Annus 1655.
<Ludi und Jagli Äberli werdend fürgstelt>
Den 7. jenner wurdend für den stillstand gestelt Ludi und Jagli die Eberlinen, weliche am nachtag der wiehnacht nachts ein anderen geschlagen und mit fyndtlichen waffen an einanderen gewesen, weliche findthetligkeit und brüderliche uneinigkeit ihnen zum ernstlichisten ist abgewehrt worden, mit heitrem anlegen des höchsten fridens, und wo sy söliche zweitracht wyters under ihnen werdind beharren laßen, man sy der hochen landsoberkeit werde leiden, da sy dann ihres unwäsens und liederlichen haushaltens halben gebürlich werdind abgestraft werden. Worüber sy der höchsten gnaden beidersyts begert und beßerung versprochen. Gott gebe die selbe mit gnaden.
Den 4. hornung wurd ihm stillstand angemeldet, wie das Michel der keßler an die Margreth Bürin des Jaglis sel[ig] tochter bim Läni dienende unehr begert haben sölle, als hat Hans Jagli Läni ehgaumer beides den keßler und die Margreth verhört, weliche beide der sach keinswegs gestendig sein wöllen. Ist auch zum überfluß die Margreth von mir beschickt und mit ernst der sach halben befraget worden. Weliche bekent, es habe gedachter keßler zu ihro mehr nit gesagt dann, meitle komm los. Sie aber inn gefraget, was wilt? Er dise wort, kumm los ein wenig, widerholet, druf sy im geandtwortet, ich muß gan, ich hab nach vil ze thun etc. Daruf habe einer, der dise wort gehört, alsbald außgeben, der keßler habe wöllen bym Margrethli liggen, und seigind sy also unschuldiger weis in solch geschrei kommen. Es hat auch der keßler ernstlich begert uf den schlag zu kommen den außgeber solcher unehr anzenemmen, hat aber nichts können usrichten. Wyl nun die sach also bewandt, als ließ ich es auch einfalt darby verbleiben.
Den 4. mertzen wurd im ordenlich gehaltnen stillstand nüd geklagt.
Den 1. aprilis fiel auch nüd im stillstand klagbars für.
Den 6. mejen wurd aber nichts fürbracht.
<Stühr den Piemonteseren>
Den 10. mejen wurd in der kilchen für die lieben glaubensgnoßen im Piemont ein stühr und collect ufgehebt. Und fiel von freier handstühr 32 lb 14 ß 3 haller. Die selbig hand undervogt Huber und seckelm[eister] Uli Hitz dem herren obervogt Eßlinger überliferet.
Den 3. brachmonet fiel nichts klagbars für.
Den 1. heüwmonet gleicher gstalt.
In allen ordenlichen monetlichen stillstenden, so diß jars gehalten worden, fiel nichts für, das des verzeichnes wirdig gewesen were.