Σὺν Θεῷ.
Acta des stillstands der pfarr Dürnten vom jahr des herren 1692.
Januarius.
<Hanß Lätschen s[elig] zu O[ber] D[ürnten] haushaltung>
Den 3. tag januarii ist der erste stillstand im namen des herren gehalten worden, in welchem geöffnet war, daß Hanß Lätschen s[elig] haushaltung in der neüjahr wuchen einen einzug gehabt und um simmelring gespilt worden. Die muter gehe schlecht zur kirchen, da sie daheim wol über die brünnen möge.
Auff gehabte nachfrag verneinten sie, das gespilt worden. Die muter möge die kälte nit erleiden. Ihnen ist ernstlich die gebür zugesprochen worden.
<Jeremias Hartman im Spiegelb[erg]>
Nachdem den 7. d[it]o berichtet worden, das Jerem[ias] Hartman im Sp[iegel]b[erg] selten zur kirchen gehe, zu wiehnacht das h. nachtmahl nit empfangen, nur mit seinem kraam im land herum striele, ist er den 10. tag ins pfarrhaus bescheiden, den 10. d[it]o ihme ernstlich zugesprochen und gedreüet worden, wo er nicht christlicher hause, werde man bei uns[er] gn[ädig] herren anhalten, das er wider zum land aus und in das Toggenburg (danahen er gebürtig und sich unlängst im Spiegelberg eingekaufft) gewisen werde.
<Jacob Egger>
hdeme Jacob Egger gewesner eheg[aumer] und Zürich-bott grad vor dem h. tag auf seiner Zürichreis so voll getruncken, daß er seiner sachen zum theil vergeßen und am h. abend
<Schlechter kirchgang>
Weilen den 23. und 30. jan[uarii] wegen zimlich großen schnees, der zwahr iɉ schuhs tieff, jedoch pfad gnug, wenig weiber von O[ber] D[ürnten] und Tann, von O[ber] D[ürnten] nur 2, von Tann keins erschinen bei dem h. gottsdienst, ist den 31. d[it]o eine ernstliche erinnerung geschehen.
Februarius.
<H[anß] Heinrich Schoch>
Den 7. febr[uarii] ist der monatliche stillstand ghalten und geöffnet worden, das Hanß Heinrich Schoch der zimmermann donnstag mit seinem schloßergsellen nach Grüningen gegangen und daselbst bis sambstag morgen im wirthshaus geseßen, auch disen morgen vor der predig in das Uznerland gegangen. Darüber erkennt worden, weil er schon offt zu red gestelt worden wegen versaumung der predigen, solle er herren l[and]tvogt geleidet werden.
<Neü bußmandat>
len vor der predig das erneüerte bus-mandat und ref[ormation] der kleider hoffart verlesen worden, ist der stillstand zu fleißiger auffsicht vermahnet worden.
<Jos Heüßer>
Den 9. d[it]o war extraordinari stillstand gehalten wegen Jos Heüßers, der zu Berliken gekaufft, aber von der pfarr Bubicon nit wil angenommen werden, deßen weib und kinder indeßen großen hunger und mangel leiden. War erkennt, das unser gn[ädig herren] der sach berichtet werden. Er ist aber endtlich widerum gen Wolffhausen in des vatters haus gezogen.
<Liechtstubeten zu Edicon>
Weilen offenbar worden, das zinstag nachts den 9. tag d[it]o in Hanß Rudli Hohneggers hauß ein liechtstubeten gehalten worden von 20 personen, uß dem dorff 13, von Edicon und dem Loch 5 und 2 im haus, derer die meisten vor 14 tagen auch [im] Rotenstein gewesen, als ist den 16. tag d[it]o von einem ehrs[amen] stillstand erkennt worden, das die unsrigen nach mittag in das pfarrhaus bscheiden und examiniert werden.
So geschehen, da sie erschienen, was bei haus gewesen, namlich Hanß Heinrich Gubelman, Diethegen und Geörg Schoch, Geörg Wisner, Rudli Müller, Jacob Hotz, Abraham Hotz, Jacob und Hanß Götti, Barbel Müller, Barbel Buman, Anna Schoch, Catri und Rägel Hotz, Maria und Susann Hohnegger. Neben ihnen waren auch Jacob Feürers im Loch 2 töchteren.
Im Rottenstein sind neben den meisten obigen aus dem dorff auch gewesen Heinrich Gubelman der wäber, H[anß] Jacob des Marxen, Joseph Wetzstein, Adelheit Gubelman, Barbel Heüßer (welche beide auch die gen Edicon angschlagen, aber nicht mitgangen) und Margreth Halbheerin.
Weilen auf sie nit gebracht worden, das sie sunderen muthwillen getriben und anders nit gethan, als das sib entlehnt, auch zeitlich widerum heimgangen und der gnaden begehrt, mit versprechen der liechtstubeten fürhin müßig zu gehen, ist ihnen ernstlich zugesprochen und bei herren l[and]tvogt zu best zu reden verheißen worden.
Martius.
<Schuhmacher Hotz>
6. martii ist der monatliche stillstand gehalten und angezogen worden, das schuhmacher Hotz vor 8 tagen in währender kinderlehr seinem bruder auf die obertille
<Spend>
Den 20. d[it]o ist den armen die spend erkennt worden.
Aprilis.
<Hansen Bernhard Göttis haußhaltung>
Den 3. tag aprilis ist der monatliche stillstand gehalten und angebracht worden, daß es in Hansen Bernh[ard] Göttins schuhmacher zu Edicon haußhaltung elend hergehe, da die frau ab dem mann und stieffkinderen, sonderlich dem eltesten sohn, der mann und kinder ab ihren klagen.
Sind alle 3 ins pfarrhaus bescheiden und im beiseyn weibels Jac[ob] Eggers und ehegaumer verhört worden.
Sie klagte, der stieff-sohn Hanß Jacob habe sie vergangnen freitag, da er sie ankommen, sie habe den dauben die eyer brochen, hin und wider und endtlich in die spön gestoßen mit fäüsten und hernach mit einem scheit geschlagen.
2. Der mann habe sie vor disem in die finger bißen.
3. Sie vertragen, was sie konnen, und legen es dann über sie.
Der stieff-sohn laugnete die klag, der mann gehebte sich ab ihrem wunderlichen kopf.
Auff andeüten, das die sach herren landtvogt müse geleidet werden, hat sie den stieff-sohn wider entschlagen und bekennt, das sie ihren unrecht gethan. Versühnten sich wider mit einanderen, ohngeacht sie zuvor gestelt, als ob sie unsinnig.
Dem weibel ist gleichwol befolen worden, herren l[and]tvogt dises handels zu berichten.
<Bätttag>
24. tag ist ein allgmeiner fast- und bätttag gehalten worden.
Maius.
Den 1. maii ist der stillstand gehalten und angezogen worden:
<Hanß Josen am Bühl kinder>
1. Die zweitracht des Hanß Josen am Bül s[elig] kinderen, da die drei jüngeren sich mit dem eltesten, der den gantzen winter kranck, vor demselben aber im haus nichts sicher, sich nit vertragen können.
<Hanß Lätsch Hanßen s[elig] zu O[ber] D[ürnten]>
2. Daß Hanß Lätsch Hansen s[elig] zu O[ber] Dürnten hinderl[assner] sohn, der umb seines gotlosen lebens, unghorsame gegen der muter, fluchens, schweerens und lästerens über die brüder und sich selbst, versaumung des gottsdiensts eingangs aprilis nach Grüningen und von dar nach Zürich gführt und 3 jahr des lands verwisen worden.
Ward gut befunden worden, das des Letschen halben herren l[and]tvogt berichtet, mit den ersten ernstlich geredt werde, wie geschehen.
Es hat aber des Letschen muter berichtet, daß er sambstag morgens sich wider fort gemacht und seiden zu einem wupp vertragen.
<Mandat wider den muthwillen etc.>
D[it]o war das mandat wider den muthwillen der jugend verlesen.
<Geörg Halbheer>
Nachdem von Geörg Halbheeren Hanß Jacobs s[elig] zu O[ber] D[ürnten] sohn geöffnet worden, das er der muter ungehorsam, hat sich von tag zu tag herfür gethan, das die sinn verruckt, wie er dann den 4. und 6. tag diß kommen und allerlei stempeneyen erzelte etc. Deswegen der muter befohlen worden, sorg zu ihm zu tragen.
<Hanß Casper Buchmans frau und kinder>
Den 5. d[it]o kam Hanß Caspar Buchmans kind und den 6. tag die frau mit dem jüngsten aus dem Toggenburg widerum in die gmeind.
<Spend>
Den 8. tag ist die spend den armen erkennt worden.
<Erkantnuß uns[er] gn[ädig] herren wegen früchten für die gmeind>
16. tag d[it]o ist vor einem ehrs[amen] stillstand abgelesen worden eine erkantnuß uns[er] gn[ädig] herren wegen kernen und roggen für die gmeinden, wo und wie theür zu kauffen und zu bachen und wem zu verkauffen, auch be[e]idigte brotweger zu ordnen. Darzu alles bestelt worden.
<Heinr[ich] Spöri, H[anß] J[acob] Wäber>
In disem stillstand war erkennt, daß dem Heinrich Spöri zu Fegschw[il] und Hanß Jacob Wäber zu Dürnten jedem 20 lb gelts, jenem auf sein häüslin etc., diesem auf ein stuck vicher, so er von herren Heideggeren gekaufft, von der kilchen geleihen werde.
<N[eüe] erk[antnuß] u[nser] g[nädig] herren der früchten halben>
Den 29. d[it]o ist eine neüe erk[antnuß] uns[er] gn[edig] herren abgelesen worden.
<Iniuria a J[ohannes] Hozio mihi facta>
Darbei vom eh[gaumer] Christen Senn angezogen worden, das Heinrich Wäbers leüth das recht gwicht nicht geben, welches Hanß Hotz, der neben dem eheg[aumer] zum wägen verordnet worden und aber mit dem Heinrich Wäber wegen der Hüninen güteren erst einen rechtshandel gehabt, mit großem zorn bestetiget, und als ich ihn fr[ündlich] abnemmen wöllen, über mich ausgefahren und gesagt, ich gebe dem H[einrich] W[äber] gar zu vil recht, und auf befragen worinn? mit zusamen gschlagnen feüsten sein wort bestettiget, ja ich thühe es, jederman sage es. Deßen ich einen ehrs[amen] stillstand erinneret, diser worten eingedenk zu seyn, die ich auf mir werde erligen laßen etc.
N[ota]. Diser actus that mir so wehe, das ich nicht mögen zu mittag eßen und einer kranckheit mich versehen, die leider nicht ußgebliben, wie im folgenden monat zu sehen.
Gleichwol auf intercession herren Lätschen und gantzen stillstands wie auch von ihm den 31. d[it]o geschehnen abbitt, hab ich die angethane unbill verzigen etc.
Junius.
[Andere Hand]
<Erkandtnus u[nser] g[nedig] h[erren] wägen des gaßenbättels>
In disem stilstand in ein erkandtnus meiner gnedigen herren abgeläßen worden wegen des gassenbättels und landtlaüffligen, auch sonderbahrem befehl wegen beschreibung der armen.
<Hanß Bernhart Götti und sein weib>
Auch wurden Hanß Bernhard Götti und sein weib wegen uneinigkeit in daß pfarhauß bescheiden und entlich mit einanderen versöhnt.
Den 7. dito fiehl ich in ein schwere kranckheit in Zürich, deßwegen mich herr diacon bis in jullio mich versehen müsen.
19. dito wurden die armen für den stilstand bescheiden.
Jullio.
Den 7. dito ist die beschreibung der armen gen Zürich geschickt worden.
Den 10. dito, da ich seid dem 6. junii durch gottes gnad daß erste mahl wider geprediget und daß mandat verlesen betreffend den fürkauff und verkauff der früchten allein auff gewohnten wochenmarckten. Und ward auch der monatliche stillstand gehalten, da angezeiget worden, wie Anna Wetzlin zu Fägschweil und ihre tochter mit dem sohn und bruder abermahl unverantwortliche hendel angefangen, die aber durch herren amptman verglichen worden. Ward auch gerahtschlaget, was man mit der Bürgenen, die auß dem spittal wider heimb kommen, und ihren kinden, die seid dem 2. julii in scheüren sich auffhielten wie die ziginer und den leüthen an kriesenen grossen schaden gethan, anzufangen.
Ward auch des Caspar Buchmans frauwen der haußzinß verwilliget, aber kein wochengält.
Ward auch vom stillstand erkent, daß Baltus Rüggen fr[auen] daß wochengelt inbehalten werde, weilen sie die nit mehr wollen zu hauß haben, da sie gehört, das von dem versprochnen haußzinß für den man dem schmid Heinrich eine neüwe spatten sol bezalt werden, so lang bis dem schmid ein willen gemacht werde.
Für die Buchmanin solle 4 fl zalt werden, zu halben jahren umb der halbe theil.
Den 23. dito erzelte der provos, daß Hanß Conrad Hohneggers sohn mit der schwöster händel angefangen wie auch daß schlimme haußwäßen Hanß Hohneggers sel[ig] kinderen im Niggenthal.
Den 28. habe von herren landvogt ein oberkeitlich schreiben empfangen, darin befohlen worden, daß wegen besorgenden grösseren fruchtmangels die gemeinden auff ihren almenten, so vill sie des weidgangs halben entbehren könen, auffbrechen und anblühmen sollen, dessen abschrifft dem weibel eingehendigt worden.
Enthielte auch, daß die observantzen des den 10. diß verlessenen mandats keine frücht ausert landts und fürkaüfferen zu verkauffen auch den grichtsherren und pfarreren injungiert werde.
Augustus.
Den 7. augusti ist der monatliche stillstand gehalten worden, da angezeiget worden:
Daß Jacob Buman im Kendlibach schlecht zur kirchen gehe, am letsten bä[t]tag im aprilis in der mittagpredig wisenkrautt gesucht, die geschworne ubel tractiert mit worten, schwere vill und bätte wenig, wie die geschworne geklagt.
2. Cunradt von Tobels kinder gehend schlechtlich zur kirchen, gehend in währenden predigen in die weid.
Rudli Lätschen Hanßen s[elig] söhn an einem apfelbaum vertriben, er und Uli in währender predig ab der weite komen. Sind in das pfahrhauß bescheiden, die letsten nit erschinen, solten mit der muter für den stillstand gestehlt werden.
In das pfarhauß bescheiden Hanß Jacob Bauman, der mit der gschweyen tags zuvor händel gehabt, gebe dem vatter schlimen bscheid und entwende dem vatter.
Des Conradt von Tobels beide meitli wägen schlächten kirchgangs und das sy vor 8 tagen in währender predig hinder die Egg gegangen. Hanß Lätschen sohn nit erschinen. Görgen den l[and]r[ichter] Lätschen einen dieben geschulten, wan er sage, das der Rudli dem H. am sontag am apfelbaum gewäßen, wider ihne, mich und weibel Hotzen selber das maul schlim gebraucht, das ihre gütter ao [16]77 verkaufft worden. War auf den 23. für den stillstand bescheiden, erschine zwahr, aber thate keine satisfaction, wolte nirgend gefehlt haben.
Den 30. herren landtvogts befehl geöffnet wegen der becken.
September.
Den 4. ward monatlicher stillstand gehalten, ward angezogen das elend continuierliche unweßen Hanß Honeggers zu Fägschweil mit der mutter und schwöster.
Solte erschinen Görg Lätsch, wie er tags zuvor versprochen, bleib aber uß. Stelte sich aber den 6. dito.
Der Buchmanin ward wuchentlich geordnet 5 ß.
Den 7. ward obiger verbandißierter Lätsch endtlich erdapt und nach Grüningen geführt, von dar nach Zürich.
Den 11. extraord[inari] stillstand gehalten wegen Hanß von Tobel zu Uster und Hanß Conradt Honegger s[elig] zu Fegschweil wittfrauw und sohn.
Den 22. am bätttag nach der abendpredig kombt Hanß Jacob Halbheeren frauw Anna Schräpfferi mit blutigem gesicht, göller und hauben, klagte, das sy also vom man tractiert worden zwüschend beiden predigen. Der man war durch den ehgaumer beschickt und in bysein weibels und ehgaumers zu red gestehlt, der mehr ab ihro geklagt als sy, er seye von ihro zuerst angegriffen worden, ein lump, schölm, ertzdieb gescholten worden etc. Schweige dem vatter nit, heiße ihn einen alten knauß. Er berüffe sich auf des vatters bruders gschwey Anna Honeggerin, welche alles den 25. d[i]to bestettet. Sy sind wider vereinigt worden, die ergernuß aber den 25. d[it]o vor einem ehrs[amen] stillstand geöffnet und erkendt worden, das herr l[and]v[og]t die sach geleidet werde.