[1676]
stags] den 16. febr[uarii] [recte: [mitwochs] oder: 15. februarii] 1676 ist Heinrich Sprenger im Wyler vor einem ehrsammen stillstand erschinen, begehrend, er mit s[einer] magt Barbel Meyer von Windlach dörff hochzyt halten. Da erkendt worden: Wyl nach nit 4 wuchen sein frauw sel[ig] tod und er verdächtig, samm er schon mit ihro zu thun ghabt habe, soll sein sach ein halb jahr yngstelt seyn. Da sei hernach gen Zürich für ein ehrsamm eegricht müßen und daselbst zsammen kennt worden etc.
Am hel[igen] ostertag in der abendpredig ao 1676 hatt Magdalena Wirt Hanß Marti Meyers gärwers bei dem Rhyn haußfr[auw] hauptm[ann] bum[eister] Lauffers tochter die Verenam mit einem buch ins gsicht und diße jenne auch also gschlagen wegen eines ohrt, daß gedachte Wirtin der Lisabeth Strëßler nit wöllen wychen, worüber sei sei fürgstelt, hrn. landvogt in die buß kendt und ihnen der gebür nach zugsprochen worden.
Am hel[igen] ostermontag nachts habend etliche buben bei dem weyer gfluchet, einandern gschlagen etc. Sind hierüber gebürlich abgestrafft und ihnen zugsprochen worden etc.
[Sonntags] den 21. maii habend von Elligkon in 3 weidlingen 16 saltzrörli gen Eglisauw gführt Rudi Schneyder von Oberried, Rudli Hauß bei der Burg und Jacob Wirt der alt etc. Sind drumb abgstraafft und ihnen gebürlich zugsprochen worden.
Eodem habend der alt korber und Rudli Meyers sohn, beide bei der Burg, vor der predig in weidlingen leüht den Rhyn nider gführt. Sind drumb abgstrâfft und ghandhabet worden.
m habend etliche böße buben dem alten Grafen auf der Egk wohnend fleysch, wyn etc. außm hauß gnommen, den wider stehenden stein, schyter, allerlei nachgworfen, der magt ein loch yngschlagen und mehr anderß getahn. Man hatt aber auf die tähter bißhar, die alles verlaugnet, nit haben konnen, doch Hanß Hartm[ann], Jacob Schwarber, Schumpers Schneyder, weliche die magt angeben, gethürnt und abgstrâft biß auf wytere erfahrung. Glychs begegnet dem jungen Heinrich Kern und Heinrich Hartmann in der öltrotten etc.
[Zinstags] den 4. julii 1676 habend Regula Juchli und Barbel Huber vor einem stillstandt aufm rahthaus vill des bruders und mann halber über einandern klagt. Sind drüber beede in hantzelmann gfangen gsetzt worden.
Eodem klagte Barbel Kern von Bülach über frauw Gottlieb Solomon Lauffers haußfr[auw], wie sei von ihro außgeben, sei habe fern ein kind verderbt, wolle heür wider eins verderben etc., konne es nit ligen laßen, habe Gottlieben und Solomon druff gscholten. Worüber erkendt, das Gottlieb sich wol veranthwortet habe, Barbel Kern aber wegen der schältung hrn. l[and]vogt soll in die buß kendt seyn etc.
Eodem hatt die alt Barbel Beketrägerin genant und Verena Rudli Meyers wyb streyt ghabt, samm die Beketrägeri vor Verena anken, wyn etc. rev[erenter] gstolen etc. Sind beide in hantzelmann erkendt worden.
[Zinstags] den 3. septembris 1676 [recte: [sonntags] oder: 5. septembris] hatt Dieter Lauffer bek und Hanß Marti schmid gastgäb zur kronen vor einem ehrsammen stillstand bscheid geben, worumb sei am hel[igen] bättag burger ynzogen, denen ztringken geben mehr weder sei bhalten konnen etc. Sind hrn. l[and]vogt in die straaff yngekendt.
m hatt Hanß Heinrich Moreths tochter Adeli genant die seinigen im hauß, alß sei im nit nach belieben ztrinken geben wöllen, genenndt ein kätzers gsind, das nur alles mit ein anderen habe etc. Ist hrn. l[and]vogt in die buß erkändt und hatt in gfengknuß müßen.
Eodem, wyl er zum offteren citiert worden, aber biß dato nie erschinen, ist wegen frühezeytigen beyschlaaffs und daß er am hel[igen] tag zu pfingsten leüht den Rhyn hinabgeführt hrn. l[and]vogt in die buß erkendt worden Jacob Wirt im saltzhauß.
Eodem auch, wyl Magdalena Wirt H[anß] Marti Meyers rohtgärwers haußfr[auw] am hel[igen] pfingsttag in der nachpredig gschlagen ins gsicht hrn. baum[eister] Lauffers tochter Verenam und selbige biß dato nie wöllen erscheynen, alß ist sei Wirtin hrn. l[and]vogt in die buß yngekennet worden.
Eodem, wylen Ulrich und Hanß Schwarber bei der Burg mit ihren haußfr[auwen] durch und mitt einanderen in uneinigk[eit] und streyt gerahten, daß sei nebend fluchen und schwehren einanderen auch ehrverlätzlich habend zugredt, habend sei nebend gebürender straff, so hrn. l[and]vogt übergeben worden, auch sollen gfängklich yngsetzt werden. Wylen aber die einte schwanger, alß ist ihnen beiden auf dißmahl darmit verschonet worden etc.