1700.
Jan[uarius]. Weilen die unzüchtige Elsbeht Hitz erfunden worden, behafftet zu seyn mit der unflätigen venerischen kankh[eit], hat man dies[elbe] an die hrn. der gschau zur heilung, an das ehgericht zur untersuchung ihrer schandthat anhängig gemacht, indeßen ihren unehlichen knaben auf liechtmeß dem Henr[ich] Knüsli zu Leimbach übergeben und verdingt. Weil auch das Susli mit seinem unehlichen kind um die statt bettlen gegangen und es sich an der Oberen Straß aufgehalten, hat man solches hr. pfr. Ulrich zun Pred[igern] zu wüßen gemacht.
Eod[em] ware von hrn. obervögten an statt sekelm[eiste]r Näfen zum sekelm[eiste]r ernamset Hans Bligenstorfer.
Sept[ember]. Schriebe an das ehgericht, da kund wurde, daß der m[eiste]r Ulrich Burkhart in Holland gestorben, welcher ein unehliches kind mit Susanna Hitz gezeüget, welches sie bey sich zu Wettischweil hatte, daß bei dem anlaaß das kind beständig versorget oder aber ihren, weil es nicht wol bei ihren wurde versorgt seyn und schlechte auferziehung haben, ihren abgenommen und den Burkhartischen zugestellt werde, welches leztere auch geschehen, da man den Burkhartischen auflegte, daß sie entw[eder] 300 fl gute gewiße mittel in der statt laßen oder das kind zu ihren händen nehmen solten.
Octobr[is]. Wurden einiche ledige stillständer stellen besezt als n[amlich] zu Wettischweil Henrich Hitz schuhmacher, Tägerst Jacob Nievergelt müller und auf Buchenegk Hans Bligenstorffer, welchen auch ihre örter darauf gezeiget und eingesezet worden.
Waren die schulen besezt im Thal Jacob Stehli, zu Wettischw[eil] Felix Pfister, welcher mit mehreren stimm vor der gemeind darzu erwehlet worden neben Jag Lizebucher des sekelm[eiste]r sohn.
<NB. In disem monat geschahe der einbruch in die sacristei, da die bejen und kirchenlad erbrochen und das […] gelt bestehend in 120 fl daraus geraubt worden. Die thäter könte man nicht entdeken, obschon man allen fleiß anwendte. Von den briefschafften ware nichts entwendet, wol aber hin und her geworffen>
Nov[ember]. Ware berahtschlaget, der almosensord[nung] nachzukommen, einen weibel oder wächter zu bestellen, der die ganze gemeind durch die aufsicht haben müße und die bettler vertreiben und wegführen.
Weil die liederlichkeit im haußwesen trunkenheit und darauff armut bei den haußvätteren einschlieche, so ware der stillstand erinneret, daß sie auf dergleichen haußhaltungen gute acht geben solten.
Dec[ember]. Wegen großer unordnung, die in den hochzeitpredigen vorgieng, da braut und braütigam samt ihrem gefolg erst im gesang, offentlichem und stillem gebett angezogen kommen, ware erkennt, das die hochzeitleüte währenden leütens sich in die kirche verfügen und alsdan erst der pfarrer ihnen folgen solle.
Gesamter stillstand erkennte, der sigrist solle ihm kein 1 viertel korn auf das schulhauß auflegen laßen ohne vorwüßen der hrn. obervögten und stillstands.