Annus 1979.
Den 5. jan[uarii] thate ich die gewohnliche vermannung an die stillstender, das sie selbs mit dem neüwen jahr anheben ein neüwes und beßers leben samt den ihrigen, verbeßeren die stuk, daran sie sich selbs samt den ihrigen schuldig wißen.
Den 2. febr[uarii] hat Joder Heinrich genannt, sonst Heinrich Bleigenstorfer von Wetischweil, durch mich aufgeben das allmosen, das er aus dem kloster empfangen, naml[ich] 2 brod wochentlich, 16 ß monatlich, weswegen ich mit gebürender danksagung solches an die herren allmosens-pfleger überschriben.
<Sontag nie in die predig kommen>
Eod[em] vermannete ich die stillstender, das sie fleisiger gewahren deren, die den gantzen sontag in keine predig ohne ursach kommen, wie sich solches herfür thüege in den haus-suchungen, und aber niemand geleydet werde.
<Predig-wacht am zinstag>
Auch sollen sie am zinstag, wan ich die einen oder anderen heiße daheim bleiben und die predigwacht versehen, mir fleißig rechenschaft geben.
Den 2. martii fiel im stillstand nüt namhafts für.
Den 6. aprilis eröfnete einer, wie des müllers in Sellenbüren alles unhausliches wesen, grausames fluchen und schweeren, toben und wüeten, freßen und saufen immerdar nach währe, rede ofentlich, er gheye rev[erenter] sich nüt umb die obervögt, habe mehr gut als sie, er frage nüt nach dem pfarrer nach dem stillstand. Deswegen wurde er verklagt und in Öttenbach versorget, bald darauf in spital samt seiner frauwen aus befehl der herren obervögten verpfründt.
Nach der predig thate ich einen anzug, das die ehemänner die kinderpredigen fleisiger besuchen.
<Langheini Bur>
. maii erzelte ich, was ich vernommen von Langheini Bur dem kilchmejer, das er lieber sehe sein magdt Regeli Bur als sein eheweib. Seige zu Baden nachts mit der magdt in ein bad geseßen und habe die frau im gmach oben laßen sitzen, er nemme sich seines eheweibs nüt an, wie er selbs im schützenhaus das ofentlich bekent, die magdt seige meister, er habe
<Klein-Jagli Ehrism[ans] hushaltung>
Den 1. junii wurd erkent, das man solle lugen zu Klyjagli Ehrismans sel[ig] kinderen, weil sie vil schulden machen, welches beschehen. Wegen armuth baten sie, das man ihnen keinen vogt gebe, wöllen alle jahr gern im pfarrhaus rechnung geben und keine weitere schulden machen, fleisig arbeiten und hauslich sein, welches ihnen vergönstiget worden, und hab ich ihnen ihre schulden verzeichnet. Es war gros zeit, das man zu diser haushaltung luge.
Julius. In diserem monat wurde kein stillstand gehalten, weil ich in diser zeit in einer Badencur von der gmeind abwesend begrifen war.
Den 3. aug[usti] bate ich im stillstand für gvater fendrich Stelins haushaltung, deren ein jämerlich hagelwetter das korn, haber, bonen, embd, obs fast alles erschlagen, das man ihnen ein gutwillige samensteür erlegen wolte, weil der kernen theür, die haushaltung von 18 personen. Da dan an korn und kernen von anderen und mir ihnen gesteürt worden in die 12 müt. Got seige allen aus gnaden ein reicher vergelter.
<Sontag wirten im schüzenh[aus] zu Wetischw[eil]>
Eod[em] wurd geklagt, das der schützenwirth oft am sontag setze. Ich warnete ihn laut der erkantnus des stillstands.
m] Hans Bleigenstorfers haushaltung lebte in groser uneinigkeit. Weil sie nur oft vergebens sich zur einigkeit vermannen laßen, sich nit gebeßeret, wurd die sach geklagt. Bald hernach theilten sie.
Den 7. sept[embris] wurd von mir angemeldt, was maßen der stillstand zu Hedingen bei mir verklagt habe Heinrich Niefergelt den müller, darum das er und der Mathyß Meili bei dem Sternen grausam geschworen und gefluchet, einanderen allerlei unchristenliche nammen gegeben. Die sach kam deswegen für die herren obervögt, weil aber die Hedinger ihrem stillstand widerum laugneten, ist die sach erseßen.
<Thülen frau>
Den 5. octobr[is] berichtete einer den stillstand, wie Jageli Bikels frau in der Thüelen nit arbeite, sonder in die stat laufe, etwan 8, etwan 14 tag nit heimkome, sonder sich in des verschreyten Iringers haus aufhalte zu Flunteren, niemand wiße, ob sie nit im hurenleben umb einanderen ziehe, dan sie schwanger. Solches lang verlaugnet. Die sach wurd gewisen für ein ehrsam ehegricht und kam in Öttenbach.
<Hell-wirten>
Eod[em] erkente der stillstand, das der vogt den Ludi Müllhaubt in der Hell wegen unbefüegten wirthens verklagen solle.
Den 2. nov[embris] wurden die drey schulmeister Jacob Bur, Heinrich Abegg von Rüeschliken und Hans Jacob Hüßer von Humbrächtiken zu fleisiger verrichtung ihres amts vermannet.
Eod[em] berichtete ich, was maßen die hr. obervögt befolen, das Hans Jageli Weber des Hans Heinrichen sohn in spital solle versorget werden als ein unsiniger und oft gotslesterlicher mensch, welches auch beschehen, aber die elteren liesen keine ernsthafte curen brauchen und namen ihn bald widerum heim.
Den 7. dec[embris] vermeldete gvater vogt, das hr. zunftmeister Eberhardt Heinrich Lieren sel[ig] kinderen zu einem vogt geordnet Hans Jagli Knüßli den steürmeyer.