ihro gsagt, das dich der tüffel mit pestalentz mit lyb und seel in d'hel ziehe etc. Habend aber einanderen alles glaugnet ußert der scheltung des hoger-rugens etc.
6. Tobelers frauw, Schmid Anna, sind nit erschinen.
Es hate auch damahls Marx Vogel angezeiget, das der alt Hilli syn wyb und kind zum hus us g'jagt habe etc.
Den 4. tag herbstm[onat] ist im stilstand anzeiget worden:
1. Margretli Kübler Berneten tochter von Gysenh[art] habe zu der Vre Stuken daselbsten gsp[roche]n, blas mir in ars rev[erenter] etc.
2. Der Thobeler habe syn kilchenjüppen vertuscht, ein tüpf[…] um 5 bz verkaufft.
3. Die kleinen kinder machind im abendgebett ein unwäsen mit schreien etc.
Den 10. tag winterm[onat] ist im stilstand angezeiget worden:
1. Jacob Kübler der schuemacher, er habe mit dem Thobeler bis in die nacht um 12 truncken und syner fr[auw] wüeste wort anghenckt, hex, mähren, blitzg etc.
2. Gängelis frauw habe Ziperhansen tochter uffghebt, sy seige nach nie in Thur gsprungen wie ihre mueter etc.
3. Zümpli und syn frauw habind einanderen wüeste wüeste [sic!] wort anghënckt.
4. Der alt Hili habe den ziegler von Gysenhart gschölmet, seige füler als der tischmacher etc.
5. Tri Örtli habe des alten Hilis tochter ghexget wägen einer brächen etc.
Den 8. tag winterm[onat] ist klagt worden:
1. Krum Uerech habe am sontag in wärender predig ein stumpen-eichlen zum dorff yn treit.
2. Tobelers fr[auw] gang nit zkilchen.
3. Lutt[enant] Wagmans knächt Jagli Düncki und Ursel Wyleman seigind 3 jahr lang ehverlobte.
Mit ob-beklagten personen ist die nohturfft gredt worden theils vor, theils ußert dem stilstand.