Mdclxxvii.
<Kirchenpfleger Heinimann Dürsteler>
1. jan[uarii] war zum kirchenpfleger mit 106 Heiniman Dürsteler von Adletshausen. Hans Heinrich Buman von Binzicken hat 101 stimm. Von beiden war ungestüm nachgeworben und mit spendieren auch brantenweins vor der predig also verfahren, das ich es in der kirchen vor ganzer gemeind andete und fürs könfftig wahrnete.
<H[ans] Heinrich Walder, Barthli Rügg>
7. jan[uarii] war ein stillstand und fürgebracht, das Hans Heinrich Walder zu Binzicken und Barthli Rügg von Izicken vergangne wyhenacht nicht by dem h. nachtmahl gewësen, da jehner drauf am neüwen jahrstag by grösserer kälte sich by der wahl des kirchenpflegers umb eines trünckli mosts willen einbefunden, diser am h. nachtag zur kirchen gewësen und das h. nachtmahl nicht empfangen aus neid und hass wegen unguter hendlen, die er grad vor der h. zeit gehabt und umb deren willen er samt der frauwen gethürnt worden. Beiden war erkent ernstlich zuzusprechen, wie beschehen den 9. d[it]o.
<Hans Kriesi>
4. febr[uarii] war von herren landvogt, underv[ogt], landschr[eiber] und mir ernstlich im schloss zugesprochen Hans Kriesi von Binzicken, der offt 2, 3 tag auf der Zürichstraaß sich aufgehalten, mit droüwen der gfangenschafft etc. Montags drauf war er von herren landvogt gen Zürich gschickt, solte zinstags fleisch aufs hünermahl bringen, kam erst mitwochen zu mittag. Deßwegen war er eingesezt.
<Johannes Boüggers hochzeit, hr. landschreiber und sein frau>
11. febr[uarii] war ein stillstand, darvor geklagt, wie an Johannes Boüggers hochzeit wider mein verwahrnen ohne scheühen gedanzet, deßgleichen an der nacht in herren landschreibers haus von seiner frauen mit frömbden mënneren. Deßwegen ich herren landschreiber ernstlich beschelckte, das er solche ärgernuß leide, da sein frau vast nie, sich kranck schreibende, zur kirchen komme etc.
Herr landvogt anerbotte sich, alle zu straaffen.
<Predigwachten, visitationen>
4. mart[ii] war ein stillstand, darvor nichts geklagt. Die predigwachten waren wider angeordnet, deßgleichen erkent, das man in zinstagspredigen die heüser visitieren und die weber auch zur kirchen halten solle.
<Hr. landschreiber, pfarrer>
landschreiber thate ein anzug, weil ich by letstem stillstand ein anzug gethan seiner haushaltung halben, des danzen und schlechten kirchgangs halben, so seinem und seiner frauwen höchsten verdruss. Wie er bekënnen müsse, könne er auch nicht underlassen, meinethalben zu anden, was ihne jahr und tag geärgeret, das er aber aus menschenforcht nicht offenbaren dörffen, solle es auch zu gutem aufnëmmen, und seige mit nammen das, das mein hund in der canzel lige etc. Dem ich geantwortet, ich dancke gott, das er kein andere klag habe, wolle diser ohne ursach genomnen ärgernus gern abhelffen etc. Darüber er gesagt, er habe sonst meiner lehr und lebens halben kein klag etc. Deßwegen ich ihne erinneret, ob ich nicht seige gezwungen gewësen, offentliche ärgernuß zu anden, und ob er ursach gehabt, das zum verdruss anzunëmmen.
1. aprell war ein stillstand und nichts geklagt.
<Kellenträger, Anna Homberger>
13. mey war ein stillstand und fürgebracht, das zu Binzicken in Matthys Stuzen haus zwen kellenträger aus dem Fischenthal drey tag lang sich aufgehalten, geëssen und getruncken und by einer lyren mit Anna Homberger gedanzet. Herr landvogt anerbotte, sy abzustraffen.
<Heinrich Wäber beck, Anna Maria Hägingerin>
Item von wachtmeister Wäber und Anna Maria Hägingerin Hans Buchmans frau verdächtig zusammen wandlind und aus ettlicher leüthen mund specialia, die aber keinen bestand thun wolten. War erkent, durch den ehegaumer sy beiderseits zu wahrnen und ihro das wirthen in abwesenheit des mans abzustricken.
Die predigwachten waren wider angeordnet.
<Felix Krauer, Anna Dürsteleri>
Nach mittags hatte ich zu mir bescheiden Felix Krauer und Anna Dürsteleri von Binzicken, weil Felix zu ihro in die kammer gestigen und ins beth gelegen. Sy laugneten das letstere lang, endtlich aber waren sy zufriden, worüber ich in bywesen ehegaumer Erismans ernstlich beschulet und ihnen gedroüwt, einem ehrs[amen] ehegricht solches zu uberschreiben. Sy waren in der kammer nicht allein, sonder by ihnen Margreth Moriß, das nichts weiters vorgegangen.
3. jun[ii] war ein stillstand, nichts geklagt.
<Ehegaumer Süri>
1. jul[ii] war ein stillstand und fürgebracht, das ehegaumer Süri an der hochzeit seines schwagers am morgen sich mit trunckenheit ubersehen, das er in der kirchen in ihme gestossen etc.
<Anna Maria Hägingerin>
Item das Anna Maria Hägingerin und wachtm[eiste]r Wäbers frau gedanzet.
Herr landvogt anerbotte sich, sy allerseits zu straffen.
5. aug[usti] war ein stillstand, nichts geklagt. M[eiste]r Hans Meidels s[elig] krancknen frauen waren 20 ß gesprochen.
<Wachtm[eiste]r Wäbers frau, Anna Maria Hägingerin>
3. sept[embris] war ein stillstand und geklagt, das wachtm[eiste]r Wäbers frau und Anna Maria Hägingerin einanderen gschlagen und ubel gscholten. War herren landvogt abzustraffen uberlassen.
<Keglen, nachtgwühl, mezgen>
So war auch geandet, das mit dem keglen allerley misbreüch einreissind mit wetten. Item das lang nach der bättglogk im stättli ein groß gwühl von jungem volck, die bald psalmen, bald üppige liedlein singen. Deßgleichen das die mezger am sontag schaaff mezgind. Dem ehegaumer war befohlen, die leüth diser dingen halben zu wahrnen.
<Steür für den im Eichholz>
23. sept[embris] war ein steür für den brunstgeschädigten im Eichbühel in der pfarr Egg und fiel 17 fl 23 ß 6 hlr. Die benachbarten zu Holzhausen, Rieth, Lindisch etc. gaben holz, saamenkorn etc.
<Wintherkleider>
25. oct[obris] war nach mittag ein stillstand, darvor die armen, welche die wintherkleider begerten.
30. oct[obris]. Denen erlangete ich von den herren almosenspflägeren 17 p[ar] schuh, 26 p[ar] schühli, 10 1/2 ell Nördl[inger], 7 p[ar] strümpf, 1 p[ar] strümpfli, 4 psalmenbücher, 4 zeügnussen.
<Rudolph Buman und sein frau>
2. dec[embris] war ein stillstand und fürgebracht, das Rudolph Buchmann, deßgleichen Barbara Sürin vil ungute hendel habind und ubel schweerind etc. Erkent, ich solle ihnen zusprechen, welchen den 6. d[it]o geschehen.