Anno 1688.
Den 5. tag hornung ist ein stillstand gehalten worden, in welchem ware angezeiget, daß ein eheliche abred solte mit Elß Bürin und Rudi Keüffli beide von Wettschweil geschehen schon vor 3 jahren. Auff examinieren beider hat gedachter Keüffli die Elß Büren ehelich angesprochen, sie die Bürin aber laugnete solches, worüber gut befunden, beide für ein ehrs[ammes] ehegricht ze wisen, welches auch beschehen.
Den 18. tag martii brachte in einem ehrs[ammen] stillstand alles ernsts vor die schlechte besuchung der zinsttagpredigen etlicher haußhaltungen, bes[onde]rbar in dem Thal. Worüber gut befunden worden, daß die ehegaumer alternatim uff etliche heußer ein wachtbar aug habind und dieselbige in währendem gotts[dienst] besuchind und die saumseligen alles ernsts wahrnind etc. Sonsten sollind sie bi fehrnerem ußbleiben den hochehrenden herren obervögten geleidet werden.
Im übrigen ist nichts bedenckliches vorgebracht worden etc.
Den 22. tag aprilis ward im stillstand gar ernstlich geklagt worden über daß große unwesen und schreien, jauchtzen, so da verübt habend am h. ostertag zu nacht nachfolgende 5 g'sellen alß H[an]s Jageli und Jageli die Näfen uff Buchenegg luditoris filii, Jageli Stehli im Müßli s. H[an]s Rudlis sohn und H[an]s Heinrich Niefergelt Jageli Nievergelten sohn in der Auw. Dißere gsellen samtlich wurdend den h[och]ehrenden herren obervögten geleidet, 3 so da nit bekennen und umb gnad bätten wollen, sind eine nacht gethürnt worden und samtlich umb ein gëltbüßli angelegt worden.
<Kilchmur und wäg>
war im stillstand uff gutheißen hin beider herren obervögten gut befunden, daß die halbverfallene kirchenmur gebauen und ein neüer besetzter wäg in die kirch hinauff gemachet werde, welches auch in 4 wochen geschehen, hat in allem nebet vilen frondiensten gekostet 78 fl 2 ß.
Den 13. tag maii ist in einem ehrs[ammen] stillstand berichtet worden, wie daß Elßbeth Hitz von Wettschweil schwangeren leibs seige und villeicht eine hochzeiterin mit Rudi Meier daselbst etc. Worüber gut befunden worden, daß ich sie beschicke ins pfarrhauß. Dise leichtsinige dirn sagte vor gv[ate]r undervogt Huber und mir uß, sie seige nit schwangeren leibs, vil weniger habe sie ein ehelich versprächen gethan mit gedachtem Rudi Meier, habe also gäntzlich keine ansprach an ihne etc.
Da aber das geschreie je lënger je größer worden, ist sie widerum ins pfarrhauß bescheiden worden. Da bekent obgedachte leichtfertige däsch, sie seige schon 20 wuchen schwanger, der vatter seige der Rudi Meier, der aber will es nit bestehen keines wegs, worüber beide für ein ehrs[amm] ehegericht gewysen worden. Der Rudi Meier ist 4 tag in dem neüen thurn bhalten worden, aber biß dahin nit wollen der vatter sein. Die Hitzin aber ist in dem Öttenbach behalten worden und hat nit wollen abstehen, sind beide widerum heimgewysen worden biß uff ihre entbindung etc.
Den 5. tag brachm[onat] ist in einem ehrs[ammen] stillstand gut befunden, daß die weibspersonen in der sontäglichen morgen[predig] trëff erinnert, fleißig nahin ze bëtten und daß gebëtt mit zusamen gethanen händen verrichtind etc. Wie dann solches von mir geschehen und gefruchtet.
Den … tag julii ist ein ehrs[ammer] stillstand gehalten worden, worinen klagsweiß anzeigt, wie die obige leichtfertige hur rev[erenter] die Elßbeth Hitz den 9. diß einen sohn geboren, und alß der pfarrer sie fründtlich erinneret, daß kind zum h. tauff zu befürderen, hat sie schimpfliche und trutzige antwort geben: Wolle ehe das kind ohne den tauff absterben laßen, wan die Meierische solches nit dohin befürderind etc. Diß ist auch einem ehrs[ammen] ehegricht und vil anders geklagt worden, es ist aber, wie es gmeinlich gehet, der däschen nit vil dorum geschehen.
Den 12. tag augusti. Den 12. tag aug[usti] ist im stillstand anzeigt, wie daß ihren vil den sabbath und tag deß herren übertrettind, indem underschidliche theils am sontag selbs, theils am sambstag zuvor nacher Baden gangind und daselbst rev[erenter] schröpffen laßind wider unser gn[ädig] herren mandat. Worauff einhellig erkent worden, die fehlbaren herren obervögten ze leiden, wie dann schrifftlich geschehen.
Bes[onde]rbar ist verklagt worden und auch beiden herren ob[er]vögten geleidet Elßbeth Bürin deß Rieders frau, das sie ohngescheücht schon zum offter mahl an den sontagen bache.
Auch sind anzeiget worden etliche nachtbuben, item spiler, so beiderseits ehrengedachte herren obervögte solche samtlich gebührlich abzestraffen bittlich ersucht worden.
. tag septembris wurde ein stillstand gehalten, ist aber nichts bedenckliches vorgefallen.
Den 21. tag octobris wurde ein stillstand gehalten und wurde nebent anderen geringen sachen von einem ehrs[ammen] stillstand erkënt, daß uff ableiben eines stillständers der neüwerwehlte deß verstorbnen orth besitzen solle.
Den 4. tag novembris wurde ein stillstand versamlet, in welchem ich uß oberkeitlichem befehl vorgebracht umb sich zu berathschlagen, wie man die überschickenden 3 Piemonteser in der gemeind verpflegen wolle, worüber ein ehrs[ammer] stillstand erkent, man wolle sie an speiß und kleideren ohne einiche unkösten unßer gn[ädig] herren die 6 monath erhalten, allein auch gut befunden worden, solches uff nechstkönfftigen sontag einer gantzen ehrs[ammen] gemeind fürzetragen, wie dann auch geschehen, und habend obiges gutgeheißen, und weilen nur 3 personen beiden gemeinden Bonnstetten und Stalliken ze unterhalten sind überschickt worden, alß habend beide gemeind sich solches unterredet.
Den 2. tag decembris ist im stillstand geklagt worden, wie daß H[an]s Jacob Hägi m[eiste]r Hägis deß schërers sel[ig] sohn sich in der gemeind auff und allerlei ärtzneien außgëbe, da er gleichwol nach niemahl examiniert. Wurde erkent, daß er uß diser gemeind in seine gemeind gewißen werde, welches dann mit gutachten beider herren obervögten beschehen.