1682.
Cal[endis] jan[uarii]. Nach gethaner vermahnung an die stilstender, mit neüem fleis und ernstlicher aufsicht dises neüe jahr anzufangen und fortzusezen, wurd berichtet, das Ulrich Hiz und Rudi Hiz gen[andt] Ruch von Wetischweil an einandren kommen und Ulrich Hiz in unehrbahre wort ausgebrochen. Weil er der gnaden begerte und abgebetten, das man ihn nit gen Zürich wise, wurd es ihm gestattet und der fehler in beisein beeidigter leüthen ihm zu erkennen gegeben.
Hans Heinr[ich] Webers sohn Jagli wurd wider verrukht. Deßen zustand erzelte ich und weil er gebetten, das er nit in den spittal verschaffet wurd, verwilligte man es ihm so weit, das die herren obervögt ihren willen dazu gebend. Gab ihm brieff an sie und warend sie deßen zufriden.
ir ward angebracht, das Heinr[ich] Bur auf dem Engelberg an seiner hochzeit danzen laßen und Heinr[ich] Niefergelt acht tag vor dem fest an dem sontag grellet und gemahlet. Das danzen wurd einhellig für die herren obervögt gewisen, das mahlen solte man dem müller an den sonntagen wehren. Ward aber hernach beßer gefunden, von beeden die herren obervögt zu berichten.
Den 5. febr[uarii] wurd in dem stilstand angebracht etlicher saumseliger kirchgang am dinstag, und weil acht tag vorhin ich den misbruch an einem sonntag die stell (rev[erenter]) zu misten undersagt, sich doch etliche von Stallikhen uber das nit geschohen, wurd es von einem eheg[aumer] von Wetischweil geandet.
Wurd uber das von mir angezogen das liederliche wesen in sekelm[eiste]r Trüben zu Stallikhen hushaltung und sein zehrhafftes leben, welches er, ungeachtet ich ihn offt gewahrnet, ihm doch nit erleiden laßen. Wurd erkent, solle mit ihm in beisein etlicher stilstenderen mit ihm reden. That es in beisein undervogt Hubers.
Den 19. wurd bei anlas der verlesung des großen mandats den stilstendren ihre pflicht fleißig zu gemüth geführt und wegen Hans und Casper Nefen in dem undren haus geklagt, das sie acht tag zuvor in Hans Bleigenstorfers hus sich zimlich unnüz erzeigt, den alten man wider die frau verhezt, in dem stall, hernach auf wahrnen in der scheür tabak getrunkhen. Wurd erkent, das ich ihn beschikhe, das ich gethan in beisein des vogts. Der Hans hat das erste glaugnet, das ander bekent und umb verzeihung gebetten. Der Casper ist nit erschinen.
Den 12. martii geschahe ein anzug wegen etlicher, die sonntags zuvor von gschwornen, die die hüser durchgehen solten, angetroffen und nach mittag auch nit erschinen sind. Habe sie aus erkantn[us] des stilstands citiren und sie zu mehrerem fleis vermahnen sollen. Wurd auch geklagt, das das gesang schlecht in der kirchen verrichtet werde. Solte nach gethaner vermahnund [recte: vermahnung] an die, so lesen können, auf sie ein aufsicht haben und zu ubung des gesangs vermögen.
Den 19. mart[ii] wurd berichtet, wie Heini Bur von Wetischw[eil] mit Kleinjag Bleigenst[orfer] witfrauen der ehe halben geschimpffet, dergleichen gethan sam er ihr begerte, daruff sie ein ansprach an ihn haben wollen. Wurdend zur verhör in das pfarhus gewisen, da sie selbst bekent, habe es nur in schimpff verstanden, als das man sie aufwise, begab sich gut willens, das weil kein versprechen ihrseits geschehen und er kein pfand gegeben sie kein ansprach habe und begerte der höchsten gnaden.
Wurd auch angebracht, das der seiler von Birmenst[orf] durch s[einen] sohn an einem sonntag seill gen Wetischw[eil] schikhe und hanff abholen laße. Solte es herren pf[arrer] von Birmenst[orf] zu wüßen machen.
Postr[idie] cal[endas] apr[ilis] fiel nichts namhaffts für.
Dom[inica] palm[arum] auch nichts.
Den 7. maii wurd etlicher jungen knaben halben von Wetischweil abgelegt, das sie am meitag abend ein stapfen, die in das dorf gehet, mit kath rev[erenter] bestrichen. Müße in beisein etlicher geschworner mit denselben reden, geschahe. Sie bekenten, das sie zuvor mit einandren ein mas wein getrunkhen. Dreüte ihnen, so sie ehest wider kommen werden, werden ihnen beede zusammen schlagen.
Weil es lauten wollen, ob schüzenobman Bauren frau von Wetischw[eil] sich an dem hohen donstag, auch an dem h[eiligen] osterabend uberweinet, villeicht gar trunkhner weis sich eingstelt bei des herren tisch, solte ich mit ernst ihr die ungebür fürhalten und für etliche geschworne männer citiren in das pfarrhaus.
Maß lies durch seinen sohn an einem sontag garn wegtragen. Den beschulete ich deshalb und ward damit ein ehr[sammer] stilstand zufriden.
Den 14., 21., 28. maii ward in dem stilstand von Jagli Vollenweider im Bohl, seinem sohn Hans und deßen frauen, die sich uber Hansen böse streich, unbilliche wort, des schwehers aufweisen und anhezen geklagt, die hinwider sie beede sich beschwert, das sie die frau weder den elteren nach dem mann umb einich wort schweige etc. Die sach ward so schwehr, das sie den herren obervögten geleidet wurd, die erkent, das alle drei persohnen für den stilstand gstelt wurdend. Das erste und andre mahl suchten sie ausflücht und schlahen es gar ab. Endlich steltend sie sich und wurd ihnen die gebür nach vermögen fürghalten.
Weil demnach ein und ander mahl trurige fehl blutschanden halben sich begeben auf den landschafften, wurd im synodo auf die better und das gliger ein aufsehen zu haben befohlen. Entschlos sich hiemit ein stilstand, durch die geschwohrne die heüser zu visitiren. Da man fund, das etliche ältre aus gschwisterten in einem bett oder in einer kamer ligend, hat sich entschloßen, auf dieselbige zu achten und zu wahrnen, das sie ubelen vorbauend.
Wurd von mir geklagt uber Felix Maßen zu Stallikhen liederlichkeit, der in der aufahrt-wochen zwei mahl außert dem hus ubernachtet und drei tag mit trinkhen zugebracht. Wurd mir befohlen, ihn in beisein etlicher zu wahrnen und ihn zur gebühr zu vermahnen. Gleiches wurd angebracht wegen Jagli Trüben von Wetischw[eil], der da ich ihn beschikht anghalten, man ihn laße seine güter entweder dem sohn ubergeben oder verkauffen gar.
Den 5. jun[ii] wurd entschloßen, man sich an dem sontag des kriese-gwinnens enthalten soll und deren fleißig gewahren, die anderst als zum abendeßen und mit einem kratten auf die baüm steigen werdent.
Weil dann gegen dem Utliberg man zusammen kam zu keglen an einem sonntag und zu Wetischweil von allerlei burst platten geschoßen wurd, ward erkent, disem zweifachen misbrauch mit ernst zu wehren.
<Schul zu Wettischweil>
Den 22. jun[ii] wurd in ghaltnem meien-gericht von sekelm[eiste]r Pfister wegen der gemeind Wettischw[eil] begert freiheit in ihrem neü ao 1681 aufgerichteten schulhaus sommerschul zu halten und ihnen von den herren obervögten verwilliget, nachdem sekelm[eister] Pf[ister] wegen der gemeind versprochen, 1. in kein weg der schul und schulmeister zu Stallikhen abbruch zu thun, 2. den schulm[eiste]r in der sommerschul zu halten auf eigne kösten, 3. damit die visitation zum […] möge verrichtet werden, solle der pfarrer befugt sein, nach seiner komlichkeit ein stund in der 3. oder 4. wochen zu sezen, darinn sie an statt des sambstags zusammen kommend.
Den 25. jun[ii] wurd in dem stilstand geredt von der wochentlichen bettstund wegen des vieh-presten[s], den gschwornen auferlegt, das ein jeder wegen des gsangs mit denen in seinem quartir sich befindenden reden und sie selbiges zu aüfnen vermahnen sollen.
Den 30. jul[ii] wurd geklagt, das Hans Jageli Bur mit Conrad Suter einem schumacher-lehrknab sich zerfallen, ihn geschlagen und den nammen g[ottes] misbraucht. Solte deswegen verklagt werden bei herren statthalter Heidegger.
Wil ein lange zeit vil geschwezes war wegen verdechtigen zusammenwandels Langheini Buren zu Wetenschw[eil] mit s[einer] alten magd Regel Baur Heini Hizen des jüngsten frauen, fragte ich nach. Niemand wolte etwas grundlichs uber den verdacht und die gemeine ärgernus, weil dazu, das herr statthalter schon nachricht von allem hatte, wurd die sach eingstelt.
berichtet von Klein-Jagli Lizebuchers haushaltung liederlichem kirchgang. Weil alles bisherige wahrnen umbsonst war, stelte man sie den herren obervögten weiter, gleicher weis Heini Webers auf Medikhen immer wehrendes wirten, sonderlich das sie erfahrend, was sie für tafernen recht habend, deßen sie sich bstendig rühmen.
12. [recte: 13.] aug[usti], 3. septembris, 28. [recte: 24.] septembris wurd nichts sonderbars verhandlet.
8. octobris klagte man uber Anna Brüngerin, weil schon lang und vil alle zeit, aber und alles umbsonst an ihr gearbeitet wurd, wurd mir zugemuthet, ich mich wegen stilstands bei herren obervögten beschwehren solte, ob villeicht durch scheidung von ihrem man im spittal und ihr abweisung oder in ander weg ihr geholfen werden möchte.
29. octobr[is] fiel nichts merkwürdigs for.
4. novembris begerte m[eiste]r Heinr[ich] Hegi barbirer von Urzlikhen der gemeind Metmenstetten, das ihm vergönstiget wurd, ins schüzenobmans Bauren haus zu Wetischw[eil] sich aufzuhalten. Wie nun Wetischweil kein eintrag that, also auch der kirchgang Stallikhen nit, gab zu einem bürgen gedachten schüzen-obm[an] Baur und versprach, allen gebreüchen und rechten sich zu underwerfen.
<Schul zu Tägerst>
12. novembr[is] wurd zu einem schulm[eiste]r gen Tegerst angenommen … Zur besoldung wurd ihm versprochen 8 1/2 fl und der tisch bei Caspar Eberlin, dafür diser sich bezahlt machen solte aus dem lohn, den ein jeder husvatter uber sich nam zu legen. Ein jeder versprach 24 ß, damit sie in das konfftig alle der speis uberhebt wurden, die etliche in vergangner zeit dem schulm[eiste]r verschaffet. Solle umb dise 24 ß sehen, wer ihm zu eßen gebe. Weil der schulm[eiste]r anfangs 9 fl gefordret, endlich einen 1/2 fl fallen laßen, als gehet dis jahr von den 24 ß so vil ab als einem rata pro die 1/2 fl bringen mag.
19. novembris wurd geklagt uber Conrad Keüflins unvertragsamheit mit seinem nachb[auren] Hans Jag Stuz dem ehegaumer, als mit dem er umb liederlicher ursach willen in zwitracht fall und ihn schelte, aber auch berichtet, dass sich jener ab disem klage. Beedes den grund zu erfahren und der zwitracht abzuhelfen wurd erkent, sie gegen einander zu verhören.
Auch fiel bericht wegen Hans Engelb[ergers] sohn, der gar ungezogen und in der hushaltung nit zu verbrauchen, und wie ich berichtet, das die schuld nit wenig auf deren seiten, die ihn gewehnen solten, wurd entschloßen, das er samt den eltren sich stellen und man einen zum ernst, den andern zur gehorsame vermahne.
17. decembris. Betraff nichts sonderbars.